Die Oder von der Warta (Warthe) bis zum Marienhofer Wehr

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(Stand: 30.10.2009 DoH, Ergänzungen zum deutschen Ufer Oktober 2013 Palmström, komplette Überarbeitung des polnischen Ufers Juni 2014 Palmström)

Der Oderverlauf in Kilometertabellen:
Von der Quelle bis zur Mündung der Olše/Olza
Von der Mündung der Olše/Olza bis Opole
Von Opole über Wrocław bis zur Mündung der Widawa
Wrocław: Kanał Powodziowy und Kanał Żeglugowy
Wrocław: Kanał Miejski
Wrocław: Stara Odra
Von der Mündung der Widawa bis zur Mündung der Nysa Łużycka (Lausitzer Neiße)
Von der Mündung der Nysa Łużycka (Lausitzer Neiße) bis zur Mündung der Warta (Warthe)
Von der Mündung der Warta (Warthe) bis zum Marienhofer Wehr (Trennung in West- und Ostoder)
Die Ostoder/Odra Wschodnia
Die Westoder/Odra Zachodnia
Die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße (HoFriWa)
Przekop Mieleński (Oderfahrt)
Oderhaff
Gewässerbeschreibung - Natur entlang des Flusses, Pegel, Linksammlung, Literatur…
Einsetzstellen an der Oder



Mit der Mündung der Warta wird die Oder zum breiten Strom, die Strömung schwächt sich ab. Kein Wunder, hat der Fluss doch bei Küstrin noch eine Höhe von 11 m ü. NN, bei Hohensaaten aber nur noch von 3 m. Da er jetzt mehr Sedimente aufschüttet als welche erodiert (lt. Pressemitteilung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde vom 10.9. 2007 transportiert die Oder zwischen 300.000 und 500.000 t Geschiebe pro Jahr, das sich je nach Wassermenge ca. 100 m monatlich talwärts bewegt), liegt sein mittlerer Wasserspiegel auf weiten Strecken 2-5 m über dem Niveau des Oderbruchs, was Deichbrüche besonders gefährlich macht. Winterhochwasser mit Eisbarrieren treten zwischen Ende November und Anfang April regelmäßig auf. Die letzte Überflutung des Oderbruchs im Frühjahr 1947 entstand durch eine Eisbarriere, die das Wasser aufstaute und den Deich bei Reitwein brechen ließ.

Das Fernglas, das auch hier dringend anzuraten ist, wird nicht nur zur Naturbeobachtung benötigt, sondern auch zur Navigation: manchmal braucht man das Glas, um das km-Schild am anderen Ufer lesen zu können, manchmal braucht man es, um voraus die Ufer nach Biwakplätzen abzusuchen. Oft kann man nicht mehr beide Ufer beobachten, sondern muß sich für eine Seite entscheiden. Auch wenn das deutsche Ufer meist flacher ist, bieten selbst Schilfgürtel oft genügend Windschutz. Ein strammer NW-Wind kann jetzt schon den Vortrieb durch die Strömung aufheben, Wind gegen Strom kann zu starker Wellenbildung führen und die Wasserstandsschwankungen werden immer mehr vom Wind bestimmt. So kann ein NW-Sturm in der Nacht den Pegel durchaus um einen halben Meter anheben.

Immer häufiger ist die Oder in Deiche und Steinschüttungen gefaßt, aufgrund der Weite fühlt man sich aber nicht eingezwängt. Vor allem auf polnischer Seite gibt es immer wieder schöne Ufer, auch in diesem Teil mit Sandstränden. Die von den Deichbauern im Vorland gepflanzten Weiden, die die winterlichen Eisschollen vom Deich fernhalten sollten und den Eindruck einer Parklandschaft hervorriefen, sind vom Biber inzwischen weitgehend verwertet. Die Suche nach einem schönen Biwakplatz wird jetzt mit jeder Etappe schwieriger, aus der Ferne ist oft kein geeigneter Platz auszumachen, aber wenn man dicht unter Land fährt, entdeckt man manch schönes Plätzchen.

Die Schilfgrasufer werden immer häufiger von hohem Schilf abgelöst, an diesen Schilfufern, zusammen mit Steinschüttungen, kann das Anlanden sehr schwierig (aber nicht unmöglich) werden. Solche Ufer können über mehrere Kilometer den Landgang behindern. Konnte man auf der mittleren Odra noch in den Tag hinein fahren mit der Gewißheit, sofort einen Biwakplatz zu finden, bedarf es hier zunehmend einer genauen Etappenplanung.

"Wenn ich nicht mehr konnte, habe ich mir eine passende Sandbank gesucht, darauf achtend, dass ich kein Gelege von Flussregenpfeifern (zer)störe. Wenn die da brüten, versuchen sie einen mit hängenden Flügeln und lautem Geschrei weg zu locken; dann sollte man sich sofort ein anderes Plätzchen suchen, da diese Vögel ihre super getarnten Eier ohne etwas auf bzw. zwischen Kieselsteine legen. Es hat nie jemand was gesagt, und solange man nicht in ausgewiesenen Naturschutzgebieten oder Biosphärenreservaten ist, selbstverständlich seinen Müll mitnimmt, bei Trockenheit kein Feuer macht und sich auch sonst zivilisiert benimmt, wird es für ein oder zwei Nächte geduldet. Schutz von Flora und Fauna geht natürlich immer vor. Angler stellen auch alle paar Meter ihre Zelte auf, das juckt in der Mehrzahl aller Fälle auch niemanden. Wenn ich ein paar Minuten Zeit habe, sammel ich Kronkorken oder Kippen von anderen Banausen auf und nehme sie auch mit - sollten wir vielleicht alle machen." (Zitat duesefix© im Faltbootforum vom 26.7. 2019, speziell mit Blick auf die Elbe.)

"In der Stromoder zu schwimmen, würde ich keinem empfehlen. ... Ich habe Respekt vor der Oder, denn ich weiß, daß sie in bestimmten Bereichen unberechenbar ist. Wenn man sie so dahinfließen sieht, kann man das leicht übersehen. Aber die Strömungsverhältnisse sind etwas Besonderes. Insbesondere im Randbereich zwischen den Buhnenfeldern können sich ganz schön starke Strömungen entwickeln, da hat man tiefe Auskolkungen, das ist nicht ungefährlich, dort ins Wasser zu gehen. Das kann man nur in alten Hafenbereichen oder an ähnlichen geschützten Stellen machen." (Siegfried Richter: Eine Kulturlandschaft muß ständig bewirtschaftet werden. In: "Wasser". Jahresthema 2017 (= Aufland Werkstattbuch 2). Hrsg. vom Oderbruchmuseum Altranft, Werkstatt für ländliche Kultur. Aufland Verlag, Oderaue 2017, ISBN 978-3-944249-20-9, S. 170)

Entlang des Oderbruchabschnitts tobten von Anfang Februar bis Mitte April 1945 schwere Kämpfe, die schließlich in die Schlacht um die Seelower Höhen mündeten, die die Befreiung Berlins einleitete. Seitdem ist das Oderbruch das am stärksten munitionsverseuchte Gebiet Deutschlands (und die Wasser- und Tiefbau GmbH Frankfurt/Oder bietet wie selbstverständlich auch Munitionsbergung an). Wenn auch die Folgen des Krieges in der Landschaft kaum noch zu sehen sind, prägen sie das Gedächtnis der Alten nach wie vor. Wer genauer hinschaut, findet auch Spuren am linken Ufer wie die Halbkirchen von Lebus (km 593), Kienitz (km 632) und Gartz (Westoder-km 8). Eine Beschreibung der Oder kommt um das Benennen wichtiger Örtlichkeiten nicht herum.

Obwohl in den Nachkriegsjahren viele Anwohner durch Minen ums Leben kamen, müssen heutige Paddler keine Angst vor Fundmunition haben. Der oberflächlichen Nachkriegsberäumung folgte im Rahmen der Deicherneuerung 1997-2004 auf beiden Ufern eine Tiefendurchsuchung der Deichstandorte sowie eines 30 m breiten Streifens landeinwärts und einer 10 m breiten Zone zum Ufer hin, jeweils vom Deichfuß aus gerechnet. Von der Härte der damaligen Kämpfe zeugten auf den deutschen 120 Deichkilometern noch einmal fast 500.000 Granatfunde (und mehr als 300 verschüttete Kriegstote!) Jetzt dürfte der Uferstreifen munitionsfrei sein; die Angler betreten das Ufer ohnehin von altersher. - Zwei Ausnahmen gibt es aber: zum einen die Schwedter Querfahrt, die noch heute munitionsverseucht ist und in Vorbereitung einer Ausbaggerung der Fahrrinne 2014 durchsucht wurde. Das Ausmaß des Krieges kann man daran ermessen, daß allein zwischen März und Mai 2014 1,8 Tonnen Fundmunition aus der Querfahrt geborgen wurden und dies nur einen Bruchteil dessen bilden soll, was noch im Boden steckt. 2015 sollen Suche, Sperrungen und Munitionssprengungen weitergehen; auf den Deichvorländern zu beiden Seiten der Querfahrt ist das Betreten des Ufers verboten. Die zweite Ausnahme bilden derzeit noch 5 km an der Westoder zwischen Friedrichsthal und Garz, das letzte nach der Flut 1997 noch nicht sanierte Oderdeichstück. Als nach jahrelangen Vorarbeiten 2016 endlich begonnen werden sollte, wurde in Baugruben in direkter Nachbarschaft des Deiches so unerwartet viel Munition gefunden, daß der Bergungsdienst eine Umplanung und verschärfte Nachsuche forderte. Nun werden die Deicharbeiten wohl frühestens Ende 2017 beginnen - und so lange bleibt die latente Gefahr am Ufer.

Auf dem Grenzabschnitt ist das linke (deutsche) Oderufer weiträumig unter Naturschutz gestellt und Zelten außerhalb von Ortschaften verboten! Die Auflistung der deutschen Naturschutzgebiete entlang der Ufer findet sich unter Oder, Gewässerbeschreibung#Die Naturschutzgebiete des deutschen Oderufers.

Unterhalb Hohensaaten zieht sich die Oder am Ostrand des Urstromtals entlang, während entlang des westlichen Talrandes die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße verläuft. Damit umrahmen zwei schiffbare Wasserstraßen die Sumpfniederung des Unteren Odertals. Sie sind auf der einander zugekehrten Seite vollständig eingedeicht, so daß man von den vielen im Jübermann eingetragenen Altwässern kaum etwas sieht; nur an wenigen ausgewählten Punkten kann man in das dazwischenliegende Sumpfgebiet, den heutigen "Nationalpark Unteres Odertal", einfahren (und auch das ist nur im Rahmen einer offiziellen Führung erlaubt). Für weitere Infos zum Schutzgebiet auf der verlinkten Seite links unten weiterklicken. Die Bedingungen zum Paddeln im "Nationalpark Unteres Odertal" sind hier beschrieben. - Nur an drei Stellen führen schiffbare Querverbindungen von einem Strom zum andern; die von Ognica nach Schwedt führende "Schwedter Querfahrt" hat eine Schleuse.

Das Untere Odertal nördlich Hohensaaten rechnet man üblicherweise nicht mehr zum Oderbruch. Das Gebiet zwischen der Ostoder/Stromoder und der Ho-Fri-Wa/Westoder wird als "Zwischenstromland" bzw. "Zwischenoderland" bezeichnet und ist wegen seiner Eindeichung ein Poldergebiet. Es handelt sich dabei jedoch nicht um Sumpfgebiete, sondern um landwirtschaftlich nutzbare Wiesen und Feuchtwiesen. In die deutschen Polder kann man an keiner Stelle einfahren, bei den geführten Kanutouren müssen die Boote über den Deich umgesetzt werden. Geführte Kanutouren müssen bei der Touristinformation Schwedt gebucht werden. Die polnischen Polder nördlich und östlich der Westoder haben mehrere offenstehende ehem. Schleusen und Einlassbauwerke und bisher gibt es dort keine Einschränkungen für handgetriebene Boote.

Bei Widuchowa teilt sich die Oder in die Westoder (Odra Zachodnia) und die Ostoder (Odra Wschodnia). Die Kilometrierung ab km 704,1 läuft entlang der Ostoder weiter. Die direkte Durchfahrt von der Ost- zur Westoder bei Widuchowa trägt ein Wehr und ist durch Schifffahrtszeichen gesperrt. (Zwar ist das Wehr einen Großteil des Jahres befahrbar, was besonders von polnischen Angelbooten praktiziert wird. Bei unterschiedlichen Wasserständen in Ost- und Westoder kommt es aber zu einer lebensgefährlichen Walzenbildung, wodurch 2014 ein gekenterter Canadier durch die Feuerwehr geborgen werden mußte.) Daher werden Westoder und Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße in eigenen Kapiteln beschrieben.

"Von Mitte November bis Anfang April bildet die Stromoder zwischen Gartz und Hohenwutzen ... sehr oft eine starke geschlossene Eisdecke." (SPIEGELBERG 2001)

Frühstarter müssen im Frühjahr und noch mehr im Herbst mit Morgennebel rechnen. Beim Paddeln in der weiten Ebene ist mit Seiten- bzw. Gegenwind zu rechnen.

Wenn ein polnisches Dorf 2014 keinen Dorfladen aufwies, wird das im Text nicht besonders erwähnt. Dafür sind 2014 vorgefundene Dorfläden so beschrieben, daß sie gezielt angelaufen werden können.

Deutsche Mobilfunknetze werden an vielen Stellen von polnischen überstrahlt. Bis 2020 will das Land Brandenburg allerdings flächendeckend - also auch in der Oderregion - WLAN eingerichtet haben.

Wer Abweichungen zu dieser Beschreibung feststellt, schreibe sie bitte ins Faltbootforum, melde sie Günter Eck, dem DKV-Führer-Verantwortlichen, oder baue sie selbst in diesen Artikel ein. Deine Nach-Paddler danken Dir!

Hinweise zu Einsetzstellen findet man im Artikel Oder, Einsetzstellen#Grenzabschnitt und Unterlauf. Informationen zu Pegeln, Grenzregelungen, Unterkünften, Telefonnummern, Tier- und Pflanzenwelt... stehen im Artikel Oder, Gewässerbeschreibung.


<<< flußaufwärts <<<



  • km 617,60 -   Warta ( Warthe), bis km 618,0 Unterwasserhindernisse in Verlängerung der Einmündung.
    Blick die Warta (Warthe) hinauf mit dem markanten Schornstein des Zellulosewerks unter sturmgepeitschtem Himmel.
    • 2,0 km Küstrin (Küstrin), Papierfabrik (hier in deutsch), Restaurant, Geldumtausch, Bhf. Die Warthe hat starke Gegenströmung! Kostrzyn lohnt nur zum ↕ . Einkauf weit vom Ufer. Landzugang zu den Ruinen der Festung nahe den Hallen des Grenzübergangs (jetzt Rathaus / Urząd Miasta). Es gibt ein gutes, zweisprachiges Museum, doch lohnt die Betrachtung der Ruinen nur, wenn man die Geschichte der Festung kennt; ab 1945 direkt auf der Staatsgrenze liegend, waren die Ruinen für Polen nicht von Interesse: die Steine wurden abgetragen und zum Wiederaufbau anderer Städte verwendet. Der heutige Besucher sieht nur Straßenpflaster und hüfthohe, malerisch überwachsene Grundmauern. "Das reiche Karthago führte drei Kriege. Es war noch reich nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten." (Brecht)


Wer im polnischen Kostrzyn einsetzt, verkürzt den Anmarschweg auf 700 Meter. Vom oberen Gleis (Züge von und nach Berlin) neuerdings Aufzug, aber nur 1,50 m tief; Bootswagen ankippen. Aus dem Bahnhof tretend, hält man sich rechts und geht die Dworcowa-Straße am Busbahnhof vorbei die Gleise entlang. Über die folgende Kreuzung den Asphaltweg geradeaus. Am Sportplatz vorbei zur Eisenbahnbrücke über die Warta. Hier ein Betonkai, der aber nur bei Hochwasser zum Einsetzen taugt. Bei Mittel- und Niedrigpegel setzt man im weidengesäumten Totwasser am rechten Ende des Kais ein. Aufbauplatz vorhanden, aber belebte Anglerstelle. Am Hafen des Zellulosewerks vorbei paddelt man in 2 km zur Oder. - Post und Lebensmittelladen (sklep spożywczy) am Bahnhofsvorplatz.


> Kläranlage. Bei km 618,0 wird in wenigen Jahren die Brücke der Nordumgehung von Küstrin/Kostrzyn über die Oder führen.


  • km 620,0 - > in 500 m Entfernung Szumiłowo (Alt Schaumburg); BONDYR nennt die Einwohner zu Paddlern "sehr freundlich".
    > wunderschöne Altarm-Auen auf den nächsten 5 km.


  • km 623,6 - > in 500 m Entfernung Kaleńsko (Kalenzig).
    > Verladekai für Sand aus der nahen Kiesgrube.
    < Schiffsanleger (Straße nach Genschmar). Zwischen km 622 und km 625,5 links vor dem Deich das NSG "Genschmarer Bunst" (Wasservogelrastplatz in den Altarmen, FFH-Gebiet). Mit etwas Glück kann man hier im Sommer das Trompeten der Kraniche hören. Da sommers über auch einzelne Schwarzstörche aus dem Nationalpark "Warthemündung" herüberkommen, sollte das Anlegeverbot beachtet werden - die Vögel suchen Einsamkeit und können ggf. durch einen einzigen Menschenbesuch vergrämt werden. Analog ist das rechte Ufer zwischen km 622 und km 632,8 durch den Naturpark "Park Krajobrazowy Ujsćie Warty" geschützt, der eine Ergänzung zum gleichnamigen Nationalpark bildet.



  • km 629,4 - Myśla (die Mietzel). Stromauf erreicht man nach ~2 km Chlewice (Klewitz), "... wo der gegenüber Wasserwanderern wohlgesinnte Schulze jede Hilfe leistet ... Die Strömung der Myśla ist zu bewältigen." (BONDYR) Weiter stromaufwärts im Wald blockieren viele Baumhindernisse den Wanderpaddler. Eine polnische Beschreibung in grober Übersetzung findet sich hier. - Anlegen vor dem Schwall der Chlewicer Brücke möglich. Das Dorf ist sehr still; elf Storchennester (2014).


  • km 630,7 - alte Fährstelle, kenntlich an zwei Stahlpollern auf der polnischen Seite. Hier ereignete sich ein Stück Kriegsgeschichte: am frühen Morgen des 31. Januar 1945 überquerte an dieser Stelle eine Vorausabteilung der 1. Belorussischen Front den vereisten Fluß und errichtete - 50 km vor den Toren Berlins - den ersten sowjetischen Brückenkopf westlich der Oder. (Der verbissene Widerstand der völlig überraschten deutschen Truppen führte dazu, daß der sowjetische Weg nach Berlin noch volle drei weitere Monate dauern sollte.) ۩ Landeinwärts am Deich des linken Ufers erinnert eine Metallstele mit Bildern und einem Zitat des Regisseurs Konrad Wolf (der als 19jähriger die Kämpfe auf sowjetischer Seite mitmachte) an das Ereignis. Die Technik, Schwarzweißfotos in Edelstahl einzuätzen, wurde in den 1980er Jahren in der DDR entwickelt und 1986 erstmals am Berliner Marx-Engels-Forum vorgestellt. In Kienitz gelang dies sogar mit dem Ausschnitt eines Meßtischblattes der Dorfumgebung! Nach der Stele von Kienitz (1987) ist vermutlich kein drittes Werk in dieser Technik erstellt worden.
    Noch während der Kämpfe bauten sowjetische Pioniere eine Holzbrücke über die Oder, die Vorbild für viele weitere werden sollte. Vielleicht sind bei starkem Niedrigwasser ihre Pfahlstümpfe im Zuge der alten Fährrampen zu ahnen. – Die Straße 10 Fußminuten in Richtung Dorf zum "Kienitzladen", tägl. außer Di ab 12 Uhr Lebensmittel, Getränke, Imbiß (2022).


  • km 631,0 - 632,41 - > ausgedehnte Altarm-Auen, als NSG "Flußauen Porzecze" (zu deutscher Zeit "Klewitzer Wiesen") geschützt. Am Waldrand in der Ferne die 13 m über Oderniveau aufragenden Sanddünen der "Pieseberge", im heutigen Polen "Góra Monte Cassino" genannt. (An der Schlacht um das italienische Kloster Monte Casino 1944 nahm auch das 2. Polnische Korps teil. In den viermonatigen Kämpfen starben mehr als 3500 polnische Soldaten, bevor diese das Kloster einnehmen konnten. Monte Cassino gilt im heutigen Polen als Symbol für den Tod tausender polnischer Soldaten, die auf Seiten der Alliierten für die Befreiung vom Nationalsozialismus ihr Leben ließen.)


  • km 632,80 - ╣ Hafen Kienitz. Stromauf nach 600 m > Kienitz, Schiffsanleger. "Marina Kienitz", Sportboothafen mit Toilette, Dusche, Waschmaschine (Tel. 033 478 / 38836). Am letzten Augustwochenende gibt’s hier das "Hafenfest" mit ufftata und viel Gewühl! - Restaurant "Zum Hafen", Deichweg 20, mit Zimmern, ▲C, Kinderspielplatz und Duschen (Tel. 033 478 / 440, tägl. 8-18 Uhr (2022), Küchenschluß 1/2 Std. vorher), Gepäck fährt man per Schubkarre auf die Zeltwiese, Dorfladen 200 m. Gaststätte "Vier Jahreszeiten", Straße der Befreiung. Cafe "Hafenmühle" mit Bilderausstellungen. Sein rotweißer Kater heißt "Titus" :) Hinter dem Deich nahe der Hafeneinfahrt (Deichweg 9) gibts Zeltmöglichkeit beim "Hof Uferloos" (anmelden unter Tel. 033 478 / 38976 oder 0173 / 172 6205!) Zelten an der Schrägrampe ist nicht erlaubt. Mittwochvormittag kommt das Bäckereiauto.
      ۩   "Radwegekirche" mit Cafe (2019 von Ostern bis 31.10. Do-So 12-18 Uhr); wer will, kann sich die Geschichte der Pfarrfrau erzählen lassen, die die Kirche 20 Jahre lang vorm schleichenden Verfall bewahrte. Die Front zog sich 1945 quer durch den am Dorfrand gelegenen Friedhof (15 Minuten vom Hafen). Die alten Laufgräben im ungenutzten Teil finden nur scharfe Blicke im Winterhalbjahr; der Graben im Dünenwäldchen auf der anderen Straßenseite ist um so klarer erhalten. Noch heute wirkt das Dorf mit seinen freien, überwachsenen Hofstellen merkwürdig zerbrochen. Groteskerweise überstand das Kriegerdenkmal 1914-18 die Schlacht ohne Schäden. Nahe der Pegelanlage an der Hafeneinfahrt (km 633,0) verraten bei starkem Niedrigwasser vielleicht alte Pfahlreste, daß hier eine provisorische Holzbrücke den sowjetischen Soldaten Nachschub und Kanonen brachte. - Panzerdenkmal im Ort zur Erinnerung an die Kämpfe von Februar bis April 1945.
    Den alten Lastkahn zwischen der Schrägrampe und dem gelben Haus "Uferloos" requirierte in den 1960er Jahren ein Mitarbeiter des Wasserstraßenamtes, ließ ihn über den Deich ziehen und baute ihn mit den Jahren zum Wohnhaus aus.
    Im März/April und im September/Oktober sieht man vom Hafen bei Sonnenauf- und Untergang Schwärme von Gänsen und Kranichen, die aus den Altarm-Sümpfen des gegenüberliegenden Ufers ("Dzikie Błota" - so viel wie "Wildschweinsumpf", zu deutscher Zeit "Klossower Moorwiesen") auf die Äsungsflächen um rund um Kienitz und gegenüber von Groß Neuendorf fliegen. In Kienitz selbst gibt es Störche, Rauch- und Flußseeschwalben.
    Einsetzen am Schwimmsteg des Sportboothafens im Altarm, rechts hinter der Kaimauer gelegen; wenn er verschlossen ist, Anlegen ganz vorn an der Schrägrampe am Strand vor dem Wasserstraßenamt (Feuerstelle).
    Die Busse 961 und 963 fahren zu den Bahnhöfen Gorgast und Seelow (Mark), Bus 962 zu den Bahnhöfen Letschin und Seelow-Gusow.


  • km 635,8 -
    Die ehemaligen Getreidesilos von Groß Neuendorf.
    Der Hafen von Groß Neuendorf bietet keine Anlegemöglichkeiten für Paddler. Von der Oder aus kann man den Ort besser erreichen.
    < Groß Neuendorf,
    Restaurant und Pension "Landfrauencafe" (Hausmannskost, von Paddlern empfohlen, tägl. außer Di 11.30 Uhr bis ca. 19.30 Uhr) mit Touristeninformation (Tel. 033 478 / 4902). Nobles Essen und Unterkunft im "Turmcafe" bzw. im "Maschinenhaus" (033 478 / 387 710, voranmelden) mit Aussicht! Lebensmittelladen "Radlergarten Groß Neuendorf" (mit Imbiß und Toilette) an der Hafenstraße / Ecke Straße der Freundschaft, April - Okt. an den Wochenenden 11-17 Uhr; in den Ferien Mo-Fr 11-17 Uhr, Sa+So 10-17 Uhr, bei schlechtem Wetter oft geschlossen, dann anrufen unter 0163 / 57 49 109 oder bei schlechtem Empfang SMS schicken! Das Obst-, Gemüse-, Konserven- und Saftauto, das Fleischerauto und das Bäckerwagen stehen Sa 11.15-11.30 Uhr an der Straße der Freundschaft / Ecke Alte Dorfstraße, das Bäckerauto zusätzlich Mi zur gleichen Zeit (2019).
    Kanuverleih. ▲C Naturcampingplatz "Zur Birkenquelle", Birkenring 24, 400 m landeinwärts, mit Restaurant, Tel. 033 478 / 4513. Man kann auch in den Waggons am Hafen schlafen (Tel. 030 / 5056 2471)!
      ۩   100 m hinter dem hellen Speicher (Landmarke!) Maschinenmuseum, u.a. mit einem Lanz Bulldog (Sa+So 14-16 Uhr, Stand 2013). Kombinierte Ausstellung zum Schmiede,- Schuhmacher- und Korbmacherhandwerk im Dorf, bestehend aus dem Handwerksgerät der letzten drei Meister dieser Zünfte im Dorf, im Schmiedehof (Poststraße 8) befindlich, nur an ausgewählten Tagen offen, sonst voranmelden. Jüdischer Friedhof abseits im Felde (1994 rest.)
    Einsetzen an den Anglerstellen der Hafenbuhne. Park- und Aufbauplatz vorhanden. Zelten am Hafen ist nicht erlaubt.
    Am rechten (polnischen) Ufer gegenüber von Groß Neuendorf viele Steine im Flachwasser.


Voraus am Hang der Weißblech-Kirchturm von Czelin.


  • km 638,7 - ╣ Altarm stromaufwärts, Länge ~2 km
    • > Industriestraße am Ufer
    • < Wiesen, an der Einfahrt auch Strand auf der Halbinsel.


  • km 638,8 - ╣ Altarm, Einfahrt ×, ehem. Fährstelle, Beginn einer Insel.
    > P Anlegestelle, Brückenreste, ~500 m Fußweg nach Czelin.


  • km 639,9 - Einsetzmöglichkeit in Zelliner Loose: Kein Hafen, Einsetzen an der alten Fährrampe. Anfahrt: In Zelliner Loose Richtung Ortwig; in der Kurve mit der hölzernen Schutzhütte nicht der Hauptstraße nach rechts folgen, sondern halblinks den Asphalt-, später Pflasterweg zur Oder. - Hier führte bis 1945 eine Hochspannungsleitung über die Oder und versorgte die "Neumark", das Umland nordöstlich der Oder, mit Strom aus dem damaligen Kraftwerk Finkenheerd bei Frankfurt/Oder. Die wuchtigen Betonfundamente für ihre hohen Masten sind noch heute gut erkennbar.
    Das Rauschen am linken Ufer rührt von der "Ruschebuhne" her, einer Art Überlaufwehr, das bei Niedrigwasser den Durchfluss des hier verlaufenden Altarmes sperrt, um das Wasser durch die Fahrrinne der Stromoder zu lenken, bei Mittel- und Hochwasser jedoch überströmt wird und überschüssiges Wasser stromab führt (Einfahrt verboten).


  • km 640,0 - > Czelin (Zellin), Dorfladen nahe der Uferterrassen.   ۩   gotische Dorfkirche, 1827 klassizistisch verschinkelt, nach Kriegszerstörung 1982-84 Wiederaufbau; Turmspitze ist Landmarke. Nach den schweren Zerstörungen in den Kämpfen zwischen Februar und April 1945 faßt der Ort nach dem Wiederaufbau nur noch knapp ein Drittel der damals 1200 Einwohner. - Denkmal (1968) an der Stelle, an der Soldaten der 1. Polnischen Armee am 27.2. 1945 den ersten Pfahl der späteren Oder-Neiße-Grenze setzten (das Potsdamer Abkommen, das dies juristisch festlegte, sollte erst fünf Monate später ausgehandelt werden). Lt. polnischer Inschrift wurde das Original des Grenzpfahls ins Museum der polnischen Armee nach Warschau versetzt; ein Nachbau befindet sich im "Museum der 1. Polnischen Armee" in Siekierki (km 652), die Kopie des Dokuments in der "Grundstein-Flasche" im Museum von Gozdowice (km 645,2).
    Rechts hinter der Kirche am Ende des Dorfes liegt die Rentierfarm von Bartosz und Andrzej Wozniak; Besuche, Rundgänge und Essen nach Anmeldung unter 0048 / 603 05 04 78 oder http://www.biogospodarstwo.pl (Führungen 2 Euro pro Nase).
    Der Ausblick von den Terrassen des 25 m hohen Steilufers hat schon die alten Germanen so beeindruckt, daß sie vor 2000 Jahren hier ihren Friedhof anlegten. Eine zweisprachige Ausstellung an den Treppen erinnert daran. Auf dem Hochufer standen 2014 zwei Dixi-Klos. Bestes Fotolicht für den Ausblick am Mittag und frühen Nachmittag, besonders für das Motiv stromabwärts vom in Richtung der weißen Halle führenden Hangpfad aus.


Ab jetzt > zunehmend Steilhänge. Voraus der rot-weiße Sendemast von Gozdowice, im Rückblick die Kirche von Czelin.


  • km 643,7 - ╣ Altarm Ausfahrt, Ende der Insel.


  • km 644,4 -
    Gleich nach der Einmündung des Altarms beginnt tritt wieder ein Steilufer an die Oder heran.
    ╠ Altarm (Kanał Błeszyn).
    • 600 m Wegedamm
    • > Stary Błeszyn (Alt Blessin) mit Dorfladen.


> beginnt Steilufer.


  • km 645,2 -
    Die Schaufelrad-Fähre ist kein "Dampfer", sondern ein ziemlich lauter Diesel.
    Direkt hinter der Fähre liegt dieser Kai für Schlepper und Schubverbände. Vorsicht!
    Schaufelradfähre "Bez Granic" ("Ohne Grenze"), verkehrt Mai - Okt.
    > Gozdowice (Güstebiese), Kennzeichen: hoher Sendemast oberhalb des Dorfes; Anlegen am "Ankern-verboten"-Schild vor der Fähre; Imbiß links oberhalb der Fähre.   ۩   klassizist. Grabmal eines Dorfschulzen (1812, mit Steinvasenaufbau) neben der Kirche, jetzt Denkstein für die "Toten von Güstebiese"; die Scharten an den Ecken sollen von russischen Soldaten der Napoleonzeit stammen, die hier ihre Bajonette schärften. An der Straße ein alter deutscher Meilenstein und der Gedenkstein für die Toten 1866 und 1870/71. - Vom 1. 2. bis zum 16. 4. 1945 lag das Uferdorf in der Hauptkampflinie der Oderfront. Kein Dorf im Oderbruch wurde von der elfwöchigen Schlacht so gezeichnet wie dieses: war das alte Güstebiese bis zum Januar 1945 ein großes, wohlhabendes Dorf, besteht das heutige Gozdowice nur aus der Flußmeisterei, der (wiederaufgebauten) Kirche und einer Handvoll Häuser um die Fähre. Von den damals etwa 1000 Einwohnern sind heute gerade ein Zehntel übriggeblieben.
    Denkmal für die Pioniere der 1. Polnischen Armee, die hier am 16. April 1945 in der Schlacht auf den Seelower Höhen eine Pontonbrücke bauten. Während die flußaufwärts stehenden sowjetischen Truppen schon vor Kampfbeginn feste Brücken errichten konnten, war das für die polnischen die erste Aufgabe bei Beginn der Schlacht. Von der Wucht der Kämpfe zeugen Geschosse und Granatsplitter im Holz der Bäume, die man als Sägeproben im Regionalmuseum von Cedynia sehen kann; hunderte Pioniersoldaten starben beim Bau des später "Teufels-" oder "Todesbrücke" genannten Übergangs im Feuer der deutschen Truppen vom anderen Oderufer. Die Brücke entstand dort, wo der Asphaltweg links am Museum den Hang hinunterführt (Gedenkplatte). An die Opfer erinnert das Denkmal mit dem bootförmigen Sockel an der rechts hinaufführenden Straße; an jedem 16. April, dem "Tag der Pioniertruppen", findet hier eine Gedenkfeier statt. Sonst ist die Stele nur deshalb erwähnenswert, weil links an ihrer Treppe ein schwarzer Maulbeerbaum steht (Reifezeit Mitte Juli). - Im Museum zur Schlacht (Muzeum Wojsk Inżenierynych 1 Armii Wojska Polskiego, die Dorfstraße nach rechts 100 m den Hang hoch) kann man sich (in brüchigem Deutsch) erzählen lassen, warum die polnischen Soldaten ihre Grenzpfähle schon fünf Monate vor der Potsdamer Konferenz 1945 an die Oder setzen durften. Originale Pontonboote hinter dem Haus (15.4. - 15.10. Di-Fr 9-16, Sa+So 10-17 Uhr, Stand 2016). Im Rahmen einer Nachmittagswanderung erreichbar, lohnt der völlig andere Blick auf die deutsche Geschichte.
    Am Kai der Wasserstraßenverwaltung, neben der Fahnenstange, Obelisk mit Hochwassermarke von 1997 ("Wielka Woda"); der Knauf des Ankers zeigt ungefähr die Höhe der Flut. In der Halle an der Fährstelle "Kawa, Kunst & Co.", deutschsprachige Galerie mit Bildern und Keramik deutscher und polnischer Künstler der Umgebung, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, April bis Okt. Sa+So 13-18 Uhr (Stand 2014). Der Imbiß oberhalb des Hafens ist geöffnet, wenn der Biertischschirm entfaltet ist.
    Einsetzen am deutschen Ufer am flachen Sandstrand neben der Rampe der Fähre nach Gozdowice; viel Park- und Aufbauplatz. Zufahrt über Oderstraße Richtung "Fähre". Am Deich, von der Fährstelle zehn Fußminuten die Asphaltstraße ins Land, ein Info- und ein Imbißstand. Die rote Figur des für die Oder zuständigen Flußgottes Viadrus schaut dem Paddler zu.
    Bus 876 fährt zum Bhf. Wriezen, oder Taxiruf in Wriezen: Null Eins Sieben zwo - 6164 und dreimal die 6 (Stand 2012).


  • km 645,8 - ╣ Güstebieser Alte Oder am Ende der Weidenreihe, Einfahrt direkt am Schild "Fähre". Durchfahrt ins Oderbruch mit Deich versperrt, den man umtragen kann.
    • km 0,2: )( , Durchfahrt je nach Oderpegel möglich oder unmöglich.
    • km 0,4: Deich ×, ┌> an der Betonschräge, <╗ an der flachen Schotter-Schüttung.
      Nirgends wird die Bedrohung des Bruches so deutlich wie hier: der Wasserspiegel der Stromoder steht sichtbar höher am Deich als jener des Altlaufes; man sagt, daß der Grund der Fahrrinne jetzt in einer Höhe mit dem Niveau des Bruchs liegt. In zweieinhalb Jahrhunderten hat die Oder mehrere Meter Sedimente in ihrem Bett aufgeschüttet.
      Anfangs läßt die Güstebieser Alte Oder noch die Breite des früheren Stroms ahnen, nach wenigen hundert Metern verengt sie sich auf eine Breite von 2 Meter und ist auf 500 m völlig verwuchert. Erst ab der Brücke von Güstebieser Loose ist sie auf 13 km bis zum Bhf. Wriezen befahrbar. Vom Deich aus 1000-1700 m Fußweg nach Güstebieser Loose.


Die folgenden 21 km des Oderlaufs sind ursprünglich künstlich angelegt worden. 1747-1753 ließ König Friedrich II. zwischen Güstebiese und Hohensaaten einen Durchstich graben, um den Flußlauf zu verkürzen und das Oderbruch trockenlegen zu können; bis dahin war die Oder an dieser Stelle nach links Richtung Wriezen weitergeflossen. Der "Odercanal" bis Hohensaaten ist lange Zeit der größte Kanal der Welt geblieben.


  • km 646,4 -   ۩   > oben auf dem pontischen Steppenhang (NSG) ein alter Beobachtungsbunker an der Hangkante. Er wurde an der Stelle rekonstruiert, an der 1945 das Oberkommando und die Artillerieleitstelle der 1. Polnischen Armee stand. (15 Minuten Fußweg von der Fähre in Gozdowice: vom Museum aus die Straße nach Siekierki den Hang hoch und 300 m hinter dem Ortsausgangsschild an einem großen Steindenkmal und Schild "300 m punkt dowodzenia" den Weg nach links einschlagen.) 35 m über dem Fluß hat man einen weiten Blick aufs deutsche Oderland; von der äußersten Hangkante aus (nur Mut!) öffnet sich der Blick auf das ganze Niederoderbruch. Bestes Fotolicht vormittags und mittags.
    < zwischen km 647,5 und km 648,0 im Frühjahr auf den überschwemmten Wiesen hinter dem Deich Rotbauchunkenvorkommen (glockenartige leise Rufe im Frühjahr, bei Westwind gut zu hören!)


  • km 649,3: hinter dem Ende des am rechten Ufer liegenden Dorfes Stare Łysogórki (Alt Lietzegöricke) versteckt sich rechts vor dem Hangwald ein Ehrenfriedhof für 2.000 Soldaten der 1. Polnischen Armee, die bei der Oderüberquerung während der Schlacht um die Seelower Höhen am 16.-18. April 1945 und in den folgenden Kämpfen in Ostdeutschland fielen und hierher umgebettet wurden (vor der Aufhebung der Visapflicht 1972 wären Gräber in der DDR für Polen kaum zu besuchen gewesen). Am ersten Sonnabend nach dem 16. April (dem Jahrestag der Oder-Überquerung 1945) und am 1. September (dem Tag des Überfalls auf Polen 1939) erfolgt hier im Rahmen eines Feldgottesdienstes mit militärischem Zeremoniell eine Kranzniederlegung. Das Fernglas zeigt eine große schwingenartige Skulptur, ein schlankes Metallkreuz davor und drumherum das weiße Meer der Grabsteine. Das dazugehörige "Museum der 1. Polnischen Armee" (Muzeum Pamiątek 1 Armii Wojska Polskiego) befand sich in dem hellen Haus eine Handbreit links daneben, ist aber seit ca. 2012 "bis auf weiteres geschlossen". Wer ein gutes Teleobjektiv hat, kann im großen Kehrwasser bei km 650,1 (siehe unten) auf den Deich des linken Ufers steigen und das 800 m entfernte Panzerdenkmal neben dem Haus fotografieren. - Der Wald dahinter birgt einen 3350 m langen Rosenkranzweg aus 16 Kapellen zur Erinnerung an die Menschen, die in der deutschen Besatzungszeit 1939-45 starben oder umgebracht wurden (Szlak Dona Nobis Pacem). Er verbindet den Friedhof mit dem "Sanktuarium" in Siekierki (km 652,5).


  • km 650,0 - Einsetzmöglichkeit in Neulietzegöricke (von den Anwohnern "Neulietze" genannt): Die Dorfstraße vor bis zum Deich. Dort Auto abstellen und den Grasplattenweg den Deich hoch; auf der Wasserseite Einsetzen an der alten Fährstelle. Kein Hafen vorhanden, die alte Fährrampe vom Wasser aus schwer erkennbar (Lücke im Schilfgürtel).


  • km 650,7 - < Zollbrücke,   ۩   "Deichscharte" (beachte die Hochwassermarken an der Seite! Beim Rekordhochwasser 1997 sah die Deichscharte so aus.) "Theater am Rand" mit sommerlichen Aufführungen. 5 Minuten zu Fuß zum "Ziegenhof" mit Hofladen und Schaumelkerei. Restaurant "Zollbrücke" mit Gästezimmern (anmelden!) und Trinkwasserhahn für Radfahrer an der Terrasse die Treppe hinunter, Tel. 033 457 / 5116. Ab 18 Uhr geschlossen! Mo+Di Ruhetag. Vor dem Gasthaus steht im Sommer ein Obst- und Gemüsestand, und Eis gibt’s auch :)
    Schönes Einsetzen am Strand der alten Fährstelle (Fotoblick!), ggf. Zelten am Deichvorland möglich (Erlebnis des morgendlichen und abendlichen Ab- und Anfluges von Kranichen, Enten, Gänsen und Singschwänen zur Vogelzugzeit). An Sommerwochenenden sind Theater, Strand und Gasthaus überlaufen. In den Fließen hinter dem Deich Rotbauchunkenvorkommen (glockenartige leise Rufe im Frühjahr)!
    Die namengebende "Zollbrücke" gibts schon lang nicht mehr. Nur ganz kurze Zeit, bei Kriegsende 1945, wurde sie noch einmal wiederbelebt, als die 1. Polnische Armee in der Schlacht um Berlin ab dem 19. April 1945 in nur zwei Tagen hier eine Holzbrücke baute, die stark genug war, um LKW, Geschütze und Panzer zu tragen. Mit Errichtung der Odergrenze im Spätsommer 1945 ist sie wieder abgerissen worden. Bei Niedrigwasser sieht man am Fuß der Weidengruppe, die genau im Zuge der Deichscharte steht, vier alte Pfahlstümpfe aus dem Sand ragen; auch Reste der Rampenpflasterung aus Feldsteinen und Kalkstein sind erkennbar. Sie sind die letzten Spuren des Übergangs, der den polnischen Soldaten den Vormarsch nach Wriezen, Freienwalde, Oranienburg, Havelberg - und den Sturm auf Berlin ermöglichte. Der bis 1945 betriebene Handseilfährkahn liegt noch heute vor dem Deich.
    Noch einmal verblüfft der sichtbare Niveauunterschied zwischen Oder und Hinterland: während das Gasthaus auf Deichhöhe steht, ragen die Fachwerkhäuser dahinter, auf dem Niveau des Bruches erbaut, kaum mit dem First über die Deichkrone.
    Bus 879 fährt zu den Bahnhöfen Wriezen und Bad Freienwalde, auch sonnabends, sonn- und feiertags viermal täglich. Fahrplan hier: https://www.oderbus.de/ Oder Taxiruf in Wriezen: Null Eins Sieben zwo - 6164 und dreimal die 6 (Stand 2012).


  • km 651,0 - < P Einfahrt zu einer kleinen Bucht im Windschatten des Deiches; Biwak möglich, wenn Deichvorland gemäht wurde. Anlegen am Schwimmsteg (im Sommerhalbjahr; das "Trittbrett" für Paddler und Ruderer liegt versteckt auf der Landseite).


  • km 652,5 -
    Einmündung der Słubia.
    Słubia (Schlibbe). Das hüfthohe Holzkreuz gleich unterhalb der Mündung trug 2016 ein polnisches Ewiges Licht zu Füßen, steckte aber in einer deutschen Metallfassung. (Wer mag hier den Tod gefunden haben?)
    Die Słubia ist anfangs ein schöner Altarm (Kanał Siekierki), darin die Pfähle einer alten Kriegs-Holzbrücke von 1945 (Vorsicht!); später schmaler werdend, aber als Wiesenfluß mit etwas Totholz bis etwa Stare Łysogórki (Alt Lietzegöricke) befahrbar. Ab dem dortigen Waldrand Kleinfluß und stromauf nicht mehr zu paddeln.
    Hinter den alten Brückenpfählen führt ein Seitenarm dicht an die nachfolgend beschriebene Gedenkstätte heran.
    • ~1 km Słubia-aufwärts < Siekierki (Zäckerick), ehem. kleiner Hafen.
        ۩   Das Haus Nr. 29 (am Ortsende Richtung Stare Łysogórki) steht als altes Vorlaubenhaus unter Denkmalschutz. Diese Hausform ist vor allem in Hinterpommern und Ostpreußen verbreitet gewesen und findet sich westlich der Oder nur in Südthüringen, in Ostsachsen und in wenigen Häusern in der Uckermark: eine geräumige (z. T. zugebaute) Laube bildet den unteren Teil des Giebels, von dem im Hausinneren ein Flur (mit Stubentüren links und rechts) zum Küchenraum mit dem Herd und den dahinter liegenden Ställen führt. Oft wurden Schmieden in dieser Art gebaut, damit man die Pferde stets im Trockenen beschlagen konnte; in Siekierki steht ein "normales" Bauernhaus in dieser Bauform.
      Das Dorf hat in Polen Symbolcharakter als Gedenkstätte für die Opfer des 2. Weltkrieges. Über dem Dorf, nahe des Funkmastes, ist der Giebel der 1984-90 erbauten Kirche des Mariensanktuariums zu sehen (Sanktuarium Nadodrzańskiej Królowej Pokoju - Heiligtum der Friedenskönigin an der Unteroder), die einen Teil der Gedenkstätte bildet. Am Aufgang zur Kirche eine symbolische Grabstätte für die ungeborenen Kinder (durch den Geburtenausfall im 2. Weltkrieg) und den Unbekannten Soldaten (viele Verwundete stürzten in die Oder und wurden nie gefunden). Rund um die Kirche ein Kreuzweg, die 15 Stelen wurden von Institutionen und Persönlichkeiten der Wojewodschaft gestiftet. Das Marienbild im Inneren ist eine Kopie der Ikone Salus Populi Romani in Rom, gefertigt 1980 im Kloster Stoczek Klasztorny / Masuren, in dem 1953/54 der Nationalheld Kardinal Wyszyński inhaftiert war. Neben der Kirche im hellen Gerüst die Friedensglocke (Dzwon Pokoju), die am 1. September 2009 um 4.40 Uhr angeläutet wurde (zu der von Hitler genannten Zeit "5.45 Uhr" lief die Beschießung schon eine Stunde lang). Ein Rundgang durch die Außenanlagen ist interessant, doch ist das Innere nur zur Messe Mi 18 Uhr, Sa 19 Uhr und So 12.30 Uhr (Sommerzeit) geöffnet.
      Dieser Teil der Geschichte ist in Polen lebendig und hat einen hohen Stellenwert, was Deutsche (auch wenn es manchmal schwer fällt) akzeptieren sollten.

      Die Auen > sind bis km 661,0 Reservat "Kostrzyńskie Rozlewiska" (Alt Küstrinchener Überschwemmungswiesen); Zugvogelrast- und Schlafplatz (Kraniche, Enten, Gänse, Singschwäne) [1]. Die Weiden an der Altarmmündung des linken Ufers sind ein beliebter Sitzplatz von Kormoranen (bestes Fotolicht vormittags).


  • km 653,90 -
    Die alte Bahnbrücke bei km 654.
    Der schöne alte Bückenpfeiler wird von der Natur erobert.
    ][ Bahnbrücke Neurüdnitz (vor dem Krieg "Fasaneriebrücke" genannt), nach dem Krieg wiederaufgebaut, aber nie zivil befahren, sondern bis 1990 als "strategische Reserve" für Militärtransporte betriebsfähig gehalten; die leere Pfeilerreihe gleich hinter den Brückenbögen trug vor 1930 einen Vorgängerbau, die zwei davor und danach einzelnstehenden halfen als "Kranpfeiler" beim Umlegen der Segelmasten. Der Flickenteppich der Bögen zeugt von der Hast, mit der der Wiederaufbau erfolgte: die "Ersatzteile" wurden verschiedensten anderen Brücken entnommen. Den Granateinschlag im linken Strompfeiler hat nie jemand zugemauert. – Aussichtsplattform auf einem Brückenwiderlager des linken Ufers, bestes Fotolicht nachmittags und abends. Seit 2005 versuchten die deutsch-polnischen Umlandgemeinden den Umbau zur Fahrradbrücke durchzusetzen. 2022 wurde die Brücke endlich für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Langfristig will man die auf der Brücke laufende Draisinenbahn bis in das Städtchen Moryń (Mohrin) verlängern.
    Wer Glück hat, kommt an einem Tag vorbei, an dem das Imbißauto "Gutes Drauf" am Deich vor der Brücke steht. Sein Essen wird von Radfahrern gelobt!


  • km 656,1 - < kleine Bucht im Windschatten des Deiches, mit einem Fischzuchtkäfig zugestellt. In der nahen Oderfischerei "Am Spitz", der letzten dieses Oderabschnitts, sonnabends Räucherfischverkauf; am Zaun zwei alte Fährkähne, die bis 1945 die beiden Ufer miteinander verbanden.
    Voraus die Hügel der "Neuenhagener Insel" mit dem gedrungenen Kirchturm von Altglietzen.


  • km 660,0 - Die weiß gekalkten Stämme der Weiden des linken Ufers verraten ihre Beliebtheit als Kormoransitzplätze.


  • km 661,0 -
    Altarmeinmündung vor Hohenwutzen. Hier geht es nach Kostrzynek.
    Altarm. 1 km stromauf Stary Kostrzynek (Alt Küstrinchen), das "westlichste Dorf Polens". "Gasthaus Kristina's" direkt am Wasser, stegloses Anlegen am Schrägufer, tägl. 9-20 Uhr, Fischgerichte und (wenige) Gästezimmer, es wird deutsch gesprochen! Von der Terrasse Blick auf die Oderwiesen; bei Kälte wird der Kanonenofen im Gastraum geheizt. Wenige Schritte dorfeinwärts im Garten ein niedriges Storchennest als Fotomotiv. Die alte Feldsteinkirche ist (ohne den Turm) 1987-91 wiederaufgebaut worden und trägt (in Polen herrscht Ordnung) die Hausnummer 19 A. Wie das Dorf vom Krieg gezeichnet wurde, zeigen die Fundamente alter Häuser überall im Hangwald und die Gebeine, die man beim Beräumen der Kirchruine in den 1980er Jahren fand und neben dem Eingang bestattete. Die Reste des alten deutschen Friedhofs verstecken sich weglos 200 m hinter dem östl. Dorfende im Robinienwäldchen oberhalb des Feldes. Auf den Sumpfwiesen um das Dorf befindet sich in den Nächten des März und Oktober ein Kranichschlafplatz. Bitte nicht stören (Kraniche haben eine Fluchtdistanz von 300 m und vermeiden es, über Menschen zu fliegen)! Wer den abendlichen An- und den morgendlichen Abflug beobachten möchte, tut das von dem auf pontischem Steppenrasen 50 m über der Oder thronenden Aussichtspavillon, zu dem am westlichen Dorfende ein Weg hinaufführt (das Trockental ist als NSG "Murawa koło kostrzynka" = "Steppenrasen Alt Küstrinchen" geschützt). Anlegen an einem Doppelbaum direkt in der Linksbiegung, 5 Minuten Fußweg nach oben. Blick über das Niederoderbruch von Wriezen bis Bad Freienwalde.


  • km 661,5 - < Neuglietzen
    Von > tritt jetzt der Steilhang dicht an die Oder, von < der Deich.
      ۩   Die Steilhänge zu beiden Seiten gehören zur "Pommerschen Endmoräne". Friedrich II. ließ 1747-49 hier den Berg durchstechen, denn erst dieses gigantische Werk machte es möglich, das Oderbruch trockenzulegen. Er ließ dies an der schmalsten Stelle tun, so daß der von ihm gegrabene "Odercanal" hier eine Rechtskurve darauf hin machen mußte. Seitdem trifft am "Krummen Ort" die Strömung rechtwinklig auf den Deich, was bei Hochwassern und Eisgang zu kritischen Situationen führt. Hinzu kommt (was keiner wußte), daß hier der Grund nicht aus Sand, sondern vom Moorboden eines längst verlandeten Altarms gebildet wird [2]. Beim schweren Hochwasser 1997 rutschte an dieser Stelle der ganze Deich samt Deichkrone auf hundert Metern ab. Nur durch Vakuumpumpen im Deich und einen dicken Wall Sandsäcke, bei Tag und Nacht gestapelt, entging man um Haaresbreite einem Deichbruch, der das ganze Oderbruch unter Wasser gesetzt hätte. Auch zweihundert Jahre lange Regulierungsarbeit kann die Hochwassergefahr nicht völlig bannen.
    Dies ist die schmalste Stelle des Mittellaufes, weshalb die Strömung noch einmal kräftig anzieht. Die Buhnen der Flußkurve (in Betonplatten statt der üblichen Steinschüttung gefertigt) gelten als beliebte Anglerplätze.


  • km 662,30 -
    Die Oder wird noch einmal schmal, um sich in der Kurve an Hohenwutzen vorbeizudrängen.
    )( Grenzbrücke ("Saldernbrücke")
    Anleger hinter der Brücke von Hohenwutzen, für Paddler nicht sehr einladend.
    < Hohenwutzen, an der sog. "Neuenhagener Insel", Einkaufsmöglichkeit. Steiniges Anlegen gleich hinter dem Dampfersteg oder im folgenden Kehrwasser.   ۩   Am Steg zeigt ein kleiner Obelisk, wie knapp der Ort 1997 der Flutung entging. Dahinter erinnert die Nachbildung einer Folienplane einmal nicht an die Sandsackstapler, sondern an die schon 1985-90 erfolgte Befestigung des Steilhanges, die dazu führte, daß es beim Hochwasser 1997 keine Hangrutsche gab.
    < Hotel und Restaurant "Zur Fährbuhne" am Dampfersteg, Tel. 033 368 / 5050 (hochpreisig, Okt.-April Di Ruhetag)
    Kaianlage von Osinów Dolny.
    > Osinów Dolny (Niederwutzen), Geldumtausch, typischer Grenzbasar ("Oder-Center-Berlin") in einer Fabrikruine; "Ort der Friseure"; wers braucht, kann ggf. im kleinen Seitenarm rechts hinter der Brücke, noch vor den Kaianlagen, am Hafenschild anlegen. Aufsicht am Boot lassen! Ein Granitstein am Ufer nahe der Brücke markiert mit genauen Koordinaten den "westlichsten Punkt Polens".
    Die Brücke selbst wurde 1954-57 wiederaufgebaut, blieb dann aber - wie die Neurüdnitzer Brücke - jahrzehntelang für den Verteidigungsfall den Militärs vorbehalten und Normalbürgern versperrt. Erst seit 1993 gibt es hier einen Grenzübergang, nachdem die Anwohner beider Seiten diesen nachdrücklich gefordert hatten [3].
    Hinter der Brücke wird die Landschaft schnell wieder weit. Vorsicht: Auf den nächsten km sind die Buhnenköpfe mit dünnen Steinschüttungen verbunden, daher ist es nicht leicht, bei NW ins Kehrwasser zu gelangen. Dort, wo Enten und Möwen auffällig in einer Reihe "schwimmen", stehen sie auf den Steinen!


  • km 664,9 - < nacheinander zwei Einfahrten zu früheren Schleusen, die einmal in den Finowkanal führten, aber schon vor Jahrzehnten zugeschüttet wurden und heute vom Deich überbaut sind. Die Einfahrten dienen als Sportbootliegeplatz; hinter dem Deich folgt die Straße "Alte Schleuse" dem früheren Kanalverlauf.
      ۩   Rechts auf dem Trockenhang fällt ein hohes, zwischen Pappeln stehendes, kruzifix-ähnliches Denkmal ins Auge, einen aufsteigenden Adler stilisierend, das an eine im Jahre 972 stattgefundene Schlacht zwischen deutschen und polnischen "Grenztruppen" erinnern soll, die die Polen für sich entschieden. Da die Schlacht vom Gründer des polnischen Königsgeschlechts geführt wurde, hat sie im polnischen Bewußtsein den Stellenwert, den die Schlacht im Teutoburger Wald für die Deutschen hat. Deshalb wird die These, sie habe gerade hier stattgefunden, in Cedynia mit Inbrunst vertreten, obwohl ihr genauer Ort umstritten ist.
    Halbrechts voraus auf den Höhen die Spitze des Kirchturms von Cedynia.


  • km 667,0 -
    Bei den Schildern geht es in die Alte Oder und zur "HoFriWa".
    "Alte Oder" = Oder-Havel-Kanal
    • nach 0,5 km [ ] "Stromoderschleuse" (Ostschleuse), Tel. 03368 / 223 oder Hebel im Unterwasser bedienen, Schleusenwart antwortet
        ۩   Die Stromoderschleuse ist eine Sonderkonstruktion, die den Pegelausgleich nach beiden Seiten ermöglicht. Die Oder hat im Lauf der Jahrzehnte so viel Sand im Bett abgelagert, daß man aus dem Bruch normalerweise in die Oder hinauf schleust. Bei starkem Niedrigwasser der Oder kehren sich die Verhältnisse um: dann müssen die Schiffe wie bei anderen Flußmündungen in den Hauptstrom hinab geschleust werden. - Bis 2007 befand sich im Unterwasser der Ostschleuse ein Schiffs-Grenzübergang.
    • nach 0,7 km ╠ "Westschleuse" zur Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße
    • nach 1,1 km (OderHavelKanal-km 91,9) > Hafen Hohensaaten (von den Anwohnern nur "Saaten" genannt), Anlegen im Oberwasser rechts neben der blauen Plane mit der mobilen Hausbootwerbung vor der hellen Fassade des Hauses "Am Wasser 2". Gaststätten und Lebensmittelläden gibt es leider nicht mehr.   ۩   neugotische Dorfkirche (1860) mit spätklassizistischer Einrichtung der Erbauungszeit.
    • nach 5,2 km (OderHavelKanal-km 87,0) < "Marina Oderberg" auf dem Gelände der 2015 geschlossenen Schiffswerft, Hotel, Restaurant, Tel. 033 369 / 75540, 75542, 75548.
    • nach 6,2 km (OderHavelKanal-km 86,0) > WWR Oderberg; am Hang Betonbandagen, die das Abrutschen des Berghanges auf die Stadt verhindern sollen. Bitte vorher anmelden: Jörg Tietsch, 0152 / 3694 8046. "Kleiner kostenpflichtiger Wasserwanderrastplatz für Wasser- und Fahrradwanderer am Stadtrand von Oderberg. Das Sanitärgebäude wird nach einer telefonischen Anmeldung (Nummer hängt dort aus) aufgeschlossen." (Zitat Christian in https://outscout.org/map.php vom 10.8. 2015) Zeltwiese, Feuerstelle, Kastanienblüte, trockener Frühstückstisch mit Blick aufs Wasser. Zur Innenstadt acht Minuten zu Fuß. Dort vor der Straßenbrücke der Museumsdampfer "Riesa", der 1901 unter dem Namen "Hohenzollern" den Kaiser Franz Joseph durch die Böhmische Schweiz gefahren hat. Binnenschifffahrts-Museum (April-Okt. 10-17, Nov.-März 10-15 Uhr), beides vom Wasserwanderrastplatz gut erreichbar. Am linken (Nord-)Ufer östlich der Brücke das nette "Café Hier & Jetzt", Sa, So und feiertags 12-19 Uhr (2020). In der Angermünder Straße 7 die kleine alteingesessene "Oderberger Kaffeestube" mit hausgemachtem Eis und Kuchen (2021 Mi-So und feiertags 13-17 Uhr, montags und dienstags geschlossen). Auf dem Marktplatz steht (2019) mittwochs 9.30-10.30 Uhr ein Fleischereiauto (Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Butter, Brot, Konserven, Milch, sonst keine Getränke).
      Die neogotische Kirche oben auf dem Berg (1855 von Stüler, Einrichtung und Ausmalung aus der Bauzeit) ist ein selten gut erhaltenes Ensemble der sog. "preußischen Einheit" aus Kirche, Schule und Rathaus, wie sie, von Stüler um 1860 konzipiert, mehr als drei Jahrzehnte den preußischen Kirchenbau bestimmte [4]. Sie ist in "Zwickelmauerwerk" gesetzt, dem Höhepunkt und Ausklang der Feldsteinbaukunst in der Uckermark um die Mitte des 19. Jh.: während der überall herumliegende Feldstein für Fundamente und das tragende Mauerwerk genutzt wurde, betonte man wichtige Mauerteile wie Türme, Eckverbände, Tür- und Fensterlaibungen durch leichter zu mauernden, wenn auch teureren Backstein und lockerte die Wände zudem durch schmückende Backsteinfriese und -gesimse auf. Die Feldsteine wurden paßgerecht ausgesucht, sorgfältig behauen und die Zwickel zwischen den großen Steinen kunstvoll mit Splittern verkeilt - ein bewußter Rückgriff auf die Klosterbaukunst des 13. Jh., die in der Uckermark viele Dorfkirchen hinterließ. Leider ist die Stadtkirche seit 2015 baupolizeilich gesperrt, weil sie 1999 aufwendig mit Holzschutzmitteln saniert worden war, die inzwischen als "gesundheitsschädlich" deklariert sind. Sie muß nun erneut aufwendig saniert werden. Beachte die Wetterfahne! Im Fernglas entdeckt man im geschwellten Segel ihres hübschen Schiffes ein kleines - Hakenkreuz. Es wurde bei einer Sanierung 1934 von euphorischen "Deutschen Christen" angebracht. Bei der Sanierung 1999/2000 entschloß man sich, es nicht auszulöschen, sondern als Mahnung zu erhalten, getreu den biblischen Klageliedern 5,7: "Unsere Väter haben gesündigt und leben nicht mehr, wir aber müssen ihre Schuld tragen." [5]

      "Niemand sollte verabsäumen, von hier aus einen Tag oder noch besser deren zwei zu einem Abstecher nach Oderberg und Niederfinow zu verwenden. ... In Oderberg tritt die Hügelkette fast unmittelbar an das rechte Ufer heran. Eine richtige Bergstraße zieht sich am Abhang hin, wir befinden uns in der sog. Oderberger Schweiz, unstreitig dem landschaftlich schönsten Stück an der Oder. Man versäume nicht die etwa dreistündige Wanderung zum Pimpinellen-Berge, der höchsten Erhebung. ... Herrlich ist die Aussicht über Hügel, Wald und Wasser." (Führer auf den deutschen Wasserstraßen Heft 5: Die Oder, ca. 1931, S. 52) Die Neuerrichtung des im Krieg gesprengten Aussichtsturms ist in den kommenden Jahren geplant. Der Besuchermagnet Niederfinows ist im Artikel Wunder der Technik - Das Schiffshebewerk Niederfinow beschrieben.

      Zum Einsetzen "Parken vor dem Schleusenhaupt der Ostschleuse, Zufahrt entweder über die Brücke von Hohensaaten aus oder über die Straße, die von Hohenwutzen kommt. Mit Bootswagen über den Deich und die Vorlandwiese, je nach Wasserstand 100 bis 200 Meter. Geo-Koordinaten: 52.832682 N / 14.138905 E." (flussinfo.net)


  • km 670,3 - rechts auf der Höhe der Kirchturm von Lubiechów Górny (Hohenlübbichow). Die absterbenden Weiden am linken Ufer sind ein beliebter Sitzplatz für Kormorane.


  • km 673,5 - Einfahrt zum früheren Bellinchener See, nur etwa 800 m bis zum Schöpfwerk befahrbar. Danach auf dem rechten (auf der Seite der Niederung liegenden) Kanal "Rów Główny" (Höhenrandkanal) noch 1500 Meter Weiterfahrt bis zur Brücke von Markocin (Markenthun) möglich, aber 4 m eingesenkt und kaum mit Blick auf die Hänge.
    >   ۩   Reservat "Pontische Hänge" mit Steppenwald, ältestes NSG an der Oder (seit 1927). Die damals noch weithin offenen, bis 70 m hohen Lehmhänge wucherten nach 1945 mit Wald zu. Während in den Talgründen Buchen dominieren, stehen an den Hängen Stiel- und Traubeneichen, durchsetzt von Robinien, die sich in den Nachkriegsjahren, als es keine Forstwirtschaft gab, hier festsetzten und seitdem nicht mehr wegzukriegen sind [6]. Weht zur Robinienblüte im Mai/Juni ein schwacher Ostwind, zieht der Blütenduft des weiß überzuckerten Hangwaldes über die Oder hin. - Vom Schöpfwerk oder von Markocin aus bietet sich eine 4,5 km lange Wanderung entlang der oberen Hangkante an (weiß-grün-weiße und weiß-blau-weiße Markierung; der Rückweg unten am Deich ist nur 1,5 km lang). Der Weg beginnt und endet mit Aussichtspunkten. Botaniker können die mediterranen Flaumeichen suchen, die nahe Markocin ihren einzigen polnischen Standort und zugleich den nördlichsten Standort überhaupt haben [7], Geologen am Wegrand Geschiebe sammeln und Nagelstiefelfreunde die sowjetischen Schützengräben vom Februar/März 1945 verfolgen. An Sommertagen Wasser mitnehmen - an den Hängen herrscht spürbares Steppenklima! Man sollte den Weg nicht verlassen, da in den Hängen noch Blindgänger aus dem Krieg stecken und die Pflanzen vor gewissenlosen Sammlern schützen. - Die erste (und schönere) Aussicht erreichen Paddler auch vom Schöpfwerk aus, wenn sie den Weg an den Reservatsschildern vorbei in den Wald gehen und nach wenigen Schritten der weiß-grün-weißen Markierung mit dem kleinen weiß-blauen Pfeil aufwärts folgen. Sie stehen dann 50 m über Oderniveau.




Im Nordwesten, am Hang der anderen Talseite, ist in der Ferne Stolpe mit seinem massigen Bergfried zu sehen und das erste mal stören Windkraftwerke den Blick.


  • km 676,3 - Kiesgruben-Seen (= "Żwirownia"), × für Sportboote gesperrt. In den 1990er Jahren versorgten die Schüttgutfrachter von hier aus die Großbaustellen Berlins. Die beim Baggern gefundenen eiszeitlichen Mammutknochen und einige der entdeckten Bernsteinstücke sind im Regionalmuseum von Cedynia zu besichtigen.

Am Nordufer der Kiesgrube ist ein schöner Pausenstrand. Für ein Biwak wäre es durch den Baggerbetrieb zu laut. Einfahrt zur Kiesgrube. Hier am Südufer steht das Schild, das die Einfahrt für Sportboote verbietet.


  • km 680,5 - Am linken Ufer neben dem Eiswachthaus (hier sitzen im Winter die Deichläufer, die vor Eisstau warnen sollen) ein 11 m hoher Vogelbeobachtungsturm (2014). An dieser Stelle trennt ein Deich den sich südwestlich dehnenden Trockenpolder, der nicht überflutet wird, vom nordöstlich anschließenden Naßpolder, der im Winter das Hochwasser auffängt. Das ist nicht vom Boot, wohl aber vom Turm aus zu sehen, dazu das Treiben von Trauerseeschwalben, die in einer Kolonie am Altarm hinterm Deich nahe des Eiswachthauses leben. Fernglas mitnehmen!


  • km 681,4 - Blick über das Oderbruch: Vor dem Höhenrücken verläuft die HoFriWa. Massive Sperrwerkskonstruktion. Blick vom Deich nach Polen hinein.

    < █ Stützkower Wehr, vom Deich schöner Blick über den Criewener Polder und die Oderlandschaft. Daneben ein neu errichteter Beobachtungsturm für Vögel (März/Apr + Sept/Okt Enten- und Watvogelzug, am besten morgens, und Kranichzug am Abend.)


  • km 682,2 - ╠ Altarm (das Herrenwasser), 1 km stromauf das Dorf Piasek (Peetzig). Anlegen hinter den Kleingärten. (Im August 2014 wurden hier alle Uferweiden gefällt, eventuell folgen Baumaßnahmen.) Im gelben Haus an der Straßenkurve der Lebensmittelladen "Iwona". Nach der anderen Seite schlichte Dorfkirche der 2. Hälfte des 19. Jh., die Mauern der Uferseite tragen noch Einschüsse von 1945. An der Südostwand modert die letzte Bank des "alten" deutschen Gestühls. Der frühere Gutshof, noch 100 m weiter, ist heute die Pension "Leśniczówka", Tel. 0691 041 983, für den Notfall, weil nur mit Landtransport erreichbar. Verständigung in gebrochenem Deutsch. Kein Frühstück, aber mit Küche sowie Abstellraum für Fahrräder und Boote und kleinem "Muzeum Etnograficzne".


Auf polnischer Seite bis Widuchowa erneut Steilhänge, während auf deutscher Seite das Oderbruch flach unter einem endlos weiten Himmel liegt.

Steile Ufer im ersten Herbstlaub. Weites Land, weiter Himmel ...


  • km 684,2 - > Gehöft Raduń (Raduhn) als letzter Rest des früheren Dorfes. Raduhn wurde 1945 vollständig zerstört, die Ruine des Schlosses später abgebrochen, die Reste der Kirche vom Hangwald überwuchert. - An den folgenden Hängen des rechten Ufers pontischer Trockenrasen und wärmeliebender Stieleichen-Hainbuchen-Wald.
    Links voraus die Schornsteine und Gasfackeln des Petrolchemischen Kombinates Schwedt, rechts voraus im Grün des Hanges das Kirchlein von Zatoń Dolna.



  • km 687,3 -
    Hinter Zatoń Dolna ist der Deich erneuert und liegt wenig einladend unter den schönen Hängen.
    Zatoń Dolna
    > Zatoń Dolna (Niedersaathen), nach der Vertreibung der Deutschen nach Kriegsende mit ostpolnischen Vertriebenen besiedelt, die aus Dörfern um die ukrainische Stadt Tarnopol stammen. - P Anlegen am grünen Schwimmsteg. Wenige Schritte hoch der Infopunkt "wiejski kocur" mit Kaffee, Kuchen und deutschsprachigem Infomaterial (= "Dorfkater", der Name nimmt Bezug auf die frühere Gaststätte "Waldkater" = "Leśni kocur" im "Tal der Liebe"). Es wird deutsch gesprochen, evtl. auch Vermittlung von Unterkunft. Der Inhaber hat selbst einen (Motor)Katamaran und fährt mit ihm im Urlaub auf Oder und Finowkanal. Der heutige Kater heißt "Frieda" und schmust gern :)   ۩   kleine Fischerkirche von 1711, ein barocker Zentralbau mit Turm von 1830 (Fotomotiv! Bestes Fotolicht vormittags bis mittags.) Vom alten Friedhof schöne Blicke aufs Odertal. Zum nahen "Tal der Liebe" (Dolina Miłości) siehe km 688. Es empfiehlt sich, einen Nachmittagslandgang 500 m abwärts dorthin zu machen.



    Das Saathener Wehr ist kaum auszumachen, so weit sind die Ufer jetzt voneinander entfernt.
    ╣ Seitenarm mit █ "Saathener Wehr", Flutwehr für die Schwedter Polder, und Eiswachthaus.
    Die Oder durchbricht hier die Höhen der Angermünder Endmoräne; nirgends ragen die Hänge so hoch auf wie hier. Wandert man die Dorfstraße von Zatoń Dolna 20 Minuten bis zum Abzweig von der Hauptstraße den Hang hinauf, hat man - 100 m über Oderniveau - den Blick auf die Chemieanlagen von Schwedt und weit in die hügelige Uckermark hinein. Bestes Fotolicht vormittags und mittags.


  • km 688,0 -   ۩   > am Hang das Tal der Liebe (Dolina Miłości), ein nacheiszeitliches Erosionstal im Oderdurchbruch durch die Endmoräne, bis 1945 parkähnlich gestaltet; besonders lohnen Frühjahrsblüher und Herbstfärbung. Hier, am höchsten Punkt der "Angermünder Endmoräne", gestaltete eine Gutsbesitzerfamilie um 1860 ein nacheiszeitliches Erosionstal zu einem Landschaftspark ähnlich dem Seifersdorfer Tal bei Dresden. Nach dem Krieg jahrzehntelang verwildert, wird die Anlage seit 2010 schrittweise wiederhergestellt. Das eigentliche Tal mit seinen steilen Waldhängen erinnert mehr an deutsches Mittelgebirge als an norddeutsches Flachland. Zwei Aussichtspunkte, davon einer gleich die Holztreppe hoch an der Oder ("die Bastei"), befinden sich am Weg mit der roten Markierung. Der andere, der "Berg des Gedenkens" (Wgórze Pamięci), liegt oben an der Hangkante. Die polnischen Restauratoren haben ihn bewußt belassen, wie sie ihn vorfanden: ein Kreis aus Findlingen mit deutschen Namen ("Goethe", "Bismarck", "Hindenburg" usw.) und ein steinerner Tisch mit der Umschrift an der Platte: "Deutschland Deutschland über alles"...
    Die abgestorbene Pappel am rechten Ufer bei km 688,8 (am polnischen Grenzpfahl 689) zeigt anschaulich die Wucht der Winterüberschwemmungen: ihr weiches Kernholz ist vom Treibeis bis auf die harte Außenschale ausgeschliffen worden.


  • km 690,5 -
    Die Brücke von Schwedt nach Krajnik Dolny
    Das Anlanden ist nur schwer möglich.
    > Krajnik Dolny (Niederkränig), Dorfladen und Geldumtausch. Von hier aus fährt die Buslinie 492 Schwedt - Chojna mit Kleinbussen zum Schwedter Bahnhof; es gilt (auch auf polnischer Seite) der deutsche VBB-Tarif. Höflich den Fahrer fragen, ob er auch Faltboote mitnimmt.
    )( "Grenzbrücke" Krajnik Dolny-Schwedt, hier könnte man bei passendem Wasserstand anlegen.
    "Einsetzen beschwerlich, aber möglich in Altarm beim Imbiß direkt links hinter dem alten Grenzübergang. Imbiß sowie diverse Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, es wird meist deutsch gesprochen." (flussinfo.net)


  • km 690,8 - ╠ Altarm nach Krajnik Dolny.
Schönes Steilufer hinter Krajnik Dolny.
> schönes Steilufer mit Wald, gelegentlich Anlandestellen, aber nicht als ▲ geeignet, da eine stark befahrene Straße immer näher an die Oder heranführt. Auf dem Hochufer Reste sowjetischer Schützengräben aus den Kämpfen des Februar/März 1945. Entgegen aller militärischen Regeln haben sie keine Knicke, sondern ziehen sich schnurgerade die Hangkante entlang: die sie gruben, waren sich sicher, niemals mehr aus dieser Stellung vertrieben zu werden.



  • km 695,2 - Hier mündet die Rurzyca in die Oder. Blick von der alten Straßenbrücke der Rurzyca Richtung Oder. Blick von der alten Brücke die Rurzyca hinauf auf die neue Straßenbrücke.   Rurzyca (Röhricke), mindestens 4 km stromauf befahrbar, vielleicht sogar (schmaler werdend) 7 km bis zur Brücke zwischen den Dörfern Nawodna und Garnowo; die 6-km-Weiterfahrt zur Stadt Chojna dürfte nicht machbar sein (sehr schmal, viele Baumhindernisse). Verschilfte Ufer.


    Ab der Mündung der Rurzyca ragen bis zur Stromteilung bei km 704 alle 400 - 800 m Fischreusen am rechten (Ost-)Ufer in den Strom hinein. Es ist nicht gewährleistet, daß man überall am Ufer passieren kann.


Beobachtungsturm für zur Vogelbeobachtung, daneben alte Schleuse ins Oderbruch.


< Aussichtsturm zur Beobachtung des abendlichen Einfalls der Kraniche März/April und Sept./Okt.




  • km 697,00 -
    "Ognica begrüßt die Matrosen", aber für Paddler keine Anlandemöglichkeit. Hinter der Kaimauer folgt eine Betonrampe, die man zum Anlegen nutzen könnte.
    Nightclub "Angelica", da bekommt der Willkommensgruß auf dem Anleger doch eine ganz andere Bedeutung. ;-)
    Hier könnte man anlegen. Durch die Lücke in der Flutmauer kommt man ins Dorf.
      > Ognica (Nipperwiese), Anlegen an der grasbewachsenen Schrägrampe hinter der Kaimauer. (Nur bei höherem Pegel gefahrlos - bei Niedrigwasser lauert am Ende der Rampe eine 30 cm hohe Spundwand im Wasser!) Der 2009 noch fotografierte "Nightclub Angelica" am Anfang der Kaimauer war 2014 ein ganz normales "Pensjonat", bot Übernachtungen, stand aber gleichzeitig zum Verkauf. Offenbar hat die tückische Schrägrampe viele Matrosen abgehalten... - Zum Dorfladen Sklep spożywczo-przemysłowy "u Jacka" (bei Jacek) die Rampe zur Dorfstraße hoch und diese rechts. Vom Dorfplatz nach rechts (Richtung Krajnik Dolny) nach wenigen Schritten ein weiterer Laden. Am Dorfplatz ein Gedenkstein zum 25. Jahrestag der polnischen Oder-Grenztruppen (1970). (Die polnischen Grenztruppen (WOP) führten entlang der Oder ein straffes, dicht gestaffeltes Wachsystem. Sie bildeten den Schutzschild des polnischen Traumas, daß die Deutschen erneut einmarschieren und die 1945 Polen zugesprochenen Gebiete wieder in Besitz nehmen könnten. Da die WOP-Truppen gegenüber den Anwohnern ähnlich weitreichende Befugnisse hatten wie die Grenztruppen der NVA gegenüber DDR-Bewohnern im Grenzgebiet zur BRD (Besuchsverbote Außenstehender, Passierscheinkontrollen, willkürliche Ausweisungen usw.), dürfte das Denkmal mehrdeutig sein.)
      ۩   Die kriegszerstörte Feldsteinkirche des 13. Jh. mit ihrem 20er Jahre-Anbau wurde 1978/79 wiederhergestellt. Über den alten Dorfkern ist der Krieg hinweggewalzt; auf den Hinterhöfen überlebten noch ein paar alte Tabakscheunen mit den langen senkrechten Lüftungsschlitzen in der Verbretterung des Dachgeschosses, die der Trocknung der Tabakblätterbündel dienten. Nach der Übernahme durch Polen 1945 haben die neuen Siedler keinen Tabak mehr angebaut.



Schöner Herbstwald am Steilufer hinter Ognica. Gelegentlich gibt es Anlandemöglichkeiten am Steilufer ... ... mit schönen Biwakplätzen oben im Wald.


> steigen die Oderhänge direkt aus dem Wasser auf.


"Ich halte mich am rechten Ufer. Vorsicht auf Höhe von Widuchowa: rechts liegen alte Steinschüttungen (Buhnen?) weit in den Fluss hinein. Sie waren überspült, erzeugten aber deutliche Verwirblungen und waren letztendlich so flach, dass mein Steuer aufsetzte." (freundl. Mitteilung von Christiane, April 2023)

  • km 703,00 - > Widuchowa (Fiddichow), der Motorbootsteg bei km 701,8 gehörte zum örtlichen Schifffahrtsamt. Diese Stelle vorm Hafen des Wasserstraßenamtes lädt zum Anlegen ein, aber man läuft 10 Minuten ins Dorf. Der Fischer von Widuchowa. Auch Widuchowa begrüßt die Matrosen mit einem Schild auf der Kaimauer. Nach der Kaimauer kommt ein Sportboothafen, aber außerhalb der Saison ist man hier eingesperrt. Gleich dahinter ist die alte Fährstelle. Anlegen an der alten Fährstelle, gleich hinter der Kaimauer. Der Dorfladen an der Fährstelle. Unter dem Überdach kann man sitzen und essen, was man vorn gekauft hat...   P Anlegen ↕ direkt hinter dem Hafen am Steinpflaster der alten Fährstelle möglich, besser als in Ognica; gleich daneben ein Lebensmittel- und Hauswirtschaftsladen "Sklep spożywczo-przemysłowy", Kiosk und Dixie-Klo. - Einkaufsmöglichkeiten und Apotheke. Im grünen Haus am Stadtplatz neben der Kirche ein kleines Restaurant; evtl. ist weiter oben am Sportplatz ein Bauernmarkt.   ۩   Feldsteinkirche des 13. Jh. mit barockem Turm (Landmarke). Im freistehenden Glockenstuhl neben der Kirche die gesprungene Glocke von 1787, die lt. Inschrift ursprünglich für die Stadt Greifenhagen / Gryfino, km 718, gegossen worden ist. Die Altstadt wurde 1945 so stark zerstört, daß der Ort das Stadtrecht verlor; nur ein paar Fachwerkhäuser am oberen Ende der Straße ul. Grunwaldzka bezeugen, wie Fiddichow früher einmal aussah. Biegt man hinter den Fachwerkhäusern die Hauptstraße Richtung Kostrzyn nach rechts, sieht man an der Straße ul. Robotnica, schräg gegenüber der Feuerwehr, neben dem städtischen noch den ummauerten alten Jüdischen Friedhof. Wo sich früher Grabstein an Grabstein drängte (die Gemeinde war groß, der Friedhof klein), wuchern heute Gestrüpp und Bäume. "Mißtraut den Grünanlagen!" (Heinz Knobloch)

    Wer sich die Beine vertreten will, kann auf die nördlich der Stadt liegenden Wendenberge = Sarbskie Górki wandern, die nördlich des Ortes 72 m über die Oder aufragen. Ihre Hänge sind mit Eichenwald, die Kuppen mit Steppenrasen bedeckt; die Aussicht reicht weit über das Odertal.

    Bis 2007 befand sich im Hafen von Widuchowa ein Schiffs-Grenzübergang (das deutsche Abfertigungshäuschen liegt gegenüber).


Alte Zollstelle gegenüber von Widuchowa. Beiderseitig flache Schilfufer vor dem Deich und darüber viel Himmel mit Platz für viel Wetter.


Bis Gryfino wird es jetzt sehr schwer, ▲ zu finden. Die Ufer mit Steinschüttungen verschilfen zunehmend. An Mai- und Juniabenden tönt aus der Niederung das Meckern der Laubfroschpopulation von Widuchowa.


  • km 704,10 -
    Mit diesem Wehr ist die Westoder abgetrennt.
     ◄►  Flußteilung der Oder:
    ╣   Westoder (Odra Zachodnia), █ Marienhofer Wehr (Jaz Widuchowa). Seine Durchfahrt ist durch Schifffahrtszeichen gesperrt! (Zwar ist das Wehr einen Großteil des Jahres befahrbar, was besonders von polnischen Angelbooten praktiziert wird. Bei unterschiedlichen Wasserständen in Ost- und Westoder kommt es aber zu einer lebensgefährlichen Walzenbildung, wodurch 2014 ein gekenterter Canadier durch die Feuerwehr geborgen werden mußte.)
      Ostoder.

Juni 2022: kein Pegelunterschied. Einige Angelboote. Das Anlanden ist vor dem Wehrtor sehr schwer möglich.





>>> flußabwärts zur Odra Wschodnia/Regalica (Ostoder) >>>


>>> flußabwärts zur Odra Zachodnia (Westoder) >>>




Verkehrshinweis

  • Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) - Regionalverkehr in Berlin und im Bundesland rundrum (Allerdings fahren viele Busse im Berliner Umland und gerade am Wochenende nicht immer mindestens stündlich. Die Fahrplanauskunft ermöglicht unter dem Button "Vorgaben fürs Umsteigen" verschiedene Umsteigegeschwindigkeiten. Die Standardeinstellung ist "normal" und kann z.B. auf min. 5 Min. gewechselt werden. Dies ist aber nur im Berliner Stadtgebiet sinnvoll, da die selteneren Anschlussverbindungen im Umland oft gut aufeinander abgestimmt sind (und man sonst 1 h oder mehr auf den Anschlusszug/-bus warten müsste). Die Fahrplanauskunft berücksichtigt auch alle Baustellen oder Ersatzverkehre sowie evtl. Verspätungen. Die VBB-Apps können hier heruntergeladen werden: VBB App für iPhone, Android, Windows. Tipps zur Faltbootmitnahme in Bahn und Bus hier. – Die Bahncard wird in Regionalzügen im VBB-Bereich zu 25 % Ermäßigung anerkannt.)


Legende

  • )( - Wegebrücke; )( - Straßenbrücke; )|( - Autobahnbrücke
  • ][ - Eisenbahnbrücke; ][ - Eisenbahnbrücke (stillgelegt)
  • - Fähre; - Seilfähre
  • ▲- Biwak; ▲C - Zeltplatz; ⌂ - Bootshaus; ۩ - Sehenswürdigkeit
  • ╣ - Einmündung von links; ╠ - Einmündung von rechts; ╩ - Mündung in
  • [ ]- Schleuse; [^] - Bootsrutsche; █ - Wehr; ▄ - Sohlschwelle; × - unfahrbar/gesperrt; ≈ - fahrbar
  • ◄► - Teilung; ►◄ - Zusammenfluss
  • < - links; > - rechts; = - geradeaus
  • <┐ - Umtragen, links aussetzen; ┌> - Umtragen, rechts aussetzen; ╔> - Umtragen, links einsetzen; <╗ -Umtragen, rechts einsetzen
  • ↑- abbauen und aussetzen; ↓ - aufbauen und einsetzen; ↕ - auf-/abbauen und ein-/aussetzen
  • ( ... ) - Symbole in Klammern = eventuell, z. B.: (≈) eventuell fahrbar, (▲) eventuell Biwakmöglichkeit
          - Nicht mehr vorhandene Gegebenheiten sind ohne Symbole als durchgestrichener Text dargestellt, solange man gewohnheitsmäßig noch damit rechnen würde,
    z. B: FähreWehrC-Platz. Bei weiterer Überarbeitung werden diese Einträge entfernt.
  • km 123,4 - In den Abschnitten der Naturschutzgebiete sind die km-Angaben grün hinterlegt, ggf. Einschränkungen beachten.
  • km 123,4 - Bei Stadtdurchfahrten sind die km-Angaben rot hinterlegt, es ist mit Ufermauern (Anlanden schwierig bis unmöglich), Schiffsverkehr und schwieriger Wellenbildung zu rechnen, ggf. Einschränkungen beachten.
  • km 123,4 - km 123,4 - gesperrte Abschnitte tragen in Schutzgebieten und Städten zusätzlich rote km-Angaben.
  • Ortsnamen sind fett geschrieben; bei ausländischen Gewässern folgen dahinter die deutschen Namen, falls vorhanden, kursiv in Klammern, z. B.: Wrocław (Breslau) an der Odra (Oder)




Quellen

  1. "Natur Westpommerns", Verlag OFICYNA IN PLUS Szczecin 2004, ISBN 83-89402-00-9, S. 371.
  2. Klaus Tempelhoff: Auf den Spuren der Eiszeit. Landschaftsformen an der Pommerschen Endmoräne. Geologischer Garten Stolzenhagen 2001.
  3. Elke Schmidtke: Schülerbegegnungen auf der Hohenwutzener Brücke. In: "Freienwalder Kreiskalender 1993", hrsg. von der Kreisverwaltung Freienwalde 1993, S. 69 f.
  4. Peter Schmidt: Kirchen in der Mark: Oderberg. In: "Potsdamer Kirche" 25/1989
  5. Wer angesichts des Zeichens nicht irritiert und betroffen über deutsche Geschichte nachdenkt, sondern die "Ausrottung des Faschismus mit Stumpf und Stiel" einfordert, findet in der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf ein reiches Betätigungsfeld.
  6. André Jander: Die Robinie (Robinia pseudoacacia L.), ein Charakterbaum des Kreises Märkisch-Oderland. In: "Jahrbuch 2018 Märkisch Oderland", Seelow 2018, S. 88-91.
  7. Wie die Flaumeichen über hunderte Kilometer kühles Land hierher kamen, wissen nicht einmal die Botaniker. Manche Forscher vermuten die Zisterzienserinnen des früheren Klosters Zehden (Cedynia) als Pflanzer des 13./14. Jh.


  • Die Beschreibung des Abschnitts bis Hohensaaten stützt sich auf Fahrraderkundungen der deutschen Seite im September 2013 und der polnischen Seite im Juni 2014. Der Abschnitt von Hohensaaten bis zum Marienhofer Wehr wurde mit dem Fahrrad im August 2014 abgefahren. Viele weitere Angaben basieren auf einer Bootsbefahrung im September 2009.
  • Hilmar Schmidt, Schwedt, ergänzte Hinweise zur Fundmunition in der Schwedter Querfahrt, zum "Zwischenoderland" und zur Befahrbarkeit des Marienhofer Wehres.
  • Die Kilometerangaben folgen dem amtlichen Wasserstraßenführer für die untere Oder "Informator nawigacyjny śródlądowych dróg wodnych granicznego i dolnego odcinka rzeki Odry", hrsg. von der Wasserstraßenverwaltung Szczecin (Regionalny Zarząd Gospodarki Wodnej w Szczecinie), Ausgabe 2009, und dem elektronischen Schiffahrtssystem "wrota Odry".
  • Der aktuelle Überarbeitungsstand ist unter der Überschrift genannt.


  • Geograficzny Atlas Polski dla klasy 8 i szkół średnich. Verlag PPWK Warszawa-Wrocław 1995, ISBN 83-7000-245-5


  • Bajcar, Adam: Reiseführer durch Polen. Verlag Interpress Warszawa 1980 (zu den Sehenswürdigkeiten des polnischen Abschnitts)
  • Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR: Bezirk Frankfurt/Oder. Henschel Verlag Kunst und Gesellschaft Berlin (Ost) 1980 (zu den Sehenswürdigkeiten des deutschen Abschnitts)
  • Deutscher Ruderverband: Führer auf den deutschen Wasserstraßen Heft 5: Die Oder. Wassersport-Verlag Berlin, ca. 1931 (zu Details der Streckenbeschreibung)
  • Braun, Dr. Michael: Die Brücke über die Oder bei Zäckerick. In: "Navalis", Zeitschrift zur Geschichte der Binnenschifffahrt, des Binnenschiffbaues und der Wasserstraßen, 6. Jahrg. 2/2009, S. 8-14 ("Seit gut 50 Jahren steht unweit der kleinen märkischen Gemeinde Neurüdnitz eine Eisenbahnbrücke funktionslos im Oderstrom. ... Einst mit recht quirligem Verkehr überzogen, stellt sie heute ein eigentlich überholt geglaubtes Sittenbild deutscher und europäischer Teilung nach dem letzten Krieg dar.")
  • Endemann, Wilhelm: Die Tabakpflanze. (= Die neue Brehm-Bücherei , Heft 144) A. Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt 1954, S. 42-47 (zu den Tabakscheunen der Uckermark)
  • Frischmuth, Ulrich: Ein stilles Tal an der Oder. In: "Viadrus. Heimatbuch für Bad Freienwalde (Oder) und Umgebung et Terra Transoderana", hrsg. von der Bad Freienwalde Tourismus GmbH 2012, S. 68-70 (zu dem Denkmal der 1. Polnischen Armee in Czelin, km 640.2, und dem Armeemuseum in Siekierki, km 652.6)
  • Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands: Mecklenburg/Pommern. Alfred Kröner Verlag Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7 (zu den Sehenswürdigkeiten des deutschen Abschnitts)
  • Heinrich, Gerd: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands: Brandenburg. Alfred Kröner Verlag Stuttgart 1995, ISBN 978-3-520-31103-0 (zu den Sehenswürdigkeiten und den deutschen Ortsnamen der Mitteloder)
  • Heydick, Lutz (Hrsg.): Historischer Führer Bezirke Potsdam, Frankfurt(Oder), Urania-Verlag Leipzig/Jena/Berlin(Ost) 1987, ISBN 3-332-00089-6 (Viele Details zu den Orten am Fluß)
  • Jonas, Bertold: Über das Schicksal der Denkmäler von Güstebiese / Gozdowice. In: "Königsberger Kreiskalender 2009. Das Heimatbuch für den Kreis Königsberg/Neumark", hrsg. von der Stiftung Heimatkreisarchiv Königsberg/Neumark in Bad Freienwalde 2009, S. 134-139 (zu den Sehenswürdigkeiten in Gozdowice, km 645.2)
  • Keller, Friedrich Eduard: Hip Hip Hurra! Straube´s Führer für Wasser-Wanderer auf den Wasserstraßen Deutschlands, II. Teil. Geographisches Institut und Landkarten-Verlag Jul. Straube, Berlin 1922, S. 111 ff. (Viele Details zu den Orten am Fluß)
  • Keller, Friedrich Eduard: Hip Hip Hurra! Straube's Führer für Wasser-Wanderer 1. Teil: Brandenburg und Oder. Geographisches Institut und Landkarten-Verlag Jul. Straube Berlin, 6. Auflage 1929, S. 368 (zu den Pfeilern der Überlandleitung von Güstebiese, km 639.9, die bereits hier erwähnt wird.)
  • Kerbs, Diethard und Schleußner, Sophie: Fotografie und Gedächtnis: Brandenburg. Eine Bilddokumentation. Be.bra Verlag Berlin 1997, ISBN 3-930863-23-5, S. 62 (zur Geschichte der Strominsel Küstrin-Kietz)
  • Kling, Wolfgang, und Lüderitz, Jörg: Neumark. Durch die alte Kulturlandschaft östlich von Oder und Neiße. Trescher Verlag Berlin, 1. Auflage 2015, ISBN 978-3-89794-304-9
  • Lüderitz, Jörg: Die Neumark entdecken. Durch die alte Kulturlandschaft östlich der Oder. Trescher Verlag Berlin 1997, ISBN 3-928409-60-3 (Sehenswürdigkeiten auf der polnischen Seite des Unterlaufs zwischen Kostrzyn und Widuchowa)
  • Matecki, Ryszard, u.a.: Spaziergang durchs Tal der Liebe. Federacja Zielonych GARA Szczecin 2013, ISBN 978-83-61233-35-0 (zum "Tal der Liebe" bei Zatoń Dolna, km 688, sowie S. 83-85 zu den Befugnissen der polnischen Grenztruppen "WOP" gegenüber den Anwohnern, angeführt in Ognica, km 697)
  • Mehlhardt, Dieter: Kirche Kienitz. (= Märkische Dorfkirchen, Nr. 98) In: "Potsdamer Kirche" 49/1980 vom 7.12. 1980 (zur Geschichte der Kienitzer Kirche, km 632)
  • Natur Westpommerns. Verlag OFICYNA IN PLUS Szczecin 2004, ISBN 83-89402-00-9, S. 252 f. (zum "Tal der Liebe" bei Zatoń Dolna, km 687), S. 345 ff. (zum Reservat "Bielinek", km 673), S. 371 (zum Reservat "Kostrzyńskie Rozlewiska", hier "Köstriner Flutgebiet" genannt, km 652 - km 661), S. 430 (zur Abflußmenge der Oder 1951-70 und zu den Naturschutzgebieten des polnischen Unterlaufs)
  • Pojezierze Myśliborskie. Przewodnik. (= Soldiner Seenplatte. Reiseführer.) Verlag Wydawnictwo Poznańskie, Poznań 1979 (Zu Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Dörfer des polnischen Ufers ab Kostrzyn, u. a. zu Stary Błeszyn, km 644.4, Stary Kostrzynek, km 661.0, Krajnik Dolny, km 690.7, und Ognica, km 697.0, und Widuchowa, km 703.0)
  • Rada, Uwe: Die Oder. Lebenslauf eines Flusses. Gustav Kiepenheuer Verlag Berlin 2005, ISBN 3-378-01079-7 (Viele Details zu den Orten am Fluß)
  • Rohde, Walter: Auf der Oder von Raciborz nach Schwedt. In: Kanu-Sport 3/2009, S. 26/27 (Übernachtungsstellen an der oberen und Mitteloder)
  • Ruperti, Oskar: Führer für Wanderruderer. "Wassersport"-Verlag Berlin 1910, S. 383 ff. (historische Streckenbeschreibung der Oder)
  • Ryslavy, Torsten, und Putze, Mathias: Zum Schwarzstorch (Ciconia nigra) in Brandenburg. In: "Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg. Beiträge zu Ökologie, Natur- und Gewässerschutz", Heft 3/2000, S. 88-96 (zum Schwarzstorch bei Genschmar)
  • Schlögel, Karl, und Halicka, Beata: Oder - Odra. Blicke auf einen europäischen Strom. Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-631-56149-2 (Viele Details zu den Orten am Fluß)
  • Schmook, Reinhard: Friedrich der Große im Oderbruch. In: "Jahrbuch Landkreis Märkisch Oderland 1997" (zum Oderdurchstich bei Hohenwutzen)
  • Spiegelberg, Karl: Das Oderstromsystem. Kulturlandschaft in Mitteleuropa. Eine Bibliographie. N.o.-Agentur "neue odersche" Verlags- und Medien GmbH Frankfurt/Oder 2001, S.145 ISBN 3-932756-86-X (Das Standardwerk zur Oder)
  • Steyer, Claus-Dieter: Marathon über die Geisterbrücke. Seit Jahrzehnten stillgelegter Oderübergang bei Neurüdnitz wird für Sportveranstaltung geöffnet. In: "Tagesspiegel" vom 17.7.1998 (zur Oderbrücke bei Neurüdnitz)
  • TourenAtlas Wasserwandern TA5 (Berlin-Brandenburg). Jübermann Kartographie und Verlag Uelzen, 3. Auflage 2005, ISBN 978-3-929540-58-1
  • Tourist-Führer Schlösser, Parks und Gärten. Tourist Verlag Berlin/Leipzig 1988, ISBN 3-350-00285-4 (zu den Sehenswürdigkeiten des deutschen Abschnitts)
  • Tourist-Führer Dome-Kirchen-Klöster. Kunstwerke aus zehn Jahrhunderten. Tourist Verlag Berlin/Leipzig 1988, ISBN 3-350-00281-1 (zu den Sehenswürdigkeiten des deutschen Abschnitts)
  • Tourist-Führer Museen, Galerien, Sammlungen, Gedenkstätten. Tourist Verlag Berlin/Leipzig 1987, ISBN 3-350-00290-0 (zu den Sehenswürdigkeiten des deutschen Abschnitts)
  • Tourist-Führer Naturdenkmale. Bäume, Felsen, Wasserfälle. Tourist Verlag Berlin/Leipzig 1990, ISBN 3-350-00284-6 (zu den Sehenswürdigkeiten des deutschen Abschnitts)
  • Tourist-Führer Technik. Zeugnisse der Produktions- und Verkehrsgeschichte. Tourist Verlag Berlin/Leipzig 1990, ISBN 3-350-00283-8 (zu den Sehenswürdigkeiten des deutschen Abschnitts)
  • Uhlemann, Hans-Joachim: Historisches vom Strom: Die Oder. Ihre Entwicklung vom Natur- zum schiffbaren Strom. Verlag Dr. Neufang KG Gelsenkirchen 1999, ISBN 3-924999-20-1 (zu Einzelheiten der Kilometrierung)
  • Vogel, André, und Herrmann, Gerd-Ulrich: "Der Sturm bricht los..." Die Kämpfe im nördlichen Oderbruch 1945. (= Seelower Hefte 4) Gedenkstätte / Museum Seelower Höhen 2005 (Zu den Kämpfen um Zäckerick / Siekierki, km 652.6, und um Güstebiese / Gozdowice, km 645.5, im April 1945 (S. 21-27), sowie zum Brückenbau bei Zollbrücke, km 650.7 (S. 23 Karte, S. 34 f. Text))
  • Winter, Heinrich: Der Großschifffahrtsweg Berlin-Stettin (Hohenzollernkanal). In: "Jahrbuch 1918 der Kreuzerabteilung des Deutschen Segler-Verbandes", als Manuskript gedruckt bei J. S. Preuss, Kgl. Hofbuchdruckerei Berlin 1918, S. 209-222 (Zahlreiche Details zu den Schifffahrtswegen der Unteroder zwischen Hohensaaten und Szczecin)