FAQ

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FAQ - Häufig gestellte Fragen und Antworten


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Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Warum ein Faltboot?

Frage:
Warum ein Faltboot?
Antwort:
Eine zutiefst subjektive Auflistung:

Ein Faltboot hat Stil.
Ein Faltboot kann man ohne Auto nutzen.
Faltboote kann man leichter lagern.
Ein Faltboot wird mit zunehmendem Alter eher besser als schlechter.
Faltboote sind unsterblich: defekte Teile kann man mehr oder weniger leicht reparieren oder auswechseln, ohne das "Gesamtkunstwerk" Boot zu gefährden.
"Mit einem Faltboot kommt man woanders hin" H. Rittlinger

to be continued ...

Autor: Marian


Luftschläuche

Frage:
Luftschläuche
Antwort:
1- Welche Art von beiden Auftriebskörpern hat den besseren Auftrieb, bei gleicher Beladung mit Gepäck?
2- Fördern Spitzenbeutel bei einem mit Wasser vollgeschlagen Boot mehr Durchhängen, und welche Auswirkungen hat dies auf das Gerüst im Vergleich zum Seitenschlauch?
3- Klettert ein Boot mit Spitzenbeuteln besser über Wellen als eins mit Seitenschläuchen?

Das mit dem Klettern ist natürlich Unsinn, weil Luft gleich Luft ist. Durchs Einsperren der Luft in Beutel wird nur verhindert, daß sie beim Kentern von Wasser verdrängt werden kann.

Von meinem T66 jedenfalls kann ich auch aus der Praxis sagen, daß sich das Fahrverhalten des ungekenterten Bootes auch mit Beuteln nicht verändert hat.

Die Schläuche haben allerdings den Vorteil, daß sie durch ihre Lage eine gleichmäßige Verteilung des Auftriebs sichern und so gegen Durchhängen wirken. Zudem sind sie weiter oben angebracht und sorgen so für eine bessere "Wasserlage" des vollgeschlagenen Bootes, daß sich vielleicht auch von selbst wieder aufrichtet. Am sichersten ist fürs Seekajak wohl eine Kombination von beidem. Auf der Gepäckfahrt kann auch der wasserdichte Kleiderbeutel als Auftriebskörper wirken.

Hier fehlt mir trotz der Schläuche des Aerius II die Erfahrung, weil wir ihn einfach noch nicht umgeschmissen haben (selbst beim Ein- und Aussteigen auf dem See nicht).

Hauptvorteil der Schläuche ist aber wohl das leichtere Aufbauen der Boote, weil die Haut weiter ist und erst durch das Aufblasen gestrafft wird.

> 1- Welche Art von beiden Auftriebskörpern hat den
besseren Auftrieb, bei gleicher Beladung mit Gepäck ?

Ganz grob ausgedrückt ist der Auftrieb eines Bootes abhängig von dem Volumen des Bootes unterhalb der Wasseroberfläche (verdrängtes Volumen). Ohne Wasser im Boot spielen also Auftriebskörper keinerlei Rolle für den Auftrieb.

Bei Wasser im Boot wird das verdrängte Volumen kleiner und die Form des Unterwassergebildes ändert sich (das Wasser im Boot kann ja nicht mehr für den Auftrieb zur Verfügung stehen). Je weniger Wasser im Boot sein kann, desto größer ist der Auftrieb (deshalb helfen wasserdichte! Packsäcke). Je mehr Wasser im Boot ist, desto wichtiger wird, in welcher Höhe sich noch Auftriebsvolumen befindet (je tiefer, desto besser).

> 2- Fördern Spitzenbeutel bei einem mit Wasser vollgeschlagenen
> Boot mehr Durchhängen und welche Auswirkungen hat dies
> auf das Gerüst im Vergleich zum Seitenschlauch?

Bei einem komplett mit Wasser gefüllten Boot (ohne Paddler, mit Spitzenbeutel und Gepäck) habe ich kein Durchhängen beobachtet, das Boot schwimmt ja (hoffentlich) in seinem Element, knapp über der Wasseroberfläche. Die Spitzenbeutel verhindern nur, dass das Boot noch tiefer absinkt. Mit einem Paddler im Boot kann ich nur spekulieren, dass dann das Gerüst durchhängen *könnte*. Allerdings ist, wenn man im Wasser sitzt, die Last auf das Gerüst auch niedriger (Eigenauftrieb des Menschen).

Autor: Ralf Heuer


Siehe dazu auch den Artikel Zur Sicherheit Luftschläuche!


Alleinfahren im Zweier?

Frage:
Alleinfahren im Zweier?
Antwort:
Ein Zweier kann ohne weiteres auch allein gepaddelt werden. Nur sitzt der Paddler dann im Vergleich zum Einer nicht "zentral", also etwa in Bootsmitte, sondern stets zu weit hinten oder zu weit vorn. Das beeinträchtigt die "Wasserlage" des Bootes. Es ist durch die einseitige Gewichtsverlagerung falsch getrimmt. Folge: Das Boot wird windanfällig (luvgierig beim Vornsitzen, leegierig beim hinten sitzenden Paddler) und lässt sich schlechter durch Wellen steuern. Da ein Zweier in der Regel erheblich breiter als ein Einer ist, wird auch die erzielbare Geschwindigkeit wesentlich niedriger sein. Das höhere Gewicht macht sich vor allem beim Ein- und Aussetzen bemerkbar. Der Zweier ist so zum Alleinfahren nur für die kleine Ausfahrt bei gutem Wetter geeignet.

Zur Verbesserung des Trimms bietet sich der Einbau eines Einzelfahrersitzes an, der den Paddler in die Bootsmitte bringt. Der Selbstbau ist eine preiswerte Lösung. Das Zubehörangebot z.B. von Klepper bringt hingegen gleich einige Kosten mit sich. Dazu kommen weitere Ausgaben für eine Anpassung des eventuellen Steuers sowie eine Spritzdecke, deren Luke ja ebenfalls in Bootsmitte verschoben werden muss. Bei Kosten in Höhe von mehreren Hundert Euro sollte der ambitionierte Alleinfahrer auch über die Anschaffung eines zusätzlichen (gebrauchten) Einers nachdenken.

Autor: Ralf Heuer


Wie kann ich einen Namen an meinem Boot anbringen?

Frage:
Wie kann ich einen Namen an meinem Boot anbringen?
Antwort:
Wer seinem Boot einen Namen geben will, kann das entweder durch Aufnähen von Textilbuchstaben bzw. eines Textilschriftzuges auf das Verdeck machen oder die Bootshaut parallel zur Decksnaht beschriften. Neben den für "große Boote" üblichen Klebebuchstaben aus dem Bootsbedarfsläden (Höhe 10 cm) eignen sich beschriftete Folien aus dem Fachgeschäft bzw. der Werbe- & Displaybranche. Dort kann man Schrifttyp, -größe und -farbe wählen, und die einzelnen Bezeichnungen befinden sich auf einer Trägerfolie, mit der dann die Worte ausgerichtet und leicht aufgeklebt werden können. Wer bastelwillig ist, verwendet selbstgeschnittene DC-Fix Buchstaben (Schablone mit dem PC ausdrucken). Für Mutige mit einer ruhigen Hand ist Gummi- oder Reifenfarbe geeignet, und wer vor nichts zurückschreckt, nimmt schließlich Edding (auch hier helfen Schablonen). Die letztgenannten Lösungen lassen sich allerdings kaum mehr entfernen.

Näheres dazu in den Artikeln Beschriftung von Faltbooten sowie Bootsbeschriftung mit Schablonen und Bootsbeschriftung mit Folien.

Autor: Ralf Heuer


Wie kann man PVC und Gummi / Hypalon unterscheiden?

Frage:
Wie kann man PVC und Gummi / Hypalon unterscheiden?
Antwort:
Der unbekannte Werkstoff ist relativ leicht festzustellen, indem man einen "vergleichenden olfaktorischen Test der Oxydationsprodukte" durchführt. Ich habe einen solchen Kunststoff-Erkennungs-Test schon mehrmals mit Schulkindern im Werkunterricht gemacht, und es war immer ein Heidenspaß. Auf normaldeutsch: ein Spänchen an einer unwichtigen Stelle abschnippeln, anzünden und schnuppern.
Bei Bootshaut empfiehlt sich die Innenkante der Seitennaht. Mit einer Rasierklinge bekommt man bei entsprechender Vorsicht ein Stückchen, an dem kein Trägergewebe mehr haftet. (Dessen Geruch würde die Brennprobe stören.)
Dazu legt man einige Vergleichsproben bereit, bei denen man sicher ist, um welches Material es sich handelt. Man könnte beispielsweise mal im Gelben Sack wühlen. ("igitt!")

Auf vielen Verpackungen steht es drauf: PE, PP, PVC, PS, PA ... Als Gummiprobe würde sich ein Schnipsgummi, ein Stück Fahrradschlauch oder ein Kondom eignen.
PVC wird für für Fußbodenbeläge, Fensterrahmen, billige Joghurtbecher verwendet.
Aus PE bestehen Füllerpatronen, Folie-Tragetaschen, billige Weichplastdosen. PP nimmt man für hochwertigere kochfeste Dosen, lebensmittelechte Verpackungen, PS für Schullineale, Füller, durchsichtige Hartplastverpackungen, PA für Angelsehne, Mauerdübel usw.

Zum Anzünden sollte man nur kleine Proben (schmale Späne) nehmen und mit einer Zange in eine Feuerzeugflamme halten. (Kerzen entwickeln einen störenden Eigengeruch.) Die Probe ausblasen, bevor alles abgebrannt ist, so dass der glimmende Rest noch etwas vor sich hin qualmt. Die Gerüche der verschiedenen Verbrennungsprodukte sind so charakteristisch, dass die Zuordnung relativ einfach ist. Wenn man dazu noch an den sicheren Vergleichsproben schnuppert, ist es ein Kinderspiel.

Gummi - würzig schwefelig, wie verbranntes Gummi eben so stinkt (Stichwort Verkehrsunfall)
PVC - (Polyvinylchlorid) stechender Geruch, stark nach Chlor, wie im Schwimmbad oder im Krankenhaus
PE - (Polyethylen) riecht stark nach einer verlöschenden Kerzenflamme
PP - (Polypropylen) ganz ähnlich wie PE, aber etwas mehr nach verbranntem Harz
PS - (Polystyrol) süßlich fruchtig und mit dickem, flockigem Ruß
PA - (Polyamid) nach verbranntem Horn, Haaren, Fingernägeln

Nach diesem Kokel-Verfahren kann man auch unbekannte Textilien (Oberdeckstoff, Haut-Trägergewebe) enttarnen. Baumwolle unterscheidet sich durch den typischen Geruch nach verbranntem Zellstoff (Papiertaschentuch) deutlich von Kunstfasern, die wiederum jede einen anderen markanten Geruch entwickeln.
Vergleichsproben aus dem Altkleidersack sollten kein Problem sein.

Autor: Jutta und Jürgen Engert


Ergänzend oder für Erkältete, die nichts riechen, lässt sich dieses Verfahren durchführen, klappt auch ohne "Gegenproben": Flowchart Kunststoffprobe - leider ist für einen Schritt ein Indikatorpapier (Apotheke) notwendig.


Siehe dazu auch die Grabner-Materialkunde!


Welche Faltbootfilme gibt es?

Frage:
Welche Faltbootfilme gibt es?
Antwort:
Zunächst ein Hinweis auf eine sehr vollständige Auflistung historischer Faltbootfilme bei Herbie aus Oldenburg und auf den Wiki-Artikel Faltbootfilme.

Aktuell anschau- bzw. erwerbbare Filme sind z.B. folgende:


  • Zugvögel (1950)
    Regisseur: Klaus von Rautenfeld
    "Zugvögel" beschreibt eine längere Faltbootfahrt auf der Weser von jungen Leuten, die vom Krieg und der folgenden Ungewißheit z.T. deutlich gezeichnet waren. Sehr schöne Brandungspaddelbilder, manchmal überzeichnete und etwas in den Kitsch abrutschende Szenen. Der Kontrast zwischen den offensichtlich sehr leeren Booten und den abendlichen Lagerszenen mit Baumwollzelten, kariert bezogener Daunenbettwäsche etc. fällt auf.
    Die Videokopie im Bundesfilmarchiv darf aus copyright-Gründen leider nicht kopiert oder ausgeliehen, sondern muß vor Ort angesehen werden (Kostenpunkt ca. 60 DM). Bei zwei anderen Stellen (?) soll es ebenfalls schwache Videokopien geben.
  • Zwei in einem Boot (ca. 1998)
    Kinderfilm, ca. 60 min. Opa paddelt mit seinen Enkeln in zwei RZ 85 durch die Mecklenburger Seenplatte.
    Kommt immer mal wieder im Fernsehen (zuletzt im Kinderkanal), in Berlin zur Filmeinführung auch in diversen Kinos
  • Erstbefahrung der Tara - Wildwasserfahrt durch die schwarzen Berge (von Walter Frentz); Kanuexpedition 1932; Dokumentarfilm SW, 25 Min, als Videofilm zu beziehen über Pollner Verlag, ISBN 3-925660-64-x
  • Das rheinhessische Wanderfahrerabzeichen in Gold
    Nur der Vollständigkeit halber aufgeführt: zeigt angeblich, wie neben dutzenden WW-Abenteuern in Tupperschüsseln auch ein Faltboot geschrottet wird. :-( ....

Eine Liste weiterer Faltbootfilme ist im Faltbootwiki zu finden.

Autor: Marian


Gebrauchtboote kaufen

Frage:
Was muß man beim Gebrauchtbootkauf beachten?
Antwort:
Derzeit nur ein Link zu Gebrauchtbootskauf auf Pouch-inoffiziell mit Schwerpunkt auf Pouch-Booten.

Händler, die vorrangig neue Boote verkaufen, sind im Artikel FaltbootHändler gelistet (und können gern ergänzt werden). Gebrauchtboothändler und Hinweise zur Beurteilung gebrauchter Boote stehen im Artikel Gebrauchte Faltboote, Reparaturen, Ersatzteile und Zubehör.

Eine spezielle Auflistung der Kriterien für die Beurteilung des häufig angebotenen Bootes RZ 85 "Exquisit" ist hier zu finden.

Autor: Marian


Faltboot & Bahn

Ausführliche Informationen findest Du auf der Seite Faltboot und Bahn.


Aufbauschwierigkeiten / Unterschiede der Modelle resp. Marken

Frage:
Wie stark unterscheiden sich die verschiedenen Boote im Auf- und Abbauen?
Antwort:
Generelle Aussagen:
Jedes Faltboot kann man auf- und wiederabbauen (außer wenn Alu-Gestänge im Salzwasser festkorrodiert).

  • Klepper-Boote, v.a. diejenigen mit Seitenschläuchen, sind am einfachsten aufzubauen.
  • Pouch-Boote sind eher für handwerklich geschickte Leute: sie sind v.a. wegen der fehlenden Seitenschläuche, aber auch der einfacheren Beschläge, fummeliger und schwieriger beim Aufbauen. Bei Kälte werden die schweren PVC-Häute sehr steif.
  • Nautiraid, Folbot: keine Erfahrungen [Marian]
  • Feathercraft: je nach Modell mittelschwierig bis langwierig. Der K-Light, wohl auch der Kahuna, lassen sich am einfachsten aufbauen, am schwierigsten sind der alte K1 (vor 1998) und der Kathsalano.
  • Ladogas benötigen Kraft und Intelligenz beim Aufbau. Das ist schweißtreibend und bedarf so mancher Nachdenkpause. Man baut sie besser nur mit Lederschutzhandschuhen auf.
  • Allys verlangen nach exaktem Augenmaß beim Einlegen der Schaumstoffmatte und werden mit einem Gummihammer in Form gebracht. Bei exakt geschnittener Haut kein Problem. Ist die Haut zu kurz, was durch erhebliche Streuung in der Produktion schon ab und zu mal vorkommt, wird das auch schweißtreibend und man benötigt bis zu 6 kräftige Hände für den Aufbau.
  • Pakboats bieten einige Aufbauhilfen und man braucht keine Kraft zum Zusammenbau. Die Spannung kommt beim Aufblasen der Luftschläuche. Sie erreichen aber nie die Steifigkeit der Allys.


Gibt es Aufbauanleitungen als Film?

Auf Youtube sind inzwischen Aufbau-Filme vieler Faltboottypen gespeichert. Linksammlungen dazu findet man im Faltbootforum:

  • Sammlung von 2010 (u. a. Klepper Aerius I, Pakboats Sport/Arrow 10", Hammer Seewolf, Folbot Cooper, Atlyak, Trak T16000, Feathercraft Big Kahuna (zwei Videos), Long Haul, Folbot Citibot, Butterfly Kayaks Crusoe 460, Feathercraft K-Light, PakCanoe 160, Klepper Aerius II (zwei Videos), Nautiraid I 325 Touring Alu)
  • Sammlung von 2011/15 (u. a. Nortik Scubi und Argo - negative Erfahrung mit dem Argo-Aufbau hier (ab 10:52 Min.), Triton Ilexa bzw. Ileksa (zwei Videos), Klepper Aerius II (zwei Videos), Narval Kayak, Wayland Harpoon und Amazon II, Nortik Navigator, Ally-Canadier (mehrere Videos), Folbot Greenland II, FMK-Marinka-3, Neris-2 alu, Neris-3, Taimen (zwei Videos), Snarjazhenje Jorsch (Снаряжение Ёрш), Kassatka-2, Forel-2, Feathercraft Assembly, Trak T 1600 Sea Kayak, Kolibri 3 ... By the way: Aufbautips für den Ladoga 2 von 2013 hier.)
  • Feathercraft-Aufbauvideos: Products --> Kayaks/ --> rechts unter dem Bild des Bootes "Video" anklicken und ggf. Adobe Flash ausführen lassen


Kennzeichnungspflicht für Faltboote

Frage:
Kennzeichnungspflicht für Faltboote?
Antwort:
Auf allen Bundeswasserstraßen erfassen die für die Schifffahrt geltenden Vorschriften grundsätzlich auch den Paddler im Faltboot. Nach der Kennzeichnungsverordnung von 1995 (KlFzKV-BinSch, Verordnung über die Kennzeichnung von auf Binnenschifffahrtsstraßen verkehrenden Kleinfahrzeugen vom 21. Februar 1995, Quelle: Bundesgesetzblatt 1995 Teil I Seite 226) sind muskelbetriebene Kleinstfahrzeuge (alle Ruder- und Paddelboote) nur noch mit Namen und Anschrift des Eigners im Boot (also innerhalb der Sitzluke) zu kennzeichnen. Allerdings schreibt die daneben geltende BinnenschiffahrtsstraßenVO eine Kennzeichnung des Bootes mit einem Namen mittels 10 cm großer Buchstaben an den Seiten vor. Streng genommen bedarf es also beider Kennzeichnungen. Die Wasserschutzpolizei sieht aber offensichtlich meistens großzügig darüber hinweg.

Eine amtliche Zulassung mit Erteilung eines Schiffskennzeichens ist in keinem Fall erforderlich (es sei denn, das Boot ist mit einem Motor über 2,21 kw versehen). Eine freiwillige amtliche Registrierung des Bootes kann aber vielleicht Langfinger abschrecken. Sie ersetzt außerdem die Kennzeichnung des Bootes mit Name und Anschrift des Eigners im Inneren, denn beides geht ja schon aus den amtlichen Papieren hervor.

DKV oder anderer Vereinsbezeichnungen bedarf es nirgendwo. Die Mitgliedschaft in einem Verein befreit auch nicht von den Vorschriften des Bundes- oder Landesgesetzgebers. Anders als vom Verband gelegentlich kolportiert (Flussführer) existieren auch keine Sondergenehmigungen für Mitglieder oder Verbote für Nichtmitglieder.

Bundeswasserstraßen sind übrigens fast alle größeren Kanäle, Flüsse und sogar einige Seen wie die Müritz (Karte). Selbst teilweise mit Motorbooten unbefahrbare Flüsse wie die Lahn sind (ab Gießen) Bundeswasserstraße.

Die genauen Festlegungen findet man im Artikel Kennzeichnungspflicht Binnenschifffahrtsstraßen.

Autor: Ralf Heuer


Segeln

Frage:
Welche Tips zum Segeln gibt es?
Antwort:
Zwei Links:

Autor: Marian


Kajak oder Kanadier?

Frage:
Welcher Bootstyp ist für welche Touren besser geeignet?
Antwort:
Sehr schwierige Frage. Fürs Kajak spricht die bessere Schlechtwettertauglichkeit: Das Gepäck ist sicher und trocken verstaut, das Boot ist wesentlich weniger windanfällig und bei starken Wind und Wellen zumindest für den Durchschnittspaddler auch leichter zu beherrschen.

Ich würde beides probepaddeln. Mir liegt z.B. die recht einseitige Belastung beim Paddeln im Candier nicht.

Und schöner find ich Kajaks auch. Bei den Faltbooten hast Du auch die erheblich größere Auswahl an Modellen.

Wer die Qual hat ...

Autor: Ralf Heuer

PS: weiterhin lesenswert: Diskussion zu Kajak vs. Kanadier (Faltbootforum, 2002)


Alles, was man zum Paddeln wissen muß

Trimmung

Frage:
Wie kann ein Boot am besten getrimmt werden (je nach Gewässer und Wetter)?
Antwort:
Trimmen heißt, die Beladung im Boot entsprechend den vorherrschenden Bedingungen auszurichten.
Optimal für flaches Wasser ist es,
1. eine gleichmäßige Verteilung zwischen Steuerbord und Backbord und
2. zwischen Heck und Bug zu haben (mit dem / den Paddler(n) im Boot).
Je nach Wind und Wellen und dem typischen Verhalten eines Bootes kann und sollte man Punkt 2 variieren.
Für das Trimmen eignen sich z.B. Wassersäcke u.ä. schwere Sachen sehr gut. Andererseits sollten richtig schwere Gepäckstücke nicht zu weit von der Bootsmitte gelagert werden. Der Cockpitbereich der meisten Faltboote ist von der Konstruktion her der Ort, der für die schwersten Lasten ausgelegt ist.


Konstruktive Luvgierigkeit:
Manche Boote (z.B. der E 65) sind von Haus aus leicht luvgierig, drehen also mit dem Bug in den Wind. Hier wird mehr Gepäck in den Bugraum verlagert, um das Fahrverhalten neutraler zu gestalten.

Wind / Wellen von hinten: Trimmung hecklastig, damit das Heck (und damit das Steuer) nicht so leicht ausgehoben wird. Außerdem steigt dann der Bug leichter, falls man in die nächste Welle vor dem Boot hineinsurft.

Wind / Wellen von vorn: Trimmung buglastig.

Wildwasser: prinzipiell das schwerste Gepäck nahe der Bootsmitte, damit die Kiellinie minimal runder wird / der Kielsprung zunimmt. Mehr Gepäck in das Heck, damit das Boot leichter / trockener über Schwälle fährt.

Autor: Marian


Siehe dazu auch den Faltbootwiki-Artikel Trimmung.


Welches Paddel / welche Paddellänge?

Frage:
Welches Paddel / welche Paddellänge?
Antwort:
Das Paddel, das einem gefällt, ist das beste. Es empfiehlt sich trotzdem, so oft wie möglich andere Paddel auszuprobieren: das Bessere ist der Feind des Guten.


Welche Paddel sind für Faltboote geeignet?

Faltboote lassen sich auf geringe Abmessungen zusammenfalten. Dies sollten auch Paddel für ein Faltboot tun. Es sei denn, man ist sich sicher, dass man sein Boot immer aufgebaut transportiert oder immer genügend Platz für den Transport eines Paddels hat (in der Bahn, im Bus, im oder auf dem Auto, vor allem aber auf oder im Boot auf dem Wasser als Ersatzpaddel). "Faltbare" Paddel sind ein- oder mehrfach unterteilt und können an diesen Teilungen (Hülsen) auseinandergenommen werden.

Die Teilungen sollten:

  • aus starkem Material bestehen, das sich nur schwer verbiegen läßt. Sonst passen anschließend die Hülsen nicht mehr ineinander. Bewährt haben sich dicke Edelstahl-, Carbon- und Fiberglashülsen, weniger gut sind dünne Alu- oder Edelstahlhülsen.
  • aus korrosionsfestem Material bestehen. Schon nach einigen Tagen sind z. alte Messinghülsen (bevorzugt an DDR-Paddeln zu finden) im zusammengesteckten Zustand so korrodiert, dass man die Paddelhälften nur mit Kraft auseinanderziehen kann.
  • passgenau sein, also ein nur sehr geringes Spiel aufweisen.
  • feste Stellungen für die Verschränkungen aufweisen, möglichst mit Druckknopf statt herausstehenden Schrauben (Verletzungsgefahr!).


Welche Paddellänge?

Die Paddellänge hängt u.a. ab von der Bootsbreite, der Sitzhöhe, der Höhe des Cockpitrandes, der Größe des Paddlers und des Paddelstils. *Die* optimale Paddellänge gibt es also nicht. Trotzdem versuche ich hier, grobe Empfehlungen zu geben. Es empfiehlt sich aber sehr, mehrere Paddellängen auszuprobieren (im Kanu-Club, auf Faltboot-Treffen, bei guten Kontakten zum Kanu-Händler).

Traditionell werden Paddellängen von 240 cm gefahren, die ich [Marian] eher für zu lang halte. Diese Längen machen nur Sinn bei extrem breiten Booten wie z.B. dem Aerius II und sehr tiefem Sitzen / sehr hohem Cockpitrand. Andererseits kann man mit einem längeren Paddel viel besser im Seegang stützen. Auch Paddler, die eher eine langsame Paddelfrequenz bevorzugen, fahren längere Paddel.

Je kürzer das Paddel, desto kürzer der Arbeitsweg und desto potentiell geringeres Gewicht. Für einen Pouch E 65 halte ich 225 cm für optimal, für einen RZ 85 ca. 230 cm. Auch bei einem Aerius II würde ich unter 240 cm bleiben (es empfiehlt sich bei diesem Boot und anderen Booten, erhöht zu sitzen!).

Nur mit schmalen Faltbooten (<70 cm) kann vernünftig steil gepaddelt werden, so dass das Trapez aus Armen und Paddel weitgehend beim ganzen Bewegungsablauf erhalten bleibt und nicht am Paddel gezogen wird, also dann ähnlich einer Ruderbewegung. Das steile Paddeln ist nach einer kurzen Trainingsphase deutlich ermüdungsärmer, auch weil hierzu kürzere Paddel eingesetzt werden. Je nach Breite des Paddelblattes, Breite des Bootes, Oberkörperlänge und der angestrebten Paddelfrequenz, dürften dabei nur Längen zwischen 210 - 230 cm geeignet sein (Anmerkung von Benutzer:Christian vA).


Welches Material?

Natürlich bietet sich für Faltbootfahrer zuerst ein Holzpaddel an, allein aus Stil-Gründen. Holz hat natürlichen Auftrieb, es fühlt sich auch bei Kälte warm an und ist flexibel. Dafür muss es alle paar Jahre gepflegt werden, für einen Liebhaber kein Problem.
Ansonsten bieten sich Kunststoffe wie Fiberglas oder sogar Karbon an. Diese sind bei entsprechendem Paddeldesign leichter als Holz, bei richtiger Verarbeitung auch robuster.

Autor: Marian

Siehe dazu auch die Faltbootwiki-Artikel Paddel und Grönlandpaddel.


Gedrehtes / ungedrehtes Paddel

Frage:
Ist eigentlich ein gedrehtes oder ungedrehtes Paddel besser?
Antwort:
Doppelpaddel kann man mit zueinander verschränkten Blättern fahren (d.h., die Blätter sind nicht parallel, sondern stehen in einem bestimmten Winkel zueinander). Man kann aber die Blätter auch parallel stellen. Der Verschränkungswinkel beträgt bei älteren Paddeln 90 Grad, bei modernen zwischen 60 und 75 Grad. Je kleiner der Wert, desto sehnen- und muskelschonender paddelt man.
Diese Verschränkung soll u.a. den Windwiderstand des sich in der Luft befindlichen Blattes reduzieren. Die meisten erfahrenen Paddler fahren mit verschränkten Paddeln, das soll Dich aber nicht davon abhalten, mit parallelen Blättern zu fahren. Bei der Gefahr von Sehnenscheidenentzündungen sollte ein ungedrehtes Paddel genutzt werden oder der Winkel geringer eingestellt werden.

Autor: Marian


Gesundes, effektives Paddeln

Frage:
Wie geht gesundes, effektives Paddeln?
Antwort:
Ein Paddel bewegt in Zusammenspiel mit dem Paddler ein Boot. Wichtig ist zu wissen, dass Boot, Paddler und Paddel drei gleichwertige Einheiten bilden, die nur zusammen wirken können. Keines der drei Elemente sollte vernachlässigt werden.


Ergonomisch vs. stilvoll?

Gerade unter Wanderpaddlern wird das Paddel sträflich vernachlässigt. Da wird ein Boot für xxxx Mark gekauft, es reicht dann aber nur noch für 80-DM-Paddel-Krücken. Bei der ersten Tour wundert man sich dann über das langsame Boot, die schmerzenden Muskeln, die Sehnenscheidenentzündung, die Mitpaddler beschweren sich über den missgelaunten Paddler.
Kein Autofahrer würde sich ein Auto mit Alu-Karosse, aber einem völlig verrosteten Motor bzw. Getriebe kaufen, unter Wanderpaddlern sind diese verrosteten Antriebe (lies: Paddel) normal ...
Eine harmonische Einheit zwischen Paddler, Boot und Paddel ist also wichtig, auf langen Touren sogar sehr wichtig! Das Paddel ist Dein Kontakt zum Wasser, Du hältst es den ganzen langen Paddeltag in der Hand.


Wie kann ein ergonomisches (lies: benutzungsfreundliches) Paddel auf körperliches und (!) geistiges Wohlbefinden wirken?
  • Es ist leichter, die aufzubringende Haltekraft ist also geringer. Dabei kommt es nicht so sehr auf das Gesamtgewicht an, sondern auf möglichst niedriges Gewicht der Paddelblätter. Prinzipiell gilt: je weiter außen Gewicht verteit ist, desto größer ist der Kraftaufwand beim Bewegen des Paddels.
  • Der Schaft ist dünner und vielleicht sogar oval geformt. Dadurch sind ebenfalls geringere Haltekräfte notwendig, die Unterarmmuskeln verkrampfen weniger. Hünen mit Baggergreifer-Händen sollten allerdings auf genügend dicke Schäfte achten. Die ovale Formung (langer Durchmesser des Ovals rechtwinklig zum Paddelblatt) ist der natürlichen Handform beim Greifen angepasst.
  • Die Blätter sind schmaler und haben weniger Oberfläche als normale (lies: traditionelle) Paddelblätter.

Beim stunden- und tagelangen Wandern kommt es v.a. auf Leistungen im Ausdauerbereich an, Sprints sind eher Nebensache. Ein Blatt, das im Wasser durchaus ein wenig "durchrutscht", ist weniger muskel- und sehnenbelastend als ein großes Blatt, das man mit aller Kraft durchziehen muss. Außerdem erlaubt ein längeres schmales Blatt meist eine relativ flache Paddelhaltung, die zu weniger Windwiderstand und geringeren Haltekräften führt. In Ausnahmesituationen (Sprints flussaufwärts) kann allerdings die geringe Blattfläche zu Problemen (zu geringe Geschwindigkeit) führen.

  • Die Blätter sind asymmetrisch (die kürzere Hälfte des Blattes taucht dabei zuerst ein). Auf beide Längshälften des Blattes wirken also dieselben Kräfte, das Blatt "flattert" nicht im Wasser und sorgt so für weniger Haltekraft und geringere Sehnenbelastung im Unterarm. Zu geringerem Flattern kann auch eine Mittelrippe im Blatt beitragen, dies aber eher bei breiteren Paddelblättern.

Darüber hinaus gibt es z.B. gebogene Schäfte, Wingpaddel, Grönlandpaddel etc. Dies führt jedoch in diesem Rahmen zu weit. Vielen Wanderpaddlern ist ein modernes Paddel zuwider, es sieht ihnen zu technisch aus. Dabei gibt es wunderschöne Holzpaddel, die die oben aufgeführten ergonomischen Eigenschaften aufweisen. Dein Körper, Deine Stimmung am Abend eines langen Paddeltages sowie Deine Mitpaddler werden es Dir danken.


Wie paddelt man am besten auf langen Strecken?

Einige Tips:

  • Am wichtigsten ist es, den Oberkörper statt der Arme paddeln zu lassen. Die Oberkörpermuskeln sind weitaus stärker als Deine Armmuskeln. Die Paddelbewegung sollte aus der Hüfte erfolgen: dabei dreht sich der gesamte Oberkörper, die Arme verrichten v.a. Haltearbeit. Bei längeren Touren kann man zur Abwechslung für kurze Zeit nur mit den Armen paddeln, um die Oberkörpermuskulatur zu entlasten.
  • Je nach Paddelblatt, Paddelstil und Wetter wird man unterschiedliche Frequenzen fahren wollen. Ich [Marian] finde folgende Verhältnisse optimal:
    langes schmales Blatt, flache Paddelhaltung, schnelle Frequenz oder etwas größeres breites Blatt, halbsteile Paddelhaltung, mittlere Frequenz. Der menschliche Körper entspricht einer Maschine mit nur einem Gang. Im Gegensatz zu Autos können Menschen, die Ausdauerarbeit verrichten, bessere Leistungen mit höheren Arbeits-Frequenzen und einer geringen Kraftaufwendung erbringen. Optimal ist also die erste Variante (langes schmales Blatt, flache Paddelhaltung, schnelle Frequenz).

Autor: Marian


"Richtzahlen:

  • auf stehenden Gewässern sind FÜR UNS zwischen 4 und 8 km/h möglich
  • auf fließenden Gewässern sind FÜR UNS zwischen 6 und 15 km/h möglich

Immer abhängig von den Rahmenbedingungen. Zuschusswasser auf Werra/Weser bringt für den Wesermarathon schon mal die hohe Zahl. Ein Sommertag im Spreewald kratzt eher die untere Grenze... Und die Länge der Strecke hat natürlich ebenso wie potentielle Ziele am Ufer einen Einfluss."

Zitat slarti im Faltbootforum vom 25.10. 2016, gemünzt auf durchschnittliche Faltbootpaddler. Festbootpaddler sind aufgrund der anderen Form ihres Bootsrumpfes im Durchschnitt etwas schneller.



Wie verhindere ich das Kentern in starken Wellen anderer Boote?


Mittels "Paddelstütze".


In dieser Anleitung ist sie zur Veranschaulichung stark übertrieben dargestellt, im Prinzip ist es ein flaches Wischen des Blattes vor und zurück auf der Wasseroberfläche. Wichtig: das Blatt immer so ankanten, dass es nicht "unterschneidet", sonst liegst du direkt im Bach. Wenn du gut stützen kannst, ist dir die Wellenrichtung letztlich egal.

Ansonsten hilft eine Taktik: 90° gegen die Wellen fahren, dann wird man höchstens nass. (Spritzdecke!) In diesem Video kentert der Paddler erst, nachdem er nicht mehr 90° gegen die Wellen hält.

In beiden Fällen: Geschwindigkeit hilft! Also nicht wie das beim Anblick der Schlange in Panik gelähmte Kaninchen regungslos "das Ende" abwarten, sondern handeln! Wenn Zeit ist, vom flachen ins tiefe Wasser fahren, dort sind die Wellen sanfter und brechen nicht.

Oft sieht man, dass Paddler beim Anblick von entgegenkommenden Wellen die Arme samt Paddel hochreißen. Dadurch erhöht man den Bootsschwerpunkt (Gewicht von zwei Armen und einem Paddel einen Meter höher als bei flacher Haltung) und erhöht die Kentergefahr, zumal man bei dieser Haltung dazu neigt, den Oberkörper falsch zu bewegen, was oft die Kenterung direkt herbeiführt.

Wenn schon nichts tun, dann konsequent: sich klein machen, Paddel flach halten, ruhig abwarten.

(Nach einem Beitrag des Ollen Hansen im Faltbootforum vom 11.11. 2017)


++++++ ++++++ ++++++


Entgegen der Meinung vieler ist es völlig egal, von woher die Wellen kommen, man kann sich das meist eh nicht aussuchen.

1. Vertraue deinem Boot

2. Bleib locker

3. Bei seitlichen Wellen: flache Paddelstütze, d.h. das Paddel liegt flach auf dem Wasser, Vorderseite ganz leicht angehoben, damit das Paddel nicht unterschneidet. Steck das Paddel in /auf die Welle. Innerhalb der Welle steigt das Wasser nach oben und trägt dich. Wichtig: Neige das Boot zur Welle hin, so, dass die Welle dir aufs Deck klatscht. Allenfalls wird dein Boot ein wenig von der Welle mitgenommen. Ich hab das oft in der Brandung auch bei richtig fetter Welle ohne Probleme gemacht. Wichtig: rechtzeitig mit dem Stützen aufhören und weiterpaddeln, wenn die Welle durch ist.

4. Bei schrägen Wellen einfach weiterpaddeln, gegebenenfalls gib mehr Druck auf der Seite, wo die Welle ist. Die Welle trägt dich!

5. Bei Wellen von hinten ist Kurs halten das Wichtigste, eventuell leicht zurücklehnen und bremsen, wenn man nicht surfen will oder kann. Wie das geht, wenn man es perfekt kann: https://www.youtube.com/watch?v=x46IZcORMMM Den Film haben Paddelfreunde von mir gemacht. Muss man nicht nachmachen.

6. Wer nie gekentert ist, traut sich nichts. Angst überwinden, weitermachen und dazulernen ist aber das Wichtigste, wenn man besser werden will.

(Nach einem Beitrag von Siegmund im Faltbootforum vom 15.11. 2017)


Paddelbrücke (zum Einsteigen)

Frage:
Was ist eine Paddelbrücke?
Antwort:
Paddel hinter Cockpit über Boot und Ufer/Steg/Hastenichgesehn legen. Dann mit der wasserseitigen Hand das Paddel in der Mitte des Bootes und mit der uferseitigen Hand etwa in der Mitte zwischen Boot und Ufer packen und diese Stütze dann zum Hineingleiten in den Kahn benutzen.

Hierzu eine kleine Polemik aus dem Faltbootforum: "Paddelbrücke" nennt sich eine Einstiegstechnik, die vor vielen Jahren von der Kanuzubehörindustrie erfunden wurde, um den Verkauf von Paddeln kräftig anzukurbeln. Mit Hilfe der Paddelbrücke ist es tatsächlich auch möglich, jedes auch noch so stabile Paddel zu Brennmaterial für's Oster-/Johannisfeuer zu machen.
Tatsächlich braucht niemand diese Technik, auch nicht bei einem noch so kippeligen Boot (oder hat jemand schonmal einen Rennkajakfahrer mit Paddelbrücke einsteigen gesehen???).
Der Trick ist, sich nicht auf ein quer liegendes Paddel abzustützen, sondern mit einer Hand auf die Mitte des Süllrandhinterteils (bei Klepper, glaube ich, "Bumerang" genannt) und mit der anderen Hand am Ufer. Das Paddel kann irgendwo sonst in Reichweite liegenbleiben (neben dem Boot, vor dem Süllrand etc.)

Autor: Ralf Heuer


Blasen an den Händen

Bei stundenlangem Paddeln weicht die Haut der Hände auf und wird empfindlich. Einige Paddler können sich die Hände nach ein bis zwei Paddeltagen schmerzhaft wundreiben; in der Daumenbeuge bilden sich manchmal Blasen. Das kann mehrere Ursachen haben:

  • Die Hände haben wenig Hornhaut
  • Der Paddelschaft ist an den Stellen, wo die Hände greifen, zu glatt und schleift an der Handinnenfläche


Man kann wunden Händen mit ein paar Kunstkniffen gegenwirken:

  • Der Griffbereich eines Holzpaddels sollte nicht lackiert sein. Besser ist eine Ölung, ggf. bleibt die Stelle ganz unbehandelt. Reibt ein frisch lackiertes Paddel an der Hand, kann man den Paddelschaft leicht mit Sand abreiben.
  • bei der Vorwärtsbewegung des Paddels die obere Hand kurz leicht öffnen - das verhindert dauernden Druck auf der Handinnenfläche
  • das Paddel nur gering schränken, 30 ° Schränkung wirken weniger auf die Drehhand als 90° Schränkung. Vielleicht mal Paddeln mit ungedrehtem Paddel versuchen.
  • Es gibt für Arbeiten an vibrierenden Maschinen spezielle stoßabsorbierende Arbeitshandschuhe, die sich auch fürs Paddeln (und Fahrradfahren) eignen. Paddelerprobt sind Handschuhe der Firma Engelbert-Strauss (mit Leder verstärkte Montagehandschuhe sowie Anti-Vibrationshandschuhe).
  • Diese Paddlerin feuchtete Fensterleder, "welches ich seit bestimmt 10 Jahren stets mit mir rumführe", an und wickelte es um den Paddelschaft.
  • Vor (!) dem Paddeln die Hände mit Hirschtalg-Creme einreiben und einziehen lassen (man kann auch Ballistol-Öl oder Melkfett nehmen). Hirschtalgcreme gibt's in Apotheken zu kaufen (grüne Tuben ziehen schnell ein), auch als Stift. Wenn man schon ein oder zwei Tage vor Tourbeginn damit anfängt, senkt dies das Blasenrisiko noch mehr.


Hat man mehrere Tage hintereinander gepaddelt, bildet der Körper Hornhaut an den Händen, dann ist die Gefahr vorbei.

Die Seekajaker haben das Thema ausgiebig 2009 und 2014, die Faltbootler 2010 diskutiert.


Pflege und Reparatur von Faltbooten

Neue Faltboothäute

Frage: Wo bekommt man eine neue Faltboothaut?

Antwort: Natürlich bekommt man bei Klepper, Feathercraft, Folbot, Nautiraid, usw. Bootshäute für die eigenen Boote. "Original"-Häute sind teilweise sehr teuer, daher bieten etliche Firmen Bootshäute für diverse Bootstypen an. Die folgenden Unternehmen wurden und werden im Forum empfohlen.
Aussagen über Qualität und Preise findet Ihr über die Suchfunktion des Forums, in den Wiki-Artikeln zu Faltboothändlern und Gebrauchboothändlern bzw. auf den websites der Unternehmen (Reihenfolge alphabetisch):

  • ABC-Sattlerei in Wechselburg (Sachsen): Häute, Spritzdecken, Reparaturen, Einzelanfertigungen
  • Markus Heise, Düsseldorf: Häute, Spritzdecken, Reparaturen, Einzelanfertigungen. Spezialität: Oldtimer.
  • LWB Berlin, Häute, Spritzdecken, Reparaturen, Einzelanfertigungen
  • Poucher Boote in Pouch (Sachsen-Anhalt): Häute, Spritzdecken, Reparaturen, Einzelanfertigungen auch für Fremdfabrikate 
  • WAYLAND Folding Kayaks, Polen: Häute, Konfektionsware nach Schablone, Einzelanfertigungen nur nach Absprache

Außerdem schien 2002 auch Germania weiter Häute zu produzieren.


Autor: Marian 
Bearbeiter: DoH


Kielstreifen

Frage:
Kielstreifen: wann und wozu? Wie anbringen?
Antwort:
Auch bei leichtem Einsatz des Bootes empfehlen sich Kielstreifen zur Schonung der Bootshaut. Sie lassen sich auch nachträglich anbringen oder bei Bedarf erneuern (Voraussetzung: Die Haut ist noch nicht zu alt und lässt sich noch kleben).

Bei Gummi- bzw. Hypalonhäuten empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  • Anbringen am aufgebauten Boot:
    • Die Gummisteven werden nur leicht angelöst (stumpfes Messer, Spachtel o.ä.), um zumindest vorn die Kante des Streifens drunter zu schieben (nur ein paar cm).
    • Kielstreifen auflegen und mit Klemmen befestigen oder von Helfer festhalten lassen. Dann die Lage des Streifens mit Bleistift oder Kuli anzeichnen.
    • Streifen wegnehmen und die Klebestelle auf der Bootshaut mittels Schleifpapier oder Bohrmaschienen-Schleifaufsatz leicht aufrauen. Die Original Klepper Streifen selbst sind bereits aufgeraut und mit Gummilösung vorgestrichen. Wichtig: Es dürfen keine Ränder bleiben, denn dort würden sich die Streifen am Rand wieder lösen.
    • Gummilösung ein- bis zweimal auf die Haut auftragen. Einmal auf den Streifen. Wichtig: Die nötige Zeit zum Antrocknen nach Anleitung der Gummilösung beachten. Lieber zu lang als zu kurz antrocknen lassen.
    • Den Kielstreifen über die Schulter legen und ihn auf die Klebestelle beginnend an einer Seite aufzudrücken (am Stevenbereich vorerst überlappen lassen). Sorgfältig arbeiten, da Korrektur kaum möglich. Den Streifen immer schön nach hinten straff ziehen, damit sich keine Falten oder Wellen bilden.
    • Erst am Schluss die Streifen unter die Steven schieben (überschüssige Länge abschneiden): Auch hier Gummilösung unter den Steven pinseln. Antrocknen lassen, Steven anheben, Streifen drunter, andrücken, fertig.
    • Am Rand der Klebestelle austretende Gummilösung mittels hartem Gummistück (z.B. sog. Specksohle von Schuhen) abreiben, da diese später braun wird.
    • Mindestens zwei Stunden trocknen lassen.

Für PVC-Häute bedarf es eines speziellen Klebers, oder die Streifen werden aufgeschweisst (siehe Reparatur von PVC-Haut).

Es ist keine einfache Sache!

Autor: Ralf Heuer


Silberwachs & Co für alte Gummihäute

Frage:
Was ist Silberwachs? Wie kann ich meine alte Gummihaut pflegen?
Antwort:
Silberwachs war früher das Standard-Pflegemittel. Es diente als Schutzschicht vor Schmutz, sollte das Austreten der Weichmacher des Gummis verhindern und die Farbe wieder "auffrischen". Heute sind allerdings die silikonölhaltigen Pflegemittel von Klepper oder Grabner wohl erheblich besser fürs Gummi und leichter aufzutragen. Zwar färben sie nicht, aber das ist angesichts der "schmierig" wirkenden Silberwachsschichten wohl auch besser.

Autor: Ralf Heuer



Sollen PVC-Häute gewachst werden?

(zusammengetragen von Marian Gunkel)


Hagen Zollfrank (Bäcker) schreibt:

Also bei Gummihäuten ist wachsen wirklich wichtig (wenn ich das richtig sehe, ist doch dieses Hypalon nichts anderes als auf Gewebe aufgezogenes Gummi). Gummi altert sonst sehr schnell. Das gilt auch und insbesondere für Pouch-RZ-Spritzdecken. PVC-Häute brauchen solche Pflege nicht. Sie altern um vieles langsamer, und so ein Wax hält das Ausgasen der Weichmacher kaum nennenswert auf (ist sowieso ein Prozeß von Jahrzehnten). - Ich kenne RZ's, die weit über 30 Jahre alt sind, nie gewachst wurden und wirklich andere Probleme haben als eine morsche Haut. Für meine Spritzdecke benutze ich "Faltbootpaste" aus DDR-Zeit. Weil ich davon noch für Jahre genug habe, weiß ich über das aktuelle Angebot leider nix.

Generell zerstört UV-Strahlung (im Sonnenlicht) Kunststoffe. Aus diesem Grund sind den meisten Kunststoffen neben Weichmachern auch UV-Blocker beigemischt. Die können aber das Lambert-Beersche Gesetz auch nicht überlisten, sondern nur die Parameter etwas freundlicher gestalten. Natürlich ist diese Zerstörung der Kunststoffe auch ein sehr langsamer Prozeß, aber man sollte nicht sein Boot den Sommerüber kieloben im Garten liegen haben. Soviel zum Altern von PVC-Häuten.


Und Thomas Büll fügt hinzu:

in der Anleitung zu meinem E 65-3 gibt es dazu auch einen Abschnitt:

"Pflegeanleitung!

Die Bootshaut bestimmt mit ihrer Haltbarkeit im Wesentlichen die Lebensdauer eines Faltbootes. Wir verarbeiten seit Jahren die bisher bewährte PVC-Bootshaut, sie hat gegenüber der Gummihaut eine wesentlich höhere Lebensdauer und ist unempfindlich gegen zersetzende chemische Flüssigkeiten, die leider schon viele Flüsse und Seen verunreinigen. Besondere Pflege benötigt die Bootshaut nicht.

Bei einer evtl. Verunreinigung ist sie mit Wasser, Fit und Bürste abzuwaschen, danach mit klarem Wasser nachzuspülen. Bootspflegemittel wie Wachse finden keine Anwendung, sie sind speziell für Gummibootshäute gedacht. Die Pflege des Bootsverdecks geschieht genau wie bei der PVC-Bootshaut, eine Nachimprägnierung nach jahrelangem Gebrauch kann mit handelsüblichen Imprägnierungsmitteln durchgeführt werden.

Eine liebevolle Behandlung und Pflege des Bootes, auch ein neuer Lackanstrich der Gerüstteile (nur guten Bootslack verwenden) während der Herbst- und Winterzeit lohnen sich und bringen ungetrübte Freuden im nächsten Urlaub."

War es so schlimm rund um Bitterfeld, daß sich da die Gummiboote zersetzt haben? Donnerwetter!


Quelle

Das Kapitel "Sollen PVC-Häute gewachst werden?" entstammt dem "alten" Faltbootwiki und ist zu finden unter https://web.archive.org/web/20070704134823if_/http://www.faltboot.de/dt/bastel.html .



Leim / Lack

Frage:
Welchen Leim und welchen Lack sollte man verwenden?
Antwort:


Lack

Das Holzgerüst sollte mindestens einmal im Jahr auf größere Kratzer hin untersucht werden. Diese werden nach kurzem Anschleifen der Oberfläche ausgebessert. Ist die Lackierung eines älteren Gerüstes gänzlich hinüber (erkennbar an dunklen, wasserbedingten Verfärbungen des Holzes), bedarf es einer vollständigen Neulackierung. Dafür sollte das Gerüst im Idealfall "bis aufs Holz" abgeschliffen werden (Aufwand mindestens 1 Woche). Bei Verwendung von Originallack reicht oft auch ein sehr gründliches Anschleifen. Wichtig ist die Beachtung der Verarbeitungshinweise hinsichtlich Temperatur und Verdünnung. Eine haltbare Lackierung setzt mindestens drei Lackschichten voraus. Die erste sollte dabei mit stark verdünntem Lack erfolgen.

Als Lack sollte auf jeden Fall ein wasserfester Bootslack verwendet werden. Erhältlich in Bootsbedarfsläden und gut sortierten Baumärkten. Gute Erfahrungen hat insbesondere der als Klepperzubehör gehandelte Tauchlack "Reladur" der Regensburger Lackfabrik hinterlassen.

Als Alternative zum Bootslack wird auch das Ölen des Holzes empfohlen. Der Arbeitsaufwand dürfte jedoch kaum geringer sein.

Für alte, poröse Haut wird gelegentlich Gummi-Lack zur Abdichtung empfohlen. Abgesehen vom ästhetischen Gesichtspunkten gehört diese Lösung in die Kategorie "Pfusch", da sie keine dauerhafte Dichtigkeit bringt. Vor allem ändert sich aber an der Verhärtung der Haut nichts. Wird die lackierte Haut gefaltet, bricht zumindest die Lackschicht wieder auf. Das Boot ist mithin als Faltboot nicht mehr verwendbar.

Weiteres dazu im Wiki-Artikel Lack.


Leim

Für die Reparatur von Gerüst oder Paddel braucht man in jedem Fall einen wasserfesten Klebstoff. Standard sind entweder wasserfester Holzleim (Weißleim, z.B. Ponal wasserfest), PU-Leim oder Epoxidharz (2-Komponenten-Kleber).

Bei den Weißleimen gibt es Bedenken wegen der dauerhaften Wasserfestigkeit. PU-Leim soll hier besser sein. PU-Leim füllt zudem offene Fugen, hält dann aber nicht mehr, also nur etwas, wenn die Fugen sehr dicht sind und man mit hohem Druck arbeiten kann. Spanten sollten zusätzlich in jedem Fall vernietet werden.

Für den Weißleim spricht der geringe Preis (Baumarkt) und die leichte Verarbeitung. Für kleine Sachen bestimmt leichter einsetzbar als ein Zwei-Komponenten-Kleber.

Wichtig bei allen Reparaturen: Man darf nicht vergessen, dass das Holz davon nicht "wasserfester" wird. Auch wasserfest verleimtes Holz quillt auf, wenn Wasser eindringen kann, und kann dann jede Leimung hinfällig machen. Also nach dem Durchtrocknen des Leimes abschleifen und mehrfach lackieren.

Autor: Ralf Heuer



Holz für Reparaturen und Neubau

Frage:
Welches Holz sollte ich am besten für eine Reparatur verwenden? Aus welchem Holz kann ich mir ein Faltboot bauen? Welches Sperrholz kann man nehmen?
Antwort: Alle wichtigen Hinweise dazu und viele Adressen von Holzhändlern stehen im Artikel Holz.


D-Ringe und andere Decksbefestigungen

(zusammengetragen von Marian Gunkel)


In einer Antwort auf Rainer Schröter schreibt Marian Gunkel:

>>Wo bekomme ich D-Ringe aus Edelstahl her (nein nicht für PE-Boote, sondern für mein Faltboot), da will ich eine Decksleine und Gepäckösen dranmachen (nähen? kleben?)

Warum D-Ringe aus Edelstahl? Bisher habe ich schon etliche D-Ringe an Faltboothäute geklebt, alle waren aus Kunststoff und kosteten 0,75 DM/Stück. Dazu habe ich vom Reparaturmaterial für die Haut (PVC bei Pouch, Hypalon bei Klepper) ein kleines Stück abgeschnitten (ca. 10 x 2 cm für einen D-Ring mit dem Außenmaß von 2,5 cm), den Ring in die Mitte gehalten und das Stück auf die Haut geklebt. Möglichst nahe an die Naht zwischen Deck und Haut, damit wenig ins Wasser taucht und die Fahrt nicht behindert (Bild links).


Befestigung von D-Ringen, Variante von Marian Gunkel
Befestigung von D-Ringen, Variante von Rainer Schröter


Und hier noch eine von Rainer Schröter ausgetüftelte Version, die sich eher für Decksbefestigungen eignet (Bild rechts).

Reparaturmaterial für erwähnte Bootstypen gibt's in jedem guten Kanuladen, der die jeweiligen Marken führt, dazu auch den Kleber (!, entweder PVC- oder Gummikleber!). D-Ringe sind in jedem Ausrüstungs- und Bootsladen zu kaufen und Edelstahlausführungen im Baumarkt (letzteres unter Vorbehalt).

D-Ring mit Decksleinen, Variante von Marian Gunkel

An meinen D-Ringen hängen jetzt Decksleinen (eher Seitenleine, da sie nicht auf dem Deck, sondern an der Seite gespannt ist), darüber hinaus sind sie natürlich auch als Gepäckösen zu gebrauchen (Bild rechts).

Warum nicht auf das Deck nähen? Weil's zu fehlerbehaftet ist. Die Haut ist weitaus stärker als das Deck. Alle Sachen, die auf das Deck genäht werden, erfordern sehr gute Näharbeit und zusätzliches Material, das innen als "backing material" dient. Klepper baut in alle Nähte, mit denen z.B. D-Ringe auf's Deck genäht werden, "Sollreißstellen" ein. So reißt unter großer Belastung nicht das ganze Deck ein, sondern nur der D-Ring ab.

Bisheriger, ultimativer Belastungstest: nach einem Sturm auf dem türkischen Mittelmeer halfen uns türkische Fischer, das Boot über Land zu transportieren. Da der Bootswagen terrainbedingt auf den ersten hundert Metern nicht einsetzbar war, trugen wir einfach das beladene (nicht nur mit Campinggepäck, sondern auch einer Menge Salzwasser) Boot zu viert an der Decksleine den Berg hoch. Die D-Ringe und deren Befestigung sehen heute noch toll aus. Hätte ich mit auf's Deck aufgenähten D-Ringen nicht so toll gefunden, glaube ich :-)

Den ganzen Arbeitsprozeß habe ich (auf englisch) unter http://amor.rz.hu-berlin.de/~h0444juz/selfmade.htm beschrieben. Dort ist auch die Möglichkeit des Aufschweißens erwähnt (funktioniert meines Wissens nur bei PVC!!) Dieser Prozeß erzeugt, wenn richtig ausgeführt, die qualitativ weitaus höherwertigen Verbindungen zwischen Haut und Flicken. Habe ich aber noch nicht selbst ausprobiert. Bei Pouch werden z.B. Kielstreifen nur aufgeschweißt, mit einer Heißluftdüse (geht laut den Pouch-Leuten auch mit einem Fön oder indem ein Lötkolben sehr nahe an das PVC gehalten wird, nicht berühren!). Der Trick ist, die Düse so klein zu gestalten, daß nur ein kleiner Bereich des PVC's weich wird. Wenn zuviel Hitze einwirkt, wird es zu flüssig und es entstehen ungünstige Materialeigenschaften oder die Haut geht zugrunde. Da ich es, wie gesagt, noch nicht ausprobiert habe, kann ich letzteres nicht mit 100%iger Sicherheit sagen. Vielleicht gibt's hier ja einen Experten :-)

Der Experte fand sich in Thomas Büll, er beschreibt eine Zusammenfassung seiner Schweißergebnisse (siehe unten).


Quelle

Das Kapitel "D-Ringe und andere Decksbefestigungen" entstammt dem "alten" Faltbootwiki und ist zu finden unter https://web.archive.org/web/20070704134823if_/http://www.faltboot.de/dt/bastel.html .



PVC schweißen

Informationen zu diesem Thema stehem im Artikel PVC für Spritzdecken und Basteleien.


Nähte abdichten

Frage:
Wie kann am Faltboot die Nähte zwischen Oberdeck und Haut abdichten?
Antwort:
Am besten liest Du direkt in der Nahtdicht-Diskussion im Faltbootforum nach: dort gibt es auch Links auf weiterführende Diskussionen und Informationen. Tips gibt's auch in den Diskussionen über das Abdichten von Spritzdecken-Nähten (2003) und über Dichtmittel (2005).

Zum Nähen siehe auch den Artikel Nähen mit der Nähahle (dort gibts auch Tips zu Nähmaschinen)!


Decksimprägnierung

Imprägnierung beim Baumwollverdeck eines Faltbootes (z.B. Klepper, Pouch) dient nicht dem "Dichtmachen" des Stoffes, sondern ist allein dafür da, dass das Verdeck nicht so viel Wasser aufnimmt und so einerseits um einiges schneller nach der Fahrt trocknet. Bei einem frisch imprägnierten Verdeck reicht oft auch ein bedeckter Sommerhimmel, um die Haut innerhalb von 30 Minuten komplett trocken werden zu lassen (und macht so ein Nachtrocknen zu Hause überflüssig). Anderseits leidet der Verdeckstoff weniger. Gerade bei einer Tour über mehrere Tage und bei regnerischem Wetter, kann der Stoff nie trocknen und wird so stärker strapaziert.

Bei Faltbooten nach dem Cocktailkleidprinzip wie dem Klepper Alu-Lite ist eine Imprägnierung auch deshalb wichtig, weil beim Abbau eines sehr nass gewordenen Verdecks, der Stoff sich beim Trocknen im abgebauten Zustand stärker zusammenzieht und so dass Boot sich danach weit schwerer aufbauen lässt als bei gut imprägnierten.

Frage:
Wie und mit welchem Mittelchen kann ich mein Oberverdeck wasserdicht machen?
Antwort:
Auch hier ein Verweis auf eine aufschlußreiche Diskussion: Deck imprägnieren (2002/08).

Weitere Tips gibt's hier:

  • einen Riss im Stoffverdeck muß man nicht zwingend nähen - man kann ihn auch kleben, wie diese Diskussion des Faltbootforums von 2010 zeigt.


Lagerung der Haut

Frage:
Wie lagere ich die Haut am besten im Winter?
Antwort:
Die gereinigte und absolut trockene Bootshaut locker eingeschlagen im Regal ist sicher eine gute Sache, wenn der Keller trocken und einigermaßen kühl ist. Ein alter Faltbootbauer lagert seine Häute im Winter sorgfältig gefaltet im Packsack, ohne dass diese darunter gelitten hätten. Ich machs auch so. Das gilt natürlich genauso fürs Gerüst. Das Boot entwickelt dann beim nächsten Aufbau auch wieder Spannung, was beim aufgebauten Boot entfällt, da sich die Form dann richtig "setzt".

Autor: Ralf Heuer


Sicherheit & Ausrüstung

Kompass und Orientierung

Frage:
Welchen Kompass könnt Ihr mir empfehlen?
Antwort:
Konkrete Kompass- und GPS-Empfehlungen gibt es im Artikel Wo bin ich?


Nächtliche Bootsbeleuchtung

Frage:
Muß ich nachts irgendwelche Positionslichter führen? Darf ich nachts überhaupt paddeln?
Antwort:
Auf allen Bundeswasserstraßen erfassen die für die Schifffahrt geltenden Vorschriften grundsätzlich auf den Paddler im Faltboot. Daher ist ab Sonnenuntergang und bei "unsichtigem Wetter" das für kleine Segel-, Ruder- und Paddelboote vorgesehene weiße Rundumlicht vorgeschrieben. Nach der BinnenschiffahrtstraßenVO dürfen nur mit amtlichem Prüfzeichen versehene Lichter geführt werden (sog. Baureihenzulassung). Da aber keine geprüften batteriebetriebenen Rundumlichter auf dem Markt sind, werden wohl auch andere Lösungen (z.B. Globetrotter, Bootsbedarfsläden) und selbstgebaute Lösungen akzeptiert werden. Da das Licht von allen Seiten sichtbar sein muss, empfiehlt sich die Anbringung am Ende eines langen am Süllrand befestigten Stabes oder etwa eines Segelmastes. Der gleiche Effekt lässt sich auch mit dem für Stirnlampen vorgesehenen Kopfgurt erreichen.

Näheres im Wiki-Artikel Beleuchtung beim Nachtpaddeln.

Autor: Ralf Heuer


Paddelkleidung im Winter

Frage:
Welche Kleidung sollte man beim Winterpaddeln tragen?
Antwort:
Es geht nicht um die kalte Luft. Ein bisschen Frieren macht einem höchstens die brisante Lage klar: Gefährlich ist das kalte Wasser. Die Gefahr einer Kenterung ist - zumal im Faltboot - zwar nur gering, aber sie kann tödlich enden, wenn das Wasser - wie jetzt - weniger als 10 Grad hat und man vielleicht sogar 100 m oder mehr zum Ufer zurückzulegen hat. Es gilt die Faustregel: Soviel aktive (d.h. handlungsfähige) Überlebenszeit in Min. wie Grad Wassertemperatur. Und das ist nicht viel, wenn man in Winterklamotten nach dem Schock des Kenterns und dem kalten Wasser am Körper schwimmen soll. Daher ist die Kleidung allein so zu wählen, dass man im Wasser nicht so schnell auskühlt. Entweder Trockenanzug mit Fleece drunter oder Ganzkörperneopren mit Fleece drüber.

Erfahrungsbericht von Marian:




Welche Erfahrungen habt Ihr mit GORE-TEX-Zeug oder ähnlichen Membranfasern gemacht?
Was ist mit richtigen Trockenanzügen?
Was tragt Ihr an Händen, Füßen und Kopf?
Was tragt Ihr als Unterwäsche?
Wie guten isolieren POLARTEC-Faserpelze wenn sie naß sind?

Zunächst mal ein kleiner Ausflug in meine "Paddler-Sozialisation"(tm): Nach kleinen Touren als Kind auf der Mecklenburger Seenplatte folgten anderthalb Ausflüge in den Kanurennsport und einige Touren in Dänemark und Schweden im Leihcanadier. 1997, mit 21, bekam ich mein erstes eigenes Boot, kurz darauf war ich für zweieinhalb Wochen in den Aland-Inseln unterwegs. Da ich eher aus der Wanderecke kam, trugen Paul (mein Paddelpartner) und ich klassische Wanderkleidung: Goretexjacken (nur bei Kälte / viel Wind), Fleecesachen, Funktionsunterwäsche, nackte Füße (max. Tevas, nur abends im Lager Wanderschuhe). Spätestens während einer mehrere Tage anhaltenden Starkwindperiode stieg ich mittags, spätestens abends mit deutlichen Unterkühlungszeichen aus dem Boot (hatte und habe nicht viel Fett am Körper). Dazu trug v.a. der Wind, die übergenommenen Wellen, die undichte Spritzdecke und der mangelhafte Halsabschluß (durch den ständig Spritzwasser von Wellen und Partnerpaddel eindrang) bei.

Seitdem bin ich ein großer Fan von naß, aber warm, im Gegensatz zu naß, aber kalt/ kühler. Naß wird man also beim Paddeln immer. Ich bin dann zu einem Trockenanzug gewechselt, später kam dann für wärmere Temperaturen ein Neo hinzu. Mit beidem bin ich zufriedener, als nur mit Wanderklamotten.

Disclaimer: ich kann zwar trockene Kälte ausgezeichnet aushalten (und bin ein begeisterter Wintertourer), friere aber auch in wärmerem Wasser sehr schnell.

Zu Goretex et al.: hier kommt es am meisten auf das Trägergewebe und dessen Ausrüstung mit wasserabweisenden Substanzen an. Goretex atmet bis zu 90% weniger, wenn es naß ist. Wenn das Trägergewebe längerfristig Wasser abperlen läßt, wird die Jacke auch weiterhin gut atmen können.

Bei kälteren Temperaturen habe ich mich mit dem Trockenanzug bisher am wohlsten gefühlt. Temperaturregelung betreibe ich grob über die Unterbekleidung (entweder Funktionsunterwäsche oder in letzter Zeit mit 100er Fleece), fein mit unterschiedlichen Kopfbedeckungen und Handschuhen /Paddelpfötchen.

Der Trockenanzug ist aber für mich v.a. psychische Sicherheit (über diese nur scheinbare Sicherheit bin ich mir im klaren, es wirkt trotzdem sehr gut).

Bisher hatte ich nur folgende Probleme: zweimal hatte ich einen kleineren Wassereinbruch: einmal hatte ich vergessen, den Reißverschluß bis oben zuzuziehen, einmal schien der Reißverschluß im Bereich von 2-3 Zähnen nicht richtig geschlossen zu haben.

Spätestens seit der letzten Tour (mehrere Tage am Darß, Außen- und Innenseite) bin ich auf der Suche nach Socken aus Latex, Goretex oder Neopren, die man an die Füße des Trockenanzugs schweißen kann. Bei winterlichen Touren reicht meine Fußbekleidung (Neosocke *und* Neoschuh) nicht mehr aus: die Füße werden trotzdem kalt und naß, dies wirkt sich nach einiger Zeit wiederum auf die Blase aus ...

Bei einem Yachtausrüster hier in Rostock habe ich bisher nur Latexsocken gefunden, die aber nicht groß genug waren, um sie am Anzug ankleben zu können. Ich bin also für sachdienliche Hinweise ausgesprochen dankbar.


Nochmal zusammengefaßt Hände, Füße, Kopf:


  • an den Händen meist Paddelpfötchen aus Neo (ausgezeichnet, auch bei gelegentlicher Wellenübernahme), bei richtiger Kälte Neohandschuhe *und* Pogies.
  • an den Füßen im Herbst, Winter, Frühjahr Neosocken (3 mm) mit Neoschuhen (5 mm). Ideal wären m.E. jedoch wasserdichte Socken / Füßlinge, unter die man andere, wärmende Socken ziehen kann.
  • auf dem Kopf allermeistens einen Südwester, bei wenig Wind, aber viel Kälte eine Fleecemütze mit Windstopper, bei Wind und Kälte Südwester über der Fleecemütze. Funktioniert fast wunderbar (leider hat der HellyHansen-Südwester eine Einlage aus Baumwolle, die im Herbst überhaupt nicht mehr trocknet ..., in den Staaten habe ich auch Südwester mit Fleeceeinlage gesehen).


Zu den Widersprüchen von Anspruch und Wirklichkeit siehe auch die Diskussion Immer Ärger mit... Gore-Tex im Seekajakforum 2016.


Ein britscher Paddel-Guide meinte übrigens, dass er *immer* ohne Handbedeckung paddelt: seine Hände würden einmal kalt, dann wieder warm und blieben den ganzen Tag über warm (er paddelt v.a. Küste). An einem gemeinsamen Paddeltag in der Menai-Strait (zwischen Angelsey und walisischem Festland, starke Tidenströmung, an diesem Tag Regen, 5°, 6-7 Bf.) hat er jedoch gern meine Pogies angenommen ... :-)

Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig warme Finger und Hände in jeder Situation sind: sowohl auf dem Wasser, im Wasser als auch später an Land. Spätestens, wenn man mit klammen Fingern nicht mehr den Reißverschluß aufbekommt oder sein Zelt aufbauen kann, wird's gefährlich.

Zur Isolation von nassem Fleece: wie Jochen schon erwähnt hatte, gibt es solche und solche. Die Fleecehose unter dem Trockenanzug war nach 6-8 Stunden tragen zwar außen naß, aber innen immer noch angenehm. Das Fleecehemd dagegen war v.a. im Ärmelbereich klatschnass (four seasons Activist Pullover).

Ich bin ca. 1994/5 allerdings auch beim Üben von einigen Paddeltechniken im Kanupoloboot zweimal in den Bach gefallen (ca. -3° Luft, ca. +3° Wasser), bekleidet nur mit 200er Fleece. Das Bachufer war jeweils nur 2-3 Meter entfernt, die zweite Kenterung schreibe ich v.a. der mangelnden Konzentration und der beginnenden Unterkühlung zu. Der Kanuclub war zum Glück gleich in der Nähe, unter der Dusche haben meine Füße allerdings erst nach 20, 30 Minuten wieder Gefühl bekommen. Das Fleece war klatschnass und hatte m.E. überhaupt keine Isolationswirkung (kein Wind auf dem Bach).



Viele weitere Hinweise dazu gibt's im Artikel Kälteschutz.

Autor: Ralf Heuer




Ausrüstung Flussfahrt - Ausflug

Frage:
Was sollte man alles auf einem Tagesausflug im Boot dabeihaben?
Antwort:
Die folgende Liste bezieht sich auf den typischen ruhigen Wanderfluss wie z.B. die Lahn. Für Wildwasser und Großgewässer wie den Rhein sollte man sich mehr an der Ausrüstung für Wildwasser bzw. Seekajak orientieren. Anhand des Gewässertyps sollte dann besonders die Frage nach Sicherheitsausstattung des Bootes (zusätzliche Auftriebskörper, Seesocke, Paddelfloat etc.) und des Anlegens einer Schwimmweste (bei Kindern immer!) entschieden werden.

Wichtig ist ein umfassender Schutz vor der sich vielleicht ändernden Witterung:

  • Regensachen/Paddeljacke, Südwester, Spritzdecke
  • Sonnenhut, -brille/Sonnenschutzcreme,
  • warme Sachen/lange Hose, möglichst Fleece, da unempfindlich gegen Nässe.

Die Ersatzkleidung sollte in einem wasserdichten Beutel (z.B. Ortlieb) untergebracht sein, um sie bei einer Kenterung vor Wasser zu schützen.

Auch für den Fall, dass der geplante Landgang ausfällt, sollte genügend Flüssigkeit (mind. 1 Liter pro Person) und Nahrungsreserven (Obst, Schokolade, Kekse) vorhanden sein. Wenn man sich selbst versorgen will, bedarf es der üblichen Picknickutensilien.

Hinsichtlich der anderen Bedürfnisse sollten wenigstens Papiertaschentücher dabei sein.

Im Übrigen:

  • Geld, Ausweis, Telefonnummern,
  • Karten, Flussführer,
  • Schloss nebst Stahlkabel zum Anschließen des Bootes beim Landgang.
  • Als Reparatur- und Flickzeug reicht in der Regel eine Rolle Textilklebeband ("DuckTape").

Autor: Ralf Heuer


Ausrüstungslisten Flussfahrt - Wanderfahrt

Frage:
Hat jemand eine Ausrüstungsliste für eine längere Flusswanderfahrt?
Antwort:
Ja, hier im Wiki unter Packliste.


Ausrüstung Großgewässer

Frage:
Was muß ich alles mitnehmen, wenn ich auf dem Meer paddeln will?
Antwort:
Ein unendliches Thema. Unstrittig sind:

  • eine fähige, erfahrene Bootsbesatzung
  • der Mut, klein anzufangen, um *eigene* Erfahrungen zu sammeln: an sicherer Sandküste mit evtl. auflaufender Tide, sowie auflaufendem Wind und Wellen
  • das Wissen um die eigenen Grenzen
  • der Mut, rechtzeitig abzubrechen


Huch? Das sind ja gar keine Ausrüstungsgegenstände? Naja, die sind eigentlich viel weniger wichtig als die psychische Seite von't janze. Viele nützliche Hinweise zu Ausrüstungsgegenständen findet man im Bereich Tips & Tricks: Ausrüstung für das Meer. Außerdem sollte man unbedingt den entsprechenden Abschnitt aus Werner Wrages Klassiker "Faltbootfahrten im Wattenmeer - Erlebtes Watt" nachlesen.


Siehe dazu auch den Artikel Faltboote seetüchtig ausrüsten!


Bootswagen

Frage:
Wozu braucht man einen Bootswagen? Welchen Bootswagen könnt Ihr mir empfehlen?
Antwort:

a) Die Marketingsprüche der Faltbootbauer (bequem zu tragen, zwei handliche Taschen, ein bequemer Rucksack etc.) haben noch nie gestimmt. Wer einmal sein (gefaltetes) Boot über längere Strecken tragen musste, hat sicher geflucht. Und meistens hat man ja auch noch ein bisschen mehr Gepäck dabei als das nackte Boot.

b) Wenn die Bootsfahrt irgendwo endet (ein unfahrbares Wehr, am Strand, im Watt ...), dann stellt man fest, dass auch ein aufgebautes Boot nicht schön zu tragen ist.

Bootswagen dienen also dem Transport des Bootes (und der übrigen Ausrüstung) im auf- und abgebauten Zustand. Die Notwendigkeit, einen Bootswagen ebenfalls faltbar zu machen, führt leider immer zu recht niedriger Höhe, was das Fahren eines (beladenen) Bootes recht unbequem macht. Ein unbeladenes Boot kann man bspw. mit dem Heck auf den Wagen stellen und am Bug ziehen, dann kann man auch aufrecht laufen.

Alles über Bootswagenformen und Marken findet man im Artikel Bootswagen.

Autor: Rainer Schröter


Sonstiges

Bootsabbau / festsitzende Gerüsthälften

Frage:
Hilfe! Wie bekomme ich das Gerüst wieder aus der Haut?
Antwort:
Beim Abbau von schlauchlosen Booten kann es problematisch sein, die beiden Gerüsthälften aus der Haut zu bekommen. Das Holz "klebt" in der Haut. Auf jeden Fall keine rohe Gewalt anwenden. Materialschonender geht es mit einigen Tricks:

Beim Abbau stellt man sich vor den jeweiligen Steven bzw. mit gespreitzten Beinen darüber und schlägt rechts und links mit der flachen Hand gegen die Bootshaut etwa auf Höhe der Deckstäbe bzw. Bordwände. Bei härteren Fällen mit der Handkante in die Längszwischenräume zwischen den Senten bzw. der doppelten Bordwand schlagen. Schließlich vor die Steven stellen, zum Boot gewandt, die Haut beim Bugbeschlag (eher unten) kräftig ergreifen und das Boot in dieser Stellung kräftig schütteln. Bei diesem Schütteln kann das vordere Gerüst gar nichts anderes tun, als zumindest ein paar Zentimeter aus der Haut zu fahren. Der Rest erledigt sich beim Ziehen von der anderen Seite.

Grundsätzlich hilft es, die Haut gelegentlich innen leicht mit Talkum einzustauben. Das Gerüst klebt dann nicht so an der Haut. Das ist nicht nur bei Gummihäuten zu empfehlen, sondern auch bei PVC.

Rutscht ein Holzgerüst beim Abbau nicht aus der Haut und muß man es mühsam herauszerren, kann das auf abgescheuerten Bootslack hindeuten. Bei jahrelangem Gebrauch schleift sich allmählich der Lack vom Gerüst. Das Holz liegt blank, saugt sich mit Wasser voll und "klebt" nun an der Haut fest. Zur Abhilfe muß man das Gerüst gründlich trocknen - und dann hilft nur, es neu zu lackieren. Siehe oben.

Autor: Ralf Heuer


Paddeln mit Hund

Frage:
Hund und Faltboot, wie geht das?
Antwort:
Es geht natürlich! Mehr dazu im Artikel Hund im Boot.


Pinkeln beim Paddeln

Zu diesem Thema siehe die Diskussionen

  • im Faltbootforum 2003 und im Seekajakforum 2004, 2015 und 2017 (jeweils Pinkeln allgemein),
  • im Seekajakforum Diskussionen von 2007 (Damentrockenanzug), 2011 (Damentrockenanzug) und 2014 (Kaufempfehlung Trockenanzug).,
  • Siehe auch den Artikel "To Pee at Sea" im "Sea Kayaker", Vol. 6 No. 3, Winter 1989/90, S. 53-57!
  • Hilger, Baja: Schnelle Pinkelpause. "Kanumagazin" 6/1999, S. 41 ("Was macht frau eigentlich, wenn sie während der Paddeltour, gut eingepackt in wärmende Paddelkluft, mal 'für kleine Mädchen' muß?" Die Organisatorin des Frauentreffens in Lofer empfiehlt z. B.: Ersetzen des Long-John-Systems durch Trockenhose, Trockenjacke und Nierengurt; oder den speziellen Frauen-Neo "Expedition Jane" von NRS.)


Forum-Folklore

Trolle

Frage:
Was ist ein Troll?
Antwort:
Als Troll wird eine Person bezeichnet, die (meist mit gefälschtem Namen und / oder email-Adresse) mit Tabuthemen oder unflätigem Ausdruck provozieren will. Als Antwort auf solche (vermuteten oder realen) Trolle postet meist jemand ein kurzes "Ignorieren"" oder ein "Don't feed the Trolls"". Und ignorieren sollte man einen Troll auch, wenn man sich nicht den heiligen Zorn der versammelten Forumsbesatzung zuziehen will! ;-)

Autor: Marian



Dachlatten versus Kuchenbleche

Frage:
Was sind eigentlich Dachlatten und was sind Kuchenbleche?
Antwort:
Vor einiger Zeit, noch zu Zeiten des legendären "Alten Forums" (s.u.) wurde heftig, viel und durchaus wissenschaftlich zu verschiedenen Paddelformen diskutiert. Dachlatten bilden dabei die Gruppe der Paddel mit langen, schmalen Blättern (Grönland- und Aleutpaddel). Kuchenblechen sind "moderne" Europaddel mit breiteren Paddelblättern.
Glühende Vertreter der Dachlatten waren (und sind) Ralph C. Hoehn und (mit bedeutend weniger hydrodynamischem Sachverstand) Marian Gunkel, die Kuchenbleche wurden und werden u.a. von George H. heftig verteidigt.

Autor: Marian


\"Altes\" Forum

Frage:
Was ist dieses "alte Forum"?
Antwort:
Von Ende November 1998 (dem Gründungsdatum von faltboot.org) bis September 2000 benutzten wir eine Forumssoftware aus den Urzeiten des WWW - Matt's WWW-board. Bei dem damaligen "Billig-Provider" Strato gab es nichts besseres. So waren Jürgen und Marian mit zunehmendem Umfang und Diskussionsdichte mehr und mehr damit beschäftigt, das abgestürzte Forum wieder zum Laufen zu bekommen und diverse Beiträge, die im Datennirvana gelandet waren, wieder von Hand einzutragen. Der Sommer 2000 ist dabei in besonders unschöner Erinnerung geblieben, mit etwa 2 Abstürzen pro Woche.
Der Umzug im September 2000 und die Umstellung auf die moderne, sichere und schnelle Phorum Software war dann ein Meilenstein. Endlich hatten wir ein "wirkliches" Diskussionsforum, in dessen alten Beiträgen man tatsächlich effektiv suchen konnte!

Die Beiträge aus dem alten Forum sind noch auf einigen CD's und auf Marians Festplatte. Falls also jemand einen alten Beitrag oder eine Person von damals sucht: email an Marian (marian[KLAMMERAFFE]faltboot.org) genügt.

Autor: Marian


Tabuthemen

Frage:
Warum beantwortet niemand meine Frage? Warum habe ich mit meiner Frage einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen?
Antwort:
Einige Themen wurden schon so oft diskutiert, dass sie von vielen "Alteingesessenen" nicht mehr gehört werden können. Sie sind also nicht per se tabu, aber entweder bekommt man zur Tabufrage keine Antwort oder wird evtl. sogar als Troll betrachtet. In nicht erschöpfender Auflistung können Tabuthemen *sein*:


  • Pouch vs. Klepper - welches ist die bessere Marke?
  • Schwimmweste - ja oder nein?
  • Wie kann ich Kielstreifen auf mein Boot XYZ aufkleben?
  • Ist der DKV gemein / notwendig / toll?
  • Was ist besser: PVC oder Hypalon?


Bei genügend intelligenter Fragestellung (wie hier schön erläutert) kann man trotzdem mit intelligenten Antworten rechnen ...

Autor: Marian


Neueingetretenen zum Geleit

Frage:
- Antwort:
Nachdem sich Roland in http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,24800,24800 als Neuankömmling vorstellte, kam es zum üblichen (?) Hick-Hack einiger Forum-Kasperle.

Nur einer war standhaft und versuchte, die Forums-Ehre zu retten und die Streithähne wieder auf den Fachdiskussions-Pfad zurückzuführen:

Autor: Eike Schulz Datum / Uhrzeit: 10.09.2002 14:13

Sehr geehrter Besucher,

Sie haben erstmals unser schönes Lokal betreten und waren erfreut über das angenehme Ambiente.
Leider beinhalteten die freundlichen Worte, mit denen Sie ein Stammgast willkommen hieß, kleine Spitzen in Bezug auf einen anderen Stammgast, was binnen kurzem zu einer kapitalen Saalschlägerei ausuferte.
Leider vergaß die mit Begeisterung kämpfende ausschließlich aufeinander fixierte Stammtischbesatzung, daß Ihr ursprünglich positiver Eindruck von unserer Lokalität diesen für Sie irritierenden Vorgängen zum Opfer fallen könnte.
Lassen Sie sich bitte davon nicht beirren!
Wie überall treffen auch hier Menschen mit unterschiedlichen Charakteren aufeinander, darunter auch einige, die außerhalb unseres Lokals keinerlei andere soziale Kontakte zu haben scheinen. So kommt es immer wieder vor, daß sich diese Personen an unserem der fachlichen Konversation geweihtem Ort auf das Niveau balgender Schulbuben zurückbegeben. Für einige von ihnen ist das Warten auf solche Zwischenfälle die vorrangige Motivation, unser Lokal aufzusuchen.
Auch wenn es uns nicht gelingen wird, derartige Begebenheiten generell zu unterbinden, so läßt sich auf jeden Fall feststellen, daß der fachliche Diskurs immer noch den ihm gebührenden Platz in unserem Lokal behauptet und daß unser Lokal glücklicherweise bisher noch nicht völlig zu einem Bolzplatz von Stammtischveteranen abgestiegen ist.

Autor: Eike Schulz