Weser, Gewässerbeschreibung

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Die Weser ist ein Strom und in ganzer Länge Bundeswasserstraße. In Hann. Münden vereinigen sich die 292 km lange Werra und die 218 km lange Fulda zur Weser. Sie durchfließt Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen, teilweise als Grenzfluss zwischen diesen Bundesländern. Ihr Einzugsgebiet besteht zusätzlich aus Teilen von Thüringen und Sachsen-Anhalt.


"Ein nie enttäuschender Fluß! Unverdorben und kaum Industrie an den Ufern. Landschaftlich besonders schön im abwechslungsreichen Mittellauf mit seinen Städtchen und Waldhöhen und überall schönen Zeltmöglichkeiten. Im Mittellauf zwei, im Unterlauf bis Bremen sieben Schleusen, die nicht stören ... Von Hannoversch-Münden bis zur Porta Westfalica wird man 4-6, von dort im Flachland bis Bremen noch 3 Tage rechnen." (RITTLINGER 1977)


Inhaltsverzeichnis



Die sprachliche Ähnlichkeit der Namen Weser und Werra weist darauf hin, dass die Werra eigentlich der Oberlauf der Weser ist, während die Fulda nur als ein Nebenfluss der Weser/Werra angesehen wurde. Die klare Trennung der Namen Weser und Werra wurde erst zwischen dem 14. und 17. Jh. gebildet. Für Weser und Werra sind althochdeutsch Wesera, Wisara, Wisura und Wiseraha "fließendes Wasser" belegt (weshalb Adam von Bremen, ein mittelalterlicher Chronist, sagen konnte, dass Bremen an der Werra liegt). Die lateinische Form Visurgis stammt wie der Name der französischen Vézère (Nebenfluss der Dordogne) und der belgische Vesdre (Nebenfluss der Ourthe) letztlich aus dem indogermanischen Wortstamm für "fließen, zerfließen", ebenso wie La Vis, Vesouze, Visance, Besançon (Frankreich), Wear (Nordengland), Wiesaz (Württemberg), Wisenta (Thüringen), Vesonze (Wallis), Bisenzio (Italien), Viešintà (Litauen), Vismund (Norwegen) und die Vistula "Weichsel" (Polen). Für den Namensforscher Hans Bahlow gehört die Wurzel der Namen Weser und Werra "zu den allerältesten Flußnamen aus vorgermanischer (wohl auch vorkeltischer) Zeit", rührt allerdings vom indogermanischen "Sumpfwasser" her [1].

Die Werra, der längere Quellfluss, entspringt in Thüringen auf der Südseite des Thüringer Waldes. Sie erhält auch Wasser des Thüringer Beckens. Der kürzere Quellfluss, die Fulda, ist etwas wasserreicher und hat ihre Quelle in der hessischen Rhön, ihr größter Nebenfluss Eder im Rothaargebirge. Der größte Nebenfluss der Weser ist die Aller, die in der Magdeburger Börde in Sachsen-Anhalt entspringt und zusammen mit ihrem längsten Zufluss Leine das gesamte Wasser aus dem westlichen Harz empfängt.

Immer wieder wurden die an der Weser liegenden Städte und Gemeinden vom Hochwasser der Weser heimgesucht, trotz Regulierung der Flussläufe von Fulda und Werra, bis in die heutige Zeit. Als Beispiel hier die Aufzeichnungen in der Chronik der Stadt Minden:

  • 1342 - das "Magdalenenhochwasser" bewirkte den höchsten historisch überlieferten Pegelstand der Oberweser und verwüstete weite Teile Mitteleuropas
  • 1513 - durch anhaltende Regengüsse einsetzendes Hochwasser reißt die hölzerne Weserbrücke von fünf steinernen Pfeilern
  • 1682 - zweithöchstes bekanntes Weserhochwasser: der Mindener Marktplatz kann mit Kähnen befahren werden
  • 2003 - starkes Hochwasser bedroht den Flugplatz
  • 2003 - das Hochwasser der Weser gefährdet die Schiffmühle mit 6,40 m über Normalpegel
  • In der Nacht zum 17. Mai 1943 wurde die Staumauer des Edersees durch einen britischen Fliegerangriff zerstört. Eine 6-8 m hohe Flutwelle floss durch die Täler der Eder, der unteren Fulda und der Weser und verursachte bis Minden erhebliche Überschwemmungen und Sachbeschädigungen.

Brücken, Schleusen und Wehre waren seit je her durch den Eisgang der Weser bei strengem Frost gefährdet. Türmten sich die Eisschollen zu gefährlichen Höhen auf, wurden sie gesprengt, um den Druck auf die Bauwerke zu mindern. Bis in die 1930er Jahre froren Ober- und Mittelweser regelmäßig zu, so dass eine Überquerung des Flusses zu Fuß oder manchmal auch mit Wagen möglich war. Auch die Unterweser bei Bremen trug bis in die 1890er Jahre in den meisten Wintern eine tragfähige Eisschicht.

Mit der Ausweitung des Kali-Abbaus in Thüringen und Osthessen und der Einschwemmung von großen Mengen Salzes in die Quellflüsse gab es bis zur Auflassung der meisten Bergwerke in den 1990er Jahren keinen Eisgang mehr auf Ober- und Mittelweser. Seitdem stellt sich der alte Zustand langsam wieder ein. Fünf Wochen Dauerfrost ließen 1996 die Werra zwischen Witzenhausen und Hann. Münden zufrieren, und durch starken Eisgang auf der Oberweser musste manche Fähre ihren Betrieb einstellen.

Bis zu Beginn des 20. Jhd. war die Weser sehr fischreich: Aus der 1. Hälfte des 18. Jh. ist überliefert, daß sich das Gesinde Holzmindens beim Landesherren bitter beklagt, wöchentlich fünfmal Lachs als Abendessen zu erhalten [2]. Mit der zunehmenden Industrialisierung, dem Bevölkerungswachstum und dem erweitertem Kali-Abbau verschlechterte sich die Wasserqualität. Auch der Bau von Kläranlagen konnte daran nichts ändern. Im Jahre 1968 bot nur noch der gegen Dreck und Salz unempfindliche Aalbestand Fischfangerfolge. Die zunehmende Versalzung ließ auch die Nahrung der Fische verschwinden. Erst das Einsetzen salzunempfindlicher, aus dem Brackwasser kanadischer Flüsse stammender Bachflohkrebsarten, die sich schnell in Werra und Weser verbreiteten, schaffte neue Nahrungsquellen und rettete vorerst das Fischereiwesen [3]. Zugleich starben die Bakterien ab, die bisher für die biologische Selbstreinigung des Flusses gesorgt hatten. In den 1970er Jahren erreichte die Weser teilweise die Gewässergüteklasse III-IV (sehr stark verschmutzt) und streckenweise sogar IV (übermäßig verschmutzt). Der Aus- und Neubau kommunaler und industrieller Kläranlagen in den 80er Jahren sowie Verfahrensverbesserungen der Industrie sorgten dafür, dass sich die Wasserqualität allmählich wieder verbesserte. Aktuell entspricht sie zum Teil wieder der Güteklasse II (mäßig belastet), in einigen Abschnitten aber noch II-III (kritisch belastet). Ein großes Problem bildet die Versalzung der Weser, die auf den im Werragebiet betriebenen Kalibergbau zurückgeht; die Grubenwässer der Bergwerke werden in die Werra geleitet. "Noch heute schwimmen allmonatlich an Münden, Höxter, Holzminden, Hameln, Minden, Nienburg und Bremen 350.000 Tonnen gelöstes Salz vorüber, so viel, daß man im Jahr daraus einen Salzblock bauen könnte, in dem der Bremer Dom bequem Platz hat. ... Als im Zuge der Kanalisierung der Mittelweser die ersten Staustufen in Betrieb genommen wurden und das Wasser vor den Wehren anstieg - man erhöhte den Wasserspiegel behutsam über drei Tage hin bis zum Stauziel -, schmeckte auf einmal das Wasser vieler Brunnen in den Dörfern salzig. Das Salz stammte aus den Laugen der Kaliindustrie an der Werra. ... Es blieb der Mittelweser-Aktiengesellschaft nichts anderes übrig, als in die Tasche zu greifen und den Dörfern Wasserleitungen zu bauen." (LÖBE 1968) Das Land Bremen, das in den 60ern noch 45 % seines Wassers aus der Weser bezog, mußte 1979 die Trinkwasserversorgung aus Uferfiltrat einstellen. Erich FUCHS ("Schlingelgeschichten", 1992) spürte in den 1980er Jahren noch in Petershagen / Mittelweser "ganz schwach salziges Wasser auf den Lippen". Die Lauge enthält vor allem Natriumchlorid, aber auch Magnesium-, Kalium- und Kalziumionen. Der Wirtschaft der DDR war das egal, da das Wasser die ökologischen Folgen in die Bundesrepublik spülte. Nach der Zerschlagung des Thüringer Kalibergbaus 1990-1993 erholte sich der Fluss etwas; seit 2007 und verstärkt seit 2012 leitet die hessische Bergbaufirma K+S AG jedoch wieder Salzlauge in die Werra - jetzt nicht mehr nach dem Prinzip des Stalinismus, sondern nach dem des Profits. Die Versalzung des Weserwassers ist damit auf Jahrzehnte "gesichert". Zu der Problematik siehe den Artikel Werra#Das Salz in der Werra.

Anders als auf dem Rhein wurden auf der Weser im Wesentlichen in der Region erzeugte oder für ihren Bedarf bestimmte Waren transportiert. Für die Transporte auf dem Fluss wurde Zoll erhoben. In vorindustrieller Zeit ließen sich schwere Lasten viel besser zu Wasser als zu Lande befördern. So befand sich unter den Gütern spätestens seit Ende des 15. Jhd. auch Steinkohle aus Obernkirchen für Bremen an der holzarmen Unterweser. Um 1600 wurde auf der Weser vor allem Getreide und Obst aus der Hildesheimer Börde nach Bremen und Holland, und von dort aus Käse, Stockfisch und Tran flussaufwärts transportiert. Im 16.-19. Jhd. wurden an Oberweser, Werra und Fulda Töpferwaren hergestellt, die über die Weser bis Friesland, Dänemark, England und die Niederlande gelangten. Ein wichtiges Produkt des waldreichen Weserberglandes war und ist Holz. Bis 1963 wurde Stammholz vorzugsweise geflößt.

Ende des 16. Jhd. beschloss der Rat der Stadt Bremen auf Antrag der Schiffergilde den Bau eines Hafens in Vegesack, weil ihre Schiffe aufgrund der Versandung der Unterweser die Stadt Bremen kaum noch anlaufen konnten. Aber auch der Hafen in Vegesack löste das Problem nicht dauerhaft. Schon bald mussten die Schiffe in Brake ihre Fracht löschen. Weitere Versandung und Streit mit dem Herzogtum Oldenburg, zu dem Brake gehörte, führten 1827 zur Gründung Bremerhavens. Die Stadt Bremen begann 1845 mit der Vertiefung der Unterweser und versuchte durch den Bau von Buhnen mit mäßigem Erfolg, den Fluss einzuengen und das Fahrwasser auf 5 m zu vertiefen. Erreicht wurde aber zunächst nur eine dauerhafte Tiefe von 2 m. Nach der „Weserkorrektion“ erfolgten wesentliche weitere wasserbauliche Maßnahmen im Bereich der Mittelweser. Schon Ende des 19. Jhd. wurde durch Buhnen der Wasserstrom konzentriert, um so eine Vertiefung des Fahrwassers zu bewirken.

Mit dem Bau des Bremer Weserwehrs 1911 begann die Anhebung des Wasserspiegels der Mittelweser durch Staustufen und Schleusenkanäle. Das Fahrwasser der Unterweser wurde mittlerweile bis auf 12 m weiter vertieft, und während der Tidenhub bei Bremen vor der Weserkorrektur nur 73 cm betrug, vergrößerte er sich bis 2004 auf 4,50 m. Insgesamt sank jedoch die Bedeutung der Binnenschifffahrt auf der Weser, seit mit der Fertigstellung der Bahnlinien Hannover - Bremen 1851 und Göttingen - Kassel 1856 eine durchgehende Eisenbahnverbindung von Hessen zu den Seehäfen bestand. Die Mittelweser erfuhr seit ihrem Anschluss an den Mittellandkanal 1915 dann wieder eine Aufwertung. Derzeit werden jährlich nur noch etwa 30.000 t Güter auf der Oberweser befördert.

Als Bundeswasserstraße ist die Weser ab Hann. Münden (= km 0) aufsteigend kilometriert, alle 100 m mit weißen Pfählen, die Zahlen tragen, alle 200 m Pfähle mit Ringen (ein Ring pro 200 m), alle 500 m Tafeln oder Steine mit einem Kreuz bzw. entsprechend der km-Angabe.

Nach dem seit 2013 gültigen Konzept der Bundeswasserstraßen fällt die Oberweser in den niedrigsten Status der "sonstigen Wasserstraßen". Somit werden auf ihr nur noch Erhaltungsarbeiten finanziert, und auch die nur "nach Kassenlage", d.h. wenn Geld zur Verfügung steht. Man räumt noch Biberbäume, wirkt aber sonst im Rahmen des Bundesprogrammes "Blaues Band" auf Renaturierung hin (Sichüberlassen, Abbau von Stegen, Stilllegung von Schleusen), ohne dem Tourismus den gleichen Wert zu geben. Ein langfristig schleichender Verfall der Bundeswasserstraße ist damit abzusehen. Die Mittelweser wird weiterhin als "normale" Wasserstraße unterhalten.

Spezielle Verkehrsregeln für die Weser (Hochwasserregelung u.a.) sind in den Flussabschnitten der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung nachzulesen. Auf dieser Seite des Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS) kann man seine vorgesehene Fahrtstrecke auf Bundeswasserstraßen auf bestehende Schleusensperrungen kontrollieren.

Entlang der feuchten Ufer lebt inzwischen das Drüsige oder Indische Springkraut bzw. die Riesenbalsamine (Impatiens glandulifera). Ursprünglich im Nordwest-Himalaya heimisch, brachten sie britische Pflanzenfreunde im 19. Jh. nach England, von wo sie als Gartenpflanze und Bienenweide ihren Siegeszug nach Europa antrat – anfangs unter Obhut des Menschen, später "auf eigenen Beinen". Wer sie einmal gesehen hat, erkennt sie immer wieder: die größte einjährige Pflanze Europas sieht aus wie das bekannte kleine Springkraut unserer Wälder, wächst jedoch gern auf sonnigen Standorten mit frischem Boden - also Flussufern - und bildet dort übermannshohe "Wälder". Die hübschen, ab der Sommersonnenwende erscheinenden Blüten duften süßlich unangenehm, sehen aber dekorativ aus und halten sich erstaunlich lange in der Vase. Liegen die Samen länger als eine Woche im (Hoch)Wasser, keimen sie nicht mehr; doch die wenigen Tage der Keimfähigkeit reichen aus, um sie mit der Strömung über weite Strecken zu verfrachten. Auf trockenem Boden bleiben sie bis zu sechs Jahre keimfähig. Haben sie einmal Fuß gefasst, wuchern die Pflanzen so dicht, dass zwischen ihnen nichts anderes mehr hochkommt. Schon nach wenigen Jahren bilden sie große Reinkulturen, die Ufer so dicht säumend, dass man kaum anlanden kann. Riesenbalsaminen lassen sich leicht ausreißen (z. B. für eine Zeltstelle), und eben das ist das Problem: spült das Hochwasser einen Bestand weg, liegt der Boden kahl und ungeschützt da. Im Herbst und im Winter, wenn sonst die abgestorbene Grasnarbe die Krume festhält, spülen selbst leichte Regenfälle und Tauwetter den Boden von Balsaminen-Ufern weg. Botaniker und Deichbauer sehen daher mit Grausen auf die penetrant duftenden Blütenwälder.

In trockenen Sommern sind die Waldbrandwarnstufen zu beachten.


Paddeln auf der Weser

Die Weser gilt als einer der beliebtesten Wanderpaddelflüsse Deutschlands. Aufgrund der idealen Bedingungen - im Bereich der Oberweser frei von Wehren und Umtragestellen - ist sie auch für Anfänger und Familien ein geeignetes Revier. Die Fließgeschwindigkeit der Oberweser beträgt bei Niedrigwasser etwa 3 km/h, bei Normalpegel durchschnittlich 4-5 km/h, bei hohem Pegel bis 8 km/h (Richtwerte).


"Auf der Werra sind 40-50 km/Tag gut möglich. Ab Hannoversch Münden auf der Weser dann 60-70 km/Tag. Ich rechne bei Fahrten immer mit ca. 6 h im Boot (Nettopaddelzeit). Wenn es reichlich zu besichtigen gibt, dann paddel ich entweder weniger km/Tag oder gehe früher aufs Wasser. ...

  • Creuzburg - Mündung Weser ca. 110 Werra-km
  • Hannoversch Münden - Hameln 135 Weser km
  • Meine Standardplanung: 4 - 5 Tage (in 4 Tagen schaffe ich es meist nur bis Bodenwerder)

Wenn Du einen Tag dranhängst, dann reicht die Zeit auch für mehrere Besichtigungen oder ausgiebige Pausen.

4 Tage - Sport 5 Tage - Hobby 6 Tage - Urlaub/Reise"

(Zitat Quotenasi im DKV-Forum vom 24./25.9. 2012)


"Eingeteilt hatte ich mir die Sache so: 6 Tage Hann. Münden bis Rinteln, ein Tag Ruhepause, 6 Tage Rinteln bis Bremen, einen Tag für Bremen, Rückkehr am folgenden Tag [= 14 Tage]. Das ergibt Tagesetappen um die 30 km, mal mehr, mal weniger." (Zitat Christof H im Faltbootforum vom 15.7. 2018)

Auch Winterfahrten, wie die bekannte Rintelner Eisfahrt, sind auf der Weser möglich; nur sehr langes Frostwetter läßt den Fluß vereisen. Das liegt einerseits an der Salzfracht, die ursprünglich aus den Kaligruben der DDR, jetzt aus denen bundesdeutscher Konzerne kommt, andererseits an den Kraftwerken (Grohnde, Hameln, Petershagen), deren Kühlwasser die Weser so erwärmt, daß nur unterhalb der Aller (die kälteres Wasser bringt) regelmäßig mit Eisgang zu rechnen ist.

"Landschaft und Kultur, die hier eine besondere Bindung miteinander eingehen, wollen nicht nur vom Boot aus erlebt sein. Es lohnt sich, den einen oder anderen Aussichtspunkt zu ersteigen oder einen Blick in eines der Nebentäler der Weser zu werfen." (Handbuch für Wanderruderer. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Deutschen Ruderverband, bearbeitet von Manfred Ganzer. Albrecht Philler Verlag Minden 1978, S. 379, siehe auch http://gewaesser.rudern.de/vorwort_zur_weser)

Ausrüstung: Die erforderliche Ausrüstung hinsichtlich Kleidung, Sicherheitsausrüstung, Proviant etc. ist natürlich in hohem Maße von den eigenen Ansprüchen wie der Dauer der Tour abhängig. Wer sich auf eine mehrtägige Paddeltour mit Selbstversorgung begibt, wird natürlich eine größere Menge an Ausrüstung benötigen als Paddler auf einer Halbtagestour mit Einkehr im Biergarten. Für Ausrüstungshinweise sind die einschlägigen Fachforen wie das des Deutschen Kanu-Verbands oder das Faltbootforum hilfreich. Im Interesse der eigenen Sicherheit wie der möglicher Retter ist das Tragen einer Schwimmweste/Schwimmhilfe auch auf einem Gewässer wie der Weser anzuraten.

Übernachtung und Verpflegung: Die meisten Wasserwanderer, die auf eine längere Tour auf die Weser paddeln gehen, nehmen eine Campingausrüstung mit. Wer mit eigenem Zelt reist, hat insbesondere an der Oberweser reichlich Möglichkeiten für die Übernachtung. Zahlreiche Campingplätze haben sich auf die Kanuten ebenso eingestellt wie die meisten Bootsvereine, die gegen eine geringere Gebühr als die Campingplätze und teilweise nur auf Voranmeldung Bootsreisenden die Übernachtung auf dem Vereinsgelände, ggf. auch im Bootshaus ermöglichen (DKV-Mitgliedsausweis mitnehmen!) Die Übernachtungsmöglichkeiten für Bootsreisende mit Zelt werden in diesem Artikel ebenso aufgelistet wie Gastronomie und Beherbergungsbetriebe außerhalb von Ortschaften direkt am Fluss.

Die Dichte der Übernachtungsmöglichkeiten nimmt ab Hameln (km 135) rapide ab, ab Minden (km 202) werden für Reisende mit Zelt die erforderlichen Etappen zur nächsten offiziellen Übernachtungsmöglichkeit z.T. recht lang, so dass über Alternativen nachgedacht werden muss.

Die Gelbe Welle Kanu: Seit 2006 sind Lager- und Rastplätze für Kanuten an der Weser mit dem Symbol der Gelben Welle ausgezeichnet, das als Leitsystem für Wasserwanderer deutschlandweit zunehmend eingeführt wird. Gekennzeichnet werden damit Anlegestellen, die sich speziell auf die Bedürfnisse von Kanuten eingestellt haben, meist extra Anleger, z.T. als Ponton-Stege, haben und oftmals mit Rastanlagen und Toiletten ausgestattet sind.

Anreise: Da es insbesondere an der Oberweser praktisch an jedem kleineren Ort eine Einsetzstelle gibt, ist die Anreise von den individuellen Vorlieben und den Transportmöglichkeiten fürs Boot abhängig. Faltbootfahrer sind hier flexibler, da sie ggf. mit der gesamten Ausrüstung per Bahn und Bus anreisen können. Wer sein Auto am Startort stehen lässt und dieses nach der Tour wieder selbstorganisiert abholen muss, ist auf eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Transportmitteln angewiesen (alternativ bringt man das Auto zum anvisierten Zielort und kehrt dann per ÖPNV an den Start zurück). Dies ist bei der Oberweser in der Regel gut möglich und wird in der Kilometertabelle genannt. Günstige Einsetzstellen sind im Artikel Weser, Einsetzstellen beschrieben.

Orte mit Bahnanschluss sind (von Süd nach Nord): Hann. Münden (km 0), Bodenfelde (km 32,7), Bad Karlshafen (km 44,4), Beverungen (bzw. der Bahnhof in Lauenförde am Ufer gegenüber, km 53), Wehrden (km 60,2), Höxter (km 68), Lüchtringen (km 73), Holzminden (km 80,2), Emmerthal (km 126,6), Hameln (km 135), Hessisch Oldendorf (km 146,5), Rinteln (km 163,2), Porta Westfalica (km 198,1), Minden (km 203,2), Petershagen-Lahde (km 215,6), Stolzenau (bzw. der Bahnhof in Leese am Ufer gegenüber, km 242,5), Nienburg (km 250), Dörverden (km 308), Verden (Aller), km 326,4 plus 5 km die Aller aufwärts, Baden (Verden) km 339, Bremen-Hemelingen (km 362); dann folgt das Weserwehr. Allerdings gibt es keine durchgehend an der Weser entlangführende Bahnstrecke (mehr), so daß man ggf. längere Zugfahrten in Kauf nehmen muß.

Verhaltensregeln auf dem Wasser: Bis Minden (km 202) hat man als Paddler, Ruderer und Motorbootfahrer freie Fahrt, was Umsetzen angeht. Lediglich in Hameln (km 135) ist eine Staustufe per Bootsrutsche zu umgehen (Video). Darüber hinaus sind zahlreiche Verhaltensregeln zu beachten, um im teilweise regen sommerlichen Treiben an Booten und Personen- wie Fährschifffahrt den Überblick zu behalten:

  • Ein- und Aussteigen gegen die Strömung! Man dreht das Boot mit dem Bug stromauf, bevor man einsteigt. So hat man vom ersten Augenblick an das Boot in der Gewalt. Wer mit der Strömung einsteigt, hat auf den ersten Metern keine Steuermöglichkeit. 2006 endete so eine Paddeltour auf der Elbe, bevor sie begann.
  • Berufsschifffahrt hat Vorfahrt, d.h. sowohl Fahrgastschiffen als auch Fähren, auf Mittel- und Unterweser auch Frachtschiffen ist auszuweichen bzw. man hat als Paddler zu warten. Bei Fährschiffen ist zu warten, bis die Fähre wieder am Ufer festgemacht hat, bevor man die Stelle passiert. Während auf der Oberweser die Personenschifffahrt dominiert, die vor allem an den Wochenenden, in geringerem Maße auch an Wochentagen fährt, muss ab dem Wasserstraßenkreuz in Minden (km 205) mit zunehmendem Frachtschiffverkehr insbesondere an Wochentagen gerechnet werden.
  • Dort, wo sie unter Segel fahren, stehen Segler an zweiter Stelle der Vorfahrtsberechtigten. Mit Segelbooten muss man jedoch erst auf der Mittelweser etwa ab Petershagen rechnen, wenn nach dem Wehr ein ruhiger Abschnitt der Weser beginnt, während die Berufsschifffahrt durch den Schleusenkanal geführt wird.
  • Muskelgetriebene Boote haben Vorfahrt vor motorbetriebenen Booten, was letztere aber nicht immer wissen und beherzigen. Motorsportboote sind diejenigen, die allen anderen auszuweichen haben.
  • Auf der Oberweser gilt kein generelles Rechtsfahrgebot, es wird empfohlen, bei Begegnung mit der Berufsschifffahrt nach Möglichkeit die Innenkurve zu fahren.
  • Auf der Mittelweser richtet man sich nach der Fahrwassermarkierung. Als Paddler bewegt man sich außerhalb des Fahrwassers und quert dieses nur auf kürzestem Wege (also rechtwinklig). Immer wieder nach hinten sehen - der Motor leer fahrender Frachtschiffe ist oft kaum zu hören, und mit der Strömung der Oberweser fahrende Ausflugsdampfer nähern sich schneller, als man glaubt! Um von den Kapitänen gesehen zu werden, sollte man auf der Mittelweser gut kontrastierende Kleidung, wie Warnwesten, tragen, möglichst in hellrot, orange, kräftigem Gelb oder Neongrün. Ein Frachter hat erst 200–400 m vor dem Bug freie Sicht aufs Wasser, so daß ein Paddler rasch übersehen werden kann. Ein stromab fahrender Kapitän kann sein Schiff schwerer manövrieren als bergauf und hat keine Möglichkeit, einem unaufmerksamen Wassersportler auszuweichen. 2008 bezahlte dies ein Paddler auf dem Rhein mit seinem Leben. - Hinter dem Schiff quert es sich weniger waghalsig als vor seinem Bug.
  • Der eigene Kurs ist so zu wählen, daß ein Kapitän auf der Brücke klar erkennen kann, was der Paddler vorhat. Also weicht man ggf. in einem großen Bogen aus oder wartet nicht an der Fahrrinne, sondern weit außerhalb. Man hat eindeutig erkennbare Manöver zu fahren.
  • An Wochenenden herrscht oftmals reger Betrieb auf den ausgeschilderten Wasserski- und Jetski-Strecken (meist ca. 3 km lang). Hier hält man sich als Paddler möglichst nah am Ufer und durchpaddelt den Abschnitt möglichst zügig. Für freche Vertreter ihrer Zunft empfiehlt sich eine Trillerpfeife an der Schwimmweste.
  • Weiten Abstand von Tonnen halten! Man nähert sich ihnen nicht nur mit der Paddel-, sondern zusätzlich mit der Stromgeschwindigkeit und damit rascher, als man einschätzt ("Tonnen sind magnetisch"). Schlägt man vor der Tonne quer, ist das keine Rettung: Festboote werden von der Strömung um die Längsachse gedreht und kentern, Faltboote brechen in der Mitte durch und sinken. 2008 starb so eine Paddlerin auf der Elbe bei Pillnitz.
  • In Schleusen fahren zuerst Fracht- und Ausflugsdampfer hinein, dann Motoryachten, und Paddler und Ruderer ganz zum Schluß! Die Ausfahrt erfolgt in umgekehrter Rangfolge, Paddler und Ruderer fahren zuletzt aus.
  • Auf Wasserstraßen kommunizieren die Schiffe mit Tonsignalen untereinander. Dabei wird vorausgesetzt, dass jeder, der sich auf einer Schifffahrtsstraße aufhält, diese Signale kennt.
    • Die wichtigsten Warnsignale sind:
      • 1 langer Ton = Achtung!
      • 1 kurzer + 1 langer Ton = "Bleib-weg-Signal" - Gefahrenbereich verlassen!
      • 1 langer Ton + 4 kurze Töne = Gefahr: Fahrzeuge gefährden sich einander!
      • 5 kurze Töne = Kommen Sie Ihrer Ausweichpflicht nach!
    • Die wichtigsten Manövriersignale sind:
      • 1 kurzer Ton = Ich ändere meinen Kurs nach Steuerbord (rechts)!
      • 2 kurze Töne = Ich ändere meinen Kurs nach Backbord (links)!
      • 3 kurze Töne = Ich fahre rückwärts!

Es gibt noch weitere Signale, mit denen Schiffe bei Begegnungen und beim Überholen signalisieren, auf welcher Seite sie vorbeifahren. Die Bedeutung dieser Schallzeichen kann man der "Anlage 6: Schallzeichen" der BinSchStrO entnehmen, in die man vor Fahrtbeginn hineingeschaut haben sollte.

  • Die ausgeschilderten Aalreusen sind mit ausreichend Abstand zu passieren, ebenso die alten Aalangelschiffe nach den Wehren auf der Mittelweser. "Da Aalreusen den meisten Wanderruderern unbekannt sind, hier eine Erklärung: Es handelt sich um - meist bis in die Mitte des Flußbettes - eingerammte Eisenstäbe, an deren unterem Ende unter Wasser die Reusen liegen. Es ist zu empfehlen, solchen Reusen rechtzeitig auszuweichen und auf der entgegengesetzten Uferseite oder in der Fahrrinne des Berufsverkehrs zu fahren. Kommt man aus Unachtsamkeit mit einer solchen Reuse in Berührung, so wird das Boot durch die Strömung quergetrieben, prallt auf die Eisenstäbe und kentert meist. Lage und Anzahl der Reusen wechseln, stete Aufmerksamkeit!!, zumal mit Anlage neuer Reusen an noch nicht bekannten Plätzen zu rechnen ist. Die Standorte der Aalreusen sind nicht beschildert." (Handbuch für Wanderruderer, 1978 [4]) "Hinter den Wehren der Mittelweser liegen meist Boote mit Auslegern als Aalhamen, auch hier!" (= an der Oberweser) (Kanu-Wanderbuch für Nordwestdeutschland, 11. Auflage. Hamburger Kanu-Verband 2005, S. 202)


Übernommen und bearbeitet aus http://de.wikivoyage.org/wiki/Wasserwandern_auf_der_Weser


Gliederung der Weser

Oberweser

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Als Oberweser gilt der 205 km lange Abschnitt zwischen Hann. Münden und der Brücke des Mittellandkanals in Minden. In Hann. Münden beginnt die Kilometrierung der Weser mit km 0 auf 116,5 m ü. NN. Als Oberweser fließt sie im überwiegend bewaldeten Oberen Wesertal bis zur Porta Westfalica durch das Weserbergland. Vielerorts wird Buntsandstein gebrochen, aus dem auch zahlreiche historische Bauten errichtet wurden und viele Ortschaften sind von Fachwerk geprägt.

Die Oberweser durchfließt das Weserbergland, den Übergang der mitteldeutschen Gebirgsschwelle zum norddeutschen Tiefland. Zwischen Hann. Münden und Bad Karlshafen gräbt sie sich ein schmales, von zackigen Felsen und hohen Bergen eingeschlossenes Bett durch Buntsandsteinzüge, die zum Strom parallel laufen und am linken Ufer im Reinhardswald sowie am rechten Ufer im Bramwald, dann von Bursfelde (km 18,7) an im Solling bis zu 300 m hohe Talhänge bilden. Die Berge treten hier fast überall dicht an das Wasser heran.

Sobald der Strom hinter Bad Karlshafen (km 44) sein Durchbruchstal verlassen hat und - von den harten Schichtenköpfen des Muschelkalks links, den sanften Hängen des Buntsandsteins rechts begleitet - die Grenzlinie beider Formationen erreicht, ändert sich das Bild des Tales: es zeigen sich zunächst einzelne Weitungen, die sich auch wieder verengen und so eine Reihe von Talkesseln bilden.

Unterhalb Holzmindens (etwa ab km 82) tritt die Weser vollends in Kalkgebirge ein; das Tal wird bald wieder enger, tiefer und von schrofferen Felsen und steileren Abhängen begrenzt. Wo der Strom hier tertiäre Brüche und Verwerfungen fand, sind breite Talweitungen mit sanften Hängen entstanden; oft ist er aber auch gezwungen, die Schichten senkrecht durchbrechen, und diese Stellen sind durch malerische Felsbildungen gekennzeichnet.

Nach dem letzten Schichtdurchbruch berührt die Weser bei Rühle (km 105) im Höhenzug des Vogler noch einmal die Grenze zwischen Kalk- und Sandstein, tritt aber schon bei Bodenwerder (km 111) in die weiten, anmutigen Längstäler des Muschelkalkes und Keupers ein, mit denen die Landschaft ruhiger wird. Das Tal weitet sich; zwischen Hameln (km 134) und Rinteln (km 163) tritt der Höhenzug des Süntel an das rechte Ufer heran und bildet hier noch einmal einen steilen Hang im sonst schon breiten Tal. In Hameln befindet sich die einzige Staustufe der Oberweser. Sie ist gleichzeitig die älteste Staustufe des gesamten Flusses, hervorgegangen aus einem mittelalterlichen Mühlenstau.

Von Rinteln ab (km 163) läuft der Höhenzug bis zur Porta etwas weiter von der Weser entfernt, bis er dort mit dem einen markanten Fernmeldeturm tragenden Jacobsberg, 190 m über dem Weserniveau, endet. Am linken Ufer setzt sich die Hügelwelt des Lippischen und Bad Pyrmonter Berglandes fort.

Schließlich durchbricht die Weser die Grenze zwischen Berg- und Tiefland. Das ist die Westfälische Pforte (Porta Westfalica, km 199), eine 200 m tiefe Scharte zwischen dem Sandsteinzug des Wiehengebirges (links) und der Kalkscholle des Wesergebirges (rechts), von der man bis heute nicht genau sagen kann, was den Fluß verleitet hat, sich hier durchzusägen; sicher ist nur, daß dies schon vor der letzten Eiszeit geschah. Hinter der Porta Westfalica öffnen sich die weiten Ebenen Norddeutschlands.

Die Oberweser unterliegt als typischer Mittelgebirgsfluss starken Schwankungen in der Wasserführung. Im Winterhalbjahr kommt es hier nicht selten zu Hochwassern, im Sommer dagegen oft zu extremem Niedrigwasser.

Im ganzen Bereich der Oberweser kommen Waschbären vor. Näheres zu ihnen im Artikel Waschbären.


Paddeln auf der Oberweser

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Besonders die Oberweser ist beliebt bei Kanusportlern und Wasserwanderern. Sie ist von Hann. Münden bis Minden (mit Ausnahme der Schleuse in Hameln) ohne Behinderungen durch Wehre zu befahren. Durch die Fließgeschwindigkeit der Weser von durchschnittlich 3,5-4,0 km/h bei normalem Wasserstand (ab Hameln mit 2-3 km/h schwächer) kann auch der Freizeitsportler längere Strecken ohne übermäßigen Kraftaufwand zurücklegen. Zahlreiche Bootsverleihe tragen dieser Tatsache Rechnung und bieten neben dem Verleih von Kajaks und Kanadiern auch einen Rückholservice an. Auch unter Ruderern ist die Weser ein äußerst beliebtes Gewässer. Als Vor-Fahrt eignen sich die Fulda ab Hersfeld oder Kassel und die Werra ab Gerstungen oder Hörschel.

Die Oberweser fließt, die Höhenzüge vor der norddeutschen Tiefebene durchschneidend, in einem hervorragend schönen, bis Hameln meist recht engen und streckenweise recht steil ansteigenden Tal. Unterhalb Hameln wird das Tal etwas breiter und die Berge rücken vom Ufer ab. Die wechselnden Landschaftsbilder machen die Fahrt auf der Oberweser ebenso reizvoll wie die vielen idyllischen kleinen Dörfer, ehemaligen Klosteranlagen und Denkmäler am Ufer. Eine große Zahl romanischer Klosterkirchen überdauerte hier die Zeitläufte. Dazu kommt, daß mehrere Kleinstädte des Wesertals den letzten Krieg unzerstört überstanden haben; die Stadtbilder von Hann. Münden (km 0), Gieselwerder (km 28), Bad Karlshafen (km 44), Beverungen (km 53), Höxter mit Corvey (km 68), Holzminden (km 80), Bodenwerder (km 111), Hameln (km 143) und Rinteln (km 163) lohnen einen Halt und untermalen, sich dem Wasser öffnend, den Reiz der Kulturlandschaft. Besonders lohnend ist eine Fahrt zu Baumblüte und Laubausschlag im April/Mai und zur Laubfärbung im Oktober. Fotografen sollten nicht nur nach vorn, sondern immer mal nach hinten schauen: die wechselnden Perspektiven der Talwände reizen auch im Rückblick!

Das Wesertal war auch Entstehungsort vieler Sagen und Mythen, woran in den anliegenden Orten oft erinnert wird. Die Gebrüder Grimm sammelten in der Umgebung des heutigen Bad Karlshafen zahlreiche ihrer Volksmärchen, und die Sababurg nimmt stolz für sich in Anspruch, das Wahre Schloß Dornröschens zu sein.

Auf der Oberweser herrscht kaum Frachtverkehr. Frachtschiffe verkehren lediglich zwischen den Kiesgruben bei Hohenrode (km 156) und dem Betonwerk in Engern (km 161); dazu gibt es einzelne Getreidefrachter, die von Beverungen (km 52), Holzminden (km 81) und Hameln (km 134,5) nach Bremen fahren, sowie den Transport ausländischer Hölzer zu den Möbelwerken in Vlotho. Mitunter werden Maschinenteile aus Schwerlasttransporten vom alten Hafenkai in Hann. Münden auf Schiffe verladen. "Achtung auf der Oberweser: die (wenigen) Binnenschiffe kommen - mit dem Strom - schnell und leise! Sie haben einen riesigen toten Winkel und können im engen Fahrwasser nicht ausweichen! In Kurven brauchen sie teilweise extrem viel Platz!" (Zitat Der olle Hansen im Seekajakforum, 20.6. 2015) Daher gilt die eiserne Regel, sich - egal, was kommt - alle 50 Meter kurz umzublicken.

Dafür wird die Oberweser in der Saison von vielen teils ungeübten Leihpaddlern befahren. Stoßzeiten sind Hochsommerwochenenden sowie Himmelfahrt und Pfingsten: die Zeltplätze sind dann voll erlebnishungriger Leute (anmelden!), und die auch sonst zahlreichen Motorboote fahren betont rücksichtslos.

Das 50-60 m breite Flussbett ist reguliert und mit Buhnen versehen. Etwa ab Rinteln (km 163) wird der Strom schwach (um 1 km/h) und der Schilfgürtel am Ufer dichter.

"Die Weser hat gerade so viel Strömung, dass man sich beim Paddeln nicht überanstrengen muss. Aber nicht soviel, dass es mal aufregend würde. Insofern ein sehr entspannender Fluss. Wir wurden von Tag zu Tag ruhiger." (Zitat Enja im Outdoorseiten-Forum vom 18.8. 2006.) Von Hann. Münden bis Minden kann man 5-7 gemütliche Paddeltage rechnen; Tagesetappen von 40 km sind normal. Familien mit Kindern rechnen etwa 10 Tage bis Minden. Wer die Zeit hat, sollte öfter einen Tag Station machen und zu den nahegelegenen Burgen und Aussichtstürmen wandern, um das Land aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben.

"Schön an der Weser ist, dass besonders im Bereich der Oberweser von Hann. Münden bis Minden die Landschaft ständig ihren Charakter wechselt. Besonders breit ist sie zudem nicht und fließt in einer angenehmen Geschwindigkeit. Ein schöner stressfreier Urlaubsfluss, welches zudem bis Minden nur ein Wehr hat. Nervig ist, dass fast immer eine Landstraße parallel zur Weser verläuft, so dass man eigentlich immer irgendwo Autolärm hören kann." (Zitat Sebastian im Faltbootforum vom 11.5. 2007.) "Die Oberweser fließt so ruhig, so gelassen, so schön durch ihr Tal, dass es schwer fällt, dass man immer noch einen Kilometer weiter will. Wenn da nicht Bursfelde wären, Lippoldsberg, Höxter, Corvey und Hameln, Holzminden und Rinteln. Vom Fahrvergnügen wäre ich auch gerne 45 km gefahren, von dem, was es zu sehen, vielleicht nur 15 km pro Tag. Mit Unterkunft muss man sich keine Sorgen machen, DKV-Stationen, Campingplätze und Rastplätze sind reichlich vorhanden und gut zu erreichen. Nur, dass das Wasser schmutzig ist. Wenn nur endlich jemand mal die Pipeline in die Nordsee legen würde, mit der die Salzpampe aus den Kali-Bergwerken abgeleitet werden könnte …. " (Zitat Christof H im Faltbootforum vom 15.7. 2018)

Das Wesertal dient (leider) auch als Verkehrsweg: von Hann. Münden bis Hessisch Oldendorf dröhnen Tal und Fachwerkstädte vom Verkehr auf der nebenher laufenden Bundesstraße; zum Glück schwillt der Lärm im Lauf des Abends ab. Richtige Ruhe tritt eigentlich erst mit der Öffnung des Tals ab Hessisch Oldendorf ein.

Zeltplätze sind an der Oberweser in kurzen Abständen und in ausreichender Anzahl vorhanden; die zahlreichen Fährhausgaststätten bieten Radfahrern und Paddlern reichlich Nahrungsauswahl. Durch die rasch wechselnden Landschaftseindrücke, die zahlreichen Burgen, vielen Zeltplätze und hübschen Städte ist die Weser für Fahrten mit Kindern sehr gut geeignet. "Wild biwakieren würde ich nicht empfehlen. Die Uferstreifen sind schmal, dahinter kommt direkt entweder landwirtschaftlich genutzte Fläche, Steilhang, Straße oder Stadt/Dorf. Ich sah auf meinen Oberwesertouren wenige Orte, an denen wild campen möglich gewesen wäre." (Zitat Sebastian im Faltbootforum vom 11.5. 2007.)

"Bis Hameln extrem schöne Landschaft. (Danach auch nicht schlecht, aber..reglementierter.) Über weite Strecken läuft die Straße nebenher. Zügige Strömung lässt lockeres Paddeln zu. Aufzupassen ist an den Stegen, da waren teilweise direkt davor Querströmungen! Auch gab es stärkere (nicht immer) Kehrwasser bei den Buhnen, hinter denen sich teilweise, manchmal zuviel Geröll, gut Pause machen ließ. - Fahrt immer im Fahrwasser unter den Brücken durch (nach Schildern). Da gingen ein paar Kinder, nur bis zum Schienbein im Wasser, bis an den mittleren Pfeiler! Auch im Wasser liegende Fahrräder, von denen noch die Pedale aus dem Flussbett rausguckt, sprechen eine eindeutige Sprache. Vor dem Ufer können Geröllsteine/Felsen sein, bis 3 m davon haben wir sie beim Treibenlassen mit Bein! und Fuss berührt!" (Zitat booti5000 im Faltbootforum vom 26.7. 2010.) (Die "extrem schöne Landschaft" ist Geschmackssache: manche Paddler ziehen das liebliche Hügelland unterhalb Hamelns den Gebirgsdurchbrüchen oberhalb vor.)

Für die Rückfahrt ist "die Weiße Flotte (Oberweserdampfschifffahrt) ... nur zu empfehlen, wenn ihr wirklich sehr viel Zeit habt; die fahren nämlich nur, wenn der Kahn anständig voll ist (sonntags) und von Hameln auch nur stromaufwärts und überhaupt über Bodenwerder hinaus nur zweimal im Jahr im Rahmen einer Heizdecken-Seemannsgedudel-Rentnerkaffeefahrt! Habe schon jahrelang kein Passagierschiff mehr die Schleuse weserabwärts passieren sehen ... Ich würde mich eher auf Mehdorns Bande verlassen." (Zitat Felix im Faltbootforum vom 7.8. 2007.)

"Kleiner Tipp, stellt den Wind ab! :) Ab 5 Beaufort wird es ungemütlich (oder sportlich), ab 6 Beaufort kommt gerade im Raum Erder (km 177) Seekajakfeeling auf, habe dort letztens 1 m hohe Wellen gehabt, die umbrachen. Natürlich wie immer (fast immer) auf der Weser Gegenwind." (Zitat lippekiter im Faltbootforum vom 7.8. 2011.)

"Anlandemöglichkeiten (für den Solo-Gepäckfahrer von gewisser Bedeutung): Ich habe überall mein Boot (manchmal mit etwas nachdenken) vollbepackt mit dem Bootswagen (mitnehmen!) an Land gekriegt. ... In Rinteln mußte ich mir allerdings erstmal einen grasbewachsenen Uferbereich suchen und das Boot dort hochziehen. Gut gefallen haben mir die Stege (z.B. in Beverungen) etwa im NRW-Teil des Flusses. ... Genau die richtige Höhe zum Ein- und Aussteigen, und über die Rolle an der Seite kann man bequem das Boot auf den Steg ziehen." (Zitat Hartmut aus Lübeck im Faltbootforum vom 27.5. 2003.)

An jedem erstem Maiwochenende auf der Oberweser zwischen Hann. Münden und Hameln die "ICF Wesermarathonfahrt" statt, an der sich sowohl Ruderboot- als auch Kajak- und Kanufahrer beteiligen. Es können wahlweise 53, 80 oder 135 km absolviert werden. 2006 gingen ~1.800 Teilnehmer an den Start. An diesem Wochenende sollten Nicht-Teilnehmer den Abschnitt von Hann. Münden bis Hameln meiden: "Die Campingplätze voll, die Vereine engagiert, aber gestresst. Besser an einem anderen Wochenende fahren." Zitat Skua in http://www.canadierforum.de/t9104f3-Beste-Tagestouren-im-Norden.html#msg9999723 vom 27.4. 2014.

Alle 2 Jahre (ungerade Jahreszahl) wird in Minden das "Blaue Band der Weser" vom "Ring der Wassersportvereine um die Porta Westfalica" veranstaltet. Immer am ersten Wochenende im September treffen sich hier Wassersportler aller Art und tragen ihre Wettkämpfe aus. Das gleichzeitig stattfindende Volksfest lockt regelmäßig ~100.000 Zuschauer an die Weser. Unter dem Motto "Weser in Flammen" findet am Samstag mit beginnender Dunkelheit der Bootskorso der beteiligten Sportler statt.


Erfahrungen zur Oberweser 2013

Nachdem ich nun die Weser von HaMü bis zur Schleuse Schlüsselburg gepaddelt bin, kann ich folgende Rückmeldung geben:

Wir trafen etliche Mehrtagespaddler, die sich Boote geliehen hatten und in der Regel ab HaMü unterwegs waren. Von diesen waren alle mit Zelt unterwegs, durch alle Altersgruppen. Mehrtagespaddler mit anderen Unterkunftsoptionen haben wir zumindest nicht kennengelernt. Nach Aussage eines Mitreisenden, langjähriger Kanuwanderer, ist das auch unüblich, abgesehen von denjenigen, die ihr Wohnmobil Tag für Tag abends nachholen, wenn sie tagsüber eine bestimmte Strecke gepaddelt sind.

Besonders stark frequentiert ist der Abschnitt HaMü bis Hameln, dort am Kanu-Club scheint eine zentrale Bootsabgabestelle zu sein, wir sahen auf jeden Fall Transporter von Verleihern, die gleich 12, 15 Boote gleichzeitig wieder abholten. Auch Corvey ist ein wichtiger Start- und Endpunkt (Krone-Kanu).

Danach dünnen sich Paddler wie Infrastruktur gleichermaßen aus, letzteres bedingt eben auch ersteres. Bis Rinteln hatten wir noch etliche Mitpaddler, die gleich oder einen Tag vor oder nach uns lospaddelten/ankamen und die wir mehrfach unterwegs irgendwo trafen. In Minden verabschiedete sich die letzte Familie, die wir unterwegs kennengelernt hatten, danach trafen wir keine Wasserwanderer mehr an - mussten dann aber auch selbst bald aufhören.

Übrigens: viele Niederländer sind auf der Weser unterwegs!

Fazit: Im Bereich Oberweser wird die touristische Infrastruktur sehr stark ausgebaut, beworben - und genutzt. Definitiv gehören die CPs und Kanuvereine dazu, sie sind eben auch Teil der Marketingstrategie. Dank der hohen Dichte an Übernachtungsmöglichkeiten ist hier ein entspanntes Paddeln mit auch mal kurzen Etappen gut spontan zu organisieren. An der Mittelweser mangelt es an entsprechender Infrastruktur, Etappen von bis zu 50 km werden häufiger von CP zu CP, Kanuvereine haben sich dort noch weniger auf Wasserwanderer eingestellt - und es gibt sie auch nicht mehr so häufig.


Zitat von Tine aus der Diskussion: Wasserwandern auf der Weser vom 15. August 2013 mit der freundlichen Genehmigung von Tine (leicht gekürzt)


Mittelweser

Nördlich von Minden wird die Weser vom Mittellandkanal überquert (km 204,9). Der 160 km lange Abschnitt von hier bis zum Bremer Weserwehr wird als Mittelweser bezeichnet. Aus geographischer Sicht wird manchmal auch die Porta Westfalica als Grenze zwischen Ober- und Mittelweser genannt. Hier in der Norddeutschen Tiefebene spricht man auch von der Weserniederung. Diese wird bis Hoya auch als Mittleres Wesertal bezeichnet. Von einigen sehr kleinen Hängen abgesehen (wie bei Achim-Baden, km 338) handelt es sich dabei jedoch nicht um ein wirkliches Tal.

Mit Passage der Porta Westfalica wandelt sich das Landschaftsbild grundlegend. Bestimmten vorher die Tallagen des Weserberglandes das Bild, so ist es jetzt die norddeutsche Tiefebene.

Die Mittelweser wird durch sieben Staustufen reguliert, und durch Schleusenkanäle teilweise abgekürzt. "Vor der Kanalisierung floß die Mittelweser dahin, ohne daß ihr Wasser sonderlich bewegt wurde. ... Seit die Mittelweser gestaut ist, nimmt sie mehr Sauerstoff auf, weil ihre Oberfläche größer geworden ist, weil ferner mehr Möglichkeit gegeben ist, daß untere Wasserschichten, die sauerstoffarm geworden sind, aufsteigen und sich anreichern, vor allem, weil das über die Wehre hinabfallende Wasser stark belüftet wird. Dadurch ist der gestaute Fluß in seiner Selbstreinigungskraft dem ungestauten weit überlegen. ... Das moderne Motorschiff fährt auf der kanalisierten Weserstrecke von Bremen nach Minden 1 Tag, von Bremen nach Münden oder Kassel 3 Tage." (LÖBE 1968)

Hydrografisch endet die Mittelweser am Bremer Weserwehr (km 362,0).


Paddeln auf der Mittelweser

"Die Weiterfahrt bringt ein vollkommen neues Landschaftsbild. Sogenannte Sehenswürdigkeiten gibt es nicht mehr viele. Aber wie schön und befreiend ist die weite blaue Ebene, durch die der stolze Strom seine Wasser trägt! Sie wird dem Ruhe suchenden Bootfahrer geradezu zum Erlebnis. Langgezogen und ruhig schwingen die Linien der Landschaft, von unentrinnbarer Größe. Herrlich ist die Tiefe der satten, grünen Wiesenflächen, die wundervollen Lichtreize, der weite Himmel mit den schwebenden Wolkenzügen. Hier und dort erhebt sich eine Windmühle, weithin die Schatten ihrer Flügel werfend. Herden schwarzweißer Holländerkühe weiden längs der Ufer. In Scharen fliegen Kiebitze auf, vereinzelt Möwen. Zwischen prachtvollen Baumgruppen stehen die alten niedersächsischen Bauernhäuser." (KITZINGER 1926)

Nach den überbordenden Eindrücken der Oberweser empfinden die einen die Mittelweser als langweilig, während die anderen die norddeutsche Weite, die zunehmende Vogelwelt und die größere Ruhe genießen, denn dieser Abschnitt wird von Tourenpaddlern seltener und von Leihbooten kaum noch befahren; dazu verlaufen Straßen und Bahnlinien in erholsamer Entfernung vom Fluß. "Sie wird zumeist nur als Durchgangsstraße benutzt, hat aber doch einige landschaftlich reizvolle Strecken, so oberhalb von Nienburg, bei Hoya, bei Drübber und Barme (oberhalb von Dörverden) und an den 'Badener Bergen'." (MAAS 1959) Auch die Stadtbilder von Nienburg und - etwas abseits - Verden lohnen einen Halt. Nur Frachtschifffahrt und Wasserskifahrer nehmen zu (außerhalb der Fahrrinne bleiben und öfter nach hinten sehen!!) Während Tourenruderer für die Mittelweser bestenfalls zwei Tage benötigen, rechnen Paddler je nach Gegenwind 4 bis 3 Tagen.

Ab Minden, also ab dem Beginn der Mittelweser am Wasserstraßenkreuz, werden die mit ÖPNV erreichbaren Einsetzstellen seltener, ebenso die Anzahl der Bootsverleiher. Bester Startpunkt für das Bepaddeln der Mittelweser ist natürlich Minden, dann folgen Petershagen, Windheim und die Staustufe Schlüsselburg als geeignete Einsetzstellen.

"Auf der Oberweser waren wir immer mit anderen Paddlern unterwegs. Ab Minden war damit Schluss. Auf dem Gelände des WSV Minden standen wir allein. [...] Von hier bis Bremen sind wir praktisch keinen Paddlern mehr begegnet. Auch sonst gibt es da Gänse, die Kühe ärgern, und Kühe, die Gänse jagen. Und doch: Mir hat es aber Spaß gemacht und ich will die Mittelweser hier ausdrücklich empfehlen. Wer es den richtigen Rhythmus zu finden und langsam mit sich selbst durch die die Landschaft zu gleiten, der ist hier richtig. [...] Eine gewisse Sorgfalt ist bei der Etappenplanung nötig. Offizielle Plätze sind rar. Nach Minden ist Petershagen zu nah. Die Ufer sind als Naturschutzgebiete geschützt. Am besten ist es, bis Stolzenau durch zu paddeln. Erfreulicherweise gibt es in Hoya einen kleinen DKV-Platz, der im Wiki hier und aus OSMand nicht verzeichnet ist. Schwierig ist es nach Hoya. In schöner Entfernung von 35 km liegt der Campingplatz Drosselhof. Der hat aber nur Anleger für Motorboote. Der eigentliche Platz liegt auf einem Hochufer, die Boote müssen unten im Wasser bleiben. Keine Empfehlung. Weiß jemand etwas besseres?" (Zitat Christof H im Faltbootforum vom 15.7. 2018)


Auf der Mittelweser sind mehrere Staustufen und Schleusenkanäle zu überwinden. Die Strömungsgeschwindigkeit beträgt nur noch 0,5 bis 1 km/h im Mittel, so daß der Gegenwind aus Nord bis Nordwest kräftezehrend wird und unangenehmen Wellengang verursacht. Es gab bereits Paddler, die, schwache Strömung und Rückenwind nutzend, von Bremen bis Minden stromauf paddelten.

Die Schleusen der Mittelweser sind der Großschifffahrt vorbehalten, so dass Paddler die Wehrarme ausfahren müssen (Beschilderung beachten). Ein Bootswagen ist nützlich, weil die Wehre zwar Bootsgassen bzw. eigene Bootswagen haben, diese aber v. a. für Alleinfahrer schwer zu bewegen sind. Nicht über die Wehre fahren - es sind Überfallwehre mit Walzenbildung (Todesfälle)!

"Auf der Weser, aber auch auf anderen großen Flüssen fahren die großen Pötte immer in den Außenkurven, weil dort das Wasser am tiefsten ist, obwohl auch auf Schifffahrtsstraßen normalerweise rechts gefahren wird." Zitat Karl-Michael Koch im Faltbootforum am 20. Juli 2006


Unterweser

Der 66 km lange Flussabschnitt vom Bremer Weserwehr bis zur Mündung in die Nordsee unterliegt den Gezeiten und wird Unterweser genannt. Die Kilometrierung der Binnenwasserstraße reicht noch in den Tidenbereich der Unterweser bis 50 m unterhalb der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Hier bei km 366,72, wo seit dem 13. Jhd. eine Brücke das obere Ende der Seeschifffahrt markierte, ist der Nullpunkt der Unterweser-Kilometrierung. Seit 1867 beginnt die Seeschifffahrtsstraße allerdings erst etwas flussabwärts an der Brücke der Weserbahn. In Bremerhaven endet die Unterweser und die Außenweser beginnt.

Von der Mitte des 14. bis Anfang des 16. Jhd. hatte die Weser ein Mündungsdelta mit mehreren Seitenarmen, die im Wesentlichen in den im 12. Jhd. entstandenen Jadebusen strömten. Entstanden sind diese Gewässer durch Meereseinbrüche, auch wenn sie dann überwiegend Weserwasser führten. Ahne und Heete flossen von Nordenham nach Westen, das Lockfleth von Brake nach Nordwesten, zeitweise gab es sogar eine Verbindung vom Elsflether Tief zum Fluss Jade. Große Teile der heutigen Halbinsel zwischen Unterweser und Jadebusen waren somit Inseln. Als Folge davon trägt die Halbinsel keinen einheitlichen Namen. Der nördliche Teil heißt Butjadingen (= Land außerhalb der Jade), der südliche Teil Stadland (von Gestade = Küste). Bis zur Errichtung des Bremer Wehres sind Sturmfluten und ihre Stauwirkung bis nach Verden und Hoya hinauf zu spüren gewesen.

Der erste Hafen der Stadt Bremen lag an einem Weserarm namens Balge. Erst ab dem 13. Jhd. wurde auch das Weserufer als Hafen genutzt und die Schlachte als Uferbefestigung gebaut. So nannte man die ersten einfachen Kaianlagen: "Das Ufer wurde befestigt, indem man Pfähle einschlug (Schlagd), Faschinen dahinterpackte und mit Steinen hinterfüllte. Dadurch konnten die Schiffe direkt an Land gehen, und der Ladeverkehr wurde erleichtert. ... Das Wort Schlagd, Schlacht oder Schlachte findet sich in der Vergangenheit in Wanfried, Eschwege, Münden, Kassel, Höxter, Holzminden, Hameln, Minden und Bremen, ... Melsungen, Rotenburg und Hersfeld. Wo es eine Schlagd gab, war der Umschlag nur an ihr und an keinem anderen Uferplatz gestattet. ... Die Schlagdfront war wirtschaftlicher Schwerpunkt. An der Schlagd und in ihrer Nähe ... waren die Geschäftshäuser, Kontore, Lagerhäuser, Fuhrhöfe." (LÖBE 1968, S. 334 f.) Ab dem 14. Jhd. diente die zu klein gewordene Balge nur noch als Binnenhafen. Anfang des 19. Jhd. wurde sie zugeschüttet. Die Kleine Weser in Bremen hatte schon lange vor den Baumaßnahmen des 19. Jhd. keine regelmäßige Wasserzufuhr aus der Mittelweser und wurde deswegen früher auch "Ohle Weser" (Alte Weser) genannt. In den 1950er Jahren wurde die Flutrinne oberhalb der kleinen Weser ausgebaut und dabei der Werdersee angelegt. Seit 1968 trennt ein Wehr die Kleine Weser von der Unterweser. Bei der Umgestaltung in den 1980er Jahren wurde die Engstelle zwischen Kleiner Weser und Werdersee beseitigt, so dass beide hydrologisch eine Einheit bilden. Gleichzeitig wurde ein Graben angelegt, um diesen See mit Frischwasser aus der Mittelweser zu versorgen.

"Bremerhaven soll zu Bremen in einem eigenthümlichen Verhältniß stehen; ich hörte dort manch bitteres Wort darüber: 'Bremen betrachtet Bremerhaven als seinen Hausknecht, der arbeiten muß und nebenher allenfalls ein so kleines Privatgeschäft betreiben darf, wie es sich für einen Hausknecht paßt!'" (GEISSLER 1863) [5]


Paddeln auf der Unterweser

Ab dem Bremer Weserwehr wird die Weser bis zur Mündung in die Nordsee als Unterweser bezeichnet, der Mündungsbereich in der Nordsee dann als "Außenweser". Hier trifft man auf Tidenhub und starken Schiffsverkehr, so dass sich hier zusätzliche Herausforderungen stellen und mehr Erfahrungen und Kenntnisse erforderlich sind.

Weitere Informationen zu diesem Flußabschnitt findet man im in der Kapitelüberschrift verlinkten Unterweser-Artikel. Viel Wichtiges ist auch hier nachzulesen. Es gibt auch Seewetter-Infos und eine Kurzfassung der Seeschifffahrtsstraßenordnung für Paddler.

"Man muß schon sicher paddeln können. Nur dann sollte man sich auf das Großgewässer [...] trauen [...]. Schon die Ausfahrt aus der Geeste mit Kaimauern, Schiffsverkehr, der Weserfähre insbesondere, dem Weserlotsen zumal, die vielen Seglern auf dem Weg von oder zur Doppelschleuse ist eine Herausforderung. Der Querstrom der Weser an der Mole haut unversehens rein, sobald man aus den schützenden Mauern herauspaddelt. Rechtsfahrgebot. Naja.

Solange man sich außerhalb des Fahrwassers hält, kann man auch auf der Bremerhavener Seite gen Nordenham fahren. Etwas gefahrloser als am Nordenhamer Ufer. [...] Der Weserstrom gebärdet sich kraftvoll, zumal wenn wir bei halber Tide im vollen Strom fahren. Presswasser mit anständiger unregelmäßiger Wellenbildung wandern im Strom je nach Tide. Es empfiehlt sich, die Spritzdecke geschlossen zu halten und sattelfest beim Paddeln zu sein. Dafür verdoppelt der Tidestrom die Fahrtgeschwindigkeit locker. [...] In einer Tide von Bremerhaven nach Farge - schöne Sommertour.

Ja, die Weser treibt den Paddler - wenn er es richtig einrichtet - sowohl flußauf wie flußab. Unbegreiflich für [...] Landratten. [...]" (KVU)


Außenweser

Außenweser wird die Fortsetzung des Mündungstrichters der Weser im Wattenmeer der Nordsee genannt. Sie durchschneidet den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Zwei hintereinander in der Außenweser gelegene Wattflächen, Robbenplate und Tegeler Plate, teilen sie in zwei Arme:

  • Wurster Arm / Tegler Rinne im Nordosten und
  • Fedderwarder Fahrwasser / Hohewegrinne im Südwesten.

Heutzutage wird nur noch dieser westliche Arm als Fahrwasser genutzt. An der Mündung der Weser in die Nordsee, 452 Flusskilometer von Hann. Münden entfernt, bei Unterweser-km 85,248 ist die seewärtige Begrenzung zur Nordsee amtlich festgelegt. Der Verlauf der Fahrrinne jenseits dieses Punktes wird als äußerer Bereich der Außenweser bezeichnet.

Im Bereich der Außenweser stehen mehrere Leuchttürme und Leuchtfeuer im Wattenmeer (teilweise gelöscht/versetzt):


Paddeln auf der Außenweser

Das für die Unterweser Gesagte gilt für die Außenweser in verstärktem Maße. Nur wer sichere Kenntnisse im Seekajakfahren hat und hochseetüchtig ausgerüstet ist, sollte hier paddeln. Binnenwanderpaddler und Unerfahrene haben hier nichts zu suchen.

"Die "Königsregion" für Küstenpaddler ist die Außenweser. Da wendet man an der Geestemole sehnsüchtig den Blick hinaus in die Weite - Langlütjen I + II, die Watteninseln querab von Columbuskaje und Containerterminal, die Leuchtfeuer auf dem Watt jenseits, weit draußen die Ufer von Fedderwarden ... Dorum, Wremen ...
Man kann von Bremerhaven auf der westlichen Seite jenseits des Fahrwassers mit dem Strom hinaus fahren zum Suezpriel, auf dessen Südufer das Sandwatt beginnt (das Nordufer ist bereits Zone 1 des Nationalparks und darf als Vogelschutz- bzw. Robbenschutzgebiet nicht betreten werden). Der Suezpriel war immer schon beliebtes Ausflugsgebiet der Segler und Paddler - quasi Privatstrand.

Der Könner, der sich sowohl seiner Paddelfähigkeiten sicher sein kann als auch der genauen Revierkenntnis und der Einschätzung der Wetterlage, wagt Touren zum Leuchtturm Robbenplate, Hoher Weg oder gar weiter - dann aber als Mehrtagestour mit Zeltstützpunkten in Fedderwarden, Neuwerk, Cappeln Neufeld oder Spieka Neufeld.

Die Außenweser ist eine Entdeckung der ganz besonderen Art - ein unvergleichlicher Naturraum mit seinem Wechselspiel zwischen weiter Wasserfläche und schmalen Wasserläufen in weiten Sandbankarealen. Man sollte sich immer bewusst sein, dass wir uns hier in einem fragilen Naturraum bewegen. Gerade zur Mauserzeit der Brandenten im späten Sommer muss man sehr sensibel seine Routen planen. Auch Robbenbänke sollte man nur mit großem Abstand passieren. Im Interesse eines ungestörten Miteinanders von Fauna und Mensch sollte man [sich] kundig machen, wie man sich im Nationalpark Wattenmeer bewegt.
Das hilft, auch für die Zukunft des Bild des verschwindend geringen Störpotentials der Paddler zu festigen.
" (KVU)


Im Faltbootwiki behandelte Nebenflüsse

  • Ochtum (km 12,8 der Unterweser)
  • Lesum (km 17,5 der Unterweser)
  • Hunte (km 32,1 der Unterweser)
  • Lune (früher km 63,5 der Unterweser)
  • Geeste (km 65,5 der Unterweser)


Gierfähren

Auf der Oberweser muß man zahlreiche Gierfähren passieren.

Weitere Informationen zu Gierfähren findet man im Artikel Binnenschifffahrtsstraßen für Paddler.


Kilometertabelle

In der folgenden Beschreibung sind Ortsnamen fett geschrieben, Kilometerzahlen dann, wenn ein Pegel dort steht. Die dicken Querbalken bezeichnen die "Gewässerpunktgrenzen" des DKV.

Bei der Überarbeitung der Tabelle wurde der Schwerpunkt auf Sehenswürdigkeiten, Wanderziele und Kulturgeschichte gelegt. Für die wassersportlichen Feinheiten des Flusses (Bootshäuser, Wehrpassagen, Wasserskistrecken usw.) sei auf die ausgezeichneten Beschreibungen im "Deutschen Flußwanderbuch" und im "Kanuwanderbuch für Nordwestdeutschland" verwiesen, die auch die Quell- und Zuflüsse der Weser erfassen. Bei widersprüchlichen Kilometerangaben ist die Kilometrierung des Flußwanderbuches verbindlich.

Wer Abweichungen zu dieser Beschreibung feststellt, schreibe sie bitte ins Faltbootforum, melde sie Günter Eck, dem DKV-Führer-Verantwortlichen, oder baue sie selbst in diesen Artikel ein. Deine Nach-Paddler danken Dir!


Oberweser

  • km 0,00 - Hann. Münden (Einheimische sagen "Münden", Zugereiste "Hannoversch Münden" oder "Hannmünden"), beide Ufer Niedersachsen. Zum Bhf. siehe die Beschreibung im Radreise-Wiki; barrierefreier Zugang zu den Gleisen. Vom Bhf. zum Bootshaus 25 Fußminuten. Kostenlose Parkplätze in Hann. Münden sind hier zu finden.
    ۩ Die Altstadt aus Fachwerk wird noch von der Stadtmauer mit ihren Türmen umgeben; Rathaus im Stil der Weserrenaissance mit - logisch - Doktor-Eisenbart-Glockenspiel (12.00, 15.00, 17.00 Uhr). Der Grabstein des Doktor Eisenbart (1663-1727), von dem das alte Lied handelt, ist an der St. Aegidienkirche noch vorhanden. Im Schloß gibt es Fayencen des Rokoko und Biedermeier zu sehen, die hier gemacht wurden. Ein technisches Denkmal ist die Werrabrücke: im 13. Jh. erbaut, hält sie auch heute dem hundertfach gewachsenen Verkehr stand. In ihrer Nähe erinnert an der Stelle seines Geburtshauses eine Gedenktafel an den Wasserbauer Leo Sympher (1854-1922), den Schöpfer des Mittellandkanals. Pflanzenkundler sollten zum Forstbotanischen Garten gehen: klein, aber oho! Vom Turm der Tillyschanze oberhalb der Stadt schöner Blick über die Täler der Fulda, Werra und Weser.
    Am Zusammenfluß von Fulda und Werra gelegen, hatte die Stadt früher oft unter Hochwasser zu leiden. Am Packhof, nahe des Zusammenflusses, haben Generationen von Menschen Hochwassermarken angeschlagen. Auch an der Nordostecke des Rathauses, deutlich weiter landeinwärts, erzählen Marken von früherer Not, und die St.-Blasius-Kirche auf dem Markt hat das Leiden alter Katastrophen am südöstlichen Strebepfeiler des Chores festgehalten: die schon sehr hohe Marke von 1552 wird durch die Tafel von 1342 hoch übertroffen! Hoffen wir, daß die Pegelstände dieses Jahrtausendhochwassers nie wieder erreicht werden.
    Wer die Weser als Fortsetzung der Fulda paddeln will, muss an der Schleuse des Nebenarms der Fulda umsetzen oder nutzt die (allerdings nicht faltboottaugliche) Bootsgasse in der Kleinen Weser. Von der Werra kommende Paddler sollten sich das Borstenwehr vor dem Befahren ansehen, mancher bleibt stecken! Hier Bilder der Bootsrutsche.
    Falls eine Besichtigung und/oder Übernachtung in Hann. Münden geplant ist, sollte man die Umtragestelle an der Schleusenkammer zum Aussteigen nutzen (Bootswagen vorhanden), nach der Bootsgasse sind geeignete Ausstiegsstellen kaum bzw. nur schwer zu finden.
    Für von der Werra kommende Paddler ists mit Aussetzstellen "in Hann. Münden nicht so üppig. An der Fußgängerbrücke in Bahnhofsnähe (ca. km 87,4) war das Ufer relativ steil und nur ein schmaler Durchlass durch's Gestrüpp. Trotz zusätzlicher Umtrage fanden wir's auch viel schöner, durch die Stadt bis zur Mündung zu paddeln. Wir kamen gut raus am 'Weserstein' (Zusammenfluß von Werra und Fulda). Links gibt es eine Treppe, direkt an der Spitze konnte man bei diesem Wasserstand auch gut anlegen. Dort auch großer Parkplatz (Unterer Tanzwerder), zu Fuß ca. 15 min. zum Bahnhof. Angeblich gibt es etwas oberhalb der Mündung an der Fulda auch eine Aussetzstelle, ans Paddeln flußaufwärts war wegen der Strömung bei erheblichem Hochwasser auf der Fulda aber mit unserem Kanadier nicht zu denken. Auf einer Insel in der Fulda gibt es auch einen Campingplatz." (Zitat Werra-Fahrtbericht von 2002)
  • km -0,3 – Campingplatz Hann. Münden, Tanzwerder 1, 34346 Hann. Münden, Tel. 055 41 / 66 07 77, infoETTbusch-freizeit.de. Für Wasserwanderer bietet sich die kleine Zeltwiese auf dem Tanzwerder direkt an der Schleuse an. Einkaufsmöglichkeiten nahebei (u.a. Aldi); Toilette im Einkaufszentrum vor der Brücke. "Camper auf Mini-Wiese vorgelagert, teuer, Duschen kurz... dafür ist die Stadt wunderbar!" (Zitat kanuistoll im DKV-Forum 2011) - "Einschränkung ist, dass es HINTER der Straßenbrücke relativ laut ist. Vor allem nachts. Das liegt weniger an den gerne dorthin platzierten Jugendvereinen etc., sondern daran, dass seit einigen Jahren die Lüftung der Firma gegenüber nachts extrem laut ist. Du kannst versuchen, zeitig zu buchen und gleich am Eingang links auf die den kleinen Zelten vorbehaltene Wiese zu kommen (passt sehr gut!) oder dann halt VOR der Brücke Dir einen Platz suchen. Wir sind gerne dort. " (Zitat Slarti im Faltbootforum vom 26.2. 2018) - DKV-Mitglieder sollten die Fulda 1,5 km aufwärts paddeln und beim Mündener Kanuclub anfragen (DKV-Station). "Sehr ordentlich, freundlich, gemütlich und direkt an der Fulda gelegen (etwas laut vom gegenüberliegenden Flussufer)" (Zitat Wanderfalke im DKV-Forum 2012).
    Die ersten Meter paddelt man noch auf der Fulda, bevor man unterhalb des Wesersteins in die breite nordwärts führende Weser einbiegt. Hier trägt einen die Strömung sogleich zügig mit sich.
    Die Werraschleuse hat eine Bootsgasse mit integrierter Fischtreppe, die Festbootgeeignet ist. Faltboote sollten sie sich vorher anschauen, evtl. liegen Steine im Auslauf. Notfalls nach einer Schleusung fragen. Auch die Fuldaschleuse am Tanzplan hat im rechten (Mühlen-)Arm eine Kanu-Fisch-Gasse.
  • km 0,4 - )( B3/B80
  • km 0,8 - ╣ Winterhafen mit Slip
  • km 1,4 - ╠ Hafenbecken, Einfahrt verboten
  • km 1,5 - Hann. Münden, Betonfurt, mit Auto erreichbar, aber Parken weitab im Wohngebiet, Fußmarsch ~15 min
    km 1,5 - Hann. Münden, Betonfurt, mit Auto von der Einfahrt zur links nebenan liegenden Jugendherberge Hann. Münden anzufahren (Prof.-Oelkers-Straße 10, 34346 Hann. Münden, Tel. 055 41 / 88 53, mit eigenem Schwimmsteg für Wasserwanderer. Viel frequentiert, voranmelden!) Die Furt ist von der Veckerhäger Straße (linkes Ufer) sowie vom Hafengelände an der Gimter Straße (rechtes Ufer) erreichbar, hier aber Parken weitab im Wohngebiet, Fußmarsch ~15 min.
  • km 2,1 - > Gimte mit Anleger, sehr kleiner Naturstrand. ۩ Sehenswert im Ort die Marienkirche, eine Radwegekirche am Weserradweg. Der bischöfliche Erlaß von 1336, der jedem Besucher einen Ablaß gewährt, ist bis heute nicht widerrufen worden! In Gimte wurden jahrzehntelang die aus Thüringen kommenden Werraflöße aus Tannenholz zu größeren Weserflößen zusammengestellt. Die Errichtung der Weserstaustufen bis 1960 wühlte die Struktur des Dorfes völlig um: wo 1862 bis auf fünf noch sämtliche Männer Gimtes Weserflößer waren, war es 100 Jahre später nur noch einer. – Es gibt Unterkünfte.
  • km 3,5 - < Hilwartshausen, ╠ Schede ×, zwischen Reinhardswald und Bramwald, 1. Engtalstrecke "Ballertasche". "Vor einigen Jahren wurde hier [beim Ausbaggern der Ballertasche] ein Mammutzahn von fast drei Meter Länge gefunden (ursprüngliche Länge auf viereinhalb Meter geschätzt)." (DIESTEL 1966 [6])

  • km 4,5 - ab hier linkes Ufer Hessen
  • km 9,3 - < Vaake ۩ Schönes Dorfbild vom Fluß aus. Ursprünglich spätromanische Dorfkirche (13. Jh.) mit barockem Innenraum und mittelalterlichen Wandmalereien im Chor (14. Jh.) Gutes Anlegen an der Schrägrampe am Dorfende, Koordinaten bei Slipway.de
  • An der Fähre in Hemeln.
    km 11,4 - Gierseilfähre Veckerhagen - Hemeln mit Wilhelm Bohles "Gasthaus zur Fähre" (der Biergarten wird gelobt). Anlegen für das Gasthaus an Steinstufen rechtsufrig etwa 50 m vor der Gierseilfähre. Die Rampe an der Fähre darf nicht genutzt werden. Vorfahrt der Seilfähre beachten! An warmen Sommertagen und insbesondere an Wochenenden pendelt die Fähre tagsüber fast ohne Unterbrechung.
    ۩ Barockes Schloß mitsamt dazugehöriger neuzeitlicher Farbenfabrik am Veckerhagener Ufer. Das Schwarzbier des "Historischen Brauhauses" wird gleichfalls gelobt! Hinter dem Dorf ragt die höchste Spitze des Reinhardswaldes, die bewaldete Basaltkuppe des Staufenberges (472 m), empor. - Die Holzstatue, die unübersehbar am Veckerhagener Ufer steht, symbolisiert das Riesen-Mädchen Brama, die nach der Sage schwer unter ihrer Schwester zu leiden hatte, weil sie sich hatte taufen lassen - sie erblindete (wie man sehen kann) vom vielen Weinen...
  • km 12,8 - > ▲C Wesercaming Hemeln, Unterdorf 34, 34346 Hann. Münden OT Hemeln, Tel. 055 44 / 14 14, infoETTwesercamping.de. Anlegen auf Slipanlage des Campingplatzes; in der Saison trifft man hier viele Paddler. Das Bistro hat Di Ruhetag.
  • km 14,0 - Beginn der 2. Engtalstrecke, einsam
  • km 16,1 - > über der Weser im Hangwald der Bergfried der Bramburg (nicht besteigbar), danach Glashütte mit Anlegesteg am Jugendzeltplatz.
  • km 18,7 - > ۩ Kloster Bursfelde, Schwimmsteg als Anlegemöglichkeit; Rastplatz. Die romanische Stiftskirche (11. Jh.), aus einer Ost- und einer Westkirche bestehend und mit Wandmalereien des 15. Jh., kann besichtigt werden; dem Schiff der Basilika wurden im 19. Jh. zwei Kirchtürme angefügt. Gute Akustik! Im Turm hängt neben der Glocke von 1871 eine vom Hamburger Glockenfriedhof geborgene Glocke des Königsberger Doms von 1470 (Geläut tägl. 8, 12 und 18 Uhr). Interessant: Seit 1828 wird der Abtstitel wieder verliehen, und zwar stets an einen Professor für evangelische (!) Theologie der Universität Göttingen. Der "Abt von Bursfelde" hat während seiner Amtszeit Wohnrecht im Kloster, in dem sonst keine Mönche mehr leben, dazu das Kanzelrecht und die üblichen Rechte und Pflichten eines evangelischen ordinierten Geistlichen.
    Neben dem Kloster eine Straußenwirtschaft; eine öffentliche Toilette findet man in der großen, zur Straße hin gelegenen Scheune, in der auch die Pilgerherberge liegt.
    Nieme ×, < NSG "Ochsenhof", 1 km.

  • km 20,7 - ab jetzt beide Ufer Hessen
  • km 22,2 - < Weißehütte, ▲C Weißehütte, Weißehütte 1, 34399 Oberweser, Tel. 152 25 15 40 19, campingETTsuedweser.de; DKV-Kanustation, Bootsverleih. "Anlanden geht so, Kehrwasser war stark, Rampe oder schmale Treppe, naturbelassene Wiese, kaum Betrieb, Schafherde. Sehr nette, persönliche Besitzer" (Zitat booti5000 im Faltbootforum 2010).
    ۩ Rüstige Fußwanderer können von hier in einer Tagestour zur Ruine der 8 km entfernten Sababurg hinaufwandern: in ihr soll das Märchen von Dornröschen wurzeln, das die Gebrüder Grimm in dieser Gegend aufgezeichnet haben. Burgführer, Gasthaus- und Hotelbetreiber wissen das genau :) Ökologen können ihre Kinder im Tierpark stehen lassen und zum angrenzenden "Urwald Sababurg" weiterwandern, der, ein alter Hutewald, seit 1907 keiner Forstnutzung mehr unterliegt und eine große Zahl alter Eichen und Buchen birgt. An manchen knorrigen Baumruinen schimmern noch die Spuren eines Waldbrandes 1933, der die Baumriesen schneller als erhofft absterben ließ. Achtung: Teile des NSG gehören zum "Wildschutzgebiet Reinhardswald", in dem man auch angeleinte Hunde nicht mitführen darf.
    Nach dem Zeltplatz folgt Gottstreu, eine Gründung im 18. Jh. aus Frankreich geflohener Hugenotten (= "Waldenser"). ۩ An die frühen Asylbewerber erinnert das kleine Waldensermuseum im früheren Schulhaus (Mai-Sept. So 15-17 Uhr). "In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Bezeichnung 'Hugenotten' in Frankreich, ihrem Heimatland, negativ belastet ist. In Deutschland ist diese Tatsache weniger bekannt und könnte u. U. zu peinlichen Situationen führen. Es wäre deshalb besser, den Begriff 'Refugié ' oder 'Französisch Reformierter' zu verwenden. Das könnte Unannehmlichkeiten ersparen. – In Deutschland gibt es übrigens ähnliche Erscheinungen für die abfällige Benennung bestimmter Volksgruppen und bei Bürgern mit besonderer politischer Einstellung. Man versucht sie damit ins Abseits zu stellen. Man denke nur an Bezeichnungen wie 'Polacken', 'Fidschis', 'Iwans', 'Rote Socken' usw." (RUMLAND 2015)
  • km 24,7 - , Gierseilfähre, Vorfahrt der Fähre beachten; starke Strömung, Fahrwassermitte einhalten! Es ist eher eine "Museumsfähre", die aufgrund der nahen Brücke in Gieselwerder vorrangig von Radfahrern genutzt wird.
    > Oedelsheim ۩ Dorfmuseum zu Handwerk, Textilherstellung und Historischer Agrartechnik, Mai-Okt. So 15-17 Uhr. "Die aus einem Hobby entstandene Freilichtausstellung von Miniaturgebäuden ist sehenswert. Im unteren Teil hauptsächlich Mühlen, die durch kleine Wasserläufe untereinander verbunden sind und deren Wasserräder sich unaufhörlich drehen. - Man müsste wieder ein Junge sein und hier spielen dürfen. - Den oberen Teil der Anlage beherrschen Burgen und Schlösser; die meisten davon kenne ich im Original, wie zum Beispiel die Wartburg, das Schloss Neuschwanstein und die Burg Karlstein bei Prag. Über den kulturellen Wert des Ganzen könnte man streiten. Mir hat der kurze Besuch viel Freude bereitet, vor allem auch wegen der schönen Fotomotive." (Zitat Ferdi Schimandl, "Durch das Land der Sagen und Märchen" 1998)
  • km 25,2 - > ▲C Campen am Fluß, Am Hallenbad, 34399 Oedelsheim, Tel. 055 74 / 94 57 80, infoETTcampen-am-fluss.de; gepflegter Campingplatz direkt am Ufer, v.a. Dauercamper, die Wiesen am Fluss stehen jedoch den Durchgangscampern zur Verfügung, leider mit wenig Schatten und Kurtaxenaufpreis. Sehr gute Sanitäranlagen, Behinderten-WC. Gastronomie, Brötchenservice. Nutzung des benachbarten Hallenbades ist im Preis eingeschlossen. Rabatt für DKV-Mitglieder. Essen in Oedelsheim "... (schöner C-Platz und nicht so weit am ersten Tag) im Kronenhof an der Hauptstr. gleich um die Ecke, Fährhaus oder am Platz." Zitat Karl-Michael Koch im Faltbootforum 2007
  • km 27,5 - < ▲C Camping Gieselwerder, In der Klappe 21, 34399 Oberweser OT Gieselwerder, Tel. 05572 / 7611, infoETTcamping-gieselwerder.de. Vermietung von Blockhütten, Gastronomie; die Nutzung des benachbarten (beheizten!) Freibades ist für Gäste frei. Rabatt für DKV-Mitglieder.
  • km 28,0 - )( < Gieselwerder mit Schwimmsteg-Anleger nach dem Campingplatz, vor der Weserbrücke. Schattige Rastmöglichkeit unter Bäumen, auch mit Unterstand, viele Weser-Radler. Kleiner Supermarkt 150 m vom Anleger entfernt. Unterkünfte, Gastronomie, Apotheke, Bäcker. "Schneewittchenplatz". ۩ Fachwerk-Rathaus direkt an der Weser nahe der Brücke, 1914 erbaut, nachdem mehrere Vorgängerbauten ein Opfer der Fluten wurden. Firmenmuseum der "Kircher Webgeräte Holzwerkstatt" (ehem. Walter Kircher Handwebgeräte), So und feiertags 14-17 Uhr. Das Schiffermuseum in der alten Grundschule zeigt viele Dinge zur Geschichte der Oberweserschifffahrt und zu den zahlreichen Werften des Ortes (hier eine Meinung von Schiffern). Mühlenplatz mit Mühlen- und Burgenminiaturen (1,2 km Fußweg vom Kanuanleger).
    Eine lohnende Fußwanderung führt von Gieselwerder durch den tief eingeschnittenen St.-Georgen-Grund.
    Wenn alles klargeht, wird bald in diesem Abschnitt die nächste Salzlaugenpipeline münden, um die Weser nordseeähnlicher zu machen.
  • km 31,6 - ╠ Schwülme. "Wurde in den dreißiger Jahren bei Hochwasser von Verliehausen ab durch Göttinger Faltbootfahrer erstbefahren." (DIESTEL 1966 [7])
  • km 31,8 - Gierseilfähre "Märchenfähre" Gewissenruh - Lippoldsberg (verkehrt nur in den Sommermonaten). Vorfahrt der Fähre beachten!
    > Lippoldsberg ۩ baugeschichtlich bedeutsame romanische Klosterkirche (um 1150): während man in Südwestdeutschland bereits 100 Jahre früher gelernt hatte, Kirchen einzuwölben, ist dies die erste eingewölbte des Weserraumes. Ihr Beispiel machte Schule: von hier ist die sog. "Lippoldsberger Bauschule" ausgegangen. Der Taufstein im Chorraum stammt aus der Erbauungszeit. Gute Akustik! Im Museum an der Kirche gibt es eine öffentliche Toilette (frei zugänglich? oder nur benutzbar, wenn Museum geöffnet?) Der Schornstein mit der auffälligen Destillationsglocke am Ortsende markiert den Übergang zum Nachbarort Bodenfelde und gehört zu einem der letzten Holzverkohlungswerke Deutschlands, das seit 1896 die alte Köhlertradition mit Buchenholz auf moderne Weise fortsetzt.

  • km 32,7 - > Bodenfelde mit Bhf. und Campingplatz (Aktualität nicht überprüft), Unterkünfte und Gastronomie. Schwimmsteg mit Rastplatz, liegt knapp 100 m südlich des Parkplatzes am Hafen (kein direkter KFZ-Zugang, Boote müssen am Parkplatz getragen werden). Cafe & Restaurant "Weserblick" mit Panoramaterrasse direkt an der alten Mole, hier kann alternativ kurz nach der Kaimauer am steinigen flachen Ufer angelandet werden.
    Bahnhof in Fußentfernung, Züge nach Ottbergen (dort Anschluß nach Höxter und Holzminden), Northeim und Göttingen (mit Anschluß nach Paderborn bzw. Nordhausen).
    Bei Bodenfelde macht die Weser wieder eine starke Biegung nach Westen, dabei fährt man auf dem Abschnitt bis Wahmbeck unterhalb des am rechten Ufer aufragenden Kahlbergs (235 m) entlang, der zum Solling gehört.
  • km 33,0-km 34,0 – Fahrwasserengstelle "Roter Stein"; an deren Ende > der Kahlberg, ein klassischer "Umlaufberg": Ursprünglich zog die Weser in einem langen Bogen um den Berg herum, bis Erosion und Hochwässer im Lauf der Jahrtausende den heutigen kurzen Lauf "hindurchgenagt" hatten. Auf dem neuen, verkürzten Abschnitt beträgt das Stromgefälle das Doppelte der Umgebung, was die Strömung deutlich verstärkt. - Das alte Wesertal führt in Wahmbeck wieder in den heutigen Flußlauf.
  • km 35,8 - Gierseilfähre Wahmbeck - Gewissenruh. Vorfahrt der Fähre beachten!
    > Wahmbeck, hübscher kleiner Ort mit Unterkunft und Gastronomie, Rastplatz oberhalb des Fähranlegers. Kurz nach der Fähre Gelbe-Welle-Anleger mit Schwimmsteg. "Im 'Krug zum grünen Kranze' Übernachtung mit LUMA auf dem Saal möglich." (Ruderererfahrung aus werow.com) ۩ Die schlichte romanische Dorfkirche sieht innen deshalb so frisch aus, weil sie 2011 infolge einer offenbaren Brandstiftung völlig verrußte und neu gestrichen werden mußte, nachdem sie gerade erst frisch renoviert worden war.
    < Gewissenruh mit Rastplatz neben dem Fähranleger. ۩ Waldensermuseum zur Erinnerung an die im 18. Jh. aus Frankreich geflohenen protestantischen Glaubensflüchtlinge, die auch Gottstreu bei km 22,8 gegründet haben ("Franzosendörfer"). Bis heute erinnern französische Familiennamen im Ort an die Herkunft der Bewohner. Wie auch in Gottstreu, ist die kleine Kirche als schlichte, schmucklose Predigtkirche gestaltet.
  • km 37,5 - Beginn der 3. Engtalstrecke mit Sollingdurchbruch. Von km 37,1 bis km 38,0 dürfen Jetski fahren; von km 38,2 bis km 39,8 ist in der Zeit vom 01.06. - 30.09 Jetski- und Wasserskibetrieb erlaubt. Auf dem hier relativ schmalen Fluss sollte man sich als Wasserwanderer dicht am Ufer halten. Vorsicht in der Kurve ab km 40, nicht alle Motorboote/Wasserskifahrer halten sich an das Ende der Strecke bei km 40 und kommen unvermittelt von Norden aus der Kurve geschossen, daher ggf. besser in der Innenkurve bleiben. An Wochentagen präsentiert sich dieser Abschnitt der Weser jedoch meist als einsam und ruhig, der Wasserskibetrieb beschränkt sich meist aufs Wochenende. Rechts und links dominieren Rinder- und Eselherden die Ufer, Ansiedlungen am Ufer sieht man bis Bad Karlshafen nicht mehr.
    Ab km 41 erheben sich rechts der Weser (nach Norden hin) nun die Hügel des Sollings als Begrenzung des Wesertals.
  • km 44,0 - < Sportboothafen, Schwimmsteg und Slipanlage des MSC Weser-Diemel; geradeaus der Blick auf die "Hessischen Klippen" mit dem Hugenottenturm (siehe unten). Kurz darauf eine Kuriosität: Am Ufer vertäut liegt ein Saunaschiff der benachbarten Therme, aus dem heraus die Wasserwanderer von den Saunagästen beobachtet werden können. Die 23-prozentige Sole der Therme, vor Ort gefördert, läßt Schwimmbewegungen wie im Toten Meer zu: man geht einfach nicht unter. (Tip: nach dem Solebad nicht gleich abduschen, sondern erst in die Sauna - das ist gut für die Haut!)
  • km 44,4 - )( Bad Karlshafen. Die 1699 angelegte Barockstadt mit dem Rathaus am Karlshafen ist sehenswert und bietet zudem eine gute touristische Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Unterkünften und Gastronomie. Bahnhaltepunkt auf der rechten Uferseite. Wer nur schnell zum Einkaufen anlegen will, hat allerdings das Problem, dass beide offiziellen Anleger (Beim MSC Weser-Diemel und am Campingplatz) einen längeren Fußmarsch zur Innenstadt erfordern. Alternativ und inoffiziell kann am linken Ufer unterhalb der Altstadt kurz vor der Alten Schleuse ins Hafenbecken, direkt hinter den (wenn anliegenden) Personenschiffen, an Steinstufen angelegt werden - allerdings ist dies nicht ratsam, wenn die Personenschiffe sich gerade im An- oder Ablegemanöver befinden. Ein öffentliches WC (Gebühr 50 Cent) befindet sich an der Weserstraße direkt am Karlshafen. Vom Bhf. fährt ein Bus über Hofgeismar nach Hann. Münden, Fahrzeit ca. zwei Stunden. Züge nach Ottbergen (dort Anschluß nach Höxter und Holzminden), Northeim und Göttingen (mit Anschluß nach Paderborn bzw. Nordhausen).
    ۩ Stadtensemble um den Alten Hafen, der im 18. Jh. der Beginn eines großen Schifffahrtskanals zur Fulda bei Kassel und weiter bis zur Lahn werden sollte. Der direkte Wasserweg von Kassel auf die Weser war den hessischen Landgrafen nämlich durch Landstücke des Kurfürstentums Hannover versperrt, die sich entlang der Fulda erstreckten und lästige Zölle forderten. Sie sollten mit dem Kanal, der von Karlshafen die Diemel aufwärts führen und dann durch das Hügelland nach Kassel laufen sollte, umgangen werden. Daraus wurde nichts, nur die Soldaten, die der hessische Landgraf (wie wir aus "Kabale und Liebe" wissen) nach Amerika verkaufte, starteten von diesem Hafen aus ihre "Friedensmission". - Hugenottenmuseum, Hafenplatz 9a, März bis Okt. Di-So 10-17 Uhr, über die Geschichte dieser protestantischen Glaubensflüchtlinge in Frankreich und in Deutschland (sie haben Bad Karlshafen im 18. Jh. erbaut). Zu der Geschichte siehe ein paar interessante Beiträge im Binnenschifferforum 2008. "Von der Brücke ... hat man einen besonders schönen Ausblick auf die Kurpromenade und die reichgegliederten Berghänge beiderseits der Weser." (Ferdi Schimandl, "Durch das Land der Sagen und Märchen" 1998). Beachte die Hochwassermarken am Pegeltürmchen!
    Vom Hugenottenturm auf den Hessischen Klippen am gegenüberliegenden (linken) Ufer über der Diemelmündung hat man seit 2011 (wieder) einen schönen Blick auf Bad Karlshafen. Für die offene Wendeltreppe im Turminnern muss man allerdings schon ein klein bisschen schwindelfrei sein. Im Turm bzw. auf der Turmterrasse bestehen keine Sitzmöglichkeiten (besonders keine mit Regenschutz); vor dem Turm steht aber am freigeschnittenen Aussichtspunkt im Freien eine Bank. Turmzustieg: Gegenüber der Einmündung der Hauptstraße in die Bundesstraße nach Herstelle beginnt ein Treppenpfad; hier immer rechts halten, dann gelangt man nach etwa 15 Minuten zum Turm. Der westliche 2. Zugang "Am Kaiserstein" ist mit Stand 07-2012 übrigens gesperrt.
    Die Hannoverschen Klippen mit dem "Weser-Skywalk" liegen am rechten Ufer weserabwärts etwa 2 km nordwestlich von Bad Karlshafen. Vom Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick auf die Weser. Von Bad Karlshafen aus kann man die Klippen zu Fuß über einen attraktiven Bergpfad erreichen, der am östlichen Ende der Klippenreihe beginnt.
  • km 44,7 - > ▲C Campingplatz Bad Karlshafen, Am Rechten Weserufer 2, 34385 Bad Karlshafen, Tel. 0 56 72 / 710, j.m.camping-bad-karlshafenETTt-online.de. Rabatt für DKV-Mitglieder. Man hört allerdings den Verkehrslärm des Tales. "Zwar zum Campen nicht besonders gut, da man völlig ungeschützt fast direkt am Ufer campiert, aber das tolle Thermalbad und die Hugenotten-Altstadt machen das wieder wett. Der Campingplatz hat sogar ne Waschmaschine und Trockner am Start... nicht zu verachten nach Regenfällen und nassen Nächten im undichten Zelt. Gutes Frühstück, Supermarkt direkt neben dem Campingplatz." (Zitat kanuistoll im DKV-Forum 2011.) Aldi-Markt nahebei; 10 Fußminuten bis zum Bahnhof.
    < sieht man nach den möglicherweise vor Anker liegenden Personenschiffen die Schleusentore, die in den Alten Hafen führen. Hier finden sich links neben der Schleuseneinfahrt (hinter den Personenschiffen) auch die o.g. Steinstufen als alternative Anlegemöglichkeit (nicht für Dauerhalt geeignet, eine Person sollte ggf. wegen möglichem Wellengang beim An- und Ablegen der Personenschiffe beim Boot verbleiben).
  • km 44,8 - ╣ Diemel, flußabwärts rechts am Hang die "Hannoverschen Klippen" mit der Stahltribühne des "Weser-Skywalk". Der Name kommt daher, weil hier das letzte Stück Hessen endet und oben auf dem Hang das frühere Königreich Hannover, jetzt Bundesland Niedersachsen, beginnt. Das Dreiländereck Hessen - Niedersachsen - Nordrhein-Westfalen liegt auf der Hangkante am Beginn der Klippen.

  • km 47,1 - ↔ Gierseilfähre Herstelle - Würgassen. Vorfahrt der Personenfähre beachten!
    ۩ In Herstelle auf der Anhöhe liegt die Burg (Privatbesitz), die selbst für das historische Weserland eine große Geschichte hat: Karl der Große, der als Kaiser damals noch durch die Lande zog, richtete an dieser Stelle im Herbst 797 mit seinem Hofstaat sein Winterlager ein (Ortsname!) Hier empfing er eine Gesandtschaft des Bagdader Kalifs Harun al Raschid, die ihm u. a. einen Elefanten verehrte - den ersten, der seit Hannibals Alpenzug nach Europa kam. Der diplomatische Akt führte zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Großmächten und begründete den späteren Ruhm des Kalifen in Europa. - Im Ort ein Bäcker, Gastronomie und Unterkünfte. Im Bauernhofmuseum auf dem Erlenhof eine Traktorensammlung. Es gibt Benediktinerinnenabtei mit kleinem Klosterladen (während die meisten anderen Dörfer an der Weser evangelisch geprägt sind, gehört der nordrhein-westfälische Abschnitt zwischen Herstelle und Holzminden zum Bistum Paderborn und ist katholisch geblieben). Die Teichlinde an der Kreuzung Am Kemperborn / Carolus-Magnus-Straße hat einen Umfang von 7.10 m, ist 23 m hoch und rund 350 Jahre alt. 2001-2015 rief der Schifferverein Herstelle im Zweijahresrhythmus die deutschen Wriggelmeisterschaften aus (eine Rudertechnik, die aus dem Hin- und Herdrehen in Form einer Acht eines einzelnen Riemens am Ende des Ruder- oder Rettungsbootes besteht).
    Am rechten Ufer in Würgassen Kanuanleger.
  • km 47,55 - LÖBE (1968) verzeichnet am rechten Ufer einen 3 m³ großen "Hungerstein", der bei Niedrigwasser aus der Weser auftaucht(e) und damit früher Dürre, d. h. eine Mißernte und nachfolgend Hungersnot bedeutete. Von den vielen eingehauenen Pegelmarken konnte Löbe noch die von 1800, 1840, 1842, 1847, 1850, 1857, 1858, 1859, 1865, 1874, 1876, 1881, 1911, 1922, 1934 und 1959 lesen. Liegt der Stein noch dort?
  • km 48,3 - )( L763, gleich hinter der Brücke Anlegen und Einkaufen möglich. Ende des Sollingdurchbruchs. - Bei km 48.0 lag bis in die 1960er Jahre der "Taternkopf" im Fluß, ein Felsen, der eine Stromschnelle verursachte.
  • km 49,5 - In der langgezogenen Weserkurve stehen am rechten Ufer unübersehbar die Überreste des stillgelegten KKW Würgassen. Es war von 1975 bis 1994 in Betrieb und wurde heruntergefahren, nachdem man Haarrisse im Reaktormantel entdeckt hatte. Der Innenabriß des AKW wurde 2014 abgeschlossen, wovon aber von außen nichts sehen ist: die verbliebenen Bauten dienen als Zwischenlager für "schwach- und mittelradioaktive Abfälle" und dürften in dieser Funktion noch viele Jahre in der Landschaft stehen. Die alten Kaianlagen am KKW sind noch immer vollständig erhalten und können in ihrer Größe inmitten der ansonsten beschaulichen Landschaft etwas irritierend wirken. Abgesehen von der riesigen KKW-Ruine paddelt man hier auf einem ruhigen Weserabschnitt. Christina Krätzig ("Kajak-Magazin" 6/2015, S. 36) sah kurz hinter dem Gelände sogar einen Schwarzstorch!
  • km 51,7 - < ⌂ WSV Beverungen mit Schwimmsteg, Hersteller Straße 51, 37688 Beverungen, Tel. 0 52 73 / 53 35, infoETTcampingambootshaus.com. Große Zeltwiese, auch Wohnmobile. Betten in Mehrbettzimmern, auf Anfrage auch für Großgruppen im Saal. DKV-Kanustation, alle Preise für Mitglieder im DKV 1 € günstiger; Bitte voranmelden (der Platz wird stark frequentiert).

  • km 53,0 - )( B241 > Lauenförde - < Beverungen. Gute touristische Infrastruktur in Beverungen, von der Altstadt Beverungens sieht man von der Weser aus nicht viel mehr als die Kirchturmspitze. 1 km weiter in Lauenförde der Bhf. Lauenförde-Beverungen, Züge nach Ottbergen (dort Anschluß nach Höxter und Holzminden), Northeim und Göttingen (mit Anschluß nach Paderborn bzw. Nordhausen). Der Zugang zu den Gleisen ist barrierefrei. - Direkt hinter der Weserbrücke an beiden Ufern Schwimmstege; auf der Beverunger Seite gleich am Steg auch eine Schrägrampe mit Parkplatz am Ende der Weserstraße und Einkaufsmöglichkeit, das Gleiche an der Lauenburger Seite.
    ۩ Das Kragstuhlmuseum in Lauenförde birgt eine große Sammlung moderner Möbelgestaltung (nicht nur von Stühlen). In Beverungen Fachwerk-Altstadt; Bauernhofmuseum am Erlenhof. "Spezial-Tip: In Beverungen veranstaltet das rührige unabhängige Plattenlabel Glitterhouse einmal im Jahr um Pfingsten herum ein kleines, aber um so feineres Open Air namens "Orange Blossom Special Festival" oder kurz OBS Festival - so eine Art größeres, lauteres Gartenfest. ;=} Karten müssen vorbestellt werden - das OBS ist immer ausverkauft. Der Übernachtungsplatz des OBS befindet sich auf einer Weserwiese kurz hinter Beverungen, eine Anreise mit dem Faltboot ist möglich." (Zitat Diemel-Weser-Bericht von 2003)
  • km 57,3 - < Blankenau mit Rastplatz. Von weitem sieht man schon ein imposantes Gebäude oben über der Weser thronen. Kurz darauf sieht man den Durchgang zum Ort unter der alten Eisenbahntrasse. Ein Anleger mit Schwimmsteg befindet sich etwa 100 m nach diesem Durchgang im Kehrwasser einer Buhne. Schattiger Rastplatz etwas oberhalb unter alten Bäumen, den man sich mit Weser-Radlern teilt.
  • km 58,5 - ][ der Sollingbahn, ein imposantes, reichlich rostig aussehendes Bauwerk, das aber genutzt wird: Hier überquert die Bahnstrecke Bodenfelde - Ottbergen die Weser. – Kurz darauf Beginn der 4. Engtalstrecke.
  • km 60,2 - Gierseilfähre Wehrden - Eulenkrug (verkehrt nur von Mai bis September). Vorfahrt der Fähre beachten!
    < Wehrden mit Steg, Schrägrampe, Rastplatz und Biwakplatz sowie Bahnhof in Fußentfernung, Züge nach Ottbergen (dort Anschluß nach Höxter und Holzminden), Northeim und Göttingen (mit Anschluß nach Paderborn bzw. Nordhausen). Annette von Droste-Hülshoff wohnte, wenn sie zwischen 1818 und 1821 ihre Tante besuchte, im "Drosteturm" des Schlosses und genoß die Aussicht aus seinen Fenstern.
  • km 62,5 - > schon lange zuvor ist über der Weser das ۩ Jagdschloss Fürstenberg mit der bekannten Porzellanmanufaktur, der zweitältesten deutschen nach Meißen, sichtbar (fotogen auch im Rückblick). Gastronomie im Schloss, dazu das Porzellanmuseum mit Besucherwerkstatt (Di-So 10-17 Uhr); der Blick aufs Tal ist fotogen. Am Fluss Einsetzstelle, Steg und Rastplatz. Starke Strömung!
  • km 63,8 - markante Bahnbrücke. Beginn Talkessel Höxter. In der Folge kommt links voraus wiederholt der 14 km entfernte Köterberg, mit 497 m (410 m über Weserniveau) die höchste Kuppe des Weserberglands, ins Blickfeld.
  • km 65,7 - > Boffzen mit Rastplatz. Wilhelm Raabe hat Boffzen in seinem letzten Roman "Hastenbeck" ein Denkmal gesetzt. ۩ Glasmuseum über die bald 150-jährige Tradition der Glasherstellung im Ort.

  • km 67,4 - > ⌂ Verein Wassersport Höxter, ▲C DKV-Kanustation 05271-2164. Daneben öffentlicher ▲C Wesercamping Höxter, Sportzentrum 4, 37671 Höxter, Tel. 0 52 71 / 25 89, infoETTwesercamping-hoexter.de; vermietet auch Hütten; 10 Minuten zu Fuß über die Weserbrücke in die Altstadt. "Superschön, etwa 10 Min. von der Stadt entfernt, die sehr schön ist. Wunderbare kleine Zeltwiese, schöne Dusche, nette Leute. Romantisch." Zitat kanuistoll im DKV-Forum 2012.
    Bei km 67,9 schließt sich das ⌂ des Rudervereins Höxter an.
  • km 68,2 - LÖBE (1968) verzeichnet hier einen "Hungerstein", der bei Niedrigwasser sichtbar wird und eine Pegelmarke aus dem Trockenjahr 1911 trägt. Wie bei allen Weserpegeln sind die Werte nicht mit den heutigen vergleichbar, weil sich der Fluß seitdem tiefer eingeschnitten hat; wenn heute die Marke des Trockenjahres 1911 sichtbar wird, bedeutet das nicht die gleiche Wasserarmut wie 1911, sondern 1911 war noch ein größeres Trockenjahr. "Nach der Marke des Steins ... war, umgerechnet auf die Spiegelveränderung bis heute, der Wasserstand etwa 3 cm geringer als 1959. Die Stadt setzte im Benehmen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt unmittelbar neben den Stein im September 1959 einen zweiten, dessen Markierung an den heißen und trockenen, aber nun nicht mehr notvollen Sommer erinnern soll."
  • km 68,3 - )( Höxter (Brücke seit 1115, erster fester Weserübergang überhaupt und zuvor schon 836 als Fährstelle genannt), < Bhf. "Höxter Rathaus" direkt an der Weser, Züge nach Bielefeld und Paderborn sowie nach Kreiensen, Seesen, Goslar und Bad Harzburg (dazu in Holzminden umsteigen). Steigt man Richtung Paderborn in Ottbergen um, erreicht man Wehrden, Lauenförde-Beverungen, Bad Karlshafen und Bodenfelde.
    Kostenlose Parkplätze in Höxter sind hier zu finden.
    ۩ Altstadt mit vielen erhaltenen Fachwerkhäusern innerhalb der Stadtmauer. Ursprünglich romanische St.-Kilians-Kirche (11./12. Jh.), gotisch umgebaut, mit ähnlich eindrucksvollem Westwerk wie Corvey.
    Höxter bietet gute Versorgungsmöglichkeiten, u.a. mit einem Outdoor-Geschäft für evtl. Ersatz von Ausrüstung, Weserstraße 12, nahe der Weserbrücke (Mo-Fr 10.00 - 18.30 Uhr, Sa 9.30 - 14.00 Uhr). Allerdings sind die offiziellen Gelbe-Welle-Anleger auf der rechten Uferseite (Altstadt links) und erfordern einen längeren Fußmarsch in die Innenstadt. Wer nur zur Stadtbesichtigung oder zum Einkaufen in die Stadt will, kann alternativ auch am steinigen Ufer direkt unter der Weserbrücke auf der rechten Seite anlegen und die Boote hier an Land ziehen, wo sie trocken und im Schatten liegen. "Für Kulturbeflissene Zeltwiese WeserActivHotel, sehr nette Leute. Vom Anleger hoch zur Mauer links um die Ecke und beim nächsten Tor rein. Achtung, in der Schlossgaststätte gab es kein Abendessen. Essen nur bis 15:00." (Zitat Rüdiger im Canadierforum vom 13.4. 2015)
    Das unten genannte Kloster Corvey ist von Höxter in einer halben Stunde Fußweg erreichbar.
  • Nach der Weserbrücke in Höxter ist am rechtsseitigen Ufer auf etwa 1 km das Anlegen verboten (militärische Übungen). Vermutlich betrifft das auch die bis zum Hafen folgenden NATO-Rampen, die sonst gute Rastplätze abgäben.
  • km 70,2-km 70,9 – unübersichtliche Krümmung, Innenkurve benutzen!
  • km 71,0 - < ۩ Benediktinerabtei Corvey (sprich "Korwai") mit Anlegesteg.
    Der "Schloss Corvey" genannte Komplex aus Schloss, Kirche und Domäne reicht in seinen Wurzeln bis ins Jahr 822 zurück. Die bis heute erhaltene Abteikirche ist den Hl. Stephanus und Vitus geweiht und beeindruckt durch ihre strenge, schlichte Turmfassade ("Westwerk"). So ein Westwerk, von vor-romanischen Architekten entwickelt, sollte nicht nur imponieren und wehrhaft wirken, sondern auch dem Kaiser als Kapelle dienen, wenn er mal zu Besuch kam. Das Westwerk von Corvey, 873-885 entstanden, gilt als reifstes Beispiel dieser Bauform. - Die Benediktinerabtei Corvey hatte großen Einfluss auf das religiöse und kulturelle Leben in der Region wie im ganzen Reich. Das Kloster war eines der reichsten im deutschen Raum und barg bis zur Säkularisation (= Aufhebung) 1803 eine der bedeutendsten Klosterbibliotheken, in der man zur Lutherzeit die fünf ersten Bücher der Annalen des Tacitus fand (jetzt in Florenz). Die heutige "Fürstliche Bibliothek" hat damit nichts zu tun, sondern ist die Sammlung der späteren Landgrafen des 19. Jh. Berühmt wurde sie durch Hoffmann von Fallersleben, der, 1860 vom Herzog als Bibliothekar angestellt, hier endlich einen von Verfolgung sicheren Lebensabend fand; sein "Lied der Deutschen" sollte noch 60 Jahre brauchen, bis es Nationalhymne wurde. Auf dem Friedhof vor der Klosterkirche liegt er begraben.
    Man sollte die Anlage umrunden (ca. 1 km), bevor man sie besichtigt; am schönsten ist der Weg im April vor dem Laubausschlag von Kastanien, Eichen und Platanen. Beachte die beiden alten Linden, die Hoffmann von Fallersleben schon als stattliche Bäume malte! - Abgesehen von der romanischen Bauform der Kirche ist das restliche Gebäudeensemble barock. Schloß, Museum und Weinladen lohnen, doch für die fürstliche Anlage zahlt man auch fürstlichen Eintritt. Ausnahme ist die Zeltwiese des "Weser Aktivhotel", Tel. 05271 / 694 68 66, des selber paddelnden Kalle Krome. Siehe dazu Wikivoyage: "Das neue Hotel entspricht (auch nach eigenen Angaben) eher einer Jugendherberge. In den ausgebauten Räumen eines Flügels der Domäne Corvey bietet es Mehrbettzimmer mit und ohne Dusche/WC und einen kleinen Speise- und Aufenthaltsraum. Alternativ kann man auch auf der kleinen Wiese hinter der Domäne, aber noch innerhalb der Schlossmauern, sein Zelt aufschlagen. Hier steht auch eine ehemalige Tenne als Aufenthaltsraum (Abwaschmöglichkeit, Kicker, Sitzgelegenheiten) zur Verfügung. Frühstück optional, auch für Zelter. Sanitäranlagen im Hotel, diese sind aber bei voller Belegung definitiv zu knapp bemessen."
    Das Kloster wirkt auch im Rückblick schön.
  • km 73,4 - )( > Lüchtringen mit Rastplatz, der helle Turm der neugotischen Kirche ist eine Landmarke. Bahnhof in Fußentfernung, Züge nach Bielefeld und Paderborn sowie nach Kreiensen, Seesen, Goslar und Bad Harzburg (dazu in Holzminden umsteigen).
    Zeitweise Lärm an- oder abfliegender Kleinflugzeuge vom nahen Flugplatz Holzminden, dessen Einflugschneise genau über Lüchtringen führt.
    Weser verlässt den Solling; voraus die Kirchtürme von Holzminden.
  • km 74-76: in der "ersten Südenbucht" fließt die Weser mehrere hundert Meter gegen das Talgefälle nach Süden.
  • ca. km 76,0 - nach der großen Rechtsbiegung und dem leichten Zurücktreten des linksufrigen Prallhanges verläuft der Weserradweg am linken Ufer durch eine Apfelbaumallee. "Man kann hier super mit Kindern hin. Auf der einen Seite des Weges können Äpfel geerntet werden und auf der anderen Seite warten meistens ein, zwei hungrige Pferde." (Zitat mundraub.org)

  • km 80,0 - < ▲C Mobilcamping Holzminden, Stahler Ufer 16, 37603 Holzminden, Tel. 055 31 / 990 965, infoETTmobilcamping.de. "Manchmal für Zelte wenig Platz, das Gelände hat evtl. auch ein unangenehmes Gefälle, man rutscht immer in eine Zeltecke. Aber für eine Nacht geht es." (Zitat gruenspan im Faltbootforum 2010)
    > die Jugendherberge, dem Zeltplatz gegenüber, ist seit Oktober 2013 geschlossen. Vielleicht ist aber noch das Anlegen im Stichkanal möglich: die Altstadt beginnt gleich daneben.
  • km 80,1 - > Altstadt-)( Holzminden, < dahinter ⌂ Kanuklub Holzminden, Försterstieg 8, 37603 Holzminden, mit Zeltwiese (Gruppen ab 10 Personen nach Voranmeldung). Vom Bahnhof Züge nach Bielefeld und Paderborn sowie nach Kreiensen, Seesen, Goslar und Bad Harzburg. Steigt man Richtung Paderborn in Ottbergen um, erreicht man Wehrden, Lauenförde-Beverungen, Bad Karlshafen und Bodenfelde.
    ۩ Holzminden nennt sich "Stadt der Düfte und Aromen" (hier sitzt ein großer Duft- und Geschmacksstoffproduzent.) v. Korfs Nieswurz-Sonate ist zwar noch nicht aufgeführt worden, doch stehen an jeder Ecke Aromaten. Eine Besichtigung der Altstadt mit ihren Ackerbürgerhäusern des 17. Jh. lohnt, obwohl etliche Häuser nach dem Krieg stark verbaut worden sind. Man kann sich heute noch vorstellen, daß Wilhelm Raabe mehrere seiner Bücher in Holzminden spielen ließ ("Die Kinder von Finkenrode", "Horacker", "Alte Nester"). Die Lutherkirche hat die seltene Form einer zweischiffigen Hallenkirche; die Schießscharten am Turm zeugen von der Lage der Bürger zur Bauzeit. Auf der Terrasse des Restaurants "Felsenkeller", dem Stadtbalkon Holzmindens, gibt es den Ausblick gratis zum Essen. Beachte die Hochwassermarken an der Hausecke Weserstr./Uferstr.!
    Neben der Altstadt sollte auch der Hafenspeicher, mit 47 m höchstes Gebäude der Stadt, kurz beachtet werden. Er ist ein frühes Typenprojekt aus den 1940er Jahren. Solche "10.000-Tonnen-Reichstypenspeicher" oder "Reichsnährstandssilos" wurden, was damals neu war, nach einer einheitlichen Norm ("Programm für den beschleunigten Bau von Getreidelagerräumen") zwischen 1936 und 1945 zur Verpflegung der enorm gewachsenen Garnisonen und der Bevölkerung an großen Wasserstraßen errichtet (Insel Eiswerder in Berlin-Spandau, Halle/Saale, Hafen Leipzig-Lindenau, Magdeburg, Tangermünde, Demmin, Loitz, Stralsund, Eisenhüttenstadt, Darłowo/Rügenwalde (Westpommern, Polen), Münster/Westfalen usw.) Angesichts der Lage in der Altstadt wurde beim Bau (abweichend von anderen Typenspeichern) zusätzlich Wert auf die Fassadengestaltung gelegt. Für die damalige Zeit modern entworfen, wurde das Getreide unter Luftabschluß in großen, im Gebäude verborgenen Silos gelagert, so daß es weder verdarb noch Mäusen zum Opfer fiel. Im mehrstöckigen Dachgeschoß konnte man auch Kleinmengen in Säcken lagern und ggf. schnell versenden. Der An- und Abtransport erfolgte per Schiff und Bahn.
    Die Infrastruktur für Wasserwanderer findet sich eher am linken, gegenüberliegenden Weserufer, das Anlegen an der Kaimauer am rechten Ufer ist jedoch erlaubt, sofern man die Berufsschifffahrt nicht behindert. Geeignete Einsetzstellen und Raststellen befinden sich links auf Höhe des Campingplatzes und kurz darauf auch rechts am Ufer noch vor der Weserbrücke.
    < hinter der Brücke das Gelände des Kanuclubs Holzminden, DKV-Kanustation. "Sehr nette Leute, kleiner Club gegenüber der Altstadt direkt nach der Brücke auf der linken Weserseite, etwas abseits vom Bootssteg, mit Bootswagen aber kein Problem. Sehr sauber, gemütlich und relativ ruhig. 2 min. entfernt großer Supermarkt oder die Altstadt gegenüber." (Zitat Wanderfalke im DKV-Forum 2012)
  • km 80,9 - )( B64
  • km 81,0 - < Stahle, > ⌂ Ruder-Club Holzminden, Am Wasserübungsplatz, 37603 Holzminden (aktuelle Kontaktdaten auf der Internetseite). Trainingsstandort der Schülerruderriege des Campe-Gymnasiums Holzminden. – Im Bootshaus ist Übernachten auf Luma möglich, oder im Zelt auf der Wiese. Anmeldung und Ansprechpartner auf der Webseite. Bootssteg vorhanden.
  • km 81,1 - ╠ Hafen der Bundeswehr / Holzminden
  • km 81,2 - Betonfurt
  • km 81,5 - Betonfurt, Anlegen verboten (militärisches Gelände).
  • km 82,0 - < Prallhang des Kiekensteins, ca. 100 m über die Weser aufragend. Die Weser durchbricht ein zu beiden Seiten aufragendes Muschelkalkplateau.
  • km 85,6-km 87,0 – Sa, So und feiertags 10-17 Uhr Wasserskistrecke.
  • km 87,3 - bei NW schmale Durchfahrt
  • km 89,5 - < ▲ C Heinsen, Weserstraße 66, 37649 Heinsen, Tel. 055 35/ 87 33, infoETTweserbergland-camping.de, geöffnet Ende März - Ende Okt., einsam und ruhig gelegen, Paddlerpauschale 7€/Zelt (2009). ۩ Auf der Dorfwiese liegt der letzte im Ort gebaute Holzkahn, der noch bis 1998 genutzt wurde. An den Fachwerkhäusern hängen die Ruhmestafeln vieler Schützenkönige :)
  • Zwischen km 89,5 und km 90,5 Aalreusen an beiden Ufern, Vorsicht!
  • km 90,0 - < Heinsen mit Rastplatz an der alten Fährstelle; voraus Postkartenblick auf Polle.
  • Polle mit Burg,Fähre und Campingplatz.
    km 92,2 - Gierseilfähre, < Polle - > Heidbrink, Vorfahrt der Fähre beachten! Die Fähre darf wegen starker Strömung nur am rechten Ufer (Innenkurve) passiert werden! Legt sie gerade am rechten Ufer an, sollte man u. U. besser warten, bis sie wieder auf die linke Seite wechselt, um sie zu passieren. - "Seilfähre hinter einer Kurve, von Oberstrom schlechte Sicht, besondere Aufmerksamkeit erforderlich, weil starker Fährverkehr! Unfallschwerpunkt für Ruderboote !!" (Erfahrung aus gewaesser.rudern.de)
    < ۩ Burg: die 1285 ersterwähnte Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg bei einer Belagerung durch die Schweden 1641 ein Opfer der Flammen und ist seitdem nur als Ruine erhalten; die nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebauten unteren Burganlagen fielen den Kämpfen in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges zum Opfer. Heute wird die Ruine als Freilichtbühne genutzt, sie nimmt als eine von mehreren Orten für sich in Anspruch, Wohnsitz des Aschenputtels gewesen zu sein. Sie steht auf einem Felsen direkt oberhalb des Weserufers. Die äußeren Anlagen u.a. mit Taubenhaus und Aschenputtels goldenem Schuh sind frei zugänglich, für die Burgruine selbst muss Eintritt gezahlt werden. (Der wahre Schuh von Aschenbrödel ist selbstverständlich in Sachsen zu sehen. Anmerkung eines Filmliebhabers :) ) Vom Bergfried aus schöner Blick auf die Landschaft des großen Weserbogens. Von Mai bis September wird an jedem 3. Sonntag im Monat um 14.45 Uhr auf der Freilichtbühne der Burg das "Aschenputtelspiel" aufgeführt; Eintritt frei.
    Der Supermarkt mit separatem Bäcker, Fährstr. 2, liegt nur etwa 100 m vom Fähranleger entfernt.
  • km 92,7 - < ▲C Weserterrasse, Mühlenweg 1, 37648 Polle, Tel. 055 35 / 94 18 0, friedrich.koesterETTt-online.de: Langgezogene Wiesenanlage mit Slipanlage am Weserufer, auf der sich viele Stellplätze direkt am Wasser auch für Durchgangscamper befinden; außerdem werden einige Zimmer vermietet. Im hinteren Bereich neue Sanitäranlagen. Gleich am Campingplatz in der "Weserterrasse" täglich frische Fischgerichte aus eigenem Fang; solide Hausmacherkost und frischer Räucherfisch zu angemessenen Preisen; Frühstücksbuffet (nur nach Voranmeldung); Terrasse direkt an der Weser. "Es soll im Restaurant dort die besten Bratkartoffeln geben. Schöner Campingplatz, schöne Ecke." (Zitat kanuistoll im DKV-Forum 2012.)
    Vom Zeltplatz Fußwanderung auf den Weserberg oberhalb des Dorfes möglich (Aussicht) sowie auf den 8 km entfernten Köterberg, mit 496 m der höchste Berg der Gegend, mit Rundblick vom Brocken bis zum Teutoburger Wald. Am Wochenende unruhig durch viele Motorradfahrer.
    Auf der Weser im Rückblick hinten links noch einmal der 8 km entfernte Köterberg. Kurz nach dem Zeltplatz oft Aalreusen am rechten Ufer, Vorsicht!
  • km 94,0 - Gefahrenstelle, Innenkurve benutzen!
  • km 94,5 - < Brevörde mit Bootssteg, Treppe zum Wasser und Rastplatz. ۩ Romanische Dorfkirche (13. Jh.)
  • km 97,7 - > Reileifzen mit Bootssteg und Rastplatz.
  • km 99,3 - ↔ Solarfähre Grave, seit 2005 die alte Gierseilfähre ersetzend. < ▲C Grave, Hauptstr. 1, 37647 Brevörde-Grave, Tel. 0 55 35 / 15 81. "Ist sehr zu empfehlen. Nicht überlaufen und schön ruhig. Habe 8,50 € für ein dunkles Weizen und den Zeltplatz bezahlt." Zitat Bjoern im Faltbootforum 2010
    > die hellen Kalkfelsen des 120 m über Weserniveau aufragenden Kollberges.
    Beginn der 5. Engtalstrecke.
  • km 101,8 - > Dölme mit Rastplatz; am Hang das "Senator-Meyer-Denkmal", eine mit bunten Wappen geschmückte Steinsäule, zu Ehren des Gründers der "Oberweser-Dampfschifffahrt" vom damaligen, von Meyer gegründeten "Wesergebirgsverein" 1926 aufgestellt, von der Mühle in einer Viertelstunde, von Pegesdorf aus in einer halben Stunde erreichbar; von der Terrasse schaut man weit übers Wesertal: "Gegenüber liegt hinter Obstbäumen halb versteckt das Dorf Dölme mit großen niedersächsischen Bauernhäusern. Abwärts erheben sich am rechten Ufer die Wände des Breitensteins. Im Hintergrund der Vogler, ein kleines, durch stille Waldtälchen vielfach gegliedertes Gebirge, das mit Recht als eines der schönsten im Wesergebiet bezeichnet wird." (DANNMEYER 1926)
    < die früher von einer starken Quelle betriebene Steinmühle (seit mindestens 1266 genutzt). "Im Oberwesergebiet gibt es eine seltene Quelle. Gegenüber dem Dorf Dölme ... stehen die Kalkfelsenrippen wie aneinandergereihte riesige Mehlsäcke. ... Hart an den Felsen, die kaum Raum für die auf einer Mauer geführte Straße lassen, kleben zwei Häuser: ein Gasthaus und die Steinmühle. Es lohnt sich hier schon für den Weserfahrer zu landen. Hinter dem Mühlengebäude entquillt der Felswand ein kräftiger Bach, der sehr schnell zu einer Rinne wird, über zwei Mühlräder rauscht und dann unter der Straße hindurch in die Weser. Schon 1266 wurde die 'Dohlensteinmühle' urkundlich erwähnt. Die kleine Höhle wenige Schritte südlich des Gasthauses und der Aufstieg auf dem dort beginnenden, fast alpin anmutenden Pfad lohnen den Besuch dieses einmaligen Naturschauspiels. Der Ausblick auf dem felsumrahmten Flußbogen gehört mit zu den schönsten Weserbildern." (Walter Diestel 1955 [8])
    Im Flußbett die "Dölmer Gasse", die ihrer Riffe und Felsgesteine wegen bei Schiffern früher gefürchtet war ("Binger Loch der Weser"). Sie wurde bei der Regulierung der Oberweser 1879-1893 entschärft und zeigt sich heute nur noch durch starke Strömung.
  • km 104,0 - < Pegestorf, > der Prallhang des Breitensteins; der Bau der Straße zwischen Fluß und Felswand wurde nur möglich, indem man den nötigen Platz buchstäblich aus den Felsen sprengte (beachte die Ufermauer!) Das Tal zwischen Dölme und Rühle erinnert an die Durchbruchstäler von Rhein und Donau.
  • km 105,4 - ╣ Altarm stromauf zum Rastplatz nach Pegestorf, > Rühle.   ۩   Die Kalksteinkuppe des Weinbergs trägt heute statt Wein kalkholden Trockenrasen (NSG) und ein Denkmal Herzog Wilhelms von Braunschweig (Rühle gehörte bis 1945 zu Braunschweig), von dem der Blick über den ganzen Weserbogen schweift.
  • km 105,7 - > ▲C "Rühler Schweiz", Im Großen Tal, 37619 Bodenwerder OT Rühle, Tel. 0 55 33 / 24 86, infoETTbrader-ruehler-schweiz.de, wird als groß und spießig beschrieben, aber von guter Qualität; "i.O. Kein Nachschub in fußläufiger Entfernung." (Zitat Rüdiger im Canadierforum vom 13.4. 2015). Zum Besuch von Bodenwerder ungeeignet; dafür lockt am Rasttag die nahe "Rühler Schweiz" und für Wanderfreunde eine einstündige Tour auf den Ebersnacken, den höchsten Berg des Vogler (390 m über Weserniveau), von dessen Turm sich eine der schönsten Aussichten des Weserberglandes bietet: der Blick schweift weit über Hügel und Täler - auf den langgezogenen, mit Klippen besetzten Hügelzug des Ith, auf Süntel und Köterberg, zurück nach Bad Karlshafen (35 km), voraus zur Porta Westfalica (65 km), bei guter Sicht bis zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald (55 km), zum Herkules bei Kassel (75 km) und zum Brocken (85 km). Lieber wandern gehen als "schweizen": auf den Straßenkurven von Rühle - Golmbach - Reileifzen - Dölme - Rühle donnern am Wochenende zahllose Motorradfahrer herum.
    Zwischen Rühle und Bodenwerder mehrere Aalreusen, Vorsicht!
  • km 108,0 - Aalreusen am rechten Ufer, Vorsicht!
    > ▲C "An der Himmelspforte", Ziegeleiweg 1, 37619 Bodenwerder, Tel. 0 55 33 / 4938, Himmelspforte01ETTyahoo.de. Mit z.T. äußerst in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen (Tipp: Das modernste Sanitärhaus steht für Durchgangscamper sehr versteckt in der hintersten Ecke des Platzes bei der Reitanlage). Auch wenn dies der zu Bodenwerder nächstgelegene Campingplatz ist, ist er für Wasserwanderer nur eingeschränkt zu empfehlen. Gastronomie zum Draußensitzen (unter Pavillons), aber kein Laden auf dem Platz. Zum nächsten Supermarkt läuft man gut 1.5 km, in die Innenstadt von Bodenwerder 2 km. Kein Fahrradverleih. Stege und Slipbahn am Motorboothafen. Von hier Fußwanderung auf den Bodoturm des Zimmertalskopfes möglich, dessen Aussicht ähnlich umfassend ist wie die des Ebersnacken.
  • km 110,8 - )( Kemnade - Bodenwerder
    < Bodenwerder, ۩ Altstadt mit Teilen der Stadtmauer, romanischer Klosterkirche und Fachwerkhäusern. Museum des Freiherrn v. Münchhausen (1720-97), der hier gelebt hat und auch begraben ist; im Gartenhaus soll er im Kreis seiner Freunde erzählt haben. "Das Faksimile der Unterschrift Münchhausens in meinem Fahrtenbuch ist schon etwas Besonderes. Meine Sammlung - schöne und originelle Stempel - ist um ein wertvolles Exemplar reicher geworden." (Ferdi Schimandl, "Durch das Land der Sagen und Märchen" 1998) - Alter Werfthof. (In Bodenwerder wurde der Rigips erfunden!) Vom Bismarckturm am anderen Weserufer hat man eine schöne Aussicht auf den Höhenzug des Ith, auf Lenne- und Wesertal. Von Mai bis Okt. wird an jedem ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr am Rathaus von einer Laienspielgruppe das "Münchhausen-Spiel" aufgeführt, Dauer ca. 1 Std. Davor spielen die Münchhausen-Musikanten ab 14 Uhr. Von Mai bis Sept. wird an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat um 15 Uhr auf der Bühne im Forum der Stadtkirche St. Nicolai das "Münchhausen-Musical" aufgeführt, Dauer 1 h.
    REWE-Markt, Rühlestr. 32.
  • km 111,0 - > ⌂ Ruderverein Bodenwerder mit Übernachtungsmöglichkeit (Anmeldung erforderlich). "In Bodenwerder ist sofort nach der Brücke links ein Anleger, der vom Ruderclub und vom Kanuklub genutzt wird. Kanuklub ist voll ok, die haben Campingmöglichkeit und sind ganz dicht an der Brücke zur Innenstadt und zu Einkaufsmöglichkeit." (Zitat kanute im Canadierforum 2007.) "Campingplatz, sehr gut, viel Platz, leckeres Frühstück, nette Leute! Leider sehr weit weg von der Stadt. Duschen, kleiner Laden, Gaststätte. Komische Stadt... weder Fisch noch Fleisch. Ich persönlich würde eher abraten. Ist aber insgesamt gut." (Zitat kanuistoll im DKV-Forum 2012)
    Bei km 111,6 links Rastplatz mit Steg an der Altstadt, nahebei Parkplatz "Am Mühlentor".
    Bodenwerder ist weniger günstig für Auto-Rückholer: nach Hann. Münden kommt man nur per Bus über Göttingen (mehrere Stunden Fahrtdauer).
  • km 111,7 - ][ Emmerthaler Museumseisenbahn
  • km 111,9 - > ╠ Hafen mit der Mündung der Lenne
    < Kemnade ۩ romanische Pfeilerbasilika (1046), eine der ältesten Kirchen an der Weser. Freiherr von Münchhausen wurde hier, einsam und verarmt, 1797 begraben.
  • km 112,0 - ╠ Lenne, )( B240. Von km 112,1 - km 114,1 Wasserskistrecke.
    ۩ Das von der Lenne geschaffene Durchbruchstal zur Weser öffnet hier eine "Pforte" vom ehemals hannoverschen Bodenwerder in das frühere Herzogtum Braunschweig und wird Braunschweigische Pforte (Porta Brunswiga) genannt. Der von der Lenne in die Weser gespülte Sand bildete früher eine Furt, so dass ein Handelsweg entstand. Bereits ~960 wurde daher das Kloster Kemnade gegründet.
    > die früher wegen großer Bergrutsche ins Fahrwasser (1877, 1895, 1916) berüchtigten Buntsandsteinwände des Eckberges (Bismarckturm). Am nachfolgenden Heyerberg erreicht die Weser bei km 114,2 die Grenzlinie zwischen dem roten Buntsandstein und dem grauweißen, von Verwerfungen durchzogenen Muschelkalk. Ein Landwirt legte um 1895 an dieser günstigen Stelle sogar einen Weinberg an - auf 52° N, der Breite von Münster und Lübben / Spreewald! Sieht man noch Terrassenspuren?
  • km 116,6 - )( Hehlen - Daspe, links anlegen. Die Hehlener Kirche (1699) ist eine der ersten Zentralraumkirchen Deutschlands. Das Hehlener Schloß (1579), dessen Bau die Reihe der großen Adelsschlösser der Weserrenaissance eröffnete, ist in Privatbesitz. - Die Weserrenaissance ist eigentlich keine eigene Spielart der Renaissance (wenn man von der reichlichen Nutzung des Wesersandsteins absieht). Mit diesem Begriff werden Renaissancebauten zusammengefaßt, die im Weserbergland in einer Zahl wie sonst nirgends in Deutschland erhalten sind. Das liegt daran, daß die Region im Dreißigjährigen Krieg so verarmte, daß in der folgenden Barockzeit keiner das Geld für Neubauten hatte - und daran, daß die Bomberströme des 2. Weltkriegs dieses Gebiet weitgehend verschont haben.
    In Daspe empfehlenswert: Hotel "Flower Power" mit dem angeschlossenen "Café Pause", in einem ausgebauten Fachwerkhof, trotz des Namens (oder gerade deshalb?) bodenständig und freundlich geführt.
    Am linken (Hehlener) Ufer direkt an der Brücke eine Schrägrampe ins Wasser, Parkplatz nebenan (Straße "An der Fähre"). Die Schräge führt zwar direkt in die Strömung, aber in flachem Winkel.
  • ca. km 119,75 - am linken Ufer, kurz nachdem rechts die Gehöfte von Hajen begonnen haben, liegt im Kehrwasser einer Buhne der "Hungerstein", ein markanter, vom Kies der Weser geschliffener Buntsandsteinblock, der nur bei Niedrigwasser zum Vorschein kommt. Von der Hajener Seite aus (Straße "Auf dem Jordan") kann er gut gesehen werden und kündete den Bauern früher Dürre-, also Hungerzeiten an.
  • km 119,9 - Gierseilfähre Grohnde - Hajen (verkehrt nur im Winterhalbjahr) mit Anlegestelle am linken Ufer. 200 m hinter dem Fährgasthaus steht am linken Ufer eine weithin sichtbare Sommerlinde mit bis zum Boden reichenden Astschleppen (Naturdenkmal).
  • Links Grohnde im Weserbergland.
    km 122,2 - Gierseilfähre Grohnde - Frenke (verkehrt nur im Sommerhalbjahr). Besonders schön die Zufahrt auf der rechten (Grohnder) Seite durch ein altes Torhaus, das ein beliebtes Fotomotiv darstellt. Anlegemöglichkeit am rechten Ufer direkt hinter der Gierseilfähre (Anlegen an steinigem Ufer, Slipanlage) oder am linken Ufer auch hinter der Fähre (Anlegen an Steinstufen). Vorfahrt der Fähre bei Anlegemanöver beachten!
    An der Stelle des heutigen Fähranlegers führte schon 1443 eine der damals seltenen Brücken über die Weser. Sie diente einer vom Niederrhein zur Metropole Magdeburg führenden Handelsstraße als Übergang. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört und in der nachfolgenden Notzeit nicht wieder aufgebaut. Sinkt der Weserpegel unter 70 cm, tauchen die Köpfe der alten Holzpfeiler neben der Fährstelle aus dem Wasser auf.
    Am linken Ufer das Hü-Ossen-Denkmal von Hajen, dessen Geschichte man auf der Tafel lesen kann. Also nicht "Miau" rufen beim Paddeln :)
    Am rechten Ufer ▲C Campingplatz mit Restaurant Grohnder Fährhaus. Schöner Biergarten unter alten Bäumen mit Blick auf die Weser. Origineller rustikaler Innenraum. Solide, gehobenere Küche mit einem sehr engagierten Koch.
    ۩ Grohnde ist interessant wegen der vollständig erhaltenen Wasserburg, der alten Platanenallee an der B83 und dem Grohnder Fährhaus auf der gegenüberliegenden Weserseite. Die wirtschaftliche Bedeutung Grohndes macht jedoch ein ganz anderes Gebäude aus, das den Ort unübersehbar überragt: Das KKW Grohnde, seit 1985 am Netz und etwa 2 km nördlich des Dorfes direkt an der Weser liegend.
  • km 123,3 - km 123,8 – Felsbänke "Latferder Klippen" in Strommitte unter Wasser, bei NW sichtbar; auch nach der Weserregulierung noch gefährliches Schifffahrtshindernis, bis man um 1900 eine 20 m breite Fahrrinne entlang des linken Ufers in den Stein sprengte. Endgültig wurde die Stelle erst 1960 entschärft und zeigt sich heute nur noch durch starke Strömung. Kommen Dampfer entgegen, hält man sich am linken Ufer.


"Die Weser war aber noch nicht reguliert. Es waren viele Untiefen, Brinke, Steine, Felsen und Geröll darin. [...] Auch wurden die Fahrwasser verlegt, wie auf den Latferder Klippen. Es waren aber Stromschnellen, wo die Dampfer nicht mehr ziehen konnten, und es wurden Ketten an verschiedenen Stellen gelegt, wie bei den Latferder Klippen, [...] Da jetzt die Edertalsperre im Betrieb ist, kann das Wasser bei Hann.-Münden auf 1 m gehalten werden auch bei Trockenperioden." (Heimatbeilage "Dreizehnlinden", 1938)


  • km 123,6 - > Latferde, Anlegen möglich.
  • Gespenstisch steht das KKW Grohnde am Ufer"
    km 124,5 - < KKW Grohnde "Wer mal die Weser gepaddelt ist und am AKW Grohnde vorbeikam, konnte dort auch schon in normalen Jahren außergewöhnliche Badetemperaturen, in der Regel auch reichlich Badeschaum genießen." Zitat wolfgang im Faltbootforum am 8.8. 2003
  • km 126,6 - > ⌂ Kanu- und Wassersportfreunde Emmerthal mit Rastplatz und Gasthaus. Bahnhof Emmerthal in Fußentfernung am linken Weserufer, Station der "Hannover-S-Bahn" S 5 Paderborn - Bad Pyrmont - Hameln - Hannover. Steigt man Richtung Paderborn in Altenbeken um, erreicht man Höxter-Rathaus, Lüchtringen und Holzminden, mit erneutem Umsteigen in Ottbergen die Orte Wehrden, Lauenförde-Beverungen, Bad Karlshafen und Bodenfelde.
  • km 126,8 - )( Kirchohsen - Hagenohsen. ۩ Am rechten (Hagenohsener) Ufer 200 m oberhalb der Brücke eine Winterlinde, deren merkwürdig mehrstämmige Krone durch frühere Bewirtschaftung mittels Lindenschnitt (Schneiteln) entstanden ist. Auf dem Friedhof von Hagenohsen, zehn Fußminuten das rechte Flußufer hinauf (Ecke Hastenbecker Weg / Gehrkuhlenweg), eine große alte Trauerrotbuche, die Friedhofskapelle überwachsend. Auch der Friedhof von Kirchohsen wird von zwei alten Stieleichen und einer sparrigen Traueresche geprägt; 200 m weiter Richtung Edeka und Aldi-Markt noch einmal zwei hohe Pyramideneichen zusammen mit einer Stieleiche (alles Naturdenkmale).
  • km 127,3 - ][ Eisenbahnbrücke
  • km 128,0 - ╣ Emmer , ab Bad Pyrmont bei mindestens 40 cm Wassertiefe auf 18 km befahrbar. Sechs Wehre.
  • km 129,9 - Betonfurt Ohr (linksufrig) - Tündern (rechtsufrig, mit heller Windmühle); "flache, gut befestigte Rampe, Abstellplätze in unmittelbarer Nähe, keine Seitenstege, ACHTUNG: Slippen in die Weserströmung." (Zitat slipway.de. Links militärisches Gelände; Beginn des Rückstaus vom █ Hameln. Unübersichtliche Kurve, dazu rasende Motorbootfahrer, Vorsicht!
    ۩ Das Dorfmuseum Tündern (20 Fußminuten am rechten Ufer) präsentiert Vorgeschichte, Handwerk und Landwirtschaft, die Windmühle kann besichtigt werden. Am Dorfplatz von Ohr (fünf Minuten am linken Ufer) das "Cafe Colohr", sonntags 10-14 Uhr Frühstücksbuffet, sonst dreieckige (!) Pizzen, die nach Wunsch mit Zutaten belegt werden. - Am Hang des Ohrbergs, am Ortsausgang von Ohr, der "Ohrbergpark", direkt anlegen oder Zugang von Ohr aus (beachte auf dem Weg zum Park die riesige Platane in der Uferaue, die zur Napoleonzeit schon ein großer Baum war!) Im englischen Stil errichteter Rhododendron- und Azaleenpark, dessen gelbe und lila Blütentupfen im Mai weit über den Fluß leuchten. Sehens- und riechenswert ist nicht nur die Blütezeit um Pfingsten, sondern auch sonst der botanische Reichtum der Anlage (Koniferen!) Von der Höhe schweift der Blick weit übers Wesertal.
    ۩ Im Rückblick sieht, wer es weiß, am Westhang des Bückeberges oberhalb Hagenohsen (nicht zu verwechseln mit den Bückebergen bei Obernkirchen) zwei durch einen Mittelweg getrennte Äcker. Auf dieser Fläche wurde ab 1933 das "Reichserntedankfest" gefeiert. Die Ausmaße des "Reichsthingplatzes" zeigen sich noch heute an der Begrenzung mit Gärten und Baumreihen; durch die Mitte der Fläche zieht sich der grasbewachsene "Führerweg" den Hang hinauf. Heute fast vergessen, kamen bis 1937 jährlich zwischen einer halben bis einer Million Menschen einen Tag lang hierher, um Hitler zu sehen. Sie reisten nicht nur mit Zug, Dampfer und Fahrrad an, sondern auch im Ruder- und Paddelboot. Der Widerhall des Festes muß enorm gewesen sein: die hier geprägte Parole "Stadt und Land - Hand in Hand" haben Kinder der DDR (wenn auch in anderer Bedeutung) noch in den 70er Jahren in der Schule gelernt.
  • km 132,4 - ╠ Yachthafen, danach > ⌂ des Hamelner Rudervereins "Weser" von 1885, gleich darauf das Gasthaus Tündernsche Warte mit Biergarten am Wasser und Zimmervermietung (viele Radfahrer).
  • km 133,3 - ╠ Hamel × ; km 133,5 links militärisches Gelände.
  • km 133,8 - ╣ Hümme, danach ⌂ Ruderclub der Gymnasien Hameln.
  • km 134,3 - > ⌂ und ▲C Kanuclub Hameln, Anmeldung Tel. 05151 / 24447 oder campingETTkanu-club-hameln.de. Der Platz des Kanu-Clubs liegt am östlichen Ufer kurz vor der Eisenbahnbrücke und bietet einen Schwimmsteg zum Ein- und Aussetzen für Kanus. Der Platz steht zur allgemeinen Nutzung offen, neben Paddlern trifft man auch viele Weser-Radler an. Da der Kanu-Club auch von Kanu-Vermietern aus dem Weserbergland als Zieladresse für die Abgabe von Miet-Booten angegeben wird, kann es teilweise recht voll auf dem Wiesengelände werden. Nach Pächterwechsel 2013 wird die Gastronomie derzeit nur eingeschränkt bewirtschaftet und die Sauberkeit der Sanitäranlagen (nur jeweils zwei Duschen und Toiletten) lässt vor allem bei voller Belegung des Platzes stark zu wünschen übrig. Daher ist der Platz nur für Durchgangscamper für eine Nacht, weniger für einen längeren Aufenthalt zu empfehlen. Griechisches Restaurant in der Nähe; 10 Minuten Fußweg in die Altstadt. DKV-Station. Bis zum Bhf. 30 Fußminuten.
    "In Hameln am oben genannten Campingplatz unterhalb links oder am Kanuclub oberhalb rechts des Wehres nächtigen, abends 45 Minuten zu Fuß den Hausberg zum Finkenborn hoch in den gemütlichsten Waldbiergarten Hamelns, alternativ in den 0815-Biergarten auf dem Werder. Weiterhin: Altstadt (Bäckerstraße/ Osterstraße) sind selbst für jeden Japaner Pflichtbesuch!" (Zitat Felix im Faltbootforum 2007.) "Hier ganz besondere Atmosphäre, verwinkelt, verträumte Altstadt. Kanuclub Hameln definitiv ein Higlight der Tour, super Camping, super Klubheim, superschön gelegen! Abends Innenstadt Pub, Spaziergang am Ufer....Wehmut. Wiederkommen:-)" (Zitat kanuistoll im DKV-Forum 2011.)
    Radfahrer erlebten die Uferpromenade an der Stadtbrücke als abendlichen Treffpunkt der Stadtjugend (Müll, Bierflaschen usw.) "Auf dem Weg zurück zu unseren Zelten finden wir noch ein schönes Lokal direkt an der Weser: http://www.sumpfblume.de. " (Zitat Diemel-Weser-Bericht von 2003)
    Empfohlen wird ein Ausflug auf den am linken Ufer aufragenden Bergstock des Klüt (190 m über Weserniveau), um vom dortigen Turm den Rundblick zu genießen und auf der Terrasse des Restaurants (wenn es denn grade geöffnet hat) gehoben zu speisen.
  • km 134,5 - ╠ Stadthafen Hameln. Wie später noch einmal bei km 199.8, wird die Weser hier von einer alten Eisenbahnbrücke (1897) überspannt, die, längst außer Betrieb gesetzt, ins Nirgendwo führt. Auch der Hafen wird nur noch selten von Frachtern angefahren.
  • km 134,7 - ╣ [ ]-Kanal, Schleusung anmelden 05151 / 7295
  • km 134,8 - ╣ Einfahrt [^], problemlos ≈, Paddel längs!, nur 1 Boot/Anforderung! (nur 50 m weiter █ ×, Achtung Sog! Lebensgefahr!)
    Älteste deutsche Bootsgasse, 1959 eröffnet. "Obacht im Unterwasser! Nach dem Auslauf zieht es einen stark nach links Richtung Spundwand. Unbedingt gegensteuern. Der aufstehenden Spundwand ist eine weitere vorgelagert, deren Krone bei dem derzeitigen Wasserstand nur knapp überspült ist. Hier kann man sich eventuell, wenn man da entlangschrappt, bös das Unterschiff aufreißen. Ich habe es glücklicherweise noch rechtzeitig geblickt." (Zitat Rainer Söntgen / Bonn im Faltbootforum 2004.) Es gibt Paddler, die eine Faltbootbefahrung nur bei gutem Wasserstand empfehlen. Wer mit voll beladenem Boot nicht die Gasse befahren möchte, findet daneben eine gute Aus- und Einsetzmöglichkeit zum Umtragen; nach dem Einsetzen nach rechts steuern, da der Schwall links auf die Wand zielt. Unter Umständen kann es auch möglich sein, in der Schleusenkammer mitgeschleust zu werden (Tel. 0 51 51 / 63 600).
    Die Staustufe, die älteste der Weser (um das Jahr 1000 errichtet), hatte viele Jahre lang nur einen kleinen, gefährlich zu passierenden Schiffsdurchlaß, das "Hamelner Loch". Erst 1734 entschärfte die erste Kammerschleuse der Weser diese Gefahrenstelle. Zwei Turbinen liefern hier heute 8 Mill. kW/h pro Jahr Strom. - Die Bootsgasse geht auf den Wasserbauingenieur Günther Buzengeiger (1906-1991) zurück. In der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Hannover tätig, setzte er sich bei der Regulierung von Flußläufen (z.B. an der Mittelweser) gegen unnötige Begradigungen ein. Gleichzeitig suchte er nach Wegen für Wassersportler, Staustufen möglichst einfach zu umgehen. Die Bootsgasse in Hameln ist seine Idee gewesen. Zum Leidwesen der Ruderer war Buzengeiger "nur" begeisterter Paddler, so daß seine erste Schöpfung nicht für Ruderboote ausgelegt ist; spätere Entwürfe, z.B. für die Weserschleuse Petershagen (km 214) und jene für die Mosel, holten das Versäumnis dann nach. Als Initiator neuer Wege und "Blicke übern Tellerrand" sei seiner an dieser Stelle gedacht.
  • Im Unterwasser von der Wehrströmung von rechts fernhalten und Platz machen für den nächsten.
    km 135,0 - Münster-)(   Hameln, rechts Rastplatz.
    ۩ Die Altstadt mit dem Marktensemble gilt als "Stadt der Weserrenaissance" und ist dazu ein gelungenes Beispiel für behutsame Altstadtsanierung; zwischen reichem Renaissancefachwerk immer wieder Jugendstilhäuser. Frühgotische wiedererrichtete Marktkirche St. Nicolai (1957-59), gegenüber das "Dempterhaus" mit schönem Erker (1607-08). "Leisthaus" (1585-89) mit Renaissanceformen, Relieffries der sieben Tugenden und Lukretia im Erkergiebel, darin das Stadtmuseum. "Hochzeitshaus" (1610-17), als Festhaus der Bürgerschaft im Stil der Weserrenaissance erbaut, jetzt Rathaus, mit Glockenspiel und Rattenfänger-Kunstuhr (Figurenumlauf 13.00, 15.30 und 17.30 Uhr). Gaststätte "Rattenfängerhaus" (1603), die für Unentwegte "flambierte Rattenschwänze" zubereitet. Im Bürgergarten fängt von Anfang Mai bis Mitte Sept. jeden Sonntag um 12 Uhr ein Fänger junge Ratten :) Pfannkuchen-Restaurant in der Hummestraße (rattenlos). - Der Bahnhof Hameln hat Aufzüge zu den Bahnsteigen. Regionalzüge nach Löhne, Bünde, Vlotho, Hessisch Oldendorf und Hildesheim; Station der "Hannover-S-Bahn" S 5 Paderborn - Bad Pyrmont - Hannover. Rasttag-Tip: das per Zug erreichbare Bad Pyrmont mit dem Palmengarten (angeblich einem der schönsten Parks Deutschlands), der "Dunsthöhle" (der fuß- bis kniehoch Kohlendioxid entströmt, Feuerzeugtest!) und dem Tierpark, an dem wohl schönsten Renaissanceschloß der Weser in Hämelschenburg vorbeifahrend (leider ohne Bahnhof zum Aussteigen). - Steigt man Richtung Paderborn in Altenbeken um, erreicht man Höxter-Rathaus, Lüchtringen und Holzminden, mit erneutem Umsteigen in Ottbergen die Orte Wehrden, Lauenförde-Beverungen, Bad Karlshafen und Bodenfelde.
    Kostenlose Parkplätze in Hameln sind hier zu finden.

Nach Hameln beginnt ein relativ dünn besiedelter und auch touristisch weniger erschlossener Abschnitt der Weser, zwischen den einzelnen Versorgungsmöglichkeiten liegen nun etwas längere Distanzen.


  • km 135,1 - ╣ [ ]-Kanal
  • km 135,4 - ╠ Kraftwerkskanal
  • km 135,5 - )( B1/B83
  • km 135,7 - ╠ Wehrarm
  • km 136,4 - > Pionierübungsplatz 600 m
  • km 138,2 - > Wehrberger Warte, Anlegen möglich. Biergarten mit guter Küche, sonntags ab Mittag, sonst erst ab 17 Uhr geöffnet.
  • km 141,6 - > Kloster Fischbeck; ۩ Romanische Stiftskirche mit reicher Ausstattung und Besuchercafé. Vom Großen Finneberg östlich des Dorfes, erreichbar über den Kirchtumsweg, später Pötzer Kirchweg (Parkplatz am Waldrand) in 40 Fußminuten, soll man einen überraschend schönen Blick auf das Wesertal und die Berge haben.
    Wasserwanderrastplatz.
  • km 146,5 - )( Fuhlen - Hessisch Oldendorf (1 km vom Ufer entfernt und so genannt, weil es bis 1932 zur damals preußischen Provinz Hessen-Nassau gehörte). Links Anlegen möglich (Hotelgasthof "Weserterrasse"). ۩ befestigte Fachwerk-Altstadt mit altem Adelshof.
    In Hessisch Oldendorf Bahnhof der Strecke Bünde - Löhne (Westfalen) - Vlotho - Rinteln - Hameln - Hildesheim; in Hameln umsteigen weseraufwärts wie unter "Hameln", km 135, beschrieben.
  • km 146,8 - ╠ Altarm. Wer Glück hat, sieht hier in der Umgebung den Seeadler kreisen (riesige, im Verhältnis zum Körper beinahe unästhetisch lange Flügelspannweite; gerade, brettförmige Flügel; breit aufgefächerter Schwanz).
  • km 149,7 - ╣ Sportboothafen Rumbeck, Anlegen für Paddler verboten.
  • km 150,0 - < Rumbeck
  • km 151,9 - Gierseilfähre Rumbeck - Großenwieden , rechts Rastplatz mit Kiosk (12-13 Uhr zu); der Fährmann hat auch die Speisekarte des Gasthofs im Dorf. ۩ gotische Kirche mit Wandmalereien des 15. Jh. "Die 'Schaumburg', das Stammschloss der Grafen von Schaumburg, sehen wir einmal näher und dann wieder weiter entfernt vom Fluss. Den Aussichtsturm über Rinteln haben wir lange Zeit vor uns." (Zitat Ferdi Schimandl, "Durch das Land der Sagen und Märchen" 1998) Links gegenüber der Schaumburg der auffallend aufragende Rumbecker Berg, 75 m über Weserniveau.
    Am Ortsende, gegenüber der Einfahrt zum Nothafen, fällt der Blick auf die am linken Ufer stehende, aus Anlaß der Reichseinigung 1871 gepflanzte große "Friedenseiche".
  • km 154,5 - < Hohenrode
  • km 155,2 - > Kleinenwieden
  • km 156,2 - > Kohlenstädt
  • km 156,7 - > Ahe
  • km 157,0 - ╣ Baggersee
  • km 158,0 - < Sarbeck. Rechts zeitweise Aalreusen!
    Von km 158,5 - km 160,0 zwischen 1.6. und 30.9. Sa, So und feiertags 10-17 Uhr sowie Mi und Fr 18-21 Uhr Wasserskistrecke.
  • km 161,1 - > Kiesverladung. Ab jetzt muß man mit Schubverbänden rechnen.
  • km 162,2 - )( B238 (Ortsumgehung Rinteln)
  • km 163,0 - > vor der Stadtbrücke ⌂ und ▲C Rintelner Kanu-Club, Am Weseranger 21, 31737 Rinteln, Tel. 0 57 51 / 64 27 (Bootshaus). Schöne Anlage am nördlichen Weserufer neben dem Freibad. Übernachtung für Wasserwanderer im eigenen Zelt, Wohnwagen oder auf dem Dachboden des Bootshauses möglich, letzteres ist jedoch nur bis zu einer Außentemperatur von 27 °C möglich. Camperküche, Waschmaschine, einfache Sanitäranlagen. Verfressene, freche Enten am Zelt (2006). DKV-Kanustation. Von hier zehn Minuten bis zum Bahnhof. "Ein sehr gemütlicher Club mit gepflegter Liegewiese, sauberen Sanitäranlagen und freundlichen Betreibern gegenüber der Altstadt." (Zitat Wanderfalke im DKV-Forum 2012.) "Muss mal ne Lanze für den Rintelner Wirt brechen. Das Wirtspaar ist ehrlich freundlich, aber auch bestimmt, was den Platz angeht. Gut so. Desweiteren sind sie sogar so entgegen kommend, dass sie außerhalb der Zeiten ein einfaches Abendessen oder Frühstück bieten. Sehr gut. Außerdem wurden wir gegen eine gut akzeptable Aufwandsentschädigung auch schon wieder zum Fahrzeug holen gebracht. Noch besser. Wüsste nicht, was mehr zu erwarten wäre.... " (Zitat Olaf im Canadierforum vom 14.4. 2015) - Bis zum Bahnhof 15 Fußminuten.
    Kostenlose Parkplätze in Rinteln sind hier zu finden.
    Exter
  • km 163,2 - )( Rinteln, Pegel Rinteln, Anlegen rechts am "Weseranger" bei km 163,4. ╣ Alter Hafen.
    ۩ Fachwerkensemble der Altstadt. St. Nikolai-Kirche am Markt (13.-14. Jh.); schöne Innenausstattung, u. a. Kanzel und Taufbecken; wenn man höflich fragt, kann man vielleicht den Turm besteigen. Frühgotische Jacobikirche (1257). Eulenburg-Museum mit Altertümersammlung, Stadtgeschichte und Weserschifffahrt. Der "Klippenturm", Landmarke über der Weser und in anderthalb Stunden Wanderung erreichbar, bietet einen Rundblick übers Wesertal von Hameln bis Bad Oeynhausen, über das Lippische Bergland und nach Norden weit ins Flachland Niedersachsens hinein.
    Supermarkt am rechten Weserufer (Konrad-Adenauer-Straße), leicht erreichbar.
    Bhf. der Strecke Bünde - Löhne (Westfalen) - Vlotho - Hessisch Oldendorf - Hameln - Hildesheim; in Hameln umsteigen weseraufwärts wie unter "Hameln", km 135, beschrieben.
  • km 164,4 - ╠ Stadthafen von Rinteln
  • km 166,0-km 166,5 – Jetskistrecke.
  • km 166,4 - ╣ Baggersee mit Yachthafen, ⌂ WSV Rinteln, ▲C Doktorsee (der eigentliche Doktorsee hat keinen Wasserzugang).
  • km 168,3 - > ▲C Kanuclub Eisbergen, Bahnhofstraße 27, 32547 Porta Westfalica OT Eisbergen (gibt es den noch?)
  • km 168,7 - )( Eisbergen, links mit Bootssteg und Rastplatz. Zum Ort über die Brücke. ۩ ursprüngl. romanische, barock erweiterte Dorfkirche mit reicher Ausmalung von 1953, im Sommer für Besucher geöffnet. Das neoklassizistische Gutshaus am Weserufer (Privatbesitz) wurde nach einem Brand 1911-14 neu erbaut, die Nebengebäude des Ensembles stammen aus dem 18./19. Jh.
  • km 170,0 - < das Gehöft des Vorwerks Ellerburg.
  • km 171 - Der Weser-km 171,0 bis 172,0 ist recht lang geraten. Die Weservermessung des 19. Jh. startete nämlich gleichzeitig in Hann.-Münden und Bremen. Als die beiden Vermessungstrupps an der Landesgrenze Hannover/Lippe aufeinandertrafen, ergab es sich, daß die Strecke zwischen den beiden zuletzt gesetzten Kilometertafeln statt 1000 volle 1600 m lang war. Um nicht wieder von vorn beginnen zu müssen, half man sich dadurch, daß man auf dem linken Ufer alle 100 m einen Buchstaben zur Markierung setzte.
    In der folgenden Veltheimer oder "zweiten Südenbucht" bis km 74 läuft der Strom einige hundert Meter Richtung Süden gegen das Talgefälle zurück.
  • km 174,1 - Hochseil-Personenfähre Varenholz (links) - Veltheim (rechts). Anlegen am rechten Ufer. ۩ Das Renaissanceschloß Varenholz (um 1600, jetzt Internat) wurde ursprünglich direkt überm Weserufer gebaut, wovon noch die 1753 errichtete Brücke im Ort zeugt. Welche Dynamik die Weser bis zur Regulierung hatte, kann man daran sehen, daß der Fluß heute 1 km nördlich vom Dorf vorbeifließt!
    > Veltheim. ۩ Am 31.3. 1925 überquerte ein Infanterieregiment an dieser Stelle auf einer Pontonfähre den Hochwasser führenden Fluß. Nachdem der größte Teil der Soldaten übergesetzt worden war, drängelten die Verbliebenen für die letzte Überfahrt auf die Pontons, weil man "nicht noch einmal fahren wollte". Die mit 149 Menschen überladene Fähre trieb in den Strom und kenterte dann in den Wellen eines vorbeifahrenden Dampfers. Obwohl die Kameraden vom anderen Ufer sofort zu Hilfe eilten, wurden 78 Soldaten aus Detmold, zwei weitere aus Minden und ein Kaufmann aus dem nahen Varenholz, der um Überfahrt gebeten hatte, von ihrer Ausrüstung in die Tiefe gezogen und starben im eiskalten Wasser. Die letzten von ihnen wurden erst drei Wochen später geborgen. Es war das größte Unglück, das die Reichswehr in Friedenszeiten traf, und erschütterte die ganze Gegend. Eine kleine Rotunde mit Denkstein erinnert am Ort des Unglücks an die 81 Opfer; bis 1995 trafen sich an jedem 31. März heutige Soldaten und Angehörige der Verunglückten zum Gedenken am Denkmal an der Veltheimer Fähre. Die Veltheimer Heimatstube hält die Erinnerung an die Katastrophe wach.
    Bis Vlotho jetzt oft Gegenwind.
  • km 177 - < Erder. In diesem kurzen Weserabschnitt grenzt das Territorium des (längst untergegangenen) Fürstenthums Lippe an die Weser, "eines Ländchens, ... das für einen englischen Aristocraten nur ein mäßiger Grundbesitz sein würde" (Malwida v. Meysenbug [9].) Erder war der Hafen des "Ländchens". Für die Euphorie des Zugereisten höre man Brahms' Serenaden D-Dur op. 11 und A-Dur op. 16, die er als junger Konzertmeister am Hof von Detmold schrieb. Für den Alltag lasse man sich von einem Landeskenner Geschichte und Gegenwart des im Geiste noch immer bestehenden Kleinstaates erzählen und probiere das Nationalgericht "Lippischer Pickert" aus Hefeteig, Leberwurst und Rosinen, das typisch lippische Graubrot, den Wurstebrei sowie das Nationalgetränk, warmen Wacholderschnaps ("Wawa")! - Am Ufer gegenüber heizte bis 2015 das "Gemeinschaftskraftwerk Veltheim".
    Beginn der 6. Engtalstrecke, der "Lippischen Pforte".
  • km 178,0-km 181,0 – Wasserskistrecke.
    > Einfahrt zu einer ehem. Kiesgrube, dort ▲C Campingparadies Sonnenwiese, Borlefzen 1, 32602 Vlotho, Tel. 05733 / 8217. Eher exklusiv, mit eigenem Badesee und Pizzalieferservice zur Rezeption; weiter Weg vom Ufer dorthin. Kleiner Lebensmittelmarkt an der Rezeption, auch eher hochpreisig.
  • km 183,2 - < Vlotho ۩ Fachwerk-Altstadt; schöner Ausblick vom Burgberg. Ausstieg 500 Meter vor dem Bahnhof der Strecke Bünde - Löhne (Westfalen) - Rinteln - Hessisch Oldendorf - Hameln - Hildesheim. In Hameln umsteigen weseraufwärts wie unter "Hameln", km 135, beschrieben.
    Zwischen km 183 und km 184 folgt die "Vlothoer Gosse", ein Durchbruch des Flusses durch das anstehende Keupergestein. Daß dieser Laufabschnitt geologisch jung ist, spürt man an der noch einmal kräftig zunehmenden Strömung. Vor der Weserregulierung war diese Stelle für die Weserschiffer ein gefährlicher Abschnitt. - Mit Ende des Durchbruchs bei km 185 endet auch die 6. Engtalstrecke.
  • km 185,0-km 188,0 – Wasserskistrecke (Höhe Autobahnbrücke der A 2)
  • km 186,0 - > Biergarten "Gästehaus Alte Ziegelei" mit Zimmervermietung zwischen Vlotho und Vössen, auf der Höhe der Hochspannungsleitung. (Tipp von Rüdiger Buhrmester vom Kanu-Klub Minden, Februar 2007)
  • km 187,4 - zu beiden Seiten die alte Fährstelle Bad Oeynhausen (links) - Vössen (rechts), Bootssteg am rechten Ufer.
    Es folgen bei km 187,8 die zweispurige Brücke der A2 und bei km 188,2 die Brücke der ICE-Strecke Berlin-Köln. Der Lärm der Autobahn ist noch längere Zeit hörbar.
  • km 188,0 - < Anlegen zum Dorf Rehme möglich.
  • km 189,5 - ╠ Abzweig zu einem Baggersee (Südlicher See), dort Campingplatz und Badesee Großer Weserbogen, Zum Südlichen See 1, 32457 Porta Westfalica, Tel. 05731 / 6188, infoETTgrosserweserbogen.de . Evtl. Fluglärm aus den Einflugschneisen der Flugplätze Porta Westfalica und Bückeburg. Ein Teil der nordwärts anschließenden Kiesseen steht als NSG "Altteich Costedt" unter Schutz.
  • km 189,7 - Personenfähre Rehmen; die "Amanda" wird durch zwei Propeller angetrieben.
  • km 190,2 - ╣ der Werre, ab Lage auf 46 km befahrbar (acht Wehre), stromauf 5 km bis zum Wehr von Bad Oeynhausen mit dem Kanuclub; keine DKV-Kanustation, aber vielleicht Stationierung der Boote zum Besuch ۩ der Salzquellen (Dr.-Schmid-Brunnen und Bülowbrunnen in Ufernähe) und zum Bummel durch den ursprünglich von Lenné stammenden Kurpark. Den berühmten "Jordansprudel" nicht trinken – er läuft nicht mehr wie früher mit Mineral-, sondern mit Werre-Wasser!
  • km 192,0 - < Anlegen zum Dorf Dehme möglich.
  • km 192,7-km 194,0 – Jetskistrecke.
  • km 196,2 - hinter dem Deich des rechten Ufers versteckt sich das "Vogelschutzgelände Porta Westfalica". Aus dem ehem. Klärwerksgelände soll sich wieder ein naturnaher Auenwald entwickeln. Fernglas und Vogelbuch bereithalten!
  • km 198,4 - Pegel Porta
    Porta Westfalica mit Bahnhof am rechten Ufer; Züge der RE-Linien Hannover - Minden - Löhne (Westfalen) - Bielefeld, Braunschweig - Hannover - Minden - Löhne (Westfalen) - Osnabrück - Rheine, Bielefeld - Minden - Nienburg und Minden - Bielefeld - Hamm - Düsseldorf. Steigt man in Richtung Bielefeld, Osnabrück und Düsseldorf in Löhne um, gelangt man nach Vlotho, Rinteln, Hessisch Oldendorf und Hameln und in letzterem Ort mit weiterem Umsteigen weseraufwärts wie unter "Hameln", km 135, beschrieben.
    ۩ Weserdurchbruch durchs Wiehengebirge "Westfälische Pforte", letzter Gruß des Weserberglandes. Vom rechten Bergkamm (Fernsehturm mit Café) herrlicher Ausblick; die Sicht nach Norden ist quasi unbegrenzt. Am linken Bergkamm das Kaiser-Wilhelm-Denkmal (1896 für Wilhelm Eins) als weithin sichtbare Landmarke. Der Steinbruch für das Denkmal wurde zu einer Freilichtbühne ausgebaut; noch heute kann man die Felswand erkennen, aus der die Steine gebrochen wurden. Sie liegt direkt hinter der Bühne. Die Bühne selbst besteht aus vier Ebenen, die untereinander durch Wege verbunden sind. - Wer eine halbe Stunde weiterwandert, hat vom alten Moltketurm eine ähnliche Aussicht wie vom Funkturm gegenüber. "Ein herrlicher Rundblick eröffnet sich auf der Bergeshöhe. Hier scheiden sich Bergland und Niederung. Die Weser nimmt Abschied von Bergen und Wäldern und fließt der weiten norddeutschen Ebene entgegen. Im Norden erheben sich die Türme der alten Bischofsstadt Minden. Die Ferne ertrinkt in feinem Dunst, es ist der Atem des Meeres, der hereinweht. Bei ganz klarem Wetter [...] tauchen am fernsten Horizont die nadelfeinen Türme Bremens auf." (KITZINGER 1926) Daneben die Wälle der alten Wittekindsburg, die schon vor zwei Jahrtausenden die Menschen entlang der Handelsstraße schützte. Den meisten Menschen aber ist die Speisekarte des nahen Waldcafes wichtiger...
  • km 199,8 - ehemalige Eisenbahnbrücke (1930er Jahre), die einst dem Erztransport diente. Sie ist Ruine und weder begeh- noch befahrbar.
  • km 202,4 - < ⌂ Faltboot und Ski Club Minden (DKV-Kanustation). "Sehr nett, sehr gute Ausstattung! Anlanden einfach, bloß der Steg hatte auf Grund des Niedrigwassers starken Winkel." (Zitat booti5000 im Faltbootforum 2010)
    > militärische Rampe.
    < Minden mit Bahnhof. IC-Züge nach Köln, Amsterdam, Berlin, Magdeburg und Leipzig. Züge der RE-Linien Hannover - Porta Westfalica - Löhne - Bielefeld, Braunschweig - Hannover - Porta Westfalica - Löhne - Osnabrück - Rheine, Porta Westfalica - Bielefeld - Hamm - Düsseldorf, Bielefeld - Porta Westfalica - Nienburg sowie Minden - Nienburg - Verden - Rothenburg (-Bremen/Hamburg). Endpunkt der S1 der S-Bahn Hannover. Zur Rückfahrt weseraufwärts siehe die Beschreibungen bei Porta Westfalica, km 198.4, und Hameln, km 135. Kostenlose Parkplätze in Minden sind hier zu finden.
    ۩ Dom Sankt Gorgonius, ursprünglich spätromanisch/gotisch, nach Kriegszerstörung bis 1957 Wiederaufbau. Zahlreiche Kunstschätze, Turmbesteigungen jeweils am 1. und 3. Samstag im Monat um 11.00 Uhr. Ein Großteil der Innenstadt wurde nach der Zerstörung 1944/45 originalgetreu wiederaufgebaut, so das Rathaus und andere Bauten der Weserrenaissance. Preußenmuseum (Minden war zwei Jahrhunderte preußische Festung). Landeskunde- und Kaffeemuseum (in Minden wurde die Filtertüte erfunden) sowie Botanischer Garten. Infozentrum des Wasser- und Schifffahrtsamtes an der Schachtschleuse des Nordabstiegs vom Mittellandkanal (April-Okt 9-17 Uhr, So+feiertags bis 18 Uhr).
    Ein- und Aussetzstelle an einer alten Pflasterschräge.
  • km 202,7 - > Biergarten in Schiffsmühle (Museum), einem Nachbau, der auch Korn mahlen kann. "An der Schiffmühle (ein paar Meter hinter der KSG Minden auf der linken Seite, vor der Fußgängerbrücke) kann man besonders bei schönem Wetter sehr schön draußen sitzen und ein Bier o.ä. trinken. Parken könnt Ihr Euer Auto direkt gegenüber auf Kanzlersweide. Kostenlos. Boot raus ist dort auch kein Problem, es gibt zwar keinen Steg, aber knapp unterhalb der Schiffmühle einen gerade neu angelegten Sandstrand." (Rüdiger Buhrmester, KK Minden, 2007, zitiert von Christoph K., 2008)
    Wer anlegt, sollte auch einmal über die 177 m lange Glacisbrücke hinter der Schiffsmühle gehen. Die Hängebrücke schwebt auf 100 m Länge frei über der Weser und schwingt beeindruckend!
  • km 204,5 - > am Hafen des Motorbootclubs Minden ╣ Ansaugkanal zum Mindener Pumpwerk, einem der größten Deutschlands. Es pumpt Wasser in den Mittellandkanal hinauf, weil die 175 km lange Scheitelstrecke des Kanals vom Abzweig vom Dortmund-Ems-Kanal bis zur Schleuse in Hannover-Anderten ausschließlich mit Weserwasser gespeist wird; rechnet man den schleusenlosen Teil des Dortmund-Ems-Kanals bis zur Schleuse Münster mit dazu, sind sogar 212 Kanalkilometer zu versorgen, was dazu führt, daß die Weser bei Minden in trockenen Sommern manchmal rückwärts fließt: die Pumpen ziehen bis 16 m³/s Wasser! "35 Millionen Kubikmeter werden jährlich zur Speisung des Kanals benötigt. Um diesen enormen Bedarf auch in wasserarmen Zeiten decken zu können, mußte ein großes Staubecken geschaffen werden. Durch den Bau der Edertalsperre fand diese Frage ihre Lösung. Im Winter braucht nicht nur der Kanal kein Wasser, sondern es muß noch Wasser abgelassen werden, und zwar steht einem Bedarf von 35 Millionen Kubikmeter im Sommer eine Abgabe von 80 - 90 Millionen Kubikmeter im Winter gegenüber. Der Überschuß an Wasserkraft wird durch Turbinen nutzbar gemacht. Dadurch ist die Wirtschaftlichkeit gesichert." (KITZINGER 1926) Gepumpt wird hauptsächlich nachts, so daß Paddler kaum Gefahr laufen, unfreiwillig im Mittellandkanal zu landen.
  • km 204,9 -
    Das Wasserstraßenkreuz Minden
    unmittelbar nacheinander die alte und die neue Brücke des Mittellandkanals, 370 m lang, für den 24 m breiten alten und den 42 m breiten neuen Kanaltrog; interessant dabei die von Generation zu Generation wechselnden Ansichten zur Landschaftseinbindung eines Bauwerks. Von der Aussichtsterrasse auf der Kanalbrücke blickt man auf den Kanal und die darunter hindurchfließende Weser.
    1 km stromab von links hinten Mündung des Abstiegskanals vom Mittellandkanal zur Weser mit Rückblick auf die mächtige, 13-15 m Pegeldifferenz überwindende Schachtschleuse von 1914 und daneben den für Großmotorgüterschiffe ausgelegten Neubau, der 2014 fertig werden soll.
    Ab hier zunehmend Frachtverkehr auf dem Fluß.


Mittelweser

Die Mittelweser beginnt mit den oben beschriebenen Brücken des Mittellandkanals, km 204,9.


  • km 209,0-km 213,0 – Wasserskistrecke.
  • km 209,8 - < ⌂ 1. Ruderclub Petershagen, Kruskamp, 32469 Petershagen OT Todtenhausen, genau gegenüber vom Gutshaus Wietersheim.
  • km 212,7 - < Betonschräge zum Einsetzen in der Innenkurve der großen Linksbiegung, dazu Rastplatz und Parkmöglichkeit. Vom Land aus erreichbar von der Mindener Straße zwischen Petershagen und dem Ortsteil Heisterholz über die Straße "Zum Schiffsanleger".
  • km 214 - Schleuse Petershagen-Lahde. Am █ Wehr > "für Ruderboote geeignete Treidelgasse" (Ruderererfahrung aus werow.com).
    ▲C Campingplatz Petershagen, Am Wehr 5, 32469 Petershagen, Tel. 05702 / 8 57 70. Einfache Sanitäranlagen (Stand 2012), dafür Abendsonne.
    ۩ Die "Klostermühle" ist eine findige Kombination von Wasser- mit Windmühle: der Müller baute um 1880 die Mahlgänge so, daß sowohl mit Wasser- als auch mit Windkraft gemahlen werden konnte - und zu Stoßzeiten mit beidem! 1930 auf Stromantrieb umgestellt, ist die Technik bis heute erhalten und täglich 10-18 Uhr zu besichtigen. - Im "Lahder Krug" kann man einen Inschriftenbalken aus dem Jahre 1558 bewundern.
    Am Schleusenkanal das weithin sichtbare Kraftwerk Heyden, das erste Nachkriegskraftwerk der Bundesrepublik (1951), mit seinem 225 m hohen Schornstein.
  • km 214,3 - Petershagener Aalfangkahn. "Auf der vorgeschriebenen Seite vorbeifahren. Zur anderen sind Ketten durch das Wasser gespannt." (Ruderererfahrung aus werow.com)
  • km 215,8 - Pegel Petershagen beim gleichnamigen linksufrigen Städtchen. Bhf. 'Petershagen-Lahde' der Linie (Bielefeld-) Minden - Nienburg - Verden - Rothenburg (-Bremen/Hamburg); für Züge von Minden über Porta Westfalica weiter weseraufwärts siehe die Beschreibung unter Porta Westf., km 198,4. Lebensmittelladen (der nächste Laden steht erst in Stolzenau, km 243). ۩ Schloß der Weserrenaissance am Ufer, heute Hotel, mit eigenem kleinem Park. "An den Ufern der Weser war bis jetzt der Graureiher dominierend, ab und zu war auch ein Storch zu sehen. In den letzten Tagen sind es immer mehr Kiebitze und Rotschenkel, die das Ufer beleben." (Zitat Ferdi Schimandl, "Durch das Land der Sagen und Märchen" 1998)
    Im Taufstein der Stadtkirche wurde 1859 Friedrich Eduard Keller (1859-1929) getauft, der 1897, lang schon in Berlin lebend, den ersten deutschen Wassersportführer "Hip Hip Hurra" verfaßte. "Bei Minden, oder besser, kurz vor dem unterhalb liegenden Petershagen, tritt die Weser in die Ebene, die sie von jetzt ab bis zu ihrer Mündung in langem, gewundenem Laufe durchmisst. Alte Jugend- und Heimatserinnerungen treten vor unsere Seele. Die heimischen Plätze in Petershagen werden wieder begrüßt, wo wir - in Mutters Backtroge oder Waschfasse - heimlich die ersten Ruderstudien unternahmen, welche uns natürlich stets eine ganz gehörige Tracht Prügel verschafften, aber durch sie auch die Liebe zu unserem schönen Sporte einbläuen ließen. Ade, schöne Jugendzeit und lieber Heimatsort!" (S. 272)
  • km 219,5 - < Gernheim. "Es ist schwierig, im morastigen Ufer eine trockene Stelle zu finden. Zufällig nur finden wir das kleine Museum im Nebengebäude des kegelförmigen, turmartigen Glasschmelzofens aus dem Jahre 1823." (Zitat Ferdi Schimandl, "Durch das Land der Sagen und Märchen" 1998) Das Gernheimer Museum ist weniger Glas- als Industrie"museum": bereits 1877 stilgelegt, fiel die Hütte in einen Dornröschenschlaf, der es heute ermöglicht, die Glasmachertechnik des 19. Jh. am alten Ort originalgetreu vorzuführen. Auch das Ensemble der Werkssiedlung und die alte Flechterei - Weidenkörbe für große Glasballons - ist zu erleben.
    Beginn des Rückstaus vom Wehr Schlüsselburg.
  • km 222,4 - Zwischen Hävern (links) und Windheim (rechts) verkehrt seit 2002 die Solar-Fähre "Petra Solara" für Fußgänger und Fahrradfahrer an der Stelle einer im Zusammenhang mit dem Bau der Petershagener Weserbrücke aufgegebenen Fähre. Der Fährbetrieb ist meist auf Wochenenden und Feiertage beschränkt und wird durch einen Verein aufrechterhalten. ۩ In Windheim ein Storchenmuseum mit Museumscafe (Mi - Fr 14-18 Uhr, Sa+So 11-18 Uhr), im gleichen Haus Nr. 2 wie der Dorfladen. Die Kirche steht Besuchern März-Okt. Sa+So 11-18 Uhr offen.
  • km 233,7 - > Heimsen. ۩ romanische Dorfkirche am Hochufer; die beim Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg erstellten Kirchenbänke dienen noch heute jeden Sonntag den Besuchern. Heimat- und Heringsfängermuseum, jeden zweiten Sonntag 14-17 Uhr geöffnet.
  • km 236,7 -   █ Wehr Schlüsselburg, am Wehr eine Turbine. "In den Kanukanal auf der linken Seite hineinfahren. Dort ist eine Übertragestelle ins Unterwasser. Man findet den Weg hoch nach Überquerung der Straße einen dort stationierten schweren Bootswagen. Insgesamt ist die Übertragestelle nur 100 m lang, und deshalb in jedem Falle schneller, als wenn man auf die Schleuse wartet." (Ruderererfahrung aus werow.com)
    ۩ Die alte Burg der Mindener Bischöfe (Privatbesitz) trägt heute ein Storchennest. Was man vom Fluß aus sieht, ist aber "nur" das klassizistische Herrenhaus des Rittergutes oberhalb des Wehres. - Das "Scheunenviertel" entstand nach einer Brandkatastrophe im 18. Jh. Beim Wiederaufbau wurden die Bauern angewiesen, die Scheunen nicht wieder hinter ihr Gehöft zu setzen, sondern am Rande des Dorfes an einer Stelle zu sammeln: bei einem neuen Unglück würde so zwar der Heuvorrat, aber nicht mehr das ganze Dorf verbrennen. Außerhalb Niedersachsens sind solche Scheunenviertel fast nur noch in Brandenburg erhalten.
    "Der Bereich der Staustufe Schlüsselburg hat sich als ein Paradies der Wasservögel in gefiederten Kreisen herumgesprochen. ... Enten, Gänse, Schwäne, Sägerarten und Tauchvögel werden in einem seit November 1962 von Naturfreunden eingerichteten Dienst regelmäßig beobachtet. Bisher hat man 154 Arten festgestellt, darunter 70 Arten Brutvögel, 46 Arten als regelmäßig erscheinende Gäste und 32 Arten, die seltener erscheinen und für dieses Urlaubsquartier noch etwas geworben werden müssen. ... Der seit Januar 1965 gebildeten 'Ornithologischen Schutz- und Arbeitsgemeinschaft Mittelweser', die natürlich im Kampf gegen Rennboote und Wasserski steht, kann man nur besten Erfolg wünschen. Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten bieten Tausende von Vögeln einen unvergleichlichen Anschauungsunterricht für Fachleute und Laien." (LÖBE 1968)
  • km 238 - Schleuse Schlüsselburg. Bis 2019 Jahren lagen Aalfangboote im Unterwasser des Wehrarmes. Dann musste der letzte Berufsfischer in NRW aufgeben: "Seit einer Woche sind die Schiffe verkauft und abgeholt worden. Seit mehreren Jahren wurde vom Land NRW die Fischerei untersagt, die Aale seien mit Industriegiften kontaminiert. Das gilt jedoch nur für die wenigen Flusskilometer in NRW. Stromaufwärts in Hessen und Niedersachsen ist die Berufsfischerei erlaubt. Stromabwärts in Niedersachsen und Bremen ist auch alles ok. Dort wird auch noch mit Schokkern gefischt, in Landesbergen und Dervörden. Der Fischer hier vor Ort konnte sich den Unterhalt der Schiffe von seiner Rente nicht leisten, ohne die Möglichkeit, Einnahmen zu erzielen. Nun geht der 'Wolf', eine über 100 Jahre alte holländische Tjalk, zur Restaurierung an die Werft, wo das Schiff ehemals gebaut wurde. Die Verwendung der 'Edelgard', der modernste und stabilste Aalschokker in Deutschland, ist noch nicht ganz klar. Eine Erhaltung zumindest eines der Schiffe als Kulturdenkmal wurde von der Stadt Petershagen abgelehnt." (Zitat https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Schokker )
  • km 243,4 - Pegel Stolzenau beim gleichnamigen Städtchen. ▲C des Motorbootclubs Stolzenau, ruhig gelegen an der Weser. Gaststätte im Ort. Bhf. 'Leese-Stolzenau' der Linie (Bielefeld-) Minden - Nienburg - Verden - Rothenburg (-Bremen/Hamburg); für Züge von Minden über Porta Westfalica weiter weseraufwärts siehe die Beschreibung unter Porta Westf., km 198,4.
    Ab hier beide Ufer Niedersachsen. Voraus der 181 m hohe Schornstein des Kraftwerks "Robert Frank" in Landesbergen.
  • km 247,0 - vor dem Kieswerk beidseitig eine NATO-Rampe (Rastplatz).
  • km 248,8 - ╠ Werkshafen des "Robert-Frank"-Kraftwerkes, Einfahrt verboten. Gleich dahinter links und rechts eine NATO-Rampe (Rastplatz).
    Von den ehemals vier Blöcken des Gaskraftwerkes arbeitet heute nur noch einer. Damit ist die spürbare Aufheizung der Weser durch das Kühlwasser, die im Winter das Eis abhielt und im Sommer zu Fischsterben führte, zurückgegangen.
  • km 251,6 -   █ Wehr Landesbergen mit Bootsgasse und Fischtreppe. Achtung, bei Niedrigwasser setzt das Boot beim Ausfahren aus der Bootsgasse auf den Sand auf (Stand 2011). Vor Befahren ansehen!
  • km 255-256 – auf diesem Abschnitt lauerten früher bei Niedrigwasser die "Liebenauer Steine" auf Frachtschiffe. Es sind große Findlinge der sog. "Drenthe-Grundmoräne" (aus der vorletzten Eiszeit, der Saaleeiszeit), die die Weser auf diesem Abschnitt durchbricht. Dieser "Moränendurchbruch" ist dem Auge kaum noch sichtbar, doch zeugen die riesigen Steine von ihm, die immer wieder bei Baggerarbeiten aus der Fahrrinne gehoben werden und die man in der Niederung nicht erwartet. Achtung auf Großschifffahrt, Innenkurve fahren!
  • km 256,2 - Pegel Liebenau. In der Folge links die Binnener Höhen, 40-50 m über den Fluß aufragend.
  • km 266,30 - km 267,10 - "Nienburger Bogen", Achtung auf Großschifffahrt, Innenkurve fahren!
  • km 267,5 - rechts Naturfreundehaus "Luise Wyneken", Luise-Wyneken-Straße 4, 31582 Nienburg, Tel. 05021 / 2812 (anmelden!) Anlegen kann man in der Beuge des großen Linksbogens 500 Meter hinter dem Bundeswehrhafen; das Haus selbst liegt etwas landeinwärts am Stadion. Viele Radfahrer.
  • km 268,2 - Pegel Nienburg bei der gleichnamigen Stadt. Bahnhof der Linien Hannover - Verden - Achim - Bremen sowie (Bielefeld-) Minden - Verden - Rothenburg (-Bremen/Hamburg); für Züge von Minden über Porta Westfalica weiter weseraufwärts siehe die Beschreibung unter Porta Westf., km 198,4. Endpunkt der Linie S2 der Hannover-S-Bahn.
    ۩ Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, altem Rathaus und spätgotischer Kirche (Sarkophage und Grabplatten der Grafen v. Hoya vom 16. Jh.) Klassizistisches "Quaet-Faslem"-Haus, heute Spargelmuseum (= Regionalmuseum Mittelweser). Niedersächsisches Polizeimuseum. Die türkische Gemeinde hat sich etwas abseits eine kleine Moschee mit Minarett erbaut.
    In Nienburg gibt es im Yachthafen den Ruderclub Nienburg mit einem kleinen Clubhaus am Hafen. Der Hafen liegt in einem großen Becken ziemlich gut geschützt vom Schwell der Schifffahrt auf der Weser. Der Gästesteg an der Hafeneinfahrt ist technisch einwandfrei, die Holzstege der dahinter liegenden Anlage sind inzwischen ziemlich marode. Bis zur kleinen Ortsmitte sind es 5 Minuten zu Fuß, hier lädt eine kleine Fußgängerzone zum Bummeln ein (nach Skipperguide-Wiki 2009). Paddlerstege = ?
  • km 277,8 -   █ Drakenburg mit Bootsgasse (im Sommer 2018 außer Betrieb); sie soll die spektakulärste, weil steilste der Weser sein. Am unteren Ende taucht man tief in den Schwall ein (Stand 2011). Vor Befahren ansehen!
  • km 278,9 - Pegel Drakenburg ۩ Drakenburg selbst hat schöne niedersächsische Bauernhäuser und eine alte Dorfkirche mit seitlich versetztem Turm (damit der Ziergiebel besser wirken kann). Vom Renaissanceschloß ist nach dem Wüten des Dreißigjährigen Krieges nur die prachtvolle Toreinfahrt geblieben.
  • km 284: in der "dritten Südenbucht" fließt die Weser noch einmal mehrere hundert Meter gegen das Talgefälle Richtung Süden zurück.
  • km 288,7 - Die Hochseilfähre Schweringen ersetzt seit 1999 die überalterte Gierseilfähre (verkehrt März bis Oktober). Einzige Gierseilfähre der Mittelweser, Vorfahrt der Fähre beachten! ۩ Schweringen soll eines der schönsten Dörfer Niedersachsens sein. Die Kirche ist im Sommer für Besucher geöffnet.
    Bei km 292 ist rechts der Kirchturm von Eystrup zu sehen (der Ort selbst liegt im Binnenland).
  • km 293 - zwischen Bücken (Stendern, linkes Ufer) und Eystrup (Düveleistraße, rechtes Ufer) existiert ein Anleger mit Panzerstraße für eine Pontonbrücke (Karte und Koordinaten hier). Bahnhof Eystrup der Linie Minden - Nienburg - Verden - Rothenburg (-Bremen/Hamburg) 3 km. Für Züge von Minden über Porta Westfalica weiter weseraufwärts siehe die Beschreibung unter Porta Westf., km 198,4.
  • km 295,0 - Achtung auf Großschifffahrt, Innenkurve fahren!
  • km 297,4 - Pegel Hoya. In Hoya liegt direkt über der Weser die Stadtbäckerei mit Eiscafe Uhde, Deichstr. 23. Bei kühlem Wetter mit Kaminzimmer, bei heißem mit "Fahrradrastplatz", dem ein Sonnensegel Schatten spendet. Donnerstags ist im Städtchen Markt. "Erfreulicherweise gibt es in Hoya einen kleinen DKV-Platz, der im Wiki hier und aus OSMand nicht verzeichnet ist." (Zitat Christof H im Faltbootforum vom 15.7. 2018)
    Die Strömung nimmt nun merklich ab.
  • km 305 - rechts Barme mit seinem Hafen, trotz lockender Pflasterschräge Anlegen verboten (Wasserübungsplatz der THW-Bundesschule Hoya). Naturanbeter aufgepaßt: geht man vom nachfolgenden Gasthaus "Weserlust" (Anlegesteg, evtl. nur für Motorboote? Mo+Di Ruhetag) den Beckmannsweg geradeaus Richtung Schnellstraße und im Wald hinter der Brücke die erste Straße nach rechts, kommt man in 15 Minuten Fußweg zum Wolfcenter in der früheren Kaserne, Führungen 11.30 (Fütterung), 13.30, 15.30 und (im Sommerhalbjahr) 17.30 Uhr. Die nebenan lebenden Schafe sind nicht zum Fressen da!...
  • km 308 - > Dörverden mit seiner Holländermühle. ۩ Die im örtlichen Kirchenbuch erstmals 1148 erwähnte Mühle zeugt nicht nur vom ältesten Mühlenstandort Nordwestdeutschlands, sondern vielleicht ganz Mitteleuropas: Bockwindmühlen waren erst wenige Jahre zuvor in der Normandie entwickelt worden! Die heute hier stehende Holländermühle stammt aus dem Jahre 1857 und wurde mit Sturmschäden 1958 stillgelegt, nachdem die Großmühlwerke im bundesdeutschen Mühlengesetz mit Stilllegungsprämien gelockt hatten, um die unliebsame Kleinkonkurrenz loszuwerden ("Mühlensterben").
    Bahnhof der Linie Minden - Nienburg - Verden - Rothenburg (-Bremen/Hamburg).
    Oberhalb der Schleuse Dörverden liegt im Wehrarm direkt neben der Einfahrt zum Schleusenkanal der Sportboothafen des örtlichen Bootsvereines. Die Vereinsmitglieder kümmern sich rührend um ihre Gäste. Nach kurzem Fußweg entlang des Schleusenkanals und nach Überqueren einer kleinen Brücke kommt man in den Ort, dort gibt es einen ALDI-Markt und einen wirklich gut sortierten Edeka-Markt. Leider kann man im Hafen keinen Abfall entsorgen, die Müllabfuhr kommt nicht über die kleine Brücke (nach Skipperguide-Wiki 2009). Paddlerstege = ?
    Ab der Schleuse trifft man auf die ersten aus dem Raum Bremen/Verden hinaufkommenden Motorboote.
  • km 308,8 -   █ Dörverden mit Bootsschleppe; das Wasserkraftwerk am Wehr produziert Strom für das Pumpwerk in Minden (km 204.5), das den Mittellandkanal mit Weserwasser speist. Ein- und Aussetzen = ? Bhf. Dörverden der Linie Minden - Nienburg - Verden - Rothenburg (-Bremen/Hamburg) am rechten Weserufer; Für Züge von Minden über Porta Westfalica weiter weseraufwärts siehe die Beschreibung unter Porta Westf., km 198,4.
  • Zwischen km 323,66 und km 236,6 vom 1.10. bis 15.4. das Anlegen verboten. Dies betrifft die Ufer der Weserschlinge zwischen Petershagen und Stolzenau, die für Frachtschiffe durch den Schleusenkanal abgekürzt wird.
  • km 326,4 - ╠ Aller, direkt dahinter links und rechts die Rampen der früheren Fähre Ritzenbergen (Rastplatz).
    5 km Alleraufwärts die Stadt Verden (sprich "Feerden") mit Bahnhof der Linie Minden - Nienburg - Rothenburg (-Bremen/Hamburg). ۩ erhaltene Fachwerk-Altstadt, besonders schön der Blick von Hönisch über die Aue zur Sumpfdotterzeit; der gedrungene gotische Dom ist eine Landmarke. Spätromanische Andreaskirche (13. Jh.) mit der Messing-Grabplatte des Bauherrn, Bischof Yso (gest. 1231), die vermutlich älteste ihrer Art. Romanische Johanniskirche, deren vor 1125 errichtetes Mittelschiff der älteste Backsteinbau Nordwestdeutschlands ist. Das Deutsche Pferdemuseum lohnt sich für Liebhaber - alle anderen können die Hengststatue vorm Eingang bestaunen: dieser Trakehner tat ganz besondere Dienste fürs deutsche Stutenwesen :)
    "Bei Verden ist eine Storchenstation und ich habe ganze Schwärme davon in der Luft kreisen sehen." (Zitat Matthias im Faltbootforum 2004)
  • km 327,6 - Teilung in Schleusenkanal Langwedel (rechts) und Wehrarm der Weser (links). Den breiten Wehrarm wählen!
  • km 329,4 -   █ Langwedel beim Ort Intschede. Vor dem █ re anlegen (da Parken am Wegrand möglich, auch als Aussetzstelle nutzbar). Bootsschleppe ca. 300 m mit Gleiswagen (schwergängig). Standort des Wagens im Schleppentunnel li. Steile, nicht ganz ausgebaute Rampe im Unterwasser! Gleiswagen an Standort im Tunnel zurückbringen! Es ist empfehlenswert, den eigenen Bootswagen zu benutzen. Von hier freie Fließstrecke des Stromes auf rd. 9 km Länge. Sonn- und feiertags ab hier bis Bremen sehr starker Motorbootverkehr. Da teilweise sehr rücksichtslose Fahrer, empfiehlt es sich, die Spritzdecken zu schließen.
    In Langwedel Bhf. der Linie der Linie Verden - Achim - Bremen (5 km Fußweg!)
    "Danach gibts durchgängig bis Bremen richtig nette Sandstrände, die man jedoch teilweise mit Kühen und Pferden teilen muss." Zitat Sebastian im Faltbootforum vom 17.08. 2010
  • km 339 - Wiedereinmündung des Schleusenkanals Langwedel von rechts.
  • km 340,9 - )( > Uesen, weiter landeinwärts die Stadt Achim mit Bhf. Anlegen an der Schrägrampe direkt vor der Brücke rechts. "Gutes Parken. Zu Stoßzeiten sehr eng, da auch die Badegäste ihre Autos parken." (Zitat Slipway.de). Links das Gehöft Ueserhütte mit Restaurant "Kreta".
    "Etwas Obacht ist am WE zu geben, ab ca. 10 km vor dem Weserwehr. Wir hatten ca. alle 30 Sek. ein Motorboot." Zitat booti5000 im Faltbootforum 2010
  • km 344.50 - km 346.30 - "Horstedter Bucht", Achtung auf Großschifffahrt, Innenkurve fahren!
  • km 360,3 - re Sporthafen, bewirtschaftet, ⌂ und ▲C Wassersportverein Hemelingen, Tel. 0421 / 451 767.
    "Einige Kilometer oberhalb der Weserschleuse in Bremen liegt die Marina Hemelingen in einem Hafenbecken an der Weser. Die Marina liegt ziemlich einsam, ein Ort oder Läden sind fußläufig nicht erreichbar. Durch die nahe Autobahnbrücke ist man dem Verkehrslärm der Autobahn Tag und Nacht ausgesetzt. In der Marina befinden sich ein Yachtshop und ein Werkstattbetrieb. [...] Die Leute dort sind sehr nett, Brötchen gab es auf Bestellung direkt an den Steg." (nach Skipperguide-Wiki 2006). Paddlerstege = ?
    Zur Fahrtbeendigung ist der Platz vergleichsweise ungeeignet (es sei denn, man läßt sich abholen), weil er von allen Bremer Vereinen die schlechteste Nahverkehrsanbindung hat.
  • km 362,0 - re Allerhafen mit Roland-Werft.
    WeserSchleuse Bremen-Hastedt (Hemelingen). li Flusshälfte fahren, li -Kammern, in der Mitte Turbinenhaus des Kraftwerks, re █ Überfallwehr, Lebensgefahr! Im Schleusenvorhafen re vor Schleusenkammer Anleger und Bootsrampe mit Gleiswagen und luftbereiftem Wagen (Strecke 500 m). Boote schwimmen auf. Eine Schleusung in der Sportbootschleuse erfolgt durch Selbstbedienung. An Anlegesteg heranfahren und Bedienungsanleitung beachten. Ist die Sportbootschleuse kaputt, wird man ausnahmsweise auch in der Frachtschiffschleuse mitgenommen. "Was mir in Bremen (abgesehen vom Wehr) nicht gefällt, ist im Oberwasser die Anfahrt zur Sportbootschleuse. Man kommt zwischen zwei Spundwänden zum Abzweig Schiff-/Sportbootschleuse, und dann geht es zwischen Spundwänden noch ein mehr als hundert Meter weit zwischen parallelen Spundwänden, bis eine Ausstiegsmöglichkeit kommt. Ich war in diesem Jahr knapp dran an einer Kenterung, als ich dort durch bin, gleichzeitig aber von einem Motorboot überholt wurde, das ein mich überholendes Binnenschiff überholte." Zitat seb im Faltbootforum 2007
    Ab hier wirken Gezeiten; es ist nicht ratsam, gegen die Tide stromab fahren zu wollen; wer weiter will, nutzt Gezeitenkalender oder schaut zur Computerberechnung; siehe dazu diese Diskussion von 2009. "Schleusen an der Hastedter Schleuse in Bremen ist ganz simpel und da braucht man keine Angst vor zu haben. Wenn in der Unterweser Niedrigwasser ist, kann das Schleusen auch Sinn machen, da die Rampe dann sehr rutschig ist. Einen Bootswagen braucht es da nicht unbedingt, da an der Umtragestelle 2 Bootswagen liegen, die man benutzen kann. Die können aber grade auch am falschen Ende liegen." (Zitat Siegmund im Faltbootforum 2012)
    "Die Tide erkennst du an den Tonnen. Die sind am Grund verankert und zeigen daher mit der Spitze immer in die Strömungsrichtung. Auf der Unterweser ist die Tide immer stärker als der Strom, gegenanpaddeln ist sinnlos." (Zitat Kai Enno im Faltbootforum 2010)
    km 362,0 ist zugleich der Beginn der Unterweser mit der Ausfahrt aus der Weserschleuse Bremen-Hastedt (Hemelingen). Etwa 1 km unterhalb des Weserwehrs befindet sich das Bootshaus der Bremer Kanu-Wanderer (DKV-Station); auf ihrer Webseite viele Infos zum Paddeln in Bremen und auf der Unterweser. Hier ein Kartenausschnitt; nahverkehrsmäßig schlechter angebunden als andere Bremer Vereine, aber immerhin: "Kurz vor dem Weserstadion. 10 min zu Fuß zur Straßenbahn, dann 6-7 min ins Zentrum oder zum Hbf. oder gleich zu Fuß (ca. 30 min) ins Zentrum." (Zitat Skua im Faltbootforum 2010; in dieser Diskussion noch weitere Tips zum Übernachten in Bremen.) Kostenlose Parkplätze in Bremen sind hier zu finden.
    ۩ Ich bin gern in Bremen. Hier findet jeder Interessantes für sich: Kinder die Stadtmusikanten und die Bonbonmanufaktur in der Böttcherstraße; Erwachsene die Bremer Kaffeeröstereien, deren Duft bei schwachem Nordwest am Morgen weit über die Weser ziehen kann (Kaufen wird man ihn optimal hier oder da); Ökologen das "Info Center Weser" im Teerhof 3; Segelfreunde die "Deutschland", das letzte deutsche Vollschiff; Kunststudenten viele 70er-Jahre-Wandbilder; und Architekturkenner den Dom, der nicht aus preiswerten Ziegeln, sondern aus teurem Wesersandstein gebaut wurde, was für das Bewußtsein der Bremer Kaufleute und für die Qualität der alten Weserschifffahrt spricht. Auswärtige Stadtmusikanten werden die Akustik des Doms bewundern, in dem am Karfreitag 1868 erstmals Johannes Brahms' "Deutsches Requiem" erklang, das Brahms selbst dirigiert hat.


Unterweser

Mit dem Bremer Weserwehr beginnt die Unterweser. Zu Ihr siehe den gleichnamigen Artikel.



Legende

  • )( - Wegebrücke; )( - Straßenbrücke; )|( - Autobahnbrücke
  • ][ - Eisenbahnbrücke; ][ - Eisenbahnbrücke (stillgelegt)
  • - Fähre; - Seilfähre
  • ▲- Biwak; ▲C - Zeltplatz; ⌂ - Bootshaus; ۩ - Sehenswürdigkeit
  • ╣ - Einmündung von links; ╠ - Einmündung von rechts; ╩ - Mündung in
  • [ ]- Schleuse; [^] - Bootsrutsche; █ - Wehr; ▄ - Sohlschwelle; × - unfahrbar/gesperrt; ≈ - fahrbar
  • ◄► - Teilung; ►◄ - Zusammenfluss
  • < - links; > - rechts; = - geradeaus
  • <┐ - Umtragen, links aussetzen; ┌> - Umtragen, rechts aussetzen; ╔> - Umtragen, links einsetzen; <╗ -Umtragen, rechts einsetzen
  • ↑- abbauen und aussetzen; ↓ - aufbauen und einsetzen; ↕ - auf-/abbauen und ein-/aussetzen
  • ( ... ) - Symbole in Klammern = eventuell, z. B.: (≈) eventuell fahrbar, (▲) eventuell Biwakmöglichkeit
          - Nicht mehr vorhandene Gegebenheiten sind ohne Symbole als durchgestrichener Text dargestellt, solange man gewohnheitsmäßig noch damit rechnen würde,
    z. B: FähreWehrC-Platz. Bei weiterer Überarbeitung werden diese Einträge entfernt.
  • km 123,4 - In den Abschnitten der Naturschutzgebiete sind die km-Angaben grün hinterlegt, ggf. Einschränkungen beachten.
  • km 123,4 - Bei Stadtdurchfahrten sind die km-Angaben rot hinterlegt, es ist mit Ufermauern (Anlanden schwierig bis unmöglich), Schiffsverkehr und schwieriger Wellenbildung zu rechnen, ggf. Einschränkungen beachten.
  • km 123,4 - km 123,4 - gesperrte Abschnitte tragen in Schutzgebieten und Städten zusätzlich rote km-Angaben.
  • Ortsnamen sind fett geschrieben; bei ausländischen Gewässern folgen dahinter die deutschen Namen, falls vorhanden, kursiv in Klammern, z. B.: Wrocław (Breslau) an der Odra (Oder)



Ein- und Aussetzen

Für gute Einsetzstellen sei auf den Artikel Weser, Einsetzstellen verwiesen.


Besonders zu beachten

  • Die Bestimmungen zum freien Zelten werden in den Naturschutzgesetzen der Länder geregelt. Daher sind in der Kilometertabelle die Ländergrenzen benannt. Der Oberlauf bis Bursfelde (km 18) ist Naturpark, wo freies Zelten streng verboten ist.


Verkehrsanbindung

Oberweser

Die Straße verläuft stets, die Bahn auf verschiedenen Strecken neben dem Fluss, teilweise gibt es auch Linienbus-Verkehr.


Mittelweser


Unterweser/Außenweser


Pegel


pChart


Die mittlere jährliche Durchflußmenge am Pegel Intschede beträgt 317 m³/s.

Der geringste monatliche Durchfluß im genannten Zeitraum wurde in einem Oktobermonat mit 65 m³/s registriert, der höchste in einem Februarmonat mit 1439 m³/s.

Quelle: http://www.grdc.sr.unh.edu/html/Polygons/P6337200.html


Was "Durchfluß" (in m³/sec) und "Pegelstand" (in cm) sind und was ein Paddler aus ihnen ablesen kann, steht im Artikel Durchfluss und Pegel.


Obwohl das Einzugsgebiet der Weser relativ klein ist, führt sie starke Hochwasser, weil sie mit Thüringer Wald, Rhön, Rothaargebirge und Hochharz einige der regen- und vor allem schneereichsten Gebirge Deutschlands entwässert. Am Pegel Rinteln wurde (nach LÖBE 1968) der niedrigste Stand im Sommer 1893 mit 25,4 m³/s gemessen, als mittleres Niedrigwasser gelten hier 45 m³/s, als Mittelwasser 156 m³/s, als höchstes Hochwasser wurden 3000 m³/s geschätzt - das ist mehr als der mittlere Durchfluß des Niederrheins! Hochwasser treten zur Schneeschmelze im März/April auf und führ(t)en im Engtal der Oberweser zu besonders hohen Pegeln; auch die Stromgeschwindigkeit steigt drastisch an – Paddler berichten von bis zu 10 km/h! (An der Unterweser gibt es außerdem noch eine Hochwasserzeit im Herbst, wenn die Nordweststürme das Nordseewasser in die Trichtermündung drücken. Dann geht aber kein Wanderpaddler aufs Wasser.)

Nach Abfluß des Hochwassers sinkt der Weserpegel dann rasch auf Niedrigwasser, das die Schifffahrt früher wochenlang behindern konnte. Erst der Bau von Eder- und Diemeltalsperre sorgte mit ausgleichenden Wassergaben für wirtschaftliche Schifffahrt auf der Oberweser (und mindert außerdem die starken Hochwasserwellen in Eder- und Diemeltal). Wassersportler kümmert das wenig: sie kommen auch mit den sommerlichen Niedrigpegeln aus.

Die Pegel der Ober- und Mittelweser sind in die Kilometertabelle eingearbeitet. Im Gezeitenbereich der Unterweser sind die Pegel für Paddler wenig hilfreich.

Die Pegel und ihre Gültigkeitsbereiche sind:

  • Hann. Münden (km 0), Tel. 05541/19429, km 0,0 - km 44,8
  • Karlshafen (km 44), Tel. 05672/19429, km 44,8 - km 63,9
  • Höxter (km 69,6), Tel. 05271/19429, km 63,9 - km 82,8
  • Bodenwerder (km 110,7), Tel. 05533/19429, km 82,8 - km 128,0
  • Wehrbergen (km 139,7), Tel. 05151 / 19429, km 133,8 - km 163,0


  • Die Pegelseite der Bundesanstalt für Gewässerkunde (Die Pegel erscheinen nach ca. einer Sekunde Wartezeit auf der Karte. Man kann die Karte auch vergrößern; wenn man dann mit der Maus über die Pegelpunkte fährt, erscheint die Pegelhöhe und eine farbliche Einteilung, "wie hoch das ist".)

(Hochwasserpegel sind übrigens bundesweit zum Ortstarif abrufbar mit der Telefonnummer 19429. Es werden der aktuelle Pegel des nächstgelegenen Großflusses und (zur Abschätzung der Tendenz) die drei vorhergehenden Pegelstände angesagt.)


Forumsdiskussionen

Oberweser



Mittelweser

(hier steht noch nichts)



Unterweser


Außenweser


Streckenbeschreibungen


Links zu Fahrtberichten

Oberweser


Mittelweser


Unterweser


Außenweser


Paddelfilme

  • "Faltbootfahren auf der Werra", Amateurfilm, 14:56 Minuten (1935). Man setzt in Bad Sooden-Allendorf ein, fährt bis zur Weser und auf dieser bis zu einem Dorf hinter Polle (km 92) – bekommt ein Anlieger heraus, welches?
  • "Werra-Weser", 13:24 Minuten (1936). Man baut die Faltboote auf der Werra ziemlich weit oben auf und endet zwischen Manöversoldaten auf der Weser ziemlich weit unten. Wer kann die Orte benennen?
  • Zugvögel (1947), mit Rezension in den "Kanusport-Nachrichten" 4/1949, S. 62; Regisseur: Rolf Meyer
    "Zugvögel" beschreibt eine längere Faltbootfahrt auf der Weser von jungen Leuten, die vom Krieg und der folgenden Ungewißheit z.T. deutlich gezeichnet waren. "Einer der unter großen Material- und sonstigen Schwierigkeiten hergestellten ersten deutschen Nachkriegs (Groß-)Spielfilme überhaupt. Hierin Aufnahmen von Faltbootfahrten auf Weser und Nordsee - die mit der zugehörigen Handlung einmal n i c h t verkitscht, sondern gut gelungen. - Klaus v. Rautenfeld [der Kameramann] paddelte selbst einen Eskimokajak und gehörte dem 'Kenterballett' der Olympiade 1936 in Berlin an." (Zitat herbie aus ol im Faltbootforum vom 7.4. 2005) Sehr schöne Brandungspaddelbilder, manchmal überzeichnete Szenen. Der Kontrast zwischen den offensichtlich sehr leeren Booten und den abendlichen Lagerszenen mit Baumwollzelten, kariert bezogener Daunenbettwäsche etc. fällt auf.
    Die Videokopie im Bundesfilmarchiv darf aus copyright-Gründen leider nicht kopiert oder ausgeliehen, sondern muß vor Ort angesehen werden (Kostenpunkt ca. 60 DM). Bei zwei anderen Stellen (?) soll es ebenfalls schwache Videokopien geben.
    Inhaltsangabe bei filmundgeschichte.com. Archivkopie im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum Berlin vorhanden.


Weblinks

  • "Sichtzeichen und Schallsignale Binnen", Zusammenstellung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für die Freizeitschifffahrt (Ausdrucken, laminieren und mitführen! - Man laminiert in Folie mit matter Oberfläche, um Knicke und Reflexe zu vermeiden und Bleistiftnotizen machen zu können (wer das Blatt sauber wischen möchte, nimmt besser glänzende Folie). Damit sie dicht hält, sollte man vom Rand des Papiers vorher 2 mm rundherum abschneiden. Feste Folie bekommt kaum Knicke und bleibt im Detail besser lesbar, dafür läßt sich dünne Folie neben den Sitz knautschen - jeder wie ers mag.)
  • Bei Weser.de findet man alles Mögliche und Unmögliche über die Weser und Drumherum: Schifffahrt, Landschaft, Kulturgeschichte...
  • Der Weser-Radweg, Weserbergland bis zur Nordsee mit vielen Campingtips, und Kurzinfos dazu im Radreise-Wiki
  • Die aktuelle Regensituation als Filmlauf (Unten stehen einzelne Radarbilder für ausgewählte Gegenden. Klickt man auf das große Deutschlandbild, erhält man einen vergrößerten Ausschnitt mit Kartenunterdruck. Angabe der Blitze (= Gewitter) mit dem Knopf am linken Rand oben unter "Radar und Gewitter", und in der Kopfzeile rechts das sog. "Schneeradar" als Vorhersage. Achtung I: Seit 2016 sind die deutschen Regenradare empfindlicher eingestellt als in den Jahren zuvor. Es ist daher möglich, daß das Radar schon "leichten Regen" anzeigt, obwohl noch gar kein Niederschlag den Erdboden erreicht. Da die Niederschlagsvorhersage (oben rechts) auf den Radardaten beruht, sind auch ihre Aussagen leicht übertrieben. Achtung II: Die Schneevorhersage tendiert öfter zu "Schneefall", als wirklich fällt: stattdessen erlebt man dann Schneeregen bzw. Regen.)
  • Das sollte man auch bedenken: http://www.lostplaces.de/cms/content/view/135/33/ über Vorbereitungen zu Brückensprengungen im Rahmen des Kalten Krieges an Autobahnbrücken, den Brücken über die Bundeswasserstraßen sowie Brücken über die Leine, die Diemel, die Werra, die Fulda, den Mittellandkanal und den Dortmund-Ems-Kanal (in die Mitte ziehen!)
  • Kartenwerk Oberweser vom Landesverband Motorbootsport Niedersachsen e.V.
    Flußbeschreibung aus der Sicht von Motorbootfahrern mit Hinweisen zu Sehenswürdigkeiten und Infrastruktur


Oberweser

Bei den Wasser- und Schifffahrtsämtern findet man Informationen über aktuelle Baumaßnahmen, Schleusensperrungen usw.

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung wird seit ca. 2010 massiv verschlankt und umorganisiert. Deshalb ändern sich die Links zu den Wasserstraßenämtern immer mal je nach Anweisung. Hoffen wir, daß nach der Umstrukturierung überhaupt noch jemand da ist, der sie aktualisiert...


Mittelweser


Unterweser


Die Weser als Bundeswasserstraße

Hinweise zur Kennzeichnungspflicht der Boote

Die Weser ist Bundeswasserstraße. Deshalb gelten, wenn die Wasserschutzpolizei einen schlechten Tag hat, alle erdenklichen Vorschriften der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung. Unabhängig vom Wortlaut der Verordnung über die Kennzeichnung von auf Binnenschifffahrtsstraßen verkehrenden Kleinfahrzeugen (Binnenschifffahrts-Kennzeichnungsverordnung - KlFzKV-BinSch.) vom 21.2.1995, die mit Muskelkraft betriebene Wasserfahrzeuge von der amtlichen Kennzeichnung ausschließt, gilt § 2.02 der Binnenschifffahrtsstraßenordnung weiter, wonach diese Boote zwar nicht amtlich zu registrieren, aber dennoch mit mindestens 10 cm großen lateinischen Buchstaben zu benennen sind. Namenlose Boote sollen den Namen oder Abkürzung der zugehörigen Organisation tragen, dazu kommen in jedem Fall auf Außen- oder Innenseite Namen und Anschrift des Eigentümers. Von dieser Regelung sind nur Surfbretter ausgenommen. Zu der Problematik siehe auch den Artikel Kennzeichnungspflicht.


Tips zu Motorboot-Rasern

Im Herbst 2012 wurden die Regeln für Motorbootführerscheine gelockert. Bisher waren Motoren bis 5 PS = 3,68 kW führerscheinfrei; nun können Sportboote schon von 16jährigen mit einem Motor bis 15 PS = 11,03 kW betrieben werden, ohne einen Führerschein zu benötigen. (Einzige Ausnahme bleibt der Rhein: Motorbootflitzer mit mehr als 5 PS waren dem Gesetzgeber auf der "Bundeswasserautobahn" dann doch zu unsicher.) Eine gleichzeitige Versicherungspflicht gibt es nicht.

Die Neuregelung ist bereits in die Sportbootführerscheinverordnungen See und Binnen, die See-Sportbootverordnung, die Binnenschifffahrt-Sportbootvermietungsverordnung und die Binnenschifferpatentverordnung übernommen worden.

Die Motorenindustrie freut sich über Höchstgeschwindigkeiten von 40-50 km/h – Paddler, Segler und Ruderer, der Deutsche Olympische Sportbund sowie auch Binnenschiffer geben sich skeptisch.

Ohne Führerschein zu fahren bedeutet auch, keine Kenntnis von Befahrungs- und Verkehrsregeln zu haben. In den kommenden Jahren ist mit einer Zunahme von Konflikten und/oder Unfällen mit Motorbootfahrern zu rechnen; neben Raserei muß mit ungewollten Rempeleien ("Anfahrungen") ungeübter Motorbootfahrer gerechnet werden (siehe diese Statistik, S. 8, wobei diese im Jahr 2011 endet; die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern registrierte im Juli 2012 mehr Sportbootunfälle als 2010 und 2011 zusammen.) Eine Überprüfung der Regelung wurde nebulös nach drei Jahren Laufzeit angekündigt.

Bisher gibt es keine zentrale Statistik für Sportbootunfälle; Kanuten und Ruderer listen Unfälle, die ihnen zu Ohren kommen, jeder für sich auf. In jedem Fall sollte bei Rempeleien, Rasern und Provokationen die Wasserschutzpolizei informiert werden. Außerdem sollte ein Unfall-Berichtsbogen mit Datum, Gewässer bzw. Unfallstelle, Hergang und Folgen sowie Alter des Verunglückten an den Deutschen Kanuverband, Unfallbericht, PF 10 03 15, 47003 Duisburg, oder serviceDINGSBUMSkanu.de, geschickt werden (Das gilt übrigens auch für Paddelunfälle ohne Motorboote.)

"Und noch ein praktischer Tip: Die rasenden Wassermotorräder wissen oft genau um die Problematik ihres Verhaltens und reagieren auf eine hochgehaltene Kamera mit sofortigem Bremsen, manchmal auch mit Meckern und Schimpfen. Das muss man aushalten." (WOLLNER 2013)


Links


Quellen

  • Wollner, Friedhelm: Vorsicht und Aufmerksamkeit! Zu den neuen Regelungen des Motorbootführerscheins. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 13
  • Schildwach, Bernd: DKV-Unfallstatistik - die Kanuunfälle im Jahr 2012. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 24-26


Adresse der Wasserschutzpolizei


Empfohlene Zeltplätze

  • Oberweser OT Oedelsheim, km 25,2: Tel. +49 55 74 94 57 80 (während der Saison), +49 172 57 18 727 (in der Winterzeit). Am Weserradweg gelegen. Leider wenig Schatten. Gepflegte Sanitäranlagen, Küche mit Kochmöglichkeit, Waschmaschine. Hallenbad angrenzend, Gastronomie, Brötchenservice. N 51.59247, E 9.58903. (Nach Radreise-Wiki 2013)


Schlafen im Bootshaus

Einige Wassersportvereine stehen müden Wasserwanderern, die sich anmelden, offen; DKV-Mitgliedern (mit Ausweis) wird Rabatt gewährt. Näheres bietet die Info-Seite des DKV. Hakt man bei der Vereinssuche unten das Kästchen "DKV-Kanustation" an und gibt unter "PLZ" die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl des gewünschten Gebietes ein, werden alle Vereine des Postleitzahlgebietes mit Übernachtungsangebot gezeigt. Noch leichter sucht man in der Kartendarstellung der Vereine und Kanustationen (die allerdings weder alle Vereine noch alle Kanustationen zeigt).

Da diese Übernachtungen ehrenamtlich und freiwillig angeboten werden, geht bitte verantwortungsvoll damit um.


Gewässerführer

  • Deutsches Flußwanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 28. Auflage 2022, ISBN 978-3-968060-16-3
  • "DKV-Kanuwanderbuch für Nordwestdeutschland", DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 12. Auflage 2014, ISBN 978-3-937743-36-3


  • Aghte, Arend und Seck-Aghte, Monika: Flußfahrt mit Huhn. DTV Verlag Köln 1987, ISBN 3-8025-5038-2, viele Nachauflagen (Erst war der Film, dann das Kinderbuch. Über die Handlung schreibt sogar Wikipedia. "Unsere Zweier hießen immer 'Rosa Nord'. Die Kinder bestanden darauf. So auch der aktuelle: nach dem Kinderbuch 'Flußfahrt mit Huhn' von Arend Agthe und Monika Seck-Agthe. Da klauen die Kinder Opas Ruderboot und schippern die Fulda und Weser hinunter (mit vielen Abenteuern), bis sie die Nordsee erreichen. Und Opas Ruderboot heißt 'Rosa Nord'." (Zitat wilde13 im Faltbootforum vom 6.6. 2020))
  • Below, Manfred: Die Weser - Das Reise-Lesebuch. Vom Thüringer Wald bis zur Nordsee. Edition Temmen 2011, ISBN 978-3-86108-965-0 (Von Christina Krätzig ("Kajak-Magazin" 6/2015, S. 37) empfohlen.)
  • Brundiers, Karin, und Fleischhauer, Gerd: "Die Weser. Hannoversch Münden - Bremerhaven mit Aller, Lesum, Wümme, Hamme, Hunte, Küstenkanal, Elbe-Weser-Weg (nautischer Führer)". Edition Maritim 1996, ISBN 978-3-89225-171-2
  • Dreppenstedt, Hinnerk: Die Weser mit Bad Pyrmont und Steinhuder Meer, Wurster Nordseeküste und Cuxhaven. Trescher Verlag Berlin, 1. Auflage 2022, ISBN 978-3-89794-564-7
  • Löbe, Karl: Das Weserbuch. Verlag C. W. Niemeyer, Hameln 1968, mit Rezension im "Kanu-Sport" 23/1968, S. 499 (Wäre das Buch doch fünf Jahrzehnte später geschrieben worden! Dann hätten wir den heutigen Navigationsstand auf der Unterweser mit dabei. Aber auch so ist der "Roman eines Flusses" die Quintessenz eines Menschen, der sein Berufsleben dem Wesergebiet widmete. Als Natur- und Geschichtsfreund verbindet er Geologie und Historie mit dem heutigen Flußbild, und als leitender Wirtschaftsfunktionär weiß er über die Weserschifffahrt zu berichten, z. B. als Beteiligter über dem Ausbau der Mittelweser, wo aus den Fehlern der Vorgänger gelernt und Wasserwirtschaftler, Landwirtschaftsexperten, Verkehrsfachleute und Landschaftsplaner an einen Tisch geholt wurden. Den blumigen Stil der 1920er, gefaßt ins Feuilleton der 50er, kann man mögen oder nicht - der Rezensent las das Buch mit Lust und Interesse.)
  • Schulze, Martin: Die Weser - ein nie enttäuschender Fluß. Pollner Verlag Oberschleißheim 2012, ISBN 9783899610291 (Tourführer in Wort, Bild und Jübermannkarten!)


Oberweser

  • Wassersport-Wanderatlas Weser mit Quellflüssen, Maßstab 1:100.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 1. Aufl. 1995, ISBN 3-929540-55-X, mit Aktualisierung
  • TourenAtlas TA4 "Oberweser - Leine", Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 2. Auflage 2018, ISBN 978-3-929540-78-9, mit Aktualisierung (für die Weser und ihre Nebenflüsse bis Minden, Lauf der Oberweser im Maßstab 1:25.000)
  • DKV-Gewässerführer für Nordrhein-Westfalen, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 7. Auflage 2011, ISBN 978-3-00-034266-0, S. 302-314 (Ausführliche Beschreibung der Weser von Hann. Münden bis Minden.)
  • Gerlach, Jürgen: Die schönsten Kanutouren in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. 23 Kanuwandertouren zwischen Weser und Saar. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 2018, ISBN 978-3-937743-48-6 (Werra, Fulda, Eder, Diemel, Nethe, Emmer, Oberweser, Lahn, Wied, Ahr, Nahe, Glan, Mittelrhein, Kyll, Sauer, Ruwer, Mosel, Blies, Prims, Nied, Saar.)
  • Gerlach, Jürgen, und Nejedly, Heinrich: Kanuwandern in Deutschland. BLV Verlagsgesellschaft 2003, ISBN 3-405-16457-5 (Weser von Hann. Münden bis Minden.)
  • Hennemann, Michael: Die schönsten Kanutouren Nordrhein-Westfalen und Hessen. Bruckmann Verlag München 2006, ISBN 3-7654-4291-7 (Oberweser)
  • Hennemann, Michael: Die schönsten Kanutouren in Niedersachsen. Bruckmann Verlag München 2008, ISBN 978-3-7654-4577-4 (Weser von Hann. Münden nach Hameln)
  • Hennemann, Michael: Deutschland zu Fluss. Die 50 schönsten Kanurouten von List bis Oberstdorf und Selfkant bis Görlitz. Bruckmann Verlag München 2014, ISBN 978-3-7654-8735-4 (Weser von Hann. Münden nach Hameln)
  • Hennemann, Michael: Die schönsten Kanutouren in Nordrhein-Westfalen. 20 Kanuwandertouren zwischen Eifel und Weserbergland. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 2016, ISBN 978-3-937743-47-9 (Niers, Ems-Oberlauf, Werse, Else, Werre, Weser-Oberlauf, Nethe, Lippe von Paderborn-Sande bis Lippstadt, außerdem von Werne-Stockum bis Lünen-Beckinghausen und schließlich von Datteln bis Dorsten, Alme, Möhne, Ruhr von Neheim bis Wickede, von Fröndenberg bis Schwerte und schließlich von Wetter bis Essen, Wupper, Sieg, Rhein-Mittellauf, Ahr und Rur.)
  • Kettler, Thomas, und Hillmann, Carola: "Kanu Kompass Deutschland Mitte". Thomas Kettler Verlag Hamburg 2002, ISBN 3-934014-04-6 (Beschreibung der Etappen Karlshafen - Höxter - Bodenwerder - Hameln - Rinteln - Minden)
  • Schorr, Stefan; Kettler, Thomas; und Hillmann, Carola: Rund um Lahn, Fulda, Werra, Leine. Das Reisehandbuch zum Kanuwandern. Thomas Kettler Verlag Hamburg 2011, ISBN 978-3-934014-12-1 (Diemel, Eder, Edersee, Emmer, Fulda, Lahn, Leine, Lippe, Oker, Rhume, Werra, Weser. Dazu Stadtrundgänge in Bad Ems, Hameln, Hannover, Limburg, Lippstadt, Marburg und Wetzlar.)
  • Schorr, Stefan: Kanu Kompakt Weser. Weser Hann. Münden - Minden. Mit Radwanderweg und topographischen Karten 1:75.000. Thomas Kettler Verlag Hamburg, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-934014-99-2 (Mit Ringbindung, aber leider nicht auf wasserfestem Papier gedruckt. Wird trotzdem von Paddlern empfohlen.)


Mittelweser

  • TourenAtlas TA2 "Weser-Ems", Wasserwandern zwischen Mittellandkanal und Nordsee. 3. Auflage 2018, Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, ISBN 978-3-929540-63-5, mit Aktualisierung (für die Weser und ihre Nebenflüsse ab Minden)
  • Voigt-Köhler, Inge, und Knauf, Diethelm: Mit Stöckelschuh und Krawatte im Faltboot. Bremen am Wasser von den Goldenen Zwanzigern bis in die 70er Jahre. Edition Temmen, Bremen 2020, ISBN 978-3-8378-1058-5, mit ausführlicher Rezension in "Kanu-Sport" 12/2020, S. 28 f. ("Schwimmen in der Bremer Innenstadt - das konnte man in Flussbadeanstalten entlang der Weser noch weit bis ins beginnende 20. Jahrhundert hinein. Schiffe wurden an Schlachte und Tiefer be- und entladen, die Kaiserbrücke querte die Weser, der Vorläufer des Weserstadions wurde eingeweiht. Bisher unveröffentlichte Fotos aus drei Alben des ersten Bremer Kanu-Vereins zeugen vom Leben am bzw. auf dem Wasser in Bremen & Umzu. Intensiv hat das Autoren-Team recherchiert, was auf den vielen Originalquellen eigentlich alles zu sehen ist. Sie nehmen uns mit auf Entdeckungstour in die nordöstlich von Bremen gelegenen Moorlandschaften, an die Unterweser und auf Ausflugsfahrten quer durch Deutschland. Angefangen mit der Gründung des Bremer Kanu-Clubs im Jahre 1920, gibt der von Inge Voigt-Köhler und Diethelm Knauf zusammengestellte Bildband vielfältige Einblicke in das Vereins- und Alltagsleben, in die technische Ausrüstung, das Miteinander der Wassersportler, in die Weiterentwicklung von sportlichen Wettkämpfen und das Zusammenspiel von Sport & Politik ... und spannt den zeitlichen Bogen bis in die 70er Jahre." (Aus der Verlagsbeschreibung))


Unterweser/Außenweser

  • Wassersport-Wanderkarte WW2 (Deutschland West), Maßstab 1:450.000, mit Gewässerkarte Ruhr, Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 6. Aufl. 2015, ISBN 978-3-929540-21-5
  • TourenAtlas TA2 "Weser-Ems, Wasserwandern zwischen Mittellandkanal und Nordsee", Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 2. Auflage 2013, ISBN 978-3-929540-62-8, mit Aktualisierung (für die Unterweser bis Bremerhaven)
  • Gerlach, Jürgen und Nejedly, Heinrich: "Kanuwandern in Nord- und Westdeutschland". BLV Verlagsgesellschaft 2006, ISBN 3-405-15594-0
  • Teigeler, Horst: Kanuwandern im Weser-Ems-Gebiet – Ostfriesland, Oldenburger Land, Emsland, Osnabrücker Land. Pollner Verlag Oberschleißheim 2000, ISBN 3-925660-82-8


Reiseberichte

  • Bahr, Michael: Vom Alpenrand zur Waterkant. Mit dem Kajak quer durch Deutschland. Tour-Reiseführer Verlag Haina / Kloster 1992, ISBN 3-927627-12-7 (Paddeln von Süd nach Nord längs durch die alte Bundesrepublik: Lech von der österreichischen Grenze ab – Donau – Altmühl – Rednitz – Regnitz – mittlerer Main – Sinn – Fliede – Fulda – Oberweser – Mittellandkanal – obere Hunte – Grawiede – mittlere und untere Hunte – Unterweser – Weser-Elbe-Schifffahrtsweg – Elbtrichter – Nord-Ostsee-Kanal – Kieler Bucht. Der Rezensent liest mit leisem Bedauern, denn da die Fliede heute nur noch bei Hochwasser befahren werden darf und man für den kurzen hessischen Abschnitt der Sinn inzwischen eine Genehmigung braucht, ist diese Tour "über Stock und Stein" nicht mehr möglich.)
  • Brecht-Bergen, Richard: Mit Pickel und Faltboot durch drei Erdteile. Fahrtenbilder. Wilhelm Limpert Verlag Berlin 1943 ("Brecht-Bergen leitete viele Wanderungen und Faltbootfahrten in der Schweiz, auf Frankreichs Flüssen, im Atlasgebirge, im Bosporus, im Kaukasus und in Lappland." (Zitat AGIR, Archiv zur Geschichte des individuellen Reisens) - Ein Buch aus der Zeit, wo Fahrten nicht zum Zeigen des Equipments, sondern aus Lust am Abenteuer unternommen wurden. Dem Autor war es gleich, ob er auf Berge stieg oder im Faltboot fuhr: er tat beides aus Freude an Bewegung! Neben "Wasserfahrten durch deutsche Gaue" auf Weser, Isar und Amper klettert er in den Bergen der Schweiz, paddelt die Rhone von Lyon ins Mittelmeer, durchsteigt den marokkanischen Hochatlas, bezwingt Berge im Kaukasus und paddelt in den Einöden Lapplands den Räkkijärvi, den Kuosninjoki (wo mögen die Flüsse liegen?) und den Neidenelv in der Finnmark an der heutigen russisch-finnischen Grenze.)
  • Bunsen, Marie von: Im Ruderboot durch Deutschland. Havel, Werra, Weser und Oder. Verlag S. Fischer Berlin 1914 (Nachauflage in den 1930er Jahren, verändert neu aufgelegt mit dem Untertitel "Auf Flüssen und Kanälen in den Jahren 1905 bis 1915" (= Frauenfahrten-Reihe) beim Promedia Verlag Wien 1994, ISBN 3-900478-78-3; 2014 auch als Hörbuch erschienen.) (Die Frau aus gutem Hause konnte sich nicht nur die Ausbildung zur Künstlerin leisten - sie konnte selbständig reisen und: selbständig leben! Das Beben, das sie mit ihren Solo-Ruderfahrten im Deutschland der Kaiserzeit auslöste, zittert noch hundert Jahre später in den Reaktionen aus Schwerin, aus Parchim und in Thomas Theisingers "Kanu-Sport"-Artikel, Heft 1/2013, S. 26-29, nach: eine einzelne Frau war in die Domäne von Männerbünden eingebrochen! Die Havel fuhr sie von Potsdam bis Havelberg; dazu kommt eine Fahrt von Schwerin über die Müritz-Elde-Wasserstraße, die Kleinseenplatte, Rheinsberg, Neuruppin nach Spandau; außerdem eine Werra-Weser-Tour mit Abstecher ans Steinhuder Meer und eine Oderfahrt von Brieg (Brzeg) bis Frankfurt/Oder, jeweils unterbrochen durch ausgiebige Besichtigungsgänge. Rittlinger hielt ihre Fahrtenbücher Fontanes "Wanderungen" ebenbürtig. Die "wissende Reisende" (wie sie sich nannte) wanderte auch gern zu Fuß, durchzog fremde Länder und stand, wie ihre Biographie zeigt, bis ins hohe Alter hellwach in Leben und Gesellschaft. Wassersportlerinnen, ans Werk!)
  • Fuchs, Erich: Schlingelgeschichten. Kajak-Erlebnisse auf Donau, Rhein und anderen deutschen Flüssen. Deutscher Kanu-Verband, Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 1992, ISBN 3-924580-40-5 (Der Paddler aus Leidenschaft, am Main lebend und dort aufgewachsen, beschreibt in farbigen Bildern Touren durch die "alte" BRD; als Klammer dienen zwei Fahrten auf dem "geliebten Main". Dazu kommen zwei Fahrten auf der Weser. Leise klingt dem Rezensenten der farbige Stil der 1920er Jahre nach.)
  • Guttropf, Herbert: Immer flussabwärts. Klassische Faltbootreisen der fünfziger Jahre. BoD GmbH Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1359-X (Neckar; Mosel; Illinger Altrhein, Auer Altwasser, Wörther und Sondernheimer Althrein sowie Lingenfelder Altwasser bei Mannheim; Rhein von der Neckarmündung bis Köln; Regen von Viechtach bis Regensburg; Donau von Ulm bis Wien; Oberweser von Hann. Münden bis Minden; und Ardèche von Vogue bis zur Mündung in die Rhone bei Pont-Saint-Esprit. Alles vor den großen Regulierungen der 60er/70er Jahre und mit Bahn & Bus - das Buch endet 1963, im letzten Sommer, den die beiden Familien ohne eigene Autos verlebten. Es war eben die Gute Alte Zeit. Lesermeinungen von 2007 hier.)
  • Habbel, Franz Ludwig: Erwanderte Heimat vom Bayerischen Wald bis Ostfriesland mit dem Faltboot. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1956 (Kosmos-Gesellschaft). (Der Pfadfinder und Verleger (1894-1964) wanderte auch zu Fuß und mit Fahrrad. "Fahrten in den schönsten Landschaften, sehr gut." (Zitat Wolfgang Half))
  • Italiaander, Rolf: Flußzigeuner. Zwei Jungens, ein Faltboot, ein Floß. Erzählung für die Jugend. Gustav Weiße Verlag Leipzig 1934, 2. Auflage beim A. Weichert Verlag, Hannover und Berlin, 1955 ("Die Geschichte von zwei Jungen spielt um Minden und auf der Weser. Das Wasser hat es den beiden angetan, die sich mächtig zum Strom hingezogen fühlen. Ein Plan reift: Gemeinsam arbeiten die beiden Jungen sich aus Pfennigbeträgen das Geld zusammen, um ein aufblasbares Gummiboot erwerben zu können, bis der Traum eines Tages Wirklichkeit wird. Das Büchlein zeichnet sich aus durch typisch jungenhafte Züge. In seiner wunderbar lustig unbeschwerten Art ist es wunderbar geeignet, sowohl in den großen, als auch in den kleinen Kindern Freude und Sympathie für das Wasserwandern zu wecken." (Rezension in den "Kanusport-Nachrichten" 23/1955, S. 407))
  • Raven-Hart, R.: Canoe Errant. John Murray, London 1935 (Der irisch-britische Major, Paddler und Reiseschriftsteller (1889-1971), nach dem Ersten Weltkrieg aus Gesundheitsgründen demobilisiert, konnte mit seiner kleinen Pension nicht die Reisen unternehmen, die er gern gemacht hätte. Da sah er 1929 ein Faltboot - und mit ihm die Lösung! Schon im Jahr darauf begann er im Hart-Zweier die Gewässer Europas zu befahren. 1935 veröffentlichte er in seinem Erstlingsbuch die Fahrtberichte mit sachdienlichen Hinweisen am Schluß. Sein knapper, lebendiger Stil, Kreuzung von Fahrtbericht mit Reportage, sollte bis zum Beginn des 2. Weltkrieges britischen Paddlern den Weg weisen (das Exemplar des Rezensenten ist recht zerlesen).
    In Deutschland wurden es Aller, Bodensee (= Lake of Constance) mit Hochrhein, die deutsche Donau, Drage (= Drawa) mit Weiterfahrt auf unterer Netze (= Noteć) und unterer Warthe (= Warta), Elbe, Fulda mit Weiterfahrt auf der Weser (S. 178 ff.), Havel, Inn, Lahn, Lesum und Wümme, Main, die untere Mulde, Neckar, Oertze, Oder, Saar mit Weiterfahrt auf Mosel und Rhein, Spreewald mit Weiterfahrt auf Dahme und Teupitzer Seen, Trave, Unstrut mit Weiterfahrt auf Saale und Elbe, Werbellinsee mit Weiterfahrt auf unterer Oder, Wakenitz, Werra mit Weiterfahrt auf der Weser (S. 72 ff.) In Frankreich und der Schweiz fuhr er Charente, den Canal du Midi, Genfer See (= Lake Geneva) mit Weiterfahrt auf der Rhone, Loire, Maas (= Meuse) und die nordwestfranzösischen Kanäle, Marne, Oise, Rhône mit Delta, Saône mit nordwestfranzösischen Kanälen, Sarthe, Seine, und die Flüsse und Seen rund um Bordeaux (Vezere, Dordogne, die Etangs, Garonne, Petite Leyre). In Österreich die Donau, Salzach mit Weiterfahrt auf Inn und Donau, in der Tschechoslowakei Moldau und tschechische Elbe, den Váh (= die Waag), in Ungarn die Donau bis nach Budapest sowie den Balaton, in Jugoslawien die Drava (= Drau) und die dalmatinische Küste.
    Das Buch ist ein Zeitdokument, weil es Städte und Kanuheime vor der Kriegszerstörung zeigt - und die Art der jeweiligen Reisegefährten, die Raven-Hart für seinen Zweier immer wieder suchte und fand. Wer mehr über den "irischen Rittlinger" wissen will, lese Thomas Theisingers Raven-Hart - Biographie im Faltbootjahrbuch "Binsenbummeln und Meeresrauschen V", (März 2010), Faltenreich Verlag Oldenburg 2010, ISBN 978-3-9811182-6-1, S. 81-98, sowie seinen Artikel "Raven-Hart – kein einfacher Fall" in "Kanu-Sport" 10/2015, S. 20-25!
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  • Voigt-Köhler, Inge, und Knauf, Diethelm: Mit Stöckelschuh und Krawatte im Faltboot. Bremen am Wasser von den Goldenen Zwanzigern bis in die 70er Jahre. Edition Temmen, Bremen 2020, ISBN 978-3-8378-1058-5, mit ausführlicher Rezension in "Kanu-Sport" 12/2020, S. 28 f. ("Schwimmen in der Bremer Innenstadt - das konnte man in Flussbadeanstalten entlang der Weser noch weit bis ins beginnende 20. Jahrhundert hinein. Schiffe wurden an Schlachte und Tiefer be- und entladen, die Kaiserbrücke querte die Weser, der Vorläufer des Weserstadions wurde eingeweiht. Bisher unveröffentlichte Fotos aus drei Alben des ersten Bremer Kanu-Vereins zeugen vom Leben am bzw. auf dem Wasser in Bremen & Umzu. Intensiv hat das Autoren-Team recherchiert, was auf den vielen Originalquellen eigentlich alles zu sehen ist. Sie nehmen uns mit auf Entdeckungstour in die nordöstlich von Bremen gelegenen Moorlandschaften, an die Unterweser und auf Ausflugsfahrten quer durch Deutschland. Angefangen mit der Gründung des Bremer Kanu-Clubs im Jahre 1920, gibt der von Inge Voigt-Köhler und Diethelm Knauf zusammengestellte Bildband vielfältige Einblicke in das Vereins- und Alltagsleben, in die technische Ausrüstung, das Miteinander der Wassersportler, in die Weiterentwicklung von sportlichen Wettkämpfen und das Zusammenspiel von Sport & Politik ... und spannt den zeitlichen Bogen bis in die 70er Jahre." (Aus der Verlagsbeschreibung) Die drei Fotoalben aus dem Bestand des bis 2003 bestehenden Bremer Kanu-Klubs, die hier in Auszügen veröffentlicht werden, umspannen die Jahre 1920-1941 und sind ein wassersportlicher und sozialhistorischer Schatz. Wer sieht, daß Wochenendpaddeln in den 1920ern ein gesellschaftlicher Akt war und man adrett mit Schlips und Kragen zum Arbeitseinsatz ging oder ins Kajak stieg, versteht manch vergilbtes Vorkriegspaddelbuch besser. Paddeln war damals ein junger Sport, und die Menschen gaben sich im Boot nicht nur standesgemäß, sondern frohsinniger und zugänglicher als in der geistig und räumlich engen Alltagswelt. Bilder auf S. 48 und S. 105 deuten an, daß Frauen in den 20ern nur in persönlicher Runde auf Augenhöhe wahrgenommen wurden – manchen Wassersportvereinen durften sie erst in den 1930ern als vollwertige Mitglieder beitreten.
    Neben vielen Fotos von Touren auf Ober- und Unterweser und Regattabildern aus dem alten Bremen gibt es diverse Ansichten von Hamme, Wümme und dem Blockland, wie sie vor dem Wiederaufbau Bremens in der Nachkriegszeit aussahen. Die Weser-Fotos zeigen Fluß und Uferstädte vor der großen Motorisierung der Nachkriegszeit und dem Ausbau zum Großschiffahrtsweg. Fotos vom Außenweser und Watt dagegen fast ganz: Dorthin wurde erst ab den 1970er Jahren öfter gepaddelt, als sich abgeschottete, sichere Seekajaks unter den Paddlern verbreiteten.
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Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Fuchs, Erich: Das Lied der Weser. Eine märchenhafte Paddeltour. "Kanu-Sport" 4/1990, S. 153-155, mit Leserbrief in Heft 8/1990, S. 371 (Fortsetzung einer Fulda-Tour bis Bremerhaven. Fuchs verarbeitete den Text später in seinem Buch "Schlingelgeschichten" (1992).)
  • Hebebrand, Dieter: Weserbergland - Paddelfahrt durch ein sagenhaftes Land. "Kanu-Sport" 6/1990, S. 256-260 (Viele Infos zu Sehenswürdigkeiten am Wege.)
  • Baganski, E.-Ulrich: Endlich Hilfe für die Weser? "Kanu-Sport" 8/1990, S. 364 und 366 (Es wird über die Einrichtung von neun neuen Meßstationen berichtet, die entlang der Werraufer das Wasser auf Sulfate, Chloride, Kalium, Natrium, Hydrogencarbonat, Magnesium und Calcium sowie den pH-Wert kontrollieren sollen. "Wer weiß schon, daß im Jahr 1988 je Sekunde runde 175 kg Salz durch den DDR-Kalibergbau in das Werra/Weser-Flußsystem eingeleitet wurden? An heißen Sommertagen für jeden Kanuten erkennbar. Am Ufer zog sich zu beiden Seiten ein deutlich sichtbarer weißer Streifen entlang: Salz!" (Hervorhebung im Original.) Nach einem 1990 frisch erstellten Konzept soll die Einleitung in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 45 kg je Sekunde reduziert werden (!) Mit der Zerschlagung des thüringischen Kalibergbaus bis 1993 dürfte das Ziel - auf anderem Weg als erwartet - auch erreicht worden sein. Da der heutige Eigentümer, die K+S AG, wieder offiziell Salzlauge in die Werra pumpen darf, sollte man sich anhand der "Guten Alten Zeit" an die Folgen erinnern.)
  • Fuchs, Erich: Die Weser lockt uns zum Meer. "Kanu-Sport" 6/1991, S. 244 f. (In Siebenmeilenstiefeln von Hann. Münden bis Bremerhaven: Flüchtige Reflexionen auf der Testfahrt zum Wesermarathon. Fuchs verarbeitete den Text später in seinem Buch "Schlingelgeschichten" (1992).)
  • Danert, Friedhelm: Die Weser zwischen Nienburg und Bremen. DKV-Tourenvorschlag 3-4 Tage, 110 km. "Kanu-Sport" 11/1991, S. 492-494, mit Korrektur in Heft 5/1992, S. 220 (das Foto des WSV Verden stammt von Ira Müffelmann) (Informativ und lesenswert!)
  • Rausch, Oliver: Urlaub auf der Weser. Ein idealer Wanderfluß. "Kanu-Sport" 12/1994, S. 543 ff. (Weser ab Hann. Münden)
  • Danert, Friedhelm: Die Weser zwischen Hameln und Nienburg. DKV-Tourenvorschlag. "Kanu-Sport" 2/1995, S. 58 f. (Lesenswert!)
  • Reinhold, Horst: Auf Aller und Weser. "Kanu-Sport" 1/1996, S. 38 (Strecke Altencelle - Bremen)
  • Brutscheid, Bernadette: Ferienfahrt auf Fulda und Weser. Von Bad Hersfeld bis Bodenwerder. "Kanu-Sport" 2/1997, S. 74 f.
  • Koch, Paul: Im Kajak auf der Unterweser. "Kanu-Sport" 6/1997, S. 265
  • Bolte, Frank: Zwei Faltboot-Oldies auf der Oberweser. "Kanu-Sport" 11/1997, S. 484-487 (Familienfahrt mit zwei alten Hammer-Zweiern von Hannoversch Münden bis Holzminden.)
  • Ulex, Klaus: Von der Fulda zur Elbe. Faltboottour auf Fulda, Weser und Oste. "Kanu-Sport" 11/1998, S. 486 (Der Autor nutzte den Mittellandkanal. Leserbrief dazu in Heft 1/1999, S. 40)
  • Danert, Friedhelm: Kirchweyher Ochtum-Weser-Runde. "Kanu-Sport" 9/1999, S. 419
  • Harder, Maren: Familientour auf der Weser. "Kanu-Sport" 8/2000, S. 348 f.
  • Tegge, Shawn und Werner: Im Canadier von Braunschweig nach Bremen. 7-Tage-Tour über Oker, Aller und Weser. "Kanu-Sport" 7/2001, S. 17-22
  • Jäger, Manfred, und Heilmann, Gerhard: Von der Eder zur Weser. Im Canadier von Affoldern nach Grohnde. "Kanu-Sport" 1/2002, S. 10-15 (Vom Fuß der Edertalsperre bis zur Mündung der Eder in die Fulda und, an Kassel vorbei, bis zum Beginn der Weser in Bad Karlshafen. Dann auf dieser weiter bis Grohnde. Zwei Zweiercanadier fuhren diese Strecke in sechs Tagen.)
  • Hager, Rudolf, und Gräfe, Eberhard: Rund um die Wingst. Wanderfahrt auf Lesum, Hamme, Oste, Geeste und Weser. "Kanu-Sport" 2/2002, S. 10-12
  • Friedrichs, Patrick: Mit Boot und Bahn. Die etwas andere Anreise zur Weser. "Kanu-Sport" 7/2003, S. 24 f.
  • Scholz, Jorge, und Thon, Antje: 135 km gegen den Schmerz. Hann. Münden - Hameln: Eindrücke vom Wesermarathon. "Kanu-Sport" 10/2003, S. 20-23 (Mit Leserbriefen "Es geht noch härter" und "Mehr Aufmerksamkeit!" in Heft 11/2003, S. 43)
  • Prause, Wolfgang: Weserfahrt ohne Zelt und Schlafsack. Wanderfahrt von Hann.-Münden nach Minden. "Kanu-Sport" 9/2004, S. 14 f. (Außerhalb der Saison, im Spätherbst, kann man auch in den Jugendherbergen (Hann. Münden, Bad Karlshafen, Bodenwerder, Rinteln, Holzminden, Hameln) übernachten.)
  • Wichtiger Hinweis zur Befahrung der Weser. "Kanu-Sport" 3/2005, S. 5
  • Koch, Sylvia: Paddeln gegen die Frühjahrsmüdigkeit. Fit in den Frühling auf der Oberweser: Paddeln gegen die Frühjahrsmüdigkeit. "Kanu-Sport" 4/2006, S. 16-21 (Von Hann-Münden (wo wegen der Preise nicht auf dem bekannten Zeltplatz übernachtet wird) bis Lüchtringen. Viele touristische Tips.)
  • DKV-Praxistip: Vorsicht bei Hochwasser! "Kanu-Sport" 3/2007, S. 18 f.
  • Schneller, Anne: Neue Stege an der Oberweser. Projekt "Gelbe Welle". "Kanu-Sport" 4/2007, S. 34 f.
  • Clausing, Ulrich, und Kumm, Toni: Wesertour mit Boot und im Hotel. "Kanu-Sport" 4/2008, S. 8-12, mit Leserbriefen "Mehr auf Senioren eingehen" in Heft 5/2008, S. 4, und "Boot & Hotel ist eine gute Sache" in Heft 8/2008, S. 4 (Mit Internet geht alles - auch dies! Selbst die für die Weser wichtigen Pegelstände kann man abrufen. Konventionell sind nur noch die Faltbootzweier und der mitreisende Hund.)
  • Thielbörger, Elisabeth und Hans: Von Doktor Eisenbart zum Klabautermann. DKV-Tourenvorschlag: Die Weser. "Kanu-Sport" 4/2009, S. 22-24 (Von Hann. Münden bis Bremerhaven)
  • NRW: Neues Uferbetretungsverbot an der Weser. "Kanu-Sport" 5/2009, S. 5
  • 25. Weser-Tidenrallye: Auf der Flutwelle nach Bremen. "Kanu-Sport" 6/2010, S. 24
  • Thielbörger, Elisabeth: Gold und Silber auf der Werra. Touren: Weser-Wander-Abzeichen. "Kanu-Sport" 5/2015, S. 14-17 (Viele Infos zu den Sehenswürdigkeiten links und rechts des Ufers.)
  • Stümges, Sabine: Kanuten im Porträt: Marcus Langer - ein Vereinsmensch. "Kanu-Sport" 1/2016, S. 38 f. (Vorstellung des Organisators der Rintelner Eisfahrt.)
  • Neue Verkehrsregelung auf der Mittelweser und den dazugehörigen Schleusenkanälen. "Kanu-Sport" 11/2017, S. 10 (Zwischen Minden und Bremen-Fuldahafen dürfen jetzt Schiffe bis 110 m Länge und 11,45 m Breite verkehren. Wassersportler sollten daher im Bereich Nienburger Bogen (km 266,30 - km 267,10) und Horstedter Bucht (km 344,50 - km 346.30) sowie für die Abschnitte mit Engstellen (und geplanter Uferrückverlegung), km 255,0 und 295,0 die Innenkurven fahren.)
  • Zimmermann, Uschi: Die Weser rückwärts mit viel Corona-Plus und wenig Corona-Minus. Mundschutz immer dabei. "Kanu-Sport" 10/2020, S. 22 f. (Die Tourenplanung ist etwas kurios – die Strecke von Minden bis Hann. Münden aber motorbootfrei.)
  • Walter, Michael: Cross Germany, 1.300 km mit dem SUP - Bern nach Kiel. "Kanu-Sport" 10/2020, S. 14-17 (Mit 45 kg Gepäck auf dem Brett brauchte der Autor nur 21 Tage! Von Bern über Ober- und Mittelrhein, den Rhein-Herne-Kanal, Dortmund-Ems-Kanal und Mittellandkanal bis Minden, dann die Weser hinab bis Bremerhaven, dort die Geeste aufwärts, den Elbe-Weser-Schifffahrtsweg und die Oste nach Brunsbrüttel und schließlich den Nord-Ostsee-Kanal zur Holtenauer Schleuse, dem letzten von mehr als 35 Hindernissen.)
  • Hennemann, Michael: Kanu-Camping. Plätze und Tourentips für den nächsten Urlaub. "Kanu-Sport" 7/2021, S. 4-9 (Demmin, Hann. Münden, Rund um Regensburg, Spreewald, Holsteinische Schweiz.)
  • Wagner, Hans-Peter: "Schönste Schinderei im Frühling" begeisterte beim Jubiläum. 50. Jubiläumsfahrt Wesermarathon. "Kanu-Sport" 6/2022, S. 14 f.


Kanumagazin

  • Weser - Faltboot auf dem Märchenfluß. "Kanumagazin" 3/1996, S. 22
  • Bott, Rainer, und Nejedly, Heinrich: Auf gut deutsch. Fünf Touring-Klassiker. "Kanumagazin" 5/1998, S. 24-31 (Lahn in 5 Tagen von Wetzlar bis Lahnstein; Main in sechs Tagen von Gemünden bis Obernburg; vier Tage Ober- und zwei Tage Unterspreewald; Oberweser in sechs Tagen von Hann. Münden bis Hameln; Neckar in vier Tagen von Bad Friedrichshall bis Heidelberg.)
  • Weine nicht, wenn der Regen fällt (Wesertour). "Kanumagazin" 3/1999, S. 28
  • Kettler, Thomas, und Hillmann, Carola: Ab durch die Mitte - Grüne Hölle in Deutschland. Die Reize einer Urlaubswoche mit einmal Autoumsetzen auf Eder, Fulda und Weser. "Kanumagazin" 2/2003, S. 68-71
  • Deutschland Mitte. 9 Touren mit 30 Tagesetappen. "Kanumagazin" 2/2003, S. 72-74 (Fulda von Bad Hersfeld bis Hann. Münden; Eder vom Edersee bis zur Brücke bei Felsberg; Werra von Creuzburg bis Hann. Münden; Weser von Hann. Münden bis Minden; Diemel von Warburg bis Bad Karlshafen; Emmer von Schieder bis Emmern; Leine von Salzderhelden bis Hannover; Rhume von Gieboldehausen bis Northeim.)
  • Dem Storch auf der Spur. "Kanumagazin" 2/2005, S. 39
  • Weserberglandrallye - ein Selbsterfahrungsbericht. "Kanumagazin" 6/2005, S. 38
  • Weser - märchenhaft. "Kanumagazin" 5/2008, S. 104
  • Leisner, Uwe: Indianersommer. Eine Herbsttour auf der Weser. "Kanumagazin" 7/2012, S. 30-33 (Buchenlaubfärbung zwischen Hannoversch Münden und Bad Karlshafen.)
  • Weser (Tourentip). "Kanumagazin" 2/2014
  • Hennemann, Michael: Fabelhaft sagenhaft. Auf der Oberweser von Hannoversch Münden nach Minden. "Kanumagazin" 2/2016, S. 12-18 (200 km zwischen Hann. Münden und Minden in 6 Tagen.)
  • Zimmermann, Uschi: Den Mundschutz immer dabei! "Kanumagazin" 5/2020, S. 40-45 (Weser von Hann. Münden bis Minden, streng nach Coronavorschrift maskiert.)


Kajak-Magazin

  • Weser für Einsteiger. Artikel im "Kajak-Magazin" 4/2012
  • Krätzig, Christina: Die Weser - eine märchenhafte Paddeltour. "Kajak-Magazin" 6/2015, S. 32-37 (Abschnitt Hannoversch Münden bis Hameln, mit Vor-Fahrt auf der Werra von Hedemünden ab.)
  • Teutoburger Wald. Wasserwandern auf Werre, Else und Weser. "Kajak-Magazin" 6/2016
  • Kieselhorst, Dennis, und Jürgens, Christian: Abenteuer auf der Weser. Vom Zusammenfluß von Werra und Fulda bis zur Nordsee - ein Kajakangler steigt auf Tourenpaddeln um. "Kajak-Magazin" 1/2021, S. 36-41
  • Auf der Weser – einfach mal entschleunigen! "Kajak-Magazin" 1/2023


Rudersport

  • Deutsche Flüsse: Die Weser. "Rudersport" 6/2021


Outdoor

  • Kanutour auf der Weser (Katzensprünge). "Outdoor" 5/1996, S. 98


Weitere Zeitschriften


  • Baśniowy szlak Werry i Wezery (= Märchenweg Werra und Weser). Artikel im polnischen Kajakmagazin "Wiosło" Nr. 2/2019 (Auch polnische Paddler lesen Grimms Märchen und paddeln dort, wo deren Wurzeln liegen. Wer hat die Ausgabe und kann sie mir scannen?)


Quellen

Ein großer Teil der Erfahrungen entstammt einer Fahrt von Tine Anfang August 2013 von Hann. Münden bis zur Schleuse Schlüsselburg (siehe diese Diskussion) und wurde von ihr auf der Wikivoyage-Seite Wasserwandern auf der Weser veröffentlicht. Die Übernahme ins Faltbootwiki erfolgt mit der freundlichen Genehmigung von Tine.


  1. Hans Bahlow: Deutschlands geographische Namenwelt. Etymologisches Lexikon der Fluß- und Ortsnamen alteuropäischer Herkunft. Suhrkamp Taschenbuch 1221, Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1965, S. 532 und 533 f.
  2. F. Hamm: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands. Landbuch-Verlag GmbH Hannover 1976, ISBN 3-7842-0124-5, S. 90
  3. F. Hamm: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands. Landbuch-Verlag GmbH Hannover 1976, ISBN 3-7842-0124-5, S. 325
  4. Manfred Ganzer (Hrsg.): Handbuch für Wanderruderer. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Albrecht Philler Verlag Minden 1978, S. 380, siehe auch http://gewaesser.rudern.de/vorwort_zur_weser .
  5. Robert Geißler: Die Weser. Eine Beschreibung in Wort und Bild. Geißler's Verlag, Göttingen 1863, Faksimile bei Carl Ed. Schünemann Verlag, Bremen 1975, ISBN 3-7961-1676-0, S. 138.
  6. Walter Diestel: Herbstliche Weserfahrt. In: "Kanu-Sport" 24/1966, S. 510 f.
  7. Walter Diestel: Herbstliche Weserfahrt. In: "Kanu-Sport" 24/1966, S. 510 f.
  8. Walter Diestel: Aus der Quelle wächst der Bach... In: "Kanusport-Nachrichten" 4/1955, S. 63 f.
  9. Zitiert nach: Fred und Gabriele Oberhauser: Literarischer Führer durch Deutschland. Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1996 (?), unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1984, ISBN 3-458-32227-2, S. 217 f.
  • Backes, Magnus, und Feldtkeller, Hans: Kunsthistorischer Wanderführer Hessen. Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft Herrsching 1984, ISBN 3-88199-133-6, S. 339-346 (zu den Kunstschätzen des hessischen Ufers der Oberweser)
  • Bennert, Wulf, und Werner, Ulf-Jürgen: Windenergie. Verlag Technik Berlin (Ost) 1989, ISBN 3-341-00627-3, S. 16 f. (Zur Entwicklung der Bockwindmühle und der Zeitstellung der Mühle von Dörverden, km 308)
  • Biegel, Gerd, und Otte, Wulf (Hrsg.): Ein Volk dankt seinem (Ver)führer. Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg 1933–1937. Vorträge zur Ausstellung (= Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums Nr. 102). Braunschweigisches Landesmuseum Braunschweig 2002, ISBN 3-927939-58-7 (zum Bückeberg bei Hagenohsen, km 126,8)
  • Bönsel, Dirk; Schmidt, Petra; und Wedra, Christel: Botanische Wanderungen Band 5: Hessen. Urania Verlag Leipzig-Jena-Berlin 1996, ISBN 3-332-0558-8, S. 23-29 (zum Urwald an der Sababurg)
  • Dannmeyer, Paul: Kanuparadiese. Verlag Gerhard Stalling Oldenburg i. O., Abteilung Sportverlag, 1926, S. 123 f. (Zum Blick vom Denkmal oberhalb der Steinmühle, km 101,8)
  • Die Deutschen Heimatführer Band 15: Niedersachsen - Weserbergland. Verlag Dipl.-Kfm. Erwin Müller, Abt. Verlag der Deutschen Heimatführer, Berlin o. J. (ca. 1939), S. 56 (zu Einzelheiten von Fischbeck, km 141,6)
  • DKV-Deutsches Flußwanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 24.Auflage 1998, ISBN 3-924580-71-5 (zu einzelnen Bootshäusern und zu Befahrungsregelungen der Weser von Hann. Münden bis zur Schleuse Landesbergen. Für die vollständige Auflistung der Bootshäuser und Befahrungsregeln ist das Kanuwanderbuch Nordwestdeutschland oder das Deutsche Flußwanderbuch dringend zu empfehlen!)
  • DKV-Kanuwanderbuch für Nordwestdeutschland, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 11. Auflage 2005, ISBN 3-980440-72-9, Autor: Ingeborg u. H.E. Kloock, S. 201 ff. (zu Einzelheiten der Kilometerzählung)
  • Eckoldt, Martin, und Braun, Hans-Georg: Flüsse und Kanäle: Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen. DSV-Verlag Hamburg 1998, ISBN 3-88-412243-6, S. 137-147 (zur Wasserbaugeschichte der Weser in Bad Karlshafen, Minden und Dörverden und zu den Lebensdaten von Günther Buzengeiger) und S. 408-413 (zur Funktion des Pumpwerks Minden)
  • Engelskirchen, Lutz: Ein neues Industriemuseum. In einem Kegel, hohl und flach - die Glashütte Gernheim des Westfälischen Industriemuseums vor der Eröffnung. In: "industrie-kultur – Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte", Zeitschrift des Rheinischen und des Westfälischen Industriemuseums, Ausgabe 2/1998, S. 18-21 (Zur Glashütte in Gernheim, km 219,5)
  • Fröhlich, Hans-Joachim: Wege zu alten Bäumen Band 4: Nordrhein-Westfalen. WDV Wirtschaftsdienst OHG Frankfurt/Main 1992, ISBN 3-926181-18-4, S. 153 (zu den alten Linden am Kloster Corvey, km 71,0)
  • Ganzer, Manfred (Hrsg.): Handbuch für Wanderruderer. Albrecht Philler Verlag Minden 1978, S. 378 ff. (zu den Aalreusen der Weser und anderen Einzelheiten)
  • Griebens Reiseführer Bd. 45: Weserberge und Teutoburger Wald. Grieben Verlag Albert Goldschmidt Berlin 1932, S. 11 (zur Geologie der Oberweser), S. 43-110, 148-161, 172-139 (zu Einzelheiten der Sehenswürdigkeiten der Oberweser)
  • Hamm, F.: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands. Landbuch-Verlag GmbH Hannover 1976, ISBN 3-7842-0124-5, S. 16 (Zum Besuch der Delegation Harun al Raschids bei Karl dem Großen im Dezember 797 bei Herstelle, km 47), S. 25 (Zur Ersterwähnung der Mühle von Dörverden, km 308), S. 169 (Zur Datierung und zu den Auswirkungen der Erdrutsche am Eckberg bei Kemnade, km 112), S. 182 (Zum Weinberg bei Heyen, km 112), S. 183 (Zum Beginn der Holzverkohlung in Bodenwerder, km 32), S. 303 (Zur Sozialstruktur des Dorfes Gimte, km 2), S. 310 (Zur Wärme des Kühlwassers vom Kraftwerk Landesbergen, km 249)
  • Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands Band II: Niedersachsen und Bremen. Alfred Kröner Verlag Stuttgart 1960, S. 182 (zum historischen Rang des Schlosses in Hehlen, km 116,6)
  • Kitzinger, Karl: Weser, Fulda und Werra. Der Führer für Paddler, Ruderer, Flußwanderer und Flußfahrer (= 2. Band aus der Reihe "Die Flußführer"). Dieck & Co Verlag Stuttgart 1926, S. 61 (zur Aussicht von der Porta Westfalica), S. 63 (zum Pumpwerk Minden), S. 64 (zum Landschaftsbild der Mittelweser)
  • Koch, Egmont R.: Die Lage der Nation 85/86. GEO im Verlag Gruner + Jahr AG & Co. Hamburg 1986, ISBN 3-570-06705-X, S. 154 und S. 174 (zur Wasserverschmutzung der Weser)
  • Liedtke, Herbert, und Marcinek, Joachim: Physische Geographie Deutschlands. Justus Perthes Verlag Gotha 1994, ISBN 3-623-00840-0, S. 360 ff. (zur Geologie der Oberweser)
  • Literarischer Führer durch Deutschland. Ein Insel-Reiselexikon für die alten Bundesländer und Berlin. Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 1984, Nachdruck ca. 1996, ISBN 3-458-32227-2, S. 370 (Bad Karlshafen), S. 372 (Bodenwerder, Eschershausen) (zu literarischen Stätten)
  • Löbe, Karl: Das Weserbuch. Roman eines Flusses. Verlag C. W. Niemeyer, Hameln 1968, S. 32 (zu den Pegelwerten von Rinteln), S. 45 (zur monatlich in die Weser geleiteten Salzmenge), S. 104 f. (zu den Hungersteinen bei Würgassen, km 47.55 rechts, und Höxter, km 68.2), S. 230 (zur Fahrtdauer moderner Motorschiffe von Bremen aufwärts), S. 334 f. (zum Wesen der "Schlachte"), S. 393 (zur Versalzung der Dorfbrunnen an der Mittelweser), S. 412 (zur Sauerstoffanreicherung durch die Staustufen der Mittelweser), S. 413 (zur Vogelwelt an der Staustufe Schlüsselburg)
  • Maas, Heinrich: Wasserwandern im Weser-Ems-Gebiet. Hrsg. vom Landesverkehrsverband Weser-Ems e.V. Bremen 1959, S. 6 (Zur Natur der Mittelweser)
  • Meyer, Lothar: Einführung in die Geologie des Niedersächsischen Berglandes. (= Schriftenreihe Der Harz und Südniedersachsen, Heft 16, Serie Südniedersachsen.) Ed. Piepersche Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Clausthal-Zellerfeld 1973, S. 22 (Zum Kahleberg als "Umlaufberg", km 33-34)
  • Oehring, Heinz A.: Kleine Geschichte der Bootsgasse. "Kanu-Sport" 5/1974, S. 86 f. (Zur genauen Datierung der Bootsgasse Hameln, km 135)
  • Pörtner, Rudolf: Die Erben Roms. Städte und Stätten des deutschen Früh-Mittelalters. Econ Verlag Düsseldorf/Wien 1964, S. 416 (zur Bedeutung des Westwerks von Corvey, km 71)
  • Pusen, Hans: Niedersachsen I - Der Norden und die Hansestädte Bremen und Hamburg. (= Bibliothek Deutsche Landeskunde). Verlag Glock und Lutz Nürnberg 1973, S. 128-154 (zur Kulturgeschichte der niedersächsischen Mittelweser)
  • Pusen, Hans: Niedersachsen II - Das Berg- und Hügelland im Süden (= Bibliothek Deutsche Landeskunde). Verlag Glock und Lutz Nürnberg 1970, S. 71-138 (zur Kulturgeschichte der niedersächsischen Oberweser)
  • Rittlinger, Herbert: Die neue Schule des Kanusports. Wasser, Sonne, Boot und Zelt. F.A. Brockhaus Verlag Wiesbaden 1977, S. 348 (Zur Natur der Weser)
  • Rumland, Gerhard: Einiges über Tabak und Tabakanbau im Odertal. In: "VIADRUS", Heimatbuch für Bad Freienwalde (Oder) und Umgebung et Terra Transoderana. 7. Jahrgang 2015, Viadrus Press Bad Freienwalde 2015, S. 90 (Zur Bedeutung des Begriffs "Hugenotten" in Frankreich)
  • Schwarze, Gisela: Westfalen (= Bibliothek Deutsche Landeskunde). Verlag Glock und Lutz Nürnberg 1968, S. 343-363 (zur Kulturgeschichte des nordrhein-westfälischen Ufers der Oberweser)
  • Straub, August: Nordhessen I - Das Bergland von Niederhessen (= Bibliothek Deutsche Landeskunde). Verlag Glock und Lutz Nürnberg 1969, S. 126-135 (zu den Kunstschätzen des hessischen Ufers der Oberweser)
  • Wassersport-Wanderkarte WW2 (Deutschland West) Maßstab 1:450.000, mit Gewässerkarte Ruhr, Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 5. Aufl. 2005, ISBN 978-3-929540-20-8
  • Wegner, Karl-Hermann: Kurhessens Beitrag für das heutige Hessen. Hessische Landeszentrale für politische Bildung Wiesbaden 1999, ISBN 3-927127-17-28-0, S. 91 ff. (zu den Soldatenverkäufen des hessischen Landgrafen Friedrich II. 1776-1783)



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