Litauen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Aussprache scheint anfänglich relativ kompliziert - vor allem, da sie sich erst mal nur schlecht aus dem Schriftbild ableiten läßt; es gibt eine Vielzahl diakritischer Zeichen.<br>
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Die Aussprache scheint anfänglich relativ kompliziert - vor allem, da sie sich erst mal nicht intuitiv aus dem Schriftbild ableiten läßt; es gibt eine Vielzahl diakritischer Zeichen.<br>
Wer allerdings verinnerlicht, daß ''š'' als ''sch'' und ''ž'' etwa wie in ''G''elee oder Gara''g''e ausgesprochen und daß ein ''i'' nach Mitlauten oder vor ''a, o, u'' mehr als ''j'' gesprochen wird, der ist schon ein wichtiges Stück weiter. Die restlichen Zeichen regeln vor allem Länge und Betonung und können erst einmal ignoriert werden.<br>
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Wer folgendes verinnerlicht, ist schon ein wichtiges Stück weiter:
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* ''š'' wie ''sch''
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* ''č'' als ''tsch''
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* ''ž'' etwa wie in ''G''elee oder Gara''g''e
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* ''i'' nach Mitlauten oder vor ''a, o, u'' dient der Erweichung, wird also eher als ''j'' gesprochen
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*  ''-iai'' (oft an Wortende, sehr oft in Ortsnamen) etwa wie ''ej''
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Die restlichen diakritischen Zeichen regeln vor allem Länge und Betonung und können erst einmal ignoriert werden.<br>
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Ein paar rudimentäre Sprachkenntnisse sind jedenfalls immer wünschenswert! ''Guten Tag, Bitte, Danke'' und die Zahlen von 1-10 sollte man vielleicht in jedem Gastland beherrschen.<br>
 
Ein paar rudimentäre Sprachkenntnisse sind jedenfalls immer wünschenswert! ''Guten Tag, Bitte, Danke'' und die Zahlen von 1-10 sollte man vielleicht in jedem Gastland beherrschen.<br>
 
Online-Kurse mit Aussprachebeispielen, auch als mp3-download:
 
Online-Kurse mit Aussprachebeispielen, auch als mp3-download:
* http://www.loecsen.com/travel/0-de-67-1-24-kostenlos-sprachkurse-littauisch.html
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* ein kleiner [http://www.weltreisewortschatz.de/litauisch/ Grundwortschatz]
* http://www.weltreisewortschatz.de/litauisch/
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* [http://www.loecsen.com/travel/0-de-67-1-24-kostenlos-sprachkurse-littauisch.html schon etwas anspruchsvoller] - aber gut gemacht und hilft vielleicht, ein Gefühl für die Aussprache zu bekommen
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Die Anreise mit der Bahn wird als umständlich beschrieben, da keine durchgehenden Fernzüge zwischen Polen und Litauen verkehren (was hauptsächlich auf die unterschiedliche Spurweite zurückzuführen ist). Derzeit wird intensiv an einer Verbesserung der Bahnverbindung gebaut ([https://de.wikipedia.org/wiki/Rail_Baltica Rail Baltica]), so daß hier zukünftig auch Direktverbindungen zu erwarten sind.
 
Die Anreise mit der Bahn wird als umständlich beschrieben, da keine durchgehenden Fernzüge zwischen Polen und Litauen verkehren (was hauptsächlich auf die unterschiedliche Spurweite zurückzuführen ist). Derzeit wird intensiv an einer Verbesserung der Bahnverbindung gebaut ([https://de.wikipedia.org/wiki/Rail_Baltica Rail Baltica]), so daß hier zukünftig auch Direktverbindungen zu erwarten sind.
  
=== Inland ===
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Das Eisenbahnnetz ist nicht sehr dicht (trotzdem sind einige Paddelgebiete durchaus bahngünstig gelegen). Hauptsächlich findet der Überlandverkehr mit Bussen statt. Sofern die Bahnlinie ''durch'' den Ort führt, sind Bahnhof und Busterminal normalerweise örtlich günstig zueinander gelegen.)<br>
 
Das Eisenbahnnetz ist nicht sehr dicht (trotzdem sind einige Paddelgebiete durchaus bahngünstig gelegen). Hauptsächlich findet der Überlandverkehr mit Bussen statt. Sofern die Bahnlinie ''durch'' den Ort führt, sind Bahnhof und Busterminal normalerweise örtlich günstig zueinander gelegen.)<br>
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=== eigener PKW ===
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Zur Fußballeuropameisterschaft 2012 in Polen und (der damals noch undemokratischen, diktatorischen, glücklicherweise trotzdem nicht mit Ausrichtungsentzug bedrohten) Ukraine wurde die Autobahn von Berlin nach Warschau fertiggestellt (- wer weiß, was sonst passiert wäre...). Seitdem ist die Anreise mit eigenem PKW auf dem Landweg jedenfalls wesentlich angenehmer - die Anreise per Fähre lohnt sich wohl nur noch, wenn man relativ günstig zum Fährhafen wohnt. Das Stück von Warschau bis Augustów bzw. Suwałki zieht sich immer noch sehr in die Länge und ist recht stark befahren - wenn man es einrichten kann, fährt man es lieber abends bis nachts.<br>
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An der Strecke durch Warschau wird derzeit noch gebaut und die Beschilderung ist in beide Richtungen nicht ganz einfach zu interpretieren:<br>
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Auf der Hinfahrt folgt man besser der Beschilderung 8/E67 nach Białystok - nicht der nach Augustów! (hier ist eine andere Straße ausgeschildert, womöglich um die E67 zu entlasten). In Ostrów Mazowiecka verläßt man die E67 und fährt Richtung Łomża.<br>
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Auf der Rückfahrt folgt man der Ausschilderung nach Wrocław. Irgendwann (kurz vor dem Verzweifeln) ist dann doch noch die Autobahn nach  Poznań ausgeschildert.<br>
  
  
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In Litauen sind sehr viele Straßen (auch solche, von denen man es vielleicht nicht erwartet) Schotterpisten! Teilweise in gutem Zustand, oft aber auch sehr wellig; einzelne (absolute) Nebenstraßen wirklich auch sehr schlecht - alle aber, zumindest bei Trockenheit, sehr staubig! Zumindest auf Nebenstrecken ist der Verkehr eher gering. Das Tankstellennetz ist ausreichend dicht.<br>
  
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Übertriebene Angst um sein Auto muß man wohl nicht haben - jedenfalls nicht mehr als z.B. etwa in Frankreich (anders lautende Geschichten oder Vorurteile sind wohl noch tief in der Nachwendezeit verwurzelt). Man kann also den Wagen durchaus auch mal unbeaufsichtigt stehen lassen. Daß man die üblichen Vorsichtsmaßnahmen (hinsichtlich sichtbarer Wertsachen u.ä.) einhalten sollte, versteht sich eigentlich von selbst!...<br>
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In Litauen fahren zudem sehr viele große, PS-starke, relativ neue Wagen - der eigene Wagen wirkt also nicht wie die sprichwörtliche ''bunte Kuh''. Andererseits sollte man, sofern man sich auch etwas abseits der Haupttouristenrouten bewegen will, ein Auto besser auch als Gebrauchsgegenstand betrachten - ein nagelneues Sportcoupe wäre evt. nicht die erste Wahl...
  
  

Version vom 13:34, 29. Jul 2014

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

In diesem Artikel sind Informationen aufgeführt, die für Litauenpaddler von allgemeinem Interesse sind. Spezielle Seiten sind im TourenWiki und in den einzelnen Artikeln der Flüsse zu finden.

In Litauen herrscht Osteuropäische Zeit (OEZ) einschl. Sommerzeit, d.h. die Uhren werden zur Mitteleuropäischen Zeit um eine Stunde vorgestellt.

Der 24. Juni (Johannistag) wird, obwohl kein gesetzlicher Feiertag, viel begangen. Man muß damit rechnen, daß viele Läden geschlossen haben. Der 6. Juli (Tag der Krönung Mindaugas`) ist gesetzlicher Feiertag. Dann sind auch Büros geschlossen.

Litauen ist Zeckenbefallsgebiet; eine FSME-Impfung wird dringend empfohlen (das Baltikum hat, gemessen am Bevölkerungsanteil, die höchsten Infektionsraten Europas). Näheres zum Erkrankungsrisiko durch Zeckenbiß und zum Schutz davon im Artikel Zecken.

Insektengeplagte seien auf die Artikel Kriebelmücken, Mücken und Bremsen verwiesen.

Viele weitere Informationen kann man im Fernradlerforum: http://forum.bikefreaks.de und in den Radreiseberichten: http://www.swb.de/personal/elch/europa-karte.html erhalten.


Hinweis für Touristen, insbesondere Wanderer: Im Grenzgebiet Polen - Russland (Gebiet Kaliningrad) ist die „grüne Grenze“ an verschiedenen Stellen nur durch weit auseinander liegende Grenzsteine markiert. Wer die Grenze von Polen aus (auch nur für wenige Meter) illegal überschreitet, muss mit der Festnahme durch die russische Grenzpolizei und mehrjähriger Haftstrafe rechnen. Gleiches gilt für die litauisch-russische Grenze (Kurische Nehrung). Auf der ca. 4 km langen Grenze gibt es nach wie vor keinen (durchgehenden) Zaun im Bereich der Dünen.
Quelle: http://www.visumexpress.de/russland-reisen/russland.htm
Nachtrag 2014:
Da die Grenze zum Kaliningrader Gebiet mittlerweile eine EU- und Schengen-Außengrenze ist, ist diese auch entsprechend markiert und gesichert. Im Normalfall gibt es ein Grenzgebiet, welches nur mit Genehmigung betreten werden darf - direkt an die Grenze kommt man nur an touristisch relevanten Orten. Ein Grenzzaun gibt es allerdings (anders als etwa an der östlichen Grenze) nach wie vor nicht. Die Gefahr, versehentlich die Grenze zu passieren, ist trotzdem relativ gering.
Wer sich entlang des Grenzgebiets - vor allem im PKW - bewegt, muß mit häufigen Kontrollen rechnen (vermutlich wäre es dabei unvorteilhaft, allzu akzentfreies Russisch zu sprechen).
Wer auf Grenzflüssen paddeln möchte, braucht dafür ein Permit! Dieses ist aber relativ unproblematisch zu bekommen.


Den Freunden des Aufbaubieres zur Beachtung: Die zulässige Blutalkoholkonzentration auf dem Wasser beträgt in Litauen wie in allen baltischen Staaten 0,0 mg/g! (Dies wird aber - zumindest auf Leihboot-relevanten Gewässern - ganz offensichtlich nicht durchgesetzt...)


Klima

Vereisung in Winter und Frühjahr

Die mittlere Ostsee hat einen sehr geringen Salzgehalt von nur 7 Promille an der litauischen (zum Vergleich: 34 Promille an der deutschen Nordsee). Dazu kommt die nördliche Breite und die Abschirmung des Skandinavischen Gebirges, die warme winterliche Westwinde fernhält. Deshalb friert die mittlere Ostsee jährlich für mehrere Monate zu. Der Zeitraum schwankt stark: angesichts dessen, daß im Winter 2006/07 und 2007/08 selbst die nördliche Ostsee kaum vereiste, fällt es schwer, sich vorzustellen, daß sie in den Wintern 1939/40, 1941/42 und 1946/47 bis nach Dänemark hin völlig zufror. Bei den derzeitigen Mildwintern dürfte die Eisperiode nicht die mittlere Dauer haben, die sie noch vor 20 Jahren besaß; Daten liegen mir aber nur für die Zeit der 50er/80er Jahre vor. Im Folgenden möchte ich diese Richtwerte aufführen; die aktuelle Eislage können Frühlingspaddler dem Link http://www.imgw.pl/wl/internet/zz/baltyk/baltyk_lod.html entnehmen.

Die Küste Litauens friert nur in stärkeren Wintern zu. Nachdem erste Fröste bereits Ende Oktober zu erwarten sind, beginnt dies zwischen Ende Januar und Ende Februar. Der Höhepunkt der Vereisung wird erst Ende Februar/Anfang März erreicht.

Ende März tauen die Küstengewässer wieder auf. Das Kurische Haff trägt länger Eis: es friert Mitte bis Ende Januar zu und taut Mitte bis Ende März wieder auf. Der Eisaufbruch der Binnengewässer erfolgt vermutlich zwischen Mitte März (küstennah) und Mitte/Ende April (Binnenland und Seenplatte). Wer hier genauere Angaben hat, möge sie bitte eintragen. Der Aufbruch ist oft von starken Überschwemmungen begleitet.


Der Einzug der Jahreszeiten

Für die Urlaubsplanung ist von Bedeutung, ob man mit ähnlichem Wetter rechnen kann wie zu Hause oder z.B. für Sommerwetter zu früh oder zu spät anreist. Phänologische Daten bieten hier grobe Richtwerte:

Der Frühling schreitet in Europa von Südwest nach Nordost voran. Man kann damit rechnen, daß der litauische Frühling etwa drei Wochen nach dem Frühling in Südwestdeutschland beginnt, etwa zwei Wochen nach dem Frühlingsbeginn West- und Mitteldeutschlands und etwa eine Woche nach dem Einzug des Frühlings in Norddeutschland. Achtung, die Seen können dabei noch vereist sein! Der Sommer beginnt in Litauen etwa zur gleichen Zeit wie in Deutschland (und hat vergleichbares Wetter), während der Herbst mit seiner Laubfärbung den Zeitlauf des Frühlings wiederholt, nur jetzt in umgekehrter Reihenfolge. Er tritt also in Litauen eine bis drei Wochen eher ein als im deutschen Raum; Ende Oktober kann bereits der erste Schnee fallen.


Wassertemperaturen

Die mittleren Wassertemperaturen der litauischen Ostseeküste (außerhalb des Kurischen Haffs) betragen: April 3 °C, Mai 9 °C, Juni 14 °C, Juli 17 °C, August 18 °C, September 15 °C, Oktober 10 °C, November 4 °C.


Astronomie

Die maximale Tageslänge am 21. Juni (Sommersonnenwende) beträgt in Kaunas 17 ¼ Stunden. Die Dämmerung währt im Hochsommer sehr lange.

In Litauen tritt in etwa 5 % aller Nächte Polarlicht auf, am stärksten jeweils nach Mitternacht. Allerdings haben Hochsommerpaddler kaum die Chance, eines zu erleben, da die Dämmerung von Mitte Mai bis Ende Juli ein Nordlicht überstrahlt. Am besten sind sie zwischen Ende August und Mitte April zu sehen.


Landhebung

Die für Skandinavien so charakteristische Hebung des Landes als Folge der Eiszeit hat in den Baltischen Staaten geringere Werte; sie liegt in Estland noch am höchsten. In Litauen hebt sich das Küstenland mit höchstens 1 mm pro Jahr. Nautische Karten aus der Sowjetzeit dürften daher weiter ihren Wert haben.


Allgemeine Infolinks

  • "Infobalt", Verein für Informationen aus dem Baltikum: http://www.infobalt.de/ (lohnender Blick übern Tellerrand!)


Sprache

Die Aussprache scheint anfänglich relativ kompliziert - vor allem, da sie sich erst mal nicht intuitiv aus dem Schriftbild ableiten läßt; es gibt eine Vielzahl diakritischer Zeichen.
Wer folgendes verinnerlicht, ist schon ein wichtiges Stück weiter:

  • š wie sch
  • č als tsch
  • ž etwa wie in Gelee oder Garage
  • i nach Mitlauten oder vor a, o, u dient der Erweichung, wird also eher als j gesprochen
  • -iai (oft an Wortende, sehr oft in Ortsnamen) etwa wie ej

Die restlichen diakritischen Zeichen regeln vor allem Länge und Betonung und können erst einmal ignoriert werden.


Ein paar rudimentäre Sprachkenntnisse sind jedenfalls immer wünschenswert! Guten Tag, Bitte, Danke und die Zahlen von 1-10 sollte man vielleicht in jedem Gastland beherrschen.
Online-Kurse mit Aussprachebeispielen, auch als mp3-download:


Wer es kann, kommt allerdings auch mit Russisch sehr gut klar!
Litauer haben - anders als in Reiseführern oft behauptet - keinerlei Probleme, zum Zwecke der Verständigung mit Ausländern ins Russische zu wechseln - vor allem dann nicht, wenn man zuvor zeigt, daß durchaus auch rudimentäre Litauisch-Kenntnisse vorhanden sind (mit "Guten Tag. Ich kann kein litauisch." steht man schon ganz gut da!...).
Geschichtlich bedingt sprechen ältere Litauer meist sehr gut russisch. Bei jüngeren Menschen herrschen dagegen eher Englisch-Kenntnisse vor. Und öfter als vermutet, kann sogar jemand deutsch.


Übersetzungshilfen und Online-Wörterbücher:


Verkehr

öffentliche Verkehrsmittel

Anreise

Die Anreise mit der Bahn wird als umständlich beschrieben, da keine durchgehenden Fernzüge zwischen Polen und Litauen verkehren (was hauptsächlich auf die unterschiedliche Spurweite zurückzuführen ist). Derzeit wird intensiv an einer Verbesserung der Bahnverbindung gebaut (Rail Baltica), so daß hier zukünftig auch Direktverbindungen zu erwarten sind.

Inland

Das Eisenbahnnetz ist nicht sehr dicht (trotzdem sind einige Paddelgebiete durchaus bahngünstig gelegen). Hauptsächlich findet der Überlandverkehr mit Bussen statt. Sofern die Bahnlinie durch den Ort führt, sind Bahnhof und Busterminal normalerweise örtlich günstig zueinander gelegen.)
In der Bahn und in großen Überlandbussen gibt es auch mit umfangreichem Faltbootgepäck keine Probleme. Bei kleinen Bussen, bei denen das Gepäck im Fahrgastraum transportiert werden muß, kann es bei vollen Bussen evtl. problematisch werden - trotzdem ist auch hier eher mit einem Entgegenkommen zu rechnen. Der Transport großer Gepäckstücken scheint einfach noch zum Service zu gehören. Der Bus ist etwas teurer als die Bahn - beides aber relativ preiswert (Gepäck wird normalerweise nicht berechnet).

Daraus, daß man einen Ort in den Suchportalen nicht findet, darf nicht geschlossen werden, es gäbe keine Verbindung - normalerweise sind auch kleinste Orte per Bus zu erreichen! Hier muß man vor Ort am Fahrplan schauen oder nachfragen (ggf. könnte man auch in der lokalen Touristeninformation nach entsprechenden Verbindungen fragen).
(Fahrplan: D.D. - täglich, M.D.D. - schultäglich; Ortsangaben können grammatikalisch gebeugt sein, also ggf. eine verwirrende Endung haben)


Auto-Rückholer können auch trampen; dazu hält man nicht den Daumen raus, sondern die gerade Handfläche. Die Erfahrungen von Trampern waren meist gut:


eigener PKW

Zur Fußballeuropameisterschaft 2012 in Polen und (der damals noch undemokratischen, diktatorischen, glücklicherweise trotzdem nicht mit Ausrichtungsentzug bedrohten) Ukraine wurde die Autobahn von Berlin nach Warschau fertiggestellt (- wer weiß, was sonst passiert wäre...). Seitdem ist die Anreise mit eigenem PKW auf dem Landweg jedenfalls wesentlich angenehmer - die Anreise per Fähre lohnt sich wohl nur noch, wenn man relativ günstig zum Fährhafen wohnt. Das Stück von Warschau bis Augustów bzw. Suwałki zieht sich immer noch sehr in die Länge und ist recht stark befahren - wenn man es einrichten kann, fährt man es lieber abends bis nachts.

An der Strecke durch Warschau wird derzeit noch gebaut und die Beschilderung ist in beide Richtungen nicht ganz einfach zu interpretieren:
Auf der Hinfahrt folgt man besser der Beschilderung 8/E67 nach Białystok - nicht der nach Augustów! (hier ist eine andere Straße ausgeschildert, womöglich um die E67 zu entlasten). In Ostrów Mazowiecka verläßt man die E67 und fährt Richtung Łomża.
Auf der Rückfahrt folgt man der Ausschilderung nach Wrocław. Irgendwann (kurz vor dem Verzweifeln) ist dann doch noch die Autobahn nach Poznań ausgeschildert.


In Litauen sind sehr viele Straßen (auch solche, von denen man es vielleicht nicht erwartet) Schotterpisten! Teilweise in gutem Zustand, oft aber auch sehr wellig; einzelne (absolute) Nebenstraßen wirklich auch sehr schlecht - alle aber, zumindest bei Trockenheit, sehr staubig! Zumindest auf Nebenstrecken ist der Verkehr eher gering. Das Tankstellennetz ist ausreichend dicht.

Übertriebene Angst um sein Auto muß man wohl nicht haben - jedenfalls nicht mehr als z.B. etwa in Frankreich (anders lautende Geschichten oder Vorurteile sind wohl noch tief in der Nachwendezeit verwurzelt). Man kann also den Wagen durchaus auch mal unbeaufsichtigt stehen lassen. Daß man die üblichen Vorsichtsmaßnahmen (hinsichtlich sichtbarer Wertsachen u.ä.) einhalten sollte, versteht sich eigentlich von selbst!...
In Litauen fahren zudem sehr viele große, PS-starke, relativ neue Wagen - der eigene Wagen wirkt also nicht wie die sprichwörtliche bunte Kuh. Andererseits sollte man, sofern man sich auch etwas abseits der Haupttouristenrouten bewegen will, ein Auto besser auch als Gebrauchsgegenstand betrachten - ein nagelneues Sportcoupe wäre evt. nicht die erste Wahl...



Karten

  • für Liebhaber I: die alten deutschen Meßtischblätter 1:25.000 des früheren Ostpreußen/Memelland (des heutigen Südwest-Litauen) auf einer Seite der Uni Greifswald: http://www.unsere-ahnen.de/digi_buecher/ (entstanden z.T. vor 1884, da oft noch nach dem Ferro-Meridian orientiert) mit Legende - auf den Link zur "Übersichtskarte Ost" klicken


Übernachten

Das skandinavische Jedermannsrecht gilt in Litauen nicht. Allerdings wird das Zelten außerhalb von Nationalparks toleriert, wenn man die üblichen Sorgfaltsregeln einhält (bis vor wenigen Jahren gab es in Litauen gar keine "offiziellen" Zeltplätze!)


Medizinisches


Wetter und Klima

  • Mittelfrist-Seewetterbericht für Ost- und Nordsee (0,62 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz): 0900 / 111 6920 31


Wassersportlinks

  • Kategorie:Gewässer in Litauen (in diesem Wiki beschrieben) - Die Kategorie führt nur Gewässer auf, die einen eigenen Artikel haben. Eine Linksammlung weiterer Fahrtberichte und Streckenbeschreibungen ist im TourenWiki#Litauen zu finden.


Notrufnummern


(Notrufnummern 01, 02, 03 zugunsten der 112 evtl. abgeschafft?)


Literatur

  • Baedeker Allianz Reiseführer Baltikum. Verlag Karl Baedeker Ostfildern (Kemnat) 1994, ISBN 3-87504-566-1
  • DKV-Auslandsführer Band 7 "Nordosteuropa", DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg 2008, ISBN 978-3-937743-14-1
  • Langenheim, Henning: Mordfelder. Orte der Vernichtung im Krieg gegen die Sowjetunion. Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst 1999, ISBN 3-88520-732-X (Der Fotograf Langenheim besuchte mehrere Stellen der ehem. Sowjetunion, an denen Deutsche Juden ermordeten. Dabei entstand ein erschütternder Bildbericht über die Unauffälligkeit und das Vergessen von Stellen, an denen zehntausende Menschen starben. Orte um Kaunas und Vilnius werden besucht und beschrieben.)
  • * Reiseführer Litauen mit Kaliningrad. Reise Know How Peter Rump GmbH Bielefeld 2003, ISBN 3-8317-1152-6 (Der derzeit umfassendste deutsche Reiseführer von Litauen.)
  • Stritzky, Otto v., und de Pree, Marja de: Faltbootfahrt Neman - Nemunas - Memel. Weißrussland und Litauen. Verlag Otto v. Stritzky Kelkheim-Eppenhain 2005, ISBN 3-9808142-2-X (Faltbootfahrt auf der Memel durch drei Länder und ein zusammengebrochenes System. Siehe auch obigen Link!)
  • Williams, Nicola, u.a.: Estland, Lettland und Litauen. Lonely Planet Verlag Deutschland/Ostfildern 2006, ISBN 978-3-8297-1565-2 (Die bewährte Qualität des Lonely-Planet-Führers jetzt in deutsch! Wer Hintergrundinfos sucht, sollte diesen hier mitnehmen.)


Quellen

  • Atlas der Erdkunde für die 6. bis 11. Klasse der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule und der erweiterten Oberschule. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha 1990, ISBN 3-7301-0065-3 (zur Vereisungsdauer)
  • Böhnecke, Günther, und Dietrich, Günter: Monatskarten der Oberflächentemperatur für die Nord- und Ostsee und die angrenzenden Gewässer. Deutsches Hydrographisches Institut Hamburg 1951 (zu den Wassertemperaturen)
  • Diercke Weltatlas. Georg Westermann Verlag Braunschweig 1957 (zur Vereisungsdauer)
  • Friedemann, Christian: Leben wir unter kosmischen Einflüssen? Urania-Verlag Leipzig-Jena-Berlin (Ost) 1978, S. 92 (zur Häufigkeit des Polarlichts)
  • Haack Atlas Weltmeer. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha 1989, ISBN 3-7301-0010-6 (zum Salzgehalt der Ostsee und zu den drei Eiswintern des 20. Jh.)
  • Heyer, Ernst: Witterung und Klima. BSB B.G. Teubner Verlagsgesellschaft Leipzig 1984 (zur Andauer der "Weißen Nächte")
  • Schlegel, Kristian: Vom Regenbogen zum Polarlicht. Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg-Berlin-Oxford 1995, ISBN 3-86025-259-9, S. 147 (zur Häufigkeit des Polarlichts; übrigens ein lesenswertes Sachbuch zu allem, was am Himmel steht!)
  • Schnelle, Fritz: Pflanzen-Phänologie. Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G. Leipzig 1955 (zur Zuordnung der Jahreszeiten)