Lahn, Gewässerbeschreibung

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"Weißt du noch, wie heiß es im Juni 1957 auf der Lahn war? Wir stiegen aus den Booten und schwammen lange Strecken hinterdrein.
Aber eine Erfrischung war es wirklich nicht; denn das Wasser hatte an die +25 Grad C."
Horst Reinhold [1]


Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Lahn ist ein beliebter Wanderfluß in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Sie entspringt im Rothaargebirge in etwa 600 m NN und mündet nach 242 km in 61 m NN in den Rhein.


Die Lahn ist von Wetzlar bis zur Mündung in den Rhein eine Bundeswasserstraße und verfügt über eine Vielzahl von Schleusen. Genutzt wird die Wasserstraße nahezu ausschließlich touristisch durch kleinere Motoryachten sowie Paddel- und Ruderboote. Der Fluß ist von der Mündung aufwärts bis Dehrn oberhalb von Limburg mit automatischen Schleusen durchgängig kanalisiert. Ab Dehrn aufwärts gibt es manuelle Schleusen und immer wieder Untiefen, die eine Passage von Motorbooten erschweren. Erst in Wetzlar versperrt ein Wehr endgültig die Schifffahrt flußaufwärts.


Nach dem seit 2013 gültigen Konzept der Bundeswasserstraßen fällt die Lahn in den niedrigsten Status der "sonstigen Wasserstraßen". Somit werden auf ihr nur noch Erhaltungsinvestitionen finanziert, und auch die nur "nach Kassenlage", d.h. wenn Geld zur Verfügung steht. Man räumt noch eventuelle Biberbäume, wirkt aber sonst im Rahmen des Bundesprogrammes "Blaues Band" auf Renaturierung hin (Sichüberlassen, Abbau von Stegen, Stilllegung von Schleusen), ohne dem Tourismus den gleichen Wert zu geben. Ein langfristig schleichender Verfall der Bundeswasserstraße ist damit abzusehen.

Auf dieser Seite des Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS), hier in Kartenform, kann man seine vorgesehene Fahrtstrecke auf Bundeswasserstraßen auf bestehende Schleusensperrungen kontrollieren.


Paddler können die Lahn auf dem gesamten Flußlauf zwischen Roth (bei Marburg) und der Mündung benutzen. Der Landschaftsgenuß wird durch den Lärm der auf dem größten Teil des Flusses parallel laufenden Bahnstrecke und der Bundesstraße gestört.


Zwischen Limburg und Koblenz verkehrt die DB. In den Dieseltriebwagen ist die Bootsmitnahme problemlos möglich. Die Zuggarnituren haben erhebliche Probleme mit den Türen. Man kommt evtl. in den Zug rein, aber je nach Bahnhof nicht mehr auf der anderen Seite raus. Daher bitte auf entsprechende Aufkleber an den Türen achten. (Hinweis nach http://radreise-wiki.de/index.php?title=Lahn&diff=87928&oldid=87925 vom 12.3. 2015)


"Die Lahn schiebt ab 2,5 m Leun oder Kalkofen recht gut mit. Unter 2 m deutlich weniger, vor den Wehren kaum noch. Roth ist eine beliebte Einsetzstelle für Freunde der Oberlahn und für Faulis, weil man ab dort nur ein Wehr zu umtragen hat. Der nächstgelegene Bahnhof ist allerdings knapp 2 km entfernt. Die Strecke zwischen Gießen-Klärwerk (stinkt meistens wie die Pest) und der nächsten Raststelle in Atzbach zieht sich wie Kaugummi, vor allem bei Hitze oder bei Regen." Zitat haubentaucher in http://www.kanuforum.de/showthread.php?t=8033 vom 19.6. 2013


19 Laufwasserkraftwerke nutzen die Lahn zur Stromerzeugung. Wein wird in Obernhof und Weinähr angebaut, die Weine der Lahn werden unter der Lagenbezeichnung Lahntal als Mittelrheinweine vermarktet.


1999 wurde die Lahn in die biologische Güteklasse II und in die chemische Güteklasse I eingeordnet. Insgesamt gilt sie als naturnah. Dennoch wird die chemische Wassergüte durch Umweltsünden vergangener Jahrhunderte belastet: Sickerwasser aus den Halden längst stillgelegter Bergwerke wäscht Schwermetallverbindungen (Blei und Zink) in den Fluß. Fischwanderungen wie die des Lachses werden durch die Wehre und Staustufen behindert; durch den Einbau von Fischtreppen versucht man, die Wiedereinbürgerung ehemals heimischer Fische zu erleichtern.


Die Zecken im Landkreis Marburg-Biedenkopf (also am Lahnabschnitt Biedenkopf - Gießen) sind FSME-infiziert. Näheres dazu und zu den Gegenmaßnahmen im Artikel Zecken.


Die Lahn ist einer der am stärksten von Leihbootpaddlern genutzten Flüsse Deutschlands. Stoßzeiten sind die Monate Juni bis August, v.a. die Wochenenden, dazu die Maifeiertage. Naturliebende Paddler sollten den Fluß zu diesen Zeiten meiden. "Laut einer Studie des Geographischen Institutes der Universität Gießen wurden in der Saison 2000 dort 120.000 Bootstouristen gezählt. Der Hauptanteil bestritten mit 66 Prozent die gewerblichen Kanuverleiher. Naturschützer gehen indessen von rund 150.000 Booten aus mit Spitzenwerten von 750 Kanus und Kajaks an Tagen verlängerter Wochenenden oder Feiertagen. Derzeit vermarkten von Marburg bis Lahnstein nach eigenen Angaben des BKT [der damaligen 'Bundesvereinigung Kanutouristik'] offiziell 17 Bootsverleiher mit rund 500 Booten den 'stillen Traum der Natur' an der Lahn. Aber diesen stillen Traum träumen längst nicht nur die lahnansässigen Bootsverleiher. Bundesweit suchen weitere nichtorganisierte Kanutouristikunternehmen das Geschäft mit der Lahn zu machen. Schätzungen gehen von zusätzlichen 15-25 Freizeitunternehmen außerhalb Hessens aus, die beim großen Paddelmarkt auf der Lahn mitmischen. Exakte Zahlen sind jedoch nicht zu ermitteln - oder werden vorenthalten. ... Bei diesem 'Paddelwahnsinn' bleiben die Flüsse selbst auf der Strecke." ("Kanu-Sport" 7/2003 [2]) Rechnet man den Paddeltag zu 12 Stunden, dann sind 500 Boote pro Tag durchschnittlich alle 90 Sekunden ein Boot, 750 Boote sind ein Boot pro Minute!

Aufgrund der zahllosen Leihbootler ist das Zelten außerhalb der zugelassenen Campingplätze verboten. "Einsamkeit, wie bist du übervölkert!" (Stanisław Jerzy Lec) Nach diesem Beitrag im Outdoorseitenforum (2014) haben manche Leihfahrer nicht die geringste Ahnung von Wassersport. "Vom 1.5. bis 31.10. vermeide ich es inzwischen unterhalb von Lollar auf der Lahn zu fahren. Es nervt einfach nur noch. Auch die Einheimischen sehen Paddler überwiegend kritisch, sehr viel kritischer als an anderen Wanderflüssen." (Zitat haubentaucher im DKV-Forum vom 15.6. 2018) - "Guter Anreisetag ist ein Sonntag, da reisen die Mietgruppen ab und montags ist es auf dem Wasser ruhiger." (Zitat rainer brockmann im Faltbootforum vom 5.6. 2018)

Die Lahn schrieb auch ein Stück Wassersportgeschichte: 1858 wurde in Bad Ems erstmals eine Ruderregatta ausgerichtet, die 1875 den Namen "Kaiserregatta" erhielt (weil Kaiser Wilhelm I. persönlich an der Ziellinie stand und der besten Mannschaft den Pokal überreichte). Im Rahmen der ersten Kaiserregatta wurde auch, quasi als Kuriosität, ein Kajakrennen ausgetragen, das heute als eins der ersten, wenn nicht als das erste Kajakrennen Deutschlands überliefert ist. Noch heute ruft der Ruderverein Bad Ems jedes Jahr die "Kaiserregatta" aus.


Kurzbeschreibung

Die Lahn entspringt im Rothaargebirge in etwa 600 m NN. Zunächst fließt sie in nordöstlicher bis östlicher Richtung durch das Rothaargebirge und dessen südöstliche Ausläufer. Zwischen Niederlaasphe und Wallau wird die Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen nach Hessen überquert. Die Lahn fließt weiter in östliche Richtung durch das nördliche Gladenbacher Bergland bis Caldern und bildet im Folgenden den Südrand der Wetschaft-Senke. Bei Cölbe endet das Obere Lahntal, und die aus dem Vogelsberg kommende Ohm mündet in die Lahn; deren Lauf wendet sich nach Süden und durchfließt nun das Marburg-Gießener Lahntal. Hier verläßt der Fluß vorübergehend das Rheinische Schiefergebirge und durchbricht im Raum Marburg eine Buntsandstein-Tafel (Marburger Rücken im Westen und Lahnberge im Osten). Im weiteren Verlauf weitet sich das Tal unterhalb von Staufenberg zum Gießener Becken. Hier münden von Osten aus dem Vorderen Vogelsberg in Lollar die Lumda und in Gießen das kleine Flüßchen Wieseck in die Lahn, während diese jetzt ihren Lauf nach Südwesten richtet.

Die Lahn ist einer der seltenen Flüsse, deren Kilometrierung nicht an der Quelle oder an der Mündung, sondern mitten im Flußlauf ihren Nullpunkt hat. Er liegt zwischen Gießen und Wetzlar an der Mündung des kleinen Kleebaches, 1.3 km unterhalb der Brücke der Lahnparkstraße von Heuchelheim nach Dutenhofen, zwischen den hinterm linken Ufer versteckten ehem. Kiesgruben des Surfsees und des Dutenhofener Sees. Das hat historische Gründe: an dieser Stelle überquerte die Lahn die Grenze zwischen dem Großherzogthum Hessen-Darmstadt und dem Stadtgebiet von Wetzlar, das ab 1815 zu Preußen gehörte. Beim Ausbau der Lahn im 19. Jh. setzten die preußischen Vermesser den Fluß-Nullpunkt ans äußerste Ende ihres Staatsgebietes (sollte doch Gießen sehen, wo es blieb). Und so gibt es bis heute zwei Kilometrierungen: Wassersportler im Oberlauf fahren mit absteigender Kilometrierung bis hinter Gießen, während Motorbootfahrer im Unterlauf mit aufsteigender Kilometrierung zum Rhein schippern.

In Wetzlar nimmt die Lahn einen ihrer größten Zuflüsse, die Dill (ca. 69 km lang), auf. Die Lahn tritt hinter Wetzlar wieder in das Schiefergebirge ein. Das Tal verengt sich allmählich und geht bei Leun in das Weilburger Lahntalgebiet über, in dessen oberem Bereich (Löhnberger Becken) Mineralquellen, z. B. die berühmte Selters-Mineralquelle, zutage treten. Im unteren Bereich ist der Fluß cañonartig in die flachwellige Trogfläche eingetieft. Die Stadt Weilburg wird in einer markanten Flußschleife umflossen, wobei ein in Deutschland einmaliger Schiffstunnel den Schlingenhals durchsticht. Etwas unterhalb mündet die vom Hochtaunus her kommende Weil in die Lahn. Ab Aumenau passiert sie das fruchtbare Limburger Becken, in dessen Sohle sich der Fluss etwa 50 m tief eingeschnitten hat und wo zwei Zuflüsse die Lahn ergänzen: der Emsbach aus dem Taunus und der Elbbach (aus dem Westerwald kommend). Hier tritt devonischer Massenkalk (Lahnmarmor) als Fels hervor, so auch in Limburg a.d. Lahn, wo ein solcher Kalkfels vom Limburger Dom gekrönt wird. Auch treten hier wieder größere Talweitungen auf. Hinter Diez, wo der Fluss von Süden her die Aar aufnimmt, verläßt er bei Fachingen das Becken und ist im nun folgenden Unteren Lahntal bis über 200 m tief in das Schiefergebirge eingeschnitten.


Bei Obernhof mündet der Gelbach gegenüber von Kloster Arnstein in die Lahn. Dann, vorbei an Nassau und Bad Ems, wo sich, wie schon in Fachingen, Mineralquellen befinden, mündet sie nach 242 km auf 61 m Höhe bei Lahnstein in den Rhein (Rhein-km 585,7).


Erfahrungen

Bahn hält eigentlich an fast jeder Mülltonne da im Tal. Fahrplan auf der DB-Seite. Flußbeschreibungen, Ein- und Ausstiegsstellen etc. gibts bei einigen Kanuverleihern recht detailliert, außerdem auf dieser Seite vom Tourismusverband http://de-de.daslahntal.de/ sowie im Faltboot-Wiki. Alternativ: Fahrräder mitnehmen, und damit die Rückfahrten erledigen. Einfach auf dem Weg zur Einstiegsstelle an einem sinnvollen Ort abstellen und anketten und damit zurück, um das Auto zu holen. (Wenn das Boot und der sonstige Kram auch abgebaut zu sperrig für Fahrradtransport ist: Einer bleibt beim Boot, der andere radelt.) Oder Boot mit einem Aufpasser an der Einstiegsstelle deponieren, Auto zum Ziel stellen, und der Autofahrer kommt per Bahn/Fahrrad/Daumentaxi zum Startort. Ist besonders dann angenehm, wenn man abends k.o. ist und gern zum gemütlichen Teil übergehen will. Oder: Kleines Gepäck für 2 bis 3 Tagestouren ins Boot, und das Auto über die komplette Distanz vorstellen, Zeltplätze gibts unter anderem kommerzielle Campings, außerdem bieten auch einige größere Verleiher Zeltmöglichkeiten, die auch von Nicht-Bootsmietern genutzt werden dürfen, wenn sie unmotorisiert ankommen.

Bei Lahntours in Schohleck und Runkel können Fahrzeuge gegen Gebühr geparkt werden, freie Platzwahl für die Zelte, so entsteht Raum zu größeren Gruppen

Wichtig: Verhaltensregeln für Freizeitsportler kennen und einhalten, Schilder und sonstige Signale verstehen und entsprechend verhalten, Boot braucht auf Bundeswasserstraßen einen Namen angepinselt. Diese Infos gibts teils bei den Kanuverleihern, in amtlicher Form auch über ELWIS oder das WSA Koblenz.

Diesen Link hab ich grad greifbar: https://www.elwis.de/Freizeitschifffahrt/Verkehrsvorschriften/allgemein/Sichtzeichen-und-Schallsignale-Binnen.pdf Die übrigen Infos solltest du beim Querlesen von hier aus finden: https://www.elwis.de/Freizeitschifffahrt/index.html Gilt zwar nicht alles für unmotorisierte Klein/Kleinstfahrzeuge, aber einiges schon. Vor allem solltest du wissen, was die anderen dürfen, und was für ein Verhalten daher von dir erwartet wird.

Schleusen-Bilder und -Beschreibungen Lahn: http://www.wsa-ko.wsv.de/wasserstrassen/anlagen_und_bauwerke/schleusen_und_wehre/schleusen_lahn/index.html

Ab Schleuse Limburg bis zur Mündung in den Rhein sind alle Schleusen mit Personal ausgestattet. Wichtig: An die gekennzeichneten Haltepunkte fahren und warten, bis man reingewunken / aufgefordert wird, reinzufahren. Eigentlich soll man da laut Beschilderung hupen - für Kajaks oder Canadier evtl. etwas schwierig. Notsignalpfeife hatte ich zwar auf einer Tour mit, aber mochte sie für den Zweck nicht benutzen, kann also nicht sagen, ob die gehört und "richtig" verstanden wird. Manchmal, wenn man allein wartet und keine Sportboote da sind, wird man im Kajak schlecht gesehen, weil man ja nicht allzu hoch über der Wasseroberfläche ist. Ggf. hilft Paddel hoch halten und bewegen oder ein hochgehaltener aufgespannter Regenschirm in Signalfarbe, aber eigentlich ist im Sommer so viel los, daß es unwahrscheinlich ist, daß man da länger unbemerkt alleine wartet. Über die Wartepunkte hinaus bis ans Schleusentor vorfahren oder ähnliches kann besonders bei Hochbetrieb Ärger geben, ist eigentlich verboten. Wenn die "Stadt Bad Ems" kommt (Fahrgastschiff), hat sie wie alle Schiffe der Berufsschiffahrt Vorfahrt und wird alleine geschleust, die paßt teilweise nur grad so in die Schleusen rein. Bei den anderen Fahrgastschiffen bin ich mir grad nicht sicher, ob da anderer Verkehr mit darf - aber je größer die anderen Schiffe in der Schleuse sind, desto sorgfältiger solltest du auf Sicherheitsabstand achten. Wenn du es vermeiden kannst, gerade mit Motoryachten lieber als Letzter rein und auch als Letzter raus fahren - wenn da Deppen Blitzstarts mit Wellen hinlegen, Langsamfahren nur direkt in der Schleuse, aber nicht im Schleusenkanal davor und dahinter sinnvoll finden oder mit dem Hebel auf dem Tisch bis vors untere Schleusentor brettern beim Reinfahren und du dummerweise im Weg bist, wirds evtl. etwas spritzig bis bösestenfalls ungesund. Blickkontakt/reden hilft. - Oberhalb Limburgs bis einschließlich Schleuse Runkel ist Selbstbedienung angesagt. Wirklich schwierig ist das nicht, wenn man zu zweit fährt, dann steigt einer aus und bedient, der andere fährt durch die Schleuse und dahinter steigt der Bediener wieder ein. Auch hier: Bei Betrieb im Sommer ist es unwahrscheinlich, daß man alleine schleust.

Sahnestück ist meiner Meinung nach die Strecke zwischen Wetzlar und Limburg. Unterhalb davon ist die Lahn im Vollstau, also null Strömung. Gerade für ein Schlauchi nicht wirklich amüsant, auch wenns auch da hübsche Städte und schöne Landschaft gibt. Aber man muß sich jeden Meter Vortrieb hart erarbeiten, und besonders ab Bad Ems ists manchmal unangenehm windig. [...]

Ergänzend noch eins: Die Lahn gilt als die "Paddelautobahn" des Westens - paddlerisch anfängerfreundlich, gute Infrastruktur mit Verleihern und Zeltplätzen in sinnvollen Abständen - und sie liegt verkehrsgünstig zwischen den Großstädten des Rhein-Main-Gebiets und denen des Rheinlands und südlichen Ruhrgebiets. Sommerferien in NRW, RLP oder Hessen in Kombi mit richtig gutem Wetter sind eine Garantie für reichlich Betrieb. Sowas muß man mögen oder diese Zeiten meiden - genau wie sonnige Wochenenden. Ist das Wetter etwas kühler, mit Chancen auf einen kurzen Schauer zwischendurch oder/und insbesondere die genannten Bundesländer haben keine Ferien oder/und es ist werktags, wird es sofort wahrnehmbar ruhiger.

Zitat rumtreiberin in http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/74052-Tagestouren-auf-der-Lahn-Bus-fahren-Bahn-Transport-zur%C3%BCck?p=1194213&viewfull=1#post1194213 und http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/74052-Tagestouren-auf-der-Lahn-Bus-fahren-Bahn-Transport-zur%C3%BCck?p=1194465&viewfull=1#post1194465 vom 9.8. 2013 zum Thema "Tagestouren auf der Lahn". Vielen Dank an rumtreiberin für ihre Genehmigung zur Veröffentlichung im Faltbootwiki.


"Die überall präsente Bahnstrecke ist Fluch und Segen zugleich. Man kann jederzeit die Regionalbahn erreichen, aber der Geräuschpegel ist stellenweise - zusätzlich zur ebenfalls omnipräsenten Straße - recht hoch." (Zitat Rincewind im Outdoorseitenforum vom 24.4. 2022)

"Von den 15.000 Jahresbefahrungen an der Lahn werden nur noch 5 % durch Vereine, der Rest durch private Nutzer und die 6 kommerziellen Bootsverleiher abgedeckt." (Rolf Strojec 1991 [3]) Rechnet man die Saison von Anfang April bis Ende September, dann gab es 1991 pro Tag 82 Lahnbefahrungen.


Im Forum des Deutschen Kanuverbandes, das Ende 2018 aus angeblichem Geldmangel gelöscht wurde, standen viele Erfahrungswerte zur Lahn. Da diese aus urheberrechtlichen Gründen nicht ins Faltbootwiki zu übernehmen sind (die Zeit zwischen Bekanntgabe und Lösch-Termin war zu kurz, um von allen Autoren Antworten zu erhalten), folgt hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Beiträge.

Der Autor eifelehrlich hielt im DKV-Forum am 29.7. 2009 den Abschnitt zwischen Marburg und Gießen für noch schöner als den zwischen Gießen und Wetzlar. Daß zwischen Marburg und Gießen acht Wehre liegen, die bis auf das letzte in Lollar (Oberlauf-km 16,5) umtragen werden müssen, fand er verschmerzbar, weil die Umtragewege so kurz seien, daß sie auch mit Gepäck zu schaffen wären. Dafür würde dieser Abschnitt von wenig bis gar keinen Leihbooten befahren und biete "Natur pur". Der Abschnitt zwischen Gießen und Wetzlar sei auch schön, aber (wohl auch aufgrund der Leihboote) nicht so schön wie der Oberlauf. Der Unterlauf zwischen Limburg und Koblenz war für eifelehrlich weniger interessant, auch deshalb, weil die Schleusen ab Limburg mit Schleusenwärtern besetzt wären und damit die Motorbootdichte steige.

Der Autor haubentaucher schrieb im DKV-Forum am 15.6. 2018, daß er zwischen 1.5. und 31.10. unterhalb von Lollar nicht mehr auf der Lahn fahre: "Auch die Einheimischen sehen Paddler überwiegend kritisch, sehr viel kritischer als an anderen Wanderflüssen." Der Autor d-harry warnte im DKV-Forum am 13.1. 2012, davor, den Weilburger Schiffstunnel am Wochenende zu benutzen. Dann würden hunderte, teils alkoholisierte Leihbootfahrer dicht an dicht in einer Schlange stehen. Wenn von diesen ein Boot kentert, ziehen sich die Betrunkenen vor Schreck am nächsten Boot hoch, das daraufhin auch kentert. So können mehrere Boote nacheinander betroffen werden. Ohnehin muß man bei Leihbootfahrern, vor allem bei Gruppen, mit Spaßfahrverhalten, Rammversuchen o. ä. rechnen.

Mehrere Autoren rechnen für eine Schleusung im Schnitt 20 Minuten Dauer, "bei schönem Wetter, wenn gerade eine Gruppe kurz vorher die Tore geschlossen hat, entsprechend länger." (Zitat haubentaucher im DKV-Forum vom 12.5. 2014). "Ist an einer Schleuse mal wieder die Kammer leer, weil keiner den Schieber unten zu und oben aufgemacht hat, kann man rund 30 min pro Schleuse rechnen." (Zitat haubentaucher im DKV-Forum vom 30.3. 2014) Mit Umtragen ist man nur schneller, wenn man ohne Gepäck fährt (Ausnahme: Schleuse Löhnberg, Unterlauf-km 36,2). Es bringt daher nichts, sich schon bei Fahrtbeginn auf einen bestimmten Abendzug zur Rückfahrt festlegen zu wollen.

Die zahlreichen Staustufen vermindern die Strömung, bei niedrigem Pegel fährt man längere Zeit beinahe durch stehendes Wasser. Der Autor topo fand im DKV-Forum am 10.5. 2014 "zwar immer mal etwas flottere Stellen mit >4 km/h Strömung, aber durchaus auch regelmäßig lange Stücke ohne Strömung (weil z.B. zusätzlich zu den Schleusen/Wehren die Energieerzeuger Wasser geklaut haben)". Für Normalpegel nahm er einen Schnitt von 2 km/h Strömung als Richtwert. Bei höheren Wasserständen, ab 2,70 m an den Pegeln Leun oder Kalkofen, muß man lt. haubentaucher im DKV-Forum vom 18.9. 2013 "nicht mehr viel arbeiten". Die Hochwassermarke liegt bei 3,80 m, dann wird der Bootsverleih eingestellt. Wer die daraufhin angenehm leere Lahn paddeln, will, erlebt allerdings einen anspruchsvollen Fluß: "Ganz ungefährlich ist es dann nicht, weil die Strömung einen oft direkt auf die Uferwege und zwischen Bäume zieht, wo man dann kentern würde. Auch das Anlegen an Umtragestellen muss fix gehen, damit man die Wehre nicht rückwärts runterfährt." (Zitat haubentaucher im DKV-Forum vom 18.9. 2013).


Aktuelle Meldungen

  • Nach dieser Meldung von haubentaucher im DKV-Forum vom 7.4. 2014 ist das Umtragen an den Schleusen Kirschhofen und Fürfurt für Alleinfahrer, die nicht an einer Leiter aus- und einsteigen können, schwieriger geworden, weil die bisherigen Treppen an den Schleusen jetzt mit Türen verschlossen sind. Während sich damit der Umtrageweg an der Schleuse Kirschhofen lediglich um 50 m bis zur nächsten Treppe verlängert, sind die Verhältnisse an der Schleuse Fürfurt schwieriger: "Umtragen direkt an der Schleuse Fürfurt ist nur möglich, wenn man mit dem Boot auf der Schulter über die Schleusentore geht. Diese Wege haben zwar Geländer, sind aber nicht sonderlich breit und man muss an den hochragenden Vorrichtungen für die Schieber vorbei. Nur so kommt man von der rechts gelegenen Ausstiegsstelle an die links gelegene Treppe hinter der Schleuse. Wer es bis dorthin geschafft hat, findet eine breite, weniger steile Treppe vor. Mit dem Boot unterm Arm oder lässig am Süllrand getragen, passt man nicht durch die Geländer. Wer das nicht schafft, kann an der Spitze der Schleuseninsel von Fürfurt mit Paddelstütze aussteigen und nimmt dann einen der Trampelpfade zum Unterwasser des Wehrs. Bei genügend Wasser hat man nur 50 Meter zu tragen - Bootswagen zwecklos. Von der Spitze der Schleuseninsel erreicht man allerdings auch nach 300 Metern Wiese die bereits erwähnte, offizielle Einsteigstreppe links, unterhalb der Schleuse." Aussetzen an der Fürfurter Anlegestelle vor dem Kraftwerkseinlaß hat keinen Sinn, weil man das halbe Dorf durchqueren muß und außerdem zwischen Uferweg und Lahn bis Aumenau die Bahnstrecke verläuft.


Einsetzstellen

Marburg

Einsetzen am Zeltplatz Marburg (mit bewachtem Parkplatz). "Ich bin vor Jahren am Zeltplatz in Marburg gestartet. Das war tatsächlich problematisch, weil der Wasserstand so niedrig war, dass ich auf den ersten 3 km häufiger aussteigen und treideln musste, obwohl ich mit dem Luftboot kaum Tiefgang habe. Weiß nicht mehr, was das für ein Pegelstand war, aber sollte beachtet werden. - Zeltplatz Marburg liegt übrigens an der Bundesstraße und ist entsprechend laut. War kein Vergnügen. Bei meiner zweiten Tour habe ich vor dem Start in Gießen am Paddelclub genächtigt, das war im Nachhinein besser." (Zitat Hardy im Faltbootforum vom 5.6. 2018)


Gießen, km 6 (Oberlaufkilometrierung)

In Gießen gibts zwei Möglichkeiten:

  • Hbf: an den Bahnsteigen zum Parkhaus (Aufzug, Brücke über die Gleise) und dann die Lahnstraße aufwärts bis zum Wehr.


Niedergirmes, km 9,7 (Unterlaufkilometrierung)

Rampe am Ortseingang von Wetzlar am rechten Ufer, am Ende des Zeltplatzes Wetzlar am Restaurant "Fischerhütte" gelegen. Zufahrt über die Dammstraße, Park- und Aufbauplatz vorhanden, lat=50.57148, long=8.50876. Zum Bhf. Wetzlar die Dammstraße Richtung Stadtmitte bis zum Kreisel mit der Philipsstraße, dort diese links hinein zum Bahnhof. Von hier aus kürzerer Weg zum Bhf. Wetzlar als von der folgenden Stelle aus (800 m). Von Wetzlar alle 45-60 Minuten Züge nach Gießen, Fulda und Limburg, alle zwei Stunden nach Köln, Frankfurt/Main und Koblenz.


Wetzlar, km 12,5

Rampe für Motorbootfahrer am rechten Ufer am Parkplatz "Bachweide", hinter der großen Stadtbrücke des Karl-Kellner-Rings und dem Stadion gelegen, lat=50.55287, long=8.49191. Zufahrt über die Uferstraße.

"Im Sommer hat die Lahn dort oft flache Stellen unter 1m. Bis Eisenbahnbrücke (Anfang Wasserskistrecke) ganz links halten - Untiefen!!" (Zitat wassersport-pool.info)


Weilburg, km 39,6

Schrägrampe des Weilburger Rudervereins, links ist die Einfahrt des Tunnels, weiter am rechten Ufer, gleich rechts hinter der Stadtbrücke gelegen, lat=50.48512, long=8.26425. Der Parkplatz nebenan ist gebührenpflichtig.

Vom Ruderverein zum Bhf. sind es 300 Meter. Stündlich Züge nach Koblenz, Gießen und Limburg, alle zwei Stunden nach Fulda.

Hinter dem Schiffstunnel und der Doppelschleuse gegenüber am Jugendzeltplatz breite Doppeltreppe und Kiesstrand; WC und Wasser vorhanden, mit dem PKW erreichbar. "Einkaufen in Weilburg geht zwar, der Supermarkt liegt aber oben auf dem Berg, das ist locker eine halbe Stunde Fußmarsch pro Weg. Also besser mitbringen oder in Wetzlar einkaufen." (Zitat Rapa Iti im Faltbootforum vom 16.3. 2019)


Odersbach, km 44,0

Die rechtsufrige Schrägrampe des Zeltplatzes Odersbach darf nur nutzen, wer eine Nacht sein Zelt aufschlägt. lat=50.47522, long=8.23902


Villmar, km 62,4

Schrägrampe am linken Ufer in der Einfahrt des Wehrarmes (Oberwasser), lat=50.39298, long=8.18771. Achtung, Steine imWasser!

Zum Bhf. über die Brücke, stündlich Züge nach Gießen und Limburg, alle zwei Stunden nach Fulda.


Runkel, km 65,1

Schrägrampe mit Rastplatz oberhalb der Schleuse, am rechten Ufer vor dem Abzweig des Schleusenarmes, lat=50.40412, long=8.15976. Parkmöglichkeit am nahen Bahnhof. Vom Bhf. stündlich Züge nach Gießen und Limburg, alle zwei Stunden nach Fulda.

"Wenden nicht möglich, viele Kanufahrer, die die Kanus auch gerne einfach auf dem Slip abstellen :-( ; Schleuse wird von Kindern gerne als Sprungbecken genutzt, Vorsicht also." (Zitat wassersport-pool.info)


Limburg, km 75,4

Schrägrampe am rechten Ufer gleich hinter der Autobahnbrücke. Wird von Motorbootfahrern und Ruderern genutzt. Achtung, die Zufahrt ist gleichzeitig der Lahnradweg, viele unachtsame Tourenradler! lat=50.38875, long=8.07866. "In Limburg einfach der Beschilderung zum Campingplatz folgen, dort dann vorbei fahren und direkt nach dem Platz auf der rechten Seite ist der kostenlose Slip; relativ steil; 2 'Dixi'-Toiletten." (Zitat wassersport-pool.info) Auf dem Zeltplatz darf nur ein- und aussetzen, wer eine Nacht sein Zelt aufschlägt.

Vom Bhf. auf der anderen Lahnseite alle 45-60 Minuten Züge nach Gießen und Koblenz, alle zwei Stunden nach Fulda.


Oranienstein, km 81,5

Die unbefestigte Rampe am rechten Ufer gegenüber von Schloß Oranienstein, lat=50.38495, long=8.01384, ist eine Wasserübungsstelle der Bundeswehr. Wer sich keinen Ärger mit den bewaffneten Organen einhandeln will, sollte weiterfahren :)

2015 die BW ist bis auf die Mediziner abgezogen, es dürften keine Wasserübungen mehr stattfinden


Oranienstein, km 81,8

links beim Campingplatz "neues Mühlchen" Betonrampe, gute Sanitäranlagen, sehr gutes Gasthaus (2015)


Schleuse Dietz, km 83,2

Schleuse im Umbau gesperrt; rechts umtragen, vermutlich erst 2016 wieder befahrbar.


Laurenburg, km 102,5

Schrägrampe unter der Dorfbrücke am rechten Ufer, lat=50.32970, long=7.90441.

Vom Bhf. auf der anderen Uferseite stündlich Züge nach Koblenz und Limburg.


Miellen, km 130,6

Schrägrampe am linken Ufer gleich hinter der Fußgängerbrücke.


Weitere Einsetzstellen an der Lahn findet man unter http://www.rotanatouristik.de/PaddelnaufderLahn/Einaussteigestellen.htm .


Empfohlene Strecken

Dorlar bis Solms (km 5-23)

Einsetzen unterhalb der Schleuse in Dorlar. Sehenswert ist vor allem die Altstadt von Wetzlar. Übernachtungsmöglichkeit auf dem Jugendcampingplatz mit Lagerfeuer in Schooleck/Solms. Schnelle Strömung vor der Anlegestelle.


Solms bis Weilburg (km 23-41)

Möglichkeit zum Mittagessen im "Lahnpiraten" bei Flußkilometer 34. Möglichst bei Sonnenuntergang durch den Bootstunnel in Weilburg, ein toller Anblick, wenn sich dann die Tore von "Moria" öffnen. Übernachtungsmöglichkeit auf dem Jugendcampingplatz direkt unterhalb gegenüber der Schleusen.


Weilburg bis Runkel (km 41-66)

Mittagessen im "Paradieso-Biergarten" bei Flusskilometer 51. Bei der Übernachtung in Runkel unbedingt die Altstadt besichtigen. Bei Flusskilometer 61,5 rechts hinter der Bahn Vereinsheim mit Pachtgaststätte des ESV Limburg. Übernachtung auf schöner Zeltwiese oder in einfachen Zimmern im Haus. Freundliche Atmosphäre, Empfang (und warme Küche!) selbst am Ruhetag (Montag), wenn man freundlich bittet und entsprechend fertig aussieht.


  • Vorschlag einer Fußwanderung ab Kirschhofen/Oderbach, um den Trubel zu entfliehen und die müden Beine mal in Schwung zu bringen: http://www.chrysophylax.de/wan/2fw/2fw.htm (der Autor ist selber Lahnpaddler)


Streckenbeschreibungen


Fahrtberichte

  • Lahn im Faltboot, September 2008 (Weilburg - Lahnstein) und April 2009 (Gießen - Weilburg), Fotos in ungewohnter Einsamkeit


Befahrungsregeln

  • Oberlauf: Zwischen Caldern und der Feldwegbrücke von Sterzhausen (km 58,5-55) ist die Lahn gesperrt (NSG).
  • Unterlauf: im Bereich des LSG "Auenverbund Lahn-Dill" ist das Anlegen und Rasten nur an den gekennzeichneten Stellen erlaubt (siehe den Artikel im "Kanu-Sport" 4/97 und die Gewässerkarte "Lahn"). - Weiterhin ist der Zu-und Abfluß des Nieverner Wehrs (km 128,5-129,3) gesperrt. Hier ist der Schleusenkanal zu fahren, jedoch darf am linken Ufer nicht angelegt werden.
  • In Schleusen fahren zuerst Fracht- und Ausflugsdampfer hinein, dann Motoryachten, und Paddler und Ruderer ganz zum Schluß! Die Ausfahrt erfolgt in umgekehrter Rangfolge, Paddler und Ruderer fahren zuletzt aus.
  • Den Freunden des Aufbaubieres zur Beachtung: Die zulässige Blutalkoholkonzentration auf dem Wasser beträgt genauso wie an Land 0,5 mg/g (BinSchStrO §1.02 Abs. 7, §1.03 Abs. 4).


Schlafen im Bootshaus

Einige Wassersportvereine stehen müden Wasserwanderern, die sich anmelden, offen; DKV-Mitgliedern (mit Ausweis) wird Rabatt gewährt. Näheres bietet die Info-Seite des DKV. Hakt man bei der Vereinssuche unten das Kästchen "DKV-Kanustation" an und gibt unter "PLZ" die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl des gewünschten Gebietes ein, werden alle Vereine des Postleitzahlgebietes mit Übernachtungsangebot gezeigt. Noch leichter sucht man in der Kartendarstellung der Vereine und Kanustationen (die allerdings weder alle Vereine noch alle Kanustationen zeigt).

Da diese Übernachtungen ehrenamtlich und freiwillig angeboten werden, geht bitte verantwortungsvoll damit um.


Pegel

Für eine Befahrung der Lahn ab Feudingen gilt der Mindestpegel Biedenkopf von 80 cm. Für eine Befahrung ab Buchenau gilt der Mindestpegel Biedenkopf von 50 cm (Stand 2011). Der aktuelle Pegel von Biedenkopf ist über das Pegeltelefon des Kanu-Verbandes NRW 0203 / 7381-651 oder über http://www.kanu-nrw.de abrufbar.

Die Werte der Lahnpegel werden mit dem jeweiligen Stand von 5 und von 13 Uhr per Telefon angesagt:

  • Gießen: 0641 / 19429
  • Leun und Fürfurt: 06473 / 19429
  • Diez: 06432 / 19429
  • Kalkofen: 06439 / 19429


Was "Durchfluß" (in m³/sec) und "Pegelstand" (in cm) sind und was ein Paddler aus ihnen ablesen kann, steht im Artikel Durchfluss und Pegel.


  • Die Pegelseite der Bundesanstalt für Gewässerkunde (Die Pegel erscheinen nach ca. einer Sekunde Wartezeit auf der Karte. Man kann die Karte auch vergrößern; wenn man dann mit der Maus über die Pegelpunkte fährt, erscheint die Pegelhöhe und eine farbliche Einteilung, "wie hoch das ist".)


(Hochwasserpegel sind bundesweit zum Ortstarif abrufbar mit der Telefonnummer 19429. Es werden der aktuelle Pegel des nächstgelegenen Großflusses und (zur Abschätzung der Tendenz) die drei vorhergehenden Pegelstände angesagt.)


Forumsdiskussionen

Tips und Erfahrungen

  • Die Lahn in der Hochsaison - Tourismus verdirbt Land und Leute (2013): http://www.kanuforum.de/showthread.php?t=8128 ("Damit andere zumindest nicht auf ihrem Schaden sitzen bleiben, meine Empfehlung: An der Lahn während der Hochsaison möglichst in Gruppen fahren, zumindest nicht alleine, Fotos von den Booten machen und nie eines der Boote alleine im Anlandebereich lassen.")


Zelten an der Lahn


Verkehr


Weblinks

  • "Sichtzeichen und Schallsignale Binnen", Zusammenstellung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für die Freizeitschifffahrt (Ausdrucken, laminieren und mitführen! - Man laminiert in Folie mit matter Oberfläche, um Knicke und Reflexe zu vermeiden und Bleistiftnotizen machen zu können (wer das Blatt sauber wischen möchte, nimmt besser glänzende Folie). Damit sie dicht hält, sollte man vom Rand des Papiers vorher 2 mm rundherum abschneiden. Feste Folie bekommt kaum Knicke und bleibt im Detail besser lesbar, dafür läßt sich dünne Folie neben den Sitz knautschen - jeder wie ers mag.)
  • Das sollte man auch bedenken: http://www.lostplaces.de/cms/content/view/135/33/ über Vorbereitungen zu Brückensprengungen im Rahmen des Kalten Krieges an Autobahnbrücken, den Brücken über die Bundeswasserstraßen sowie Brücken über die Leine, die Diemel, die Werra, die Fulda, den Mittellandkanal und den Dortmund-Ems-Kanal (in die Mitte ziehen!)
  • Die aktuelle Regensituation als Filmlauf (Unten stehen einzelne Radarbilder für ausgewählte Gegenden. Klickt man auf das große Deutschlandbild, erhält man einen vergrößerten Ausschnitt mit Kartenunterdruck. Angabe der Blitze (= Gewitter) mit dem Knopf am linken Rand oben unter "Radar und Gewitter", und in der Kopfzeile rechts das sog. "Schneeradar" als Vorhersage. Achtung I: Seit 2016 sind die deutschen Regenradare empfindlicher eingestellt als in den Jahren zuvor. Es ist daher möglich, daß das Radar schon "leichten Regen" anzeigt, obwohl noch gar kein Niederschlag den Erdboden erreicht. Da die Niederschlagsvorhersage (oben rechts) auf den Radardaten beruht, sind auch ihre Aussagen leicht übertrieben. Achtung II: Die Schneevorhersage tendiert öfter zu "Schneefall", als wirklich fällt: stattdessen erlebt man dann Schneeregen bzw. Regen.)
  • Weitere Hinweise zum Nahverkehr und zu Übernachtungsmöglichkeiten findet man im Artikel Deutschland.


Adressen des Wasser- und Schifffahrtsamtes und der Wasserschutzpolizeien


Die Lahn als Bundeswasserstraße

Hinweise zur Kennzeichnungspflicht der Boote

Aufgrund des Status der Lahn als Bundeswasserstraße gelten, wenn die Wasserschutzpolizei einen schlechten Tag hat, alle erdenklichen Vorschriften der Binnenschiffahrtsstraßen-Ordnung. Dazu zählt auch die Kennzeichnung von Paddelbooten, die mit 10 cm großen Buchstaben zu erfolgen hat. Namenlose Boote sollen den Namen oder Abkürzung der zugehörigen Organisation tragen, dazu kommen auf Außen- oder Innenseite Namen und Anschrift des Eigentümers. Näheres dazu im Artikel Kennzeichnungspflicht.


Tips zu Motorboot-Rasern

Im Herbst 2012 wurden die Regeln für Motorbootführerscheine gelockert. Bisher waren Motoren bis 5 PS = 3,68 kW führerscheinfrei; nun können Sportboote schon von 16jährigen mit einem Motor bis 15 PS = 11,03 kW betrieben werden, ohne einen Führerschein zu benötigen. (Einzige Ausnahme bleibt der Rhein: Motorbootflitzer mit mehr als 5 PS waren dem Gesetzgeber auf der "Bundeswasserautobahn" dann doch zu unsicher.) Eine gleichzeitige Versicherungspflicht gibt es nicht.

Die Neuregelung ist bereits in die Sportbootführerscheinverordnungen See und Binnen, die See-Sportbootverordnung, die Binnenschifffahrt-Sportbootvermietungsverordnung und die Binnenschifferpatentverordnung übernommen worden.

Die Motorenindustrie freut sich über Höchstgeschwindigkeiten von 40-50 km/h – Paddler, Segler und Ruderer, der Deutsche Olympische Sportbund sowie auch Binnenschiffer geben sich skeptisch.

Ohne Führerschein zu fahren bedeutet auch, keine Kenntnis von Befahrungs- und Verkehrsregeln zu haben. In den kommenden Jahren ist mit einer Zunahme von Konflikten und/oder Unfällen mit Motorbootfahrern zu rechnen; neben Raserei muß mit ungewollten Rempeleien ("Anfahrungen") ungeübter Motorbootfahrer gerechnet werden (siehe diese Statistik, S. 8, wobei diese im Jahr 2011 endet; die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern registrierte im Juli 2012 mehr Sportbootunfälle als 2010 und 2011 zusammen.) Eine Überprüfung der Regelung wurde nebulös nach drei Jahren Laufzeit angekündigt.

Bisher gibt es keine zentrale Statistik für Sportbootunfälle; Kanuten und Ruderer listen Unfälle, die ihnen zu Ohren kommen, jeder für sich auf. In jedem Fall sollte bei Rempeleien, Rasern und Provokationen die Wasserschutzpolizei informiert werden. Außerdem sollte ein Unfall-Berichtsbogen mit Datum, Gewässer bzw. Unfallstelle, Hergang und Folgen sowie Alter des Verunglückten an den Deutschen Kanuverband, Unfallbericht, PF 10 03 15, 47003 Duisburg, oder serviceDINGSBUMSkanu.de, geschickt werden (Das gilt übrigens auch für Paddelunfälle ohne Motorboote.)

"Und noch ein praktischer Tip: Die rasenden Wassermotorräder wissen oft genau um die Problematik ihres Verhaltens und reagieren auf eine hochgehaltene Kamera mit sofortigem Bremsen, manchmal auch mit Meckern und Schimpfen. Das muss man aushalten." (WOLLNER 2013)


Links


Quellen

  • Wollner, Friedhelm: Vorsicht und Aufmerksamkeit! Zu den neuen Regelungen des Motorbootführerscheins. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 13
  • Schildwach, Bernd: DKV-Unfallstatistik - die Kanuunfälle im Jahr 2012. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 24-26


Hinweise zum "Motorbootfahren ohne Führerschein"

Seit 2000 dürfen auf bestimmten Flüssen ohne Motorbootführerschein, d.h. lediglich nach Einweisung durch den Verleiher, Hausboote gechartert werden. Dies betrifft auch die Lahn zwischen km 70 und dem Hafen Lahnstein.

Paddler sollten die Nähe von Charterbooten meiden. Besondere Vorsicht ist an Schleusen geboten. "Statistiken über Unfälle mit Charterbooten gibt es nur im Land Brandenburg. In den letzten acht Jahren hat es 325 Unfälle gegeben, bei 1/3 besaßen die Beteiligten keinen Sportbootführerschein." (Zitat "Kanu-Sport" 6/2012, S. 4 ("Neues aus Berlin"))


Notrufnummern

  • Polizei: 110


Literatur

Streckenbeschreibungen

  • Deutsches Flußwanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 28. Auflage 2022, ISBN 978-3-968060-16-3
  • "DKV-Gewässerführer Deutschland Mitte-West", Kanuführer für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 6. Auflage 2016, ISBN 978-3-937743-60-8 (Gewässerführer für die Stromgebiete von Rhein, Lahn, Main, Mosel, Fulda und Werra.)


  • Banzhaf, Wolfgang: Die Lahn von Lahnstein bis Steeden. Mit Kanuführer Gießen bis Lahnstein. Guide für die Sportschiffahrt. Verlag Rheinschifffahrt Bad Soden/Ts. 2009, ISBN 978-3-924823-14-6 (Ausführliche Flußbeschreibung mit Karten aus der Sicht des Motorbootkapitäns, aber auch für Paddler nutzbar. Nur, daß der Unterlauf Lahnstein-Steeden motorbootfähig stromauf, der Oberlauf Gießen-Steeden für Paddler stromab beschrieben ist.)
  • Fenzl, Manfred: Die Mosel mit Saar, Saarkanal, Rhein-Marne-Kanal und Lahn (nautischer Führer). Edition Maritim 2008, ISBN 978-3-89225-500-0
  • Fenzl, Manfred: Der Rhein vom Rheinfall bis zur Nordsee und zum Ijsselmeer + Neckar bis Heidelberg und Lahn bis Limburg (nautischer Führer). Edition Maritim 2015, ISBN 978-3667100078 (Navigationsführer der genannten Flüsse einschl. Neckar von Heidelberg bis zur Mündung bei Mannheim und der Lahn von Limburg abwärts in Karte, Info und Bild. Für die, die es ganz genau haben wollen.)
  • Gerlach, Jürgen, und Nejedly, Heinrich: Kanuwandern in Deutschland. BLV Verlagsgesellschaft 2003, ISBN 3-405-16457-5 (Lahn ab Marburg.)
  • Gerlach, Jürgen und Nejedly, Heinrich: Kanuwandern in Nord- und Westdeutschland. BLV Verlagsgesellschaft 2006, ISBN 3-405-15594-0
  • Gerlach, Jürgen: Die schönsten Kanutouren in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. 23 Kanuwandertouren zwischen Weser und Saar. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 2018, ISBN 978-3-937743-48-6 (Werra, Fulda, Eder, Diemel, Nethe, Emmer, Oberweser, Lahn, Wied, Ahr, Nahe, Glan, Mittelrhein, Kyll, Sauer, Ruwer, Mosel, Blies, Prims, Nied, Saar.)
  • Hennemann, Michael: Kanuwandern in Deutschland. Bruckmann Verlag München 2006, ISBN 3-7654-4292-5
  • Hennemann, Michael: Die schönsten Kanutouren Nordrhein-Westfalen und Hessen. Bruckmann Verlag München 2006, ISBN 3-7654-4291-7
  • Hennemann, Michael: Deutschland zu Fluss. Die 50 schönsten Kanurouten von List bis Oberstdorf und Selfkant bis Görlitz. Bruckmann Verlag München 2014, ISBN 978-3-7654-8735-4 (Lahn von Lollar nach Nassau)
  • Ide, Wilhelm: Kurhessisches Wanderbuch, mit Wasserwanderteil von Wilhelm Schnelle: "Mit Faltboot und Zelt durch Kurhessen". Verlag Schneider und Weber, Kassel 2. Auflage 1960, 680 Seiten, mit Rezension in "Kanu-Sport" 26-27/1960, S. 460 (Diemel, Eder mit Edersee, Fulda, Lahn, Ohm, Schwalm, Werra. "Der Wert des Kurhessischen Wanderbuches liegt für den Wasserwanderer in der eingehenden Gebietsbeschreibung, auf die das Flußwanderbuch aus Gründen des Platzmangels allerdings verzichten muß." In der 1. Auflage von 1950 mit ihren 672 Seiten ist der Wasserwanderteil vielleicht auch schon enthalten; ob er in der 3., von Fritz Follmann neu bearbeiteten Auflage 1973 noch unter den 583 Seiten war, ist fraglich. - Wilhelm Schnelle aus Marburg (1886-1960) war langjähriger Obmann des Ederseelagers und mehrere Jahre der Wander- und Verkehrswart des DKV.)
  • Kettler, Thomas: Kanu Kompakt Lahn. Die Lahn von Roth bis Lahnstein. Thomas Kettler Verlag Hamburg, 4. Auflage 2022, ISBN 978-3-98513-101-3 (Mit Wasserwanderkarten 1:75.000, basierend auf den Jübermannkarten: Fluß und Kultur, Gasthäuser, Zeltplätze, Radwege, Bahnhöfe. Mit Ringbindung, aber leider nicht auf wasserfestem Papier gedruckt. "Den hatten wir 2015 dabei. An der Lahn muss man auch raus und die vielen Schätze anschauen und Gaststuben genießen, dazu ist dieser Führer gut geeignet." (Zitat rainer brockmann im Faltbootforum vom 5.6. 2018))
  • Meckel, Heinz Wilhelm: Die Lahn - Führer für Wasserwanderer. (= Band 1 der "Stromheil"-Serie). Verlag des Deutschen Kanuverbandes 1931, vielfache Nachauflagen bis 1993 ("H. W. Meckel gehörte zu den bekannten Organisatoren von Großwanderfahrten im Bereich des früheren Oberrhein-Main-Kreises [des DKV]." [4] Der DKV-Campingplatz Mainau am Bodensee wurde Ende der 1920er Jahre auf sein Anraten gekauft. [5] Noch an der 12. Auflage des Lahnführers (1993) arbeitete der nun schon 90jährige tatkräftig mit. "Mit Liebe gemacht." (Herbert Rittlinger)) – Neu verlegt von Ulrich Meckel bei der Buchhandlung Meckel, Parkstr. 1, 65549 Limburg, Tel.: +49-6431-24011, 2004, ISBN 3-9802313-7-2 (3-9802313-1-3?)
  • Müller-Urban, Kristiane, und Urban, Eberhard: Hessische Flüsse und Seen. Badespaß, Wasserwandern, Schiffsausflüge. Societäts-Verlag Frankfurt/Main 2009, ISBN 978-3-7973-1071-2
  • Schorr, Stefan; Kettler, Thomas; und Hillmann, Carola: Rund um Lahn, Fulda, Werra, Leine. Das Reisehandbuch zum Kanuwandern. Thomas Kettler Verlag Hamburg 2011, ISBN 978-3-934014-12-1 (Diemel, Eder, Edersee, Emmer, Fulda, Lahn, Leine, Lippe, Oker, Rhume, Werra, Weser. Dazu Stadtrundgänge in Bad Ems, Hameln, Hannover, Limburg, Lippstadt, Marburg und Wetzlar.)
  • Schulze, Martin: "Bootswandern auf der Lahn", Pollner-Verlag Oberschleißheim, 2. Aufl. 2008, ISBN 389961089X (Genaue Beschreibung der Wehre sowie der Ein- und Aussetzstellen, mit den Jübermannkarten versehen; sonst allerdings kaum zusätzliche Informationen.)
  • Wachkamp, Kirsten, Cogoy, Renate, Kluge, Irene, und Meckler, Brigitte: Deutschland Süd - Die Top-Reviere. Motorbuch Verlag Pietsch Stuttgart 2003, ISBN 3-613-50425-1


Fahrtberichte

  • Paul, Helmut: Mit dem Kahn auf der Lahn. In: "Deutschland, Deutschland..." Notschriften Verlag Radebeul 2018, ISBN 978-3-945481-65-3, S. 101-108 ("Es steht ein Wirtshaus an der Lahn..." Der Text dieses Liedes aus dem 18. Jh. wird, da frauenfeindlich, tierquälerisch, gewaltverherrlichend, zum Drogenmißbrauch aufrufend und obrigkeitswidrig, hier nicht mitgeteilt. Der Autor kennt den Text ebenso gut wie die mitpaddelnden Frauen und hofft auf der Tour im Mai 2016, diverse Wirtshäuser an der Lahn zu treffen. Aber nein, wir sind jetzt im 21. Jh., politisch korrekt und wirtshausfrei. Auch das freie Übernachten – wozu das Lied ja einlädt – wird von vornherein unterbunden. Die Fuhrleute, die es im 18. Jh. reichlich gab, fahren heut am Sonntag nicht mal in Form von Busfahrern. Und das Brunnenwasser in Selters wird von den Veganern der Truppe verschmäht, weil sie den Verzehr von Viren und Amöben ablehnen. Hätte der Autor doch besser Schuberts "Winterreise" gesungen! Da wären nicht so viele Erwartungen enttäuscht worden... Hübsche Paddelerzählung von Helmut Paul.)
  • Raven-Hart, R.: Canoe Errant. John Murray, London 1935 (Der irisch-britische Major, Paddler und Reiseschriftsteller (1889-1971), nach dem Ersten Weltkrieg aus Gesundheitsgründen demobilisiert, konnte mit seiner kleinen Pension nicht die Reisen unternehmen, die er gern gemacht hätte. Da sah er 1929 ein Faltboot - und mit ihm die Lösung! Schon im Jahr darauf begann er im Hart-Zweier die Gewässer Europas zu befahren. 1935 veröffentlichte er in seinem Erstlingsbuch die Fahrtberichte mit sachdienlichen Hinweisen am Schluß. Sein knapper, lebendiger Stil, Kreuzung von Fahrtbericht mit Reportage, sollte bis zum Beginn des 2. Weltkrieges britischen Paddlern den Weg weisen (das Exemplar des Rezensenten ist recht zerlesen).
    In Deutschland wurden es Aller, Bodensee (= Lake of Constance) mit Hochrhein, die deutsche Donau, Drage (= Drawa) mit Weiterfahrt auf unterer Netze (= Noteć) und unterer Warthe (= Warta), Elbe, Fulda mit Weiterfahrt auf der Weser, Havel, Inn, Lahn (S. 77 ff.), Lesum und Wümme, Main, die untere Mulde, Neckar, Oertze, Oder, Saar mit Weiterfahrt auf Mosel und Rhein, Spreewald mit Weiterfahrt auf Dahme und Teupitzer Seen, Trave, Unstrut mit Weiterfahrt auf Saale und Elbe, Wakenitz, Werbellinsee mit Weiterfahrt auf unterer Oder, Werra mit Weiterfahrt auf der Weser. In Frankreich und der Schweiz fuhr er Charente, den Canal du Midi, Genfer See (= Lake Geneva) mit Weiterfahrt auf der Rhone, Loire, Maas (= Meuse) und die nordwestfranzösischen Kanäle, Marne, Oise, Rhône mit Delta, Saône mit nordwestfranzösischen Kanälen, Sarthe, Seine, und die Flüsse und Seen rund um Bordeaux (Vezere, Dordogne, die Etangs, Garonne, Petite Leyre). In Österreich die Donau, Salzach mit Weiterfahrt auf Inn und Donau, in der Tschechoslowakei Moldau und tschechische Elbe, den Váh (= die Waag), in Ungarn die Donau bis nach Budapest sowie den Balaton, in Jugoslawien die Drava (= Drau) und die dalmatinische Küste.
    Das Buch ist ein Zeitdokument, weil es Städte und Kanuheime vor der Kriegszerstörung zeigt - und die Art der jeweiligen Reisegefährten, die Raven-Hart für seinen Zweier immer wieder suchte und fand. Wer mehr über den "irischen Rittlinger" wissen will, lese Thomas Theisingers Raven-Hart - Biographie im Faltbootjahrbuch "Binsenbummeln und Meeresrauschen V", (März 2010), Faltenreich Verlag Oldenburg 2010, ISBN 978-3-9811182-6-1, S. 81-98, sowie seinen Artikel "Raven-Hart – kein einfacher Fall" in "Kanu-Sport" 10/2015, S. 20-25!
    )


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Hanrath, Ernst: Wasserwandern rund um Koblenz auf Rhein, Mosel und Lahn. DKV-Tourenvorschlag. "Kanu-Sport" 10/1993, S. 447-450, mit Berichtigung in Heft 11/1993, S. 514 (Der Autor ist nicht Rolf Riedel, sondern Ernst Hanrath.) (Lahn von Diez bis zur Mündung und weiter auf dem Rhein bis Koblenz; Mosel von Cochem bis Koblenz.)
  • Befort, Helmut: Bleibt die Lahn ein Wanderfluß? "Kanu-Sport" 7/1996, S. 310 f. (Zur Befahrungsverordnung auf der Lahn, die den massenhaften Verkehr von Vereins- und Leihbooten regeln soll.)
  • Wetterling, Edgar: Zwei Canadier auf der Lahn. Von einem, der auszog, das Paddeln zu lernen. "Kanu-Sport" 8/1999, S. 348-355 (210 km vom Schweinsberger Wehr bis zum Rhein. Lesenswerter Fahrtbericht.)
  • Maier, Rolf: Ostern auf der Lahn. "Kanu-Sport" 4/2003, S. 8-13 (mit Infos)
  • Prigge, Hans-Jürgen: Gepäckfahrt auf der Lahn. "Kanu-Sport" 1/2009, S. 32-34
  • Kumm, Toni, und Goos, Margot: Herbstfahrt auf der Lahn. "Kanu-Sport" 12/2011, S. 16 f. (2. Helma-Rinckleben-Gedächtnisfahrt Oktober 2011)
  • Kassel, Gerd: Wandern mit Luft unterm Hintern. "Kanu-Sport" 6/2017, S. 5-9 (Zweimal auf der Lahn: 1974 im PVC-Kajak, vorm Aufkommen des Massentourismus, und 2016 im Grabner-Schlauchkajak – mit zwei Schäferhunden an Bord!)
  • Top 10 SUP-Touren. Deutschland. "Kanu-Sport"-Sonderheft "SUP 2018" (April 2018), S. 10-15 (Friedrichstadt (Treene und Eider), Emden und seine Kanäle (Ems), Rätzseerunde (Mecklenburger Kleinseenplatte), Eibsee (Oberbayern), Spreewald, Werra ab Creuzburg, Bodensee und Hochrhein, Mosel von Bernkastel-Kues bis Traben-Trarbach, Lahn von Runkel bis Limburg, Niers von Wachtendonk bis Geldern.)
  • Ausflugsziele für die ganze Familie. "Kanu-Sport" 5/2018, S. 16-23 (Auf der unteren Ruhr von Wetter bis Witten-Herbede; auf der Alster zwischen Kayhude und Wulksfelde; SUP-Spot Unterbacher See bei Düsseldorf; Lahn; obere Havel / Wesenberger Gewässer bei Neustrelitz; SUP-Spot Großer Müggelsee bei Berlin; Familientour auf der Altmühl.)
  • Bolte, Frank: Die Lahn - ein hessischer Wanderfluß. "Kanu-Sport" 7/2018, S. 6-11 (In mehreren Etappen von Marburg bis Dausenau. Hinter Wißmar passiert man nicht nur ausgesetzte Schmuckschildkröten, sondern auch einen wehrhaften Schwan. Ein weiteres Exemplar beißt den Autor am Gasthof "Lahntal" in Laurenburg in den Fuß! Nee nee, auf der Lahn will ich nicht paddeln.)
  • Müller, Ludger: Die Lahn — Party- oder Wanderfluß? "Kanu-Sport" 10/2019, S. 4-9 (Die Antwort setzt sich einem beim Lesen des Artikels zusammen. Und zwar auch dann, wenn die einleitenden Fakten eine eindeutige Sprache sprechen: 2012 zählte man 2,4 Millionen Übernachtungen an der Lahn, der Fluß sorgt für 10.000 Tourismus-Arbeitsplätze. Trotzdem lohnt es, bis zum Ende zu lesen.)
  • Bank, Stefanie: Eder und Lahn einmal ganz anders. "Kanu-Sport" 11/2020, S. 14-17 (Wildwasser der Oberläufe.)


Kanumagazin

  • Kassel, Gerd: Zurück zu den Ursprüngen. Mal wieder auf der Lahn. "Kanumagazin" 1/1996, S. 26-29
  • Bott, Rainer, und Nejedly, Heinrich: Auf gut deutsch. Fünf Touring-Klassiker. "Kanumagazin" 5/1998, S. 24-31 (Lahn in 5 Tagen von Wetzlar bis Lahnstein; Main in sechs Tagen von Gemünden bis Obernburg; vier Tage Ober- und zwei Tage Unterspreewald; Oberweser in sechs Tagen von Hann. Münden bis Hameln; Neckar in vier Tagen von Bad Friedrichshall bis Heidelberg.)
  • Kassel, Gerd: Expedition auf der Lahn. Durch Schleusen und Schiffstunnel. "Kanumagazin" 3/2004, Seite 16-17
  • Lahn. 46 Kilometer von Marburg nach Wetzlar. "Kanumagazin" 1/2014 (März 2014), S. 50
  • Tourentip Lahn. Auf dem SUP gemütlich durch das grüne Lahntal. "Kanumagazin" 6/2016, S. 50 f.
  • Klee, Alan: Amphibisches Abenteuer. "Kanumagazin" 4/2022, S. 30-33 (Die Lahn mit Wanderschuh und Pakraft.)
  • Kassel, Samira: Hundeschule – Lahn. "Kanumagazin" 2/2023, S. 38-43


Kajak-Magazin

  • Hennemann, Michael: Von Schleusen, Schlössern und schmucken Dörfern. Eine Kanutour auf der Lahn ist unkompliziert und doch erlebnisreich. "Kajak-Magazin" 1/2009, S. 39
  • Vogel, Christoph: Die Lahn - ein Wochenende von Odenhausen nach Weilburg. "Kajak-Magazin" 4/2016, S. 72-78
  • Behlau, Catrin: Packrafting in Hessen und NRW. Abwechslungsreiche Touren auf Eder, Lahn, Ruhr und Sieg. "Kajak-Magazin" 1/2018, S. 54-58
  • Rettig, Aliki und Sascha: Durch das Lahntal - ein Paradies für Paddler. "Kajak-Magazin" 1/2021, S. 28-34 (Mit Informationen.)


Rudersport

  • Wanderrudern: Friesen auf der Lahn. "Rudersport" 10/2019
  • Die Lahn hat viel zu bieten. Der Fluss hat sich sein Gesicht zwischen der Mündung und der Badenburg nördlich von Marburg erhalten. "Rudersport" 6/2022


Outdoor

  • Paddeltour auf der Lahn. "Outdoor" 3/2001


Karten

  • TourenAtlas TA3: "Rhein-Mosel und Nebenflüsse" einschl. Lippe- / Ruhr- und Lahn-Radweg, Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 1. Aufl. 2016, ISBN 978-3-929540-76-5, mit Aktualisierung (Lahn von Marburg bis Lahnstein.)
  • Wassersport-Wanderkarte WW2 (Deutschland West) Maßstab 1:450.000, mit Gewässerkarte Ruhr, Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 6. Aufl. 2015, ISBN 978-3-929540-21-5


  • Kettler, Thomas: Kanu Kompakt Lahn. Die Lahn von Roth bis Lahnstein. Thomas Kettler Verlag Hamburg 2015, ISBN 978-3934014-50-3 (Mit Wasserwanderkarten 1:75.000, basierend auf den Jübermannkarten: Fluß und Kultur, Gasthäuser, Zeltplätze, Radwege, Bahnhöfe. Mit Ringbindung, aber leider nicht auf wasserfestem Papier gedruckt. "Den hatten wir 2015 dabei. An der Lahn muss man auch raus und die vielen Schätze anschauen und Gaststuben genießen, dazu ist dieser Führer gut geeignet." (Zitat rainer brockmann im Faltbootforum vom 5.6. 2018))


Quellen

  1. Horst Reinhold: Weißt du noch? "Kanu-Sport" 11/1966, S. 230 f.
  2. Kurt Sänger: Hessische Kanuten als Vorreiter. Hessischer Kanu-Verband unterzeichnet Abkommen mit dem Umweltministerium. In: "Kanu-Sport" 7/2003, S. 12-15.
  3. Rolf Strojec: Landschaft, Naturerlebnis und die Umweltperspektiven des Kanusports. "Seekajak" 38 (Mai 1993), S. 61-65 (Übernahme aus "Kanu-Sport" 3/1993)
  4. "50 Jahre Deutscher Kanuverband e. V. 1914-1964." hrsg. vom Deutschen Kanu-Verband e. V., Hannover 1964, S. 322.
  5. Heinz W. Meckel (Limburg) zum 90. Geburtstag. "Kanu-Sport" 5/1993, S. 220.


  • DKV-Übersichtskarte Befahrungsregelungen 2005-2006, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen 2006, ISBN 3-929540-30-4 (zu den Befahrungsregeln)
  • Koch, Egmont R.: Die Lage der Nation 85/86. Umweltatlas der Bundesrepublik - Daten, Analysen, Konsequenzen, Trends. GEO im Verlag Gruner+Jahr Hamburg 1985, ISBN 3-570-06705-X, S. 293 (Zur Schwermetallbelastung der Lahn)


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