Elbe Gewässerbeschreibung

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"Eine Elbefahrt bis Brunsbüttel oder mindestens bis Hamburg gehört sowieso ins Pflichtenbuch eines Paddlers."


Zitat im Seekajakforum [1]


Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Elbe entspringt beim tschechischen Špindlerův Mlýn am Kamm des Riesengebirges, nahe der polnischen Grenze, fließt durch Deutschland und mündet bei Cuxhaven in die Watten der Nordsee. Der tschechische Name des Flusses ist "Labe". Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß sie zwei Namensschwestern hat:

  • die kleine Elbe, die beim nordhessischen Naumburg (!) entspringt und bei Fritzlar in die Eder mündet,
  • den Elbbach, der bei Westerburg (Rheinland-Pfalz) entspringt und bei Limburg in die Lahn mündet. Auch dieser Bach ist nicht paddelbar.

Mit 1.083,2 Kilometern Länge plus 42 km Wattenmeer-Fahrrinne ist die Elbe der vierzehntlängste Fluss Europas und gehört zu den 200 längsten Flüssen der Erde. Zunächst durchquert der Fluss in einem weiten Bogen auf 356.6 km das nördliche Tschechien (Böhmen), um dann auf 726,6 km durch Deutschland, u.a. durch Dresden, Magdeburg und Hamburg, zu fließen und schließlich bei Cuxhaven in die Nordsee zu münden. Während der deutschen Teilung bis 1990 war die Elbe zwischen Schnackenburg und Lauenburg auf 93,6 km Grenzfluss.

Sie bewältigt insgesamt 1.386 m Höhenunterschied, den Löwenanteil allerdings als Wildwasser auf den ersten 30 Gebirgskilometern des Oberlaufes. Zwischen Schmilka (118 m ü. NN) und der Schleuse Geesthacht (4 m ü. NN) besitzt die Elbe ein mittleres Gefälle von nur 19,5 cm pro km, jedoch mit größeren Schwankungen (was man am unterschiedlich starken Rauschen der Tonnen hören und manchmal auch am Niveau des Wasserspiegels sehen kann). Das Einzugsgebiet der Elbe beträgt 148.268 km².

Seit altersher ist die Elbe ein Wassersportgebiet. Neben der Unterelbe, die von den Mitgliedern des ersten deutschen, 1836 in Hamburg gegründeten Ruderclubs befahren wurde, haben Sachsen schon frühzeitig den Gebirgsdurchbruch der Elbe vom Wasser aus erlebt. In einem Regattaprogramm berichtete der Leipziger Ruderer und Paddler Curt Donat 1921: "Die ersten Kanufahrer Deutschlands können wir als die unseren bezeichnen, Gustav Hennigke, eine bekannte Leipziger Erscheinung, ließ sich bereits 1851 das Flachkajak (Scharpie primitivster Form) bauen und befuhr mit diesem kleinen Boot nicht nur unsere hiesigen Gewässer, sondern wagte sich 1861 mit Schmiers und Funk auf die Elbe von Böhmen herab." (NIKOLAUS 1964 [2]) Derselbe Autor schreibt an anderer Stelle: "1882 - Prof. Needler, Leiter der Deutschen Abteilung der Universität Toronto, befährt die Elbe in einem Kajak." Leider überliefert er nicht, welcher Abschnitt der Elbe befahren wurde: der Dresdener oder der Hamburger? Desweiteren: "1887 - August Voigt, Leipzig, erwirbt ein Rob-Roy-Boot, mit dem er 1888 auch [Weiße] Elster, Saale und Elbe zusammen mit Gustav Hennigke und 1889 allein von Leipzig nach Stettin paddelt, 1890 auf der Saale zwischen Jena und Bernburg, 1891 Rhein, Main und Mosel befährt, 1892 die Havelseen, 1896 die Seen Mecklenburgs, 1909 den Main zwischen Lichtenfels und Frankfurt, 1913 Werra und Weser, 1914 Moldau und Elbe, 1916 die Fließe des Spreewaldes."


Deutschland und Tschechien teilen die Elbe jeder nach eigenem System ein.
Die tschechische Elbe gliedert sich in

  • Horní Labe (Obere Elbe) von der Quelle bis Pardubice
  • Střední Labe (Mittlere Elbe) von Pardubice bis zur Moldaumündung bei Mělník
  • Dolní Labe (Unterelbe) von der Moldaumündung bis zur tschechisch-deutschen Grenze
    Der bis 2009 gültige, merkwürdige Nullpunkt der Kilometerzählung inmitten des Flußverlaufes rührte daher, dass ursprünglich nur die Wasserstraße von Prag über die Moldau und weiter auf der Elbe ausgebaut war und die Regulierung der Elbe oberhalb Mělník erst viel später erfolgte. Um nicht die althergebrachte Kilometrierung ab Mělník umwerfen zu müssen, entschloß man sich zu dieser Lösung.


Die deutsche Elbe wird je nach Nutzungszweck unterschiedlich gegliedert.
Die hydrographische Gliederung (1971) teilt die Elbe in

  • Oberelbe von der deutsch-tschechischen Grenze (km 0,0) bis zur Einmündung der Schwarzen Elster (km 198,5)
  • Mittelelbe von der Einmündung der Schwarzen Elster (km 198,5) bis zum Wehr Geesthacht (km 586,0), zusätzlich gegliedert in
    • die obere Mittelelbe bis zur Havelmündung (km 438,0) und die
    • die untere Mittelelbe von der Havelmündung (km 438,0) bis zum Stauwehr Geesthacht (km 585,9)
  • Tideelbe vom Wehr Geesthacht (km 585,9) bis zur Leuchttonne Elbe (km 769,4), zusätzlich gegliedert in
    • die obere Tideelbe vom Wehr Geesthacht (km 585,9) bis zur Elbteilung an der Bunthäuser Spitze (km 609,0)
    • das Hamburger Stromspaltungsgebiet von der Bunthäuser Spitze (km 609,0) bis zum Zusammenfluß der beiden Arme / Köhlbrand bei HH-Altona (km 625,6)
    • die Unterelbe (Elbtrichter ab Köhlbrand, km 625.6, bis zur Seegrenze an der Kugelbake Cuxhaven, 727.7)
    • die Außenelbe im Wattenmeer (von der Kugelbake Cuxhaven, km 727.7, bis zur "Leuchttonne Elbe", dem Ansteuerungsfeuer der Elbmündung, km 764.9)


Der mittlere Jahresabfluß liegt an der Moldaumündung bei 102 m³/s, bei Schmilka an der tschechisch-deutschen Grenze 315 m³/s, bei Neu-Darchau (Niedersachsen, km 536,4) schon 877 m³/s und an der Grenze zur Nordsee (Cuxhaven-Kugelbake, km 727,7) noch einmal 877 m³/s. Im Frühjahr (Dezember bis April) führt die Elbe oft Hochwasser, am häufigsten zwischen Mitte März und Mitte April; im Juni/Juli beginnt der Pegel zu sinken. Zwischen August und Oktober herrscht normalerweise Niedrigwasser, das in trockenen Jahren so tief stehen kann, daß die Schiffahrt eingestellt werden muß. Allerdings ist dieser Rhythmus wetterlagenabhängig. Für hohe Sommerpegel sorgen u.a. die sogenannten V-b-Tiefs, die starke Regenfälle mit sich bringen und häufig für Überschwemmungen tschechischer und ostdeutscher Flüsse sorgen. Das bislang letzte schwere Elbehochwasser im August 2002 entstand durch diese Wetterlage.

Der deutsche Abschnitt wurde 1844-1910, der tschechische 1904-1976 mit Deichen, Uferdämmen und Buhnen reguliert und das bis dahin wandernde Flussbett in der heutigen Form festgelegt. Die tschechische Elbe trägt seitdem zahlreiche Wasserhindernisse:

2 Talsperren,
24 Staustufen mit Schleusen und
37 weitere Wehre und Sohlschwellen, insgesamt
93 Querbauwerke.

Ab dem tschechischen Hafen Chvaletice (km 100.5, zwischen Přelouč und Kolin gelegen) ist die Elbe schiffbar. Während die tschechische Wasserstraße bis Ústí nad Labem durch 28 Schleusen reguliert wird (und oberhalb noch zahlreiche weitere Wehre hat), besitzt der deutsche Abschnitt nur eine Staustufe bei Geesthacht, die neben der Sturmflutabwehr die Tide begrenzen soll.

Der deutsche Anteil beginnt an der deutsch-tschechischen Grenze südlich von Schöna (Sachsen) mit km 0 und endet im Wattenmeer der Nordsee mit km 769,4. Die Fahrrinne ist zwischen km 0 und km 121 mit Tonnen gekennzeichnet, ab km 121 (am Beginn der Landesgrenze Brandenburgs, unterhalb von Strehla bei Riesa) durch Stangen mit Peilzeichen am Ufer. Die mittlere Strömungsgeschwindigkeit beträgt in der Sächsischen Schweiz und um Dresden bis 5,5 km/h, im Flachland um 3 km/h, und ist stark abhängig vom Wasserstand: je höher der Pegel steht, desto schneller fließt die Elbe. Für Dresden nennt ADAM (2001) folgende Werte: Pegel 100 cm = 3,6 km/h; 240 cm = 4,4 km/h; 300 cm = 4,6 km/h; 410 cm = 5,4 km/h; 550 cm = 6,1 km/h; 750 cm = 6,7 km/h; 800 cm = 7,2 km/h mittlere Fließgeschwindigkeit.

Unterhalb Lauenburgs schließt die 1957-60 errichtete Staustufe Geesthacht die Stromelbe von den Gezeiten ab. Unterhalb dieser Schleuse herrschen Ebbe und Flut.

Die Schifffahrt auf der Elbe schwächte sich nach 1990 deutlich ab und beträgt derzeit nur 4 % des deutschen Binnenschiffsverkehrs (gegenüber einem Anteil von 85 % auf dem Rhein). Auch die tschechische Binnenschifffahrt ist davon betroffen, zumal die tschechische Binnenreederei 2001 Konkurs anmelden mußte. Allenfalls zwischen der Sächsischen Schweiz und Dresden trifft man auf spürbaren Ausflugsverkehr, jedoch ist auch dieser weitaus geringer als der des Rheins oder der Berliner Gewässer. Unterhalb Dresdens verkehren ca. 5 bis 10 Fracht- und Passagierschiffe pro Tag. Nutzt man die Innenkurven, bilden selbst Schubverbände keine Gefahr, weil die Fahrrinne längs der Außenkurve verläuft und die Frachter oft hart am Ufer fahren. Dennoch sollte man sich beim Paddeln, gerade auf kurvigen Strecken, immer wieder umsehen. Während stromauf fahrende Schiffe einem viel Zeit zum Reagieren lassen, nähern sich stromab fahrende Schiffe enorm schnell von hinten und sind, da mit geringer Motorkraft laufend, kaum vorher zu hören!

Insofern ist derzeit ein Ausbau über laufende Instandhaltungsmaßnahmen hinaus nicht sinnvoll. Zudem wirkte die Goldgräberzeit der 1990er Jahre einer sinnvollen Nutzung entgegen: auf der Roßlau-Werft, einer der bedeutendsten und leistungsstärksten Binnenwerften der DDR, wurde in den 1980er Jahren ein flachgängiges Binnenschiff entworfen, das mit den gegenwärtigen Flußbreiten und -tiefen an Saale und Elbe zurechtkommen und trotzdem einen umfangreichen Laderaum besitzen sollte. Die Projektierung lief bis Anfang 1994, dann wickelte die Treuhand die Werft ab. Heute produziert hier ein Bremerhavener Unternehmen Stahlträger und Brücken, aber keine Schiffe mehr. [3]

Noch zu Beginn des 20. Jh. war lt. DÖRFLER (2000) das Elbwasser so sauber, daß man Sichttiefen von 60 bis 100 cm messen konnte und die Schiffer wie selbstverständlich ihr Trinkwasser aus ihr schöpften; nur bei Rekordniedrigwasser wie 1911 bewirkten Sauerstoffmangel und Industriebetriebe Fischsterben. Um 1910 schwammen die Schnäpel zum Laichen bis Arneburg (km 403) stromauf, wo sie gefangen wurden. [4] Erste Klagen über schlechten Geschmack des Trinkwassers sind aus dem Trockenjahr 1927 von Magdeburg und Hamburg bekannt. 1934 verschwanden die Züge des Schnäpels [5]. Mit der zunehmenden Industrialisierung ab den 1930er Jahren stieg die Verschmutzung (mit einer kurzen Pause in der Nachkriegszeit) stark an. In den 1940er Jahren trugen Schwimmer auf der Mittelelbe schon "einen dunkelbraunen Schmutzrand unter dem Mund, der bis zum Kinn reichte" (HUTH 2013 [6]). Hatte man 1892 in der Elbe noch fast 4000 teils große Störe gefangen, so war 1952 der Störbestand der Elbe so geschwunden, daß nicht einmal mehr in jedem Jahr mit dem Fang eines Störs gerechnet werden konnte [7]. Die Masse an Phenolen, Ölen und Schwermetallen machte Mitte der 1960er Jahre die Trinkwassergewinnung aus der Elbe sinnlos. Lt. bundesdeutschem "Kanu-Sport" 3/1977, S. 60, stellte die Fischkundliche Abteilung des Zoologischen Instituts der Uni Hamburg fest, daß 1976 die Laich- und Aufzuchterfolge an der Unterelbe zwischen Hamburg und Glückstadt für Aal, Elbbutt und Stint "ausgefallen" waren. Der Nordsee-, d. h. Elbschnäpel starb durch die Gewässerverschmutzung weitgehend aus.

Die Schadstoffbelastung war in den 1960er bis 1980er Jahren sehr hoch: Die Elbe trug weißen Schaum, und die Sandbänke waren von einem schwärzlichen Film überzogen. Das altersschwache Klärwerk Dresden-Kaditz z.B. sollte bereits saniert werden, als es nach einer Havarie im Januar 1987 komplett ausfiel. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlagen im November 1991 liefen die Abwässer ganz Dresdens ungeklärt in die Elbe. (Wer jetzt hämisch auf die DDR zeigt, sollte bedenken, daß auch Hamburg erst 1983 ein modernes Klärwerk erhielt; bis dahin machte es die Millionenmetropole genau wie ihre Partnerstadt in Sachsen.)

Weitere Belastungen flossen mit der Schwarzen Elster (Abwässern der Petrolchemie in Schwarzheide), aus dem Stickstoffwerk Wittenberg-Piesteritz und aus den Mündungen von Mulde und Saale hinzu, die den Dreck der Chemiewerke von Bitterfeld und Leuna mit sich führten. Ende der 80er Jahre wurde für Schnackenburg eine jährliche Schadstoffbelastung von 25 t Quecksilber, 13 t Cadmium und 120 Tonnen Blei, einige hundert Tonnen Nickel, Kupfer und Chrom sowie 200.000 t Stickstoff- und 12.000 t Phosphorverbindungen ermittelt.

In der 90er Jahren besserte sich der Zustand rasch: wurde die Elbe 1990 von Heidenau bis Meißen mit der Güteklasse IV (übermäßig verschmutzt), von Meißen bis Belgern mit III-IV (stark verschmutzt), auf dem Rest des Laufes mit III (stark verschmutzt) eingestuft, erhielt der Fluss im Jahre 2000 weithin die Stufe II (mäßig belastet) und war damit der Güte des Rheins gleichgestellt. In den Augen vieler Naturfreunde gilt er insbesondere im Mittellauf für einen mitteleuropäischen Fluss als relativ naturnah, was sich vor allem, verglichen mit dem Rhein, auf den geringen Ausbauzustand bezieht. Die Verbesserung der Wasserqualität nach 1990 geht nicht nur auf die ökologischen Bestrebungen der Bundesrepublik zurück (Bau von Kläranlagen), sondern vor allem auf den Zusammenbruch der ostdeutschen Industrie. Die Folgen für die Menschen am Fluß kann man an den Hafen- und Industrieruinen von Dessau (km 260), Magdeburg (km 315) und Wittenberge (km 455) abschätzen. (Übrigens sollte man von den neuen, sauberen Häusern am Ufer nicht auf ein blühendes Ostdeutschland schließen; sie entstanden durch die Hilfe vieler Menschen nach der Flut 2002. Wer Ostdeutschland wirklich sehen will, sollte sich einen Tag Zeit nehmen und zehn Kilometer weit ins Binnenland wandern.)

Die verbesserte Wasserqualität hat auch Nachteile für Paddler: im Winter trägt die Elbe wieder Treibeis; rund um das Flutwehr Pretzien (Altarm bei km 300) werden die Leitungsmasten sogar durch neue Eisabweiser geschützt.

Dennoch bleiben Altlasten in Form von Zink-, Arsen-, Nickel-, Blei-, Kadmium- und Quecksilberverbindungen, die als Sulfide gebunden am Flußgrund lagern und noch viele Jahre ins Wasser abgegeben werden können. Auch die Qualität des fließenden Wassers unterhalb der Städte ist nur mäßig. Im Mai 2009 trieben an manchen Stellen graue Flocken auf dem Wasser, und so roch es örtlich auch. Nach der Befahrung des Abschnitts Lovosice-Magdeburg trug die Bootshaut einen zähen grauen Film an der Wasserlinie.

"Die Strömung bei normalem Wasserstande ist zwischen Lobositz und Dresden 4,5 bis 5 km, von Dresden bis Magdeburg etwa 4,5 km und von Magdeburg bis Lauenburg 2,5 bis 4 km in der Stunde." (KELLER 1922)

Der tschechische Teil der Elbe führt durch Zeckenbefallsgebiet. Näheres zum Erkrankungsrisiko durch Zeckenbiß und zum Schutz davor im Artikel Zecken.

Näheres zum Verkehr und zu den Übernachtungsmöglichkeiten in Tschechien findet man im Artikel Tschechien.

Den Freunden des Aufbaubieres zur Beachtung: Die zulässige Blutalkoholkonzentration auf dem Wasser beträgt genauso wie an Land 0,5 mg/g (BinSchStrO §1.02 Abs. 7, §1.03 Abs. 4, sowie SeeSchStrO §3, §61 Abs. 1). Die Wasserschutzpolizei kontrolliert mitunter.

In trockenen Sommern sind die Waldbrandwarnstufen zu beachten.

Lauf der Elbe (Durch anklicken vergrößern)


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Flussbeschreibung der Elbe

Unter der Flussbeschreibung findet man Angaben zur Elbe, ähnlich, wie man sie von den Flussführern her kennt. Im Gegensatz zu den Flussbeschreibungen sind hier Verweise auf Informationen zu Touren, Ein- und Aussetzstellen sowie touristischen Infos eingebunden.
Im Folgenden sind allgemeine Angaben über die entsprechenden Abschnitte beschrieben. Die genauen Kilometrierungen erhält man, wenn man auf die Kapitelüberschriften klickt.


Neue Kilometer an der Elbe

Zunächst etwas zur Geschichte. Nach Einführung des internationalen Meterabkommens im Jahre 1874 wurde 1885 eine "Vereinskarte der Elbe" mit Entfernungsangaben in Meter bzw. Kilometer zum gültigen Dokument der Schifffahrt erklärt. Darin wurden als Nullpunkte der Schifffahrtskilometrierung die Mündung der Moldau in die Elbe bei Melnik und die sächsisch-böhmische Grenze festgelegt. Daraus ergaben sich folgende Einteilungen für die Schifffahrtskilometer:

  • Deutschland, Zählung stromabwärts:
    • von Kilometer 0 Landesgrenze (linkes Ufer, Gelobtbachmühle) bis Kilometer 727,7 Cuxhaven (Kugelbake, Seegrenze)


  • Böhmen, Zählung stromabwärts:
    • von Kilometer 0 (Moldaumündung bei Melnik) bis Kilometer 109,2 Landesgrenze (rechtes Ufer, oberh. Schmilka)
    • Böhmen, Zählung stromaufwärts: von Kilometer 0 (Moldaumündung bei Melnik) bis Kilometer 152,5 Opatovice n.L.

Diese Angaben sind auf den bekannten Schifffahrtstafeln, schwarze Schrift auf weißem Grund bei ganzen Kilometern, zu finden. Auch in den Wasserwanderführern und Wasserwanderkarten für die Sportboote sind diese Kilometerangaben vorhanden. Nun das Neue. Auf unserer Elbewanderfahrt im letzten Jahr sahen wir im tschechischen Teil der Elbe neue Kilometertafeln. Es waren aber keine erneuerten Kilometerangaben, sondern völlig andere. Bisher war an der Moldaumündung bei Melnik der Kilometer Null und an der sächsisch-böhmischen Grenze an der Gelobtbachmühle die Angabe 105,8 km. Die alte Angabe war unkenntlich gemacht. Nun steht an der Gelobtbachmühle der Elbkilometer 730, die Gierseilfähre in Niedergrund befindet sich am Elbkilometer 732, Tetschen liegt am Elbkilometer 741 und so weiter und so weiter. Die Unterteilung der Elbkilometer erfolgt durch kleine 100-m-Tafeln, die halben Kilometer werden durch die volle Angabe (z .B. 741,5) bezeichnet. Die Zahl 730 an der Gelobtbachmühle lässt die neue Zählweise ahnen. Man hat es als notwendig erachtet, die Elbe "umzukilometrieren". Der Elbnullkilometer soll von Melnik bzw. der tschechisch-deutschen Grenze nach Cuxhaven versetzt werden. Um Klarheit zu schaffen, bat ich das Wasser- und Schifffahrtsamt Dresden um Auskunft, welche dankenswerterweise auch umgehend eintraf. Die Idee, die Elbe "umzukilometrieren", geht von der IKSE aus, der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe. In der Tschechischen Republik sind die zur Umkilometrierung erforderlichen Arbeiten, wie wir bei der Wanderfahrt selbst sahen, im Gange und sollen voraussichtlich 2010 beendet werden. Damit entfällt auch der Kilometer Null bei Melnik. Dort müsste dann der Elbkilometer 835,8 stehen, oberhalb Melniks erfolgt die Weiterzählung. Auf deutschem Gebiet ist nach Aussage des WSA Dresden aus Kostengründen derzeit noch nicht mit einer Umstellung zu rechnen. Die Finanzkrise hat also auch ihre guten Seiten. Außer der Aufstellung neuer Kilometertafeln müssten dann auch die Wasserwanderkarten geändert werden. Das würde den Wassersportlern zusätzliche Arbeit und Kosten verursachen. Hoffen wir, dass die Karten für den deutschen Teil der Elbe noch lange brauchbar bleiben. Kartenmaterial für den umkilometrierten tschechischen Teil der Elbe liegt nach Auskunft des Wasser- und Schifffahrtsamtes noch nicht vor. (Im Originalartikel folgt hier die neue Kilometrierung der tschechischen Schleusen.) Bis neues Kartenmaterial vorliegt, wird es etwas schwieriger, sich auf der Elbe in Tschechien zu orientieren. Aber die Freude, mit dem Ruderboot Land und Leute in Böhmen zu erleben, werden wir uns dadurch nicht nehmen lassen.

Quellen zum Artikel


Dieses Kapitel basiert auf dem Artikel Neue Kilometer an der Elbe aus dem Gewässerkatalog des Deutschen Ruderverbandes. Seine Übernahme ins Faltbootwiki wurde am 16. 4. 2012 vom Bearbeiter, Rolf Huber vom Meißner Ruderclub "Neptun" 1882, und von Dr. Wolfgang Krutzke vom Rostocker Ruderclub von 1885 e. V., freundlichst genehmigt, wofür wir herzlich danken.


Der tschechische Abschnitt bis Mělník

Im Oberlauf ist die Elbe teilweise schweres Wildwasser, wird aber, sobald sie aus dem Gebirge tritt, zunehmend zahmer. Der Oberlauf ist wie folgt befahrbar (Angaben nach offizieller Einstufung und alter, bis 2009 gültiger Kilometerzählung):

  • km 249,0 bis 244,5 - Gefälle ca. 18,0 ‰ - Klassifizierung: WW III+ bis WW IV
  • km 244,5 bis 242,0 - Gefälle ca. 13,0 ‰ - Klassifizierung: WW II-III (bei Schmelze IV-V)
  • km 242,0 bis 233,7 - Gefälle ca. 10,0 ‰ - Klassifizierung: WW III
  • km 233,7 bis 220,6 - Gefälle ca. 9,0 ‰ - Klassifizierung: WW II
  • km 220,6 bis 213,5 - Gefälle ca. 1,5 ‰ - Klassifizierung: Zahmwasser
  • ab km 213,5 (Wehr in Debrné) - Gefälle ca. 0,6 ‰ - Klassifizierung: Zahmwasser

Im Riesengebirge noch ein Wildbach, wird die Elbe im Flachland rasch zum Zahmwasser. Der Zahmwasserabschnitt bis Mělník ist 220 km lang, allerdings mit zahlreichen Wehren durchsetzt; dazu kommt ein Rückhaltebecken 6 km oberhalb der Stadt Dvůr Králové nad Labem (Bílá-Třemešná-Stausee, km 206.9). Daß Dresden bei der Flut 2002 bereits nach einer Woche den Katastrophenalarm zurücknehmen konnte, hat die Stadt u.a. der geglückten tschechischen Talsperrensteuerung zu verdanken, die viel Wasser zurückhalten konnte. Auch die Zeiten, in denen die Schifffahrt wegen sommerlichen Niedrigwassers eingestellt werden muß, sind mit Inbetriebnahme des Talsperrensystems zurückgegangen.

In Opatovice = Vysoká nad Labem (km 987,9/km 152,6) lauert ein 2,70 m hohes Wehr, dessen zwei Bootsrutschen bei Niedrigwasser nicht befahrbar sind. Boote links umtragen. Erst ab Pardubice haben die Wehre auch Schleusen. Bis Ústí nad Labem folgen 27 Schleusen, wobei die obersten drei zwischen Pardubice und Přelouč nicht für die Schifffahrt nutzbar sind, da sie nur zusammen mit einer geplanten Staustufe beim Dorf Semín betrieben werden könnten, deren Bau bislang nicht begonnen wurde. Sie müssen - wie die Wehre des Oberlaufs - umtragen werden. Unterhalb der Schleuse Přelouč (km 951,2/km 114.6) folgt ein 1 bis 2 km langer Schwall mit Steinen, der durch eine schräg durch den Fluß laufende Betonschwelle zusätzlich erschwert wird. Erst ab dem Hafen Chvaletive (km 937,9/km 100.5), einer Kleinstadt zwischen Kolín und Přelouč, gilt die Elbe als Wasserstraße: hier steht ein Wärmekraftwerk, das bis 1995 per Schubverband aus den Tagebauen Nordböhmens mit Kohle versorgt wurde. Ab hier stehen auch Kilometerschilder am Fluß, die weiter oberhalb fehlen.

Die bis Ústí folgenden 24 Schleusen sind so angelegt, daß der Stau der stromabwärts liegenden Schleuse immer bis zur oberhalb gelegenen reicht, um auch bei Niedrigwasser ausreichend Fahrwassertiefe zu sichern. Bis Ústí herrscht daher kaum Strömung. Bootshäuser gibt es wenige, Rast- und Schlafplätze allerdings öfter; Zelten am Ufer dürfte kein Problem darstellen.

Die Kanalisierung, das flache Ackerland ringsum und die wenigen Sehenswürdigkeiten (eigentlich lohnen nur die Städte Hradec Králové, Pardubice, Kolín und Nymburk einen längeren Aufenthalt) führen dazu, daß die Strecke selten gepaddelt wird. Reichere Pflanzen- und Tierwelt ist lediglich bei Libice nad Cidlinou, zwischen Kolín und Poděbrady, zu finden, wo ein Rest des alten Auenwalds erhalten ist, wie er vor Zeiten im ganzen böhmischen Elbtal zu finden war. Hier, hinter der Autobahnbrücke bei km 71, liegt ein Zeltplatz am Wasser, den LEHMANN 2007 nutzte. Kennzeichen: 1 km hinter einem in einer rechtwinkligen Linkskurve liegenden Restaurant, rechts an einer stählernen Fußgängerbrücke (km 905,9/km 68,3?). Der Eingang liegt auf der dem Fluß abgewandten Seite.

LEHMANN (2010) stieß bei seiner Sommerfahrt 2007 oberhalb Mělník wiederholt auf dünne Angelschnüre, die in Kopfhöhe quer über den ganzen Fluß gespannt waren. Sie waren nur schwer und erst unmittelbar vorher zu erkennen. Ihn rettete jedesmal ein schnelles Abducken.

Dem deutschen Paddler fällt auf, daß viele alte Brücken entlang der tschechischen Elbe erhalten sind, während sie in Deutschland 1945 alle gesprengt wurden - der Nero-Befehl Hitlers, der zu Kriegsende alle verwertbaren Strukturen zu vernichten befahl, wurde hier nicht mehr voll erfüllt.

In der böhmischen Elbaue zwischen Hradec Králové (km 994) und Lovosice (km 787) muß man v.a. im Herbst mit häufigem Frühnebel rechnen.

Für die Befahrung dieses Abschnitts ist ein Bootswagen dringend zu empfehlen.

"Man könnte die Fahrt nach dem Ende des WW in Hostinné beginnen, aber eigentlich ist die Strecke bis Mělník nicht lohnend. Zig Wehre mit ätzenden Umtragen, viel stehendes Gewässer, Landschaft nur lala. Aber viele schöne Plätzchen zum Zelten und gutes Bier." Zitat Dundak am 15.11. 2001


Die tschechische Elbe von Mělník bis zur Grenze

Dieser Elbabschnitt ist 109 km lang. Ab der Mündung der Moldau bei Mělník wird die Elbe mit 150 m Breite zum großen Fluß; ginge man von der zufließenden Wassermenge aus, müßte der vereinigte Fluß sogar "Moldau" heißen, da diese den größeren Anteil des Wassers beisteuert. Viele Paddler fahren, von der Moldau kommend, den Abschnitt bis Sachsen weiter. Ab Roudnice wird die bisher eintönige Landschaft abwechslungsreich. Allerdings passiert man bis Ústí nad Labem nochmals sechs Schleusen, deren Personal teils als freundlich beschrieben wird, teils aber auch wartet, bis mehrere Sportboote zusammengekommen sind, damit sich das Schleusen auch lohnt. Bei starkem Niedrigwasser kann es passieren, daß eine Schleusung generell abgelehnt wird, um Wasser zu sparen. Ein Blick ins Unterwasser zeigt dann besser als der Stau des Oberwassers, wie tief der Pegel steht.

Der reizvolle Durchbruch durch den Basalt des Böhmischen Mittelgebirges (České Středohoří) zwischen Lovosice und Ústí wird viel zu selten befahren. Es entstand vor 35 Mill. Jahren im Tertiär, als am Südrand des Erzgebirges der Ohřegraben einsank; der damit verbundene starke Vulkanismus warf die Basaltkegel des Böhmischen Mittelgebirges auf, und so alt sind auch die Windungen des Elbtals. An den hohen, bewaldeten Hängen des Tales gähnen mehrere große Steinbrüche. Von den Felsen leuchten im April/Mai die gelben Blütenteppiche des Berg-Steinkrautes (Alyssum montanum) weit ins Land. Die Basaltkuppen, die dunklen Felshänge und das leuchtende Grün des Waldes ließen das Böhmische Mittelgebirge um 1800 zum Geburtsort der deutschen Romantik werden.

Unterhalb Děčín folgt in einem zunehmend tiefer liegenden Durchbruchstal die Böhmische Schweiz bzw. das Elbsandsteingebirge (Auch im Tschechischen trägt dieses Bergland mehrere Namen: České Švýcarsko, Labské pískovce oder auch Děčínská vrchovina - "Děčíner Hochland".) Im Gegensatz zum deutschen Elbtalteil wurden im böhmischen Abschnitt nie Sandsteine gebrochen, so daß der artenreiche Laubmischwald der Hänge bis ans Ufer herabreicht. Im Frühjahr und im Herbst erlebt man wunderschöne Farben.

Zwischen Lovosice und der Grenze ist das Tal eine Verkehrsader. Zeitweilig verlaufen zu beiden Seiten Bahnlinien, dazu eine Fernverkehrsstraße am Ufer; die hohen Talwände fangen den Schall und halten ihn fast stärker als im deutschen Teil. Nur an wenigen Stellen kann man die Natur in Ruhe genießen.

Auch hier gibt es Rast- und Schlafplätze mehr als Bootshäuser am Ufer. Uferzelten dürfte im Elbsandsteingebirge verboten sein, da der tschechische Teil als Naturpark ausgewiesen ist. Sonst zeltet man problemlos am rechten Ufer, allerdings, bedingt durch Straße und Bahnlinie entlang des Durchbruchstales, in Verkehrslärm. Lediglich der Kanuclub Děčín liegt etwas ruhiger. Manche Gasthäuser lassen einen auf Anfrage auch im Garten zelten.

Der Frachtschiffverkehr ist mit 5-8 Schiffen pro Tag gering. Im Sommer verkehren Ausflugsschiffe zwischen Děčín und dem Grenzort Hřensko sowie - bei ausreichend hohem Wasserstand - große Hotelschiffe auf dem Weg von Dresden nach Prag und zurück ("Theodor Fontane", "River Allegro" u.a.)

Die Kilometrierung verläuft entlang des linken Ufers. Sie ist in 100-Meter-Schritten angezeigt, allerdings recht phantasievoll (Schilder, weiße Striche an der Uferböschung, Inschriften an Kaimauern usw.) Viele Kilometerschilder sind auch abgebaut oder gestohlen worden. Die Kilometerliste des Abschnitts Lovosice bis deutsche Grenze wurde Ende April 2009 abgefahren und auf aktuellen Stand gebracht.

Im Herbst, Winter und Frühjahr tritt zwischen Děčín und Radebeul bei bestimmten Wetterlagen der "Elbtalwind" auf, ein kalter, böiger Rückenwind, der abends nicht abflaut.

Ab etwa km 736/km 100 (5 km hinter Děčín) empfängt das Telefon das deutsche Mobilnetz.

Seit vielen Jahren ist bei Děčín eine weitere Staustufe geplant, an deren Vorbereitungen Tschechen und Deutsche (trotz der Herabstufung der Elbe als Bundeswasserstraße 2011) beharrlich festhalten.

An der ganzen tschechischen Elbe empfiehlt es sich, in tschechischen Kronen zu zahlen. Nicht nur aus Respekt vor den Menschen am Fluß, sondern auch, weil Euro in kleinen Orten evtl. nicht genommen werden (Erfahrung von LEHMANN 2007).


Die deutsche Elbe von der Grenze bis Magdeburg

Dieser Elbabschnitt ist 325 km lang. Bei Normalpegel herrscht zwischen Mühlberg und Coswig/Anhalt eine mittlere Fließgeschwindigkeit von 3,0-3,2 km/h im Stromstrich (FAULHABER 2000), bei Niedrigwasser 1-2 km/h, bei Hochwasser 4-5 km/h. "Bekannt für hohe Strömungsgeschwindigkeiten sind die Fahrwasserengen in Magdeburg. Im Extremfall werden dort mehr als 8 km/h gemessen." (aus der Beschreibung des "Blauen Bandes"). Sportpaddlern traut Dundak (10.06. 2002) "bei vernünftigem Wetter" 60-100 km Tagesleistung zu, was auf 4-5 Paddeltage bis Magdeburg hinausläuft. Durchschnittlich trainierte Reisepaddler können bei schwachem Wind durchaus Strecken von 50-60 km pro Tag zurücklegen, doch sollten dem Wochenmittel wegen Regen, Gegenwind und Rasttagen nur 30-40 km Tagesplanung zugrundeliegen. Durchschnitts- und Besichtigungspaddler rechnen daher besser 7-8 Paddeltage für diese Strecke.

Die Dresdener S-Bahnlinie zwischen Meißen, Radebeul, Dresden, Pirna, Bad Schandau und Schöna fährt mit Doppelstockzügen, die in jedem Wagen ein großes Fahrrad/Kinderwagen/Faltboot-Abteil mit Niederflureinstieg besitzen. Auch die kleinen Diesel-Nahverkehrstriebwagen, die zwischen Dresden und Děčín verkehren, haben Niederflureinstiege.

"Die Elbe hat, abhängig von Wasserführung und Ort, eine Fließgeschwindigkeit von etwa 2-3 km/h. Geht man davon aus, daß man nicht 8 oder gar 10 Stunden auf dem Fluß ohne Unterbrechung zugange ist, sondern auch mal Pause macht, etwas isst, sich etwas anschaut etc., daß man jedoch andererseits zusätzlich zur Fließgeschwindigkeit auch paddelt, ergibt sich im Durchschnitt die Länge einer Tagesetappe (als Wanderer allein im Zweier und ohne allzu sehr zu bummeln) von etwa 30 km. Die Beschreibung der Tagesetappen zeigt, daß es auch sehr viel mehr (50 km bei Magdeburg), jedoch auch viel weniger sein kann, wenn beispielsweise Gegenwind den Strömungsvorteil wettmacht. (...) Was Strömung und Paddeln anbelangt, so lernt man dazu recht bald: Es ist ja verlockend, auf einem strömenden Fluß alle Viere gerade sein zu lassen und sich treiben zu lassen. Da wird man jedoch bald eines Besseren belehrt. Man muß, wenigstens langsam, ständig etwas paddeln. Denn nur dann, wenn das Boot ein klein wenig schneller ist als die Strömung, kann das Steuer auch steuern. Treibt man jedoch mit gleicher Geschwindigkeit in der Strömung, macht diese - und vor allem der Wind - mit dem Boot, was sie / er will, und man treibt meist quer. Das ist an sich kein Problem, trotzdem muß man wegen dem Schiffsverkehr und der Fähren aufpassen, wo man sich auch als kleiner Paddler an gewisse Regeln zu halten hat – und das auch tun sollte." (STEINERT 2009)

Das Elbsandsteingebirge bis Dresden (die Sächsische Schweiz) ist der reizvollste Elbabschnitt. Vor etwa 2 Mill. Jahren begann sich die Elbe entlang einer alten Bruchzone in die Sandsteintafel der Sächsischen Schweiz einzuschneiden; zu Beginn der Elstereiszeit vor 500.000 Jahren hatte sie bereits ihr Bett, nur etwa 40 m höher als heute. Die Zuflüsse schnitten sich wie sie in den weichen Sandstein und zerklüfteten ihn zu dem Felsgewirr, das wir heute sehen. Wer hier nicht einen Tag Pause einlegt, um wandern zu gehen, bringt sich um ein einzigartiges Naturerlebnis! In der Sächsischen Schweiz kann man mit einer mittleren Fließgeschwindigkeit von 4,5-5 km/h rechnen (KELLER 1922). In Dresden ist die Elbe etwa 150 m breit.

Dieser Streckenabschnitt wird auch am stärksten befahren. Neben der Frachtschifffahrt verkehren hier Ausflugsdampfer und zahlreiche Motorboote, die nicht immer beim Vorbeifahren bremsen. Öfter nach hinten sehen! Beim Anlegen die Boote weit ans Ufer ziehen (Wellenschlag). "Hier hat man es vor allem mit der in Dresden beheimateten Dampfschiffsflotte zu tun. Auch wenn die Welle der Schaufelraddampfer nicht zu verachten ist, solltest du dein Augenmerk mehr auf die zwei hypermodernen Touristenschaukeln namens "August der Starke" und "Gräfin Cosel" widmen, diese sind um einiges schlimmer. ... Ein Schlepper, welcher untermotorisierte Binnenschiffe durch das Elbsandsteingebirge schleppt, sei noch erwähnt, ausreichend seitlicher Abstand sei empfohlen, da sich das Wellenbild eher nach hinten richtet. Ob es sich dabei um einen Schaufelradschlepper handelt, kann ich weder bestätigen noch dementieren, es war einfach nicht zu erkennen." Guido Hoffmann (25.09. 2007) Wahrscheinlich ist der tschechische Heckradschlepper "Beskydy" gemeint, der letzte seiner Art auf der Elbe. Vor dem Aufkommen der Schubschifffahrt in den 1970er Jahren war diese Bauweise auf schmalen, flachen Strömen wie der Elbe das Mittel der Wahl. Mit der Einstellung der Schleppschifffahrt wurden die Heckradschlepper arbeitslos, und nur die "Beskydy" blieb als "Nothelfer" im Einsatz. Ihr Clou besteht nämlich darin, daß der Antrieb zwar, wie üblich, im Heck liegt, der Motor aber im Bug, so daß das Schiff gleichmäßig austariert im Wasser liegt und auch bei sommerlichen Niedrigpegeln keine Grundberührung hat; wenn "normale" Schiffe an Flachstellen hängenbleiben, kann sie die "Beskydy" immer noch freischleppen. Nach verzweifelten Erhaltungsversuchen wurde sie 2013 restauriert und steht nun unter Denkmalschutz. Ihr erfolgreicher Einsatz 2016 bei der schwersten Elbhavarie seit 1978 dürfte ihren Nutzen demonstriert haben. Paddlers Leid ist Schiffers Freud...

Ohnehin herrscht an Wochenenden zwischen Bad Schandau und Dresden starkes Kabbelwasser durch rücksichtslose Motorboot- und Jetskifahrer.

Seit Mai 2009 ist auf der Elbe ein Schnell-Schlauchboot unterwegs, das mit angeblich 130 km/h eilige Touristen von Meißen in die Sächsische Schweiz bringt. Es verursacht aber wenig Wellenschlag, weil es bei entgegenkommenden und zu überholenden Booten genauso das Tempo verringern muß wie alle anderen auch.

An Werktagen wird das sächsische Elbtal zwischen Bad Schandau und Pirna als Übungsstrecke für Kampfflugzeuge genutzt, die im Tiefflug dem Flußlauf folgen. Die Nutzung durch die Bundeswehr hat Vorrang vor Nationalparkregeln, Erholungsansprüchen und Hörstürzen. "Jet noise - the sound of Freedom!"

Paddler auf der Oberelbe sollten neben den Gierfähren unbedingt auf die Fahrwassertonnen achten! Man nähert sich ihnen nämlich nicht nur mit dem Tempo des Paddelns, sondern zusätzlich mit der Elbströmung, die 4-5 km/h beträgt - also viel rascher, als man glaubt. Jedes Jahr muß die Wasserschutzpolizei Paddler retten, die die Entfernung zur Tonne unterschätzten, mit ihr zusammenstießen und kenterten. "Vor allem im Oberlauf ist die Strömung auch am Rand so stark, dass man vorwärts fahrend nicht ohne weiteres ausweichen kann; daher auch immer flussauf einsetzen und anlegen." Jörn Jaschinski (02.11.2008) Ein tragischer Unfall ereignete sich 2008, als ein mit erfahrenen Paddlern besetzter Faltbootzweier während des Schauens und Fotografierens quertrieb und unbemerkt mittig gegen eine Tonne stieß; die Strömung, auf die Bootsenden drückend, brach das Boot augenblicklich in zwei Teile, nur einer der beiden Insassen konnte sich retten.

Im Bereich des Nationalparks "Sächsische Schweiz" ist wildes Zelten verboten und wird mit hohen Strafen belegt; Unterkunftsmöglichkeiten bestehen in Königstein und Stadt Wehlen, dann erst wieder in Dresden-Laubegast. Wie die Zeltplätze des tschechischen leiden auch die des deutschen Elbtals bis Radebeul unter Verkehrslärm.

Man sollte nicht bis Pirna alle Fotos verschießen, da ab dem Schloß Pillnitz das Dresdener Elbpanorama die Blicke auf sich zieht. Neben Pillnitz bilden das "Blaue Wunder" (die Loschwitzer Elbbrücke), die Elbschlösser und die Brühlsche Terrasse mit der Silhouette der alten Kunststadt die Höhepunkte. Auch wenn die Bombardierung 1945 vieles zerstörte – es ist noch viel übriggeblieben. Im April bietet die Baumblüte der Hänge, im Oktober die Laubfärbung zusätzlichen Farbenzauber.

Letzter Gruß des Gebirges sind die lieblichen Hänge um Meißen: die Elbe durchbricht hier das Meißener Syenit-Granit-Massiv. Wer nur die Gebirgsstrecke erleben möchte, sollte die Tour in Meißen beenden. Danach nämlich beruhigt sich die Landschaft, der Fluß tritt in das norddeutsche Tiefland ein; die Weinberge weichen einem melancholischen Eindruck. Bis zur Mündung der Schwarzen Elster gleicht die Elbe, von Deichen begleitet, einem gewundenen Kanal. Kaum einmal stehen Baumgruppen am Ufer, die den Gleichklang von Wasser und Himmel lockern könnten; kein Berg, kein Haus, das den Blick auf sich zieht. "Wir haben bewusst in Meißen eingesetzt, da im Raum Dresden die 'Weiße Flotte' (Schaufelraddampfer mit kräftigem Wellenschlag) und viele rücksichtslose Motorbooter, Jetskier und auch ein Speedboot unterwegs sind." (Zitat Bärwurz im open-canoe-Forum vom 21.3. 2020)

Die meisten Fähren und größeren Orte haben Ufergaststätten, schon des nebenherlaufenden Elberadwegs wegen. Bootshäuser stehen in passablen Entfernungen. An den Maifeiertagen und in der Hochsaison (Juni–August) sind sie meist so stark belegt, daß eine kurzfristige Voranmeldung ratsam ist. Unterhalb Dresdens und erst recht mit dem Beginn des Buhnenausbaus (ab km 121) gibt es bei Mittel- und Niedrigwasser so viele Kehrwasser-Sandbänke, daß man zum Übernachten nicht zwingend auf Bootshäuser angewiesen ist. Sandbankzelten in der Einsamkeit ist ein besonderes Erlebnis! Die Wasserschutzpolizei toleriert dies außerhalb NSG's, nicht aber Boote ohne Namenszug.

"Bin Mai/Juni die Elbe runter gesegelt. Wenn ich nicht mehr konnte, habe ich mir eine passende Sandbank gesucht, darauf achtend, dass ich kein Gelege von Flussregenpfeifern (zer)störe. Wenn die da brüten, versuchen sie einen mit hängenden Flügeln und lautem Geschrei weg zu locken; dann sollte man sich sofort ein anderes Plätzchen suchen, da diese Vögel ihre super getarnten Eier ohne etwas auf bzw. zwischen Kieselsteine legen. Es hat nie jemand was gesagt, und solange man nicht in ausgewiesenen Naturschutzgebieten oder Biosphärenreservaten ist, selbstverständlich seinen Müll mitnimmt, bei Trockenheit kein Feuer macht und sich auch sonst zivilisiert benimmt, wird es für ein oder zwei Nächte geduldet. Schutz von Flora und Fauna geht natürlich immer vor. Angler stellen auch alle paar Meter ihre Zelte auf, das juckt in der Mehrzahl aller Fälle auch niemanden. Wenn ich ein paar Minuten Zeit habe, sammel ich Kronkorken oder Kippen von anderen Banausen auf und nehme sie auch mit - sollten wir vielleicht alle machen." (Zitat duesefix© im Faltbootforum vom 26.7. 2019. Die Veröffentlichung erfolgt mit der freundlichen Genehmigung von duesefix© .)

"Während sich die Berufsschifffahrt normalerweise im Fahrwasser aufhält, nur im Begegnungsfall ganz nach Steuerbord oder Backbord ausweicht, schippern die Schiffsführer der Flusskreuzfahrer auch gerne mal außerhalb der Fahrrinne rum. Man kann vor diesen Booten nur warnen!!! Ganz besonders zu erwähnen ist hier die 'Elbeprincesse II', welche zudem mit ihren Schaufelrad-jet-antrieb am Heck eine sehr große Heckwelle hinterlässt." (Zitat Marlin2009 im Faltbootforum vom 28.6. 2021)

Der 110 km lange Bereich zwischen Mühlberg und Coswig/Anhalt gilt als "Erosionsstrecke", weil sich die Elbe hier jedes Jahr 1-2 cm tiefer in den Untergrund schneidet. Seit 1888 hat sich der Fluß um 160 cm und allein seit 1959 um 60 cm eingetieft! Neben dem großen Gefälle dieses Abschnitts sind menschliche Einflüsse wie Mäanderdurchstiche und die Verringerung der Flußbreite durch Buhnen die Ursache. Auch der Bau des Staustufensystems am tschechischen Oberlauf wirkt zweifach: einmal mindert das Talsperrennetz sehr tiefes Niedrigwasser und puffert zugleich das Hochwasser ab, andererseits hält es den Schwemmsand zurück, der sich hier sonst ablagern würde. Um die Tiefenerosion zu bremsen, werden hier große Mengen Schotter, die zuhauf am Ufer liegen, in die Fahrrinne geschüttet.

"Ab Torgau bin ich der Meinung, dass die Elbe die 'Gemütlichkeit' verloren hat, bzw. gerade verliert. Dort wurden/werden zwischen den bereits bestehenden Buhnen weitere rein gebaut. Mal abgesehen davon, dass so die schönen Sandbuchten erst mal weggebaggert werden, verändert sich auch die Strömung. Konnte man früher mit etwas Abstand an den Buhnen am Rand der Strömung und außerhalb des Fahrwassers gemütlich paddeln, so verhält sich das Kehrwasser zwischen den Buhnen nicht mehr wie ein flaches Oval, sondern eher kreisrund, was dazu führt, dass man ins Fahrwasser muss, um nicht immer mit den Strömungsverhältnissen der Buhnen kämpfen zu müssen. Vielleicht hing das aber auch mit dem für mich ungewöhnlich hohen Wasserstand zusammen. Aber ich fürchte doch, dass es ein Produkt der zusätzlichen Buhnen ist, da ich dies bei noch nicht fertig gestellten Abschnitten nicht feststellen konnte, dass dies so ist. Das ging dann bis kurz vor Elster so." GeorgS (11.08. 2011 )

"Unterhalb von Meißen sind andere Fahrgastschiffe unterwegs, dieser Flußabschnitt ist jedoch nicht ganz so hoch frequentiert. Diese Flotte operiert etwa bis Lutherstadt Wittenberg und erzeugt eine schon etwas moderate Welle. Von etwa Dessau bis Tangermünde operiert eine Fahrgastschiffsflotte mit einer Welle, welche nur deshalb der Rede wert ist, weil sie kaum der Rede wert ist. Kurz, die ist so klein, dass ich sie mir als Standard für alle Fahrgastschiffe wünschen würde." Guido Hoffmann (25.09.2007)

"Die großen Schubverbände sind das Problem nicht, wenn Du immer schön die Innenkurven ausfährst. Gelegentlich empfand ich von hinten kommende Fahrgastschiffe als bedrohlich, die fahren nämlich schnell und leise." Horst (26.01.2003)

"Die Stromregulierung ist durch Buhnen, die je nach ihrer Lage verschieden lang sind, bewirkt, und man kann sich ihnen bis auf 12 - 15 m ohne Gefahr nähern. Bei Hochwasser scharf Obdacht geben auf die Strömungsmerkmale an den Buhnenköpfen. ... Scharfe Biegungen, die viel Strom am Ufer haben, sind durch Steinböschungen "Parallelwerk" geschützt. Die Fahrt liegt dann ganz nahe am Ufer, und man kann sich diesem bis auf 10 m ohne Gefahr nähern. Ist man zwischen Ufer und Schleppzug in Gefahr geraten, so kann man sich zwischen die Buhnen flüchten; es genügt, nur hinter der Linie, die man von Buhnenkopf zu Buhnenkopf peilt, zu fahren; hier ist stets tiefes Wasser. ... Gleich hinter der Buhne ist nicht nur Stau, sondern sogar Gegenstrom (sichtbar an der Kreiselbildung); die Fahrt stoppt plötzlich, die Wende kann versagen." (KELLER 1922)

"Strudel, die einen Menschen unterziehen können, habe ich bis heute nicht gesehen, nicht einmal bei Hochwasser, wenn der Fluß eine viel höhere Fließgeschwindigkeit hat. ... Vorsicht, wenn es sich um ein unbekanntes Gewässer handelt. Es ist zum Beispiel typisch für Buhnen mit wunderschönem Sandstrand, der zum Baden einlädt, daß ca. 2/3 des Buhnenfeldes fast bis zur Stromkante flach verlaufen. Das erste Drittel, direkt unterhalb der Buhne liegend, hat aber nicht selten selbst in Ufernähe noch mehr als 2 m Wassertiefe. Der Übergang ist steil. Nach zwei Schritten hat man keinen Grund mehr. Der abschüssige Boden besteht dazu noch aus losem Schwemmsand, auf dem man keinen Halt findet. Zusätzlich schiebt dann auch noch die Strömung von hinten nach, da sie in der Buhne entgegen der Fließrichtung des Flusses verläuft. Wer nun kein guter Schwimmer ist, dem fährt der Schreck gewaltig in die Knochen. Ich habe wiederholt die Erfahrung gemacht, daß diese Badenden nun mit aller Kraft versuchen, die paar Meter gegen die Strömung zu schwimmen, um wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Nach minutenlangen, kraftraubenden Versuchen erkennt er schließlich, daß die Strömung stärker ist und er immer noch keinen Grund hat. Die so in Not geratene Person wird nun hektisch und atmet stoßweise. Wenn ihr jetzt selbst keine Erleuchtung kommt und es auch keine Hilfe von außen gibt, dann ist es bis zum Ertrinken nicht mehr weit. Es waren einige Personen, denen wir durch Zurufen oder durch begleitendes Mitschwimmen klarmachen konnten, die 15-20 Meter bis zur Buhne – also die längere Strecke – aber mit der Strömung zu schwimmen." (HEINRICH 2009 [8])

Aus gegebenem Anlaß: Berufsschifffahrt (Fähren, Frachter, Ausflugsdampfer) hat Vorfahrt!

Erst mit der Mündung der Schwarzen Elster und dem Ort Elster wird die geordnete Monotonie durch wald- und wiesenreiche Überschwemmungsauen ersetzt. Die Deiche treten zurück; Baumgruppen und Wiesen bilden eine Parklandschaft. Hinter dem Dorf Griebo beginnen die ersten größeren Wälder, die langsam zusammenfließen und bis zur Saalemündung den Kern des heutigen "Biosphärenreservats Mittelelbe" bilden. Sie sind kaum bewirtschaftet und werden bei Hochwasser regelmäßig überflutet; mitunter reicht der Urwald fotogen bis ans Ufer heran. Nahe des seit der Flut 2002 verlassenen Gehöftes bei km 234 dehnt sich links der berühmte Wörlitzer Park, nur leider 1.000 m abseits hinter dem Deich. Die volle Schönheit des "Wörlitzer Gartenreiches" erschließt sich einem erst bei einer Fußwanderung, z.B. auf dem Berting-Wall zwischen Wörlitz und Vockerode.

Die Totalreservate links und rechts des Ufers bergen eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Die berühmten Biber leben in den gesperrten Altarmen hinter dem Deich und schwimmen selten im Hauptstrom; auch Fraßspuren sind kaum einmal zu sehen. Ab und zu nur hört man das Klatschen des Schwanzes, wenn einer erschreckt abtaucht. Tierbeobachter sollten die Peene vorziehen, deren Biberpopulation sich deutlich unbefangener gibt. Die einzigen Tiere, die immer vorhanden sind und den Paddler in hellen Scharen begrüßen, sind Mücken.

War die Elbe bis zur Elstermündung jetzt 80-100 m breit, so hält sie jetzt bis Magdeburg eine Breite von 100-120 m. Bei "normalem" Wetter muß jetzt mit West- bis Nordwestwind, also Gegenwind, gerechnet werden. Er kann recht steif sein und zehrt ab Windstärke 3 an Kräften und Streckenleistung. Paddel festbinden!

Größere Zuströme erhält die Elbe durch die im Mittellauf mündende Mulde und die Saale, die die Wassermenge des Stromes um jeweils etwa 10 % erhöhen. Die Kilometrierung erfolgt bis zur Saalemündung alle 200 m durch bezifferte Schilder, danach alle 500 m durch Schilder oder Markierungskreuze, die den halben bzw. ganzen Kilometer anzeigen.

"Hinter Magdeburg wird sehr intensiv der ganze Uferbereich mit Steinen befestigt. Wie sich das mit dem Biosphärenreservat vereinbaren lässt, ist mir nicht klar. Da, wo man noch nicht dran ist, sind massig Wackersteine abgeladen." GeorgS (11.08. 2011)

Die gesamte Elbe bis Hamburg ist Binnenwasserstraße. Die auf ihr geltenden Verkehrsregeln sind hier nachzulesen. Spezielle Verkehrsregeln für die Elbe findet man in den Flussabschnitten der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung .


Die Elbe von Magdeburg bis Geesthacht

Dieser Elbabschnitt ist 259 km lang. Bei Normalpegel herrscht zwischen dem Stadtausgang Magdeburgs und der Mündung des Gnevsdorfer Vorfluters eine Flußbreite von 160-180 m und mittlere Fließgeschwindigkeit von 2,7 km/h (FAULHABER 2000); bei Hochwasser treten 3-4 km/h auf. Sportliche Paddler können für die Strecke Magdeburg-Geesthacht 4-5 Paddeltage, Durchschnitts- und Besichtigungspaddler 5-6 Tage rechnen.

Der Gegenwind kann jetzt lange anhalten und die Fahrt stark behindern. "Die Strecke von Magdeburg bis Tangermünde war bei mir wegen sehr starkem Gegenwind 'Kampf pur'. Paddeln im C1 war nur morgens von ca. 5 bis 10 Uhr und abends von ca. 18 bis 21 Uhr möglich. Selbst Radfahrer, die auf dem Elbradweg Richtung Hamburg unterwegs waren, haben ihr Rad gegen den Wind geschoben." (Zitat Bärwurz im open-canoe-Forum vom 21.3. 2020) - "Wenn Du die richtige Strähne erwischst, dann bläst er aus Nord bis Nordwest Dir mitten ins Gesicht, er bläst Dir glatt den Hut vom Kopfe, das wird dann KAMPF! Wenn Du dann aber am Ziel bist - entweder in Hamburg-Harburg auf der Pionierinsel bei dem Kanusportklub Harburg ( Süderelbe) oder dem Kanusport-Leistungszentrum Allermöhe (Einfahrt von der Norder Elbe in die Dove Elbe und durch die Tatenberger Schleuse) - dann wirst Du auf die Wochen der Einsamkeit auf diesem wunderschönen Strom zurückblicken und sagen 'auf ein nächstes Mal'." Horst (2001)

Im Unterlauf zwischen der Havelmündung und Hamburg tritt in Frühjahr und Herbst besonders häufig Morgennebel auf.

Zwischen Tangermünde und Hamburg gibt es Motorboothäfen, die auch schon getestet wurden: "Nicht empfehlenswert sind IMO meist die Yachtliegeplätze, dort gibt es zwar auch ein Plätzchen zum Zelten, aber für Paddler ungeeignete Steganlagen und oft ein Preisniveau für Großyachtskipper." Michael Niemann (12.03.2003)

Seit 2000 dürfen auf bestimmten Flüssen ohne Motorbootführerschein, d.h. lediglich nach Einweisung durch den Verleiher, Hausboote gechartert werden. Auf der Elbe betrifft das den Abschnitt zwischen der Mündung des Pareyer Verbindungskanals bei Bittkau und dem Schleusenkanal Havelberg. Obwohl bisher keine Unfälle durch unerfahrene Bootsführer bekannt wurden, sollte man die Nähe von Charterbooten meiden.

Zwischen Wittenberge und Lauenburg ist werktags mit dröhnenden Kampfflugzeugen zu rechnen, die entlang des Stromes den Tiefflug üben.

Der letzte große Zustrom in die Elbe geschieht durch die Havel, deren Wassermenge die der Elbe um noch einmal 10% erhöht. Sie mündet in drei Armen; der letzte (der Gnevsdorfer Vorfluter) wurde erst in den 30er Jahren gegraben, um die Hochwasser der Unterhavel besser abfließen zu lassen und gleichzeitig die Wirkung der Elbhochwasser zu verringern, die das Havelland bis Gülpe unter Wasser setzten. Mit der Mündung der Havel verbreitert sich die Elbe von 170 auf 200 Meter.

Ab Wittenberge werden die Abstände zwischen den Bootshäusern sehr weit, doch bieten die Kehrwasser weiterhin reichlich Zeltplätze. Schutzgebiete beachten: Wildzelten in diesen Bereichen honoriert die Wasserschutzpolizei mit 50 Euro!

Der 13 km lange Abschnitt von Dömitz bis Hitzacker ist der einzige, der kriegs- und teilungsbedingt nicht für Schifffahrt bei Niedrigwasser ausgebaut werden konnte. Die Buhnen lassen dem Strom hier 50 m mehr Platz als ober- und unterhalb, weshalb hier er sich auf 200-250 m Breite aufweitet und Sandbänke mit sich führt. Diese sind bis 800 m lang und wandern bis 10 m pro Tag abwärts. Man trifft daher öfter auf Baggerschiffe; wöchentlich werden die Sandbänke vom Vermessungsschiff "Kugelbake" ausgelotet. In diesem Teil strömt die Elbe nur noch mit 1,5-2 km/h; nur bei Hochwassern, wie sie alle zwanzig Jahre einmal auftreten, werden ca. 2,5 km/h erreicht. Bei starkem Gegenwind sind hier schon Paddler stromaufwärts getrieben worden! Zwischen Hitzacker und Bleckede steigt die mittlere Fließgeschwindigkeit wieder auf 2-2,3 km/h an, um mit Erreichen des Geesthachter Staus ab Boizenburg zu verebben (FAULHABER 2000).

(Wieviel Sand der Fluß transportiert, sieht man übrigens an der Alten Elbe in Magdeburg, die seit dem Bau des Cracauer Wehres 1819 fast völlig zugeschwemmt wurde. Die Fahrrinne entlang ihres Westufers muß regelmäßig ausgebaggert werden, um den Wassersportclubs den Zugang zu erhalten.)

Bis 1990 war das rechte Ufer zwischen Lütkenwisch (km 472) und Lauenburg (km 566) als DDR-Grenze mit einem mehrteiligen System von Sperrzäunen und Wachtürmen gesichert. Eine Anzahl Menschen hat zwischen 1961 und 1989 versucht, über die Elbe schwimmend in die Bundesrepublik zu gelangen, doch war dies kein leichter Weg in die Freiheit. Die starke Strömung ließ Schwimmer auf ihrem Weg zum anderen Ufer lange Zeit entlang der Grenzanlagen treiben, wo sie von den Beobachtungsposten entdeckt wurden. Der Wachturm von Cumlosen (km 470) als erstes Grenzbauwerk überblickte die Elbe nach allen Seiten, und das dort stationierte Kontrollboot (übrigens mit schwedischer Volvo-Technik versehen!) fing "Grenzverletzer" ab. Wer nicht verhaftet oder angeschossen wurde, verklammte im kalten Wasser oder versank in den Strudeln der Buhnenköpfe. Ein Denkmal in Lütkenwisch (km 473) erinnert an jene, die von den Wachposten mit Booten überfahren und von der Schiffsschraube tödlich verletzt wurden. Im Grenzmuseum Boizenburg sind zehn Opfer des Elbzauns dokumentiert, das Grenzlandmuseum Schnackenburg nennt weitere 26, ohne die ums Leben gekommenen Grenzsoldaten.

Die oft beschriebenen Infanterieminen, die das Hochwasser gern ausschwemmte, wurden als Gegenleistung zu den Milliardenkrediten Franz Josef Strauß' 1984/85 beräumt. Im Zuge des Grenzzaunabrisses nach 1990 (Vieles wurde von den Anwohnern kurzerhand wegmontiert und findet sich jetzt an Hühnergattern, Kaninchenställen und Gittertüren) förderte eine gründliche Nachsuche bis 1995 die letzten Tretminen ans Licht, so daß die Ufer jetzt gefahrlos zu betreten sind. Trotzdem bleibt das Anlegen auf weiten Strecken des Ostufers verboten, um die dort rastenden und brütenden Kraniche, Graugänse usw. nicht zu stören. Zahlreiche knorrige Alteichen lassen zeitweilig den Eindruck einer Parklandschaft entstehen.

Während das Ostufer als "Grenzstreifen" der DDR kaum besiedelt und bewirtschaftet blieb, wurde das Westufer in den 70er/80er Jahren Heimstatt von Menschen, die sich in der für BRD-Verhältnisse abgelegenen Gegend dem Getriebe der Gesellschaft entziehen wollten. Bis heute kann man z.B. in Hitzacker zahlreiche Künstler erleben, und die Proteste gegen das Atomendlager Gorleben wurzeln u.a. in dieser Szene. Das schöne niedersächsische Ufer der Elbe sollte in den 80er/90er Jahren zum Nationalpark "Elbtalaue" werden; Rechtsstreitigkeiten verhinderten 1999 seine Ausrufung.

Wer nicht die Gezeitenelbe fahren will, kann in Boizenburg oder Lauenburg bahnhofsnah die Fahrt beenden.

Zu Himmelfahrt und zu Pfingsten ist die Elbe zwischen Hamburg und Dömitz mit Motorbooten gefüllt, weil deren Besitzer dann aus den nordwestdeutschen Winterquartieren in die mecklenburgischen Sommerreviere verlegen. Die Motorboote fahren gern in Trupps und sind rigoros zu Paddlern (Abstand, Wellenschlag)! "Den Streckenabschnitt Dömitz-Hamburg solltest du am Wochenende oder an Feiertagen wegen regen Sportbootverkehres meiden, die fahren teilweise wie die Henker." Guido Hoffmann (25.09.2007)


Die Tidenelbe von Geesthacht bis Cuxhaven

Der Unterlauf der Elbe ist 144 km lang und lebt im Rhythmus der Gezeiten. Sie haben die 122 km lange Elbmündung unterhalb Hamburgs zu einem Trichter aufgeweitet. Während die Elbe zwischen Geesthacht und der Stromspaltung bei Bunthaus 300-500 m und bei HH-Altona 500 m breit ist, weitet sie sich bis Stade auf 2 km, bis Glückstadt auf 3 km und bei Cuxhaven schließlich auf 15 km auf. Bis 1960 reichten Ebbe und Flut bis Bleckede; seitdem schottet die Staustufe Geesthacht das Hinterland vom schwankenden Pegel ab. Die Hubhöhe der Schleuse beträgt je nach Tide 2 bis 4 m. Das Wehr verhindert keine Sturmfluten, so daß die Elbe 10-15 mal im Jahr den Stau "überspringt" und stromaufwärts fließt.

"Üblicherweise startet man unterhalb der Schleuse Geesthacht bei Gezeitenhochwasser und paddelt dann mit der Ebbe die Elbe abwärts. Deinen Zielort musst Du vor Niedrigwasser am Zielort erreichen. Du musst den Tag über stets die Uhr im Auge behalten und unter Berücksichtigung Deiner Paddelgeschwindigkeit Dir Deine Zeit auf dem Wasser und für Pausen so einteilen, dass Du rechtzeitig ankommst. Gezeiten werden auch vom Wind beeinflusst. Ebbe und Flut können daher etwas später oder früher einsetzen als vorhergesagt. ... Um abwärts zu paddeln, startet man bei Hochwasser. Man muss vor Niedrigwasser am Zielort angekommen sein. Der Tidenwechsel beginnt immer an der Mündung und kommt die Elbe aufwärts. Am Zielort tritt Niedrigwasser früher ein als am Startort. Ich würde in KEINEM FALL in der Dunkelheit durch den Hamburger Hafen paddeln. Man kann auch durch Hamburg über die Süderelbe paddeln. Dort ist erheblich weniger Schiffsverkehr. ... Barkassen und andere Schiffe nehmen im Hamburger Hafen keine Rücksicht auf Paddler. Sie machen zum Teil hohe Wellen, die von den Kaimauern reflektiert werden, und man befindet sich unversehens in einer anspruchsvollen Kreuzsee. Trifft man in der Speicherstadt auf eine oder mehrere Barkassen, ist es vielleicht schnell nicht mehr 'ok'. Das hängt dann vom kanusportlichen Können einer Paddlerin oder eines Paddlers ab. ... Nach der Hafenverkehrsordnung für den Hafen Hamburg gilt: "Fahrzeuge unter Ruder müssen auf der Norderelbe zwischen Niederhafen und Fischereihafen an der Nordseite hinter den Landungsanlagen fahren". (vgl Hafenverkehrsordnung § 21 (2) Fahrregeln für Sportfahrzeuge). ... Der Zollkanal ist der nördlichste Arm der Norderelbe und führt außen an der Speicherstadt vorbei. Auf ihm kann man dem Schiffsverkehr auf der Norderelbe aus dem Weg gehen. Am Ende des Zollkanals hält man sich dann hinter der Niederbaumbrücke rechts, um die Landungsbrücken wie vorgeschrieben durch die Barkassengasse zu passieren. Die Unterelbe hat eine kräftige Tidenströmung. Mit der Strömung paddelt es sich leichter. Kein Kanute, der an der Unterelbe zuhause ist, würde eine längere Tour gegen die Gezeitenströmung fahren. Da wurde schon manches Frühstück mit Blick auf den Tidenkalender vorverlegt." (Zitate EinPaddler im DKV-Forum, 23.10. - 2.11. 2016)

Eine "Tide", d.h. der Zeitunterschied zwischen zwei aufeinanderfolgenden Hoch- bzw. Niedrigwassern, dauert idealerweise 12 Stunden 25 Minuten, verschiebt sich aber in Richtung Ebbe, je weiter man stromaufwärts geht: die Ebbe dauert länger, die Flut kürzer (und hat dafür einen stärkeren Strom). Die auf dem offenen Meer nützliche Zwölferregel gilt hier nicht. "Es gibt ... eine zeitliche Abweichung zwischen niedrigstem Wasserstand und dem Wechsel der Gezeitenströmung. Manchernorts hat man noch so eine halbe Stunde Zeit, bis man kräftiger paddeln muß, um nicht wieder flußaufwärts zu treiben." Guido Hoffmann (20.02.2006). Allerdings paddelt man bei ablaufendem Wasser der nächsten Flutwelle bereits entgegen, so daß der gewonnene Zeitvorsprung des Paddlers nicht sehr groß ist (siehe dazu diese Diskussion).

Flut und Ebbe dauern im Mittel folgendermaßen (nach BOEHLICH 2003):

  • Fähre Zollenspieker): Flut 4 Std. 25 min., Ebbe 8.0 Std.
  • HH-St.Pauli Landungsbrücken: Flut 5 Std. 03 min., Ebbe 7 Std. 22 min.
  • HH-Blankenese: Flut 5 Std. 14 min., Ebbe 7 Std. 11 min.
  • "Willkommhöft" Schulau: Flut 5 Std. 22 min., Ebbe 7 Std. 03 min.
  • Glückstadt: Flut 5 Std. 27 min., Ebbe 6 Std. 58 min.
  • Cuxhaven: Flut 5 Std. 37 min., Ebbe 6 Std. 48 min.

"Wenn viel Wasser im Fluß ist und das Wasser flußabwärts fließt, dann wird meist noch einige Zeit ablaufendes Wasser sein. Wenn viel Wasser im Fluß ist und es noch aufwärts fließt, dann wird wohl bald die Tide kippen und das Wasser bald in die andere Richtung fließen ... Ungefähr alle 12 1/2 Stunden (ja, dieser Daumenwert reicht durchaus) passiert dasselbe wieder." Tobi (21.02.2006). "Üblicherweise startet man unterhalb der Schleuse Geesthacht bei Gezeitenhochwasser und paddelt dann mit der Ebbe die Elbe abwärts. Deinen Zielort musst Du vor Niedrigwasser am Zielort erreichen. Du musst den Tag über stets die Uhr im Auge behalten und unter Berücksichtigung Deiner Paddelgeschwindigkeit Dir Deine Zeit auf dem Wasser und für Pausen so einteilen, dass Du rechtzeitig ankommst. Gezeiten werden auch vom Wind beeinflusst. Ebbe und Flut können daher etwas später oder früher einsetzen als vorhergesagt. Bitte beachte, dass die Unterelbe spätestens ab Hafen Hamburg wegen der Tidenströmung, Wind, Wellen und der Seeschifffahrt ein anspruchsvolles Großgewässer ist, das nicht für Anfänger geeignet ist. ... Barkassen und andere Schiffe nehmen im Hamburger Hafen keine Rücksicht auf Paddler. Sie machen zum Teil hohe Wellen, die von den Kaimauern reflektiert werden und man befindet sich unversehens in einer anspruchsvollen Kreuzsee. Trifft man in der Speicherstadt auf eine oder mehrere Barkassen, ist es vielleicht schnell nicht mehr 'ok'. Das hängt dann vom kanusportlichen Können einer Paddlerin oder eines Paddlers ab..." (Zitat EinPaddler im DKV-Forum vom 23.10. 2016 (in der Folge der Diskussion noch Weiteres zum Gezeitenpaddeln ab Geesthacht).

Der Gezeitenstrom setzt zunächst langsam ein, steigert sich dann zur maximalen Stärke und nimmt nach Erreichen dieser Stärke wieder ab, um bei Erreichen des Höchst- oder Tiefststandes etwa 30 Minuten stillzustehen. Danach beginnt das Spiel von neuem ("die Tide kippt"). Die stromauf gerichtete Flutströmung ist so stark, daß Gegenanpaddeln unsinnig ist. Die Eintrittszeit der Tide ist von Ort zu Ort etwas verschieden, was mit dem Mondumlauf zusammenhängt. Dieser ist auch die Ursache dafür, daß sich die Gezeit von Tag zu Tag um 48 Minuten verspätet. Über die genaue Eintrittszeit an einem Ort geben Tidenkalender Auskunft (in Buchhandlungen und Kiosken erhältlich); sollte "Geesthacht" nicht verzeichnet sein, schlägt man unter "Zollenspieker" nach. Zu Hause kann man sich die Gezeiten mit diesem Link berechnen. Es gibt auch die Möglichkeit der manuellen Berechnung vor Ort mit der Tidescheibe - für Paddler besonders praktisch, da Laptop-unabhängig.

"Die Gezeitenströmung reicht normalerweise bis Hoopte (km 599), führt die Oberelbe wenig Wasser und herrscht dazu noch Westwind, erreicht sie Geesthacht (km 585.9), bei Hochwasser und Ostwind reicht sie nur bis Bunthäuser Spitze (km 609)." (Handbuch für Wanderruderer. Albrecht Philler Verlag Minden 1978, S. 434)

"Es sei nur kurz erwähnt, daß wie bei vielen Tideflüssen bei der Elbe das Kentern der Strömung nicht mit dem Zeitpunkt des eigentlichen Tidenwechsels zusammenfällt, der auf die Hoch- und Niedrigwasserzeiten bezogen wird. Der Effekt macht bei Cuxhaven etwa 1 1/2 Std. aus und nimmt über Glückstadt (1 Std.) bis Hamburg auf etwa 1/4 Std ab. Das Wasser beginnt zu steigen, obwohl die Strömung immer noch abwärts gerichtet ist und umgekehrt. Die neu ankommende Gezeitenwelle bewirkt zunächst nur einen Aufstau der noch abfließenden Wassermassen, die so träge sind, daß es einige Zeit dauert, bis sich ihre Fließrichtung ändern läßt." (Hans-Jürgen Staude 1992 [9])

Der Tidenhub, d.h. der größte Höhenunterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser, beträgt bei Geesthacht 1,80 m, in Hamburg-St. Pauli 3,60 m. Wie viel das ausmacht, kann man daraus ersehen, daß die Elbe bei Brunsbüttel während der Flut 3 km breit ist, bei Ebbe aber gerade die Hälfte mißt - der Rest besteht dann aus den Schlammbänken der Watten! Die Pegeldifferenz schwankt drei Tage nach Voll- und Neumond am stärksten ("Springtide") und ist im ersten und letzten Mondviertel etwas kleiner ("Nipptide"). Der Tidenhub kann auch durch andere Einflüsse schwanken: starker Nordwestwind, der das Nordseewasser in den Elbtrichter hineindrückt, läßt die Fluthöhe stark steigen; analog kann anhaltender Südostwind sie verringern. "Je nach Wetterlage können sich die Tidenzeiten auch verschieben, bei starkem SE-Wind braucht die Flut länger, um elbaufwärts zu kommen, bei starken NW-Wind geht es schneller." Guido Hoffmann (20.02.2006). Auch die von "oben" zufließende Wassermenge wirkt sich aus: ein Elbhochwasser dämpft den Tidenhub, verlängert die Dauer der Ebbe und verkürzt die Flutzeit, starkes Niedrigwasser läßt die Flut länger andauern.

"Strömung gegen Wind gibt steile Wellen, und darum soll man gut darauf achten, wann der Tidenwechsel stattfindet, weil der Wechsel innerhalb einer halben Stunde sehr hohen Wellengang verursachen kann." Hans von Poelje (03.01.2002)

Näheres über die Gezeiten ist praxisnah auf der Seite der Weser-Tidenrallye erläutert.

"Ab Wehr Geesthacht ist ein wenig der Zauber dahin, der Strom wird nun sehr breit und verlangt gute Paddelkenntnisse. Auch die Schiffe werden groß, mit den entsprechenden Wellen von der Seite, man hat oft blöden Wind von vorne rechts, der die Strömung abbremst, der Schiffsverkehr verbietet es, in der Fahrrinne zu fahren. Man muss nun sehr gut steuern können, zusätzlich rechterhand auf die Buhnen aufpassen (Strömung, unsichtbares Hindernis) und die Tide lässt nur ein kurzes Zeitfenster (Zwischenstation in Drage kann daher empfehlenswert sein). Bis Hamburg kann es daher trotz Strömung knapp werden, man muss also je nach Wetterlage und Uhrzeit recht flott unterwegs sein. Ein Bekannter ist gerade Cottbus-Hamburg gepaddelt und hat in Geesthacht übernachtet. Bis zur Süderelbe hat er es mit dem Kajak nicht mehr ganz geschafft, konnte bei einem Freund aussteigen. - Das Wehr Geesthacht ist tückisch, weil es passieren kann, dass man nicht bemerkt, dass der Seitenkanal die Fahrrinne ist und die Fahrrinne immer stärker nach rechts zieht. Man erkennt das zwar an den Tonnen, wenn man aber auf der anderen, der linken Seite paddelt, kann es passieren, dass man nicht bemerkt, dass die grünen Tonnen immer weiter nach rechts geführt werden. Paddler brauchen ja die Fahrrinne nicht, und geradeausfahren sieht sehr idyllisch und damit wie bisher gewohnt aus. Ganz wichtig also: Rechts halten (neben den roten Tonnen) und dann weiter rechts bleibend den grünen Tonnen (grüne Tonne verengt die Fahrrinne) folgen! Guckt Euch das Wehr genau auf der Karte an. Ein paar Meter vor dem Schleusenkanal und in der Verengung der Fahrrinne (grüne und rote Tonne fast nebeneinander) gibt rechterhand übrigens auch einen Verein." (Zitat torres im Outdoorseitenforum vom 10.7. 2021)

Die Wasserqualität ist im Elbtrichter nur mäßig: während oberhalb von Geesthacht eingeleitete Abwässer einfach davonfließen können, werden sie unterhalb durch die Gezeiten viele Tage hin- und hergeschoben, bis sie endlich im Meer landen (das salzige Nordseewasser dringt bei Flut höchstens bis Glückstadt vor). Noch in den 80er Jahren, vor Inbetriebnahme der Großklärwerke, war das Elbewasser unterhalb Hamburgs stark mit dem Dreck der Großstadt verunreinigt. Der Hafen galt als Absatzbecken für Blei-, Arsen- und Kadmiumverbindungen, die die DDR einleitete und die sich im Stillwasser der Hafenbecken bis hin zu abbauwürdigen Konzentrationen ablagerten. Mit dem Bau der Hamburger Großkläranlagen ab 1983 und dem Zusammenbruch der DDR-Industrie nach 1990 ist das Wasser der Unterelbe deutlich sauberer geworden.

Als Zufahrt zum Nord-Ostsee-Kanal und zum Hamburger Hafen zählt der Elbtrichter zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen Europas. Die Hochseefrachter fahren auf einer nur 400 m breiten Fahrrinne und werden radargestützt zum Hamburger Hafen geleitet. Wie man ein Fahrwasser quert, ist im Seekajakwiki nachzulesen. Dabei darf man die Geschwindigkeit der sich nähernden Schiffe nicht unterschätzen: Sie sind 30-40 km/h schnell! Dazu hinterlassen sie Bug- und Heckwellen von teilweise mehr als 1 m Höhe, die an Spundwänden zu WW-ähnlichen Kreuzwellen reflektiert werden und sich an den flachen Sänden zu erheblicher Brandung auftürmen (Grundsee).

Die größten Ozeandampfer fahren bei Fluthöchststand durch die Unterelbe. Nach Guido aus NS (2012) bewegen die Bug- und Heckwellen dieser Schiffsgrößen die Wassermasse bis auf den Grund. Solange solche Wellen durch tiefes Wasser laufen, von wenig von ihnen zu sehen; erreichen sie jedoch das Flachwasser außerhalb der Fahrrinne, entlädt sich ihre Energie, und es "tauchen plötzlich etliche Brecher scheinbar aus dem Nichts auf. Doch dies haben viele Leute nie gesehen und glauben, man will ihnen einen Bären aufbinden. Wozu wohl stellt man überall diese Schilder am Ufer auf, welche genau vor diesen Wellen warnen?" (Zitat Guido aus NS, 19.2. 2012) Einen Eindruck von solchen Wellen gibt dieses 1:15-Minuten-Filmchen.

"Auf der Strecke ab HH ist es wichtig zu wissen, dass die Ufer bei Niedrigwasser auf weiten Strecken Schlickwatt aufweisen. Sicher gibt es auch wunderschöne Sandstrände, die jedoch in den meisten Fällen bei ganz abgelaufenem Wasser einen breiten und tiefen Schlickrand aufweisen. Es gilt also, die Tide auch in dieser Hinsicht auf Deiner Elbetour zu berücksichtigen. Also lieber nicht die ganze Tide nutzen.
Ab Freiburg bzw. Brokdorf macht die Elbe einen Bogen und strömt dann genau in Richtung West. Da an der Küste der Wind meistens aus West oder NW kommt, solltest Du Dich auch darauf einstellen. Ab der Ostemündung, wo der Hauptstrom auf Deiner Seite läuft, kannst Du mit einer Ebbströmung von etwa 7 km/h rechnen. Wenn dort der Wind gegenan läuft, wird es ab Windstärke 4 recht spaßig, und eine Deckslast, wie man sie leider oft bei Tourenpaddlern sieht, dürfte recht hinderlich sein. ... Also, informiere Dich vorher genau über die Tide und die Windverhältnisse für Deine Zeit.
Ansonsten ist die Unterelbe eine schöne weite Flusslandschaft, die unbedingt dazu gehört, wenn Du den Fluss komplett befahren willst."
Zitat U. Piepenbrink in http://www.seekajakforum.de/forum/read.php?1,71066,71296#msg-71296 vom 26.11. 2012

"Wir wurden förmlich an Cuxhaven, der 'Alten Liebe' und der Kugelbake vorbeigerissen, so stark war der Tidenstrom. Er hatte eine Stromgeschwindigkeit wie ein mittlerer Alpenfluß. Wie die Salzach in Salzburg etwa. Aber die Salzach in Salzburg ist ein winziger eiliger Tropfen gegen die Fluten der Elbmündung. Fünfeinhalb Stunden scheinen sich alle Wasser der Nordsee in den langen Trichter der Elbe hineinzupressen - die nächsten sieben Stunden quirlen sie zurück, als sei ihnen im Binnenland etwas zugestoßen. Sie zeigen eine geradezu unanständige Eile, wieder ins Weltmeer zu kommen. ... An der Elbmündung ist der Strom so stark, daß der leiseste Wind Wellenberge aufwühlt. Rechnet man hinzu, daß im Reich von Ebbe und Flut der Wind ganz unberechenbar umspringt, wird klar, warum – ganz abgesehen von den gefährlichen Mahl- und Triebsänden, die schon ganze Schiffe mit Mann und Maus verschlungen haben – die Elbmündung ein in der ganzen Schiffahrt gefürchtetes Fahrwasser ist." RITTLINGER 1958 [10]

Links und rechts der Fahrrinne erstrecken sich mehrere Inseln und Sandbänke, die unter Naturschutz stehen, an manchen Stellen aber für Paddler zu betreten sind ("Trittsteine").

Im Elbtrichter gilt die Seeschifffahrtsstraßenordnung. Für Binnenpaddler sind hier die wichtigsten Regeln des Wasserverkehrs zusammengefaßt:

  • Ein- und Aussteigen gegen die Strömung! (Gilt eigentlich immer.) Man dreht das Boot mit dem Bug stromauf, bevor man einsteigt. So hat man vom ersten Augenblick an das Boot in der Gewalt. Wer mit der Strömung einsteigt, hat auf den ersten Metern keine Steuermöglichkeit. 2006 endete so eine Paddeltour auf der Elbe, bevor sie begann.
  • Im Fahrwasser darf nicht gepaddelt werden; üblicherweise fährt man rechts davon. Muß gequert werden, hat das pulkweise und auf kürzestem Wege zu geschehen. Berufsschifffahrt hat dabei Vorfahrt.
  • Der eigene Kurs ist so zu wählen, daß ein Kapitän auf der Brücke klar erkennen kann, was der Paddler vorhat. Also weicht man ggf. in einem großen Bogen aus oder wartet nicht an der Fahrrinne, sondern weit außerhalb. Man hat eindeutig erkennbare Manöver zu fahren!
  • "Die erste Regel heißt: Gucken!" (Zitat einer Rheinpaddlerin) Vor der Fahrwasserquerung v.a. nach bergab fahrenden Schiffen schauen! Sie fahren mit dem Strom und nähern sich damit schneller, als man erwartet. Sind sie unbeladen, läuft ihr Motor nur mit halber Kraft und ist dann auch kaum zu hören! Ein stromab fahrender Kapitän kann sein Schiff schwerer manövrieren als bergauf und hat keine Möglichkeit, einem unaufmerksamen Wassersportler auszuweichen. 2008 bezahlte dies ein Paddler auf dem Rhein mit seinem Leben. - Manche Paddler montierten sich dafür einen kleinen Fahrradrückspiegel ans Boot. "Das war äußerst hilfreich und kann zur Nachahmung nur empfohlen werden." [11] Hinter dem Schiff quert es sich weniger waghalsig als vor seinem Bug.
  • Ist unklar, welchen Kurs der Kapitän hält, ist Abwarten des Großschiffs das Sicherste. Um gesehen zu werden, kann man die Warteposition in der Nähe einer Tonne bzw. Pricke beziehen.
  • Man sollte gut kontrastierende Kleidung, wie Warnwesten, tragen, um von den Schiffskapitänen wahrgenommen zu werden, möglichst in hellrot, orange, kräftigem Gelb oder Neongrün. Ein Frachter hat erst 200-400 m vor dem Bug freie Sicht aufs Wasser, so daß ein vergleichsweise winziger Paddler rasch übersehen werden kann! Selbst wenn man gesehen wird, hat ein Kapitän im engen Fahrwasser keine Ausweichmöglichkeit. Außerdem ist die Reaktionszeit eines Schiffes derart lang, dass ein Ausweichmanöver sinnlos wäre!
  • Wie auf dem Land fährt man rechts und überholt links. Dies gilt auch vor haltenden Fischern, Schleppern und Schiffen.
  • Weiten Abstand von Tonnen halten: "Tonnen sind magnetisch"! Man nähert sich ihnen nicht nur mit der Paddel-, sondern zusätzlich mit der Stromgeschwindigkeit und damit rascher, als man schätzt. Durch Strömungsturbulenzen wird, wer sich ihr zu sehr nähert, gnadenlos erst gegen und dann unter die Tonne gezogen. Schlägt man vor der Tonne quer, ist das kein Ausweg: Festboote werden von der Strömung um die Längsachse gedreht und kentern, Faltboote brechen in der Mitte durch und sinken. 2008 starb so eine Paddlerin auf der Elbe bei Pillnitz.
  • Bei aufkommendem Seenebel (geschieht oft im Frühjahr und Frühsommer und dann zu jeder Tageszeit) ist auf schnellstem Weg das Land anzulaufen (Kompaß!)

Den Gezeitenteil unterhalb Hamburgs sollten Unerfahrene nur gemeinsam mit erfahrenen Küstenpaddlern erleben; günstiges Wetter ist Voraussetzung. Wenn der Wind gegen die Tide steht, wird der Seegang besonders unangenehm. Die Wellen der Ozeanschiffe machen eine Spritzdecke nötig. Hochseeausrüstung von Boot und Mannschaft ist erforderlich!


NSG Elbe und Inseln - Was erlaubt ist und was nicht

Die aus unserer Sicht restriktive Verordnung des Naturschutzamtes Stade betreffend die Niedersächsische Elbseite und die Niedersächsischen Teile der Inseln ist bereits in Kraft. Die zeitlich befristete mündlich erteilte Erlaubnis zum einmaligen Zelten ist zum Ende des Jahres 2021 ausgelaufen und nicht erneuert worden. Unsere Bemühungen um eine auch im Sinne des Naturschutzes lenkende und regulierende Freistellung an bestimmten Stellen für unmotorisierte Wasserwanderer mit Ökologieschulung und Verbandszugehörigkeit sind auf fehlende Kompromissbereitschaft der Behörde und der Naturschutzverbände gestoßen. Die Gespräche laufen noch, aber es gibt wenig Anlass zu Optimismus. Bestehende Camps und Berichterstattung darüber haben unsere Position nicht verbessert.

Die Bestimmungen der Verordnung gelten bis zur mittleren Hochwasserlinie. Dort endet die Zuständigkeit des Naturschutzamtes. Alle folgenden Bestimmungen (für die niedersächsischen Gebiete) gelten für alle Wassersportler, auch motorisierte. Eine differenzierende Bewertung der Störwirkung und eine entsprechende Regelung und Kommunikation haben leider nicht stattgefunden.

Dies bedeutet für uns:

Hanskalbsand: Komplettes Betretungsverbot im Niedersächsischen Teil. Der seit 2018 gewährte Trittstein gegenüber des Tonnenhafens Wedel besteht nicht mehr. Zelten ist also nicht mehr erlaubt. Unterhalb der Hochwasserlinie (etwa auf Höhe des Spülsaums) darf man jedoch anlanden und das Boot verlassen. Ein schmaler Strandstreifen an der Nordseite ist Schleswig-Holsteiner Gebiet. Daher greift die Verordnung hier nicht. Diese Grenze ist allerdings schwer zu verorten.

Die östliche Spitze von Neßsand liegt auf Hamburger Gebiet und darf als Tagesrastplatz genutzt und betreten werden. Zelten ist auch hier verboten. Lagerfeuer sind im gesamten NSG Elbe und Inseln verboten.

Lühesand: Keine Veränderungen zu bisherigen Regelungen. Der Bereich des Campingplatzes und der Kanuzeltplätze ist von dem Gebiet ausgenommen und bleibt sowohl fahrrinnenseitig als auch von der Nebenelbe aus zugänglich.

Bishorster Sand: Schleswig-Holsteiner Gebiet. Keine Veränderung. Der Tagesrastplatz an der im Jübermann beschriebenen Stelle besteht weiterhin. Zelten verboten.

Pagensand: Schleswig-Holsteiner Gebiet. Keine Veränderung. An den Stellen B und D darf laut mündlicher Aussage weiterhin eine Nacht gezeltet werden. Der Vertrag mit dem Land lief Ende 2021 aus, wird laut mündlicher Aussage aber um weitere 10 Jahre verlängert. Wichtig: Feuer waren und sind auch hier verboten.

Schwarztonnensand: Komplettes Betretungsverbot oberhalb der mittleren Hochwasserlinie. Der Trittstein an der Nordwestspitze existiert nicht mehr. Auch hier laufen noch die Gespräche, Naturschutzamt und Naturschutzverbände zeigen sich nicht kompromissbereit.

Es ist aus unserer Sicht sehr bedauerlich, dass Behörde und Naturschutzverbände sich querstellen, besucherlenkende und naturverträglich gestaltete Ausnahmen zu gewähren, wie es zum Beispiel auf Pagensand (SH) im Rahmen eines Vertrages seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wird. Die Akzeptanz für die Maßnahmen wird durch das derart einseitig-restriktive Vorgehen sicher nicht erhöht. Wir haben einen Antrag auf streng geregelte Freistellung unter klaren Voraussetzungen gestellt und prüfen unsere Möglichkeiten falls dieser abgelehnt wird.


Wolfhard Baader, HKV- und DKV-Beauftragter für Revierangelegenheiten im Küstenbereich


Quelle

Diese Information wurde von Toli am 27.4. 2022 unter https://forum.faltboot.org/read.php?14,247349 ins Faltbootforum gestellt. Sie stammt von der Seite des "Ringes der Einzelpaddler Hamburg". Autor ist Wolfhard Baader, Beauftragter Küstenkanuwandern des DKV, Mitglied des Beauftragtenteams Küste des HKV Schwerpunkt Revierangelegenheiten (im Team mit Anna Zorndt) und Referent Befahrensregelungen der Salzwasserunion. Nach seinen Worten ist die RdE-Homepage oft die zentrale Informationsquelle zum Gebiet Unterelbe.

Vielen Dank an Wolfhart Baader für seine freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Textes im Faltbootwiki.


Was da kreucht und fleucht

Der Mündungsbereich der Elbe, der "Elbtrichter", lockt immer wieder einmal neugierige Seetiere zu einer Exkursion stromaufwärts. Schweinswale (Tümmler) sind fast jedes Jahr im Bereich Hamburg anzutreffen, und aus dem Jahre 1876 (also vor dem Bau der Staustufe Geesthacht) ist eine Sichtung von drei Tümmlern bei Wittenberge belegt, von denen einer gefangen wurde [12]. Auch Seehunde treibt es manchmal weit stromaufwärts. Am 26. April 1893 wurde bei Strehla, 646 km von der Elbmündung entfernt, ein Seehund gefangen, am 20. März 1634 wurde ein Seehund bei Kötzschenbroda (heute ein Ortsteil Radebeuls), 693 km stromaufwärts entfernt, erlegt, und von 1813 wird das Gleiche von einem Seehund in Reinhardsdorf in der Sächsischen Schweiz, 757 km stromaufwärts, bekundet! Eine Sattelrobbe (das sind die mit dem weißen Jungenfell) kam bis in die Mulde und wurde am 5. März 1896 bei Dessau gefangen, was insofern bemerkenswert ist, als daß Sattelrobben im Gegensatz zu Seehunden eigentlich nur im Polarmeer vorkommen. [13] Daß Wasserschmutz und die seither errichtete Staustufe Geesthacht kein Hindernis für neugierige Seehunde darstellen, beweisen Sichtungen 1971, 1978, 1980, 1981 und 1986 in Magdeburg ("Robbe 'Trixi'").

Viele Vögel nutzen die Leitlinie des Stromes als Zugstraße; Lachmöwen gibt es selbst in Prag, und es kam schon vor, daß kräftige Nordweststürme Seetaucher, Meertauchenten und Großmöwen bis ins Elbsandsteingebirge trugen. Neben den bekannten Lachmöwen (weiß mit schwarzem Kopf) kommen, wenn auch seltener, Sturmmöwen (weißer Kopf und gelber Schnabel) im Flachland vor.

Im Erlengestrüpp des Elbtals in der Böhmischen Schweiz verstecken sich hier und da Eulenkästen im Grün.

Graureiher sind auf den deutschen Abschnitt so allgegenwärtig, daß man nach ein paar Tagen kaum noch auf sie achtet. Allenfalls Störche registriert man ihrer Größe wegen; angeblich befinden sich 23 % der deutschen Horstpaare in Elbanrainerkreisen! Die scheuen Kraniche bekommt man selten zu Gesicht. Ihre trompetenstoßartigen Rufe sind aber in der Ebene von Riesa ab immer wieder zu hören. Noch scheuer ist der Schwarzstorch, der im Steckby-Lödderitzer Forst, der Kerngebiet des Biosphärenreservats zwischen Dessau und der Saalemündung, überlebt hat. Er streicht meist ab, wenn er Paddler sieht; trotzdem sollen ihn einige Spezialisten schon aufs Bild gebannt haben.

Ab Merschwitz (km 97) beginnt das Reich der Nachtigallen. Konrad Lorenz’ Graugänse brüten entlang der ganzen Flachlandelbe und sind nicht einmal besonders scheu. Auf den rechtselbischen, weiten Wiesen zwischen der Havelmündung und Lauenburg rasten und schlafen zur Zeit des Vogelzugs tausende Enten und Gänse. Sie werden vom nicht eingedeichten Uferland angezogen, das, zwischen 500 m und 3 km breit, dem natürlichen Überflutungsrhythmus des Stromes erhalten blieb und bei größeren Hochwassern überschwemmt wird.

Das mecklenburgische Elbtal ist zur Zugzeit Rastplatz für tausende Kiebitze.

Zu den üblichen Höckerschwänen gesellen sich im Spätherbst, Winter und Frühjahr Sing- und Zwergschwäne, zwei einander ähnliche Arten, die sich vom Höckerschwan durch den schwarz-gelben Schnabel und den aufgerichteten Hals unterscheiden, den ihr Verwandter meist S-förmig gebogen hält.

Während Fischadler v.a. im Abschnitt zwischen Dresden und Wittenberge zu sehen sind, kommen Seeadler im ganzen Bereich von Dresden bis Hamburg vor (gehäuft ab der Havelmündung). In den Wäldern um Wittenberg und Dessau lebten 2010 sechs Seeadlerpaare.

Eine ornithologische Besonderheit sind die Krähen und die Nachtigallen an der Elbe. Entlang des Flusses treffen nämlich die Verbreitungsgebiete einer schwarzen (Rabenkrähe) von Westen und einer mehr grauen Art (Nebelkrähe) von Osten her zusammen. Beide Arten können Bastarde ("Rackelkrähen") bilden, die unterschiedlichste Grau-Schwarz-Muster tragen. Rackelkrähen gibt es nur im unmittelbaren Elbumland zu sehen. Ebenso grenzen die Verbreitungsgebiete der Nachtigallen (Westeuropa) und der Sprosser (Osteuropa) etwa entlang einer Linie aneinander, die entlang der Unter- und Mittelelbe, sodann entlang der Unterhavel und des Oder-Spree-Kanals und schließlich entlang des Warthebruchs verläuft. Bis zur Sommersonnenwende hört man auf dem genannten Elbabschnitt das schluchzende Flöten der letzteren neben dem nicht-schluchzenden, dafür variableren und akzentuierteren des Sprossers nebeneinander. Nach Sommeranfang, wenn die Jungenaufzucht alle Kräfte fordert, verstummen beide Arten.

Die vielgerühmten Biber, die die Hungerwilderei der Nachkriegszeit nur in den Urwäldern um Dessau und im Sumpf der Elstermündung überlebten, haben sich durch strengen Schutz wieder stark vermehrt und sind zwischen Königstein und Lauenburg an der ganzen deutschen Elbe heimisch. Man sieht sie nur kaum, weil sie sich meist in den ruhigen Altarmen aufhalten, die für Paddler gesperrt sind. Was das heißt, erfuhren die Bewohner des tschechischen Grenzdorfes Dolní Žleb: am 7. 2. 2017 beschwerte sich der Stromversorger CEZ in der Presse, daß vom Biber gefällte Bäume in die Stromleitungen fallen würden und das Dorf schon mehrfach im Dunkeln tappen ließen. Und wer in der Elbe baden will, sollte an DÖRFLER (2000) denken: "Im Juni 1937 wurde ein Dessauer Bürger beim Baden so stark ins Gesäß gebissen, dass er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musste. Die Täterin war ein hoch tragendes Biberweibchen, das sich kurz vorm Zubeißen an der Wasseroberfläche blicken ließ. Aus Bibersicht handelte es sich vermutlich um Notwehr, da das Tier einen Angriff vermutete und deshalb zubiss. Doch half es der Biberin nur wenig. Sie wurde gefangen und 'strafversetzt'." (S. 86)

In den Eichenwäldern der Hartholzauen zwischen Wittenberg und Dessau leben Hirschkäfer, die sich an lauen Sommerabenden mit tief brummendem Fluggeräusch auf den Weg machen.

Neben der Oder ist die Flachlandelbe der einzige deutsche Strom, in dessen Auenbereich noch Rotbauchunken vorkommen (und zwar sogar auf seiner gesamten Länge). Die in den Altarmen lebenden Tiere, deren im Mai/Juni klingenden, leise-melodischen Rufe die Sage von der Glocke im See schufen, sind im Westen Deutschlands fast ausgestorben. In den Moorniederungen der unteren Elbe zwischen Schnackenburg und Dömitz hörten Naturfreunde 2012 abends das abgehackte Meckern von Laubfröschen.

An Muscheln überlebte vor 1989 nur die Teichmuschel (Anodonta Cygnea), der Wasserdreck nichts ausmacht. An Fischen überdauerten widerstandsfähige Arten, die fast nur zu Wettkampfzwecken geangelt werden konnten. Neben Karpfen, Schlei und Rotfedern, die Schmutz vertragen, nutzten die zähen Bleie den Hafen von Prossen (dt. km 13,2) als Winterquartier und wurden dort reichlich abgefischt. Unterhalb von Saale- und Muldemündung gab es kaum noch Leben im Fluß.

Der Zusammenbruch der tschechischen und ostdeutschen Industrie nach 1990 und der Bau von Klärwerken ließ die Elbe deutlich sauberer werden. Die für Fische kritische Sauerstoffkonzentration von 3 mg/l wurde seit 1993 nicht mehr unterschritten und lag um 2020 im Mittel bei 8 mg/l. Die Jahresfrachten von Schwermetallen und organischen Stoffen reduzierten sich seit 1990 um 50-90 %. [14] Seitdem haben auch empfindlichere Fischarten eine Chance. Von der böhmischen Elbe her breitet sich wieder der Wels aus, der in der Ohře-Talsperre Nechranice und an wenigen Punkten unterhalb Meißens überlebte. Die Tiere erreichen inzwischen wieder so eine Größe, daß ein im Juni 2016 bei Schützberg (km 191,7) geangelter grausige Überraschungen barg. (Also Vorsicht beim Baden!) Aus den Kiesgrubenteichen von Žalhostice (tschech. km 786,7/km 46,7) stammt die heutige Population Zander und Plötzen, auch die Barben-, Rapfen- und Döbelbestände nehmen wieder zu. Mit dem Umbau der Fischtreppe an der Schleuse Geesthacht besteht die Chance, daß Lachse die Elbe hinaufsteigen und damit zeigen, daß der Reinheitsgrad des Wassers wieder den Stand von 1870 erreicht hat, als diese Fische noch häufig waren. Ob allerdings Äschen und Bachforellen (die tatsächlich einmal im Strom lebten) je wieder aufkommen können, bleibt ungewiß.

Wo die Flunder herkam, die 1989 in der Unterhavel bei Brandenburg-Briest gefangen wurde [15], wissen nicht einmal die Experten: laut Lehrbuch hätte das zwei bis drei Jahre alte Tier gar nicht fähig sein dürfen, das Wehr bei Geesthacht zu passieren! (Vor dem Bau des Wehres wanderten einzelne Flundern bis nach Magdeburg und Calbe (Saale) hinauf.)

Die nachlassende Gewässerverschmutzung hat aber auch zur Folge, daß sich die markanten Wollhandkrabben wieder ausbreiten und inzwischen an der ganzen deutschen Elbe zu finden sind. Man kann sie zur Wanderungszeit zwischen Januar und Juli auch am Uferstreifen beobachten, am ehesten im April und Mai. Zur Ausbreitung der Wollhandkrabben siehe auch Band 5 der Veröffentlichungen des Instituts für Binnenfischerei Sacrow, herunterladbar hier. Dem Paddler machen sie sich dadurch bemerkbar, daß man ihnen beim Baden zu nahe kommen kann und sie einen in den Zeh zwicken. Hallo Gourmets: sie sollen gut schmecken :) Wikipedia sagt: "Zur Zubereitung werden die Krabben mit Schnüren zusammengebunden, um zu verhindern, dass der wohlschmeckende Saft beim Kochen austritt. Danach werden sie in Dampf gegart." Ein Biologe schrieb in den 1950er Jahren: "In China und der Süd-Mandschurei werden zur Hauptfangzeit Wollhandkrabben für den Jahreskonsum eingesalzen. Aus den Ovarien und Hoden werden besondere Leckerbissen hergestellt. ... Hier wird sie nicht einmal in tadellos frischem Zustand angenommen. Ich verstehe dies wohl. Selbstverständlich habe ich sie gegessen; sie hat mir auch gut geschmeckt; aber ich muß zugeben, daß man schon sehr viel Zeit zur Verfügung haben muß, um sich an Wollhandkrabben satt zu essen." [16]


Flora

Wer einmal vor Pfingsten auf der Elbe paddelte, kennt den Schnittlauch (Allium schoenoprasum), der in dichten, lilablütigen Büscheln die Ufer von Dresden bis nach Hamburg säumt. Das ist eine Besonderheit der Elbe, die andere Flüsse wie Oder, Rhein und Weser nicht kennen. Über seine Herkunft gibt es viele Geschichten, von denen ich drei aufzählen möchte.

  • Die langweilige Geschichte: Ein Hochwasser schwemmte die Zwiebelchen aus einem sächsischen (Klein)Garten weg.
  • Die Abenteuergeschichte: ein mit Sämereien beladenes Schiff mit Kurs nach Prag scheiterte in der Stromschnelle von Aussig, dort, wo heute die Schleuse von Usti steht. Die Sämereien schwammen aus dem Laderaum und verteilten sich entlang der Ufer bis zur Nordsee.
  • Die Ingenieurgeschichte: eine gebürtige Dresdenerin beteuerte, daß die damalige Wasserbauverwaltung beim Vermauern der sächsischen Elbufer mit Sandsteinblöcken zwischen 1860 und 1890 die Steinritzen mit Schnittlauch bepflanzte, um das Pflaster zu befestigen.

Wie dem auch sei: er schmeckt sehr gut. Aber wie viele wilde Allium-Arten wächst er nur im Frühjahr. Was im Sommer blüht, ist Schlangenlauch bzw. Wilder Porree (Allium scorodoprasum), den man genauso essen kann.


Entlang der feuchten Ufer lebt inzwischen das Drüsige oder Indische Springkraut bzw. die Riesenbalsamine (Impatiens glandulifera). Ursprünglich im Nordwest-Himalaya heimisch, brachten sie britische Pflanzenfreunde im 19. Jh. nach England, von wo sie als Gartenpflanze und Bienenweide ihren Siegeszug nach Europa antrat – anfangs unter Obhut des Menschen, später "auf eigenen Beinen". Wer sie einmal gesehen hat, erkennt sie immer wieder: die größte einjährige Pflanze Europas sieht aus wie das bekannte kleine Springkraut unserer Wälder, wächst jedoch gern auf sonnigen Standorten mit frischem Boden - also Flussufern - und bildet dort übermannshohe "Wälder". Die hübschen, ab der Sommersonnenwende erscheinenden Blüten duften süßlich unangenehm, sehen aber dekorativ aus und halten sich erstaunlich lange in der Vase. Liegen die Samen länger als eine Woche im (Hoch)Wasser, keimen sie nicht mehr; doch die wenigen Tage der Keimfähigkeit reichen aus, um sie mit der Strömung über weite Strecken zu verfrachten. Auf trockenem Boden bleiben sie bis zu sechs Jahre keimfähig. Haben sie einmal Fuß gefasst, wuchern die Pflanzen so dicht, dass zwischen ihnen nichts anderes mehr hochkommt. Schon nach wenigen Jahren bilden sie große Reinkulturen, die Ufer so dicht säumend, dass man kaum anlanden kann. Riesenbalsaminen lassen sich leicht ausreißen (z. B. für eine Zeltstelle), und eben das ist das Problem: spült das Hochwasser einen Bestand weg, liegt der Boden kahl und ungeschützt da. Im Herbst und im Winter, wenn sonst die abgestorbene Grasnarbe die Krume festhält, spülen selbst leichte Regenfälle und Tauwetter den Boden von Balsaminen-Ufern weg. Botaniker und Deichbauer sehen daher mit Grausen auf die penetrant duftenden Blütenwälder.


Juckreiz durch Eichen?

Paddler, die sich unter alten Eichen der Aue zwischen Wittenberg und Lauenburg bewegen, sollten Bäume mit auffällig lückigem Blattwerk meiden. Sie können von den Raupen des Eichenprozessionsspinners befallen sein, dessen Population in Deutschland seit 2007 zunimmt. Die Ende April/Anfang Mai schlüpfenden Raupen leben in kopfgroßen Kokons am Stamm der Eichen und kriechen abends in einer langen, einer Prozession ähnelnden Kolonne ins Laub hinauf (Name!) Morgens kehren sie auf dem gleichen Weg zurück.

Ab Ende Mai überzieht sich der Körper dieser Raupen mit feinen Haaren, die ein Nesselgift in sich tragen. Auf der Haut verursachen sie Entzündungen ähnlich dutzender Mückenstiche, die ein bis zwei Wochen lang anhalten; reibt man sich mit einer befallenen Hand die Augen, führt das zu Bindehautentzündung. Bei feuchtwarmem Wetter jucken betroffene Stellen sehr schmerzhaft (im warmen Schlafsack juckt es unerträglich), während kühle Morgenluft Linderung verschafft. Kratzen oder Spülen mit Wasser verstärken den Juckreiz noch, während Betupfen mit Alkohol lindernd wirken soll.

Da sich die Raupen mehrmals häuten, muß man nicht direkt mit ihnen in Berührung kommen: in Schnackenburg/Elbe traf es 2009 eine Frau, die ihren eichenumstandenen Hof gefegt hatte. Auch im Landkreis Ludwigslust, d.h. dem Elbufer zwischen Dömitz und Boizenburg, wird 2010 vor befallenen Bäumen gewarnt. - Ab Mitte Juli verpuppen sich die Raupen, so daß die unmittelbare Gefahr nachläßt; die Kokons bleiben aber an der Rinde hängen und bergen die Nesselhaare noch lange in sich. Normalerweise brechen die Populationen nach einigen Jahren durch Krankheiten zusammen, doch ist dies bisher an der Elbe noch nicht eingetreten. (In stark befallenen Gebieten half der Mensch bereits durch Ausstreuen von Erregern nach.)

Bisher wurde kein Fall bekannt, bei dem Paddler betroffen wurden. Trotzdem kann das passieren, wenn man z.B. ein Geschäft erledigen will. Paddler sollten folgende Regeln beachten:

  • Eichenbestände in Aue und Deichvorland meiden, vor allem einzelnstehende, ältere Bäume (sie werden von den Faltern bevorzugt). Tragen Bäume nur schütteres Laub, kann das ein Zeichen kräftigen Spinnerbefalls sein.
  • Lange Kleidung tragen und nicht auf den Boden setzen. Sieht man einen großen, bräunlichen Kokon oder gar die Prozession der Raupen, sollte man nicht näher treten und aus dem Wind gehen. Der Juckreiz setzt erst nach mehreren Stunden ein; hat man die Möglichkeit, dusche man sich rasch gründlich (Waschlotion!) und stecke die Kleidung in die Waschmaschine (60 °C).
  • Alles Wissenswerte zu Verbreitung und Symptomen steht schön zusammengefaßt in diesem Merkblatt.

Als Gegenmittel empfehlen sich juckreizstillende Medikamente (Antihistamine). "Nicht nur kortisonhaltige Salben oder Cremes auf die Haut schmieren... Allergiegefährdete Paddler sollten Cetirizin oder Loratadin in geeigneter Darreichungsform bei sich haben. Die meisten bevorzugen zwar Tabletten (die sind ja auch wasserdicht verpackt), schneller wirken im Ernstfall aber die (zugegebenermaßen selten gutschmeckenden) Tropfen aus der etwas empfindlicheren und schwereren Glasflasche." Zitat seb in http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,164876,164924#msg-164924 vom 20.05. 2010

Auch in anderen Gebieten Deutschlands ist der Falter verbreitet, die Ausbreitung 2012 zeigt die Karte im unteren Teil dieses Faltblatts. Zum Glück sind die Tierchen ein begehrtes Fressen für Fledermäuse und Kuckucke. Also freut euch, wenn Ihr beides seht :-)


Gernot / Palmström


Kurze Kilometrierung

Die folgende Liste führt die Kilometerzahlen der Städte und der großen Flußmündungen auf; sie soll der Entfernungsabschätzung dienen. Eine detaillierte Kilometertabelle ist im Artikel Elbe, Kilometertabelle zu finden. Für den tschechischen Abschnitt ist neben den heute gültigen Werten noch die bis 2009 benutzte Kilometrierung angegeben, deren Nullpunkt an der Moldaumündung bei Mělník lag.


Die tschechische Elbe

Flußkilometer Beschreibung
km 261,5 Quelle der Elbe (Labe) in 1.386 m Höhe auf der tschechischen Kammseite des Riesengebirges nordwestlich von Špindlerův Mlýn
km 1083,2 (249,0) Mauer des Stausees von Špindlerův Mlýn (Labská přehradní nádrž), ab hier als schweres Wildwasser befahrbar
km 1054,2 (220,1) Hostinné, ╣ Mündung der Čistá
Ab hier Zahmwasser und fürs Wanderpaddeln geeignet
km 1036,9 (202,0) Dvůr Králové nad Labem
km 1016 (180,0) Jaroméř, ╣ Mündung der Metuje
km 993,7 (158,4) Hradec Králové, ╣ Mündung der Orlice
km 967,4 (130,8) Pardubice
km 951,2 (114,6) Přelouč
km 937,9 (100,5) Chvaletice mit Hafen des Wärmekraftwerks
Ab hier ist die Elbe schiffbar
km 920,6 (83,2) Kolín
km 904,6 (67,1) Poděbrady
km 896,5 (59,0) Nymburk
km 872,3 (34,9) Čelákovice
km 865,2 (27,9) Brandýs nad Labem - Stará Boleslav
km 850,3 (13,0) Neratovice (Lobkovice)
km 837,4 (0,0) Mělník, ╣ Mündung der Vltava (Moldau)
Bis 2009 Nullpunkt der tschechischen Elbkilometrierung, von hier wurde bis zur deutschen Grenze wieder aufwärts gezählt.
km 809,7 (27,8) Roudnice nad Labem
km 792,4 (44,2) Litoměřice
╣ Mündung der Ohře
km 786,5 (49,3) Lovosice
Bis Ustí nad Labem Durchbruchstal durchs Böhmische Mittelgebirge.
km 767,7 (68,9) Ústí nad Labem
Letzte Schleuse, ab jetzt strömt die Elbe frei
km 741,7 (94,5) Děčín
Beginn des Elbsandsteingebirges (Böhmische Schweiz)
km 730,0 (105,81) = km 0,0 links Gelobtbachmühle Schöna, der Mühlbach bildet die tschechisch-deutsche Grenze.
Hier beginnt mit km 0 die deutsche Kilometrierung und läuft bis km 3,4 mit der tschechischen Kilometrierung parallel.
km 728,3 (107,5) = km 1,2 rechts Hřensko, letztes tschechisches Dorf.
km 726,6 (109,2) = km 3,4 Ende der tschechischen Kilometrierung, die Elbe ist auf beiden Seiten deutsch.


Deutsche Elbe von der Grenze (km 0) bis Magdeburg (km 326)

Flußkilometer Beschreibung
km 730,0 (105,81) = km 0,0 links Gelobtbachmühle Schöna, tschechisch-deutsche Grenze.
Hier beginnt mit km 0 die deutsche Kilometrierung und läuft bis km 3,4 mit der tschechischen Kilometrierung parallel.
Elbsandsteingebirge (Sächsische Schweiz).
km 728,3 (107,5) = km 1,7 rechts Hřensko, letztes tschechisches Dorf.
km 726,6 (109,2) = km 3,4 Ende der tschechischen Kilometrierung, die Elbe ist auf beiden Seiten deutsch.
km 3,9 Deutscher Grenzort Schmilka
km 10,2 Bad Schandau
km 15,2 Königstein
km 24,9 Zeltplatz Wehlen
km 33,9 Pirna
Ende des Elbsandsteingebirges.
km 43,0 rechts Schloss Pillnitz, Beginn der Dresdener Kulturlandschaft.
km 55,0 Zentrum von Dresden
km 68,2 Radebeul
km 74,3 Coswig b. Dresden
km 81,8 Meißen
km 93,0 - km 94,0 Diesbar-Seußlitz, letztes sächsisches Weindorf
Ende der Gebirgsstrecke, Beginn des Flachlandes.
km 108,0 Riesa
km 115,2 Strehla
km 127,1 Mühlberg
km 140,0 Belgern
km 155,2 Torgau
km 184,8 Pretzsch
km 198,5 ╠ Mündung der Schwarzen Elster
km 200,0 Elster/Elbe
km 213,0 Lutherstadt Wittenberg
km 236,3 Coswig/Anhalt
km 257,6 Roßlau
km 259,6 ╣ Mündung der Mulde
km 261,3 Dessau
km 274,8 Aken
km 290,7 ╣ Mündung der Saale
km 291,5 Barby
km 311,7 Schönebeck
km 322,8 Magdeburg
╠ rechts Einfahrt in die Wassersportclubs an der Alten Elbe
km 325,7 Magdeburg, Domfelsen


Von Magdeburg (km 326) bis zur Schleuse Geesthacht (km 583,9)

Flußkilometer Beschreibung
km 325,7 Magdeburg, Domfelsen
km 333,6 Magdeburg
╣ Mündung des Abstiegskanals Rothensee, der die Elbe mit dem Mittellandkanal verbindet.
km 343,7 ╠ Mündung des Elbe-Havel-Kanals
km 350,5 ╣ Mündung der Ohre, danach Rogätz
km 371,5 ╠ Mündung des Pareyer Verbindungskanals
km 388,0 Tangermünde, ╣ Mündung des Tanger
km 403,0 Arneburg
km 416,1 Sandau
km 423,0 ╠ Mündung des Schleusenkanals nach Havelberg
km 428,4 ╠ Mündung der Havel (mit der Wehrgruppe Quitzöbel)
km 438,0 ╠ Mündung des Gnevsdorfer Vorfluters
km 454,9 Wittenberge
km 472,7 Hier begann bis 1990 der deutsch-deutsche Grenzabschnitt der Elbe.
km 474,5 Schnackenburg
╣ Mündung des Aland
km 484,6 Lenzen
km 504,0 Dömitz
╠ Mündung der Müritz-Elde-Wasserstraße
km 512,2 ╠ Mündung der (Prignitzer) Löcknitz
km 522,7 Hitzacker
╣ Mündung der Jeetzel
km 536,4 Neu Darchau
km 550,0 Bleckede
km 559,5 Boizenburg/Elbe
╠ Mündung der Sude
km 566,3 Hier verließ bis 1990 die deutsch-deutsche Grenze den Fluß Richtung Norden.
km 569,3 Lauenburg
╠ Mündung des Elbe-Lübeck-Kanals
km 573,0 ╣ Mündung des Elbe-Seitenkanals
km 582,3 Geesthacht
km 583,9 Schleuse Geesthacht, unterhalb der Schleuse beginnt die Tide.


Schleuse Geesthacht (km 583,9) bis Cuxhaven, km 727 (Tidengewässer)

Flußkilometer Beschreibung
km 583,9 Schleuse Geesthacht, unterhalb der Schleuse beginnen die Gezeiten.
km 598,3 Fähre Zollenspieker
km 599,0 ╣ Mündung der Ilmenau
km 604,9 ╣ Mündung der Seeve
km 609,0 Bunthäuserspitze
Der Fluß teilt sich in Norder- und Süderelbe.
km 612,0 Auf der Süderelbe die Harburger Elbbrücken, davor ⌂ Bootshäuser
km 625,6 ╠ Zusammenfluß von Norder- und Süderelbe ("Köhlbrand") bei HH-Altona
km 641,3 "Willkommhöft" Schulau/Wedel
km 665,0 Elmshorn
km 675,0 Glückstadt
km 679,0 ╠ Mündung der Stör
km 683,0 Brokdorf
km 695,7 Brunsbüttel
╠ Mündung des Nord-Ostsee-Kanals
km 707,0 ╣ Mündung der Oste
km 726,0 Cuxhaven
km 727,7 Cuxhaven–Kugelbake, Seegrenze des Elbtrichters.
Ab hier "beginnt" die Nordsee.


Ein- und Aussetzstellen

Für Ein- und Aussetzstellen am Fluß sei auf den Artikel Elbe Ein- und Aussatzstellen verwiesen.


Pegel

  • Die Pegelseite der Bundesanstalt für Gewässerkunde (Die Pegel erscheinen nach ca. einer Sekunde Wartezeit auf der Karte. Man kann die Karte auch vergrößern; wenn man dann mit der Maus über die Pegelpunkte fährt, erscheint die Pegelhöhe und eine farbliche Einteilung, "wie hoch das ist".)
  • Was "Durchfluß" (in m³/sec) und "Pegelstand" (in cm) sind und was ein Paddler aus ihnen ablesen kann, steht im Artikel Durchfluss und Pegel.


pChart

Die mittlere jährliche Durchflußmenge am Pegel Neu Darchau beträgt 784 m³/s. Der geringste monatliche Durchfluß im genannten Zeitraum wurde in einem Augustmonat mit 197 m³/s registriert, der höchste in einem Aprilmonat mit 2398 m³/s.

Neu Darchau gilt als repräsentativ für den Unterlauf, weil weiter unterhalb (außer der Sude) keine wichtigen Flüsse mehr einmünden, stattdessen aber unterhalb Geesthacht die Gezeiten wirksam sind. Vor dem Bau des dortigen Stauwehrs war Neu Darchau der erste Pegel, der keine Gezeiten mehr registrierte.

Quelle: http://www.grdc.sr.unh.edu/html/Polygons/P6340110.html


Schon der Pegel der tschechischen Elbe hat einen ausgeprägten Jahresgang der Wasserführung. An der tschechischen Grenze bei Decin verläuft dieser folgendermaßen: Januar 280, Februar 420, März 560, April 490, Mai 300, Juni 250, Juli 250, August 200, September 195, Oktober 220, November 265, Dezember 265 m³/s. Die durchschnittliche Abflußmenge wurde mit 308 m³/s beziffert, die maximale Menge (vor der Flut 2002) mit 4827 m³/s, die minimale Menge mit 37,6 m³/s. (DEMEK 1975). Da die Ganglinie der Werte dem Diagramm für Neu Darchau weitgehend gleicht, wurde auf ihre graphische Darstellung verzichtet.


"Die Elbe ist recht einfach zu fahren, wenn der Pegel normal oder sogar leicht erhöht ist. Das kann ich seit letztem Jahr erfahrungsgemäß sagen. Da macht auch die Berufsschifffahrt nicht die Probleme.
Anders sieht das bei Niedrigwasser aus. So meine einzige Erfahrung, bis zum letzten Jahr. Ich hatte bei jeder Elbbefahrung Niedrigwasser gehabt. Einmal sogar so wenig, das die Berufsschifffahrt nicht mehr ging.
Dann der Tag, an dem die Tschechen die Wehre so weit geöffnet hatten, daß die Heimatschiffe zurückfahren konnten. Das war eine interessante Erfahrung. Es wurde soviel Wasser frei gegeben, daß die Pötte gerade fahren konnten. So wie mir erzählt wurde, hatten die Tschechen ein Zeitfenster ausgegeben, in dem sie das Wasser laufen lassen. Das Ergebnis war, daß die Pötte mit voller Kraft stromaufwärts fuhren, in einer Anzahl wie vorher nicht erlebt. Da war es einige male doch recht unangenehm, aufzupassen, daß man nicht jedesmal aufsetzt oder in die Mitte gesogen wird, bzw. wenn dann die Welle kam, aufs Land gesetzt wurde. Nach ein paar Tagen war das aber erledigt und es ging schifffahrtsfrei weiter.
"
Zitat GeorgS in http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,163644,163734#msg-163734 vom 01.05. 2010


Werte für den Pegel Dresden (km 55,6 links, am südlichsten Pfeiler der Augustusbrücke; Wasserstände der Reihe 1996-2005, Abflußmengen der Reihe 1931-2000):

  • Mittleres Hochwasser (MHW) 577 cm bzw. 1.410 m³/s
  • Mittelwasser (MW) 198 cm bzw. 324 m³/s
  • Mittleres Niedrigwasser (MNW) 89 cm bzw. 106 m³/s
  • Tiefstes Niedrigwasser (NNW) 21 cm bzw. 128 m³/s
  • Höchstes Hochwasser (HHW) 940 cm bzw. 3.838 m³/s

"Bei einem Pegelstand von 4,70 m muß die Schifffahrt wegen der Brückendurchlässe eingestellt werden, bei 5,30 m wird das Terrassenufer überflutet." (HAHN/NEEF 1985)

Monatliche Mittelwerte des Abflusses (MQ) am Pegel Dresden (Reihe 1931-1955) in m³/s (WEHNER 1990): Januar 322, Februar 421, März 565, April 529, Mai 318, Juni 269, Juli 249, August 195, September 206, Oktober 214, November 282, Dezember 273, Jahresmittel 314 m³/s.


Werte für den Pegel Torgau (km 154,6 links; Zeitreihe der Wasserstände unbekannt):

  • Mittleres Hochwasser 552 cm
  • Mittelwasser 242 cm
  • Mittleres Niedrigwasser 114 cm


Werte für den Pegel Barby (km 294,8; Wasserstände der Reihe 1996-2005, Abflußmengen der Reihe 1931-2000):

  • Mittleres Hochwasser 539 cm bzw. 2.020 m³/s
  • Mittelwasser 219 cm bzw. 554 m³/s
  • Mittleres Niedrigwasser 81 cm bzw. 202 m³/s
  • Tiefstes Niedrigwasser 42 cm bzw. 89,0 m³/s
  • Höchstes Hochwasser 701 cm bzw. 4.650 m³/s


Werte für den Pegel Magdeburg-Strombrücke (km 326,6 links; Wasserstände der Reihe 1996-2005, Abflußmengen der Reihe 1931-2000):

  • Mittleres Hochwasser 481 cm bzw. 1.730 m³/s
  • Mittelwasser 198 cm bzw. 559 m³/s
  • Mittleres Niedrigwasser 93 cm bzw. 225 m³/s


  • Tiefstes Niedrigwasser 56 cm bzw. 102 m³/s
  • Höchstes Hochwasser 701 cm bzw. 4.180 m³/s


Werte für den Pegel Wittenberge (km 453,9; Wasserstände der Reihe 1996-2005, Abflußmengen der Reihe 1931-2000):

  • Mittleres Niedrigwasser 132 cm bzw. 273 m³/s
  • Mittelwasser 276 cm bzw. 678 m³/s
  • Mittleres Hochwasser 560 cm bzw. 1.910 m³/s
  • Tiefstes Niedrigwasser 45 cm bzw. 120 m³/s
  • Höchstes Hochwasser 734 cm bzw. 3.830 m³/s


Werte für den Pegel Neu Darchau (km 536,4; Abflußmengen der Reihe 1931-2000):

  • Mittleres Hochwasser 1.920 m³/s
  • Mittelwasser 711 m³/s
  • Mittleres Niedrigwasser 276 m³/s


  • Tiefstes Niedrigwasser 128 m³/s
  • Höchstes Hochwasser 3.838 m³/s


Die hier verwendeten Abkürzungen bedeuten:

  • NNW = Niedrigstes Niedrigwasser (niedrigster jemals gemessener Wasserstand; wird meist mit einem Datum benannt)
  • NW = Niedrigwasser (niedrigster gemessener Wasserstand in einer Reihe von Jahren)
  • MNW = Mittleres Niedrigwasser (durchschnittlicher Niedrigwasserstand, gemessen in einer Reihe von Jahren)
  • MW = Mittelwasser (durchschnittlicher Wasserstand, gemessen in einer Reihe von Jahren)
  • MHW = Mittleres Hochwasser (durchschnittlicher Hochwasserstand, gemessen in einer Reihe von Jahren)
  • HW = Hochwasser (höchster gemessener Wasserstand in einer Reihe von Jahren)
  • HHW = Höchstes Hochwasser (höchster jemals gemessener Wasserstand; wird meist mit einem Datum benannt).





(Hochwasserpegel sind bundesweit zum Ortstarif abrufbar mit der Telefonnummer 19429. Es werden der aktuelle Pegel des nächstgelegenen Großflusses und (zur Abschätzung der Tendenz) die drei vorhergehenden Pegelstände angesagt.)


Schlafen im Bootshaus

Einige Wassersportvereine stehen müden Wasserwanderern, die sich anmelden, offen; DKV-Mitgliedern (mit Ausweis) wird Rabatt gewährt. Näheres bietet die Info-Seite des DKV. Hakt man bei der Vereinssuche unten das Kästchen "DKV-Kanustation" an und gibt unter "PLZ" die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl des gewünschten Gebietes ein, werden alle Vereine des Postleitzahlgebietes mit Übernachtungsangebot gezeigt. Noch leichter sucht man in der Kartendarstellung der Vereine und Kanustationen (die allerdings weder alle Vereine noch alle Kanustationen zeigt).

Da diese Übernachtungen ehrenamtlich und freiwillig angeboten werden, geht bitte verantwortungsvoll damit um.


Das Zelten oder Biwakieren "für eine Nacht" außerhalb von Campingplätzen ist in Mecklenburg nicht erlaubt.


Schleusenzeiten der Elbe und ihrer Umgebung


Gierfähren

Auf der stark strömenden Elbe findet man viele Gierfähren. Obwohl sie als antiquiertes Transportmittel gelten (und im Zuge der deutschen Vereinigung bis 1998 abgeschafft werden sollten), blieben sie nach starken Protesten erhalten, da sie eine touristische Attraktion und ein emissionsloses und kostengünstiges Transportmittel bilden. Gierseilfähren sind keine musealen Erinnerungsstücke, sondern Beispiel der Integration einer umweltfreundlichen Technik in die Landschaft.

"Als krönenden Abschluss gab es an der Fähre in Elster noch einen Strafzettel für ein Ruderboot. Wenn eine Gierfähre losfährt, obwohl ein Ruderboot schon an der dritten Tonne seines Seiles vorbei ist, das Ruderboot dann eine Wende machen muss, um wieder hoch zu rudern, ist das natürlich für die hier auf Lauer liegende Wasserschutzpolizei ein Grund, das Ruderboot wegen eines gefährlichen Manövers zu belangen. Da auch unsere beiden anderen Boote, die eine halbe Stunde vorher an der Stelle waren, durch die unvorhersehbaren Manöver der Fähre in Schwierigkeiten gebracht wurden, kann man wohl von einer Abzockemasche ausgehen. ... O-Ton Waspo: Wir sind hier nicht auf dem Müggelsee! Stimmt, auf dem Müggelsee würde auch kein Fährschiff ablegen, wenn direkt hinter ihm ein anderes Boot ist, auf dem Müggelsee würde eine Fähre auch ein Schallsignal geben... Um es klar zu sagen, der Obmann ist schon an mindestens hundert solcher Gierfähren vorbei gerudert, er weiß, dass es immer wieder Fährleute gibt, die, ohne auch nur einmal auf den Fluss zu gucken, einfach losfahren. Glücklicherweise sind solche Fährleute inzwischen selten geworden." (Zitat https://www.wanderrudern.de/html/moldau_elbe_2010.html ) Zur Beruhigung: auf einer Folgefahrt 2016 pendelte die Fähre anstandslos und ohne Polizei.

Weitere Informationen zu Gierfähren, und wie man ihnen begegnet, findet man im Artikel Binnenschifffahrtsstraßen für Paddler.


Nahverkehrspläne Brandenburgs

  • Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) - Regionalverkehr in Berlin und im Bundesland rundrum (Allerdings fahren viele Busse im Berliner Umland und gerade am Wochenende nicht immer mindestens stündlich. Die Fahrplanauskunft ermöglicht unter dem Button "Vorgaben fürs Umsteigen" verschiedene Umsteigegeschwindigkeiten. Die Standardeinstellung ist "normal" und kann z.B. auf min. 5 Min. gewechselt werden. Dies ist aber nur im Berliner Stadtgebiet sinnvoll, da die selteneren Anschlussverbindungen im Umland oft gut aufeinander abgestimmt sind (und man sonst 1 h oder mehr auf den Anschlusszug/-bus warten müsste). Die Fahrplanauskunft berücksichtigt auch alle Baustellen oder Ersatzverkehre sowie evtl. Verspätungen. Die VBB-Apps können hier heruntergeladen werden: VBB App für iPhone, Android, Windows. Tipps zur Faltbootmitnahme in Bahn und Bus hier. – Im VBB wird die Bahn Card 25 und 50 anerkannt und berechtigt zum Kauf eines ermäßigten (Kinder-) Fahrausweises. Diese Regelung gilt nicht im reinen Binnenverkehr in den Berliner A-, B- und C-Zonen.)


Weblinks

Allgemeine Infos

  • "Sichtzeichen und Schallsignale Binnen", Zusammenstellung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für die Freizeitschifffahrt (Ausdrucken, laminieren und mitführen! - Man laminiert in Folie mit matter Oberfläche, um Knicke und Reflexe zu vermeiden und Bleistiftnotizen machen zu können (wer das Blatt sauber wischen möchte, nimmt besser glänzende Folie). Damit sie dicht hält, sollte man vom Rand des Papiers vorher 2 mm rundherum abschneiden. Feste Folie bekommt kaum Knicke und bleibt im Detail besser lesbar, dafür läßt sich dünne Folie neben den Sitz knautschen - jeder wie ers mag.)
  • "Elbe-FAQ" der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost
  • "Mitfahren auf Binnenschiffen" - die zünftige Art, zurück zum Auto zu kommen! (Man kann auch eine Anfrage in das Forum des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt stellen. Allerdings verkehren auf der Elbe nur wenige deutsche Frachter.) Zu den näheren Umständen siehe auch den Artikel Frachtschiffreise bei Wikivoyage.
  • Der Ernstfall 2002: die Tagebaue um Bitterfeld liefen voll und verhinderten das Schlimmste in Mittel- und Unterlauf. Das klappt nur einmal, die nächste Flut kommt sicher...


Streckenbeschreibungen


Fahrtberichte

  • Im Schülerboot durch das nordwestliche Deutschland (Kuhse 1907) - Der "Ruderprofessor" Bernhard Kuhse (1856-1917) fuhr mit seinen Schülern eine Tour nach, die der Maler und Wassersportler Otto Protzen (1868-1925) erstmals 1895 gerudert und 1900 in seinem Buch "Eine Studien-Fahrt. Drei Monate im Ruderboot auf Deutschlands Gewässern" beschrieben hatte. Von Berlin ging es über Havel und Elbe nach Hamburg und von dort durch den Nord-Ostsee-Kanal bis nach Kiel, mit einem Abstecher auf die Plöner Seen, um dann weiter von Schwerin aus über Störkanal, Müritz-Elde-Wasserstraße, die Großen Seen, Bolter Kanal, die Kleinseen und die Oberhavel bis zum heimischen Berliner Bootshaus in Niederschöneweide zu rudern - 1000 Kilometer in drei Wochen.
  • Wanderfahrt von Prag nach Berlin (Rumland 1911) - Nach ausgiebiger Besichtigung des "Goldenen Prag" rudern die Schüler von Leitmeritz (Litoměřice) auf der Elbe bis Magdeburg und kehren über den Elbe-Havel-Kanal in die Hauptstadt zurück.
  • Elbe von Ústí nad Labem nach Dresden
  • Elbe von Dresden nach Torgau
  • Elbe von Torgau nach Dessau
  • Elbe von Dessau nach Magdeburg
  • Faltboottour auf der Elbe, leider gescheitert (2012), aber immerhin von Hradec Králové bis Týnec nad Labem reichend; dazu Bilder und Beschreibung der Stromschnelle von Přelouč (km 951) und von den Angelschnüren, die alleweil übers Wasser hängen. Man sollte aber das Elbwasser nicht trinken - nicht mal mit einem Wasserfilter!


Paddelfilme

  • Mit dem Faltboot auf der Elbe in Dresden 1980 (Super-8-Schmalfilm).
    Ein RZ mit Motor rattert stromauf am Albertinum vorbei, die Mannschaft pflegt sich auf den Elbwiesen, der "Junge Pionier" dampft stromab, und paddelnd läßt man sich zurücktreiben. Zu welchem Verein mag das Holzboothaus gehört haben?


Touristische Infos


Wettertips


Verkehr


Forumsdiskussionen


Die Elbe als Bundeswasserstraße

Hinweise zur Kennzeichnungspflicht der Boote

Die Elbe ist auf ihrem gesamten deutschen Lauf Bundeswasserstraße. Deshalb gelten, wenn die Wasserschutzpolizei einen schlechten Tag hat, alle erdenklichen Vorschriften der Binnenschiffahrtsstraßen-Ordnung. Unabhängig vom Wortlaut der Verordnung über die Kennzeichnung von auf Binnenschiffahrtsstraßen verkehrenden Kleinfahrzeugen (Binnenschiffahrts-Kennzeichnungsverordnung - KlFzKV-BinSch.) vom 21.2.1995, die mit Muskelkraft betriebene Wasserfahrzeuge von der amtlichen Kennzeichnung ausschließt, gilt § 2.02 der Binnenschiffahrtsstraßenordnung (BinSchStrO) weiter, wonach diese Boote zwar nicht amtlich zu registrieren, aber dennoch mit 10 cm großen lateinischen Buchstaben zu benennen sind. Namenlose Boote sollen den Namen oder Abkürzung der zugehörigen Organisation tragen, dazu kommen in jedem Fall auf Außen- oder Innenseite Namen und Anschrift des Eigentümers. Von dieser Regelung sind nur Surfbretter ausgenommen.

Die Wasserschutzpolizei kontrolliert diese Bestimmungen (notfalls mit Fernglas) und freut sich bei Verstößen über den Verdienstzuwachs von jeweils 10 Euro.

Zu der Problematik siehe auch den Artikel Kennzeichnungspflicht.


Tips zu Motorboot-Rasern

Im Herbst 2012 wurden die Regeln für Motorbootführerscheine gelockert. Bisher waren Motoren bis 5 PS = 3,68 kW führerscheinfrei; nun können Sportboote schon von 16jährigen mit einem Motor bis 15 PS = 11,03 kW betrieben werden, ohne einen Führerschein zu benötigen. (Einzige Ausnahme bleibt der Rhein: Motorbootflitzer mit mehr als 5 PS waren dem Gesetzgeber auf der "Bundeswasserautobahn" dann doch zu unsicher.) Eine gleichzeitige Versicherungspflicht gibt es nicht.

Die Neuregelung ist bereits in die Sportbootführerscheinverordnungen See und Binnen, die See-Sportbootverordnung, die Binnenschifffahrt-Sportbootvermietungsverordnung und die Binnenschifferpatentverordnung übernommen worden.

Die Motorenindustrie freut sich über Höchstgeschwindigkeiten von 40-50 km/h – Paddler, Segler und Ruderer, der Deutsche Olympische Sportbund sowie auch Binnenschiffer geben sich skeptisch.

Ohne Führerschein zu fahren bedeutet auch, keine Kenntnis von Befahrungs- und Verkehrsregeln zu haben. In den kommenden Jahren ist mit einer Zunahme von Konflikten und/oder Unfällen mit Motorbootfahrern zu rechnen; neben Raserei muß mit ungewollten Rempeleien ("Anfahrungen") ungeübter Motorbootfahrer gerechnet werden (siehe diese Statistik, S. 8, wobei diese im Jahr 2011 endet; die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern registrierte im Juli 2012 mehr Sportbootunfälle als 2010 und 2011 zusammen.) Eine Überprüfung der Regelung wurde nebulös nach drei Jahren Laufzeit angekündigt.

Bisher gibt es keine zentrale Statistik für Sportbootunfälle; Kanuten und Ruderer listen Unfälle, die ihnen zu Ohren kommen, jeder für sich auf. In jedem Fall sollte bei Rempeleien, Rasern und Provokationen die Wasserschutzpolizei informiert werden. Außerdem sollte ein Unfall-Berichtsbogen mit Datum, Gewässer bzw. Unfallstelle, Hergang und Folgen sowie Alter des Verunglückten an den Deutschen Kanuverband, Unfallbericht, PF 10 03 15, 47003 Duisburg, oder serviceDINGSBUMSkanu.de, geschickt werden (Das gilt übrigens auch für Paddelunfälle ohne Motorboote.)

"Und noch ein praktischer Tip: Die rasenden Wassermotorräder wissen oft genau um die Problematik ihres Verhaltens und reagieren auf eine hochgehaltene Kamera mit sofortigem Bremsen, manchmal auch mit Meckern und Schimpfen. Das muss man aushalten." (WOLLNER 2013)


Links


Quellen

  • Wollner, Friedhelm: Vorsicht und Aufmerksamkeit! Zu den neuen Regelungen des Motorbootführerscheins. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 13
  • Schildwach, Bernd: DKV-Unfallstatistik - die Kanuunfälle im Jahr 2012. "Kanu-Sport" 6/2013, S. 24-26


Wasser- und Schifffahrtsämter und ihre Zuständigkeiten


zuständige Wasserschutzpolizeien

  • Wasserschutzpolizei Lauenburg: Tel. 04153 / 3071-0 (110)


Notrufnummern

TSCHECHIEN:

  • Notarzt: 155, 112 (EU-weiter Mobilfunknotruf)
  • Polizei: 158
  • Feuerwehr: 150
  • Stadtpolizei/Ordnungsamt: 156 (z.B. um ein abgeschlepptes Auto wieder zu finden oder bei Gepäckdiebstählen)
  • Pannenhilfe: 154
    • Hilfsdienst des "ÚAMK", des Partnerclubs des ADAC: 0123
    • Pannenhilfe des ABA (Automobilklub Bohemia Assistance): 0124


DEUTSCHLAND:

  • Notarzt und Feuerwehr: 112 (EU-weiter Mobilfunknotruf)
  • Polizei: 110
  • Wasserschutzpolizeiwachen Sachsen-Anhalt:
    • Revier Magdeburg: Tel. 0391 / 546-0
    • Station Burg: Tel. 03921 / 5316
    • Station Schönebeck: Tel. 03928 / 401 087
    • Revier Dessau: Tel. 0340 / 6507-0
    • Station Wittenberg: Tel. 03491 / 611 765
    • Revier Havelberg: Tel. 039 387 / 7220-0
    • Station Tangermünde: Tel. 039 322 / 2512


Literatur

Streckenführer

  • Kilometráž českých a moravských řek (= Kilometrierung böhmischer und mährischer Flüsse). Zlín, SHOCart 1998, ISBN 80-7224-065-X (Neuauflage 2005 unter dem Titel "Vodácký průvodce Česko", ISBN 80-7224-500-7, für Berounka, Lužnice, Morava, Ohře, Otava, Sázava und Vltava/Moldau) (Die tschechische Entsprechung des DKV-Führers! Beschreibung auf tschechisch, Symbolerklärung dreisprachig (tschechisch, englisch, deutsch), von daher die Flussbeschreibung auch ohne tschechische Sprachkenntnisse verständlich. Beschreibung der Elbe (Labe) von km 449 bis zur deutschen Grenze. "Das Standardwerk für Paddler in der ČR ist 'Kilometráž českých a moravských řek' von SHOCart. Es enthält alle irgendwie paddelbaren Flüsse auf über 200 Seiten mit detaillierten Beschreibungen, Übersichtskarten und hat auch eine deutsche Legende mit den wichtigsten Zeichen, Abkürzungen und Begriffen." Zitat dundak in http://www.dundak.de/material.htm)
  • DKV-Auslandsführer Band 7 "Nordosteuropa". DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 2008, ISBN 978-3-937743-14-1, S. 250 ff.
    (Die tschechische Elbe wird bis zur deutschen Grenze beschrieben, allerdings noch mit der alten, bis 2009 gültigen Kilometrierung.)
  • Deutsches Flußwanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 28. Auflage 2022, ISBN 978-3-968060-16-3 (deutscher Teil der Elbe)
  • DKV-Gewässerführer für Ostdeutschland, hrsg. von Günter Eck. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 6. Auflage 2021, ISBN 978-3-96806-006-4 (deutscher Teil der Elbe von Schmilka bis Lauenburg)
  • DKV-Kanuwanderbuch für Nordwestdeutschland, DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 12. Auflage 2014, ISBN 978-3-937743-36-3 (Eingehende Beschreibung der Unterelbe)
  • Dörfler, Ernst Paul: Die Elbe. Vom Elbsandsteingebirge bis Geesthacht. Trescher Verlag Berlin, 2. Auflage 2019, ISBN 978-3-89794-411-4
  • Gerlach, Jürgen / Nejedly, Heinrich: Kanuwandern in Deutschland. BLV Verlagsgesellschaft 2003, ISBN 3-405-16457-5
  • Hennemann, Michael: Kanuwandern in Deutschland. Bruckmann Verlag München 2006, ISBN 3-7654-4292-5 (zur Dresdener Elbe)
  • Hennemann, Michael: Kanuwandern in Ostdeutschland. BLV Verlagsgesellschaft 2004, ISBN 3-405-16662-4 (Obere und Mittlere Elbe)
  • Hennemann, Michael: Die schönsten Kanutouren in Niedersachsen. Bruckmann Verlag München 2008, ISBN 978-3-7654-4577-4 (Elbe von Schnackenburg nach Boizenburg)
  • Hennemann, Michael: Deutschland zu Fluss. Die 50 schönsten Kanurouten von List bis Oberstdorf und Selfkant bis Görlitz. Bruckmann Verlag München 2014, ISBN 978-3-7654-8735-4 (Obere Elbe von Königstein bis Dresden-Altstadt)
  • Kettler, Thomas / Hillmann, Carola: Kanu Kompass Deutschland Ost. Thomas Kettler Verlag Hamburg 2000, ISBN 3-934014-02-X
    (Elbe von Schmilka bis Meißen und von Torgau bis Dessau)
  • Nejedly, Heinrich: Kanuwandern in Österreich, Böhmen und Mähren. 38 ausgewählte Touren zwischen Riesengebirge und Alpen. BLV Verlagsgesellschaft 1993, ISBN 3-405-14289-X (Elbe von Mělník bis Dresden)
  • Schulze, Martin: Die Elbe vom Riesengebirge bis Cuxhaven. Pollner Verlag Oberschleißheim 2009, ISBN 3899610091 (Tourführer in Wort, Bild und Jübermannkarten!)
  • Schröder, Manfred: Die schönsten Kanutouren in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. 40 Kanuwandertouren zwischen Erzgebirge und Magdeburger Börde. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 2021, ISBN 978-3-937743-59-2 (obere Elbe von Schmilka bis Pirna, von Pirna bis Dresden und von Dresden bis Meißen; mittlere Elbe von Roßlau nach Barby, von Barby nach Magdeburg und von Rogätz nach Tangermünde; Rundfahrt auf dem Geierswalder See (Lausitzer Seenland); Rundfahrt Markkleeberger und Störmthaler See, vom Cospudener See zum Stadthafen Leipzig und auf der Weißen Elster von Pegau nach Leipzig (alles im Leipziger Neuseenland); Mulde von Leisnig nach Grimma sowie Rundfahrten auf dem Muldestausee und auf dem Großen Goitzschesee; Saale von Harra bis Saalburg/Kloster, Rundfahrt auf der Hohenwartetalsperre, von Rudolstadt nach Orlamünde, von Orlamünde nach Jena, von Jena nach Camburg, von Camburg nach Naumburg und von Naumburg nach Weißenfels; auf der Werra eine Zweitagestour von Meinungen nach Bad Salzungen sowie Fahrten von Gerstungen nach Hörschel, von Hörschel nach Mihla und von Mihla nach Treffurt; Unstrut von Leubingen nach Artern, von Artern nach Memleben, von Memleben nach Kirchscheidungen und von Kirchscheidungen nach Naumburg; Helme von Martinsrieth nach Kalbsrieth; Bode von Ditfurt nach Gröningen; Biese von Rossau nach Seehausen; Aland von Seehausen nach Schnackenburg.)
  • Wachkamp, Kirsten: Deutschland Ost - Die Top-Reviere. Motorbuch Verlag Pietsch Stuttgart 2003, ISBN 3-613-50424-3


Fahrtberichte

  • Christian, Jürgen: Elbe 2002 (Coswig/Anhalt - Tangermünde) (kurz vor der großen Flut 2002). In: Herbert Kropp (Hrsg.): "Binsenbummeln und Meeresrauschen II", 2. Internationales Jahrbuch des Faltbootsports 2004/2005, Faltenreich Verlag Oldenburg 2004, ISBN 3-00-013292-9, S. 85 ff.
  • Deicke, Siegfried, und Eckart, Theodor: Mit Boot und Zelt in den Sommer. Eine Wasserwanderfahrt, festgehalten in Wort und Bild. Sportverlag Berlin 1955, mit Rezension in den bundesdeutschen "Kanusport-Nachrichten" 18/1956, S. 330 (Das erste Paddelbuch der jungen DDR! Deicke beschreibt Touren auf der Elbe und ihren Altarmen rund um das heimatliche Magdeburg. Dazu kommen eine Muldefahrt ab Jeßnitz, die Zerbster Nuthe und Kenterübungen am "Cracauer Wasserfall". Den Hauptteil bilden aber zwei Ferientouren 1954: Von Neustrelitz über die Kleinseenplatte nach Rheinsberg, den Rhin hinunter und auf dem Rhinkanal über Fehrbellin bis zum Gülper See an der Unterhavel, sowie eine Tour vom mecklenburgischen Plau am See über Müritz-Elde-Wasserstraße und Störkanal nach Schwerin. (Die am Schluß beschriebene Kanufeier in Meckerndorf wurde auch in "Der Kanusport, Informationsblatt der Sektion Kanu der Deutschen Demokratischen Republik", November 1954, S. 180, rezensiert; selbst Wikipedia kennt dieses Fest. Noch 1991 lud der Landeskanuverband Sachsen-Anhalt für den 24.-25. August zum "Sommerfasching in Meckerndorf" ein; vielleicht letztmalig, denn 5 Jahre später ist das Fest im Fahrtenplan nicht mehr verzeichnet.) Der Text klingt "sozialistisch" (= ruppig-infantil) - wären da nicht die Vignetten Adolf Mintlers und die Fotos Theodor Eckarts, die wunderbar stimmungsvoll Flüsse und Uferorte vor dem Einsetzen des Massentourismus zeigen.)
  • Diest, Walter v.: Eine freie Rheinfahrt von Biebrich nach Antwerpen. Pollner Verlag Oberschleißheim 1998, ISBN 3-925660-73-9, und DOGMA in Europäischen Hochschulverlag Bremen 2012, ISBN 978-3-954-54-272-7, mit Rezension und Erinnerungen Artur Nikolaus' unter dem Titel "Deutschlands Kanu-Wasserwanderer Nr. 1" in "Kanu-Sport" 1/1962, S. 6-9 (Reprints des ersten deutschen Kanubuches von 1883 über eine mehrwöchige Rheintour zweier Freunde im Sommer 1881. Das DOGMA-Reprint stammt von der 2. Auflage 1909, die um die z.T. zuerst in der Zeitschrift "Wassersport" erschienenen Berichte "Der Borussia Meerfahrt" (von Stettin übers Haff 1906, aus dem "Wassersport" 1906, S. 593-596), "Eine Wickinger-Seefahrt" (von Kolberg über Swinemünde durch die Rügenschen Bodden und übers Achterwasser zurück nach Swinemünde 1907), "Von Wannsee nach Hamburg im Damenskuller" über Havel und Elbe 1909 sowie die im gleichen Jahr geschriebene Abhandlung "Kanu-Technik und Lager-Regeln" erweitert worden war. Diests Aufruf zum Wasserwandern wird viele Gymnasiasten erreicht haben, denn nicht nur, daß das Ministerium das Buch an die Schulbibliotheken vergab, Diest selber verschickte an ausgewählte Gymnasien jeweils 5 Exemplare der 2. Auflage 'mit der Bitte, die Bücher bei der Feier des Geburtstags Sr. Majestät des Kaisers [am 27. Januar] geeigneten Schülern mit einem fröhlichen Rudergruß des Verfassers' zu überreichen. [17] — Den Abschluß des Buches bilden drei Ruderlieder - Leute, konnten die damals singen!
    Eine Biographie Walther v. Diests kann man in "Kanu-Sport" 9/2014, S. 24-29 lesen. Eine frühe Biographie v. Diests findet sich übrigens auch in der Ruderzeitschrift "Wassersport" 1931, S. 24 f., unter dem Titel "Der älteste pommersche Ruderer und Paddler".
    )
  • Hein, Reinhard: Mit Kajak und Kamera flussabwärts auf Elbe, Saale, Neiße, Oder, Trave und Eider. Selbstverlag Reinhard Hein, Ratzeburg, ca. 2004, ISBN = ?
  • Höhne, Reinhard / Kilian, Erich: Elbefahrt durch Deutschland. Sachsenverlag Dresden 1956
    (Unglaublich, aber wahr: da starten ein Reporter und ein Fotograf 1955 im tümmlerbetriebenen Faltboot, um die Elbe durch "ganz" Deutschland stromab zu fahren. Der Autor setzt in Dresden ein, kentert bei Vockerode (die Pfeife im Mund), befragt Lotsen und Fischersfrauen, speist bei Havelberg phenolgebeizten Aal und fährt bis Wittenberge, wo die Grenzpolizei ihn stoppt. Fahrtende? Nicht mit Zivilcourage! Abenteuerlich quert der Autor die Grenze (wie, soll hier nicht verraten werden) und kommt, den "Atem der Elbe" (Ebbe und Flut) spürend, tatsächlich in Hamburg an. Und kann den Fahrtbericht in der DDR auch veröffentlichen! Daß beides kurz darauf unmöglich werden sollte, macht das Werk zum Unikat; Bilder einer unverbauten Landschaft unterstreichen die Einmaligkeit des Buches. Sein Stil ist bis heute lesbar.)
  • Lehmann, Tommy: Allein auf der Elbe. Tausend Kilometer im Faltboot - Von der Quelle bis zur Mündung - Vom Riesengebirge bis zur Nordsee. NOTschriften-Verlag Dresden-Radebeul 2010, ISBN 978-3-940200-49-5 (Nach dem Tod seines Vaters unternimmt der Autor die Fahrt, die dieser sein Leben lang nicht machen konnte: die Elbe vom Anfang bis zum Ende! Er startet 2007 in Stanovice (unterhalb Dvůr Králové) und fährt in einem Sommer über 974 km bis Glückstadt. Dabei trinkt er tschechisches Bier, erlebt Dresden bei Nacht, trifft pinkelnde Radfahrer, fährt vor Kollmar auf ein Riff und überlebt das Paddeln im Hamburger Hafen. All das kommt kurzweilig und flott daher. Angenehm ist der Blick übern Teller- (d.h. Süll-) rand, der an vielen Stellen den Horizont des Lesers weitet, und auch die besinnlichen Momente, in denen er seine eigenen Bilder aufsteigen läßt. Für die einzelnen Abschnitte nutzte er E65 und RZ85. Lehmanns Buch ist der erste vollständige Elb-Bericht seit dem Mauerbau. Die Fotos kommen allerdings nicht entfernt an Höhne/Kilian heran. Wer richtig gute Elbebilder sehen will, sollte zu deren Fahrtbericht greifen.)
  • Paul, Helmut: Weltsicht aus der Froschperspektive. Notschriften Verlag Radebeul 2016, ISBN 978-3-945481-37-0, mit Rezension Thomas Theisingers in "Kanu-Sport" 12/2016, S. 48, und einer von Bernd Rabe in "Kanu-News", dem Infomagazin des Sächsischen Kanu-Verbandes, 20. Jahrgang, Heft 115 (August 2016), S. 17 (Der Bergsteiger aus Sachsen, viel im Elbsandstein unterwegs, fährt auch gern Faltboot durch seine Heimat (und als Heimat sieht er ganz Europa von Loire bis Bosporus, von Korsika bis Polen). Das Buch sammelt Novellen und Kurzgeschichten, die er zwischen 1984 und 1990 im DDR-Blatt "Der Kanusport" und 1989-2013 im "Kanu-Sport" des DKV veröffentlichte. Pauls Belletristik ist mit Faltboot, Freunden und Familie erpaddelt und im knappen, konzentrierten Stil Rittlingers verfaßt. Enthalten ist auch die Reflexion einer Elbefahrt, die der Elb-Anwohner 1993 von Dresden bis Hamburg erlebte und im "Kanu-Sport" 12/1993 erstveröffentlichte. Lesenswert!)
  • Protzen, Otto: Eine Studien-Fahrt. Drei Monate im Ruderboot auf Deutschlands Gewässern. Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart und Leipzig 1900, im Netz hier zu lesen
    (Mit großem Pomp wird 1895 in Kiel der Kaiser-Wilhelm-Kanal eröffnet. Wie kommt der Berliner hin? Natürlich zünftig: mit besegelten Ruderbooten über Spree, Havel, Elbe und den Kanal selbst! Und zurück via Lübeck, Wismar, Schwerin, Waren und Oranienburg. Der Schriftsteller, Maler, Segler und Erst-Bepaddler mehrerer deutscher Flüsse (1868-1925) schrieb darüber sein erstes Buch und illustrierte es mit Bildern der unberührten Flußlandschaft. – "Wie auf so vielen Wasserstraßen, so war auch hier die 'Touren-Ruderer'-Flagge Berlin die erste, die vorwitzig sich hineinwagte. Und zwar war es die 'Ellida' unseres Otto Protzen! Vorwitzig – denn schon vor dem Eröffnungstage war er drin und machte die Eröffnungsfeierlichkeiten mit. Wie ... 'Nein, nein, ich sag's nicht.'" KELLER 1922)
  • Protzen, Otto: Vierzig Jahre auf dem Wasser. Aus den Logbüchern und Studienmappen von Otto Protzen. Georg Westermann Verlag Braunschweig/Hamburg 1924, neu aufgelegt von Quick Maritim Medien Rechlin 2011, ISBN 978-3-9808910-4-2 (Der Maler und Schriftsteller (1868-1925) beschreibt in seinen Lebenserinnerungen ab S. 52 eine Ruderfahrt von Berlin über die Havel zur Unterelbe nach Hamburg - im Jahre 1892! Auch die damals ausbrechende Choleraepidemie beeinflußt die Reise - aber anders als erwartet.)
  • Raven-Hart, R.: Canoe Errant. John Murray, London 1935 (Der irisch-britische Major, Paddler und Reiseschriftsteller (1889-1971), nach dem Ersten Weltkrieg aus Gesundheitsgründen demobilisiert, konnte mit seiner kleinen Pension nicht die Reisen unternehmen, die er gern gemacht hätte. Da sah er 1929 ein Faltboot - und mit ihm die Lösung! Schon im Jahr darauf begann er im Hart-Zweier die Gewässer Europas zu befahren. 1935 veröffentlichte er in seinem Erstlingsbuch die Fahrtberichte mit sachdienlichen Hinweisen am Schluß. Sein knapper, lebendiger Stil, Kreuzung von Fahrtbericht mit Reportage, sollte bis zum Beginn des 2. Weltkrieges britischen Paddlern den Weg weisen (das Exemplar des Rezensenten ist recht zerlesen).
    In Deutschland wurden es Aller, Bodensee (= Lake of Constance) mit Hochrhein, die deutsche Donau, Drage (= Drawa) mit Weiterfahrt auf unterer Netze (= Noteć) und unterer Warthe (= Warta), Elbe (S. 85 ff., 102 ff. und 263 f.), Fulda mit Weiterfahrt auf der Weser, Havel, Inn, Lahn, Lesum und Wümme, Main, die untere Mulde, Neckar, Oertze, Oder, Saar mit Weiterfahrt auf Mosel und Rhein, Spreewald mit Weiterfahrt auf Dahme und Teupitzer Seen, Trave, Unstrut mit Weiterfahrt auf Saale und Elbe, Wakenitz, Werbellinsee mit Weiterfahrt auf unterer Oder, Werra mit Weiterfahrt auf der Weser. In Frankreich und der Schweiz fuhr er Charente, den Canal du Midi, Genfer See (= Lake Geneva) mit Weiterfahrt auf der Rhone, Loire, Maas (= Meuse) und die nordwestfranzösischen Kanäle, Marne, Oise, Rhône mit Delta, Saône mit nordwestfranzösischen Kanälen, Sarthe, Seine, und die Flüsse und Seen rund um Bordeaux (Vezere, Dordogne, die Etangs, Garonne, Petite Leyre). In Österreich die Donau, Salzach mit Weiterfahrt auf Inn und Donau, in der Tschechoslowakei Moldau und tschechische Elbe, den Váh (= die Waag), in Ungarn die Donau bis nach Budapest sowie den Balaton, in Jugoslawien die Drava (= Drau) und die dalmatinische Küste.
    Das Buch ist ein Zeitdokument, weil es Städte und Kanuheime vor der Kriegszerstörung zeigt - und die Art der jeweiligen Reisegefährten, die Raven-Hart für seinen Zweier immer wieder suchte und fand. Wer mehr über den "irischen Rittlinger" wissen will, lese Thomas Theisingers Raven-Hart - Biographie im Faltbootjahrbuch "Binsenbummeln und Meeresrauschen V", (März 2010), Faltenreich Verlag Oldenburg 2010, ISBN 978-3-9811182-6-1, S. 81-98, sowie seinen Artikel "Raven-Hart – kein einfacher Fall" in "Kanu-Sport" 10/2015, S. 20-25!
    )
  • Scholz, Hans: Wanderungen und Fahrten in der Mark Brandenburg. 10 Bände, erschienen im Stapp Verlag Berlin (West) zwischen 1973 und 1984 (Wer seinen Horizont erweitern will, sollte Bücher "der anderen Seite" lesen. Westdeutsche können sich an Landolf Scherzer proben, und Ostdeutschen ist Hans Scholz (1911-1988) fast unbekannt. Welch Jammer! Der Maler, Schriftsteller und Drehbuchautor war jahrelang Feuilletonchef des (West)Berliner "Tagesspiegel" und fuhr in dieser Eigenschaft, sobald das Viermächteabkommen 1972 Bundesbürgern und Westberlinern "Blicke hinter die Mauer" erlaubte, regelmäßig in Dörfer des DDR-Umlandes, um den Spuren Fontanes, alten Adelsfamilien, nach Westberlin geflohenen Bekannten, der eigenen Kriegsvergangenheit usw. nachzuspüren. Seit Errichtung der Grenzsperren 1952 waren kaum Nachrichten vom Umland zu den Eingemauerten gedrungen! Getreu dem Vorbild Fontanes reiste Scholz per Bahn, Bus oder zu Fuß, in dem Radius, der (einschließlich Rückfahrt) von Westberlin mit einem Tagesvisum zu erreichen war; der Mittsechziger wanderte dabei bis zu 25 km am Tag. Ein ostdeutsch Sozialisierter staunt, was Scholz alles wahrnahm (und gleichzeitig, was er alles nicht sah). Anfangs Pilger auf den Wegen der Kindheit, weitet Scholz schnell den Blick. Geschichts- und kunstbewußt, mit Blick für Details und Menschen am Wege, taucht er ein in die sonderbare Doppelwelt der zwei deutschen Staaten, verknüpft Geschichte mit Gegenwart, testet viele Sorten Mitropa-Kaffee, folgt den Spuren alter sächsisch-preußischer Rivalität und lauscht auf Mythen, die bis in unsere Tage reichen und oder gar erst heute tradiert werden (!) Genüßlich registriert der "Wanderer zwischen den Welten", wie unter der sozialistischen Tünche die alten Dorfstrukturen weiterwuchern, und spart nachdenkliche und düstere Töne nicht aus; gleichzeitig schwelgt er mit allen Sinnen in Leben und Landschaft. Am Ende trifft er sogar den märkischen Urtypus, Gerda Böldicke - so wie Heinz Knobloch mit Rosi Nante loszog!
    Die Texte aus dem "Tagesspiegel" sammelte Scholz unter dem Namen "Wanderungen und Fahrten in der Mark Brandenburg" zwischen 1973 und 1984 in insgesamt zehn Bänden, dazu erschien ein Stichwortverzeichnis für die ersten acht Bände. Wer sie liest, genießt nicht nur den Feuilletonstil, der, Fontane ebenbürtig, von Band zu Band brillanter wird, sondern lernt dreifach dazu: über das konservative Denken Westberlins der 70er Jahre, über die eigene Heimat und über Zeitgeschichte, die diese Texte inzwischen selbst geworden sind. Der Reiz aber liegt im steten "Palaver mit den Lesern", die Scholz' Reportagen vom Land jenseits der Mauer durch die Jahre hindurch ergänzten, korrigierten und Denkanstöße gaben, was "Berliner und abgenabelte Märker" halt so übers Umland wußten - die Alten wußten manchmal gar nicht so wenig. (Beileibe nicht nur Westberliner. Wie mögen z. B. die Ostler an die Artikel gekommen sein? Empfang von Westzeitungen und -artikeln war ihnen offiziell verboten!)
    Scholz polarisierte, indem er ein Thema ansprach, das im alten Westberlin stark ideologisch belegt war, und zwar in einer Weise, die ihn zwischen alle Stühle setzte. Es war die Zeit, in der sich Ideologien der Halbstadt danach definierten, ob sie das Umland "SBZ", "Zone", "Mitteldeutschland" oder "DDR in Anführungsstrichen" nannten. Die Angst von Scholz' Generation, als "Insel im Roten Meer" vom nächsten Wirbelsturm weggefegt zu werden, ist in manchen Zuschriften mit Händen zu greifen. In den scharf getrennten, aufgeheizten politischen Lagern gab es viele, die gegen sein Thema polemisierten (die "taz" z. B. kennt ihn bis heute nicht und schrieb auch keinen Nachruf). Der Grundstock seiner Leserschaft wuchs aus dem Westberliner Bildungsbürgertum. – Hans Scholz hat den Mauerfall nicht mehr erlebt. Ihn, der am Wolziger See aufwuchs, würde er gefreut haben.
    Scholz' Denkart ist nicht die des Rezensenten, doch da er keine Polemik startet und sich mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzt, kann man sich auch mit ihm auseinandersetzen. Für Wassersportler sind folgende Kapitel interessant:
    • zu Frankfurt und der Odergrenze Band 2, S. 54-108 und S. 113-121; Küstrin-Kietz an der Oder Band 9, S. 7-21;
    • zum Oberspreewald und den Sorben Band 2, S. 166-178; zu Straupitz (Oberspreewald) Band 3, S. 26-37 und Band 10, S. 183 f.; zu Leipe (Oberspreewald) Band 10, S. 183-186; zu Schlepzig (Unterspreewald), Lübben und dem Weg dorthin Band 9, S. 22-36 und S. 58-64; zur Wotschofska Band 4, S. 99-102; zu Lübbenau und Lehde Band 4, S. 102-108;
    • die Dahme von Prieros aufwärts bis Golßen (durch die gerade entstehenden Truppenübungsplätze) Band 3, S. 104-112;
    • zu Lehnin Band 4, S. 163-183; zur Unterhavel zwischen Brandenburg und Rathenow mitsamt dem eigentlichen Rathenow Band 5, S. 68-90; zu Havelberg mit Pferdemarkt und Strodehne Band 6, S. 50-63;
    • zu Tangermünde an der Elbe Band 6, S. 151-186;
    • zu Wittenberge Band 10, S. 194-198;
    • zu Lindow, Großzerlang und auch Rheinsberg Band 7, S. 126-152;
    • zu Prenzlau an der Ucker Band 8, S. 107-122 und S. 132-136;
    • zu Schiffmühle im Oderbruch Band 8, S. 175-183.)
  • Steinert, Manfred: Mit dem Faltboot zu den Sternen. Engelsdorfer Verlag Leipzig 2009, ISBN 3-86901-583-7 (Am seinem 22. Geburtstag startet ein völliger Paddelneuling in Schmilka zu einer ehrgeizigen Tour: er will die ganze DDR durchqueren - vom tiefen Süden bis zum obersten Norden! Ausgestattet ist er mit einem RZ85, einer Kamera, einem Juwel-Kocher und einem Leinwandzelt, denn wir schreiben das Jahr 1964. Daß für so eine Tour die Urlaube dreier Jahre nötig sind, liegt auf der Hand. In über 50 Tagesetappen erlebt Steinert mit wechselnden Mitpaddlern die Elbe bis Havelberg, Unterhavel und Rhinkanal bis Neuruppin, den Rheinsberger Rhin, die Mecklenburgischen Klein- und Großseen, den Übergang von der Seenkette bei Jabel zum Malchiner See der Peene, Trebel, Recknitz, die Bodden hinterm Darß und schließlich Greifswalder Bodden und Achterwasser. Den Abschluß bildet eine Mildenitz-Warnow-Tour bis in den Rostocker Hafen. All dies wird in 140 Schreibmaschinenseiten festgehalten, die zur Veröffentlichung auf 80 Buchseiten gekürzt wurden (schade, das Originalmanuskript dürfte noch lebendiger sein). Obwohl der Autor später nie mehr paddelte, wurde diese Fahrt zum Meilenstein für sein Leben: Eine(r) der Vorschoter wurde später Steinerts Ehefrau.)
  • Steingässer, Jens: Quer Flussein. Mit Paddelboot und Faltrad durch Deutschland - auf der Suche nach den Geheimnissen meiner Heimat. DuMont Reiseverlag Ostfildern 2019, ISBN 978-3-7701-8879-6 (Dem Autor, Fotojournalist und Musiker, fallen wieder die Lebenserinnerungen seiner Großmutter in die Hände, die sie ihm kurz vor ihrem Tod übergeben hatte. Die Familiengeschichte läßt ihn nicht mehr los, und er beschließt, sich auf die Fahrt zu seiner eigenen Vergangenheit zu begeben. Allerdings zünftig: mit Packraft, Faltrad und Zelt! Vom heimatlichen Odenwald paddelt er die Mümling bis zum Main, dann entlang des Mains aufwärts bis Marktzeuln und an Rodach und Steinach in den Thüringer Wald hinauf. Mit dem Faltrad geht es, goldschürfend, das schöne Schwarzatal zur Saale hinab, weiter paddelnd auf der Saale in die Elbe, dann entlang des Elbe-Havel-Kanals radelnd zu den Seen der Stadt Brandenburg, die Unterhavel hinab paddelnd bis zur Dossemündung, dann die Dosse hinauf, bis es wirklich nicht mehr geht, auf dem Faltrad weiter zum Plauer See und dem Müritz-Nationalpark, schließlich paddelnd auf Tollense und Peene bis zum Ziel: der Insel Usedom. Der Autor erfährt manche Lebensgeschichte der Menschen, die ihm am Wege begegnen. Und er lernt die eigene Vergangenheit zu tragen: seine Großmutter nämlich mußte aus Nachkriegs-Ostdeutschland fliehen und dabei ihre Tochter, die Mutter des Autors, zurücklassen. Dieser hatte bislang Fahrten in die "ehemalige Ostzone" vermieden. Die Schatten der deutsch-deutschen Vergangenheit reichen weit – gut, wenn man es schafft, sie zu zerstreuen. — Nebenbei ein schöner Testbericht der Kombination Packraft-Faltrad, der "Amphibien-Lösung". Neben dem Autor fotografieren der Tierfilmer Dieter Glogowski, Tim Heckmann sowie der Weltumradler und Expeditionspaddler Axel Brümmer, was sich in prachtvollen Naturbildern niederschlägt. Ein Textauszug der ersten Etappe steht in "Kanu-Sport" 9/2019, S. 4-9.)
  • Stiege, Rudolf: Streifzüge durch die Mark Brandenburg. Hrsg. von der Berliner Morgenpost, Band 1 (1982), Band 2 (1894), Band 3 (1986), Band 4 (1989) (Eines Abends vor vielen Jahren kam der Pfarrer zu uns gelangweilten Konfirmanden zu spät. Er bitte um Entschuldigung, zu all dem Trubel sei vorhin noch ein "Herr aus Westberlin" gekommen, der Friedhof und Kirche sehen und alles genau wissen wollte, weil er über die Mark Brandenburg ein Buch schreibe usw. Heute danke ich dem Pfarrer für die Aufregung: ohne ihn wäre ich nie auf Rudolf Stiege (1924-2004) gestoßen.
    Als das Viermächteabkommen 1972 Westberliner Journalisten (und Berlinern mit Wohnsitz in der BRD) Einreisen in die DDR erlaubte, war Hans Scholz der erste, der regelmäßig in die Mark Brandenburg gefahren und Feuilletons darüber im "Tagesspiegel" geschrieben hatte. Die zweite große Zeitung, "Berliner Morgenpost", wollte nicht zurückstehen und bat Rudolf Stiege, das Gleiche zu tun. Seine Streifzüge veröffentlichte er in vier Büchern. (Man achte darauf, daß die Karte der besuchten Orte dem Band 4 beiliegt! Sie ist zwar nachlässig erstellt (manche Orte fehlen), gibt aber einen guten Überblick.) Den letzten Band beendete Stiege im Oktober 1989; er ahnte sicher nicht, was die "Märker" bald für ihn öffnen sollten.
    Wo Hans Scholz viel Eigenes einfügt, geht Rudolf Stiege auf die Tradition zurück. Das macht die eingängigen Texte zeitlos: weder betonen sie Konservatives, noch lobhudeln sie die DDR. Uns Heutigen decken sie interessante Zusammenhänge auf, Mosaiksteine unserer Heimatgeschichte. Man taucht ein in die Welt des Großstädters, der, ohne je dort gelebt zu haben, sein Weltbild aus der Geschichte des (abgetrennten) Umlandes bezieht. Die Hingabe, mit der die Fotografen Pappelreihen, Fachwerk und Schilfbüschel ablichten, zeugt von der Sehnsucht der Eingemauerten nach jedem Stück Natur. Die Bilder dokumentieren den sozialistisch-stillen, "eingefrorenen" Zustand der Mark, bevor Treuhand, Restitution und Tourismuskommerz alles durcheinanderwirbeln und manche Orte nach oben, andere auf den Hund bringen sollten. Der Witz liegt im Kontrast der freundlichen Texte zur illusionslosen Abbildung verwilderter Grabstätten, abgeplatztem Putz und blinder Fensterscheiben - der Autor brachte die Botschaft mit Augenzwinkern an den Mann. Steht man heute an der gleichen Stelle der Dorfstraße, sieht man, wie viel sich seitdem ereignet hat.
    Für Wassersportler sind folgende Kapitel interessant:
    • Tangermünde ((Band 1, S. 60-67)
    • Havelberg (Band 1, S. 78-83)
    • Rühstädt (Band 1, S. 90-95).)
  • Stritzky, Otto v. / Pree, Marja de: Donau, Elbe, Rhone, Mittelmeer vom Boot aus gesehen. Verlag Otto v. Stritzky Kelkheim 1994, ISBN 3-980-1220-5-0
  • Wustmann, Erich: In die Welt mit Palette und Zelt. Verlag Adam Reitze, Worpswede 1953 (Zwei junge sächsische Mädchen bekommen durch wundersame Umstände ein Faltboot geschenkt. Was tun damit? "Der Sachse liebt das Reisen sehr" - also los! Zuerst die Elbe von Sachsen bis zur Nordsee, dann einmal rund um Rügen, später die schwedischen (Ost)Schären und die Seen Finnlands. Beim Lesen merkt man, wie gut Wustmann die beschriebenen Gewässer kannte. "Das zweite Faltbootbuch Wustmann, 'Mit Palette und Zelt', ist schlecht zu bekommen, ein anspruchsloses Geschichtchen für junge Mädchen." (Zitat Münze im Faltbootforum vom 1.7. 2014))


... und für Bücherwürmer mit guter Bibliothek am Ort:

  • Kuhse, Bernhard: Im Schülerboot durch das nordwestliche Deutschland (Kuhse 1907). Im "Jahresbericht über das Schuljahr Ostern 1906 bis Ostern 1907" des Königlichen Kaiser Wilhelms-Realgymnasiums Berlin, Druck von A. W. Hayn's Erben Berlin 1907, als Link zu finden hier: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4162645 (Der Oberlehrer Prof. Kuhse war zu Schuljahresbeginn (Ostern 1904) aus Bromberg nach Berlin gezogen und gehörte, der Bromberger Schultradition folgend, zu den Begründern des Schülerruderns in der Reichshauptstadt. Auf 27 Seiten beschreibt der "Ruderprofessor" eine Wanderruderfahrt mit seinen Schülern auf den Spuren Otto Protzens im Sommer 1906 von Berlin über Havel und Elbe nach Hamburg und von dort durch den Nord-Ostsee-Kanal bis nach Kiel, mit einem Abstecher auf die Plöner Seen, um dann weiter von Schwerin aus über Störkanal, Müritz-Elde-Wasserstraße, die Großen Seen, Bolter Kanal, die Kleinseen und die Oberhavel bis zum heimischen Bootshaus in Niederschöneweide zu rudern - 1000 Kilometer in drei Wochen.
    Über Bernhard Kuhse veröffentlichte sein Enkel Knut Kuhse 2016 eine ausführliche Biographie "'Mit leichtem Beutel und fröhlichem Herzen' - Vom Schiffsjungen zum Professor". Interessierte können sich an Herrn Knut Kuhse, Weinbergen, kuhsekemperETTfreenet.de, wenden ("ETT" durch @ ersetzen). Über den im Text erwähnten Sohn Bob schrieb dessen Neffe Knut Kuhse "Das abenteuerliche Leben meines Onkels Bob", Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2003, ISBN 3-936030-69-3. Zwischen den Zeilen des wirklich abenteuerlichen Lebens von Bob schimmert auch das Leben seines Vaters durch - und stimmt nachdenklich. Trotzdem erinnerte sich Bob noch ein halbes Leben später, "daß ich vor ca. 38 Jahren in der Sechsergig 'Bismarck' hinter Papa am Steuer im Sturm vom linken Elbufer in den Kanal bei Brunsbüttelkoog einlief."
    )


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Wisser, Astrid: Hafentour mit Kultur. "Kanu-Sport" 1/1989, S. 7-8 (Unterelbe Schnackenburg - Estesperrwerk)
  • Eck, Günter: Wasserwandern in der DDR. "Kanu-Sport" 4/1990, S. 148-152 (Die erste für "Westpaddler" geschriebene Übersicht über die wichtigsten ostdeutschen Paddelreviere seit der letztmaligen Beschreibung in der 18. Auflage des "Deutschen Flußwanderbuches" 1964! Elbe, Saale, Unstrut, Zschopau und Mulde, Spree und Dahme, Mecklenburgische Seenplatte, Warnow.)
  • Weichard, Peter: Deutsche Ostern 1990 - Mit BRD/DDR-Kanusportlern gemeinsam auf der Elbe zum "Osterspaziergang". "Kanu-Sport" 6/1990, S. 274
  • Krawehl, Otto, und Oldhaber, Günter: Elbe-Leistungsfahrt von der "Grenze" bis zur Mündung. "Kanu-Sport" 2/1991, S. 66 f.
  • Liebusch, Roland: Die Elbe von Schmilka bis Torgau. DKV-Tourenvorschlag (5-7 Tage). "Kanu-Sport" 4/1991, S. 144-147
  • Eck, Günter: Die Elbe zwischen Torgau und Magdeburg. DKV-Tourenvorschlag (3-5 Tage, 169 km). "Kanu-Sport" 5/1991, S. 204 f .
  • Bär, Bruno: Quer durch Mecklenburg. Fahrt in ein altes-neues Land. "Kanu-Sport" 5/1991, S. 206-209 (Erkundungsfahrt von "Westpaddlern", ausgerüstet mit einem Autoatlas von 1947, von der Elbe über die Müritz-Elde-Wasserstraße zur Müritz, von dort übersetzend auf die Ostpeene und über Trebel und Recknitz zum Bodden, Sommer 1990. )
  • Eck, Günter: Die Elbe zwischen Magdeburg und Schnackenburg (DKV-Tourenvorschlag, 3-5 Tage, 159 km) "Kanu-Sport" 6/1991, S. 246 f.
  • Speck, Gunter: Die Elbe zwischen Wittenberge und Hamburg. DKV-Tourenvorschlag 5-7 Tage, 176 km. "Kanu-Sport" 7/1991, S. 288-291 (mit Leserbrief in Heft 9/91, S. 413)
  • Johannsen, Helge: Noctiluca miliaris oder Was die untere Unterelbe zu bieten hat. Versuch eines DKV-Tourenvorschlages. "Kanu-Sport" 8/1991, S. 348-351
  • Fuchs, Erich: Sohlenschoner, Quertreiber, Binsenschnuffler… und viele, viele andere Boote bei der 1. ICF-Elbefahrt von Schmilka bis Hamburg. "Kanu-Sport" 11/1991, S. 504-507 (mit Leserbrief in "Kanu-Sport" 4/1992, S. 176)
  • Wisser, Astrid: Silke behielt ihre gute Laune bei zwei Liter Saft im "Alsterschwan". "Kanu-Sport" 11/1992, S. 493 f. (Bericht von der 2. ICF-Elbefahrt Schmilka-Hamburg)
  • Reinhold, Horst: Praha-Dresden. Eine lohnende Fahrt auf Moldau und Elbe. "Kanu-Sport" 3/1993, S. 128-130
  • Liebmann, Klaus: Kanupolo-Wandersport – Kanusport verbindet. Die Erfüllung eines Jugendtraumes und die Einlösung eines Versprechens zum 50. Geburtstag. "Kanu-Sport" 10/1993, S. 452 f. (Was macht man, wenn ein langjähriger Gegner im Kanupolo chronisch erkrankt ist und in wenigen Jahren erblindet sein wird? Man schenkt ihm, solange er noch sehen kann, eine gemeinsame Fahrt von Berlin nach Hamburg zum 50. Geburtstag. Und erfüllt ihm damit einen Jugendtraum, denn 1951 mußte die Familie des damals Neunjährigen diese Fahrt in Wittenberge abbrechen, weil die Grenzer sie nicht weiter ließen... Achtung, in der Fußzeile der ersten Seite ist als Heftbezeichnung fälschlich "10/1991" gedruckt.)
  • Paul, Helmut: Heimat. "Kanu-Sport" 12/1993, S. 535-539 (Elbe-Reflexionen eines Dresdeners auf einer Tour von Dresden nach Hamburg. Die Geschichte verarbeitete Paul in seinem Buch "Weltsicht aus der Froschperspektive" (2016). Lesenswert!)
  • Hein, Reinhard: Erinnerungen an die Elbefahrt 1990. Mit dem Paddelboot 700 km allein vom Elbsandsteingebirge an die Nordsee. "Kanu-Sport" 12/1994, S. 551-555 (Der alte Ratzeburger erfüllt sich seinen Traum, einmal im Leben die ganze Elbe hinunterzupaddeln - gleich im Frühjahr 1990, als es die DDR mitsamt "Ostgeld" noch gab! Er setzt in Schmilka ein und fährt bis zur Kugelbake in Cuxhaven: keine TID hätte ihm größere Erfüllung gebracht.)
  • Dapper, Ernst H.: Ein dreifach Heil unserer Elbe. "Kanu-Sport" 6/1995, S. 252 f. (deutsche Oberelbe / Elbsandsteingebirge)
  • Neumann, Hans-Joachim: IV. ICF-Elbefahrt von Usti nach Hamburg. Teil 1 in "Kanu-Sport" 7/1995, S. 298 f., Teil 2 in "Kanu-Sport" 8/1995, S. 358 f., Teil 3 in "Kanu-Sport" 9/1995, S. 406 f.
  • Prigge, Hans-Jürgen: Betreff: Schleusen. "Kanu-Sport" 10/1996, S. 478 (Beschreibung der Schwierigkeiten für Paddler an Schleusen, u.a. an der Schleuse Geesthacht. Nach der Dienstanweisung für diese Schleuse kann der Wärter, wenn es nicht anders geht, bis zu zehn Sportboote bis zu fünf Stunden warten lassen. Der Autor wartete hier als Einzelboot selber schon zwei Stunden. "Aussteigen, Austreten ist nicht möglich, es könnte jeden Moment heißen: 'Sportboote einfahren' und dann von vorne die Wartezeit?" Verschärft wird das Warten dadurch, daß das Unterwasser Tidengewässer ist und ein Paddler notfalls noch weitere Stunden bis zum Einsetzen der Ebbe warten muß. Dies war für den Autor der Anlaß, sich ein Handy anzuschaffen und vor Erreichen der Schleuse den Wärter anzurufen. Seitdem hat sich das Elbschleusen für ihn deutlich entspannt.)
  • Grimpe, Sven: Fast wie in der Arktis. Winter-Paddeltour auf der Unterelbe. "Kanu-Sport" 2/1997, S. 52-54 (Hanskalbsand, Neßsand und Jork im Seayak.)
  • Schimandl, Ferdinand: Mit Kanu und Zelt von Schwerin nach Schwerin.
    • Teil 1 in "Kanu-Sport" 7/1997, S. 296-301 (Schwerin-Parchim-Müritz-Mirow)
    • Teil 2 in Heft 11/1997, S. 497-500 (Mirow-Rheinsberg-Neuruppin-Fehrbellin)
    • Teil 3 in Heft 12/1997, S. 542-545 (Fehrbellin-Havelberg-Dömitz-Schwerin)
  • Reinhold, Horst: Frühjahrstour auf der Elbe. Eine fast winterliche Fahrt von Heidenau nach Geesthacht. "Kanu-Sport" 4/1998, S. 155-157
  • Reinhold, Horst: Drei auf einen Streich. Gepäckfahrt auf Unstrut, Saale und Elbe. "Kanu-Sport" 10/1998, S. 436-439 (mit Leserbrief in Heft 1/99, S. 40)
  • Ulex, Klaus: Von der Fulda zur Elbe. Faltboottour auf Fulda, Weser und Oste. "Kanu-Sport" 11/1998, S. 486 (Der Autor nutzte den Mittellandkanal. Leserbrief dazu in Heft 1/1999, S. 40)
  • Fuchs, Erich: Vom Saalestrand ins Havelland Teil 1: Von der Unstrut zur Elbe. (Freyburg-Wittenberge) "Kanu-Sport" 12/1998, S. 533-535
  • Fahrt entlang der Sächsischen Weinstraße. "Kanu-Sport" 12/1998, S. 570
  • Fuchs, Erich: Vom Saalestrand ins Havelland Teil 2: Die Müritz-Elde-Wasserstraße. "Kanu-Sport" 1/1999, S. 14 f. (Elbe ab Wittenberge - Dömitz - Parchim - Plau am See)
  • Püttger-Conradt, Armin: Mit dem Einbaum vom Riesengebirge zur Nordsee. "Kanu-Sport" 10/1999, S. 446-449 (Ein Wassergefährt, von Schülern unter Mitarbeit von Völkerkundlern hergestellt, dazu der Traum eines Elbmarschenbewohners: los gehts! Anders als Tommy Lehmann ("Allein auf der Elbe") legte der Wagemutige die Strecke von Dvůr Králové bis Cuxhaven in einem Stück zurück. Und alles ging glatt, nur beim Paddeln im Elbtalnebel packte ihn mehrfach das Grausen. Diese Ausübung experimenteller Archäologie schaffte es in Tschechien in Fernsehen und Magazine.)
  • Vogel, Werner: Paddeln und Kultur an der oberen Elbe. "Kanu-Sport" 5/2000, S. 204-207 (tschechisch-deutscher Oberlauf von Leitmeritz / Litoměřice bis Meißen.)
  • Rieger, Charlotte: August der Starke und Gräfin Cosel auf der Elbe. "Kanu-Sport" 5/2001, S. 8-12 (Abschnitt Bad Schandau - Meißen)
  • Gefahren auf Wasser- und Schifffahrtsstraßen. "Kanu-Sport" 11/2001, S. 37
  • Reinhold, Horst: Hamburg - wie bist du so weit... Gepäckfahrt auf Müritz, Elde, Elbe und Alster. "Kanu-Sport" 1/2002, S. 4-9 (Von Waren über die Großen Seen und die Wasserstraße nach Dömitz und auf der Elbe zum Alster-Canoe-Club. 11 Tage im Faltbootzweier.)
  • Zimmermann, Uschi: Von der "Giftschleuder" zum lebendigen Fluß. "Kanu-Sport" 7/2002, S. 9-11 (Faktenreiche Darstellung der Verschmutzung, wie sie die Elbe zu DDR-Zeiten trug. Nur das vollmundige Zitat aus dem 92er Jahresbericht des Umweltbundesamtes, die Elbe sei "mit Abstand der schmutzigste Strom Deutschlands", ist vom Rezensenten nicht nachvollziehbar. Ihm fallen mit Pleiße, Saale und Mulde Flüsse ein, die den Herren Bundesbeamten wohl nicht bekannt waren. Und seit er die Emscher kennt und weiß, daß 2016 eine deutsche Rudermeisterschaft vom Essener Baldeneysee nach Hamburg verlegt werden mußte, weil das eutrophierte Stauseewasser mit Grünzeug komplett zugewachsen war ("Kanu-Sport" 2/2017, S. 35), zeigt er auch nicht mehr mit nacktem Finger auf "Ossi"-Schuldige. Das Foto der schaumbedeckten Elbe bei Tynec hätte um 1970 auch auf Fulda, Main und Lahn gemacht werden können.)
  • Zimmermann, Uschi: 1. Internationaler Elbe-Badetag mit Aktionen der Kanuvereine. Im "längsten Freibad Europas" wurde auch gepaddelt. "Kanu-Sport" 9/2002, S. 18 f. (Stimmungsbild wenige Tage vor der schweren Überschwemmung im Sommer 2002.)
  • Zimmermann, Uschi: "Ich kann's einfach nicht glauben!" Die Elbe vor und nach dem Hochwasser - eine Gegenüberstellung. "Kanu-Sport" 10/2002, S. 13-18
  • Dübbers, Jürgen, und Sparmann, Bernd: Dresden Pegel neunvierzig. Wie ein Dresdner Verein das Jahrhunderthochwasser erlebte. "Kanu-Sport" 11/2002, S. 12-17
  • Mählmann, Jörg: Elbe - fast vor der Haustür und doch ganz weit weg. Das 3-Stunden-Abenteuer auf der Elbe. "Kanu-Sport" 12/2002, S. 28 f. (Tagestour auf der Unterelbe an einem klaren Freitag im Dezember.)
  • Danert, Friedhelm: Rubbeltour auf Mittellandkanal und Elbe. "Kanu-Sport" 12/2002, S. 30 f. (Von Peine auf dem Mittellandkanal zur Elbe, über den Elbe-Abstiegskanal auf die Elbe und auf dieser weiter bis Sandau.)
  • Prigge, Hans-Jürgen: Elb-Schleuse Geesthacht. "Kanu-Sport" 9/2003, S. 40 (Die neue Schleusennummer 04152 / 846 9140 sollte von Einzelpaddlern zum Anmelden einer Schleusung genutzt werden, da die Kameras der Schleusenwärter teils zugewachsen sind und ein einzelner Paddler auf der Wasserfläche ohnehin kaum zu sehen ist.)
  • Siebke, Günter: Per Kajak mitten durch Deutschland. Elbgeschichten. "Kanu-Sport" 11/2003, S. 4-7 (Bad Schandau - Tangermünde)
  • Dapper, Ernst H.: Eine garstige Lektion. Hochwasser-Erfahrungen auf der Elbe. "Kanu-Sport" 1/2005, S. 40 (Hier ist nicht das schwere Hochwasser des Sommers 2002 gemeint, sondern die ganz alltägliche Katastrophe, auf der ach so lockenden Sandbank: der nächtliche Zeltler erwacht, weil ihm das Wasser schon an der Luftmatratze steht. Draußen ist es stockdunkel, und im Nebel sieht er nicht die Hand vor Augen...)
  • Hein, Reinhard: Flut ohne Strömung. Strömungserfahrungen auf der Elbe. "Kanu-Sport" 2/2005, S. 28 f. mit Leserbrief "Wasserstand der Elbe ist entscheidend" in Heft 3/2005, S. 38 (Erfahrungen mit Ebbe und Flut auf der Unterelbe.)
  • Mählmann, Jörg: Frühlingsanfang an, auf und in der Elbe. "Kanu-Sport" 4/2005, S. 20 f. (Nettigkeiten auf der Unterelbe: Motorbootfahrer, die es darauf anlegen, Paddler zum Kentern zu bringen, gaaanz süße Kampfhunde und unschuldige Kommentare vierjähriger Kinder. Das nächstemal nimmt der Autor nicht das Abfahrtsboot seines Sohnes für die Tour, sondern wieder sein "richtiges".)
  • Schagen, Carlo: Anklage nach tödlichem Kajak-Unfall. "Kanu-Sport" 12/2006, S. 32 f. (2006 starteten auf der Elbe in Bad Schandau zwei junge, unerfahrene Paddlerinnen in einem Schlauchkajak zu einer Tour. Dabei legten sie nicht gegen, sondern MIT der Strömung ab, so daß ihr Boot, bis es Fahrt aufnehmen konnte, steuerlos in der Strömung trieb. Diese wenigen Sekunden reichten, um gegen ein Ausflugsschiff zu treiben und zu kentern. Nur eine der beiden Frauen überlebte das Unglück. (Siehe dazu auch den Artikel "Lebensgefahr beim Ablegen auf Fließgewässern" in "Kanu-Sport" 4/2007, S. 21-23, und "Tödliches Kajakdrama vor dem Amtsgericht Torgau" in "Kanu-Sport" 11/2007, S. 30-32.) Hallo Leihpaddler: legt immer mit dem Bug GEGEN die Strömung an und ab!)
  • DKV-Fahrtentip: Vorsicht bei Hochwasser! "Kanu-Sport" 3/2007, S. 18
  • Wollner, Friedhelm: Alte Grenzen und neue Grenzen. Grenzbefahrungen und Grenzüberschreitungen. "Kanu-Sport" 9/2007, S. 32-35 (Beschreibung von Fahrten auf und über verschiedenste europäische Grenzen: Auf der Nied, einem Nebenfluß der Saar (Deutschland/Frankreich), der rheinischen Schwalm (Deutschland/Niederlande), auf Our, Sauer und Mosel (Deutschland/Luxemburg), auf Bodensee und Hochrhein (Deutschland/Schweiz), auf Oder und Neiße (Deutschland/Polen) vor Öffnung der EU-Grenzen, auf der deutsch-tschechischen Elbe, auch vor der EU-Osterweiterung, auf dem Inn von Österreich nach Deutschland, auf der Semois von Belgien nach Frankreich (und wieder zurück) sowie auf der Werra zwischen Deutschland und Deutschland. Nur eins fehlt in der Liste: Wolfgang Tuchs Schwarzer Freitag auf der erzgebirgisch-böhmischen Staatsgrenze!)
  • Jensen, Uwe: Von Dresden nach Prag und zurück. "Kanu-Sport" 2/2008, S. 12-17 ("Stromauf zu paddeln ist weniger üblich - aber durchaus reizvoll.")
  • Reinhold, Horst: Flußab, Flußauf... Wanderfahrt von Magdeburg nach Schwerin. "Kanu-Sport" 4/2009, S. 8-11 (In 10 Tagen von Magdeburg über Elbe, Müritz-Elde-Wasserstraße und Störkanal zum Schweriner See.)
  • Gleitz, Thomas: Wo sich Fuchs und Hase "Guten Morgen" sagen. "Kanu-Sport" 10/2009, S. 16-18 (Abschnitt Magdeburg - Wittenberge)
  • Gerken, Volker: Hamburg: Auf Elbe und Dove Elbe. "Kanu-Sport" 5/2010, S. 20 f.
  • Siebke, Günter: Zwischen Fluß und Meer. "Kanu-Sport" 12/2011, S. 10-13 (Tidenelbe unterhalb Hamburgs mit vielen Tips und Erfahrungen. Mit Leserbrief "Probleme mit dem Naturschutz?" in Heft 2/2012, S. 4, und Erwiderung "Kaum zugänglich" in Heft 3/2012, S. 4)
  • Henschel, Detlev: Die "Jahrtausendflut 2002" auf der Elbe - zehn Jahre danach. "Kanu-Sport" 9/2012, S. 36-39 (Eine Paddlergruppe startet frohen Mutes im August 2002 im sächsischen Postelwitz und denkt, entspannt nach Cuxhaven zu kommen. Doch schon am ersten Abend lernen die Westdeutschen eine Wetterlage kennen, die ihnen völlig unbekannt ist, den "Osteuropäern" um so mehr: ein Vb-Tief! Zunächst ungläubig im Radio, aber später dann... Gut geschriebener Bericht von dem dramatischen Hochwasser der Elbe. Die nächste "Jahrtausendflut" sollte nur noch ein halbes Jahr auf sich warten lassen.)
  • Reschke, Thomas: Eine Tradition lebt wieder auf. XX. Internationale Elbefahrt Schmilka-Hamburg findet 2014 statt. "Kanu-Sport" 12/2012, S. 27 f.
  • Rieger, Charlotte: Elbauf-Elbab. 20. Internationale Elbefahrt. "Kanu-Sport" 9/2014, S. 14-21 (Strecke Dresden - Hamburg, 635 km in drei Wochen.) Siehe dazu auch den Bericht von Hans-Peter Wagner und Falk Bruder "Bis zuletzt im Bann der Tour" in "Kanu-Sport" 9/2014, S. 22 f. und Falk Bruder, "Immer diese Elbe", in "Kanumagazin" 6/2014, S. 30-35!
  • Luxen, Heinz-Georg und Christine: Unter den wachsamen Augen der Festung Königstein. Durch das Kernstück des Elbsandsteingebirges. "Kanu-Sport" 1/2015, S. 16-19 (Einsetzen in Schmilka beim deutschen "Kilometer Null" und Fahrt bis Stadt Wehlen / Pötzscha.)
  • Hülsen, Reinhard: Faltbootfahrt auf der Unterelbe. Hamburg - die Unterelbe von Glückstadt nach Wedel. "Kanu-Sport" 8/2015, S. 12-15
  • Wagner, Hans-Peter: Mit Zwiebelkuchen und Federweißem belohnt. Unterwegs bei der Meißner Weinfestfahrt. "Kanu-Sport" 11/2015, S. 14-17 (Abschnitt Pirna - Meißen)
  • Richter, Thomas: SUP-Spot Elbtal: Per SUP von Königstein nach Pirna. "Kanu-Sport"-Sonderheft "Lebensstil Stand-Up-Paddling" (Februar 2017), S. 6-8
  • Aisenpreis, Uwe: Vier Tage auf der Elbe. Von Schmilka nach Torgau. "Kanu-Sport" 5/2017, S. 4-9
  • Gallas, Christine und Claus: Auf großer Fahrt von Radebeul nach Lübben. "Kanu-Sport" 4/2018, S. 20-25 ("Da hatten wir uns ja was vorgenommen!" Schon im ersten Satz bekennt der Autor, daß die Idee aus der Zeit gefallen war: von Dresden in den Spreewald - per Boot! Solche Touren fuhren DDR-Paddler in den 1980er Jahren, um neue Herausforderungen zu suchen. Aber heute? Es geht tatsächlich und dauert nur 18 Tage: vom Bootshaus in Radebeul die Elbe abwärts bis Dömitz, sodann die Müritz-Elde-Wasserstraße zu den Mecklenburger Großen Seen, die Havel abwärts bis Berlin und die Spree aufwärts bis Lübben. Der Weg ist das Ziel.)
  • Wagner, Hans-Peter: Gemeinschaftserlebnis läßt die Strapazen vergessen. 25. Internationale Elbefahrt. "Kanu-Sport" 9/2019, S. 10-13
  • Gemeinsam die Elbe gestalten. Schifffahrtsweg, Naturschutzregion, Erholungsgebiet und Wassersportrevier – das alles ist die deutsche Binnenelbe mit ihren Auen. "Kanu-Sport" 4/2020, S. 28 (Seit 2010 arbeiten Bund und Länder an einem Gesamtkonzept zur Entwicklung der deutschen Binnenelbe. 2017 wurde ein Konzept mit Maßnahmen für Schifffahrt, Stromtrassenbau, Hochwasserschutz, Naturschutz und Renaturierung genehmigt und wird seitdem praxisnah ausgebaut. Bundes- und Landesbehörden, Wirtschaftsexperten, Binnenschiffer, Umweltschützer und sogar Kirchenvertreter arbeiten daran - nur der Wassersport bleibt draußen vor der Tür. Das Mitspracherecht im Beirat wurde ihm vom Bundesverkehrsministerium nicht zugebilligt, auch das dritte Wassersportverbändetreffen in dieser Sache blieb erfolglos. Was der Rezensent von dieser Art Lobby-Demokratie hält, gehört nicht hierher.)
  • Knorr, Jörg: Elbkontraste zwischen Inseln und Hansestadt. "Kanu-Sport" 2/2022, S. 4-9, mit Korrektur in Heft 6/2022, S. 10 (Von Lühesand/Hanskalbsand mit der Flut stromauf durch den Hafen zur "Tonne 21". Schön, daß der Autor diese Tour noch unternehmen konnte - ein halbes Jahr später wurde Hanskalbsand gesperrt.)
  • Breuel, Matthias: Weit statt wild. Als Wildwasserpaddler per SUP unterwegs. "Kanu-Sport" 8/2022, S. 14-19 (Auf der Elbe von Tangermünde bis Hamburg. "Die große Schleuse in Geesthacht ist für SUPs tabu und auch auf den letzten Kilometern in Hamburg gilt ein SUP-Verbot." Wie der Autor dann doch nach Hamburg kommt, wird nicht verraten...)
  • Bobenhausen, Detlef: Von Havelberg nach Havelberg. Über Havel, Elbe-Havel-Kanal und Elbe. "Kanu-Sport" 3/2023, S. 14-19 (Der Autor testet sein neues PE-Boot mit einer "Rundfahrt durch für mich unbekanntes Gebiet". Die Unterhavel hat keine Strömung. Die Hauptschleuse Rathenow ist seit langem gesperrt, so daß man (nach telefonischer Anmeldung) nur durch die Stadtschleuse kommt. Passagierschifffahrt gibt es nicht mehr, auch der Dampfer "Sonnenschein" ging mangels Fahrgästen pleite und rostet nun in Grütz vor sich hin. Zwischen Havelberg und Rathenow ist der Wanderpaddler weitgehend allein, von Rathenow bis Brandenburg nimmt der Motor- und Hausbootverkehr zu. Auf dem Elbe-Havel-Kanal herrscht Frachtschiffverkehr; der alte Kanalbogen bei Altenplathow (Roßdorfer Altarm) ist eine einsame Abwechslung. Schade nur, daß der Autor bis auf einen Blick von der Havelberger Domterrasse keine Kultur wahrnehmen, sondern "viel paddeln" will. Immerhin: fotografieren kann er.)
  • Wagner, Hans-Peter: Paddelgenuß – egal ob Sonnenschein oder Schneetreiben. Winterfahrten auf Havel, Elbe und Saale. "Kanu-Sport" 4/2023, S. 18-21 (37. Winter-Havel-Fahrt als Tagestour von Pritzerbe nach Rathenow; 49. Winter-Elbe-Fahrt von Bad Schandau bis Dresden-Laubegast mit zusätzlichen Fußwanderstrecken; 35. Winter-Saale-Fahrt in zwei Tagen von Jena bis Bad Kösen.)


Kanumagazin

  • Hoh, Jürgen: Deutschland zu Fluß. Protokoll einer 720 km langen Faltbootreise. "Kanumagazin" 1/1999, S. 26-30 (Der Langstreckenpaddler fuhr die Elbe vom tschechischen Ústí nad Labem bis zur Mündung - und setzte dann nach Helgoland über.)
  • Eckert, Manfred: Der tschechische Elblauf. "Kanumagazin" 2/2001
  • Obere Elbe - 45 km bis Dresden. "Kanumagazin" 4/2002, S. 31
  • 10:0 für Deutschland, Teil 1. "Kanumagazin" 5/2003, S. 14-25 (Vorstellung wichtiger Wanderflüsse, beschrieben von Paddlern an deren Ufern: Elbe von Königstein bis Dresden, Donau von Vohburg bis Kelheim, Wiesent von Doos bis Ebermannstadt, Inn von Wasserburg bis Mühldorf und Hochrhein vom Bodensee bis Schaffhausen.)
  • Zwischen Hamburg und Berlin. "Kanumagazin" 4/2005, S. 37
  • Schneider, Lars: Wassermarsch. Von Berlin nach Hamburg im Kajak. Zwei Wochen, 430 km, ein Ziel. "Kanumagazin" 3/2010, S. 16-25 (Berlin – Oranienburg – Havel – Fürstenberg – Mirow – Alte Fahrt – Müritz-Ostufer – Plauer See – Müritz-Elde-Wasserstraße – Unterelbe – Hamburg.)
  • Steinig, Florian, und Bölter, Christian: Mission Göteborg. Mit dem Seekajak von Sachsen-Anhalt nach Schweden. "Kanumagazin" 1/2012, S. 70-75 (Von Wittenberg über Elbe, Elbe-Lübeck-Kanal, Fehmarn, Nykøbing, Kopenhagen nach Göteborg in einem knappen Monat.)
  • Bruder, Falk: Immer diese Elbe. "Kanumagazin" 6/2014, S. 30-35 (Noch ein Bericht von der 20. Internationalen Elbefahrt. Siehe auch "Kanu-Sport" 9/2014, S. 14-23!)
  • Bruder, Falk: Auf und nieder, immer wieder... Paddeln, wo sich Elbe und Mittellandkanal kreuzen. "Kanumagazin" 3/2015, S. 26-31 (Einmal im Jahr, während der "Trogbrückenfahrt", ist das erlaubt!)
  • Klatt, Jens: Die gute Linie. Boxenstop im Kehrwasser. "Kanumagazin" 5/2016, S. 46 f. (Kehrwasserfahren in Buhnenfeldern.)
  • Bruder, Falk: Fluß der Freiheit. Auf der Elbe quer durch Deutschland. "Kanumagazin" 5/2017, S. 58-62 (Bericht von der Internationalen Elbefahrt 2017, die in Usti nad Labem startete und nach einer Woche Wittenberg, nach zweien Havelberg, nach dreien Hamburg erreichte. Mit Infos.)
  • Stille Wasser. Havel & Elbe. "Kanumagazin" 2/2019
  • Urlaub zu Hause: Elbe, Spreewald, Traun. "Kanumagazin" 4/2020
  • Kassel, Samira: 555 Kilometer Elbe im Stehen. Mit Hund und Hausstand die Elbe hinab. "Kanumagazin" 5/2021, S. 36-41 (Von Königstein bis Artlenburg)


Kajak-Magazin

  • Stöcker, Detlef: Ol' Man River. Auf der Elbe durch das Elbsandsteingebirge. "Kajak-Magazin" 1/2010, S. 36-41
  • Paddelperlen. Im Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe". "Kajak-Magazin" 5/2013
  • Krug, Tobias: Warum nicht nach Norwegen paddeln? Dresden - Oslo im Seekajak. "Kajak-Magazin" 6/2013, S. 38-43 (Von Dresden elbabwärts, über den Elbe-Lübeck-Kanal zur Untertrave, entlang Fehmarn über den Sund und die dänischen Inseln nach Kopenhagen, dann an den schwedischen Westschären entlang nach Oslo. 45 Tage im Boot.)
  • Richter, Frank: Wochenendtouren auf der Elbe. Weiter Himmel, stilles Land. "Kajak-Magazin" 2/2016
  • Richter, Thomas: Elbtal-SUP. Eine Tour von Königstein nach Pirna. "Kajak-Magazin" 4/2016, S. 50 f.
  • Rexing, Annette: Paddeln an Elbe und Este weiterhin möglich. "Kanu-Sport" 5/2019, S. 13 (Ein Befahrungsverbot auf dem Elbtrichter konnte durch Verhandlungen abgewendet werden. Die Regelung wird erläutert und anhand einer Karte demonstriert.)
  • Elbe per Faltboot - Entschleunigung rund um Dresden. "Kajak-Magazin" 4/2021


Seekajak

  • Staude, Hans-Jürgen: Die Elbe. Zur Landschaftentwicklung eines Tidenflusses. "Seekajak" 33/1992, S. 24-28 (Betrifft den Unterlauf)
  • Teich, Jan: Meine erste Kajakfahrt im Winter (28.2. 1981). "Seekajak" 150 (März 2017), S. 33-35 (Nein, zur Brokdorfer Demo wollte der Autor nicht paddeln, auch wenn die BILD-Zeitung das so sah. Aber was er erlebte, ist auch so lesenswert...)


Sea Kayaker

  • Haines, John W.: Birds and Beer in the Black Triangle. "Sea Kayaker", Vol. 14 No. 1, April 1997 (Ein amerikanischer Paddler erlebt die Watten des Elbtrichters und einiges drum herum.)


Weitere Paddelzeitschriften

  • Elbetour. "Outdoor" 1/1992, S. 60


  • Meinel, Silvia: Elbe-Wasserwanderrastplatz eröffnet. In: "Kanu-News", das Infomagazin des Sächsischen Kanu-Verbandes, 22. Jahrgang, Heft 132 (Juni 2019), S. 17, im Netz unter https://www.kanu-sachsen.de/kanu-news/#kanu_news_juni_2019 (zum Blättern rechts oben klicken) (Am Bootshaus des Torgauer Rudervereins (der auch der Betreuer ist) und gleich neben dem Kanuverein gelegen, ist ein neuer Rastplatz eröffnet worden. Neben acht Motorbootliegeplätzen gibt es auch einen Steg für Paddel- und Ruderboote. Von März bis Oktober kann hier angelegt und kostenfrei gelagert werden.)


Rudersportzeitschriften

  • Kinzelmann, Heinz (1923-2005): Die Gauernitzer Insel. In: "Rudersport, Organ des Deutschen Ruder-Sport-Verbandes der DDR", 29. Jahrgang Heft 5/1985, S. 10 (Heimatkunde der Halbinsel beim deutschen Kilometer 74, geschrieben von einem alten Ruderer, dessen Wiege hier stand.)


  • Deutsche Flüsse: Die Elbe. Zwei Drittel von ihr liegen in Deutschland und sind gut zu berudern. "Rudersport" 11/2021


Karten

  • Für das Durchbruchstal:
    Pharus-Rad- und Gewässerkarte "Elbewasserstraße und Elberadweg von Decin bis Meißen" Pharus-Verlag Berlin 2007, ISBN 978-3-86514-118-7
  • Ab Děčín:
    • Wassersport-Wanderatlas E1: Elbe von Decin (Tschechische Rep.) bis Havelberg, Maßstab 1:100.000 Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 1. Aufl. 1993 (letzte Aktualisierung 2006), ISBN 978-3-929540-51-2, mit Aktualisierung
    • Wassersport-Wanderatlas E2: Elbe von Havelberg bis Cuxhaven mit Vierlande, Winsener Marsch usw., Maßstab 1:100.000 Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 1. Aufl. 1993, ISBN 3-929540-52-5, mit Aktualisierung
    • TourenAtlas TA7: Elbe-1 (Elbsandsteingebirge (Schöna) bis Magdeburg), 41 Karten im Maßstab 1:25.000 und 10 Karten im Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 2. Auflage 2021, ISBN 978-3-929540-69-7 (Endlich! Das Nachfolgeprojekt der oben gelisteten, 1993 erschienenen "kleinen" Jübermann-Elbeatlanten, die nur Karten im Maßstab 1:100.000 hatten.)
  • Links und rechts der deutschen Elbe:
    • Wasserwanderatlas "Berlin und Brandenburg - Märkische Gewässer", Kompass-Karten GmbH Rum/Innsbruck, 7. Auflage 2012, ISBN 978-3-85026-742-7 (Elbe von Magdeburg bis Havelberg)
    • TourenAtlas TA6 (Mecklenburg-Vorpommern), Maßstab 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 5. Aufl. 2017, ISBN 978-3-929540-79-6 (Elbe von Magdeburg bis Lauenburg), mit Aktualisierung
    • Wassersport-Wanderatlas E3: Südlich der unteren Elbe - Aland bis Medem und deren Quell- u. Nebenflüsse. Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 1. Aufl. 1993, ISBN 3-929540-53-3, mit Aktualisierung
    • Wassersport-Wanderatlas E4: Nördlich der unteren Elbe - Nebenflüsse von Löcknitz bis Stör sowie Trave, Ratzeburger See und Quell- u. Nebenflüsse. 1. Aufl. 1994, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, ISBN 3-929540-54-1, mit Aktualisierung
    • TourenAtlas TA7: Elbe-1 (Schmilka bis Magdeburg) in den Maßstäben 1:25.000 und 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 2. Auflage 2021, ISBN 978-3-929540-69-7 (Teil 1 der neuen Elbeatlas-Ausgabe.)
    • TourenAtlas TA8: Elbe-2 (Magdeburg bis Hamburg) in den Maßstäben 1:25.000 und 1:75.000, Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 1. Auflage 2016, ISBN 978-3-929540-81-9 (Teil 2 der neuen Elbeatlas-Ausgabe.)


Quellen

  1. Zitat Lutz im Seekajakforum vom 15.7. 2020.
  2. Artur Nikolaus: Vorgeschichte und Die ersten 25 Jahre. In: "50 Jahre Deutscher Kanuverband e. V. 1914-1964." hrsg. vom Deutschen Kanu-Verband e. V., Hannover 1964, S. 10.
  3. Adrian Jost: Die Saale - sauber und dennoch tot? In: "Alles wird besser, nichts wird gut?" Wege zur ökologischen Wende. Aufbau Taschenbuch Verlag Berlin 1995, ISBN 3-7466-7012-8, S. 47-85.
  4. So das "Wanderbuch für die Mark Brandenburg, Zweiter Teil: Weitere Umgegend Berlins (Westliche Hälfte)" von Emil Albrecht (1856-1920), Alexius Kießling Buch- und Landkartenverlag Berlin, 7. Auflage 1910, S. 90: "Bei A[rneburg] wird ein sonst seltner Fisch, der Schnäpel, im November gefangen."
  5. F. Hamm: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands. Landbuch-Verlag GmbH Hannover 1976, ISBN 3-7842-0124-5, S. 219)
  6. Karl-Heinz Huth: Unruhige Jahre im Jerichower Land. Ein Pareyer erinnert sich an seine Kinder- und Jugendzeit, 1936-1954. Winterwork Borsdorf 2013, S. 16.
  7. F. Hamm: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands. Landbuch-Verlag GmbH Hannover 1976, ISBN 3-7842-0124-5, S. 180, 188, 279.
  8. Erhard Heinrich: Freibad Elbe. In: "Heimatkalender 2009 Lutherstadt Wittenberg & Landkreis Wittenberg", Drei Kastanien Verlag Wittenberg 2009, S. 114-124. Der Autor lebte und badete seit seiner Geburt in Mühlanger bei Wittenberg und war zur Zeit der Veröffentlichung fast 80 Jahre alt.
  9. Hans-Jürgen Staude: Die Elbe – zur Landschaftsentwicklung eines Tidenflusses. "Seekajak" 33 (Mai 1992), S. 24-28.
  10. Herbert Rittlinger: Amphibische Reise zu den verlorenen Inseln. F.A. Brockhaus Verlag Wiesbaden 1958, S. 206 f.
  11. Christine und Klaus Gallas: Auf großer Fahrt von Radebeul nach Lübben. "Kanu-Sport" 4/2018, S. 20-25.
  12. F. Hamm: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands. Landbuch-Verlag GmbH Hannover 1976, ISBN 3-7842-0124-5, S. 169
  13. F. Hamm: Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands. Landbuch-Verlag GmbH Hannover 1976, ISBN 3-7842-0124-5, S. 72, S. 133, S. 181 und S. 182
  14. Christian Knoll (Hrsg.): Magdeburg, die Elbe und die Schifffahrt. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. (= Schriften der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft (DWhG e. V.), Sonderband 18) Verlag Knoll maritim, Berlin 2021, ISBN 978-3-00-069439-4, S. 165.
  15. Detlef Knuth: Flunder ging bei Brandenburg den Fischern ins Netz. Erster belegter Nachweis dieser Art in unserer engeren Heimat. In: "Brandenburgische Neueste Nachrichten", 7.6. 1989.
  16. A. Paning: Die Chinesische Wollhandkrabbe (= Die Neue Brehm-Bücherei, Band 70), Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K. G., Leipzig 1952, S. 46. Siehe dazu auch Eckart Schwarze: Die Wollhandkrabbe und ihr Vorkommen an unserer Mittelelbe. In: Heimatkalender 1994, Kreis Roßlau, hrsg. vom Landratsamt Roßlau 1994, S. 43-47.
  17. 1910/11 erhielten neben dem Gymnasium in Celle http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/3851479?query=Diest auch Gymnasien in Diests Heimat Pommern, wie Greifenberg http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4973115?query=Diest , Köslin http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/5382674?query=Diest , Stolp http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/7307195?query=Diest , Neustettin http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/6600901?query=Diest , Putbus http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/6883773?query=Diest und Greifswald http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ulbdsp/periodical/pageview/4558394?query=Diest , Präsentpäckchen des Autors.


  • Adam, Christoph: Entwicklung der Fließgewässer im Großraum Dresden. In: Von der Natur der Stadt - Lebensraum Dresden (= Dresdener Hefte/Beiträge zur Kulturgeschichte 67). Hrsg. vom Dresdener Geschichtsverein e.V. 2001, ISBN 3-910055-59-1, S. 15 (Zur Korrelation zwischen Pegelstand und Fließgeschwindigkeit in Dresden)
  • Defant, Albert: Ebbe und Flut des Meeres, der Atmosphäre und der Erdfeste. Springer-Verlag Berlin/Göttingen/Heidelberg 1953 (zur Dynamik der Gezeiten)
  • Demek, Jaromír: Die ČSSR. Eine Information über unseren Nachbarn. (= Geographische Bausteine Heft 15). Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha/Leipzig 1975, S. 23-25 (zur Wasserführung der tschechischen Elbe)
  • Die Elbe - Kulturstrom und Verkehrsweg. Broschüre des Bundesministeriums f. Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, hrsg. von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost in Magdeburg 2006 (Zu den mittleren Pegelwerten der Reihen 1996-2005 und 1931-2000)
  • Die Sanierung der Elbe als Aufgabe deutscher und europäischer Umweltpolitik. (= Reihe Wirtschaftspolitische Diskurse Nr. 7) Eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Vereins für Politische Bildung und Soziale Demokratie am 12. und 13. September 1990 in Dresden. Hrsg. vom Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung Abt. Wirtschaftspolitik, Bonn 1990, ISBN 3-926132-40-x, S. 8 (Zu den Schadstoffeinleitungen in die Elbe und zur Schadstoffanalyse bei Schnackenburg Ende der 80er Jahre)
  • Die Elbe - ein Lebenslauf. Labe - Život řeky. Katalog zur Ausstellung des Deutschen Historischen Museums 1992/93. Deutsches Historisches Museum Berlin 1992, ISBN 3-87584-395-9 (Zum Tierleben in der Elbe und vielen anderen Details)
  • Die Elbe - Kulturstrom und Verkehrsweg. Broschüre des Bundesministeriums f. Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, hrsg. von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost in Magdeburg 2006
    (Zu den mittleren Pegelwerten der Reihen 1996-2005 und 1931-2000)
  • Dörfler, Ernst Paul: Wunder der Elbe. Biographie eines Flusses. Verlag Janos Stekovics, Halle an der Saale 2000, ISBN 3-932863-40-2 (zur Tiefenerosion und zur Wasserqualität an der Mittelelbe und zum angriffslustigen Biber bei Dessau 1937)
  • Dornbusch, M., und Heidecke, D.: Biosphärenreservat Steckby-Lödderitzer Forst. Hrsg. vom Nationalkomitee für das Programm der UNESCO "Mensch und Biosphäre" beim Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR 1983 (zum Vorkommen des Schwarzstorches im Steckby-Lödderitzer Forst)
  • Gäbler, Hellmuth: Prozessionsspinner. A. Ziemsen Verlag Wittenberg 1954 (= Die Neue Brehm-Bücherei Band 137) (Zum Eichenprozessionsspinner)
  • Hahn, Alfred / Neef, Ernst (Hrsg.): Dresden. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme. (= Werte unserer Heimat, Band 42). Akademie-Verlag Berlin (Ost) 1985, S. 81 f. (Zum Pegel in Dresden)
  • Koch, Egmont R.: Die Lage der Nation 85/86. Umwelt-Atlas der Bundesrepublik – Daten, Analysen, Konsequenzen, Trends. GEO im Verlag Gruner + Jahr Hamburg 1985, ISBN 3-570-06705-X (Zur Verschmutzung der Unterelbe)
  • Keller, Friedrich Eduard: Hip Hip Hurra! Führer für Wasser-Wanderer auf den Wasserstraßen Deutschlands II. Teil. Geographisches Institut und Landkarten-Verlag Jul. Straube Berlin 1922, S. 189 (Zur Erstbefahrung des Nord-Ostsee-Kanals durch Otto Protzen)
  • Kufeke, Kai: "... dass es keinem Bürger möglich wird, sich in das Lager der Imperialisten zu begeben." Die Innerdeutsche Grenze im Kreis Hagenow (1945-1989). Hrsg. vom Museum der Stadt Boizenburg 2008, o. ISBN (Tiefgründig und unaufgeregt wird vom Bau und vom Bestehen der innerdeutschen Grenze um Boizenburg/Elbe berichtet. Erschütternd nicht nur das System der Überwachung, das von Jahr zu Jahr ein wenig drückender wurde, sondern auch das Leben der Menschen an der Mauer. Erinnerungsberichte von Grenzbewohnern, Deportierten und Flüchtlingen runden den Band ab. In seiner stillen Art sehr lesenswert.)
  • Steinert, Manfred: Mit dem Faltboot zu den Sternen. Engelsdorfer Verlag Leipzig 2009, ISBN 3-86901-583-7, S. 24 (Zu Etappenlänge und Paddeltechnik auf der Elbe)
  • Viering, Kerstin: Hungrig, haarig - und sehr häufig. Die Raupen des Prozessionsspinners setzen nicht nur Bäumen zu, sie sind auch für Menschen gefährlich. In: Berliner Zeitung, 16./17. 6. 2007 (Zur Verbreitung des Eichenprozessionsspinners)
  • Wassersport-Wanderatlas Elbe. Heft 1: obere Elbe von Děčín bis zur Havelmündung. Jübermann-Kartographie und Verlag Uelzen 1993, ISBN 3-929540-51-7
    (zu den Daten der Pegel Torgau und Magdeburg)
  • Wehner, Wilfried: Dresden und Umgebung. Geographische Exkursionen. (= Geographische Bausteine Neue Reihe, Heft 37). Hermann Haack Verlagsgesellschaft mbH / Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha 1990, ISBN 3-7301-0647-3, S. 20 (Mittlerer Jahreslauf der Abflußmenge bei Dresden)
  • Eine Dissertation der FU Berlin
    (Zur Anzahl der tschechischen Wehre, zu den Fließgeschwindigkeiten der einzelnen Abschnitte und zum mittleren Jahresrhythmus von Hoch- und Niedrigwasser)