Wakenitz

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Übersicht
Lage Fluss im Südosten von Lübeck
Länge 14,9 km
Anschlüsse Trave und Großer Ratzeburger See
Städte Lübeck
Wakenitz.png



Allgemeines

Die Wakenitz ist ein Fluss im Südosten Schleswig-Holsteins, der Ratzeburger und Schaalsee entwässert und bei Lübeck in die Ostsee mündet. Die Wakenitz ist 14,9 km lang und umfasst seit Eröffnung des Schaalsee-Kanals (1925) ein Einzugsgebiet von etwa 445 km². Sie wird normalerweise ab dem Küchensee, südlich von Ratzeburg, befahren, doch ist das Einsetzen in den Schaalseekanal bereits in Salem (am Salemer See) möglich, wenn man in Farchau eine längere Umtragestrecke in Kauf nimmt (Bootswagen). Das Paddeln auf dem oberhalb von Salem anschließenden Schaalsee ist nur mit Genehmigung erlaubt, da dieser nicht nur Biosphärenreservat, sondern (wie im Feudalismus) Privateigentum ist. Das ist bedauerlich, denn der (in der Enge zwischen Lassahn und Groß Zecher) mit 72 m tiefste See Norddeutschlands ist nicht nur seiner zerklüfteten Uferlinien wegen reizvoll, sondern auch aufgrund seiner Wasserqualität und des seit fünf Jahrzehnten ungestörten Lebens rundherum. Beide Gewässer bilden den Kern des Naturparks "Lauenburgische Seen" (Schleswig-Holstein) und des Biosphärenreservats "Schaalsee" (Mecklenburg-Vorpommern).


Der Grenzfluß

Auf weiten Strecken bildet das östliche Ufer die Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und war damit bis 1990 innerdeutsche Grenze. Die Grenzanlagen teilten den Schaalsee und trafen den Ratzeburger See am Ostufer gegenüber von Pogeez. Von da ab verliefen sie entlang des See- und später des Wakenitz-Ufers bis zur Bachmündung unterhalb Absalonshorst, wo sie landeinwärts nach Osten ins Gestrüpp abbogen. Da der Fluß selbst mitsamt dem See zur Bundesrepublik gehörte, spielte sich auf ihm im Angesicht der DDR-Grenzer ein reger Wassersport- und Dampferverkehr ab. Was die Grenze für DDR-Bürger bedeutete, kann man im Freilichtmuseum Schlagsdorf, 7 km nordöstlich von Ratzeburg, erleben.

Nach Abbruch der Grenzanlagen blieb der Mauerstreifen der Natur überlassen und entwickelte sich in den Folgejahren zu einer Erlenwildnis, die den Reiz der Wakenitz noch erhöht. Wer Mecklenburger und Brandenburger Fließe nicht kennt, nennt die Wakenitz daher respektvoll "Amazonas des Nordens".


Stauwerke

Die Wakenitz hat von Rothenhusen bis zur Trave ein Gefälle von 4,60 m, wobei im eigentlichen Lübeck vom Krähen- und Mühlenteich zur Trave bereits 2,40 m Niveauunterschied herrschen. Die 10 km Luftlinie zwischen Rothenhusen und Lübeck haben real nur ca. 80 cm Gefälle, so daß die Strömung schwach genug ist, das Paddeln stromaufwärts zuzulassen.

Bereits im Mittelalter wurde die Wakenitz in Lübeck gestaut, um Wassermühlen zu betreiben. Sie endet am Falkendamm, einem Staudamm direkt nordöstlich der Lübecker Innenstadt, der im Zuge des Ausbaus des Elbe-Lübeck-Kanals geschaffen wurde, um den Wasserstand der Wakenitz gegenüber der Trave halten zu können. Schon vorher, kurz hinter der Moltkebrücke, fließt das Wasser der Wakenitz durch den Dükerkanal über den Düker (unter der Kanal-Trave hindurch) erst in den Krähenteich und dann unter der Mühlenstraße hindurch in den Mühlenteich, weiter über die Wehranlagen der alten Lübecker Stadtmühlen am Mühlendamm in die Stadt-Trave. Eine paddelbare Verbindung zwischen Trave und Wakenitz besteht nicht; wer von der Trave kommt, muß entweder am Dükerkanal nahe der Rehderbrücke oder am Ende der Wakenitz am Falkendamm (Falkenstraße) zur Wakenitz umtragen.


Natur und Erholung

Das geringe Gefälle des Flusses bedingt weiträumig versumpfte Ufer; durch die Aufstauung entstand im Lübecker Teil des Flusses eine seenartige Verbreiterung, die bis zum Dritten Fischerbuden reicht. Der Fluß birgt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Hierzu gehören mehrere Libellenarten, Rotbauchunke, Kammmolch, Knoblauchkröte, Laubfrosch, Rotmilan, Sumpfohreule, Wachtelkönig, Eisvogel, Schwarzspecht, Heidelerche, Neuntöter, Blaukehlchen und Sperbergrasmücke. Mit etwas Glück kann man einzelne Kraniche erleben, die riesigen Seeadler trauen sich sogar bis zu den ersten Häusern Lübecks. Dazu gilt der Fluss als fischreich (Schlei, Barsch, Hecht, Aal). Es gibt viele Fledermäuse.

Erstaunen der Fachwelt rief eine Nandupopulation hervor, die sich seit 2000 nach dem Ausbruch einiger Tiere aus einer Farm in Groß Grönau am Ostufer fest etabliert hat. Aus den ursprünglich sieben Tieren sind 2007 bereits achzig, 2012 129, 2017 schon 220, im Herbst 2018 bereits 550 Tiere (!) geworden. Die Tiere wurden auch im Uferschilf der Wakenitz gesichtet, wo sich Mensch und Tier verwundert anblickten. Eigentlich sind die Laufvögel sehr scheu; Begegnungen sollte man auch deshalb vermeiden, weil Nandus, in die Enge getrieben, aggressiv und wehrhaft reagieren. Andreas KIELING berichtet in "Ein deutscher Wandersommer" (2011), wie ein Küken führender Nandu seinen Hund angriff. Als Kieling diesen schützen wollte, wandte sich der Vogel gegen ihn und zerriß ihm mit Krallenhieben die Hose. Nach Kielings Meinung hätte ihm ein gezielter Krallenhieb nicht nur die Hose, sondern auch das Bein samt Schlagader aufreißen können. - Zum Glück dezimieren harte Winter wie 2009/2010 und 2010/2011 die Population. Zudem können Nandus nicht schwimmen, so daß man im Boot vor Angriffen sicher ist.

Gleichwohl ist die Wakenitz auch ein Naherholungsgebiet, von Wanderwegen gesäumt und unter strengen Auflagen von Paddlern und Ruderern befahren. Mehrere Lübecker Freibäder, darunter das 1899 eröffnete und unter Denkmalschutz stehende Freibad an der Falkenwiese mit hölzernen Umkleideräumen und Badestegen, bieten in den Sommermonaten Gelegenheit zum Schwimmen. Etliche Segel- und Wassersportvereine haben nahebei ihre Klubhäuser. Der Abschnitt entlang der Grenze zu Mecklenburg wird von Schiffern und Seglern seit alters her "Langer Jammer" genannt, weil er so schmal ist, dass bei ungünstigem Wind nicht oder nur mühsam aufgekreuzt werden kann. Das Gegenstück dazu ist der Ratzeburger See, der bei Nord- und Südwind für seine Wellen (und an den wenigen Hochufern für seine Fallböen) berüchtigt ist. Wenn möglich, unter Land halten!

Die Wasserqualität der Wakenitz ist relativ gut und beträgt die Güteklasse II (mäßig belastet). Im Mai 2021 konnte man bis auf den 2,50 m tiefen Grund schauen.


Verkehr

Zwischen Lübeck und Rothenhusen am Ratzeburger See verkehren in der Saison regelmäßig Ausflugsschiffe, die in Rothenhusen Anschluss in Richtung Ratzeburg haben. Hier befindet sich auch eine Straßenbrücke nach Mecklenburg. Die 1975 von den Grenztruppen der DDR abgerissene Brücke bei Nädlershorst wurde nach der deutschen Vereinigung wiederhergestellt.

Ein Merkmal der Wakenitz sind die ehem. Fischerbuden, die die Fischer bauten, um unabhängig vom Schließen der Stadttore zu sein (beachte: "der Fischerbuden", nicht "die Fischerbude"). Heute sind sie zumeist von der Großstadt eingeholt. Beim Ersten Fischerbuden liegt die - neben Rothenhusen - einzige bewohnte Insel der Wakenitz, Spieringshorst. Die Bewohner, früher Fischer, müssen ihre Fähre selbst betreiben und in harten Wintern über das Eis gehen oder Stege bauen.

Die Wakenitz-Niederung steht unter Naturschutz. Bei Groß Grönau überquert die A20 die Wakenitz. Zunächst gab es Forderungen, den Fluss aus Naturschutzgründen zu untertunneln, was aber an der Finanzierung scheiterte. Seit 2004 führt nun eine Stahlverbundbrücke quasi auf Stelzen über den Fluß. Auch diese Lösung war wegen des wenig tragfähigen Sumpfbodens, der Schallisolierung der Brücke und des Lichtschlitzes in der Mitte der Fahrbahnen, der dafür sorgen soll, dass die Vegetation unter der Brücke erhalten bleibt, sehr kostspielig. Nach dem Ende der Bauarbeiten haben sich trotz Brücke und Autolärm keine sichtbaren negativen Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen der Niederung gezeigt.

Zu den unangenehmen Seiten zählt auch der Verkehrsflughafen Lübeck-Blankensee, dessen Einflugschneise genau über die Wakenitz führt. Mögen bei Westwind die landenden Flugzeuge etwas leiser sein, so dröhnen bei Ostwind die mit vollem Schub startenden Jets um so lauter. Am Wochenende sorgt der Lärm kreisender Kleinflugzeuge dafür, daß das Gefühl von Zivilisation nie wirklich verlorengeht.

Der Flußlauf trägt im 1000-m-Abstand dreieckige Kilometerschilder am Westufer. Es verkehren auch Fahrgastschiffe. Sie sind mit Elektromotoren ausgestattet und daher, wenn sie von hinten kommen, kaum zu hören. Aufpassen!


Gernot / Palmström


Befahrungsregeln

  • Der Schaalsee ist Privatbesitz. Zwischen 16.10. und 30.4. ist er zu großen Teilen gesperrt. Die übrigen Flächen, soweit sie zu Schleswig-Holstein gehören, sind nur gegen Gebühr an den Besitzer (8 Euro pro Genehmigung 2013) und nach Antrag bei der Unteren Naturschutzbehörde Ratzeburg befahrbar. Die mecklenburgische Wasserfläche ist seit 2000 als Biosphärenreservat für den Wassersport gesperrt. Die Weiterfahrt auf der nach Süden strömenden Schaale ist nicht erlaubt, das Befahren des zum Ratzeburger See führenden Schaalseekanals dagegen schon. Über die Regularien einer Schaalsee-Befahrung am West- und Ostufer und über das Für und Wider steht in dieser Diskussion im Faltbootforum von 2014 einiges, über den Zustand 2016 hier. Einige Naturschutzgebiete um Zarrentin wurden übrigens bereits im Winter 1989/90, wenige Wochen nach der Maueröffnung, von der damals noch "alten" DDR-Verwaltung ausgerufen, so daß die Eigentümer nicht einmal die Chance hatten, ihre früheren Mauergrundstücke betreten zu können.
  • Ein Großteil des Ostufers des Ratzeburger Sees ist NSG; zum Schilfgürtel sind mindestens 50 m Abstand zu halten. Die Utechter Bucht ist gesperrt. Die Orte Utecht, Campow, Hoheleuchte und Kalkhütte dürfen jedoch angelaufen werden.
  • Zwischen der Eisenbahnbrücke Lübeck-Eichholz und dem Ratzeburger See ist das Anlegen verboten. Ausnahmen (an den Gasthäusern) sind ausgeschildert.
  • Den Freunden des Aufbaubieres zur Beachtung: Die zulässige Blutalkoholkonzentration auf dem Wasser beträgt genauso wie an Land 0,5 mg/g (BinSchStrO §1.02 Abs. 7, §1.03 Abs. 4).


Streckenbeschreibungen


Fahrtberichte


Einsetzstellen

  • Einsetzstelle am Ende der Straße "Fuchsberg" in Buchholz, neben der Dampferanlegestelle. Parkplatz gleich daneben.
  • In Lübeck kann man unter der Brücke der Wallbrechtstraße / Sankt-Jürgen-Ring (Wallbrechtbrücke, im DKV-Führer "Wakenitzbrücke" genannt) gut ein- und aussetzen (km 12.3, d. h. 2 km vor dem Wakenitz-Ende). Am Edeka-Markt in der Ratzeburger Allee oder auch unter der Brücke kann man parken, auf der anderen Seite der Brücke fahren die Buslinien 1, 6 und 9 von der Haltestelle "Fahlenkampsweg" zum Hauptbahnhof.
  • Drei Schrägrampen in Lübeck bei slipway.de:
    • Augustenstraße, nahe Moltkeplatz (km 13.3, Westufer), gleich südlich der Moltkebrücke.
    • zum Aussetzen aus der Wakenitz: am Hochschulsportzentrum Lübeck, kurz vor dem Falkendamm (km 14.4, Südwestufer; Bushaltestelle "Falkendamm" der Linie 15 Richtung Hauptbahnhof gleich oben an der Straße)
    • zum Einsetzen in den Elbe-Lübeck-Kanal / Kanal-Trave: Klughafen, Schrägrampe; Umtragestrecke 200 Meter.


Pegel


Forumsdiskussionen


Empfohlene Zeltplätze


Empfohlene Restaurants am Wasser

Diese Aufzählung basiert auf der Biergartenliste der Trierer Kanufahrer, die auf folgendem Prinzip beruht:

"Als Ansteuerungspunkt für Kanuten ist ein schöner Biergarten schwer an Attraktivität zu übertreffen, und so setzen wir uns das Ziel, die 100 schönsten Biergärten auf dieser Seite aufzulisten. Dabei sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen und bitten Sie, uns Ihre Lieblings-Paddelbiergärten zu nennen.
Einige Kriterien aber sollten Sie beachten:

  • Der Biergarten soll direkt an einem paddelfähigen Gewässer liegen.
  • Eine einigermaßen gute Anlegemöglichkeit muss bestehen.
  • Es muss ein richtiger Biergarten mit alten Bäumen sein. Eine normale Wirtshausterrasse mit Sonnenschirmen und Plattenboden gilt nur im äußersten Ausnahmefall!"

Wer Biergärten dieser Art kennt, trage sie mit ihrer km-Zahl hier ein und melde sie gleichzeitig den Trierer Kanufahrern josef.stillÄTTt-online.de . Vielen Dank für die Genehmigung zur Nutzung der Daten im Faltbootwiki.



  • Restaurant "Farchauer Mühle" am Südende des Küchensees, April-Okt. täglich ab 11.30 Uhr, Nov-März Di-So ab 11.30 Uhr; am Wochenende reservieren (04541/860 00)! Idyllisch gelegen, angenehmes Sitzen drinnen, noch angenehmeres Sitzen draußen. Der Fisch schmeckt ausgezeichnet, die Portionsgrößen sind hungrigen Paddlern angemessen.
  • nicht direkt an der Paddelstrecke, aber trotzdem empfehlenswert: "Maräne" in Groß Zecher am Westufer des Schaalsees, 6 km nördlich von Zarrentin. Täglich ab 11.30 Uhr, am Wochenende reservieren (04545/1371)! Der Fisch kommt "aus heimischen Gewässern", die Maräne dem Geschmack nach direkt aus dem Schaalsee.


Verkehr

  • Weitere Hinweise zum Nahverkehr (und zu Übernachtungsmöglichkeiten) findet man im Artikel Deutschland.


Wetter

  • Die aktuelle Regensituation als Filmlauf (Unten stehen einzelne Radarbilder für ausgewählte Gegenden. Klickt man auf das große Deutschlandbild, erhält man einen vergrößerten Ausschnitt mit Kartenunterdruck. Angabe der Blitze (= Gewitter) mit dem Knopf am linken Rand oben unter "Radar und Gewitter", und in der Kopfzeile rechts das sog. "Schneeradar" als Vorhersage. Achtung I: Seit 2016 sind die deutschen Regenradare empfindlicher eingestellt als in den Jahren zuvor. Es ist daher möglich, daß das Radar schon "leichten Regen" anzeigt, obwohl noch gar kein Niederschlag den Erdboden erreicht. Da die Niederschlagsvorhersage (oben rechts) auf den Radardaten beruht, sind auch ihre Aussagen leicht übertrieben. Achtung II: Die Schneevorhersage tendiert öfter zu "Schneefall", als wirklich fällt: stattdessen erlebt man dann Schneeregen bzw. Regen.)


Weblinks


Notrufnummern

  • Polizei: 110


Literatur

  • Deutsches Flußwanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 27. Auflage 2018, ISBN 978-3-937743-82-0 (Beschreibung der Wakenitz)
  • DKV-Kanuwanderbuch für Nordwestdeutschland, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 12. Auflage 2014, ISBN 978-3-937743-36-3 (Beschreibung von Wakenitz, Schaalsee und Schaalsee-Kanal)
  • DKV-Gewässerführer für Ostdeutschland, hrsg. von Günter Eck. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 6. Auflage 2021, ISBN 978-3-96806-006-4 (Beschreibung von Wakenitz, Schaalsee und Schaalsee-Kanal)
  • Gerlach, Jürgen und Nejedly, Heinrich: Kanuwandern in Nord- und Westdeutschland. BLV Verlagsgesellschaft 2006, ISBN 3-405-15594-0
  • Hennemann, Michael: Kanuwandern in Deutschland. Bruckmann Verlag München 2006, ISBN 3-7654-4292-5
  • Hennemann, Michael: Kanuwandern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Pollner Verlag Oberschleißheim 2004, ISBN 3-89961-002-4
  • Hennemann, Michael: Deutschland zu Fluss. Die 50 schönsten Kanurouten von List bis Oberstdorf und Selfkant bis Görlitz. Bruckmann Verlag München 2014, ISBN 978-3-7654-8735-4 (Wakenitz von Rothenhusen nach Lübeck)
  • Luxen, Heinz-Georg: Die schönsten Kanutouren in Schleswig-Holstein und Hamburg. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 2016, ISBN 978-3-937743-46-2 (Paddeln auf der Wakenitz und ihren Seen)
  • Raven-Hart, R.: Canoe Errant. John Murray, London 1935 (Der irisch-britische Major, Paddler und Reiseschriftsteller (1889-1971), nach dem Ersten Weltkrieg aus Gesundheitsgründen demobilisiert, konnte mit seiner kleinen Pension nicht die Reisen unternehmen, die er gern gemacht hätte. Da sah er 1929 ein Faltboot - und mit ihm die Lösung! Schon im Jahr darauf begann er im Hart-Zweier die Gewässer Europas zu befahren. 1935 veröffentlichte er in seinem Erstlingsbuch die Fahrtberichte mit sachdienlichen Hinweisen am Schluß. Sein knapper, lebendiger Stil, Kreuzung von Fahrtbericht mit Reportage, sollte bis zum Beginn des 2. Weltkrieges britischen Paddlern den Weg weisen (das Exemplar des Rezensenten ist recht zerlesen).
    In Deutschland wurden es Aller, Bodensee (= Lake of Constance) mit Hochrhein, die deutsche Donau, Drage (= Drawa) mit Weiterfahrt auf unterer Netze (= Noteć) und unterer Warthe (= Warta), Elbe, Fulda mit Weiterfahrt auf der Weser, Havel, Inn, Lahn, Lesum und Wümme, Main, die untere Mulde, Neckar, Oertze, Oder, Saar mit Weiterfahrt auf Mosel und Rhein, Spreewald mit Weiterfahrt auf Dahme und Teupitzer Seen, Trave, Unstrut mit Weiterfahrt auf Saale und Elbe, Wakenitz (S. 169 ff. und 268), Werbellinsee mit Weiterfahrt auf unterer Oder, Werra mit Weiterfahrt auf der Weser. In Frankreich und der Schweiz fuhr er Charente, den Canal du Midi, Genfer See (= Lake Geneva) mit Weiterfahrt auf der Rhone, Loire, Maas (= Meuse) und die nordwestfranzösischen Kanäle, Marne, Oise, Rhône mit Delta, Saône mit nordwestfranzösischen Kanälen, Sarthe, Seine, und die Flüsse und Seen rund um Bordeaux (Vezere, Dordogne, die Etangs, Garonne, Petite Leyre). In Österreich die Donau, Salzach mit Weiterfahrt auf Inn und Donau, in der Tschechoslowakei Moldau und tschechische Elbe, den Váh (= die Waag), in Ungarn die Donau bis nach Budapest sowie den Balaton, in Jugoslawien die Drava (= Drau) und die dalmatinische Küste.
    Das Buch ist ein Zeitdokument, weil es Städte und Kanuheime vor der Kriegszerstörung zeigt - und die Art der jeweiligen Reisegefährten, die Raven-Hart für seinen Zweier immer wieder suchte und fand. Wer mehr über den "irischen Rittlinger" wissen will, lese Thomas Theisingers Raven-Hart - Biographie im Faltbootjahrbuch "Binsenbummeln und Meeresrauschen V", (März 2010), Faltenreich Verlag Oldenburg 2010, ISBN 978-3-9811182-6-1, S. 81-98, sowie seinen Artikel "Raven-Hart – kein einfacher Fall" in "Kanu-Sport" 10/2015, S. 20-25!
    )
  • Schneider, Lars, und Schorr, Stefan: Kanu-Kompass Deutschland Nordwest. Thomas Kettler Verlag Hamburg 2015, ISBN 978-3-934014-10-7 (Aller, Alster, Bille, Eider, Elbe, Ems, Este, Hamme, Hase, Hunte, Ilmenau, Leine, Luhe, Ochtum, Oste, Osterau, Örtze, Schlei, Schwentine, Seeve, Stör, Trave, Treene, Unterweser, Wakenitz, Wümme. Stadtrundgänge mit Stadtplan in Bremen, Hamburg, Lübeck, Meppen, Worpswede.)
  • Teigeler, Horst: Kanuwandern in Schleswig-Holstein. Pollner Verlag Oberschleißheim 1998, ISBN 3-925660-21-6
  • Uhlemann, Hans-Joachim: Zwischen Elbe und Ostsee. Zur Entstehung der Schleswig-Holsteinischen und Mecklenburg-Vorpommerschen Wasserstraßen. DSV-Verlag Hamburg 2000, ISBN 3-88412-343-2, S. 104 (Das Standardwerk zu Geschichte und Ausstattung der Wasserstraßen Norddeutschlands, geschrieben von einem langjährigen Kenner. Er behandelt auch die Geschichte des Ausbaus der Wakenitz, auf der bis zum Bau des Elbe-Trave-Kanals Frachtschiffe nach Ratzeburg fuhren.)


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Berichtigung des DKV-Gewässerführers für Ostdeutschland - Befahrung auf dem Schaalsee. "Kanu-Sport" 8/1992, S. 362 ("Diese bisherige, langjährige partnerschaftliche Regelung für DKV-Mitglieder [die bisher mit Ausweis und gekennzeichneten Booten hier fahren konnten] ist leider außer Kraft gesetzt worden. ... Aus diesem Grunde ist die Befahrung des Schaalsees gebührenpflichtig. Die Befahrung soll angemeldet werden bei der Seeverwaltung Dargow. Diese ist federführend für alle Seebesitzer. Von der Verwaltung wird z.Z. eine Gebühr von DM 10,- / pro Tag / Person berechnet. Eine Anmeldung zur Befahrung ist auch möglich bei der Stadt Zarrentin, Bootsvermietung Zarrentin oder bei der Bootsvermietung Lassahn.")
  • Luxen, Heinz-Georg: Ratzeburger Runde - Eine Wintertour im Zeichen des Doms. "Kanu-Sport" 2/2017, S. 4-7
  • Steinauer, Frank, und Vega, Susanne: Im Gegenwind zur Deutschen Einheit. "Tag der deutschen Einheit-Tour" des Ratzeburger Kanu-Clubs. "Kanu-Sport" 11/2018, S. 16 f. (Die Tour wurde zuerst 1990 ausgeführt: vom mecklenburgischen Zarrentin über Schaalsee und Schaalseekanal auf 26 km ins holsteinische Ratzeburg, quer über die alte innerdeutsche Grenze. Heute blockieren Biosphärenreservat und Privatland diese Route, so daß sie nur nach Anmeldung durchführbar ist. Zu korrigieren ist das Datum der Erst-Fahrt: die Premiere lief nicht, wie behauptet, am 3. Oktober 1990, sondern schon am 3. März 1990, nachzulesen im DDR-"Kanusport" 3/1990, S. 18. Zu dieser Zeit war die deutsche Einheit noch eine von mehreren Optionen, Grenz- und Privatlandsperren ein Hindernis, und selbst in Berlin war die Wassergrenze noch nicht im Boot passierbar! Die Bedeutung dieser Fahrt liegt nicht im Besiegeln der Einheit, sondern darin, daß sie durchgeführt wurde, als noch niemand an diese Einheit dachte. Und darin, daß nur aufgrund der 1990er Tour einmal jährlich die Gruppenfahrt über den Schaalsee möglich ist.)
  • Burkhardt, Andreas: Auf dem "Amazonas" nach Lübeck. "Kanu-Sport" 5/2021, S. 14-17 (Gestartet wurde am Schloß Farchau auf dem Ratzeburger Küchensee, nicht mit dem Restaurant Farchauer Mühle zu verwechseln. Der Nachbau der Kogge auf der Lübecker Stadttrave (die keine Kogge ist) ist wirklich imposant. Die abgebildeten "Grenzsicherungsanlagen" der DDR fand der Rezensent aber nicht - vermutlich sind sie längst im Wakenitz-Urwald versunken.)


Kanumagazin

  • Grimpe, Sven: Lust auf Lübeck. Zu Fluß, See und Meer rum um die Hansestadt. (Mit zwei Touren entlang der Ostseeküste.) "Kanumagazin" 5/1999, S. 68-73
  • Vier Tagestouren um Lübeck. "Kanumagazin" 2/2008, S. 30 (Trave und Wakenitz)
  • Nehrhoff v. Holderberg, Björn: Ein laues Lüftchen. Vier Kanutouren auf den Lauenburgischen Seen. "Kanumagazin" 6/2013, S. 20-25 (Schaalsee, Salemer See, Schaalseekanal, Ratzeburger See, Möllner Seenkette.)
  • Falbe, Ralf: Kleines großes Abenteuer - Schaalsee. "Kanumagazin" 6/2019-1/2020 (eine Gesamtnummer), S. 40-44 (Befahrungsregelungen beachten! Die Wichtigste: auf dem See dürften Leihboote fahren, Individualpaddler nicht. – Mit Informationen.)


Kajak-Magazin

  • Knorr, Jörg: Lauenburgische Seen - Paddeln im Naturpark. "Kajak-Magazin" 5/2012, S. 12-27
  • Naturpark Lauenburgische Seen - wo Schleswig-Holstein besonders schön ist. "Kajak-Magazin" 4/2017
  • Nehrhoff v. Holderberg, Björn: Lübeck - Entdeckungen im hohen Norden. Fünf schöne Touren in und um die Hansestadt. "Kajak-Magazin" 6/2018, S. 30-37 (Altstadt mit dem Kanu; obere Trave von Bad Oldesloe bis Lübeck; untere Trave zwischen Lübeck und Travemünde; Wakenitz von Rothenhusen bis zum Falkendamm in Lübeck; Elbe-Lübeck-Kanal um Mölln.)


Tours

  • Behrmann, A.: Bootstour auf den Lauenburgischen Seen. "Tours" 2/1986, S. 74 ff.


Karten

  • Wassersport-Wanderkarte WW1 Deutschland Nordwest, Maßstab 1:450.000, mit Schwentine, Eider, Treene, Schlei und Holsteinischer Schweiz im Maßstab 1:100.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 7. Aufl. 2017, ISBN 978-3-929540-28-4, mit Aktualisierung
  • TourenAtlas TA1: "Elbe/Schleswig-Holstein", Wasserwandern zwischen Lüneburger Heide, Ostsee und Dänemark, Maßstäbe 1:75.000 und 1:25.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 2. Auflage 2014, ISBN 978-3-929540-67-3


Quellen

  • Baedekers Lübeck. Stadtführer. Karl Baedeker GmbH Ostfildern-Kemnat und München 1989, ISBN 3-87954-019-5
  • Kieling, Andreas: Ein deutscher Wandersommer. 1400 Kilometer durch unsere wilde Heimat. Piper Verlag München 2011, ISBN 978-3-89029-393-6, S. 290-296 (Zum Angriff eines Nandus auf Andreas Kieling und Hund. - Bei allem Für und Wider über diesen Autor hält der Rezensent dieses Buch Kielings für durchaus lesbar.)
  • Naturpark Lauenburgische Seen. HB-Naturmagazin "Draußen" Nr. 18. HB-Verlags- und Vertriebs-Ges. mbH Hamburg 1982, ohne ISBN
  • DKV-Übersichtskarte Befahrungsregelungen 2005-2006, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen 2006, ISBN 3-929540-30-4 (zu den Befahrungsregeln)


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