Müritz-Elde-Wasserstraße

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Müritz-Elde-Wasserstraße

MüritzEldeWasserstrasse.png
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Die Müritz-Elde-Wasserstraße (MEW) verbindet die Mecklenburger Großseen mit der Elbe. Der 120,8 km lange kanalisierte Abschnitt von Plau am See bis zur Mündung in die Elbe bei Dömitz wird dabei als die eigentliche "Wasserstraße" bezeichnet. Auf weiten Strecken ist der Kanal als solcher nicht spürbar, man hat eher ein Fahrerlebnis wie auf einem Flachlandfluss.

Die namensgebende Elde ist mit 208 km Länge der längste Fluss Mecklenburg-Vorpommerns und entspringt südlich des Dorfes Dorf Fincken, 11 km westlich von Röbel. Sie fließt zunächst nach Osten in Richtung Müritz, deren Südende sie bei Buchholz erreicht. Der Fluß bildet den Abfluß der mecklenburgischen Großseen Müritz, Kölpinsee, Fleesensee und Plauer See, die er untereinander durch sog. "Reeken" (slawisch Reka = Fluß) verbindet. Von Plau am See bis Dömitz ist der ursprüngliche Lauf der Elde kanalisiert und in der Müritz-Elde-Wasserstraße aufgegangen. Ein längeres Teilstück der Alten Elde ist bei Kuppentin 10 km östlich von Lübz (km 103-110) erhalten (NSG "Alte Elde bei Kuppentin", Buchenwald "Fahrenhorst"). Auch zwischen Lübz (km 99) und Parchim (km 72) zeugen einige, z.T. befahrbare Altarme noch vom früheren Fluß.

Ab Eldena, 13 km südlich von Ludwigslust, ist das alte Flußbett auf 18 km sogar vollständig erhalten und wird, wenn auch im Somer verkrautet und flach, bis zur Mündung in die Löcknitz immer wieder einmal befahren. Daß der weitere Kanal bis Dömitz außerhalb des Tals verläuft, liegt an den Landesgrenzen des 16. Jh. Während des Kanalbaues um 1570 lag nämlich der alte Mündungsbereich bei Eldenburg in Preußen, also für die mecklenburgische Schifffahrt im Ausland. Lieber grub man 17 Kilometer durch die Heide, als mit der Großmacht um 2 km freie Durchfahrt zu verhandeln. Seit 1992 herrschen wieder die alten (Landes)Grenzen, doch zum Glück gibt es ja jetzt den Kanal: wer weiß...

Die mittlere Abflußmenge liegt an der Mündung in die Elbe bei 11,6 m³/s.

Der Nullpunkt der Kilometrierung liegt in Dömitz. Bei km 56,7 zweigt der Störkanal zum Schweriner See ab, bei km 120,8 beginnt der Plauer See. Das Ende der Müritz-Elde-Wasserstraße ist mit km 183,8 in Buchholz am Müritzarm, dem Südende der Müritz, festgelegt.

Nach ersten Vorarbeiten zur Schiffbarmachung der Elde 1572 wurde die Strecke zwischen Elbe und Müritz 1831-1836 kanalisiert, wobei Flussarme begradigt wurden und die heutigen Schleusen entstanden. Bis zum Mauerbau 1961 herrschte ein reger Frachtverkehr. Mit der Grenzschließung gerieten Dömitz und die Kanalmündung ins Sperrgebiet, so daß die Elbe nicht mehr zu erreichen war; im Dömitzer Hafen wurden Boote der Grenztruppen stationiert. Die "Alte Schleuse", 1572 mit dem Erstausbau der Elde errichtet und eins der ältesten Wasserbauwerke Ostdeutschlands, verfiel und wurde 1987 baupolizeilich gesperrt. Mit der Grenzöffnung 1989/90 war die freie Durchfahrt wieder möglich. In der Goldgräberzeit nach 1990 erhoffte man sich das Wiederaufleben der Frachtschifffahrt auf dem Kanal, riß die Dömitzer Alte Schleuse ab und baute 1991/92 eine moderne. Der Zusammenbruch der ostdeutschen Industrie ließ keine Frachtschifffahrt mehr aufkommen und machte die neue Schleuse zu groß und ziemlich unrentabel. Dennoch ließ die Wasserstraßenverwaltung 1997 das in Jahrzehnten gewachsene Ufergrün im Lewitz-Abschnitt abholzen und die Schüttung erneuern. Langsam schließt seitdem die Natur ihre Wunden wieder.

Der Höhenunterschied von 49 Metern zwischen Plauer See und Elbe wird von "nur" 17 Schleusen überwunden. Das erfordert ungewöhnliche Hubhöhen von durchschnittlich 2-3 Metern pro Schleuse. Eine Schleusung kann 10-15 Minuten dauern! Die Pegeldifferenzen der Schleusen sind ausreichend, um Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben:

Normalerweise arbeiten die mit Wärtern besetzten Schleusen von Anfang April bis Ende November zwischen 9 und 20 Uhr stündlich. Von Anfang Dezember bis Ende März wird nicht geschleust. Die Schleusenbenutzung ist kostenlos. Es gibt keine Bootsschleppen o.ä, die beim Umtragen helfen. Aus- und Einsetzen kann am Kanalufer in Schleusennähe (Steinschüttung/Spundwände) schwierig sein. Aufgrund der Schleusen herrscht im Kanal kaum Strömung.

Auf dieser Seite des Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS) kann man seine vorgesehene Fahrtstrecke auf Bundeswasserstraßen auf bestehende Schleusensperrungen kontrollieren.

Die Wasserstraße wird von vielen Hausbooten (s.u. "Motorbootfahren ohne Führerschein") sowie von Yacht- und Segelkapitänen befahren, die von Hamburg und Lübeck auf die mecklenburgischen Großseen wollen. Da sie auf die Öffnung der Zugbrücken angewiesen sind, dürften sie schubweise auftreten.
Die Brücke in Plate öffnet täglich um 10:00, 11:30, 13:00, 14:30, 16:00, 17:30*, 19:00* Uhr.
Die Hubbrücke Grabow öffnet täglich um 9:00, 10:30, 12:00, 13:30, 15:00, 16:30*, 18:00*, 19:00* Uhr.
* Während dieser Zeiten bleiben die Brücken im Oktober und November geschlossen; Dezember bis März keine Brückenöffnungen. Zu Himmelfahrt und zu Pfingsten ist die MEW mit Motorbooten überfüllt, deren Besitzer dann aus den nordwestdeutschen Winterquartieren in die mecklenburgischen Sommerreviere verholen.

Schnellpaddler können die Strecke vom Plauer See zur Elbe in vier Tagen durchfahren. Aber es lohnt sich, langsamer zu sein, um die Landschaft zu genießen. Die stillen Orte entlang des Kanals haben ihr ursprüngliches Bild erhalten können. Parchim, Grabow und Dömitz bieten bis heute das unverfälschte Bild mecklenburgischer Landstädtchen, in Grabow sollte man wegen des Fabrikverkaufs der Konditoreiforma halten, die seit Jahrzehnten den DDR- und jetzigen deutschen Markt mit schwarzafrikanischen Küssen versorgt, die früher "N****küsse" hießen (Kiebitzweg Ecke Drosselweg, im Norden der Stadt). - Die Ufer des Kanals haben naturnahes Aussehen. An mehreren Schleusen und in einigen Dörfern gibt es Rast- und Biwakplätze, auch mehrere Campingplätze liegen am Ufer. Ihre genaue Aufstellung ist den Jübermann- und Kompass-Paddelatlanten zu entnehmen.

"Eins steht fest: nicht noch einmal gegen den Strom auf der Müritz-Elde-Wasserstraße. Das geht anders herum besser." (Christine und Claus Gallas: Auf großer Fahrt von Radebeul nach Lübben. "Kanu-Sport" 4/2018, S. 20-25)

Auf den Großen Seen und an der Müritz-Elde-Wasserstraße treten von April bis Juni in manchen Jahren massenhaft kleine, schwarze Kriebelmücken auf, deren Stiche schmerzende Entzündungen hervorrufen. Der Sumpfwald der Lewitz ist ein berüchtigtes Mückenrevier. Näheres dazu in den Artikeln Kriebelmücken und Mücken.

In den Waldgebieten zwischen Eldena und Neu Kaliß sollte man seinen Hund nicht frei herumlaufen lassen, da es hier inzwischen freilebende Wölfe gibt. Im November 2014 wurde ein Hund bei Steinhöfel (6 km südlich des Oberuckersees) nur wenige Meter außerhalb seines Hofes von einem Wolf angegriffen und schwer verletzt. Nur das beherzte Eingreifen des Halters rettete dem Tier das Leben (Märkische Allgemeine Zeitung, 7. 11. 2014).

Der zwischen Wismar, Schwerin, Berlin und Cottbus verkehrende, auch in Grabow haltende Regionalexpreß RE 2 führt mit dem ersten und dem letzten Wagen zwei Doppelstockwaggons mit sich, deren Untergeschosse als große, durchgehende Fahrradabteile ausgebaut sind. Hier hat auch Faltbootgepäck Raum! Ein meterhohes, aufgemaltes Fahrrad am Waggon zeigt diesen an.

In trockenen Sommern sind die Waldbrandwarnstufen zu beachten.

Aufgrund des Status einer Bundeswasserstraße gelten die Bestimmungen der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung. Nach dem seit 2013 gültigen Konzept der Bundeswasserstraßen fallen Müritz-Elde- und Störwasserstraße allerdings in den niedrigsten Status der "sonstigen Wasserstraßen". Somit werden auf ihnen nur noch Erhaltungsmaßnahmen finanziert, und auch die nur "nach Kassenlage", d.h. wenn Geld zur Verfügung steht. Man räumt noch Biberbäume, wirkt aber sonst im Rahmen des Bundesprogrammes "Blaues Band" auf Renaturierung hin (Sichüberlassen, Abbau von Stegen), ohne dem Tourismus den gleichen Wert zu geben. Sollte eine verfallende Schleuse reparaturbedürftig sein, ist die Erledigung unwahrscheinlich, selbst wenn Investoren gern ihren Frachtverkehr auf der Nebenwasserstraße abwickeln möchten, wie Firmen in Fürstenwalde auf dem Oder-Spree-Kanal, was die Renovierung des Kanals und der Schleusen Fürstenwalde und Kleinmachnow erfordern würde [1]. Die Gesamtpriorisierung der Gelder für die Schifffahrt macht solche Arbeiten auch dann unwahrscheinlich, wenn sich die Investition gut rentieren würde [2], es sei denn, der Investor zahlt den Schleusenausbau selbst [3]. Aus Sicht des Bundes reicht bestenfalls eine Bootsschleppe, danach sperrt man die Schleuse, wie an der Mühlendammschleuse in Rostock geschehen. Ein langfristiger Verfall der Neben-Bundeswasserstraßen ist damit abzusehen.


Störkanal

Der Störkanal, auch "Stör-Wasserstraße" genannt, ist die 20 km lange Verbindung zwischen dem Schweriner See und der Müritz-Elde-Wasserstraße (bis nach Hohen Viecheln am Nordende des Schweriner Sees hat die Wasserstraße 44,0 km). Der Störkanal ist der kanalisierte Verlauf des ehemaligen Flusses Stör, der in der Vergangenheit den natürlichen Abfluss des Schweriner Sees darstellte. Mit dem schleswig-holsteinischen Fluß Stör, der bei Neumünster entspringt und bei Glückstadt in die Elbe mündet, hat der Störkanal nichts zu tun.

Ursprünglich als Verbindung des Schweriner Sees mit der Elbe gedacht, geht der Störkanal auf das Jahr 1711 zurück. Seine heutige Gestalt entstand durch einen Ausbau 1832-1837. Der anfangs starke Frachtschiffverkehr verringerte sich mit dem Bau der mecklenburgischen Eisenbahnlinien zwischen 1880 und 1890 und schlief zwischen 1960 und 1970 ein. Heute wird die Störwasserstraße nur noch von Sportbooten genutzt.

Die Kilometrierung des Störkanals beginnt an km 56,7 der Müritz-Elde-Wasserstraße ("Elde-Dreieck") und endet mit km 20,0 am Südufer des Schweriner Sees. Vom Eldedreieck kommend durchzieht der Kanal zunächst geradlinig die Wald- und Sumpfniederung der Lewitz. Mehrere alte Fließe der Lewitz sind erhalten und bieten Möglichkeiten zu stillen, aber stark mückigen Rundtouren. Vom Kanal aus erreicht man sie aber nur durch Umtragen; einige Tourenvorschläge sind in den Streckenbeschreibungen aufgeführt. Später führt der Kanal mit nur wenigen Windungen an Banzkow (Schleuse km 10.9, Hubhöhe 80 cm) vorbei bis Plate und zum Südende des Schweriner Sees. Strömung gibt es keine.

"Der markanteste Punkt des Störkanals ist die Kreuzschleuse (Rastplatz bei km 5.7, d. Abtipper), die, mitten im Walde gelegen, fünf Wasserstraßen vereinigt. Die Fahrt auf dem Kanal gehört zu den schönsten Wanderungen in Mecklenburg und hat an Eigenart kaum ihresgleichen. … Schnurgerade, an beiden Seiten von altem Buchenwald gesäumt, mit vielen niedrigen Zugbrücken ... In Verbindung mit einer Fahrt auf dem Schweriner See oder auf der Elde sei sie wärmstens empfohen. Überwältigend ist der Eindruck, kommt man bei Sonnenuntergang aus dem Walde heraus; die durch die feuchte Wiesenluft erhöhte Farbenpracht der Sonne spiegelt sich in unzähligen Kanälen. Zur selben Tageszeit ist eine Ausfahrt in den Schweriner See am schönsten. Nach langer Fahrt auf schmalem Wasser wirkt die große Fläche erlösend. Die großen Inseln des Sees schweben gespenstisch vor dem verschwommenen Hintergrund, in dem hier und da die ersten Lichter Schwerins auftauchen." (KELLER 1929)

"Bei der Ausfahrt auf den Schweriner See bei starkem Winde Vorsicht! (Der Seegang bei W- und O-Wind ist von der Bucht aus nicht erkennbar! d. Abtipper) Die nördliche Hälfte, der sogen. Außensee, wird selbst von größeren Fahrzeugen bei Wind gemieden, da hier besonders bei N- und O-Wind hohe See steht. Außerdem ist nur die W-Seite interessant; hohe bewaldete Ufer usw.; Ostseite ist dagegen flaches Land. Beim Segeln ist deshalb Obacht zu geben. Die meisten Unfälle ereignen sich zwischen der Insel Kaninchenwerder und der Nase bei Zippendorf. Bei Anzeichen von Wettern ist selbst bei ruhigem See sofort das nächste Ufer anzulaufen, da sich in kürzester Zeit der See in wildwogende Wasser verwandelt." (KELLER 1929)

Der Störkanal mitsamt dem Schweriner See ist eine Bundeswasserstraße. Daher gelten die Bestimmungen der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung.


Plauer See

"Bei den üblicherweise vorherrschenden Westwinden ist der See meistens freundlich und wirft nur im breitesten Teil südlich der Halbinsel Werder ordentliche Wellen. Dort kommt man als Gelegenheitssurfer (kann leider nur den Schotstart) trotzdem leicht in Schwierigkeiten. Bevor das Segel am Wind ist, wird man wieder und wieder vom Brett gewaschen. Hatte in dieser Situation schon mal sowas wie Todesangst.

Weht es aber direkt aus Nord, bilden sich ab 4 Bft. gewaltige Wellenfronten. Es liegt an der langezogenen Form des Sees und den niedrigen Ufern im Nordteil. Bei Nordwind kann der See zu einem gefährlichen Ungeheuer werden. Einheimische kennen das und fahren dann gar nicht hinaus. Ähnlich ist die Situation bei Südwind im Gebiet vor dem Campingplatz Leisten. Dort ist es extrem flach und es bauen sich richtige Karwensmänner auf.

Dass Faltboote auf dem Plauer See nichts zu suchen hätten, ist natürlich Quatsch. Es liegt meistens nicht an den Booten, sondern an den Leuten darin. Vor Jahren starb ein Motorbootfahrer, der bei Nacht mit Vollgas eine der großen Fahrwassertonnen gerammt hatte.

Schon in den Zufahrten bei Plau und Lenz kann man gefährliche Situationen erleben. Mehrstöckige Charterschiffe, die plötzlich quer im Kanal liegen und genau in dem Moment, wenn man hinter ihnen durchpaddeln will, den Rückwärtsgang einlegen. Da hilft eine Trillerpfeife oder eine laute Tröte, damit der Kerl am Ruder mal nach hinten guckt.

Dieses Jahr beobachteten wir eine vierköpfige Familie, die bei zunehmendem Wind im offenem RZ85 und offenem Kolibri zu einer Wanderfahrt Richtung Müritz startete. Beide Boote waren schwer mit Campinggepäck in gelben Müllsäcken (!) beladen. Auf die vorsichtige Frage nach Spritzdecken wurde mir mitgeteilt, dass man so etwas zwar dabei hätte, aber so lange es nicht regnet, würde man die ja nicht benötigen. Hoffentlich ging es gut.

Wir machen, Albrecht kann es bestätigen, grundsätzlich keine Fahrt auf dem See ohne Spritzdecke. Sie bleibt bei Ententeichbedingungen natürlich offen, aber immer in Bereitschaft. Der See kann sein Gesicht sehr schnell ändern.

Voriges Jahr sahen wir einen Vati, der mit seinem kleinen Söhnchen in einem RZ herumsegelte. Das Großsegel war durch einen breiten Stoffstreifen fast verdoppelt, und als Vorsegel hatte er ein zweites Großsegel aufgespannt, dessen überstehender Rand lustig flatterte. Auf die Frage, was er im Fall einer Kenterung machen würde, kam prompt: 'Natürlich Boot Boot sein lassen und zuerst das Kind an Land bringen.'

Wir haben irgendwann mal gelernt, der sicherste Platz wäre immer am Boot. Ein durchgekentertes Faltboot hält seine Besatzung zuverlässig über Wasser. Bei eigenen Kenterungen haben wir das unfreiwillig ausprobiert. Man kann sich im Bereich des Stevens auch ohne Notleine ganz gut festhalten. In dieser Lage kann man auch besser mit bunten Sachen winken und wird trotz hoher Wellen eher gesehen. Ein oranges Rauchsignal, wie wir es seit Jahren (dank Jochens Initiative) spazierenfahren, dürfte noch effektiver sein."

Zitat von Jutta+Jürgen in http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,36911,36945#msg-36945 vom 17.08. 2003


"Richtig gefährlich wird es auf dem Plauer See, wenn die PS-Protze, die tagelang im Bummeltempo die Elde hochgezuckelt sind, es Mammi mal so richtig zeigen wollen. Das gibt dann verbunden mit der nötigen Rücksichtslosigkeit wirklich üble Wellen." Zitat Michael Niemann in http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,4888,4888#msg-4888 vom 20.3. 2001


Siehe auch die Artikel Wie verhält man sich bei einer Kenterung auf den Boddengewässern? und Sicherheit auf Boddengewässern und großen Seen (Stelzer 1989)!


Weitere Infos zum Plauer See: http://www.flussinfo.net/mueritz-seenkette-plau/uebersicht/ (weiterklicken!)


Aktuelles

"Ufercamp Eldeblick Neuburg (KM82) ist ... geschlossen. (Es findet sich kein Pächter, wurde uns gesagt.) Deswegen sind wir noch bis Burow weitergepaddelt. Das ist ein Biwakplatz mit Sitzgelegenheit und kleinem Sanitärgebäude. Der (hohe) Steg ist am Ende des Abzweigs und gerade ziemlich zugekrautet, d.h. man kommt nur als Paddler rein, kein Motorboot. War sehr ruhig da, wir waren die einzigen Wasserwanderer. Kuppentin (KM109) ist ein angenehmer Platz mit vielen Sitzgelegenheiten und Gastronomie. WLAN und WaMa weiß ich nicht... aber auf jeden Fall das Komfortabelste von unseren Übernachtungen hier." (Zitat Claudia aus Berlin im Faltbootforum vom 15.8. 2021)


Schleusenzeiten

Auf der Wasserstraße wird vom 1. April bis 30. September zwischen 9 und 20 Uhr, vom 1. Oktober bis 30. November von 9 bis 16 Uhr geschleust; vom 1. Dezember bis 31. März gibt es keine Schleusungen. Bei Niedrigwasser auf der Elbe gibt es nur sehr wenige Schleusungen pro Tag!


Bei den Schleusenzeiten unbedingt beachten:

Die in der Regel mit 20 min kalkulierte Schleusung muß innerhalb der Betriebszeit abgeschlossen sein. Wer also z.B. im Sommer um 19:50 h ankommt, wird nicht mehr geschleust!


Selbstbedienungsschleusen

  • Auf der Müritz-Elde-Wasserstraße gibt es inzwischen eine Menge Selbstbedienungsschleusen:
    • Schleuse Neu Kaliß, km 4,9
    • Schleuse Malliß, km 9,5
    • Schleuse Eldena, km 18,0
    • Schleuse Grabow, km 30,8
    • Schleuse Neustadt-Glewe, km 46,2
    • Schleuse Garwitz, km 60,8
    • Schleuse Parchim, km 72,1
    • Schleuse Neuburg, km 83,3
    • Schleuse Barkow, km 114,0
  • Anforderungsschalter am Anleger betätigen, dazu kurzzeitig Hebel zum Boot hin drehen. Eine erfolgreiche Anmeldung wird auf der Textanzeige zurückgemeldet. Anschließend bereitet die Automatik die Schleusung vor (ggf. muß die Gegenschleusung abgewartet werden).
  • Die Tore öffnen sich, das Einfahrtsignal geht auf Grün. Einfahren und gegenüber des Schalthauses nahe der Weiterschleusungsschalter festmachen. Paddel nicht auf dem oberen Schleusenrand liegenlassen.
  • Wenn alle in der Schleuse sind, Weiterschleusungsschalter betätigen. Die Tore schließen automatisch, der Pegelausgleich beginnt.
  • Die Schleusentore öffnen sich, das Ausfahrtsignal geht auf Grün. Bitte erst bei grünem Signal ausfahren.
  • Geschieht etwas Unvorhergesehenes, den roten Nothaltschalter betätigen (neben dem grünen Weiterschleusungsschalter). Ggf. kann man hinterher noch einmal den grünen Weiterschleusungsschalter betätigen, die Schleusung wird dann fortgesetzt.


Einsetzstellen

Einsetzstellen an den Großen Seen und an der Müritz-Elde-Wasserstraße sind im Artikel Müritz und Umgebung, Einsetzstellen zu finden.


Streckenbeschreibungen

Müritz-Elde-Wasserstraße


Störkanal


Historische Beschreibungen aus Mecklenburg

  • Im Schülerboot durch das nordwestliche Deutschland (Kuhse 1907) - Der "Ruderprofessor" Bernhard Kuhse (1856-1917) fuhr mit seinen Schülern eine Tour nach, die der Maler und Wassersportler Otto Protzen (1868-1925) erstmals 1895 gerudert und 1900 in seinem Buch "Eine Studien-Fahrt. Drei Monate im Ruderboot auf Deutschlands Gewässern" (im Netz hier zu lesen) beschrieben hatte. Von Berlin ging es über Havel und Elbe nach Hamburg und von dort durch den Nord-Ostsee-Kanal bis nach Kiel, mit einem Abstecher auf die Plöner Seen, um dann weiter von Schwerin aus über Störkanal, Müritz-Elde-Wasserstraße, die Großen Seen, Bolter Kanal, die Kleinseen und die Oberhavel bis zum heimischen Berliner Bootshaus in Niederschöneweide zu rudern - 1000 Kilometer in drei Wochen.


Die folgenden Texte stammen aus "Hip Hip Hurra! Straube's Führer für Wasser-Wanderer", dem ersten deutschen Wassersportführer (Autor: Friedrich Eduard Keller), und beschreiben Touren in den 20er Jahren des 20. Jh.:

(Hier folgen bald weitere Texte...)


Fahrtberichte


Schlafen im Bootshaus

Einige Wassersportvereine stehen müden Wasserwanderern, die sich anmelden, offen; DKV-Mitgliedern (mit Ausweis) wird Rabatt gewährt. Näheres bietet die Info-Seite des DKV. Hakt man bei der Vereinssuche unten das Kästchen "DKV-Kanustation" an und gibt unter "PLZ" die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl des gewünschten Gebietes ein, werden alle Vereine des Postleitzahlgebietes mit Übernachtungsangebot gezeigt. Noch leichter sucht man in der Kartendarstellung der Vereine und Kanustationen (die allerdings weder alle Vereine noch alle Kanustationen zeigt).

Da diese Übernachtungen ehrenamtlich und freiwillig angeboten werden, geht bitte verantwortungsvoll damit um.


Empfohlene Zeltplätze


Forumsdiskussionen


Pegel



Weblinks

  • "Sichtzeichen und Schallsignale Binnen", Zusammenstellung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für die Freizeitschifffahrt (Ausdrucken, laminieren und mitführen! - Man laminiert in Folie mit matter Oberfläche, um Knicke und Reflexe zu vermeiden und Bleistiftnotizen machen zu können. Damit sie auch dicht hält, sollte man vom Rand des Papiers vorher 2 mm rundherum abschneiden. Feste Folie bekommt keine Knicke und bleibt im Detail besser lesbar, dafür läßt sich dünne Folie neben den Sitz knautschen - jeder wie ers mag.)


zuständiges Wasser- und Schifffahrtsamt; Wasserschutzpolizei

  • MÜRITZ-ELDE-WASSERSTRASSE: km 180,0 (Buchholz) bis km 19,87 (Anfang Elde-Seitenkanal) und Elde-Seitenkanal bis zur Mündung in die Elbe bei Elbe-km 504,11, dazu Schweriner See, Ziegelsee und Störkanal: Wasser- und Schiffahrtsamt Lauenburg: http://www.wsa-lauenburg.wsv.de/ (bei dieser Adresse findet man aktuelle Infos zu Baumaßnahmen, Sperrungen usw.)


Die Müritz-Elde-Wasserstraße als Bundeswasserstraße

Hinweise zur Kennzeichnungspflicht der Boote

Ebenso wie die Müritz und die anderen Großseen der Seenplatte gehören auch Müritz-Elde-Wasserstraße und Störkanal zur Bundeswasserstraße "Müritz-Elde". Deshalb gelten, wenn die Wasserschutzpolizei einen schlechten Tag hat, alle erdenklichen Vorschriften der Binnenschiffahrtsstraßen-Ordnung. Dazu zählt auch die Kennzeichnung von Paddelbooten, die mit 10 cm großen Buchstaben zu erfolgen hat. Namenlose Boote sollen den Namen oder Abkürzung der zugehörigen Organisation tragen, dazu kommen auf Außen- oder Innenseite Namen und Anschrift des Eigentümers.

Näheres dazu im Artikel Kennzeichnungspflicht von Kleinstbooten. - Es wird tatsächlich abkassiert deswegen, siehe http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,128560,128596#msg-128596 (2008).


Tips zu Motorboot-Rasern

Im Herbst 2012 wurden die Regeln für Motorbootführerscheine gelockert. Bisher waren Motoren bis 5 PS = 3,68 kW führerscheinfrei; nun können Sportboote schon von 16jährigen mit einem Motor bis 15 PS = 11,03 kW betrieben werden, ohne einen Führerschein zu benötigen. (Einzige Ausnahme bleibt der Rhein: Motorbootflitzer mit mehr als 5 PS waren dem Gesetzgeber auf der "Bundeswasserautobahn" dann doch zu unsicher.) Eine gleichzeitige Versicherungspflicht gibt es nicht.

Die Neuregelung ist bereits in die Sportbootführerscheinverordnungen See und Binnen, die See-Sportbootverordnung, die Binnenschifffahrt-Sportbootvermietungsverordnung und die Binnenschifferpatentverordnung übernommen worden.

Die Motorenindustrie freut sich über Höchstgeschwindigkeiten von 40-50 km/h – Paddler, Segler und Ruderer, der Deutsche Olympische Sportbund sowie auch Binnenschiffer geben sich skeptisch.

Ohne Führerschein zu fahren bedeutet auch, keine Kenntnis von Befahrungs- und Verkehrsregeln zu haben. In den kommenden Jahren ist mit einer Zunahme von Konflikten und/oder Unfällen mit Motorbootfahrern zu rechnen; neben Raserei muß mit ungewollten Rempeleien ("Anfahrungen") ungeübter Motorbootfahrer gerechnet werden (siehe diese Statistik, S. 8, wobei diese im Jahr 2011 endet; die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern registrierte im Juli 2012 mehr Sportbootunfälle als 2010 und 2011 zusammen.) Eine Überprüfung der Regelung wurde nebulös nach drei Jahren Laufzeit angekündigt.

Bisher gibt es keine zentrale Statistik für Sportbootunfälle; Kanuten und Ruderer listen Unfälle, die ihnen zu Ohren kommen, jeder für sich auf. In jedem Fall sollte bei Rempeleien, Rasern und Provokationen die Wasserschutzpolizei informiert werden. Außerdem sollte ein Unfall-Berichtsbogen mit Datum, Gewässer bzw. Unfallstelle, Hergang und Folgen sowie Alter des Verunglückten an den Deutschen Kanuverband, Unfallbericht, PF 10 03 15, 47003 Duisburg, oder serviceDINGSBUMSkanu.de, geschickt werden (Das gilt übrigens auch für Paddelunfälle ohne Motorboote.)

"Und noch ein praktischer Tip: Die rasenden Wassermotorräder wissen oft genau um die Problematik ihres Verhaltens und reagieren auf eine hochgehaltene Kamera mit sofortigem Bremsen, manchmal auch mit Meckern und Schimpfen. Das muss man aushalten." (WOLLNER 2013)


Links


Quellen

  • Wollner, Friedhelm: Vorsicht und Aufmerksamkeit! Zu den neuen Regelungen des Motorbootführerscheins. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 13
  • Schildwach, Bernd: DKV-Unfallstatistik - die Kanuunfälle im Jahr 2012. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 24-26


Hinweise zum "Motorbootfahren ohne Führerschein"

Seit 2000 dürfen auf bestimmten Strecken Mecklenburg-Vorpommerns ohne Motorbootführerschein, d.h. lediglich nach Einweisung durch den Verleiher, Hausboote gechartert werden. Das betrifft auch

  • den Schweriner See mit Störkanal
  • die Müritz-Elde-Wasserstraße von der Dömitzer Schleuse bis zum Plauer See
  • die Mecklenburger Großseen (entlang der Fahrrinnen des Plauer Sees, Fleesensees, und Kölpinsees) sowie die Müritz entlang der Fahrrinne am Westufer (grüne Tonnenreihe) und den südlich anschließenden Müritzarm bis Buchholz.


Paddler sollten die Nähe von Charterbooten meiden. Besondere Vorsicht ist an Schleusen geboten. "Statistiken über Unfälle mit Charterbooten gibt es nur im Land Brandenburg. In den letzten acht Jahren hat es 325 Unfälle gegeben, bei 1/3 besaßen die Beteiligten keinen Sportbootführerschein." (Zitat "Kanu-Sport" 6/2012, S. 4 ("Neues aus Berlin"))



Wetter

  • Die aktuelle Regensituation als Filmlauf (Unten stehen einzelne Radarbilder für ausgewählte Gegenden. Klickt man auf das große Deutschlandbild, erhält man einen vergrößerten Ausschnitt mit Kartenunterdruck. Angabe der Blitze (= Gewitter) mit dem Knopf am linken Rand oben unter "Radar und Gewitter", und in der Kopfzeile rechts das sog. "Schneeradar" als Vorhersage. Achtung I: Seit 2016 sind die deutschen Regenradare empfindlicher eingestellt als in den Jahren zuvor. Es ist daher möglich, daß das Radar schon "leichten Regen" anzeigt, obwohl noch gar kein Niederschlag den Erdboden erreicht. Da die Niederschlagsvorhersage (oben rechts) auf den Radardaten beruht, sind auch ihre Aussagen leicht übertrieben. Achtung II: Die Schneevorhersage tendiert öfter zu "Schneefall", als wirklich fällt: stattdessen erlebt man dann Schneeregen bzw. Regen.)
  • das Reisewetter für die Seenplatte per Telefon (62 Cent / Minute aus dem deutschen Festnetz): 0900 / 111 6010 24


Verkehr

Hinweis für Bahnfahrer: Der Zugverkehr der bisherigen Strecke Ludwigslust-Waren ist auf dem Abschnitt Parchim - Malchow ab 1. Mai 2015 eingestellt. Damit sind die Bahnhöfe entlang der Müritz-Elde-Wasserstraße (Lübz!) den Faltbootfahrern nun verschlossen, ebenso wie der kurze Weg von Hamburg in Richtung Mecklenburger Großseen.


  • Reisedienst Parchim GmbH - Busse an der Müritz-Elde-Wasserstraße, u.a. Linie Meyenburg - Plau - Krakow am See - Güstrow


Notrufnummern

  • Polizei: 110


Literatur

Streckenbeschreibungen

  • Deutsches Flußwanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 28. Auflage 2022, ISBN 978-3-968060-16-3
  • DKV-Gewässerführer für Ostdeutschland, hrsg. von Günter Eck. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 6. Auflage 2021, ISBN 978-3-96806-006-4
  • DKV-Kanuwanderbuch für Nordwestdeutschland, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 12. Auflage 2014, ISBN 978-3-937743-36-3


  • Elß, Werner: Wo die Elde in die Elbe mündet. Books on Demand 2011, ISBN 978-8391-5562-2 (Das Buch bereist die Müritz-Elde-Wasserstraße mitsamt Schwerin und dem Schweriner See - historisch, unterhaltsam, anekdotisch und mit vielen Bildern. Die wahrscheinlich erste literarische Reise entlang der Großen Seen und des Kanals bis zur Elbe.)
  • Horn, Bernhard: Paddeln in Westmecklenburg. Unterwegs auf Warnow, Elde und Mildenitz. Verlag grünes herz Ilmenau und Ostseebad Wustrow 2005, ISBN 3-935621-38-8 (Warnow ab Barniner See einschl. Landtransport vom Schweriner See her; Neukloster Gewässer; Mildenitz ab Damerower See; Lößnitz ab Warinsee; Nebel ab Klueß; Störkanal mit Schweriner See; Wallensteingraben; Müritz-Elde-Wasserstraße)
  • Kettler, Thomas, und Hillmann, Carola: Kanu Kompass Mecklenburg-Vorpommern. Das Reisehandbuch zum Kanuwandern. Thomas Kettler Verlag Hamburg, 4. Auflage 2021, ISBN 978-3-934014-79-4 (Havel und Havelquellseen, Müritz-Elde-Wasserstraße mit Störkanal, Müritzarm, Rätzsee - Gobenowsee - Labussee und "Alte Fahrt", Strelitzer Gewässer, Rheinsberger Gewässer, Feldberger Seen; Mildenitz, Peene, Recknitz, Tollense, Trebel, Uecker, Obere und Untere Warnow. Dazu Stadtrundgänge in Neubrandenburg, Rostock und Schwerin sowie Infos zum Müritznationalpark. In der 2013er Auflage war noch der Brüeler Bach beschrieben, der heute stark reglementiert ist.)
  • Martin, Karlheinz: Kanuwandern in Mecklenburg-Vorpommern. 36 ausgewählte Touren zwischen Oder und Elbe. BLV Verlagsgesellschaft München-Wien-Zürich 1994, ISBN 3-405-14758-1
  • Müller, Bodo: Von der Elbe zur Müritz. Dömitz - Malchow - Waren/Müritz mit Störkanal und Schweriner See (nautischer Führer). Edition Maritim 2005, ISBN 978-3-89225-256-6
  • Nentwich, Bernhard, und Kettler, Thomas: Müritz-Elde-Wasserstraße, Teil 1: Von Plau am See bis Dömitz an der Elbe, Teil 2: Die Großseen von der südlichen Müritz nach Plau. (Reihe Kanu kompakt) Thomas Kettler Verlag Hamburg 2017, ISBN 978-3-934014-59-6 (Ausführlicher Paddelführer mit Wasserwanderkarten 1:75.000. Die Tour auf der südlichen Müritz beginnt in Buchholz. Störkanal und Schweriner See liegen abseits der Strecke.)
  • Uhlemann, Hans-Joachim: Zwischen Elbe und Ostsee. Zur Entstehung der Schleswig-Holsteinischen und Mecklenburg-Vorpommerschen Wasserstraßen. DSV-Verlag Hamburg 2000, ISBN 3-88412-343-2, S. 136 ff. (Das Standardwerk zu Geschichte und Ausstattung der Wasserstraßen Norddeutschlands, geschrieben von einem langjährigen Kenner. Er beschreibt auch die Geschichte der Elde-Müritz-Wasserstraße über die Großen Seen. 1831-36 errichtet und mehrfach erweitert, brach der Frachtverkehr nach dem Mauerbau 1961 zusammen. Dafür aber kamen ständig mehr Sportboote. Und nach der Grenzöffnung 1989 erst recht!)
  • Wachkamp, Kirsten: Deutschland Ost - Die Top-Reviere. Motorbuch Verlag Pietsch Stuttgart 2003, ISBN 3-613-50424-3 (Müritz-Elde-Wasserstraße)


Fahrtberichte

  • Bunsen, Marie von: Im Ruderboot durch Deutschland. Havel, Werra, Weser und Oder. Verlag S. Fischer Berlin 1914 (Nachauflage in den 1930er Jahren, verändert neu aufgelegt mit dem Untertitel "Auf Flüssen und Kanälen in den Jahren 1905 bis 1915" (= Frauenfahrten-Reihe) beim Promedia Verlag Wien 1994, ISBN 3-900478-78-3; 2014 auch als Hörbuch erschienen.) (Die Frau aus gutem Hause konnte sich nicht nur die Ausbildung zur Künstlerin leisten - sie konnte selbständig reisen und: selbständig leben! Das Beben, das sie mit ihren Solo-Ruderfahrten im Deutschland der Kaiserzeit auslöste, zittert noch hundert Jahre später in den Reaktionen aus Schwerin, aus Parchim und in Thomas Theisingers "Kanu-Sport"-Artikel, Heft 1/2013, S. 26-29, nach: eine einzelne Frau war in die Domäne von Männerbünden eingebrochen! Die Havel fuhr sie von Potsdam bis Havelberg; dazu kommt eine Fahrt von Schwerin über die Müritz-Elde-Wasserstraße, die Kleinseenplatte, Rheinsberg, Neuruppin nach Spandau; außerdem eine Werra-Weser-Tour mit Abstecher ans Steinhuder Meer und eine Oderfahrt von Brieg (Brzeg) bis Frankfurt/Oder, jeweils unterbrochen durch ausgiebige Besichtigungsgänge. Rittlinger hielt ihre Fahrtenbücher Fontanes "Wanderungen" ebenbürtig. Die "wissende Reisende" (wie sie sich nannte) wanderte auch gern zu Fuß, durchzog fremde Länder und stand, wie ihre Biographie zeigt, bis ins hohe Alter hellwach in Leben und Gesellschaft. Wassersportlerinnen, ans Werk!)
  • Deicke, Siegfried, und Eckart, Theodor: Mit Boot und Zelt in den Sommer. Eine Wasserwanderfahrt, festgehalten in Wort und Bild. Sportverlag Berlin 1955, mit Rezension in den bundesdeutschen "Kanusport-Nachrichten" 18/1956, S. 330 (Das erste Paddelbuch der jungen DDR! Deicke beschreibt Touren auf der Elbe und ihren Altarmen rund um das heimatliche Magdeburg. Dazu kommen eine Muldefahrt ab Jeßnitz, die Zerbster Nuthe und Kenterübungen am "Cracauer Wasserfall". Den Hauptteil bilden aber zwei Ferientouren 1954: Von Neustrelitz über die Kleinseenplatte nach Rheinsberg, den Rhin hinunter und auf dem Rhinkanal über Fehrbellin bis zum Gülper See an der Unterhavel, sowie eine Tour vom mecklenburgischen Plau am See über Müritz-Elde-Wasserstraße und Störkanal nach Schwerin. (Die am Schluß beschriebene Kanufeier in Meckerndorf wurde auch in "Der Kanusport, Informationsblatt der Sektion Kanu der Deutschen Demokratischen Republik", November 1954, S. 180, rezensiert; selbst Wikipedia kennt dieses Fest noch.) Der Text klingt "sozialistisch" (= ruppig-infantil) - wären da nicht die Vignetten Adolf Mintlers und die Fotos Theodor Eckarts, die wunderbar stimmungsvoll Flüsse und Uferorte vor dem Einsetzen des Massentourismus zeigen.)
  • Elß, Werner: Mit 2,5 PS auf der Elde-Wasserstraße unterwegs. Books on Demand Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-0535-X (Achtung, kein Paddelbuch! 1963 erfüllt sich der Konstruktionszeichner der Elbewerft Boizenburg seinen Traum: ein offenes Viersitzermotorboot mit 2,5-PS-Tümmler. Den Bootsschuppen konstruiert er selbst. Für die nächsten Jahre sind die Urlaubsziele klar: Alles links und rechts des Kanalsystems, zusammen mit seiner Frau, die er natürlich per Boot kennenlernt. Es bleibt weder bei 2,5 PS noch beim offenen Boot; 1989 enden die Geschichten, noch zu der Zeit, als der Liegeplatz Neu Kaliß das Endstück eines stillen, menschenleeren Wasserweges war. Heute, am Durchgangsweg von Hamburg zu den Großen Seen, kaum noch vorstellbar. Manches liest sich kurzweilig, anderes langatmig, doch man erfährt Streiflichter einer vergangenen Lebensweise und Sozialkultur.)
  • Lemme, Hans-Martin: Der Wallensteingraben. Eine Fahrt im Paddelboot quer durch das dunkelste Mecklenburg. Albrecht Strenge Verlag Schwerin 1912 (Reprint Stock und Stein Verlag Schwerin 1991 und 1998, ISBN 3-910179-01-0); eine gekürzte Fassung erschien in den "Mecklenburgischen Monatsheften" Schwerin, 1 (1925), S. 323-332, im Netz unter http://portal.hsb.hs-wismar.de/pub/lbmv/mmh/jg001/390917060.pdf (Der Maler und Illustrator (1871 - ca. 1925), Afrikareisender und in Lübstorf am Seeufer lebend, wurde im Juli 1911 von seinem Freund und Verleger Johann Albrecht Strenge in dessen Paddelzweier verfrachtet, um den vom Schweriner See nach Wismar führenden Wallensteingraben zu erforschen, denn "den Graben kennt kein Mensch". Warum, wird bald klar, als die beiden an der Einfahrt eine Tafel des Großherzoglichen Amtes begrüßt, die ihr Vorhaben mit drei Mark Strafe oder einem Tag Haft sanktioniert. Dies wäre nicht nötig gewesen, denn schon damals war Schilftreideln, Baumüberheben und die zahllosen Steine im Wasser nichts für beleibte Vierzigjährige. "Und wie tragisch ist das Los, wenn man mitten auf dem Teich schwimmt, wenn das Boot im Schlamm nicht einen Zentimeter mehr weiter will, wenn weit und breit kein Mensch zu sehen ist und das zerbrochene Ruder in eine grundlose Tiefe sinkt." Schließlich retten sie "Eingeborene" (die kein Wort Platt sprechen) in Dorf Mecklenburg. Neben der Erkenntnis, daß zum Paddeln schon damals eine Portion Masochismus gehörte, erfährt man manches über die bewegte Geschichte des Grabens. Ob das Großherzogliche Amt die drei Mark einforderte, ist nicht bekannt.)
  • Protzen, Otto: Eine Studien-Fahrt. Drei Monate im Ruderboot auf Deutschlands Gewässern. Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart und Leipzig 1900, im Netz hier zu lesen (Mit großem Pomp wird 1895 in Kiel der Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet. Wie kommt der Berliner hin? Natürlich zünftig: mit besegelten Ruderbooten über Spree, Havel, Elbe und den Kanal selbst! Und zurück über Lübeck, Wismar, Schwerin, Waren und Oranienburg. Der Schriftsteller, Maler, Segler und Erst-Bepaddler mehrerer deutscher Flüsse (1868-1925) schrieb hiermit sein erstes Buch und illustrierte es mit der noch unberührten Flußlandschaft.)


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Bär, Bruno: Quer durch Mecklenburg. Fahrt in ein altes-neues Land. "Kanu-Sport" 5/1991, S. 206-209 (Erkundungsfahrt von "Westpaddlern", ausgerüstet mit einem Autoatlas von 1947, von der Elbe über die Müritz-Elde-Wasserstraße zur Müritz, von dort übersetzend auf die Ostpeene und über Trebel und Recknitz zum Bodden, Sommer 1990.)
  • Dumjahn, Uwe: DKV-Tourenvorschlag Schwerin. "Kanu-Sport" 5/1992, S. 201 (Touren um Schwerin und Schweriner See)
  • Martin, Karl-Heinz: Das ist der Frühling in Schwerin! "Kanu-Sport" 3/1994, S. 100-102 (Schweriner Frühjahrswässerchen-Fahrt auf der Elde und 19. Mecklenburg-Rundfahrt auf dem Wallensteingraben.)
  • Rohde, Walter: Neuer DKV-Rastplatz an der Müritz-Elde-Wasserstraße. "Kanu-Sport" 7/1994, S. 302 f. (Der Gastwirt vom Eldekrug in Fresenbrügge (Elde-km 27,5) bietet nicht nur Essen, sondern auch Zeltfläche und Duschen.)
  • Martin, Karl-Heinz: Das ist der Frühling in Schwerin! "Kanu-Sport" 3/1994, S. 100-102, mit Korrektur in Heft 5/1994, S. 238, und nochmaliger Korrektur in Heft 8/1994, S. 373 (Schweriner Frühjahrswässerchen-Fahrt auf der Elde und 19. Mecklenburg-Rundfahrt auf dem Wallensteingraben.)
  • Harder, Maren: Die Elde verkehrt. "Kanu-Sport" 9/1996, S. 418 (Canadierfahrt von der neuen DKV-Kanustation in Fresenbrügge bei Grabow nach Parchim. "Bei Nachahmung beginnt man besser in Parchim, da die Elde teilweise eine gute Strömung hat und nicht immer Rückenwind herrscht.")
  • Schimandl, Ferdinand: Mit Kanu und Zelt von Schwerin nach Schwerin.
    • Teil 1 in "Kanu-Sport" 7/1997, S. 296-301 (Schwerin-Parchim-Müritz-Mirow)
    • Teil 2 in Heft 11/1997, S. 497-500 (Mirow-Rheinsberg-Neuruppin-Fehrbellin)
    • Teil 3 in Heft 12/1997, S. 542-545 (Fehrbellin-Havelberg-Dömitz-Schwerin)
  • Dapper, Ernst H.: Müritz-Elde-Reflexe. "Kanu-Sport" 9/1998, S. 404 f. (Von Waren an der Müritz über die Großen Seen bis Dömitz.)
  • Fuchs, Erich: Vom Saalestrand ins Havelland Teil 2: Die Müritz-Elde-Wasserstraße. "Kanu-Sport" 1/1999, S. 14 f. (Elbe ab Wittenberge - Dömitz - Parchim - Plau am See)
  • Rohde, Walter: Vom Schloß Schwerin zum Schloß Ludwigslust. Ein Tourenvorschlag mit historischem Hintergrund. "Kanu-Sport" 8/2001, S. 8-11
  • Reinhold, Horst: Hamburg - wie bist du so weit... Gepäckfahrt auf Müritz, Elde, Elbe und Alster. "Kanu-Sport" 1/2002, S. 4-9 (Von Waren über die Großen Seen und die Wasserstraße nach Dömitz und auf der Elbe zum Alster-Canoe-Club. 11 Tage im Faltbootzweier.)
  • Fuß, Siegfried: Eine Woche auf der Müritz-Elde-Wasserstraße - Sonne, Gewitter und Wind. "Kanu-Sport" 7/2004, S. 8-13 (Viele Praxisinfos für die Strecke Dömitz - Mirow.)
  • Neue Kanustationen in MeckPomm. "Kanu-Sport" 1/2006, S. 42 (Neu sind die DKV-Kanustationen an der Gaststätte in Neuburg (km 83,5) und ein Wasserwanderrastplatz in Parchim (km 72,5). Außerdem kann auf der Insel Kaninchenwerder im Schweriner See von April bis September nahe des Strandes und der Gaststätte gezeltet werden (bitte verantwortungsvoll verhalten, da NSG).)
  • Reinhold, Horst: Flußab, Flußauf... Wanderfahrt von Magdeburg nach Schwerin. "Kanu-Sport" 4/2009, S. 8-11 (In 10 Tagen von Magdeburg über Elbe, Müritz-Elde-Wasserstraße und Störkanal zum Schweriner See.)
  • Nentwich, Bernhard: Müritz-Elde-Wasserstraße - ein Kanal, der eigentlich keiner ist. "Kanu-Sport" 8/2017, S. 16-21 (Der Kanal ist inzwischen von Natur umwachsen. Im Canadier von Plau am See nach Dömitz im Trockenjahr 2016, durch die auf Selbstbedienung umgestellten Schleusen. Viele Infos.)
  • Schwerin: Kaninchenwerder und Großer Stein wieder offen für Wassersportler. "Kanu-Sport" 12/2017, S. 15 (Die zweijährigen Proteste der Schweriner Wassersportvereine gegen eine Komplettsperrung bewirkten eine Nutzungsregelung, die die Wassersportler mit einbezieht.)


Kanumagazin

  • Wallensteingraben - Tourentip. "Kanumagazin" 2/1999, S. 47
  • Schneider, Lars: Wassermarsch. Von Berlin nach Hamburg im Kajak. Zwei Wochen, 430 km, ein Ziel. "Kanumagazin" 3/2010, S. 16-25 (Berlin – Oranienburg – Havel – Fürstenberg – Mirow – Alte Fahrt – Müritz-Ostufer – Plauer See – Müritz-Elde-Wasserstraße – Unterelbe – Hamburg.)
  • Eine für viele - Paddeln in Meck-Pomm. "Kanumagazin" 4/2017 (Müritz-Elde-Wasserstraße)


Kajak-Magazin

  • Schweriner See. Schloßtour in Mecklenburg-Vorpommern. "Kajak-Magazin" 4/2014, S. 34-39 (Vorfrühlingspaddeln auf dem Schweriner See, noch ganz in der Einsamkeit.)
  • Winter-Kanutour auf der Elde - kaltes Abenteuer in Mecklenburg-Vorpommern. "Kajak-Magazin" 2/2020
  • Schweriner See: Von Schlössern, Wäldern und Inseln. "Kajak-Magazin" 3/2022


Seekajak

  • Arnhold, Tilo: Der Kormoran - die "schwarze Pest" Oder ein Beispiel für erfolgreichen Artenschutz? "Seekajak" 114 (Dezember 2008), S. 40-41


Karten

  • Wasserwanderatlas "Mecklenburg-Vorpommern - Mecklenburgische Gewässer und Boddengewässer", Kompass-Karten GmbH Rum/Innsbruck, 7. Auflage 2013, ISBN 978-3-85026-741-0
  • Pharus-Gewässerkarte Blatt 8: Von der Müritz nach Schwerin. Maßstab 1:100.000, Pharus Plan Berlin 2007, ISBN 978-3-86514-133-0 (Mecklenburger Großseen, Müritz-Elde-Wasserstraße bis zur Elbe und Störkanal mit Schweriner See)


Quellen

  1. http://oderverein.de/wp-content/uploads/6_Podiumsdiskussion.pdf
  2. Angaben nach "Bedingungen des Wassertourismus in Deutschland aus der Sicht der Wasserstraßenverwaltung des Bundes", Vortrag auf dem 19. "Havel-Oder-Kolloquium" 2015 in Berlin, im Netz unter http://oderverein.de/wp-content/uploads/05_HerrAster.pdf .
  3. Deutscher Bundestag, Drucksache 18/10516, 18. Wahlperiode, 30.11. 2016, Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur (15. Ausschuß), so nach http://oderverein.de/wp-content/uploads/09_Vortrag_Container-im-Raum-Königs-Wusterhausen_Michael-Fiedler-LUTRA-GmbH-Hafen-Königs-Wusterhausen-Wildau.pdf


  • Fotografie und Gedächtnis: Mecklenburg-Vorpommern. Eine Bilddokumentation. Be-bra verlag Berlin 1997, ISBN 3-930863-22-7, S. 170 (zur Schleuse bei Dömitz)
  • Keller, Friedrich Eduard: "Hip Hip Hurra." Straubes Führer für Wasser-Wanderer 6. Auflage II. Teil: Mecklenburg. Geographisches Institut und Landkarten-Verlag Jul. Straube, Berlin 1929, S. 1, 49, 50, 66 (Zitate zur Länge der Paddeletappen, zum Störkanal und zum Schweriner See)
  • Tourist-Führer Technik. Zeugnisse der Produktions- und Verkehrsgeschichte. Tourist Verlag Berlin / Leipzig 1990, ISBN 3-350-00283-8, S. 114 (zur Schleuse bei Dömitz)
  • Uhlemann, Hans-Joachim: Zwischen Elbe und Ostsee. Zur Entstehung der Schleswig-Holsteinischen und Mecklenburg-Vorpommernschen Wasserstraßen. DSV-Verlag Hamburg 2000, ISBN 3-88412-343-2, S. 119 f. und 136 ff. (Zur Baugeschichte von Störkanal und Müritz-Elde-Wasserstraße)