Weichsel (Wisła)

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Inhaltsverzeichnis

Die Wisła (Weichsel)

Allgemeines

Die größeren Flüsse Polens mit der Weichsel in der Mitte. Achtung: die "Bobra" auf der Karte heißt richtig "Bóbr", und die "Netta" ist in Wirklichkeit der Kanał Augustowski.

Die Wisła (sprich: Wiswa), zu deutsch Weichsel, ist mit 1023 km der längste Fluß Polens. Ihr Einzugsgebiet beträgt 194.424 km². Die Tatsache, daß sie als einziger Großfluß komplett in Polen liegt und die Königsstädte Krakau und Warschau durchströmt, gibt ihr im polnischen Bewußtsein den Rang, den der Rhein im deutschen hat.

Der Wasserstand der Weichsel schwankt im Lauf des Jahres stark. Normalerweise ist er im März/April höchsten, ebenso können zwischen Mitte Juni und Mitte Juli ausreichende bis hohe Pegel auftreten. Allerdings ist dieser Rhythmus wetterlagenabhängig. Für hohe Sommerpegel sorgen u.a. die sogenannten V-b-Tiefs (sprich: fünf-beh-Tiefs), die starke Regenfälle mit sich bringen und häufig für Überschwemmungen tschechischer, slowakischer und polnischer Flüsse sorgen. Die bislang letzten schweren Weichselhochwasser im Juli 2001 und im Mai 2010 entstanden durch diese Wetterlage.

Im September und Oktober (oft auch schon im Spätsommer) herrscht Niedrigwasser. Dann können die Abwässer der Städte und Fabriken das Fahren unangenehm machen. Laut http://forum.mysnip.de/read.php?5426,721888,721895#msg-721895 ist eine Niedrigwassertour im Ober- und Mittellauf wegen der schlechten Wasserqualität sogar abgebrochen worden. Auch wenn sich die Wassergüte in den letzten Jahren leicht gebessert haben soll, gelten der Oberlauf bis Sandomierz und der Abschnitt Warschau-Wloclawek generell als schmutzig.

An allen größeren Städten gibt es Kanu- oder Ruderclubs mit Bootshäusern (nicht immer offen).

Die Kilometerschilder (in ganzen Kilometern) stehen oben auf dem Deich (Fernglas!) Auf den verzweigten Nebenarmen des Mittelaufes sind sie daher oft nicht zu erkennen.

Wie das deutsche, hat auch das polnische Alphabet etliche Sonderzeichen, um der richtigen Aussprache gerecht zu werden. Leider ist mein Schreibprogramm nicht in der Lage, diese korrekt wiederzugeben. Deshalb mußte ich manche Ortsnamen einfacher schreiben, als sie in Wirklichkeit geschrieben (und gesprochen) werden.

Zur deutschen Kaiserzeit war die Weichsel "in ihrem ganzen Laufe bis zur Einmündung der Przemza oberhalb Krakau und in dieser bis in den Ober-Schlesischen Kohlenbezirk" schiffbar. Im Unterlauf ab Thorn, der dem Deutschen Reich angehörte, reichte die Wassertiefe meist, "dass Schiffe, auf der Hauptlinie auch Dampfer, bei 1,3 m Tiefgang überall fahren können, wenn nicht Eisgang oder Hochwasser die Schifffahrt unmöglich macht. Allein das Fahrwasser auf der oberen Weichsel ist zu ungünstig, um eine zu Berg gehende Schifffahrt zu sichern. Hochwasser und Wassermangel wechseln häufig, Sandfelder, Sümpfe, Flussgabelungen bereiten dem Verkehr Hindernisse, die diese wichtige Wasserader lange nicht zu ihrer vollen Bedeutung kommen lassen. Die gleichen Übelstände finden sich auf den Nebenflüssen Bug und Narew." [1]. Im Grundsatz sind diese Probleme auch heute noch vorhanden. - Eine deutsche wassersportliche Komplettbefahrung der Weichsel ist bereits 1930 dokumentiert ("Wassersport" Jahrgang 1930, S. 1017 und 1039, vom Abschnitt Auschwitz - Danzig).

"Ich bin dieses Jahr im August die Strecke von Krakau nach Warschau gefahren. Wenn du es irgendwie einrichten kannst, fahr ab Niepolomice. Die 60 km ab Krakau sind nicht sehr schön.
Du kannst aber auch hinter der ersten Stadtschleuse Kraków Dąbie links einsetzen. Da ist ein kleiner Park und flaches Ufer. Die zweite Schleuse mussten wir auch umtragen, rechts am E-Werk, weil sonntags die Schleuse nicht in Betrieb war. War sehr mühsam, aber machbar. Der Fluss bis Warschau ist einfach fantastisch. Wir haben in Warschau abgebrochen wegen Hochwasser und Schietwetter.
Über Zeltplätze brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die gibt es zuhauf, vorausgesetzt, es gibt kein Hochwasser. Paddler haben wir keine gesehen. Auch keine Campingplätze. Durch die hohen Deiche sieht man auch von der Umgebung recht wenig. Die Leute sind aber sehr nett, und günstig ist es auch.
Wir hatten den Weichselführer von Jübermann dabei. Da ist wirklich jede Scheune erwähnt und man findet sich gut zurecht.
Das Wehr am KW Poloniec kannst du bei Normalwasser problemlos überfahren. Das Public Water ist übrigens trinkbar.
Weitere Infos dazu findest du unter http://www.faltbootreise.de."
Zitat bratgitarre in http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,176233,176391#msg-176391 vom 17.12. 2010


"Wenn es irgendwie möglich ist, setze etwa 60 km hinter Krakau, z.Bsp. in Niepolomice, ein. Die Weichsel ist bis dahin nicht schön mit steilen Ufern ähnlich der Ems und du umgehst die zweite Schleuse. Ab Niepolomice bis etwa Plock ist die Weichsel ein echt traumhafter Fluss, der zum Sandbankcampen einlädt. Versorgen kannst du dich in den diversen Dörfchen, die man allerdings hinterm Deich meist nur am Kirchturm erkennt." Zitat bratgitarre in http://www.faltboot.org/forum/read.php?14,192103,201440#msg-201440 vom 1.12. 2012


"Angeln ohne Permit ist mit hohen Strafen belegt. Die 'grüne Polizei' sieht (fast) alles!" Zitat janhimp in http://www.faltboot.org/forum/read.php?14,192103,192174#msg-192174 vo 18.2. 2012


Nach polnischem Recht müssen Boote über 5 m Länge, die auf den polnischen Wasserstraßen unterwegs sind, wie in Deutschland einen Namen tragen.

Paddler, die polnische Marinas anlaufen wollen, sollten auf korrekte Beflaggung des Bootes achten. "Meine Erfahrung auf Weichsel, Warthe und Oder (2009, 2016) ist folgende: auch bei Paddelbooten wird die Gastlandflagge am Bug & Nationale am Heck, oder Gastland- über der Nationalflagge am Heck zu führen als Gebot der Höflichkeit verstanden, und wohl weil korrekt beflaggt, wurde ich überall freundlichst aufgenommen. Kameraden mit un- oder nur national beflaggten Booten ist es in denselben Marinas/ bei denselben Vereinen deutlich anders ergangen." Eine korrekte Beflaggung wird "als höfliche Geste gegenüber dem Gastgeberland verstanden. Wer darauf - und ein Paar Brocken Polnisch - glaubt verzichten zu können, darf sich nicht wundern, wenn sie oder er im günstigsten Fall geflissentlich ignoriert, oder - weniger angenehm - des Hafens verwiesen wird. Bei beidem war ich Zuschauer. In Masuren hingegen, wurde mir von meinen polnischen Nachbarn berichtet, ist die Bevölkerung an schlechtes Benehmen der Touristen - auch der polnischen - gewöhnt." (Zitate janhimp in dieser Diskussion des Outdoorseitenforums vom 4.5. und 5.5. 2018) Ein korrekt beflaggtes Boot ist hier zu sehen. Wer keine Marina anlaufen will, den grüßen nach Erfahrung des Bearbeiters Bauern und Angler auch ohne Flaggen freundlich.


Für weitere Informationen zum Land sei auf den Artikel Polen verwiesen.


Verkehrsanbindungen

Die Zugverbindungen zu den großen Städten am Fluß haben sich 2008 fortschreitend verschlechtert. Umsteigefrei sind nur noch Warschau und Gdansk von Berlin erreichbar (ohne Gepäckwagen). Die IC und Regionalzugverbindungen von Deutschland in Richtung Krakow sind bis 2015 schrittweise eingestellt worden. Anläßlich der Erhebung Wroclaws "Kulturhauptstadt Europa" wurde allerdings 2016 der IC Berlin-Cottbus-Wroclaw bis mindestens Dezember 2020 wieder aufgewärmt ("Kulturzug"); in Wroclaw muß man Richtung Krakow umsteigen (Fahrstühle). Fahrplan und Preise sind hier zu finden. Nutzt ihn, damit er erhalten bleibt!

Von Gdansk fährt morgens, mittags und abends je ein Expreßzug nach Szczecin, dort Anschluß nach Berlin (und vom Morgenzug mit längerer Wartezeit nach Lübeck). Bei Nachtzügen ohne Gepäckwagen ist es ratsam, für das Boot eine zusätzliche Schlafliege zu löhnen, da der Raum in den Abteilen sehr begrenzt ist.

Von Dresden existiert vormittags und nachmittags je eine Regionalzugverbindung Richtung Krakow und zurück. Dazu muß man in Görlitz und Wroclaw umsteigen. Die Züge haben Gepäckwagen bzw. -abteile. Der Zug Görlitz - Wroclaw ist auch auf der polnischen Seite gut gefüllt: wochentags werden Radreisende gebeten, die Räder nicht an den Sitzen anzuschließen (weil diese für Fahrgäste benötigt werden), sondern neben die Toilette zu stellen; ähnliches dürfte für Faltboote gelten. Sonnabends und sonntags stürmen die Radler ohnehin die Wagen.

Ab Dezember 2018 soll nach jahrelanger Pause endlich wieder ein IC von Berlin über Frankfurt/Oder nach Wroclaw und Krakow fahren. Nach bisherigen Informationen entsprechen seine Fahrzeiten allerdings mehr den Bedürfnissen der polnischen Zugfahrer.


Paddelbare Nebenflüsse

Die folgenden Angaben sind dem DKV-Führer "Nordosteuropa", einem thematischen Atlas Polens und mehreren Touristenkarten entnommen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sollen Anreiz zum Weitersuchen geben.


Oberlauf:

  • Nida ab dem Zusammenfluß von Nida und Czarna Nida
  • Dunajec ab Nowy Targ, zusammen mit Poprad ab Stara´ L´ubovna (Slowakei); siehe DKV-Führer S. 58
  • Wisloka ab Jaslo


Mittellauf:

  • San ab Lesko (ab Nisko Wasserstraße), zusammen mit Wislok ab Krosno sowie Tanew ab Narol (dieser anfangs schwierig, siehe DKV-Führer S. 57)
  • Pilica ab dem Zusammenfluß von Pilica und Czarna


Unterlauf:

  • Narew und Narewka ab Narewka (Bialowieski-Nationalpark wahrscheinlich verboten), zusammen mit:
  • Bug (Wasserstraße) ab der polnisch-ukrainischen Grenze (weiter stromauf wahrscheinlich verboten)
  • Biebrza ab Augustowski-Kanal (Wasserstraße) mit Czarna Hancza (usw...)
  • Omulew ab Jezioro Lanskie
  • Nida bzw. Wkra ab Dzialdowo; ab Joniec geringe Schwierigkeiten
  • Drweca (Drewenz) ab Oberländer Kanal
  • Wda (Schwarzwasser) ab Jezioro Wieckie bei Lipusz (siehe DKV-Führer S. 52 und "Kanutouren in Pommern", Conrad Stein Verlag Welver 2005, ISBN 3-89392-356-X)
  • Osa ab Rogozno-Zamek (evtl. auch schon weiter oberhalb)
  • Wierzyca ab Koscierzyna; ab Czarnocin geringe Schwierigkeiten
  • Nogat zum Frischen Haff


Die Weichsel ist über mehrere Kanäle mit anderen Flußsystemen Europas verbunden:

  • vom Bug aus verläuft der Dnepr-Bug-Kanal durch Belorussland zum Schwarzen Meer;
  • über die Biebrza und den Augustowski-Kanal wird der litauische Nieman / die Memel zur Ostsee erreicht;
  • bei Bydgoszcz verbindet der Kanal Bydgoski/Bromberger Kanal die Weichsel mit dem Notec/der Netze und über die Oder mit den mittel- und westeuropäischen Kanalsystemen.


Leider werden diese Kanäle nicht mehr gewerblich genutzt. Im Sommer 2006 waren auch die Schleusen des Kanal Bydgoski im Stadtgebiet von Bydgoszcz nicht mehr bewirtschaftet. Überhaupt sind Berufs- und Sportbootverkehr auf der Weichsel gering.


Kurzbeschreibung

Oberlauf (von der Quelle bis Sandomierz, km 268)

Allgemeines

Die Weichsel entspringt mit zwei Quellflüssen in den Beskiden 25 km südlich von Bielsko-Biala. Laut DKV-Führer ist sie in diesem Bereich Wildwasser und ab Skoczow befahrbar. Kaum dem Gebirge entflossen, verliert sie den wilden Charakter und wird im 32 km² großen Goczalko-See aufgestaut, dessen Befahren laut DKV-Führer verboten sein soll. Unterhalb seiner Staumauer, an den Bahn- und Straßenbrücken zwischen Pszczyna und Czechowice-Dziedzice, startet die Beschreibung von JACOBS/MUSCHIOL (verlegt bei Jübermann 1996).

Das ist allerdings noch 40 km oberhalb des offiziellen Weichsel-Nullpunktes; der steht erst bei Oswiecim/Auschwitz an der Einmündung des Flüßchens Przemsza. Hier beginnt die Weichsel-Wasserstraße, wenn auch zunächst für kleine Tonnagen (oberhalb des Krakauer Industriehafens gibt es keinen Frachtverkehr mehr). 4 km abwärts, bei Oswiecim-Dwory, liegt eine Schleuse, gefolgt von einer weiteren in Laczany (km 37). Die dritte Staustufe liegt bei Tyniec (km 66), die vierte nach dem Krakauer Zentrum kurz vor dem Industriehafen Krakow-Dabie bei km 81. Die letzte folgt hinter der Stadt beim Ortsteil Przewoz (km 93); von nun an bis zum Staudamm Wloclawek (km 674) ist der Fluß schleusenfrei.

Die Weichselwasserstraße ist im Oberlauf gleichmäßig befahrbar. Reste alter Buhnen sorgen für eine einheitliche Fahrrinne ohne Seitenverzweigungen und Sandbänke.

Ab Krakow fließt die Weichsel überwiegend durch Acker- und Wiesenland; nur zwischen Niepolomice und Nowe Brzesko (km 111 - 121) treten Wälder ans Ufer. Ursache ist der fruchtbare Lößboden, in dem sich stellenweise sogar Schwarzerden entwickelt haben. Dicht an dicht liegen die Weizen-, Kartoffel- und Zuckerrübenfelder, um Tarnobrzeg und Sandomierz (km 245 - 269) stehen Obstplantagen. Dabei haben die Felder oft kaum zwei Hektar Größe, nirgendwo gibt es mehr Kleinbauern als in "Kleinpolen". Da viele direkt auf ihrem Acker leben, ist die Trennung zwischen Dorf und Feldern verwischt; überall trifft man auf Einzelhöfe. Die Stadt Tarnobrzeg ist ein Zentrum von Schwefelabbau und -verhüttung, was man bei entsprechender Windrichtung weithin riechen kann.

Der Oberlauf der Weichsel ist im Winter an 20-30 Tagen zugefroren. Im Herbst ist auf diesem Abschnitt bei schwachem Südwestwind mit Früh- oder Hochnebel zu rechnen.


Erhaltene Altstädte


Industriehäfen
  • Krakow (km 81)
  • Baranow Sandomierski (km 242, nur Personenschiffahrt)
  • Sandomierz (km 269)


Mittellauf (von Sandomierz, km 268, bis zur Narewmündung, km 549)

Allgemeines

Kein Fluß zeichnet polnische Geschichte so deutlich nach wie die Weichsel: während der Oberlauf bis zur Sanmündung (km 280) bzw. Zawichost (km 287) bis 1918 teils österreichisch und daher reguliert war, gehörte der Mittellauf seit jeher zum zaristischen Russland. Er ist naturbelassen, unreguliert und verändert sich bei jedem starken Hochwasser. Von e i n e m Fluß zu sprechen ist hier nicht sinnvoll, denn er verzweigt sich innerhalb eines breiten Bettes in Alt- und neue Arme, schmale Wässer durchlaufen Wiesen und Auenwald, und mächtige Sandbänke bieten ungestörten Raum zum Zelten. Ab Solec nad Wisła (km 331) besteht die Weichsel aus mehreren starken Armen, deren Fahrrinne eigentlich nur durch die Strömung erkennbar ist. Erst im Stadtgebiet Warschaus (etwa ab km 496) zwängt sich der Fluß mühsam in ein einheitliches Bett, nicht ohne zuvor an der Swidry-Male-Insel (km 492) einen der wenigen FKK-Strände Polens berührt zu haben. Hinter der Stadtgrenze (etwa km 530) setzt er seine Zwanglosigkeit fort. Für Frachtschiffer ein Leidensweg, ist der Mittellauf für Paddler wohl der reizvollste Wisłateil. "Komplett naturbelassener Strom mit unzähligen Inseln, Sandbänken, Nebenarmen, viele Vögel. Fahrrinne oft schwer zu finden, nur mit Weidenbüschen markiert. Wasserverschmutzung leider an der Grenze zum (Un)Erträglichen." (Erfahrung von Rüdiger aus Wien, 2013)

Interessant ist, daß laut STRITZKY das Wasser des San eine andere Farbe haben soll als das der Weichsel. Der Unterschied soll so deutlich sein, daß man ihn sogar vom Boot aus erkennt.

Die Landschaft am Ufer ist wenig bewegt. Die zwei Ausnahmen sind die hügeligen Ufer bei Sandomierz (Schieferklotz Gora Pieprzowe/Pfeffergebirge, km 271), und der Abschnitt von Zawichost bis Pulawy (km 288 - 370). Hier, bei Kazimierz Dolny (km 359), durchbricht die Weichsel das Kleinpolnische Hügelland. Vor allem zwischen den Dörfern Annopol (km 297) und Piotrawin (km 324) sowie noch einmal zwischen Kazimierz Dolny (km 359) und Pulawy (km 371) hat der Fluß 40-80 m hohe Steilufer in die Löß- und Kalkböden geschnitten. Schon im Reserwat "Krowia Wyspa" ("Kuhinsel", km 352-354) oberhalb der Stadt brüten Austernfischer (sehr selten im Binnenland!), Sand- und Flußregenpfeifer, Kiebitze, Steppen, Schwarzkopf- und Sturmmöwen sowie Fluß- und Zwergseeschwalben. Anlegen ist verboten, Vögel beobachten erlaubt. (Beachte die unterhalb der Insel am rechten Hochufer stehende Windmühle!)

An diese Hänge schmiegt sich das Städtchen Kazimierz Dolny (km 359) und fügt sich harmonisch in die Landschaft des Kazimierski Park Krajobrazowy (Landschaftsschutzparks Kazimierz) ein. Für seine Lieblichkeit ist der Ort in ganz Polen berühmt und lohnt einen Aufenthalt (auch wenn er an Juli- und Augustwochenenden überlaufen ist). Viele Filme wurden hier gedreht, und viele polnische Künstler mal(t)en hier. Die Gemäldegalerie lohnt!

Die ursprünglich bewaldeten Löß-Hochflächen in der Umgebung von Kazimierz Dolny wurden um 1830 kahlgeschlagen und zu Ackerland gemacht. Diese geologisch kurze Zeit reichte dem Regen, das Land mit unzähligen Trockentälern und Hohlwegen zu zerfurchen. Im Löß versickert Regenwasser schlecht und läuft schnell ab, wobei es die feinen Bodenbestandteile mit sich nimmt. Anfangs leichte Dellen in der Lößebene, schnitten sich die Abflußrinnen zunehmend als Kerbtal in die Landschaft, um immer weitere Rinnen in sich aufzunehmen und als kilometerlange, 20 m tiefe Schluchten am Fluß zu enden. Wären die Sommer so trocken wie die der ukrainischen Steppe, hätten die Täler das Land nach Art der ukrainischen "Balkas" völlig zerklüftet. Die polnischen Sommerregen aber ließen die Talhänge, sobald die Bauern den Acker aufgaben, sich wieder bewalden, was die Erosion verlangsamte. So entstand ein Netz aus von Urwald überwucherten Lößschluchten (wawozy lessowe) und Hohlwegen, von denen man viele begehen kann. Nur die steilen Mergel-Südhänge im Mündungsbereich der Chodelka südlich des Dörfchens Podgórz (beim Weichsel-km 352 rechts einfahren) blieben Trockenhänge mit einer Steppenflora, wie man sie vom Maintal und vom Oderbruch kennt (Reserwat "Skarpa Dobrska" = "Dobrska-Böschung"); ähnlich konzentriert wachsen Trockenwaldpflanzen in dem achtarmigen Hohlwegsystem am Nordrand des Dorfes Rogów. Geologen können im früheren Kalksteinbruch von Bochotnica die steinerne Trennschicht zwischen Erdmittelalter (Kreide) und Erdneuzeit (Tertiär), die "Kreide-Tertiär-Grenze", besichtigen. (Auf dem Dofplatz erinnert ein Denkmal, das ein Deutscher beim flüchtigen Vorbeigehen als Kriegerdenkmal bezeichnen würde, an die 45 Einwohner, die am 18. November 1942 von einem aus SS-Leuten und Gendarmerie bestehenden Kommando "pazifiziert", d. h. erschossen wurden. [2] Der polnische Wikipedia-Artikel zu den "Pazifizierungen" ist bis heute nicht ins Deutsche gebracht worden.)

Natur- und Fotofreunde sollten auf dem Zeltplatz im städtischen Yachthafen von Kazimierz Dolny pausieren, wenigstens einen Tag in der Stadt verbringen und einen Wandertag durch die Lößschluchten einlegen. Empfohlen wird eine Wanderung durch das schöne Tal des Baches Potok Witoszyński (kann man als Rundwanderung machen: Kazimierz Dolny - Rzeczyca - Witoszyn - Celejów - Wierzchoniów - Bochotnica - Kazimierz Dolny, 25 km.) Naturkundliche Informationen bekommt man im PTTK-Büro am Markt und im "Museum an der Weichsel" (Muzeum Nadwiślańskie).

Dagegen lohnt ein Anlegen in Puławy (km 370) nicht. Schoß und Park der Fürsten Czartoryski werden überall gerühmt – aber wer die Potsdamer Parklandschaft, den Jenischpark in Hamburg und den Englischen Garten in München kennt, den reißt Puławy nicht vom Campinghocker. Nehmt Euch lieber Zeit für Kazimierz Dolny.

Von diesem Höhepunkt abgesehen bietet das Ufer, wie gesagt, wenig Abwechslung und ist zudem gleichmäßig eingedeicht. Um Höfe oder Dörfer zu sehen, muß man vielerorts erst den Deich besteigen. Vermutlich werden dem Paddler deshalb auch die weiten Obstplantagen entgehen, die zwischen Wilga und Warschau (km 452 - 490) das Weichselland prägen.

Die vielen Stillwässer bedingen je nach Jahreszeit viele Mücken und Gnitzen; in den letzten Jahren breitet sich am Mittellauf wieder der Weichselbiber aus.

Der Mittellauf der Weichsel ist im Winter an 30-40 Tagen zugefroren. Zusammen mit dem sommerlichen Niedrigwasser hat das zur Folge, daß der Mittellauf im Durchschnitt nur drei Monate im Jahr überhaupt schiffbar ist.

In Warschau verkauft der Ausrüster "Kevisport", ul. Batorego 20/316 neben Schwimmhilfen und Rettungswesten auch Kajaks, Paddel und andere Ausrüstungsteile.


Erhaltene Altstädte


Industriehäfen
  • Kazimierz Dolny (km 360)
  • Pulawy (km 372)
  • Warschau (Jachthafen km 506, Industriehafen km 513)


Unterlauf (von der Narewmündung, km 549, bis zur Mündung in die Ostsee, km 942)

Allgemeines

Nach der Narewmündung pendeln die Wasserläufe zunächst ungehindert weiter. Bedingt durch den oberhalb liegenden Zegrzynskie-Stausee ist das Wasser des Narew klarer als das der Weichsel. Auch dies soll laut STRITZKY vom Boot aus deutlich sichtbar sein.

Der Ruderer Achim Hill erlebte den Mittellauf der Weichsel zwischen Narew-Mündung und Stausee 1984 so: "Nur knapp entgingen wir einem Desaster an einer Boje, als wir uns noch nicht auf die starke Strömung umgestellt hatten. Das Flussbett ist dort bis zu 2 km breit. Der eigentliche Strom hat allerdings nur 50 bis 100 m Breite und schießt wild mäandrierend von einem Ufer zum anderen. Der übrige Teil des Flussbettes wird durch zahlreiche Inseln, Sandbänke und Flachwasserflächen ausgefüllt. Nach anfänglichen Abkürzungsversuchen hatten wir bald begriffen, dass es auch hier nur mit dem Strom geht. Oft bewegt man sich quer zur eigentlichen Flussachse und mit beängstigender Geschwindigkeit auf das Steilufer zu. Im Vertrauen darauf, dass das Wasser irgendwo hinmuss, wird man schließlich vom Strom gedreht und jagt, nur um wenige hundert Meter versetzt, fast den gleichen Weg zurück. Keine guten Aussichten also für Leute, die schnell vorankommen wollen! - Zu unserem Glück gab es auch ruhigere Abschnitte, und ab Płock füllt ein Stausee das Flussbett in seiner gesamten Breite. An seinem Ende die Staustufe Włocławek mit einer imponierenden Schleusenanlage." (Zitat: http://faltboot.org/wiki/index.php/700_Meilen_westw%C3%A4rts)

Die Wasserwucht der unteren Weichsel sei an einem frühen Fahrtbericht demonstriert, der vom Begründer des Schülerruderns in Bromberg, dem Oberlehrer Prof. Bernhard Kuhse (1856-917), stammt. Über eine Ausfahrt im Frühjahr 1895 schreibt er: "Von den größeren Fahrten ist wegen ihrer beschwerlichen Rückfahrt bemerkenswert die Fahrt vom 31. März nach Fordon in zwei Booten beim Hochwasserstande der Weichsel; es gelang nur dem Achter, die gewaltige Strömung unter der Eisenbahnbrücke zu Fordon zu bewältigen, der Vierer konnte erst am nächsten Tage, nachdem das Wasser einen Meter gefallen war, zurückkehren." (45. Jahresbericht des Königlichen Realgymnasiums zu Bromberg, veröffentlicht Ostern 1896 von dem Direktor Dr. Kiehl, Gruenauersche Buchdruckerei Otto Grunwald, Bromberg 1896, S. 38, als Link verfügbar hier: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/3775612)

Ab Plock (km 633) macht sich der Wloclawskie-Stausee bemerkbar: der Strom wird breiter, die Sandbänke verschwinden, und die bislang kräftige Strömung verebbt. Bei Wind unter Land fahren! An den Ufern des Stausees stehen immer wieder Bauernhöfe; während sein rechtes Ufer vorwiegend aus Ackerland besteht, ist das linke Ufer bewaldet.

Der Staudamm von Wloclawek (km 674) wurde 1963-70 als 162-MW-Wasserkaftwerk und als Rückhaltebecken zur Regulierung des Unterlaufs errichtet. An seiner Seite befindet sich eine Großschiffahrtsschleuse mit 9 m Hubhöhe, Schleusenzeiten (laut JACOBS/MUSCHIOL 1996) Mo-Fr 10-16 Uhr, Sa 10-14 Uhr; sonst umtragen. Beachte die Fischtreppe! - Nach diesen Erfahrungen von Ruderern (2009) werden an der Stauseeschleuse Paddel- und Ruderboote offiziell nicht geschleust und müssen umtragen.

Bis 1920 gehörte die Weichsel unterhalb km 718 (17 km oberhalb Toruns, von links Mündung der schmalen Tazyna) zu Deutschland. Auch das zeigt sich in ihrem Lauf, denn nachdem schon unterhalb des Stausees einzelne Uferstreifen Buhnen trugen, ist der Fluß von hier bis zur Mündung komplett mit Buhnen ausgebaut und den Großteil des Jahres damit frachtschifftauglich, mit einheitlichem Strom und kaum noch Sandbänken. Es folgt das Hügelland der pommerschen Endmoräne, durch das sich die Weichsel ein breites Tal geschnitten hat. Mitunter fährt man an bewegter Landschaft und Steilhängen vorbei. Vorsicht, von der Mündung der Tazyna (km 718) bis Torun (km 735) liegt nahe dem linken Ufer ein ausgedehnter Truppenübungsplatz!

1920 legte der Versailler Vertrag die deutsch-polnische Grenze zwischen Wielki Welcz (km 847) und der Nogatschleuse bei Biala Gora (km 886) an die Weichsel; das rechte Ufer war nun deutsch, das linke polnisch. (Lediglich das Gniew gegenüberliegende Dorf Janowo = Johannisdorf blieb ausgespart, weil es sich bei der Volksabstimmung über seine Zugehörigkeit mehrheitlich für Polen entschieden hatte.) Da der Vertrag die Grenze nicht in der Flußmitte, sondern 20 m westlich der Deiche des rechten Ufers festschrieb, gab es oft Streitigkeiten der anliegenden Gemeinden mit den Alliierten.

Eine interessante Kulturlandschaft ist das Weichseldelta (Żulawy wislane). Es beginnt bei km 886, wo die Nogat zum Frischen Haff (zalew Wisłany) abzweigt, und weitet sich fächerförmig zur Ostseeküste hin. Es wurde erst im 14. Jh. trockengelegt, um den fruchtbaren Boden bebauen zu können (manche Stellen liegen unter dem Meeresspiegel).

Bis 1920 zu Deutschland gehörend, wurde das Weichseldelta im Versailler Vertrag größtenteils dem neuen "Freistaat Danzig" zugesprochen. Von der Nogatschleuse des heutigen Biala Gora an (km 886) bis zum Dorf Borety (km 914) bildete die Weichsel die Grenze zwischen dem Freistaat und Polen und verlief ab Borety vollständig durch den Freistaat. Nach dem deutschen Überfall im September 1939 wurde das ganze Gebiet dem "Reich" angegliedert. Die Folgen zeigten sich fünfeinhalb Jahre später, als das Weichseldelta für mehr als drei Monate zur Front wurde; erst mit der Kapitulation am 9. Mai 1945 endeten in den Wäldern um Stutthof die Kämpfe. Die deutschen Truppen hatten Deiche und Schöpfwerke gesprengt, so daß die folgende Frühjahrsüberschwemmung 128.000 ha, das ist das Eineinhalbfache des Oderbruches, unter Wasser setzte [3] (die Gesamtfläche des Deltas wurde um 1890 mit 198.600 ha angegeben). Erst 1949 (andere Quellen sprechen gar von 1955) konnte es wieder vollständig trockengelegt werden.

Von all dem sieht man leider nur etwas, wenn man auf den Deich steigt: bis 10 Meter hoch aufragend, verdeckt er den Blick auf Umland. In geradem Zuge durchquert die Weichsel das Land nach Norden; bei Nord- bis Nordwestwind wird das Paddeln jetzt besonders schwer.

Die Tierwelt dagegen stört das wenig. Es klingt wie eine Sage, wurde aber von mehreren polnischen Paddlern und Anglern steif und fest behauptet: Seehunde (Kegelrobben?) tummeln sich nicht nur an der Weichselmündung, sie wandern flußauf bis Wloclawek! Mit dem Ende des Sozialismus hat auch die Verschmutzung des Wassers abgenommen, und der Fischreichtum nimmt wieder zu. So etwas spricht sich unter Seehunden offenbar herum.

Die letzten 8 km des Stromes, der Durchbruch durch die Nehrungsdünen, wurden erst 1895 im Zuge der Weichselregulierung angelegt. Eine Motorfähre verkehrt bei Swibno, doch das Schwemmland der Mündung hinter dem Dünenwald ist bereits Naturschutzgebiet; dann erreicht man die offene See. Langsam schieben die Sedimente des Flusses die Mündung ins Meer hinein: ca. 500 m vor dem Strand hat die Weichsel einen Schwemmkegel aus Sandbänken aufgeschüttet, der bei Niedrigwasser teilweise trockenliegt.

Der Unterlauf der Weichsel ist im Winter an 20-30 Tagen zugefroren.

Nebenbei: das Weichsel-Museum in Tczew veranstaltet manchmal Ausstellungen zur Geschichte des Wassersports und des Kajaks!


Erhaltene Altstädte


Industriehäfen
  • Plock (km 632)
  • Wloclawek (km 676)
  • Torun (km 736)
  • Grudziadz (km 834)
  • Tczew (km 909)


Altarme im Weichseldelta

Das Weichseldelta.
  • NOGAT (die Nogat), Abzweig bei km 886 nach rechts. Seit 1914 durch eine Schleuse von der Weichsel abgedämmt, deshalb kaum Strömung. Es folgen bis Elblag noch drei weitere Schleusen, die alle ggf. umtragen werden müssen. - Nach 18 km Malbork, man defiliert an der Marienburg vorbei (UNESCO-Weltkulturerbe). Der Stadthafen liegt rechts kurz vor der Straßenbrücke; man zeltet, sofern erlaubt, in Straßenlärm, doch liegen Restaurant und Schloß nahebei. Der Zeltplatz "Camping 197" liegt rechts ca. 500 Meter hinter der Eisenbahnbrücke, vom Wasser aus schwierig erreichbar. Kennzeichen sind die großen weißen Industrietanks am linken Ufer; hier sucht man im Wald des rechten Ufers eine kleine Anglerstelle und geht deren schmalen Pfad den Hang hinauf. An der Kreuzung der Straßen Portowa und Sportowa liegt im angrenzenden Hotel die Rezeption (ab 15 Uhr geöffnet). Bewirtschaftet 1. April bis 31. Oktober, Tel. 0048/55 272 24 13. Zur Marienburg die lange Portowa-Straße unter der Bahnbrücke hindurch immer geradeaus, bis sie an der Piastowska-Straße endet; hier kurz nach rechts und noch einmal nach rechts zum Burgeingang. Strecke 1500 Meter. Zum Bahnhof gleichfalls die Portowa entlang und an deren Ende nach links, die Piastowska- und spätere T.-Kosciuszki-Straße durch die Stadt. Sie endet in einem Kreisel; diesen überqueren und die Zelazna- oder die Dworcowa-Straße geradeaus weiter bis zum Bahn- und Busbahnhof. Strecke 2000 Meter. - Nach 50 km bei Kepki der Richtung Elblag abzweigende Kanal Jagiellonski (Kraffohl-Kanal). Nach 5 km Stadtrand, nach 9 km Zentrum von Elblag. Schwer kriegszerstört, daher heute gesichtslos. Zentrum wird seit ca. 1995 (!) im alten Stil wiederaufgebaut. Bahn- und Busbahnhof östlich des Zentrums an der Al. Grunwaldzka. Von Elblag fährt 2007 im Sommerhalbjahr Di, Do, Sa vormittags ein Bus nach Berlin (Tickets und Gepäckfahrscheine einen Tag vor Abfahrt kaufen, Reservierung in Deutschland Tel. 030 / 860 962 11, Reservierung in Polen (0048/22) 67 290 60; siehe http://www.berlinlinienbus.de/download/Sommer07.pdf ) Ab Elblag bergauf paddeln zum Kanal Elblaski (Oberländischer Kanal) möglich. - Hinter dem Abzweig des Kanal Jagiellonski Verzweigungen der Nogat zum Haff hin. Der Hauptstrom mündet nach 62 km unweit der Szkarpawa-Mündung (s.u.) ins Zalew Wisłany (Frisches Haff). Haffufer von einzelnen Stellen abgesehen weitläufig verschilft. Weiterfahrt entweder an den Urlaubsorten der Nehrung entlang (Räucherfisch!) oder am schönen Südufer an Tolkmicko und Frombork (Fährverbindung nach Krynica Morska) vorbei zur Mündung der Pasleka. 10 km flußaufwärts Braniewo, reizlose Stadt, da 1945 schwer zerstört. Nur drei Züge täglich nach Gdansk, ohne Gepäckwagen. Nicht östlich der Pasleka-Mündung fahren, EU-Außengrenze!
  • SZKARPAWA (Elbinger Weichsel), Abzweig bei km 931 durch eine Schleuse nach rechts. Schleusenzeiten (laut JACOBS/MUSCHIOL 1996) Mo-Fr 7-19 Uhr, Sa+So 9-17 Uhr, außerhalb der Saison 7-15 Uhr; Umtragen sehr schwierig. Keine Strömung. Wenig besiedelt und befahren, kaum Zeltstellen. Zum Haff hin mehrere Verzweigungen, die aber nicht befahrbar sind. Nach 26 km Mündung nahe dem Nogat (s.o.) ins Haff.
  • MARTWA WISLA (Danziger oder Tote Weichsel), der ursprüngliche Weichsellauf. Abzweig bei km 936 durch eine Schleuse nach links. Reger Berufs- und Sportbootverkehr, Fahrrinnenbetonnung; keine Strömung. Bei Gegenwind Paddeln beschwerlich. Nach 11,5 km rechts Wisła Smiala (Neufährer oder Kühne Weichsel) zur Ostsee, Durchbruch des Flusses durch die Nehrung bei einem schweren Eisgang 1840. Das rechte Ufer des Durchbruchs ist Naturschutzgebiet, die Ostseestrände beiderseits FKK-Strand. Hinter dem Durchbruch Beginn der Industrieviertel von Gdansk, nach 28 km Stadtdurchfahrt Mündung in die Ostsee. Das Befahren des Hafens von Gdansk scheint nicht verboten zu sein. Näheres zu Befahrung und Unterkunft in Gdansk siehe JACOBS/MUSCHIOL.


Der Seenebel in der Danziger Bucht


Mittlere Zahl der Tage mit Nebel
Monat   Jan     Feb     Mar     Apr     Mai     Jun     Jul     Aug     Sep     Okt     Nov     Dez  
Rozewie / Rixhöft (20jährige Reihe) 2,7 2,2 3,3 3,3 4,0 2,5 1,3 1,0 1,0 2,0 1,7 3,1
Nowy Port bei Gdansk / Neufahrwasser bei Danzig (20jährige Reihe) 1,9 1,7 2,8 1,8 2,0 1,0 0,6 0,5 1,3 3,5 2,8 3,6


Zur Dynamik von Seenebel siehe auch das Kapitel Wattenmeer#Der Seenebel der Deutschen Bucht!


QUELLE: Wladimir Köppen: Nebelbildung über Land und Meer. In: "Meteorologische Zeitschrift", 34. Jahrg., Heft 6-7/1917, S. 209-224. Moderne Meßreihen eines einheitlichen Zeitraums sind schwierig aufzutreiben; und ein vernünftiger Klimatologe würde sich bekreuzigen, wenn alte Reihen so unbefangen benutzt werden wie hier. Die Werte werden dennoch aufgeführt, weil es mir nicht auf ein Gutachten ankommt, sondern um die Demonstration des Jahresganges meteorologischer Elemente und mit der entsprechenden Risikoabschätzung. So hat die Beschreibung der Grundzüge des Wetters ausnahmsweise Vorrang vor wissenschaftlicher Genauigkeit. Wer moderne, aussagekräftige Werte hat, melde sich bitte: sie werden dankend eingebaut!


Kurzinfos zum Frischen Haff

Mit 838 km² Fläche (davon 328 km² auf polnischem Gebiet) ist das Frische Haff etwa anderthalb mal so groß wie der Bodensee und deutlich größer als das Oderhaff. Bei 90 km Länge ist es 7-15 km breit und nur 3-6 m tief (tiefste Stelle auf polnischem Gebiet: 4,40 m). Einiges zum Frischen Haff steht bereits in der Beschreibung des Nogat. An dieser Stelle möchte ich weitere Infos geben:

"Zur Benennung des Frischen Haffs ist zu bemerken, daß dieser Ausdruck der gebräuchlichste ist, obwohl er über das Wesen dieses Haffes nichts aussagt. Die Polen nennen dieses Gewässer nach der Weichsel (Wisła), dem größten Fluß, der sein Wasser durch das Haff schickt, und sprechen vom Zalew Wiślany. In der englischen Zusammenfassung geben sie den Ausdruck: Firth of Vistula." (GESSNER 1957)

Die Trübung des Wassers rührt nicht nur von Verunreinigungen der angrenzenden Orte her, es ist von Natur aus planktonreich. "Infolge der ständigen Durchmischung werden stets Sinkstoffe in Schwebe gehalten, weshalb die Sichttiefe nur gering ist, ... zwischen 20 und 60 cm schwankt und nur in einer schmalen Region des Westteils auf 150 cm steigen kann. ... Nach WILLER (1933) ist 'der schnelle örtliche Wechsel der Sichttiefe in den Haffen als charakteristisch anzusehen'. ... WILLER konnte nämlich den Nachweis führen, daß an jenen Stellen, wo Wassermassen mit verschiedenem Salzgehalt aufeinanderstoßen, ein verstärktes Absterben des marinen und des Süßwasserplanktons stattfindet." (GESSNER 1957)

Zwischen Ende Dezember und Mitte März ist das Frische Haff normalerweise zugefroren.

Manche Segelführer warnen vor wechselnden Untiefen entlang des Ufers und vor Stürmen auf dem Haff, die bei klarem Himmel ohne äußere Anzeichen plötzlich auftreten, um ebenso schnell wieder vorüberzugehen. Damit ist wahrscheinlich das Einsetzen des Seewindes gemeint, der an warmen Sommertagen ab Vormittag vom Meer her weht und oft mit einer kräftigen Bö beginnt. "Was man unbedingt beachten sollte, ist, daß bei Südwind der Wasserstand zurückgeht, so wie er bei Nord - über den Zulauf des Haffs von der Ostsee her - zunimmt." (LÖWA 1991) Wie auch im Oderhaff, ist das Frische Haff weiträumig mit Stellnetzen versehen. Wie sie gekennzeichnet sind, weiß ich nicht, nehme aber die gleiche Art wie im Oderhaff an: Die Enden der Netze sind mit großen, auf der Spitze stehenden Quadraten markiert, die halb rot, halb weiß gestrichen sind. Die weiße Spitze zeigt dabei zum freien Wasser, die rote zum Netz.

Das Frische Haff ist nur 2 bis 3 m tief, was bei Wind zu kurzen, steilen Wellen führt. August Ambrassat (1863-1913) schreibt dazu: "An den Schiffer stellt das Frische Haff trotz seiner bescheidenen Größe höhere Ansprüche als das Kurische Haff. Bedingt wird dieser Umstand durch die durchschnittlich geringere Tiefe, durch die vielen Sandbänke und vor allem durch den kürzeren, höheren und schärferen Seegang. Man sieht auf diesem Haff die eigentlichen Binnenfahrzeuge ziemlich selten. Weichsel- und Oderkähne passieren in der Regel das Haff nur auf einer eiligen Schleppfahrt. Die Haffahrzeuge müssen eine Bauart haben, die ihren Aufgaben genau entspricht. Sie müssen ein gewisses Maß von Seetüchtigkeit aufweisen, eine nicht zu große, aber feste und handliche Takelage besitzen und vor allem gedeckt sein. Reine Kielfahrzeuge sind ausgeschlossen, und zwar der Untiefen wegen." (Die Provinz Ostpreußen. Ein Handbuch der Heimatkunde. J.H. Bon’s Verlag, Königsberg i. Pr., 2., verbesserte Auflage 1912, Nachdruck im Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1978, ISBN 978-3812800174, S. 99) Oskar Rupertis "Handbuch für Wanderruderer" (1910) warnt auf S. 432 f. vor dem rasch entstehenden Wellengang, der Ruderbooten das Befahren über Stunden, teils auch tagelang unmöglich machen könne. Südwest- und Nordostwind neigen besonders dazu, aber wohl auch West- bis Nordwestwinde, weil der schmale, niedrige Dünenzug der Nehrung nur wenig Windschutz bietet. "Man lasse sich nicht durch äußerlich gute Witterung täuschen, da plötzlich einfallende heftige Böen sehr häufig sind." (S. 433) Ruperti rät dringend, unter Land zu fahren und Querungen "unter allen Umständen" zu vermeiden: "Der Zeitgewinn ist das Risiko nicht wert." Der vorgelagerte, 100-200 m breite Schilfgürtel an der Nehrung und vor dem Westende des Haffes hat zwar den Vorteil, bei plötzlich aufkommenden Böen Schutz zu bieten, da er den Seegang dämpft; ein Durchstoßen des Gestrüpps zum Ufer hin ist aber nicht machbar.

Im ufernahen Bereich stehen zahlreiche große Fischernetze, denen ausgewichen werden muß.

Fischer- und Seglerhäfen auf der Nehrung sind Kąty Rybackie (Räucherfisch), Krynica Morska (Touristen und Räucherfisch) und Piaski bei Nowa Karczma; auf dem Festland Elbląg, Kamienica Elbląska bei Kamionek Wielki, Suchacz, Tolkmicko, Frombork und Nowa Pasłęka nahe der Grenze.

Von der polnisch-russischen Grenze auf der Nehrung vermitteln die Bilder bei Wikipedia einige Eindrücke.


Landmarken sind:

  • auf der Nehrung der Kahlberg bei Krynica Morska (Łysa Góra, ca. 40 m; Leuchtfeuer und Nebelhorn), höchster Berg der Nehrung, gegenüber von Tolkmicko gelegen, im Gegensatz zu den anderen Dünen wahrsch. mit unbewaldeter Kuppe;
  • auf der Landseite
    • der Turm der Kirche in Tolkmicko,
    • die Bischofsburg von Frombork, über der Stadt gelegen,
    • der 6 km landeinwärts gelegene Domturm von Braniewo.


Für die Wettererscheinungen auf dem Frischen Haff gilt das in der "Kleinen Haffwetterkunde" Gesagte.


Gernot / Palmström


Er"fahrungen"

"Ich frag mal ganz blöd: was willst Du mit Karten fürs GPS auf der Weichsel? Der Fluss sieht nach jedem Hochwasser anders aus; mal ist die tückisch-große Sandbank hier, mal einen oder zwei Kilometer weiter, und dasselbe gilt für die zahlreichen Inseln und Nebenarme. Bei Jübermann gibt es eine vor einigen Jahren von Ruderern erstellte Flussbeschreibung; die war im letzten Jahr noch immer brauchbar. Zweite Orientierungshilfe sind gewöhnliche, aber aktuelle Autokarten, etwa im Maßstab 1: 300.000, weil da Brücken und Fähren eingezeichnet sind. Als nützlich empfinde ich, gute & hochwassersicher anmutende Übernachtungsplätze im GPS zu speichern, aber sonst arbeite ich lieber mit konventioneller Navigation.
Wenn Du in Krakau starten willst, geht das gut beim KKW (Kolejowy Klub Wodny 1929), ulica Księcia Józefa 24 a, Mehl: kkw1929[DINGSBUMS]o2.pl, der sich das Gelände mit einem Hotel teilt. Für den Zeltplatz wird im Hotel bezahlt. In Krakau gibt es eine Stadtschleuse, gebührenpflichtig, wie alle andern Schleusen in Polen auch. Kurz hinter Krakau ist eine zweite Schleuse, die aber nur bei Hochwasser in der Weichsel in Betrieb ist. Rechts neben dem Kraftwerk ist das Umtragen nicht möglich gewesen, und links kommt man aus dem Schleusengelände nur heraus, wenn man die Tür mit dem rechts am Boden liegenden Flachstahl aufhebelt. Das ist ganz in Ordnung so, der Schleusenwärter sagte (phonetisch) 'kluutsch' dazu, und das heißt 'Schlüssel'. Danach geht es wie beschrieben komplikationslos bis zum Kraftwerk bei km ?. Da gibt es eine Staustufe, die bei Niedrigwasser nur eingeschränkt oder gar nicht passierbar ist. Ist sie gar nicht passierbar, gibt es einen Hinweis an der letzten Fähre davor. Wenn doch, aber eingeschränkt, leuchtet dort das rote Licht, und Du musst telefonisch anfragen, ob die Durchfahrt für Dich frei ist. Die Leute dort sind nett und sprechen englisch.
Die meisten Paddelvereine in Polen sind auf Wettkampf ausgerichtet und Wanderpaddlern gegenüber in der Regel so gut wie blind und taub. Anders die Ruderer: sie glänzen mit Gastfreund- und Kameradschaft, weil Wanderfahrten in Ruderbooten üblich sind. Ebenfalls gut kommt man bei PTTK-Niederlassungen unter, aber ich habe nur eine gesehen: in Plock. Offizielle Campingplätze sind an der Weichsel rar - ich habe keinen gesehen. Verpflegung und Wasser sollte immer für drei Tage in Reserve an Bord sein, denn gelegentlich hält einen schon mal Sturm & Regen den einen oder andern Tag fest. Die Angler sind in Polen kooperativer als hierzulande - aber sehr höflich muss man sein. Selber angeln sollte man besser nicht: die Forstpolizei taucht immer mal plötzlich auf und kontrolliert. Die Strafen für unerlaubtes Angeln sind, da Wilderei gleichgestellt, unverhältnismäßig hoch. Zur Versorgung gilt: Wo ein Kirchturm über den Deich guckt, ist ein Laden nicht weit. Bei Landgang in Ortschaften wird auf korrekte Kleidung, lange Hose etc. positiv reagiert, auf dem Wasser öffnet die zusätzlich zur Nationalen am Heck geführte Gastlandflagge am Bug die Herzen und Türen. Kurz: die Weichsel ist die Königin unter den Flüssen Europas, und entsprechend respektvoll, also 'mit der Demut des Kriegers', solltest Du ihr und den Anwohnern begegnen. Dann aber wird's unvergesslich schön!"


Dieser Fahrtbericht wurde von janhimp unter http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,176233,176287#msg-176287 am 15.12. 2010 im Faltbootforum veröffentlicht. Vielen Dank an janhimp für seine Genehmigung zum Einstellen ins Faltbootwiki.


Im erwähnten Kanuclub im Südosten von Krakow/Krakau (KKW = Kanuclub der Eisenbahner) war übrigens in den 50er bis 70er Jahren des 20. Jh. der Priester, Bischof und Kardinal Karol Wojtyla Mitglied, bis er 1978 zum Papst Johannes Paul II. (= Jan Paweł Drugi) gewählt wurde. "Den Verein gibt's noch, dort wird aber inzwischen nur noch Rennsport betrieben. Kanureisende werden ehrfürchtig bestaunt." Zitat janhimp in http://www.faltboot.org/forum/read.php?14,205840,205860#msg-205860 vom 7.5. 2013


"Von den verschiedenen Besetzern polnischer Gebiete in den letzten rund 300 Jahren ist bekanntermaßen wenig Erfreuliches zu berichten. Ausgenommen dies: die einst von der Doppelmonarchie verfügte freie Wahl der Kuchenstückgröße wurde so bereitwillig angenommen, dass sie in den meisten Cafés von Krakau/Krakow und Przemysl unverändert praktiziert wird." (Zitat janhimp im Faltbootforum vom 30.1. 2020)


Paddelläden entlang der Weichsel

  • In Krakau ist "Pro Kajak", ul. Błękitna 11, Generalimporteur von Prijon, Eskimo, Hiko und Gumotex. Er bietet Kajaks, Canadier, Paddel, Paddelbekleidung und andere Ausrüstung an.
  • In Warschau verkauft der Ausrüster "Kevisport", ul. Batorego 20/316 neben Schwimmhilfen und Rettungswesten auch Kajaks, Paddel und andere Ausrüstungsteile. "NaKajak.com", ein in der Straße ul. Sztumska 2C sitzender landesweiter Verleiher, verkauft auch Kajaks der Firma AM Suwalki und Zubehör wie Paddel, Schwimmwesten, Spritzdecken, Lukendeckel usw. "Nurt" in der Straße ul. Korkowa 56a, "das Fachgeschäft für Kajak- und Kanufahrer", wirbt schon mit dem Namen für sich: "Nurt" heißt "Strömung".
  • In Bydgoszcz verkauft der Wassersportladen "Wodniak", ul. Zbójnicka 1, Schwimmhilfen, Rettungswesten und Wurfsäcke. Der Händler "Makanu", ul. Jagiellońska 117, bietet PE-Boote an. In der Straße ul. Śniadeckich 20 verkauft "kajakshop.pl" Kajaks und Ausrüstung an; Testfahrten möglich.


Einsetzstellen

Zu diesem Thema siehe den Artikel Weichsel, Einsetzstellen.


Pegel


pChart


Die mittlere jährliche Durchflußmenge am Pegel Tczew beträgt 1042 m³/s. Der geringste monatliche Durchfluß im genannten Zeitraum wurde in einem Septembermonat mit 254 m³/s registriert, der höchste in einem Aprilmonat mit 4390 m³/s.

Quelle: http://www.grdc.sr.unh.edu/html/Polygons/P6458010.html


Was "Durchfluß" (in m³/sec) und "Pegelstand" (in cm) sind und was ein Paddler aus ihnen ablesen kann, steht im Artikel Durchfluss und Pegel.


  • Karte der Wasserstände polnischer Flüsse (in polnisch) mit einer Auswahl von Pegeln zum Ablesen der aktuellen Werte: http://www.pogodynka.pl/polska/hydro Wenn man über die Karte der Teileinzugsgebiete sich zum gewünschten Fluss weiterklickt, kann man an den einzelnen Stationen auch Pegel-Ganglinien (Wasserstände und Durchflüsse) über die letzten 7 Tage abfragen.
  • Im Folgenden die Links zu Kartendarstellungen der Pegel einzelner Fluß-Einzugsgebiete. Für Verlaufsdarstellungen auf die jeweiligen Pegelsymbole in der Karte klicken. In der Karte bedeutet die Farbe der Dreiecke: schwarz - Niedrigwasser; blau - Mittelwasser; gelb - Hochwasser; orange - Überschreitung der normalen Hochwasserwerte; rot - Hochwasseralarm.
    • Pegel für das obere Weichselgebiet bis zur San-Mündung / Sandomierz (einschl. Czarna und Biała Wiselka, Brennica, Iłowica, Pszczynka, Soła, Bystra, Zabniczanka, Żylica, Koszarawa, Łękawka, Gostynka, Przemsza, Brynica, Skawa, Skawica, Raba, Mszanka, Krzczonówka, Lubienka, Stradomka, Skawinka, Rudawa, Prądnik, Szreniawa, Uszwica, Dunajec, Niedziczanka, Ochodnica, Poprad, Kamienica, Łososina, Biała Tarnowska, Szreniawa, Nida, Bobrza, Łososina, Mierzawa, Wisłoka, Ropa, Jasiołka, Grabinianka, Breń, Koprzywnica, Lęg): http://monitor.pogodynka.pl/hydro/map#/Wisla_do_Sanu
    • Pegel für das Einzugsgebiet der Mittleren Weichsel zwischen der San-Mündung (Sandomierz) und Warschau (einschl. Kamienna, Wieprz, Pór, Bystrzyca, Tyśmienica, Radomka, Pilica, Czarna Włoszczowska, Czarna Maleniecka, Luciąża, Drzewiczka, Netta, Świder, Jeziorka): http://monitor.pogodynka.pl/hydro/map#/Wisla_od_Sanu_do_Narwi
  • Pegel für das untere Weichselgebiet zwischen Warschau und Toruń (einschl. Bzura, Mroga, Rawka, Utrata, Drwęca, Wel): http://monitor.pogodynka.pl/hydro/map#/Bzura-Drweca
  • Wasserstände polnischer Flüsse, die beste Übersicht, die ich bisher gefunden habe, mit 7-Tage-Rückschau auf die Stundenwerte. Nur die graphische Darstellung ist etwas flach.


Streckenbeschreibungen

  • Die Weichsel von Krakow bis Warschau, mit vielen Symbolen beschrieben von Einheimischen bei kajak.org.pl ("Mapa" = Karte!)


Fahrtberichte

  • Von Berlin nach Königsberg (Rumland 1910) - Von Berlin über Oder-Spree-Kanal, mittlere Oder, untere Warthe (Warta), die Netze (Noteć), die untere Weichsel (Wisła), die Nogat und das Frische Haff (Zalew Wiślany bzw. Kaliningradskij saliw / Калининградский залив) nach Königsberg (Kaliningrad).
  • 700 Meilen westwärts - von Masuren nach Berlin 1984 über Pisa, Narew, Weichsel, Noteć/Netze, Warta/Warthe, Oder und Oder-Spree-Kanal (Achim Hill)
  • Wanderruderer auf Czarna Hancza, Augustowskikanal, Biebrza, Narew und Weichsel 2014, Text und Fotos - Teil 1 und Teil 2


Forumsdiskussionen


Weblinks

  • Der Hydrographische Dienst der Polnischen Armee (in englisch): http://www.hopn.mw.mil.pl/index.php?akcja=Archiwum Hier bekommt man keine Befehle, sondern Ankündigungen über Sperrungen der Ostseeküste, der Seewasserstraßen usw. Man muß allerdings selbst nachsuchen, es gibt keinen Newsletter. - Besonders interessant und wichtig für Küstenpaddler in Polen: Es sind die militärischen Sperrgebiete (es scheinen auch lange Strandabschnitte betroffen zu sein, wenn ich die Gebiete richtig übertragen habe) aufgelistet und in den wöchentlichen Nachrichten werden die aktuellen Sperrzeiten gemeldet. (Stand 2015; vielen Dank, Oller Hansen, für Deinen Hinweis!)


Notrufnummern

  • Polizei: 997
  • Feuerwehr: 998
  • Taxiruf: 919
  • Telefonauskunft: 912 (für Fernverbindungen), 913 (für das Ortsnetz)


Flußführer und –beschreibungen

  • DKV-Auslandsführer Band 7: "Nordosteuropa" (Polen, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen). 3. Auflage. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH, Duisburg 2019, ISBN 978-3-937743-81-3 (Ausführliche Beschreibung mitsamt dem Nogat und mehreren Armen des Mündungsdeltas.)
  • Der Weichsel-Werder-Ring. Reiseführer für Wassertouristen. Gdansk 2011, ISBN 978-83-7518-378-8, erhältlich auch unter http://www.petla-zulawska.pl (Genaue Beschreibung und Stromkarten einer Tour durchs Weichseldelta: Weichsel - Nogat - Frisches Haff - Szkarpawa, alles in deutsch. Stromkarten im Maßstab 1:10.000!)
  • Internationale Wisła-Odra-Wasserstraße E 70. Die Landkarte für Freizeit-, Sport- und Binnenschiffer. Erschienen 2011, erhältlich unter http://www.mdwe70.pl (Stromkarte des Wasserweges von der Wartamündung in die Oder bei Kostrzyn bis zur Kanalmündung in die Weichsel bei Bydgoszcz, dazu die untere Weichsel von Toruń (km 735) bis zur Mündung in die Ostsee (km 941) mit dem Nebenarm nach Gdańsk und dem Nogar bis Elbląg, einschließlich einer Navigationskarte des Frischen Haffs / Zalew Wiśłany! Selbsterklärende Karten im Maßstab Maßstab 1:200.000, die wenigen Erläuterungen sind in deutsch.)
  • Die Internationale Wasserstraße E 70. Leitfaden für Bootsfahrer. Hrsg. von den Marschallämtern der Woiwodschaften Pommern, Kujawien-Pommern, Ermland-Masuren, Großpolen und Lebus 2012, ISBN 978-83-63800-01-7 (Karte: ISBN 978-83-63800-02-4) (Der ultimative Führer für die Wasserstraße zwischen Oder, Weichsel und Frischem Haff: genaue Streckenbeschreibung und eine wasserfeste Karte, alles in deutsch! Neben dem Notec wird ausführlich auf die Unterweichsel und die Arme des Weichseldeltas eingegangen.)
  • Eggers, Thomas, und Grabow, Oliver: Masurische Seen und Folgegewässer mit der "African Queen". ("Folgegewässer" sind Pisa, Narew, Stausee und die anschließende Weichsel bis Bydgoszcz.) In: Herbert Kropp (Hrsg.), "Binsenbummeln und Meeresrauschen I", Internationales Jahrbuch des Faltbootsports 2003/2004, Faltenreich Verlag Oldenburg 2003, ISBN 3-8330-0067-8, S. 180 ff. (erstveröffentlicht in "Paddelblatt" 1/1996, S. 13-15, Vereinszeitschrift der Kanu-Gruppe an der Neuen Oberschule e.V. Braunschweig)
  • Gawin, Izabella, und Schulze, Dieter: Kulturschock Polen. Reise Know How Peter Rump GmbH Bielefeld 2006, ISBN 978-3-8317-1295-3
  • Grudziadz - Szlak wodny na rzece Wisle - Weichselwasserstraße - Water routes in Grudziadz. Drukarnia MIREX Barlozno, o.J. (ca. 2004)
  • Heinrich, Jörn: Küstenhandbuch Polen und Litauen. Stettiner Haff - Polnische Ostseeküste - Danziger Bucht - Kurisches & Frisches Haff. Edition Maritim 2005, ISBN 3-89225-511-3
  • Iwanowskis Reisegast in Polen. Tips für individuelle Entdecker. Iwanowski’s Reisebuchverlag Dormagen 2007, ISBN 978-3-933041-30-2 (Wer, wenn nicht Paddler, lernt Menschen am Wegesrand kennen? Der Angler und der Bauer ist Paddlern gegenüber freundlich und aufgeschlossen - wenn man seine Lebensart versteht.)
  • Jacobs, Wolfdietrich, und Muschiol, Manuela: Wassersport-Flußführer Weichsel mit allen Mündungsarmen. Jübermann-Kartographie und Verlag 1996, ISBN 3-929540-90-8 (durch das Hochwasser 2001 evtl. Änderungen; trotzdem eine unverzichtbare Grundlage!)
  • Kuczkowski, Wojciech: Szlak Wisły. Żagle, 1997 (Paddelführer der Weichsel in polnisch, für Bücherwürmer)
  • Kulczyk, Sylwia: Masowsze - Wassertouristik. Agencja Reklamowo-Wydawnicza A. Gregorczyk, o.J. (ca. 2004)
  • Löwa, Lothar: Bootsurlaub an der Ostseeküste zwischen Lübecker Bucht und Finnischem Meerbusen. Transpress Verlag Berlin 1991, ISBN 3-344-70712-4 (zu den Verhältnissen des Frischen Haffs)
  • Pauli, Ernst: Von der Spree zur Weichsel. Wasserstraßen und Schleusen. Im Selbstverlag Berlin 2008, erhältlich über http://www.oderskipper.de (Erfahrungen und Beschreibungen eines Motorbootfahrers, der Polen bereist. Viele Hintergründe zum Land und zur bislang kaum "entdeckten" Weichsel, allerdings aus der Sicht des Motorbootfahrers; Paddler auf Strecke sehen manchmal mehr.)
  • Thomaschky, Ernst: Nördliches Ostpreußen und Memelland. Wasserwanderführer im Selbstverlag 1933, Reprint beim Verlag Gerhard Rautenberg, Leer 1989 (Nachdruck 1993), ISBN 3-7921-0420-2 (Das Buch bietet die umfassende Beschreibung des Vorkriegszustandes der Gewässer der Nordhälfte Ostpreußens; lt. "Kanu-Sport" 14/1937, S. 264, in Tilsit, Jägerstraße 22 wohnend, kannte Dr. Thomaschky die Gewässer aus eigener Anschauung. Heute liegen die Flüsse und Kanäle in der Oblast Kaliningrad und im südwestlichen Litauen, zu einem kleinen Teil auch in Polen (nördliches Masuren). Auf S. 123-127 und S. 165-186 werden ausgiebige Segel- und Fahrtanweisungen für das Frische Haff gegeben. Altdeutsche Schrift.)
  • Ordish, Bob: Polnisch Wort für Wort. Mit Wörterliste Polnisch-Deutsch, Deutsch-Polnisch, dazu Sprach-CD. Peter Rump Verlag Bielefeld, ISBN 3-89416-527-8 (Hilfreich für den ersten Kontakt; die Sprach-CD ist wichtig, weil die polnische Aussprache oft vom Schriftbild abweicht.)
  • Das Standardwerk für die Bevölkerungs- und Vertreibungsgeschichte Polens und des früheren Deutschlands östlich der Oder ist: Grzegorz Hryciuk / Małgorzata Ruchniewicz / Bożena Szaynok / Andrzej Żbikowski: Umsiedlungen, Vertreibungen und Fluchtbewegungen 1939-1959. Atlas zur Geschichte Ostmitteleuropas. Bundeszentrale für Politische Bildung Bonn 2013, ISBN 978-3-8389-0324-8. Eine Fundgrube für Interessierte an deutscher und polnischer Geschichte und Gegenwart!


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Prahl, Lothar: 520 km Natur pur. "Kanu-Sport" 12/1994, S. 542 f. (Von Ostróda die Drwęca und Weichsel abwärts und über Nogat und den Oberländischen Kanal nach Ostroda zurück. 520 km in zwölf Tagen.)
  • Bachmeier, Klara: Abenteuer Weichsel. In drei Wochen von Krakau nach Warschau. "Kanu-Sport" 10/1995, S. 454-456
  • Prahl, Lothar: Großfahrt durch Polen. "Kanu-Sport" 7/1997, S. 314-318 (Krutynia - Pisa - Narew - Weichsel - Nogat - Kanał Elbląski (Oberländischer Kanal) - Seenplatte um Ostróda)
  • Prause, Wolfgang: Die Weichsel. Eine Wanderfahrt auf Polens größtem Fluß. "Kanu-Sport" 12/1997, S. 560-562 (Von Goczalkowice, am Oberlauf kurz unterhalb des Stausees gelegen, bis Plock innerhalb 3 Wochen.)
  • Jensen, Ulrike: Auf San und Weichsel unterwegs. "Kanu-Sport" 10/2000, S. 456 (Von Sanok (Südostpolen) bis Plock am Unterweichsel-Stausee.)
  • DKV-Fahrtentip: Vorsicht bei Hochwasser! "Kanu-Sport" 3/2007, S. 18 f.
  • Prause, Wolfgang: Wanderfahrt auf der Weichsel. "Kanu-Sport" 10/2010, S. 20-23 (Ober- und Mittellauf von Krakau bis Warschau.)
  • Töbke, Gerd, und Prasske, Bruni: Auf der großen Acht durch Polen. Rundfahrt von der Oder bis zur russischen Grenze. "Kanu-Sport" 10/2016, S. 8-13 (Was Bücher so alles anstoßen... Da drückte dem Autor die nette Dame in der Internationalen Tourismusbörse Berlin ein Ringbuch in die Hand: "Der Großpolen-Ring. Ein Navigationsführer." Es geht um eine Runde auf polnischen Wasserstraßen, von der Mündung der Netze in die Warthe die Netze aufwärts und über Goplo-Seenkette und die Warte stromab wieder zurück, mit detaillierten Karten, Hinweisen, Beschreibungen - alles in deutscher Sprache. Das aber reicht dem Autor nicht: er nimmt noch das Weichseldelta, die Nogat und über den Oberländischen Kanal auch die Drewenz-Runde mit. Dabei trifft er auf reiche Natur und viele freundliche Anwohner von hier und heute. Der Vergangenheit kann man auf so einer Fahrt nicht entfliehen: er begegnet letztlich auch seinem eigenen Vater, d. h. dessen Grab. Lesenswert!)


Kanumagazin

  • hier steht noch nichts


Kajak-Magazin

  • Bassen, Thomas: Eine Paddeltour durch Danzig - urbaner Geheimtip in Polen. "Kajak-Magazin" 1/2020, S. 64-69


Rudersport

  • Wanderrudern: Ebbe auf der Weichsel. "Rudersport" 10/2019


Tours

  • Weichsel im Kanu. "Tours" 5/1996, S. 150 ff.


Quellen

  1. Th. H. Schunke, "Die Schifffahrts-Kanäle im Deutschen Reiche", in "Petermanns Geographische Mitteilungen" 1877, S. 285, im Netz unter https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=mdp.39015035583213&view=1up&seq=9 .
  2. Europa unterm Hakenkreuz: Polen. Die faschistische Okkupationspolitik in Polen (1939-1945). Eine Dokumentation. Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin (Ost) 1989, ISBN 3-7609-1260-5, S. 365.
  3. So nach Theodor Hurtig: Das Land zwischen Weichsel und Memel, Erinnerungen und neue Erkenntnisse. In: "Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft, Band 10 (1963), S. 14-30, im Netz unter https://fgg-erlangen.de/fgg/ojs/index.php/mfgg/issue/view/40 .

Um den Artikel nicht unnötig zu verlängern, sind die weiteren Quellen zum Text in der Diskussionsseite aufgeführt.