Obra, Gewässerbeschreibung

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Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Obra unterhalb von Rybojady (Rybojadel, Hofmannsthal).
Steilufer an der Obra unterhalb von Międzyrzecz (Meseritz).

Die Obra ist ein Flachlandfluss in West-Polen, in den Woiwodschaften Großpolen (Wielkopolskie) und Lebus (Lubuskie). Sie entspringt südwestlich von Jarocin und mündet nach 253 km bei Skwierzyna (Schwerin an der Warthe) in die Warthe (Warta). Das Einzugsgebiet beträgt 2813 km² ([1]). Eine andere Quelle gibt (evtl. nur für den Pegel Bledzew, also 25 km oberhalb der Mündung in die Warthe) folgendes an: length 134 km, surface of basin 3438 km², Average flow 7 m³/s.

Befahren werden vor allem Mittel- und Unterlauf ab Kopanica bzw. Zbąszyń (Bentschen). ("Bevor aber die Seenkette beginnt, besteht der Bachlauf aus Richtung Wolsztyn kommend einige Kilometer aus meliorationsgrabenartigem Ambiente - im Sommer total zugewachsen und vom Auto aus kaum zu finden, geschweige denn paddelbar." Zitat seb im Faltbootforum vom 29.4. 2016) Oberhalb von Kopanica ist die Obra kanalartig ausgebaut und bildet ein Meliorationssystem, das den hiesigen Teil des Berlin-Warschauer Urstromtals entwässert. Es ist "stromauf" mindestens bis Kościan (55 km oberhalb Kopanica) befahrbar und mündet nach ca. 80 km bei Mosina/Rogalinek in die Warta (Warthe-km 265). Ein anderer Kanal verbindet die Obra mit der Oder, in die er nach 30 km bei Oder-km 560,7 oberhalb des Dorfes Cigacice (Tschicherzig) als Obrzyca mündet. Die Kanalverzweigungen bieten Zugang zu mehreren kaum bekannten Seenketten, doch muß man, um dorthin zu kommen, ein bis zwei Tage Kanalpaddeln auf sich nehmen.

GPS-geprüfte Entfernungsangaben für die 120 km von Kopanica bis Skwierzyna und genaue Angaben der Abschnitte mit vielen Baumhindernissen findet man auf Wikingerpaddeln.de.

Mit der Stille der Landschaft am Lutol-See oberhalb Trzciel (Tirschtiegel) ist es seit Ende 2011 vorbei, da jetzt die neugebaute Autobahn A2 (= E30 Berlin-Warschau-Minsk-Moskau) die Obra am nördlichen Ausfluß des Lutol-Sees überquert. Maut 0,20Zł/km. Bis Rzepin bleibt die Autobahn mautfrei.

Unterhalb von Trzciel durchquert man das Naturschutzgebiet "Jezioro Wielkie" (Großer See) und muss sich dort entlang der durch rote Bojen markierten Linie bewegen. Im Schutzgebiet brüten u.a. Fluss- und Trauerseeschwalben. Im Erlendickicht nahe des Obra-Ausflusses aus dem See ist die stärkste Bruchweide Polens versteckt ist (Seeufer knapp südlich des Ausflusses; vom Dorf Rybojady in wenigen hundert Metern über die Wiese erreichbar. Auch mehrere starke Ulmen und Ahorne stehen in der Nähe.)

Obra zwischen Międzyrzecz (Meseritz) und Gorzyca (Görzig). Viel Holz erschwert stellenweise die Durchfahrt.
Biwakplatz Gorzyca an der Obra. Der bewirtschaftete Platz ist riesig (1 ha) und im Sommer sicherlich richtig gut besucht.

Unterhalb von Międzyrzecz (Meseritz) beginnt ein besonders schöner Abschnitt. Es gibt bereits einige Baumhindernisse. Unterhalb des Stausees Bledzew (Blesen) beginnt der Teil, der durch besonders viele Baumhindernisse ausgezeichnet ist. An manchen Stellen machen niedrige Brücken Probleme. Man achte auch auf die Reste der alten stählernen Spundwände (Ostwall). Der Fluss verzweigt sich stellenweise. Die vielen Baumhindernisse ziehen sich dann bis zur Mündung. Stellenweise ist die Strömung etwas flotter (Video). Bei hohen und mittleren Wasserständen ist die Befahrung noch relativ einfach. Bei Niedrigwasser wird es schwieriger, insbesondere für alleinreisende Frauen.

Von 1920 bis 1939 verlief die Grenze zwischen Deutschland und Polen im Obra-Gebiet. Der Fluß selber bildete vom Ortsausgang Strzyżewo bis zum Młyńskie-See vor Trzciel die Grenze, wobei die Stadt Trzciel (Tirschtiegel) selbst größtenteils zu Deutschland gehörte. Auch auf den Seen vom Wielkie- bis zum Chłop-See ging der Grenzverlauf mittendurch. In die Befestigungen des Ostwalls (in deutsch; ausführlicher in polnisch: [2]) ist der Fluß aber wohl nur unterhalb des Bledzewski-Stausees einbezogen worden. Zwar findet man an den Westufern zwischen Lutil- und Chłop-See viele Schützengräben, doch entstanden diese erst im Spätsommer 1944, als man dem Ostwall den sog. "Tirschtiegel-Riegel" (poln. "Trzcielski Rejon Umocniony") vorzuschalten versuchte. Letztlich wurden beide Stellungen von der Roten Armee innerhalb von drei Tagen genommen.

Bekanntester Obra-Paddler ist zweifellos Karol Wojtyla, der im Kreise seiner Sportskameraden im Juli/August 1960 hier paddelte. Er war damals bereits Weihbischof von Krakau; 18 Jahre später sollte er als Papst Johannes Paul II. weltbekannt werden.

Auf Obrzyca, Obra und der Warthe bis Santok findet jeden Juli die gesamtpolnische Kajaktour "Lebuser Wasserstraße" statt.

In Skwierzyna verkauft der Outdoorladen "Sorba", ul. Gorzowska 29, auch Paddel- und Angelausrüstung.


Für weitere Informationen zum Land sei auf den Artikel Polen verwiesen.


Günstig erreichbare Start- bzw. Endpunkte

  • Brücke zwischen Wielka Wieś und Kopanica an der P32 kurz nach Kargowa (Karte, Satellitenbild). Sie ist entgegen dem DKV-Führer "Nordosteuropa" nur mit Auto oder Bus zu erreichen, da die dortige Bahnlinie den Verkehr eingestellt hat. Mit Bus kommt man über Sulechow zum Auto zurück (Mittags und Abends).
  • Zbąszyń (Bentschen) an der 302, dazu Eisenbahnstation aus Richtung Berlin (Karte, Satellitenbild). Aus Frankfurt (Oder) fuhr 2014 ca. 12.15 und 20.25 Uhr je ein Triebwagen mit Fahrradabteil in Richtung Poznań, Ankunft in Zbąszyń gegen 13.35 und 21.40 Uhr. Rückfahrt ab Zbąszyń gegen 7.50 und 16.40 Uhr, Ankunft in Frankfurt (Oder) gegen 9.05 und 17.55 Uhr.
    Einsetzen in die stromauf gelegene Seenkette: am Bahnhofsvorplatz nach rechts und über den Bahnübergang. Der Straße Richtung Nowy Tomysl/Wolsztyn folgen (leichter kommt man dorthin, wenn man sich gleich über die Gleise mogelt). Nach 5 Minuten die Lakowska-Straße nach rechts (an der Ecke Lebensmittelladen) und durchs Moor bis zum See hinunter. Am dortigen Erholungszentrum "Pod Dębami" Aufbauen und Übernachten möglich, Restaurant. Strecke 1800 Meter. Einsetzen direkt in die Obra: Entweder am Bahnhofsvorplatz nach rechts und dann nicht über die Schranken, sondern den Feldweg direkt neben den Gleisen zum Fluß. Einsetzen am besten an der Bahnbrücke 50 Meter flußaufwärts (Anglerstelle; beim Einsetzen auf die Steine im Wasser achten); Strecke 1000 Meter. Oder am Bahnhofsvorplatz nach rechts und vor den Schranken die Hauptstraße links hinunter. Den zweiten Sandweg (den am Fußgängerübergang) nach rechts durch Kleingärten zum Fluß. Die "offizielle" Einsetzwiese liegt 50 m flußabwärts am Ufer. Strecke 900 Meter.
    35 km vor Zbąszyń kommt man übrigens durch Świebodzin (Schwiebus). Hier wurde 2010 die größte Christusfigur der Welt fertiggestellt.
  • Trzciel (Tirschtiegel) an der E30 (der alten Hauptverbindung Berlin - Warschau) und der P137; keine Zuganbindung mehr. 5 km nördlich der Autobahnabfahrt 92 (= 92 km nach der deutsch-polnischen Grenze). (Karte, Satellitenbild) Einsetzen am Kai an der Stadtbrücke. Lebensmittelladen "ABC" direkt an der Brücke, Fleischerei 100 m Richtung Kirche, Haushaltwaren 100 m in die Gegenrichtung. Trzciel ist am Wochenende nicht mit ÖPNV erreichbar!
  • Międzyrzecz (Meseritz) an der E65 und der P137, dazu Eisenbahnstation (Karte, Satellitenbild). Autofahrer setzen direkt unter der Stadtbrücke ein (Park- und Aufbauplatz). Bahnfahrer wenden sich, aus dem Bahnhof tretend, gleich nach rechts und gehen die Kopfsteinstraße die Gleise entlang (ein etwas weniger holpriger Pfad hält links auf den Wasserturm zu und wird links der Rampe zum Sandweg). Hinter Bahnwärterhaus und Lokschuppen folgt die Brücke, vor der ein Hohlweg zum Fluß hinunterführt. 100 m stromaufwärts sind am Parkplatz Stufen zum Einsetzen. Strecke 600 Meter. Fahrplan für die Rückfahrt Sonntags zum Auto nach Zbąszyń in 1 - 1½h. Nach Trzciel scheint Sonntags nichts zu fahren.
  • Skwierzyna (Schwerin a.d. Warthe) an der E65 und P24, dazu Eisenbahnstation (Karte, Satellitenbild). Näheres zum Aussetzen in Skwierzyna findet man in der Warthe-Beschreibung. Fahrplan für die Rückfahrt Sonntags zum Auto nach Międzyrzecz in ~20min oder nach Zbąszyń in 1½ - 2h. Nach Trzciel scheint Sonntags nichts zu fahren.


Impressionen von der Obra (Polen)

Ich war letztes Jahr dort und möchte sie Dir nicht empfehlen. Das Problem dort sind viele umgestürzte Bäume aufgrund von Windbruch und Bieberfraß. Aufgrund der hohen Ufer keine Umtragungsstellen, d. h. Ihr müsst unter bzw. über die Bäume oder, wenn es gar keine andere Lösung gibt, mit Axt und Säge arbeiten.

Wir sind von Zbaszyn bis Skwierzyna in einer knappen Woche gepaddelt. Am letzten Tag vom Biwakplatz bis zur Brücke der Straße 24 (ca. 5 km) haben wir 4,5 Stunden gebraucht. Wie uns der Taxifahrer dann sagte, wird seit 20 Jahren nichts mehr am Fluss gemacht, da es ein Biberreservat werden soll.

Die Fließgeschwindigkeit ist seeeehr langsam (ca. 1-2 km/h), hat den Vorteil, man kann ohne Schwierigkeiten an die Bäume heranfahren und die Boote rüberheben oder Holz hacken.

Als Wochentour für Einsamkeitliebende und handwerklich Geschickte mit genügend Bizeps durchaus eine Empfehlung, aber mit Frauen und Kindern würde ich die Tour nicht machen.


Kurzinfo

Reisezeit: 6.-11.06.04 der Tour

Wasserstand: 30 cm unter normal (subjektiver Eindruck), ist aber sicherlich aufgrund der Baumleichen egal

Fließgeschwindigkeit: Zahmwasser A-B

Karten: Flusskarten gibt es vor Ort, sind aber nicht unbedingt notwendig

Übernachtungsmöglichkeiten: C-Platz in Zbaszyn und am Staudamm des E-Werkes, Biwakplätze vor Policka an einem Bauernhof, kurz vor Skwiezyna 5 km vor der Straßenbrücke der 24 (hier würde ich beim nächsten Mal die Tour abbrechen) und wild des öfteren möglich

Einkaufsmöglichkeiten: mindestens einmal am Tag

Wasserqualität: sehr sauber

Umtragungen: 2 Wehre, ca. 50 m und ca. 300 m

Fahrzeugrückholung: am leichtesten und schnellsten mit Taxi, aber auch Zug und Bus möglich

Besonderheiten: Von der Brücke in Trzciel bis ca. 4 km flussabwärts Naturschutzgebiet. Offiziell ist dort lt. einem Schild Angeln, Jagen und Bootfahren verboten. Dieses Schutzgebiet ist jedoch auf keiner Karte vermerkt. Wir hatten seinerzeit keine Schwierigkeiten.

Schwierigkeiten: Nach Auskunft von Einheimischen wird der Fluss seit 10 Jahren nicht mehr bewirtschaftet. Außerdem soll ein Naturschutz- und Biberreservat entstehen. Diese Voraussetzungen bedingen, dass viele Baumleichen (Biberbiss und Windbruch) den Fluss versperren. Machen aber andererseits das Paddeln interessanter. Außerdem werden auch für Paddler untypische Muskeln beansprucht. Ein Umtragen ist außer an den Wehren selten möglich.

Körperliche Voraussetzungen: Die Fahrer sollten in der Lage sein, ihr Boot auch im vollbeladenen Zustand kurzfristig anzuheben und über die querliegenden Bäume zu hieven.

Hilfreiches Werkzeug: Beil, Säge

Natur: pur! Recht einsam, selten Straßen, wenig Angler

Kultur: Nähe Skwiezyna sind noch alte Bunker aus dem 2. Weltkrieg zu besichtigen.


(Zitat Michael in http://26256.foren.mysnip.de/read.php?5426,720349,720361#msg-720361 vom 14.6. 2005 sowie http://26256.foren.mysnip.de/read.php?5426,720349,720372#msg-720372 vom 16.6. 2005)


Streckenbeschreibungen


Fahrtberichte

  • Tourenbeschreibung Obra auf wikingerpaddeln (2005)
  • Obra in acht Tagen, Bericht und Fotos auf www.querfalter.de (Zbąszyń bis Skwierzyna, 2007)
  • First British Solo Decent of the River Obra Discovering places untouched by British Tourism is always an adventure ... in my mind it had became a psychological endurance test between me and the river. .... I couldn’t even reach my mobile phone to call for help. !!!  ;-) spannend geschrieben, wirklich lesenswert!
  • tolle Tourenbeschreibung Obra auf wikingerpaddeln, von Zbąszyń bis Gorzów Wielkopolski
  • Obrafahrt 2019, Fahrtbericht von Locke und Hut von Zbąszyń bis Kostrzyn an der deutschen Grenze, dazu hier die Bilder


Forumsdiskussionen


Pegel

  • Pegelstand der Obra in Bledzew über die letzten 3 Tage (einziger Online-Pegel) Zeigt der nun den Wasserstand im Speicherbecken, oder im Unterwasser?

Diese nächsten Links bringen nicht viel weiter:

  • Karte über alle verfügbaren Pegel. An den einzelnen Stationen kann man Pegel-Ganglinien (Wasserstände, zT Durchflüsse und Wassertemperaturen) über die letzten 3 Tage abfragen.
  • Wasserstände polnischer Flüsse, die beste Übersicht, die ich bisher gefunden habe, mit 7-Tage-Rückschau auf die Stundenwerte. Nur die graphische Darstellung ist etwas flach.


Weblinks

  • "Die Obra-Gewässer", hydrologische Beschreibung eines Geographen von 1900 mitsamt den Fließen und Kanälen des Obra-Urstromtales.
  • Hier kann man einen 2er-Canadier für smarte 50 Euro pro Tag mieten ;-)


Karten

  • 2 Blätter auf riverweb.de (Trzciel bis Międzyrzecz und Międzyrzecz bis Skwierzyna) mit Hinweisen für Paddler (Link tot, aber vielleicht lässt er sich wieder auffinden?)


Sicherheit

  • Polizei: 997
  • Feuerwehr: 998
  • Taxiruf: 919
  • Telefonauskunft: 912 (für Fernverbindungen), 913 (für das Ortsnetz)

Der Unterlauf der Obra wird zeitweilig von Kriebelmücken heimgesucht. Diese breiten sich in den letzten Jahren zunehmend aus und wurden auch bereits an der Oder zur Plage. Manche Leute reagieren mit unglaublich heftigen allergischen Reaktionen, und es sollen auch schon Pferde und Rinder von ihnen zu Tode gepiesackt worden sein. "Ich kenne einen Sibirier, den härtesten Mann, den man sich denken kann. Der habe nicht mal Angst vor Tigern. Selbst der sagt: Bei Kriebelmücken hilft nichts, nur laufen, laufen, laufen." (Zitat Matthias Freude, Präsident Landesumweltamt Brandenburg). Oder gut anziehen, sag ich ;-)

Insektengeplagte seien auch auf die Artikel Mücken und Bremsen verwiesen.


Literatur

  • DKV-Auslandsführer Band 7: "Nordosteuropa" (Polen, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen). 3. Auflage. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH, Duisburg 2019, ISBN 978-3-937743-81-3 (Ausführliche Beschreibung einschließl. Pónoczny Kanał Obry (Obra-Nord-Kanal) und Kanał Kościański (Kostener Obra-Kanal), Kanał Mosiński, Kanał Wonieść, Mogilnica und Samica Stęszewska sowie an anderer Stelle der Obra-Süd-Kanal (Południowy Kanał Obry), Strumień Boszkowski, Szlak Konwaliowy (Maiglöckchenroute), Młynówka Kaszczorska und Obrzyca.)


  • Bondyr, Narcyz: Kajakrouten der Woiwodschaft Gorzow: Odra, Mysla, Paklica, Obra. SPIN Gorzow Wielkopolski o.J. (ca. 1997), ISBN 83-87184-00-4
  • Gawin, Izabella, und Schulze, Dieter: Kulturschock Polen. Reise Know How Peter Rump GmbH Bielefeld 2006, ISBN 978-3-8317-1295-3
  • Iwanowskis Reisegast in Polen. Tips für individuelle Entdecker. Iwanowski’s Reisebuchverlag Dormagen 2007, ISBN 978-3-933041-30-2 (Wer, wenn nicht Paddler, lernt Menschen am Wegesrand kennen? Der Angler und der Bauer ist Paddlern gegenüber freundlich und aufgeschlossen - wenn man seine Lebensart versteht.)
  • Lityński, Marek: Obra. Przewodnik dla kajakarzy. Verlag Pascal Bielsko-Biała 2005, ISBN 83-7304-444-2 (Der erste Paddelatlas zur Obra! Handliches Format, viel polnischer Text, dazu Karten in 1:100.000 mit Angaben zu Wehren, Zeltplätzen, Umtragestrecken usw. Die Legende (für die man leider ein Wörterbuch braucht) erklärt auch, welche der Kanäle immer und welche nur zeitweilig befahrbar sind. Erstmals wird dabei nicht nur die klassische Route von Zbąszyń bis Skwierzyna (die alle fahren) dargestellt, sondern auch das kaum bekannte Kanalsystem des Oberlaufes mit seinen Verzweigungen. Erfaßt und beschrieben sind der Kanał Mosiński bzw. Pólnocny Kanał Obry von der Warta bei Mosina bis Kargowa (und quasi weiter bis zur Oder bei Cigacice), die weiteren Kanäle des Urstromtals (Środkowy Kanał Obry, Południowy Kanał Obry), der verbindende Obra-Abschnitt zwischen Kargowa und Zbąszyń, der Kanał Wonieść bzw. Kanał Kościański von der Seenkette um Wonieść über Kościan bis ins Urstromtal, die Mogilnica von der Straßenbrücke Kołowo-Granowo bis ins Urstromtal, die Obrzyca vom See Jezioro Sławskie (bei Sława) bis zur Mündung in die Oder bei Cigacice, die Obra Leniwa mit dem See Jezioro Wojnowskie bei Wojnowo, die "Maiglöckchenroute" (Szlak Konwaliowy) auf der Seenplatte um Boszkowo und die Dojca ab Wolsztyn mit den Seen Jezioro Wolsztyńskie und Jezioro Berzyńskie. Für das Paddeln zwischen Oder und Warthe eine wertvolle Hilfe!)
  • Lüderitz, Jörg: Das Sternberger Land. Unterwegs östlich von Oder und Neiße. Trescher-Verlag Berlin 1998, ISBN 3-928409-76-X (empfehlenswert für Landgänge.)
  • Ordish, Bob: Polnisch Wort für Wort. Mit Wörterliste Polnisch-Deutsch, Deutsch-Polnisch, dazu Sprach-CD. Peter Rump Verlag Bielefeld, ISBN 3-89416-527-8 (Hilfreich für den ersten Kontakt; die Sprach-CD ist wichtig, weil die polnische Aussprache oft vom Schriftbild abweicht.)
  • Vogel, André, und Klar, Uwe: Bollwerk oder Papiertiger? Die Kampfhandlungen an der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen 1945. (= Seelower Hefte 6) Gedenkstätte / Museum Seelower Höhen 2010 (Zu den Kämpfen um den "Tirschtiegel-Riegel" und die Stellungen an der Obra Ende Januar / Anfang Februar 1945. Für Militärhistoriker und Kenner sinnvoll, Armeefremde brauchen viel Spezialwissen. Sinnvoll ist für die Lektüre ein altes deutsches Meßtischblatt und eine topographische Karte von heute zum Vergleich der Ortsnamen.)
  • Worobiec, Antoni: Zielona Gora, Stadt und Wojewodschaft. Reiseführer. Agencja Rozwoju Regionalnego S.A. Zielona Gora 1997, ISBN 83-86326-01-8 (u.a. Beschreibung der Verbindung zur Oder)


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


  • Paul, Helmut: Casiquiare in Polen - die Obra. "Kanu-Sport" 8/1995, S. 370 f.


Quellen

  • Jeremicz, Jacek: Der Verlust der Heimat der Deutschen am Beispiel des ehemaligen Kreises Schwerin/Warthe. In: "Schwierige Nachbarn? 300 Jahre deutsch-polnische Nachbarschaft." Groß Neuendorfer Grenzgespräche, Vorträge und Diskussionen. Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2007, ISBN 978-3-86650-420-2 (zum "Tirschtiegel-Riegel"; dazu kommen Beobachtungen auf eigenen Erkundungsfahrten 2007)


Übersichtskarte

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Hier das kmz-File zur Darstellung der Obra auf Google Earth.




Ortsnamen rund um die Obra zur deutschen Kaiserzeit nach einer Karte von 1905. (Zur Nazizeit (um 1936) wurden zahlreiche slawisch klingende Ortsnamen "aufgenordet", d. h. in deutsch klingende Namen umbenannt. Auf Karten mit dem Bearbeitungsstand 1944 tragen daher viele Orte andere Namen.)