Saar

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"Das Problem der Saar, wo anfangen, wo hinaufsteigen und runterschauen....."

Rainer Brockmann (2017)[1]


Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Saar (franz. Sarre) ist ein Fluß in Frankreich (Departements Moselle und Bas-Rhin) und Deutschland (Saarland und Rheinland-Pfalz). Sie ist 246 Kilometer lang (davon 126 in Frankreich und 120 in Deutschland) und mündet bei Konz in die Mosel. Ihr Einzugsgebiet hat eine Größe von 7.431 km². Die Saar entspringt am Donon in den Vogesen (Elsass) in zwei Quellflüssen. Bei Lorquin südlich von Sarrebourg vereinigen sich beide (Saar-km 194; Kreuzung mit dem Rhein-Marne-Kanal). Die DKV-Gewässerdatenbank beschreibt den Oberlauf in den Vogesen als "landschaftlich reizvoll, sportlich mäßig interessant mit vielen Windungen, ausreichender Strömung und zahlreichen, teilweise fahrbaren Wehren." Laut DKV-Führer "Nordfrankreich-Benelux" ist der Oberlauf ab dem französischen Herbitzheim (km 125) ganzjährig befahrbar (daß sie, wie im Winter 1995/96, zufriert, ist eine große Ausnahme). Sehenswert ist dabei Zetting (Settingen, F) mit seiner Kirche (Glasmalereien!) und dem Friedhof voller Grabsteine des 17. und 18. Jh.


Der Oberlauf bis Ensdorf (bei Saarlouis, km 65) wurde 1862 - 1879 von Frankreich kanalisiert und über den Saarkanal (früher: Saar-Kohlen-Kanal) mit dem Canal de la Marne au Rhin (Rhein-Marne-Kanal) verbunden; er hat heute eine Breite von 30 bis 50 Metern. Der (deutsche) Unterlauf wurde 1968 - 1987 zwischen der Mündung und Dillingen zur Großschifffahrtsstraße ausgebaut. Der weitere Ausbau bis oberhalb Saarbrückens war gleichfalls geplant, wurde aber aus politischen Gründen zurückgestellt. Deshalb endet die Großschifffahrt unterhalb von Saarbrücken. Wegen des Rückgangs der Stahlindustrie stagnieren auf dem ausgebauten Teil der Saar die Verkehrszahlen. Der Landschaftsgenuß wird auf dem deutschen Abschnitt durch den Lärm der parallel laufenden Bahnstrecke und der Bundesstraße sowie der Autobahn A8 gestört.


Die DKV-Datenbank nennt den Unterlauf "landschaftlich sehr reizvoll; ihre Befahrung ist daher trotz der Kanalisierung lohnend, insbesondere ab Dillingen." Mehrere Beschreibungen werten den Landschaftsgenuß der Mosel jedoch höher, da zwischen Sarreguemines (F) und Saarbrücken (km 89) die französischen Fernstraßen 51 und N61 den Fluß begleiten und zwischen Saarbrücken und Merzig die Autobahn A620/A8 parallel läuft. Sehenswürdigkeiten am Ufer sind zudem rar, weil die Städte im Krieg schwere Bombenschäden erlitten und der Flußabschnitt zwischen Sarreguemines (F) und Merzig (D) von Dezember 1944 bis Februar 1945 die Front bildete. Was das bedeutete, kann man in dieser Webseite und in Stefan Heyms Roman "Crudasers" (Bitterer Lorbeer/Kreuzfahrer von heute, 1948) nachlesen (bekräftigt in der Autobiographie "Nachruf" 1988): die dort beschriebene Tragödie der "Frau von Ensdorf" ereignete sich nahe km 65,2.


Ruhiges Paddeln ist erst ab Merzig möglich, dann allerdings bis zur Mündung in einem schönen Durchbruchstal. Sehenswert sind die romanische Basilika in Merzig, die berühmte Saarschleife mit dem anschließenden Engtal bis Serrig, das Barockkloster in Mettlach (Porzellanausstellung), Kastel mit der berühmten Klause, die lange Zeit die Gebeine des böhmischen Königs Johann von Luxemburg barg, Saarburg mit seiner schönen Altstadt und die Winzerorte bis zum Mündung, denn zwischen Serrig und Konz ist das Tal vom Riesling geprägt. Die Devonschieferhänge gehören zum Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer (mehr zu den Saarweinbergen in der Beschreibung von www.kanufahrer.de). Zwischen Schoden und Hamm wurde mit dem Flußausbau ein Altarm durchstochen und der Fluß verkürzt. Die alte Schleife um Wiltingen ist heute Wassersportlern vorbehalten.


Die Saar zählt nach wie vor zu den stark verschmutzten Flüssen Westdeutschlands. Von der deutsch-französischen Grenze bei Saareguemines bis Völklingen wurde sie 2000 mit der Güteklasse II-III (kritisch belastet) eingestuft, der Abschnitt von Völklingen bis Saarlouis bekam nur die Klasse III (stark verschmutzt). Nur langsam besserte sich stromabwärts die Wasserqualität auf II-III (Saarlouis bis Saarburg) und im Unterlauf an Saarburg sogar auf II (mäßig belastet), was auch dem Wasser der Mosel entspricht. Hinzu kamen in bis 1980er Jahre erhebliche Mengen an Chrom- und Zinkverbindungen aus den Werken der saarländischen Industrie (KOCH 1986).


Entlang der feuchten Ufer lebt inzwischen das Drüsige oder Indische Springkraut bzw. die Riesenbalsamine (Impatiens glandulifera). Ursprünglich im Nordwest-Himalaya heimisch, brachten sie britische Pflanzenfreunde im 19. Jh. nach England, von wo sie als Gartenpflanze und Bienenweide ihren Siegeszug nach Europa antrat – anfangs unter Obhut des Menschen, später "auf eigenen Beinen". Wer sie einmal gesehen hat, erkennt sie immer wieder: die größte einjährige Pflanze Europas sieht aus wie das bekannte kleine Springkraut unserer Wälder, wächst jedoch gern auf sonnigen Standorten mit frischem Boden - also Flussufern - und bildet dort übermannshohe "Wälder". Die hübschen, ab der Sommersonnenwende erscheinenden Blüten duften süßlich unangenehm, sehen aber dekorativ aus und halten sich erstaunlich lange in der Vase. Liegen die Samen länger als eine Woche im (Hoch)Wasser, keimen sie nicht mehr; doch die wenigen Tage der Keimfähigkeit reichen aus, um sie mit der Strömung über weite Strecken zu verfrachten. Auf trockenem Boden bleiben sie bis zu sechs Jahre keimfähig. Haben sie einmal Fuß gefasst, wuchern die Pflanzen so dicht, dass zwischen ihnen nichts anderes mehr hochkommt. Schon nach wenigen Jahren bilden sie große Reinkulturen, die Ufer so dicht säumend, dass man kaum anlanden kann. Riesenbalsaminen lassen sich leicht ausreißen (z. B. für eine Zeltstelle), und eben das ist das Problem: spült das Hochwasser einen Bestand weg, liegt der Boden kahl und ungeschützt da. Im Herbst und im Winter, wenn sonst die abgestorbene Grasnarbe die Krume festhält, spülen selbst leichte Regenfälle und Tauwetter den Boden von Balsaminen-Ufern weg. Botaniker und Deichbauer sehen daher mit Grausen auf die penetrant duftenden Blütenwälder.


"Wenn du Saar fährst, brauchst du meiner Meinung nach dringend einen Bootswagen, die Umtragestrecken an den Schleusen sind teils sehr lang. Leider ist die Saar von den Ufern her sehr laut, viel Straßenlärm, der auf den Fluss schallt. [...] Die mir bekannten 'Besonderheiten' der Saar sind einmal die Saarschleife: Landschaftlich schön und sehr ruhig, leider etwas sehr (!) kurz und zum Anderen: kurz vor der Moselmündung von Schoden bis Hamm die alte Saarschleife. Da kannst du auch eine nette Rundtour machen, durch den strömungsreicheren Altarm flussabwärts fahren und durch den Kanal wieder zurück (sind aber nur 10-15 km)." Zitat tpo in https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/87542-Anf%C3%A4nger-im-Saargebiet?p=1413933&viewfull=1#post1413933 vom 30.6. 2015


"Ideal als oder mit Anfängern ist aber auch der Altarm der Saar bei Schoden (ca. 20 Minuten hinter Mettlach). Der Altarm entstand im Rahmen der Kanalisierung der Saar und ist ein für Motorboote gesperrtes Naturschutzgebiet. Immer wieder ein bisschen Strömung, geringe Wassertiefe, recht schmal, schöne Landschaft und man kann die Tour als Rundstrecke (ca. 7,5 km durch den Altarm, dann 200 m Umsetzen in die Saar und 2,5 km zurück zum Ausgangspunkt) paddeln. In Schoden gibt es auch ein Wassersportzentrum mit Leihmöglichkeiten und Biergarten für einen schönen Ausklang. " Zitat mgosx in https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/87542-Anf%C3%A4nger-im-Saargebiet?p=1415438&viewfull=1#post1415438 vom 5.7. 2015


"Die Saar ist zwar ruhig und der Ortsunkundige und auch viele Einheimische haben Probleme, die Fließrichtung zu erkennen, dennoch sind die Schubverbände (die riesigen Transportschiffe) nicht zu unterschätzen. Die Dinger hörst du nämlich erst, wenn sie knapp hinter dir sind. Am Rand kein Problem (außer dem kurzen Huch-erschreck-mich-Gefühl), beim Queren oder in der Mitte fahren kann das zu einem Problem werden." Zitat Sawyer in https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/87542-Anf%C3%A4nger-im-Saargebiet?p=1416969&viewfull=1#post1416969 vom 10.7. 2015


Die Saarwasserstraße ist durch Schleusen ihrer Strömung beraubt (wichtige Hinweise fürs Passieren der Schleusen sind am Beispiel der Mosel in diesem Beitrag des Open-Canoe-Forums (2016) festgehalten). Wird man in den Schleusen nicht mitgenommen, gibt es Umtragewege, wobei ein Bootswagen empfehlenswert ist. Frachtschiffe fahren so langsam, daß nur geringer Wellenschlag entsteht. Übernachtungsplätze sind am Fluß nur wenige zu finden (siehe die Tips der "Forumsdiskussionen").


Da die Saar in normalen Wintern nicht zufriert, ist Winterpaddeln möglich.


Den Freunden des Aufbaubieres zur Beachtung: Die zulässige Blutalkoholkonzentration auf dem Wasser beträgt genauso wie an Land 0,5 mg/g (BinSchStrO §1.02 Abs. 7, §1.03 Abs. 4).


Für weitere Informationen sei auf die Artikel Deutschland und Frankreich verwiesen.


Gernot / Palmström


Verkehrsregeln auf dem Wasser

Auf Wasserstraßen gilt die Binnenschifffahrtsstraßenordnung. Für Binnenpaddler sind hier die wichtigsten Regeln des Wasserverkehrs zusammengefaßt:

  • Sollte eigentlich selbstverständlich sein: Berufsschifffahrt (Fähren, Frachter, Ausflugsdampfer) hat Vorfahrt!
  • Ein- und Aussteigen gegen die Strömung! Man dreht das Boot mit dem Bug stromauf, bevor man einsteigt. So hat man vom ersten Augenblick an das Boot in der Gewalt. Wer mit der Strömung einsteigt, hat auf den ersten Metern keine Steuermöglichkeit. 2006 endete so eine Paddeltour auf der Elbe, bevor sie begann.
  • Im Fahrwasser darf nicht gepaddelt werden; üblicherweise fährt man rechts davon und/oder in den Innenkurven. Muß gequert werden, hat das pulkweise und auf kürzestem Wege zu geschehen. Berufsschifffahrt hat dabei Vorfahrt.
  • Der eigene Kurs ist so zu wählen, daß ein Kapitän auf der Brücke klar erkennen kann, was der Paddler vorhat. Also weicht man ggf. in einem großen Bogen aus oder wartet nicht an der Fahrrinne, sondern weit außerhalb. Man hat eindeutig erkennbare Manöver zu fahren!
  • "Die erste Regel heißt: Gucken!" (Zitat einer Rheinpaddlerin) Vor der Fahrwasserquerung v.a. nach bergab fahrenden Schiffen schauen! Sie fahren mit dem Strom und nähern sich damit schneller, als man erwartet. Sind sie unbeladen, läuft ihr Motor nur mit halber Kraft und ist dann auch kaum zu hören! Ein stromab fahrender Kapitän kann sein Schiff schwerer manövrieren als bergauf und hat keine Möglichkeit, einem unaufmerksamen Wassersportler auszuweichen. 2008 bezahlte dies ein Paddler auf dem Rhein mit seinem Leben. - Manche Paddler montierten sich dafür einen kleinen Fahrradrückspiegel ans Boot. "Das war äußerst hilfreich und kann zur Nachahmung nur empfohlen werden." [2] Hinter dem Schiff quert es sich weniger waghalsig als vor seinem Bug.
  • Ist unklar, welchen Kurs der Kapitän hält, ist Abwarten des Großschiffs das Sicherste. Um gesehen zu werden, kann man die Warteposition in der Nähe einer Tonne beziehen.
  • Man sollte gut kontrastierende Kleidung, wie Warnwesten, tragen, um von den Schiffskapitänen wahrgenommen zu werden, möglichst in hellrot, orange, kräftigem Gelb oder Neongrün. Ein Frachter hat erst 200–400 m vor dem Bug freie Sicht aufs Wasser, so daß ein vergleichsweise winziger Paddler rasch übersehen werden kann! Selbst wenn man gesehen wird, hat der Kapitän im engen Fahrwasser keine Ausweichmöglichkeit. Zudem ist die Reaktionszeit seines Schiffes so lang, dass ein Ausweichmanöver sinnlos wäre.
  • Wie auf dem Land fährt man rechts und überholt links. Dies gilt auch vor haltenden Fischern, Schleppern und Schiffen.
  • Weiten Abstand von Tonnen halten: "Tonnen sind magnetisch"! Man nähert sich ihnen nicht nur mit der Paddel-, sondern zusätzlich mit der Stromgeschwindigkeit und damit rascher, als man schätzt. Durch Strömungsturbulenzen wird, wer sich ihr zu sehr nähert, gnadenlos erst gegen und dann unter die Tonne gezogen. Schlägt man vor der Tonne quer, ist das kein Ausweg: Festboote werden von der Strömung um die Längsachse gedreht und kentern, Faltboote brechen in der Mitte durch und sinken. 2008 starb so eine Paddlerin auf der Elbe bei Pillnitz.


Einsetzstellen

  • Dillingen, km 57,4 - an der Brücke der Konrad-Adenauer-Allee liegt eine Betonrampe am rechten Ufer; unter der Autobahnbrücke 100 m weiter kann man parken. Achtung, der stark befahrene Saar-Radweg verläuft entlang des Ufers!
  • Saarfels-Rehlingen, km 51,0: NATO-Rampe am Ortsausgang von Rehlingen (linkes Ufer), zugleich am Eingang von Saarfels (rechtes Ufer), unterhalb der Schleuse Rehlingen (km 54,2). Der Bhf. Beckingen (Saar) wird von Zügen der Linien Trier - Saarbrücken - Homburg (Saar) sowie Merzig - Saarbrücken - Kaiserslautern jeweils stündlich angefahren. Vom Bhf. Richtung Saar den Radwegmarkierungen folgen und am Ufer den Saar-Lückner-Radweg 15 Minuten stromabwärts bis zur Rampe, Strecke 1600 Meter. Von der Saar zum Bahnhof am rechten Ufer anlegen und 20 Minuten bis zur Straßenbrücke stromauf laufen, dort nach Rehlingen hinein.
    Koordinaten für das linke und das rechte Ufer bei Slipway.de. "Großzügige und recht steile Slipanlage mit Parkmöglichkeiten. Die markierte Seite [das linke Ufer, mit Rehlingen, Autobahn und Kläranlage] bietet bessere Einsicht in den beidseitigen Verlauf der Saar, gegenüberliegende Seite [das rechte Ufer mit Saarfels] ist in Innenkurve und somit etwas weniger gut einsehbar, was ich aber für problemlos erachte. Rampe ist sehr steil, wird im Wasser etwas flacher. Unser Schlauchboot hat sich problemlos vom Trailer slippen lassen. Bei der Anfahrt auf der markierten Seite unbedingt auf Radfahrer achten, besonders am Wochenende ist hier reger Verkehr. ... Rampe [des rechten Ufers] ist sehr steil, wird im Wasser etwas flacher." (Zitat Slipway.de)
  • Dreisbach, km 36,7: Schrägrampe gleich neben der Bushaltestelle "Dreisbach Ortsmitte". Koordinaten bei slipway.de. Trinkwasser findet man 50 m stromabwärts, wo die Salzbachstraße auf den Saar-Uferweg (Radweg) stößt. Das Ruderbootshaus mit seiner Einsetzstelle und einem weiteren Parkplatz liegt noch einmal 50 m stromabwärts. "Slipstelle mit recht enger Zufahrt und sehr flacher Betonbahn. Parkmöglichkeit im Slipbereich vorhanden. Guter Einblick in beide Richtungen der Saar." (Zitat Slipway.de)
  • Schleuse Schoden (mit 5,69 m Hubhöhe), km 7,9 der Schifffahrtsstraße bzw. km 0,2 der alten Saar: Schrägrampe am rechten Ufer im Anfangsbogen des Wiltinger Altarms. Vom Bhf. Schoden-Ockfen die Bahnhofstraße in den Ort und dort zwischen den Häusern hindurch, am Gasthaus Bidinger vorbei, zum Ufer der alten Saar im Unterwasser des Wehres; Strecke 500 m. Stündlich Züge der Linie Trier - Saarbrücken - Homburg (Saar).
  • Schleuse Kanzem (mit 11,75 m Hubhöhe!), km 5,2 der Schifffahrtsstraße bzw. km 7,2 der alten Saar: Schrägrampe am linken Ufer im letzten Bogen des Wiltinger Altarms. Vom Bhf. Kanzem über die Brücke und danach nach rechts, immer dem Saar-Radweg folgend, bis kurz vor der Schleusenanlage Kanzem die Schrägrampe auftaucht. Strecke 1500 m. Stündlich Züge der Linie Trier - Saarbrücken - Homburg (Saar).


Empfohlene Biergärten

Diese Aufzählung basiert auf der Biergartenliste der Trierer Kanufahrer, die auf folgendem Prinzip beruht:

"Als Ansteuerungspunkt für Kanuten ist ein schöner Biergarten schwer an Attraktivität zu übertreffen, und so setzen wir uns das Ziel, die 100 schönsten Biergärten auf dieser Seite aufzulisten. Dabei sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen und bitten Sie, uns Ihre Lieblings-Paddelbiergärten zu nennen.
Einige Kriterien aber sollten Sie beachten:

  • Der Biergarten soll direkt an einem paddelfähigen Gewässer liegen.
  • Eine einigermaßen gute Anlegemöglichkeit muss bestehen.
  • Es muss ein richtiger Biergarten mit alten Bäumen sein. Eine normale Wirtshausterrasse mit Sonnenschirmen und Plattenboden gilt nur im äußersten Ausnahmefall!"

Wer Biergärten dieser Art kennt, trage sie mit ihrer km-Zahl hier ein und melde sie gleichzeitig den Trierer Kanufahrern josef.stillÄTTt-online.de . Vielen Dank für die Genehmigung zur Nutzung der Daten im Faltbootwiki.


  • Saarburg, "Villa Keller" km 11,5 rechts (neben Ruder-Club); Tipp von TKF
  • Saarbrücken - St. Arnual, rechtes Ufer, ca. km 90, IN KLEINEM SEITENARM "Biergarten Undine". Rudergesellschaft. Mittagstisch (Mo - Fr) 12.00 - 14.00 Uhr. Jeden Sonntag ab 10.30 Uhr Brunch (inkl. 1 Kaffe und 1 Sekt für 8,60 EUR) Tel. 0681/62 132. Weitere Öffnungszeiten: Mo - Sa 11.30 Uhr - 01:00 Uhr (nachts), So 10.30 Uhr - 22.00 Uhr, Küche: Mo - Sa 11.30 Uhr - 14.00 Uhr und 18.00 Uhr - 22.00 Uhr. So 10.30 Uhr - 22.00 Uhr (durchgehend). (Tipp von Roman Lamberti, Trier, Juni 2002)
  • Saarbrücken, ca. km 90, rechtes Ufer: "ULANENGARTEN". Etwa drei Gehminuten saarabwärts von "Undine" gibt es einen weiteren Biergarten, direkt an den Saarwiesen. Bei einem Grill und zwei Getränkeständen kann/muss man sich selbst bedienen. Es herrscht eine ausgelassene Biergartenstimmung. Geöffnet nur bei gutem Wetter. (Tipp von Roman Lamberti, Trier, Juni 2002)


Empfohlene Zeltplätze

  • Campingplatz Konz gleich hinter der Mündung der Saar in die Mosel bei Mosel-km 200.4, vor der Eisenbahnbrücke am rechten Ufer. Einfacher Campingplatz mit Campingschenke, große saubere sanitäre Anlagen. Warmwasserverbrauch wird per Chip-Karte abgerechnet. Übernachtung auch in Gästezimmern und "Campingfässern" möglich und empfohlen, da Verkehrslärm durch Straße und Bahnbrücke. Die Schrägrampe vor der Brücke führt direkt zum Restaurant hoch. Bahnhof "Kreuz Konz" gleich nebenan, zum Bhf. "Konz Mitte" 400 Meter. (nach Radreisewiki, 14.6. 2017)


Schlafen im Bootshaus

Einige Wassersportvereine stehen müden Wasserwanderern, die sich anmelden, offen; DKV-Mitgliedern (mit Ausweis) wird Rabatt gewährt. Näheres bietet die Info-Seite des DKV. Hakt man bei der Vereinssuche unten das Kästchen "DKV-Kanustation" an und gibt unter "PLZ" die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl des gewünschten Gebietes ein, werden alle Vereine des Postleitzahlgebietes mit Übernachtungsangebot gezeigt. Noch leichter sucht man in der Kartendarstellung der Vereine und Kanustationen (die allerdings weder alle Vereine noch alle Kanustationen zeigt).

Da diese Übernachtungen ehrenamtlich und freiwillig angeboten werden, geht bitte verantwortungsvoll damit um.


Flußbeschreibungen


Fahrtberichte


Paddelfilme


Forumsdiskussionen


Pegel


pChart

Die größte Durchflußmenge am Pegel Wittring im Rahmen der Meßreihe wurde am 26. Februar 1997 mit 559 m³/s gemessen.

Quelle: Saar-Artikel der französischen Wikipedia


  • Was "Durchfluß" (in m³/sec) und "Pegelstand" (in cm) sind und was ein Paddler aus ihnen ablesen kann, steht im Artikel Durchfluss und Pegel.
  • Die Pegelseite der Bundesanstalt für Gewässerkunde (Die Pegel erscheinen nach ca. einer Sekunde Wartezeit auf der Karte. Man kann die Karte auch vergrößern; wenn man dann mit der Maus über die Pegelpunkte fährt, erscheint die Pegelhöhe und eine farbliche Einteilung, "wie hoch das ist".)


(Hochwasserpegel sind bundesweit zum Ortstarif abrufbar mit der Telefonnummer 19429. Es werden der aktuelle Pegel des nächstgelegenen Großflusses und (zur Abschätzung der Tendenz) die drei vorhergehenden Pegelstände angesagt.)


Schleusen, Polizei, Wasser- und Schifffahrtsamt

  • Auf dieser Seite des Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS), hier in Kartenform, kann man seine vorgesehene Fahrtstrecke auf Bundeswasserstraßen auf bestehende Schleusensperrungen kontrollieren.




Weblinks

  • "Sichtzeichen und Schallsignale Binnen", Zusammenstellung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für die Freizeitschifffahrt (Ausdrucken, laminieren und mitführen! - Man laminiert in Folie mit matter Oberfläche, um Knicke und Reflexe zu vermeiden und Bleistiftnotizen machen zu können (wer das Blatt sauber wischen möchte, nimmt besser glänzende Folie). Damit sie dicht hält, sollte man vom Rand des Papiers vorher 2 mm rundherum abschneiden. Feste Folie bekommt kaum Knicke und bleibt im Detail besser lesbar, dafür läßt sich dünne Folie neben den Sitz knautschen - jeder wie ers mag.)
  • "Mitfahren auf Binnenschiffen" - die zünftige Art, zurück zum Auto zu kommen! (Man kann auch eine Anfrage in das Forum des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt stellen.) Zu den näheren Umständen siehe auch den Artikel Frachtschiffreise bei Wikivoyage.
  • Die aktuelle Regensituation als Filmlauf (Unten stehen einzelne Radarbilder für ausgewählte Gegenden. Klickt man auf das große Deutschlandbild, erhält man einen vergrößerten Ausschnitt mit Kartenunterdruck. Angabe der Blitze (= Gewitter) mit dem Knopf am linken Rand oben unter "Radar und Gewitter", und in der Kopfzeile rechts das sog. "Schneeradar" als Vorhersage. Achtung I: Seit 2016 sind die deutschen Regenradare empfindlicher eingestellt als in den Jahren zuvor. Es ist daher möglich, daß das Radar schon "leichten Regen" anzeigt, obwohl noch gar kein Niederschlag den Erdboden erreicht. Da die Niederschlagsvorhersage (oben rechts) auf den Radardaten beruht, sind auch ihre Aussagen leicht übertrieben. Achtung II: Die Schneevorhersage tendiert öfter zu "Schneefall", als wirklich fällt: stattdessen erlebt man dann Schneeregen bzw. Regen.)
  • Das sollte man auch bedenken: http://www.lostplaces.de/cms/content/view/135/33/ über Vorbereitungen zu Brückensprengungen im Rahmen des Kalten Krieges an Autobahnbrücken, den Brücken über die Bundeswasserstraßen sowie Brücken über die Leine, die Diemel, die Werra, die Fulda, den Mittellandkanal und den Dortmund-Ems-Kanal (in die Mitte ziehen!)


Die Saar als Bundeswasserstraße

Hinweise zur Kennzeichnungspflicht der Boote

Die Saar ist auf ihrem deutschen Abschnitt Bundeswasserstraße. Deshalb gelten, wenn die Wasserschutzpolizei einen schlechten Tag hat, alle erdenklichen Vorschriften der Binnenschiffahrtsstraßen-Ordnung. Dazu zählt auch die Kennzeichnung von Paddelbooten, die mit 10 cm großen Buchstaben zu erfolgen hat. Namenlose Boote sollen den Namen oder Abkürzung der zugehörigen Organisation tragen, dazu kommen auf Außen- oder Innenseite Namen und Anschrift des Eigentümers. Näheres dazu im Artikel Kennzeichnungspflicht.


Tips zu Motorboot-Rasern

Im Herbst 2012 wurden die Regeln für Motorbootführerscheine gelockert. Bisher waren Motoren bis 5 PS = 3,68 kW führerscheinfrei; nun können Sportboote schon von 16jährigen mit einem Motor bis 15 PS = 11,03 kW betrieben werden, ohne einen Führerschein zu benötigen. (Einzige Ausnahme bleibt der Rhein: Motorbootflitzer mit mehr als 5 PS waren dem Gesetzgeber auf der "Bundeswasserautobahn" dann doch zu unsicher.) Eine gleichzeitige Versicherungspflicht gibt es nicht.

Die Neuregelung ist bereits in die Sportbootführerscheinverordnungen See und Binnen, die See-Sportbootverordnung, die Binnenschifffahrt-Sportbootvermietungsverordnung und die Binnenschifferpatentverordnung übernommen worden.

Die Motorenindustrie freut sich über Höchstgeschwindigkeiten von 40-50 km/h – Paddler, Segler und Ruderer, der Deutsche Olympische Sportbund sowie auch Binnenschiffer geben sich skeptisch.

Ohne Führerschein zu fahren bedeutet auch, keine Kenntnis von Befahrungs- und Verkehrsregeln zu haben. In den kommenden Jahren ist mit einer Zunahme von Konflikten und/oder Unfällen mit Motorbootfahrern zu rechnen; neben Raserei muß mit ungewollten Rempeleien ("Anfahrungen") ungeübter Motorbootfahrer gerechnet werden (siehe diese Statistik, S. 8, wobei diese im Jahr 2011 endet; die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern registrierte im Juli 2012 mehr Sportbootunfälle als 2010 und 2011 zusammen.) Eine Überprüfung der Regelung wurde nebulös nach drei Jahren Laufzeit angekündigt.

Bisher gibt es keine zentrale Statistik für Sportbootunfälle; Kanuten und Ruderer listen Unfälle, die ihnen zu Ohren kommen, jeder für sich auf. In jedem Fall sollte bei Rempeleien, Rasern und Provokationen die Wasserschutzpolizei informiert werden. Außerdem sollte ein Unfall-Berichtsbogen mit Datum, Gewässer bzw. Unfallstelle, Hergang und Folgen sowie Alter des Verunglückten an den Deutschen Kanuverband, Unfallbericht, PF 10 03 15, 47003 Duisburg, oder serviceDINGSBUMSkanu.de, geschickt werden (Das gilt übrigens auch für Paddelunfälle ohne Motorboote.)

"Und noch ein praktischer Tip: Die rasenden Wassermotorräder wissen oft genau um die Problematik ihres Verhaltens und reagieren auf eine hochgehaltene Kamera mit sofortigem Bremsen, manchmal auch mit Meckern und Schimpfen. Das muss man aushalten." (WOLLNER 2013)


Links


Quellen

  • Wollner, Friedhelm: Vorsicht und Aufmerksamkeit! Zu den neuen Regelungen des Motorbootführerscheins. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 13
  • Schildwach, Bernd: DKV-Unfallstatistik - die Kanuunfälle im Jahr 2012. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 24-26


Hinweise zum "Motorbootfahren ohne Führerschein"

Seit 2000 dürfen auf bestimmten Flüssen ohne Motorbootführerschein, d.h. lediglich nach Einweisung durch den Verleiher, Hausboote gechartert werden. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland betrifft das die Saar zwischen km 87,6 und der deutsch-französischen Grenze, dazu den französischen Saarabschnitt von der Kreuzung mit dem Rhein-Marne-Kanal bis zur deutschen Grenze, sowie die obere Mosel vom Abzweig des Rhein-Marne-Kanals bei Nancy (Frankreich) bis zur Mündung der Saar und den Rhein-Marne-Kanal selbst. Starthäfen der Boote sind Niderviller (6 km östlich von Sarrebourg, am Rhein-Marne-Kanal/Canal de la Marne au Rhin) und Sierck-les-Baines (am französischen Mosel-km 245, 2 km südlich des Dreiländerecks Deutschland/Frankreich/Luxemburg gelegen). Die Boote dürfen eine große Umfahrt Mosel - Saar - Rhein-Marne-Kanal fahren. Während die Freizeitkapitäne auf der Saar und dem Saarkanal einen Sportführerschein Binnen brauchen, ist der Abschnitt von Metz nach Nancy führerscheinfrei.

Paddler sollten die Nähe von Charterbooten meiden. Besondere Vorsicht ist an Schleusen geboten. "Statistiken über Unfälle mit Charterbooten gibt es nur im Land Brandenburg. In den letzten acht Jahren hat es 325 Unfälle gegeben, bei 1/3 besaßen die Beteiligten keinen Sportbootführerschein." (Zitat "Kanu-Sport" 6/2012, S. 4 ("Neues aus Berlin"))


Weblinks zu den Charterbooten


Notrufnummern

DEUTSCHLAND:

FRANKREICH:


Literatur und Karten

Walter Frentz (1907-2004) drehte 1956 an dem Jugendherbergsfilm "Kein schöner Land" mit, dessen letztes Drittel von einer Flußwanderfahrt auf Saar, Mosel und Rhein handelt.

  • Deutsches Flußwanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 28. Auflage 2022, ISBN 978-3-968060-16-3
  • DKV-Auslandsführer Band 6: Nordfrankreich - Benelux, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 4. Auflage 2013, ISBN 978-3-937743-37-0
  • "DKV-Gewässerführer Deutschland Mitte-West", Kanuführer für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 6. Auflage 2016, ISBN 978-3-937743-60-8 (Gewässerführer für die Stromgebiete von Rhein, Lahn, Main, Mosel, Fulda und Werra.)


  • Banzhaf, Wolfgang: Die Sauerkrauttour: Die Mosel von Koblenz bis Neuves Maisons - Die Saar von Konz bis Rhein-Marne-Kanal - Der Rhein-Marne-Kanal von Nancy bis Straßburg - Der Rhein-Rhône-Kanal/Nordteil von Straßburg bis Rhinau. Guide für die Sportschiffahrt. Verlag Rheinschifffahrt Bad Soden/Ts. 2011, ISBN 978-3-924823-21-4 ("Seit Marco Feltgen vor Jahrzehnten seinem Reisebericht vom Törn durch Elsaß-Lothringen die Überschrift "Die Sauerkrauttour" gab (mit Anspielung auf den Lieblingskohl der Elsässer), ist dies der Inbegriff für die Reise über Mosel und Rhein-Marne-Kanal zum Rhein geworden. Über die Saar lässt sich dieser Rundtörn verkürzen - oder verlängern." (Aus der Verlagswerbung) Ausführliche Flußbeschreibung mit Karten aus der Sicht des Motorbootkapitäns, auch stromab für Paddler nutzbar.)
  • Betz, Helmut: Schifffahrt auf Mosel und Saar. Vom Römerschiff zum Koppelverband. (= Historisches vom Strom, Band XXIV). Th. Mann Verlag Gelsenkirchen 2006, ISBN 978-3-7862-0152-6
  • Bootsfahrten auf der Saar. Band 1: Saaraufwärts ab Saarbrücken und Saarkohlekanal. Saarbrücker Druckerei und Verlag 1983, ISBN 3921646626. Band 2: Saarabwärts von Saarbrücken zur Mosel. Saarbrücker Druckerei und Verlag 1984, ISBN 3921646820 (Ein im "Kanu-Sport" 23/1983, S. 532, rezensiertes und gelobtes Wasserwanderbuch. Nur aktuell ist es nicht mehr: der Umbau der Saar zur Großschifffahrtsstraße war in noch im Gange. Für Liebhaber.)
  • Conrath, Karl: Bootwandern auf der Saar, Teil I: saaraufwärts ab Saarbrücken und Saar-Kohlenkanal. SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GMbH, Saarbrücken 1983, ISBN 9783921646625
  • Conrath, Karl: Bootwandern auf der Saar, Teil II: saarabwärts ab Saarbrücken zur Mosel. SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GMbH, Saarbrücken 1984, ISBN 9783921646823
  • Hanle, Adolf (Hrsg.): Meyers Naturführer Hunsrück. Meyers Lexikonverlag 1990, ISBN 3-411-07091-9 (die Mettlacher Saarschleife, das Felstal bei Kastel mit der Klause und das Tal um Saarburg aus naturkundlicher Sicht.)
  • Kießler, Bernd-Wilfried: Elsass-Lothringen. Führer für Binnengewässer. Edition Maritim Hamburg 1997, ISBN 3-89225-179-7 (Beschreibung der Wasserstraßen Elsaß-Lothringens für deutsche Motorbootkapitäne, aber auch für Paddler brauchbar: Mosel und Maas sowie u.a. Rhein-Marne-Kanal Richtung Paris, Canal de'l Est von den Vogesen bis zur belgischen Grenze und Saar-Kohlen-Kanal bis Saarbrücken.)
  • Raven-Hart, R.: Canoe Errant. John Murray, London 1935 (Der irisch-britische Major, Paddler und Reiseschriftsteller (1889-1971), nach dem Ersten Weltkrieg aus Gesundheitsgründen demobilisiert, konnte mit seiner kleinen Pension nicht die Reisen unternehmen, die er gern gemacht hätte. Da sah er 1929 ein Faltboot - und mit ihm die Lösung! Schon im Jahr darauf begann er im Hart-Zweier die Gewässer Europas zu befahren. 1935 veröffentlichte er in seinem Erstlingsbuch die Fahrtberichte mit sachdienlichen Hinweisen am Schluß. Sein knapper, lebendiger Stil, Kreuzung von Fahrtbericht mit Reportage, sollte bis zum Beginn des 2. Weltkrieges britischen Paddlern den Weg weisen (das Exemplar des Rezensenten ist recht zerlesen).
    In Deutschland wurden es Aller, Bodensee (= Lake of Constance) mit Hochrhein, die deutsche Donau, Drage (= Drawa) mit Weiterfahrt auf unterer Netze (= Noteć) und unterer Warthe (= Warta), Elbe, Fulda mit Weiterfahrt auf der Weser, Havel, Inn, Lahn, Lesum und Wümme, Main, die untere Mulde, Neckar, Oertze, Oder, Saar mit Weiterfahrt auf Mosel und Rhein (S. 31 ff. und 261), Spreewald mit Weiterfahrt auf Dahme und Teupitzer Seen, Trave, Unstrut mit Weiterfahrt auf Saale und Elbe, Wakenitz, Werbellinsee mit Weiterfahrt auf unterer Oder, Werra mit Weiterfahrt auf der Weser. In Frankreich und der Schweiz fuhr er Charente, den Kanal du Midi, Genfer See (= Lake Geneva) mit Weiterfahrt auf der Rhone, Loire, Maas (= Meuse) und die nordwestfranzösischen Kanäle, Marne, Oise, Rhône mit Delta, Saône mit nordwestfranzösischen Kanälen, Sarthe, Seine, und die Flüsse und Seen rund um Bordeaux (Vezere, Dordogne, die Etangs, Garonne, Petite Leyre). In Österreich die Donau, Salzach mit Weiterfahrt auf Inn und Donau, in der Tschechoslowakei Moldau und tschechische Elbe, den Váh (= die Waag), in Ungarn die Donau bis nach Budapest sowie den Balaton, in Jugoslawien die Drava (= Drau) und die dalmatinische Küste.
    Das Buch ist ein Zeitdokument, weil es Städte und Kanuheime vor der Kriegszerstörung zeigt - und die Art der jeweiligen Reisegefährten, die Raven-Hart für seinen Zweier immer wieder suchte und fand. Wer mehr über den "irischen Rittlinger" wissen will, lese Thomas Theisingers Raven-Hart - Biographie im Faltbootjahrbuch "Binsenbummeln und Meeresrauschen V", (März 2010), Faltenreich Verlag Oldenburg 2010, ISBN 978-3-9811182-6-1, S. 81-98, sowie seinen Artikel "Raven-Hart – kein einfacher Fall" in "Kanu-Sport" 10/2015, S. 20-25!
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  • Voigt-Köhler, Inge, und Knauf, Diethelm: Mit Stöckelschuh und Krawatte im Faltboot. Bremen am Wasser von den Goldenen Zwanzigern bis in die 70er Jahre. Edition Temmen, Bremen 2020, ISBN 978-3-8378-1058-5, mit ausführlicher Rezension in "Kanu-Sport" 12/2020, S. 28 f. (Die drei Fotoalben aus dem Bestand des bis 2003 bestehenden Bremer Kanu-Klubs, die hier in Auszügen veröffentlicht werden, umspannen die Jahre 1920-1941 und sind ein wassersportlicher und sozialhistorischer Schatz. Wer sieht, daß Wochenendpaddeln in den 1920ern ein gesellschaftlicher Akt war und man adrett mit Schlips und Kragen zum Arbeitseinsatz ging oder ins Kajak stieg, versteht manch vergilbtes Vorkriegspaddelbuch besser. Paddeln war damals ein junger Sport, und die Menschen gaben sich im Boot nicht nur standesgemäß, sondern frohsinniger und zugänglicher als in der geistig und räumlich engen Alltagswelt. Bilder auf S. 48 und S. 105 deuten an, daß Frauen in den 20ern nur in persönlicher Runde als gleichwertig wahrgenommen wurden – manchen Wassersportvereinen durften sie erst in den 1930ern als vollwertige Mitglieder beitreten.
    Neben vielen Fotos von Ober- und Unterweser wird auf S. 82-85 auch eine Saar-Fahrt 1934 dokumentiert, als sich der Fluß größtenteils jenseits der französischen Zollgrenze befand. Die Bilder geben einen Eindruck der Saarstädte vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.
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Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Mikusch, Hans: Saar-Erfahrungen. "Kanu-Sport" 9/1991, S. 380-382
  • Lohrbacher, Adolf: Faltbootreviere. Unterläufe von Loue, Doubs, Rhône und Saar. "Kanu-Sport" 10/1992, S. 454-456
  • Scherer, Hans Siegfried: Paddeln für Oleg. Bericht über eine ungewöhnliche Paddeltour. "Kanu-Sport" 11/1992, S. 498 f. (Wohltätigkeits-Paddelmarathon von Saarlouis auf Saar, Mosel, Rhein, nach Hellevoetsluis an der Nordsee über 700 km)
  • Reinhold, Horst: Stippvisite auf der Saar. Wanderfahrt von Saarbrücken nach Trier. "Kanu-Sport" 8/2003, S. 14 f.
  • Gade, Bianca: Im Packraft auf der Saarschleife. Saar - von Schwemlingen bis Mettlach. "Kanu-Sport" 4/2019, S. 20 f. (Zugleich ein Testbericht über den MRS Nomad S1.)
  • Koch, Gabriele: Die große Kanu-Herausforderung - 30 km Paddeln in 16 Bundesländern. Saarland: Die letzte Etappe für das Einheitsabzeichen. "Kanu-Sport" 5/2019, S. 16-19 (Im 30. Jahr der deutschen Einheit in allen 16 Bundesländern 30 km paddeln? Kein Problem! So fahren endlich mal wieder Paddler von auswärts die Saar hinunter. Die Strecke von Saarlouis bis Mettlach wird mit verschiedenen Besichtigungen verbunden.)
  • Ausprobiert und Probe gepaddelt: Neue I-SUP's auf Tour. Sonderheft "SUP" zu "Kanu-Sport" 5/2019, S. 10-18 (SUP-Tour auf dem Neckar bei Tübingen; Auf der Ruhr von Essen nach Mülheim; Von der Saar zum Leukbach-Wasserfall in Saarburg; SUP-Revier Spreewald; Petzinsee (Brandenburg) - Vielfalt, Ruhe und eine runde Runde auf der Potsdamer Havel; Ketziner Havelinseln (Brandenburg) - Unzählige Kanäle entdecken; Bille (Hamburg) - von Hammerbrook um die Billerhuder Insel.)


Kanumagazin

  • Schorr, Stefan: "Hauptsach' gudd gess." Auf Schlemmertour durch die Saarschleife. "Kanumagazin" 1/2011, S. 42-45 (Von Merzig bis Saarburg, in einer zweiten Etappe von Saarburg nach Konz. Mit Infos.)


Kajak-Magazin

  • Stöcker, Detlef: Mitten durch Deutschland. Teil 2: Paddelgenuß auf Saar und Mosel. "Kajak-Magazin" 6/2022, S. 40-47 (Von Sarralbe (F) bis Saarbrücken und von Neumagen-Dhron bis Bernkastel-Kues.)


Karten

  • TourenAtlas TA3: "Rhein-Mosel und Nebenflüsse" einschl. Lippe- / Ruhr- und Lahn-Radweg, Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 1. Aufl. 2016, ISBN 978-3-929540-76-5, mit Aktualisierung (Saar von Sarreguemines bis Konz, Schwarzbach und Blies ab Thaleischweiler-Fröschen bis Sarreguemines)
  • Wassersport-Wanderkarte WW3 (Deutschland Südwest), Maßstab 1:450.000, mit Wehrskizzen von Donau, Rhein, Neckar, Main, Mosel, Saar und Donau, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 6. Aufl. 2020, ISBN 978-3-929540-33-8, mit Aktualisierung


Quellen

  1. Zitat Rainer Brockmann im Faltbootforum am 4.8. 2017
  2. Christine und Klaus Gallas: Auf großer Fahrt von Radebeul nach Lübben. "Kanu-Sport" 4/2018, S. 20-25.


  • Ein Leben mit Kajak und Kamera: Walter Frentz zum 75. Geburtstag. Vom Kajakfahrer zum Kameramann, eine "Kajakologie" von Walter Frentz. In: "Kanu-Sport" 17/1982, S. 359 f. (Zur Auflistung des Frentz-Filmes "Kein schöner Land")
  • Koch, Egmont R.: Die Lage der Nation 85/86. GEO im Verlag Gruner + Jahr AG & Co. Hamburg 1986, ISBN 3-570-06705-X, S. 293 (zur Wasserqualität der Saar)
  • Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Führer der Verwaltung der Staatlichen Schlösser. Landesamt für Denkmalpflege Mainz 1993, o. ISBN
  • Thoma, Hubert: Mosel und Saar. Von den Vogesen bis zum Rhein. (Reihe Bibliothek Deutsche Landeskunde) Verlag Glock und Lutz Nürnberg 1969
  • Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands: Rheinland-Pfalz und Saarland. Alfred Kröner Verlag Stuttgart 1959
  • Meyers Naturführer Hunsrück. Meyers Lexikonverlag Mannheim/Wien/Zürich 1990, ISBN 3-411-07091-9


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