Kocher Pro&Contra: Unterschied zwischen den Versionen

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Über die Wahl von Kochern ist schon viel geschrieben worden - darum soll hier im Wesentlichen auf jene Aspekte eingehen, welche im Zusammenhang mit dem Tourenpaddeln von Relevanz sind.  
 
Über die Wahl von Kochern ist schon viel geschrieben worden - darum soll hier im Wesentlichen auf jene Aspekte eingehen, welche im Zusammenhang mit dem Tourenpaddeln von Relevanz sind.  
  
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= Grundsetzliche Überlegungen =
 
Zwar sind auch aus "Wasserperspektive" Packmaß und Gewicht (Kocher und Brennstoff) wichtig, aber verglichen mit Rucksackwanderern ist dieser Aspekt eher zweitrangig. Bedenkenswert sind der Preis sowie die problemlose Beschaffbarkeit von Brennstoff (auch von Brennstoffnachschub!).<br>
 
Zwar sind auch aus "Wasserperspektive" Packmaß und Gewicht (Kocher und Brennstoff) wichtig, aber verglichen mit Rucksackwanderern ist dieser Aspekt eher zweitrangig. Bedenkenswert sind der Preis sowie die problemlose Beschaffbarkeit von Brennstoff (auch von Brennstoffnachschub!).<br>
 
Darüber hinaus sollte der Kocher möglichst zuverlässig arbeiten.  
 
Darüber hinaus sollte der Kocher möglichst zuverlässig arbeiten.  
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= Einteilung nach Brenstofftypen =
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== Benzin ==
  
'''Benzin'''
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Der Hauptvorteil von Benzin ist die allgemeine Verfügbarkeit - Notfalls kann man den Brennstoff aus einem Reservekanister ''"abzweigen"''. Das nutzt dem Paddler zwar in der Praxis eher wenig, da man sich die erforderliche Brennstoffmenge wohl vor der Tour besorgen wird, ist aber dann von Vorteil, wenn man den Brennstoff wegen einer Flugreise o.ä. erst vor Ort besorgen kann - Benzin gibt es immer, und zwar an Tankstellen und Tankstellen gibt es überall! (Was etwa ''Gaskartusche'' in der aktuellen Landessprache heißt, wissen die wenigsten, und wenn doch, wissen dann wahrscheinlich auch nicht alle Angesprochenen, was das überhaupt ist. Noch weniger, wo es das gibt... wenn es die überhaupt gibt ...)<br>
 
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Der Hauptvorteil von Benzin ist die allgemeine Verfügbarkeit - Notfalls kann man den Brennstoff aus einem Reservekanister "abzweigen". Das nutzt dem Paddler zwar in der Praxis eher wenig, da man sich die erforderliche Brennstoffmenge wohl vor der Tour besorgen wird, ist aber dann von Vorteil, wenn man den Brennstoff wegen einer Flugreise o.ä. erst vor Ort besorgen kann - Benzin gibt es immer an Tankstellen und Tankstellen gibt es überall. (Was etwa ''Gaskartusche'' in der aktuellen Landessprache heißt, wissen die wenigsten, und wenn doch, wissen dann wahrscheinlich auch nicht alle, was das überhaupt ist. Noch weniger, wo es das gibt... wenn es die überhaupt gibt ...)<br>
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Benzin als Brennstoff ist relativ preiswert - die Kocher selbst dagegen sind eher teuer. <br>
 
Benzin als Brennstoff ist relativ preiswert - die Kocher selbst dagegen sind eher teuer. <br>
  
Ein Nachteil von Benzinern ist deren Anfälligkeit für Betriebsstörungen (hauptsächlich verstopfte Düsen). Das läßt sich zwar vor Ort beheben, macht aber schwarze Finger und tritt immer dann ein, wenn es mal schnell gehen soll!<br>
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Der Hauptnachteil von Benzinern ist deren Anfälligkeit für Betriebsstörungen (hauptsächlich verstopfte Düsen). Das läßt sich zwar vor Ort beheben, macht aber schwarze Finger und tritt immer dann ein, wenn es mal schnell gehen soll! (Andererseits ist es aber genauso gut möglich, daß so ein Kocher auch mal wochenlang ohne Verstopfung läuft.)<br>
Der Umgang mit Benzin ist nicht ganz unproblematisch. Benzin riecht (bzw.stinkt) und ist giftig (Benzol). Benachbartes Gepäck und Nahrungsmittel könnten bei undichten Vorratsbehältern oder verdunstenden Benzinresten am Kocher einen unangenehmen Geruch oder Geschmack annehmen - dies ist zu bedenken und entsprechend Vorsorge zu treffen! (So ist es vorteilhaft, wenn man den Druck aus dem Brennstoffbehälter vollständig ablassen kann.)<br>
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Wenn man zur Schonung der Düsen, wie von den Herstellerfirmen vorgeschlagen,  Reinbenzin verwendet, wird die Beschaffung aber wieder anstrengend und teuer.<br>
 
Wenn man zur Schonung der Düsen, wie von den Herstellerfirmen vorgeschlagen,  Reinbenzin verwendet, wird die Beschaffung aber wieder anstrengend und teuer.<br>
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Zudem ist der Umgang mit Benzin nicht ganz unproblematisch. Benzin riecht (bzw.stinkt) und ist giftig (Benzol). Benachbartes Gepäck und Nahrungsmittel könnten bei undichten Vorratsbehältern oder verdunstenden Benzinresten am Kocher einen unangenehmen Geruch oder Geschmack annehmen - dies ist zu bedenken und entsprechend Vorsorge zu treffen!<br>
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(Es gibt Kochermodelle, bei denen kann man das Benzin aus der Zuleitung sowie dann auch <u>aus dem Brennstoffbehälter den Druck ablassen</u> - die Gefahr eines ungewollten Austritts ist dann eher gering. Dies geht wohl hauptsächlich bei solchen Modellen, die aus einer extra Brennstoffflasche betrieben werden. Diese kann man dann so drehen, daß kein Benzin mehr gefördert wird, sondern Luft. Somit leert sich also die Leitung und der Kocher geht dann aus; dreht man nun nicht gleich zu, verbraucht sich der Überdruck in der Brennstoffflasche sehr rasch. Darauf sollte man beim Kauf achten bzw. gezielt danach fragen.<br>
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Dieses ''Leerbrennen'' der Leitung soll auch Düsenverstopfungen vorbeugen.)<br>
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Mit einem Benzinkocher muß man sich ein wenig beschäftigen - dann kocht er relativ zuverlässig. So sollte man versuchen zu vermeiden, daß es stark rußt (vor allem beim Anheizen: mit dem Anheizbenzin nicht zu sparsam, dieses dann aber nicht ausbrennen lassen, sondern schon starten, sobald die Vergasung funktioniert; nicht zu viel Druck aufpumpen: zwar erhöht das die Leistung, scheint aber auch zu mehr Verstopfung zu führen).
  
 
Die Kochleistung von Benzinkochern ist sehr gut, allerdings sind sie nicht besonders gut regelbar - das Kochen auf "kleiner Flamme" ist nicht ihre Stärke. Der Energiegehalt des Brennstoffs ist hoch - um viel zu kochen kommt man also mit relativ wenig Brennstoff aus.<br>
 
Die Kochleistung von Benzinkochern ist sehr gut, allerdings sind sie nicht besonders gut regelbar - das Kochen auf "kleiner Flamme" ist nicht ihre Stärke. Der Energiegehalt des Brennstoffs ist hoch - um viel zu kochen kommt man also mit relativ wenig Brennstoff aus.<br>
  
Fazit: Wer oft im Freien kocht, für den ist ein Benzinkocher eine gute Wahl.
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<u>Fazit</u>: Wer oft im Freien kocht, für den ist ein Benzinkocher eine gute Wahl.
  
<br>'''Gas'''  
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=== Petroleum / Diesel / Vielstoffkocher ===
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Vom technischen Prinzip unterscheiden sich diese nicht grundlegend vom Benzinkocher. Entscheidender Unterschied ist letztlich vor allem die Größe der Düse. Prinzipiell kann man durch Tauschen der Düse den Kocher auf einen anderen Brennstoff umrüsten (und bei einigen Kochermodellen wird dies auch in der Praxis so gemacht). Allerdings ist dies nicht generell möglich - es kommt wohl u.a. darauf an, inwieweit die Materialien (z.B. die Dichtungen) den jeweiligen Brennstoff vertragen.<br>
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Von der Sache her ist es praktisch, wenn man bei Bedarf auch andere Brennstoffe verheizen kann - wirklich notwendig ist es nicht. (In Nepal war es z.B. mal einfacher Kerosin zu bekommen, da dort Kerosinkocher quasi Standard sind.)<br>
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Einen relevanten Vorteil bieten andere Brennstoffe indes kaum. Zudem stellt sich bei ''schwereren'' Brennstoffen das Problem, daß diese auch schwerer entzündlich sind - daß Vorheizen mit dem jeweiligen Brennstoff ist dann schwieriger oder gar unmöglich. (Man müßte also noch extra Vorheizbrennstoff mitführen, z.B. Spiritus - dies wird aber auch manchmal für Benzinkocher empfohlen.) Außerdem neigen Diesel&Co. weit eher zum Rußen.
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<u>Fazit</u>: Praktisch, aber nur bedingt relevant. Kostet ein ''Vielstoffmodell'' nur unwesentlich mehr, kann man überlegen, ob man lieber dieses wählt...
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== Gas ==
  
 
Gas ist in kleinen Stech- oder Schraubkartuschen mitunter unterwegs relativ schwierig zu beschaffen und obendrein pro kw/h gerechnet sehr teuer. Für Gas spricht die hohe Leistung bei einfacher Bedienung und geringer Störungsanfälligkeit, allerdings muß man, wie auch bei Benzin, bestimmte Regeln beachten, damit [http://www.seekajakforum.de/forum/read.php?1,68030 die Kartusche kein Flammenwerfer wird]. Gaskocher brauchen nach einem "Vollbad" meist mehr Zuwendung als andere Geräte, bis sie wieder einsatzfähig sind.  
 
Gas ist in kleinen Stech- oder Schraubkartuschen mitunter unterwegs relativ schwierig zu beschaffen und obendrein pro kw/h gerechnet sehr teuer. Für Gas spricht die hohe Leistung bei einfacher Bedienung und geringer Störungsanfälligkeit, allerdings muß man, wie auch bei Benzin, bestimmte Regeln beachten, damit [http://www.seekajakforum.de/forum/read.php?1,68030 die Kartusche kein Flammenwerfer wird]. Gaskocher brauchen nach einem "Vollbad" meist mehr Zuwendung als andere Geräte, bis sie wieder einsatzfähig sind.  
  
Fazit: Ideal für Kurztouren.  
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<u>Fazit</u>: Ideal für Kurztouren.  
  
<br>'''Festbrennstoffe'''
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== Festbrennstoffe ==
  
 
Esbit ist zu teuer und bietet zudem wenig Leistung. Holzverbrenner, z.B. [[HoboKocher|Hobokocher]], haben Vor- und Nachteile. Der Brennstoff ist fast überall kostenlos vor Ort verfügbar, kein Mitschleppen, keine Bevorratung nötig. Die Heizleistung liegt deutlich über den meisten Gas- oder Petroleumkochern. Bei feuchter Witterung oder in manchen gehölzarmen Gegenden gibt es mit der Brennstoffbeschaffung Probleme. Das Holzt kann für die benötigte kleine Stückelung meist mit der Hand gebrochen werden. Die kleine Stückelung ist auch an vielbesuchten Lagerplätzen noch zu finden, ganz im Gegensatz zu lagerfeuergeeignetem Holz. Der Betrieb verrußt das Kochgeschirr. Der eine findet das Nachlegen nervig, der andere freut sich am kleinen Lagerfeuerersatz, besonders im Alter unter 13. Im Gegensatz zum Lagerfeuer muss Papa viel weniger Holz heranschleppen. Fürs Kochen unterm Vorzelt eher nicht geeignet. Da der Brennstoff in etlichen Paddelrevieren billig und in Massen zur Verfügung steht, kann man das benötigte [[Wasser|Trinkwasser]] meist vor Ort aus dem Fluss oder See schöpfen und 15 Minuten abkochen. Das spart dann im Vergleich zu anderen Kochertypen nicht nur das Organisieren und Mitschleppen von gekauftem Brennstoff, sondern auch von schweren Trinkwasservorräten.  
 
Esbit ist zu teuer und bietet zudem wenig Leistung. Holzverbrenner, z.B. [[HoboKocher|Hobokocher]], haben Vor- und Nachteile. Der Brennstoff ist fast überall kostenlos vor Ort verfügbar, kein Mitschleppen, keine Bevorratung nötig. Die Heizleistung liegt deutlich über den meisten Gas- oder Petroleumkochern. Bei feuchter Witterung oder in manchen gehölzarmen Gegenden gibt es mit der Brennstoffbeschaffung Probleme. Das Holzt kann für die benötigte kleine Stückelung meist mit der Hand gebrochen werden. Die kleine Stückelung ist auch an vielbesuchten Lagerplätzen noch zu finden, ganz im Gegensatz zu lagerfeuergeeignetem Holz. Der Betrieb verrußt das Kochgeschirr. Der eine findet das Nachlegen nervig, der andere freut sich am kleinen Lagerfeuerersatz, besonders im Alter unter 13. Im Gegensatz zum Lagerfeuer muss Papa viel weniger Holz heranschleppen. Fürs Kochen unterm Vorzelt eher nicht geeignet. Da der Brennstoff in etlichen Paddelrevieren billig und in Massen zur Verfügung steht, kann man das benötigte [[Wasser|Trinkwasser]] meist vor Ort aus dem Fluss oder See schöpfen und 15 Minuten abkochen. Das spart dann im Vergleich zu anderen Kochertypen nicht nur das Organisieren und Mitschleppen von gekauftem Brennstoff, sondern auch von schweren Trinkwasservorräten.  
  
Fazit: Ideal für kurze, lange und sehr lange Touren ohne die Möglichkeiten oder den Willen, Brennstoff nachzukaufen.  
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<u>Fazit</u>: Ideal für kurze, lange und sehr lange Touren ohne die Möglichkeiten oder den Willen, Brennstoff nachzukaufen.  
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<br>'''Spiritus (z.B. Trangia)'''
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== Spiritus ==
  
 
Der Brennstoff ist unterwegs in jedem Laden zu bekommen und im Handling unkompliziert. Die geringere Leistung bei niedrigen Temperaturen fallen beim Paddeln als Nachteil nicht ins Gewicht. Auch die schlechte Regulierbarkeit ist in der Reiseküche kein größeres Manko. Der ideale Spirituskocher ist sicher das System Trangia. Windschutz und Töpfe bilden auch beim Transport eine prima aufeinander abgestimmte Einheit (siehe dazu auch den [http://wiki.outdoorseiten.net/index.php/Sturmkocher Sturmkocher]-Artikel im Outdoorseiten-Wiki). Von esbit gibt es ähnliche Sets mit Wärmetauschern an den Töpfen, die die Energieausbeute verbessern und die Kochzeit verkürzen. Außerdem kann das Meta-50 Kochset der Schweizer Armee mit einem Spiritusbrenner von Trangia oder Esbit verwendet werden.
 
Der Brennstoff ist unterwegs in jedem Laden zu bekommen und im Handling unkompliziert. Die geringere Leistung bei niedrigen Temperaturen fallen beim Paddeln als Nachteil nicht ins Gewicht. Auch die schlechte Regulierbarkeit ist in der Reiseküche kein größeres Manko. Der ideale Spirituskocher ist sicher das System Trangia. Windschutz und Töpfe bilden auch beim Transport eine prima aufeinander abgestimmte Einheit (siehe dazu auch den [http://wiki.outdoorseiten.net/index.php/Sturmkocher Sturmkocher]-Artikel im Outdoorseiten-Wiki). Von esbit gibt es ähnliche Sets mit Wärmetauschern an den Töpfen, die die Energieausbeute verbessern und die Kochzeit verkürzen. Außerdem kann das Meta-50 Kochset der Schweizer Armee mit einem Spiritusbrenner von Trangia oder Esbit verwendet werden.
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Für Spiritus im Zusammenhang mit dem Wasserwandern spricht auch dessen Ungefährlichkeit für die Umwelt. Ausgelaufener Brennstoff (oder ein verlorenes Brennstoffgebinde) ist anders als z.B. bei Benzin oder Petroleum keine ökologische Zeitbombe. Die während der Reise anfallenden Plastikflaschen lassen sich zudem leichter als Gaskartuschen oder Benzinkanister "platzsparend verkleinern".  
 
Für Spiritus im Zusammenhang mit dem Wasserwandern spricht auch dessen Ungefährlichkeit für die Umwelt. Ausgelaufener Brennstoff (oder ein verlorenes Brennstoffgebinde) ist anders als z.B. bei Benzin oder Petroleum keine ökologische Zeitbombe. Die während der Reise anfallenden Plastikflaschen lassen sich zudem leichter als Gaskartuschen oder Benzinkanister "platzsparend verkleinern".  
  
Fazit: Für Paddler ist Spiritus wohl der ideale Brennstoff.  
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<u>Fazit</u>: Für Paddler ist Spiritus wohl der ideale Brennstoff.  
  
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=== System Trangia ===
 
"Der 'Trangia' ist für mich die 'Jakobs Krönung' unter den mobilen Kochgeräten. Er ist platzsparend und robust, preiswert ist er leider nicht (aber das kann ein Gaskocher auch nicht von sich behaupten), standfest und leicht zu handhaben. Warum Gas ungefährlicher als Spiritus sein sollte, ist mir ein Rätsel ... wer den Spiritus mit etwas Wasser verdünnt, vermeidet übrigens die eklige Rußkruste unter den Töpfen ... Einfach den Trangia mit Spiritus voll machen, und dann einen Esslöffel Wasser dazu.<br>Und noch ein Tip: Man sollte es unbedingt vermeiden, Spiritus an das Essgeschirr kommen zu lassen. Spiritus ist nämlich vergällt, der winzigste Tropfen reicht aus, um die Mahlzeit zu einer der widerlichsten (geschmacklichen) Erfahrungen eurer Tour werden zu lassen!<br>Beim Nachfüllen des Brenners sollte man vorsichtig sein. Die Spiritusflamme ist nicht immer zu sehen. Insbesondere wenn man während des Kochens Spiritus nachfüllt, kann es zu gefährlichen Stichflammen kommen. Also vor dem Nachfüllen immer erst den geschlossenen Regler für die Flamme eine Zeit lang auf den Brenner legen (nicht den Schraubverschluss benutzen, da sonst der Dichtungsring durch den heißen Brenner Schaden nimmt und so beim späteren Transport Spiritus aus dem Brenner austreten kann), damit wirklich nichts mehr brennt.<br>Ein brennendes Teelicht, das man unter den Brenner gestellt hat, verkürzt die Kochzeit immens. Dies liegt daran, dass mehr Spiritus durch die zusätzliche Wärme verdampft und somit auch die Flamme des Kochers intensiver (größer) wird." (Zitat aus den [http://www.scout-o-wiki.de/index.php/Outdoor-Tipps Outdoor-Tips] des Scout-o-Wiki)  
 
"Der 'Trangia' ist für mich die 'Jakobs Krönung' unter den mobilen Kochgeräten. Er ist platzsparend und robust, preiswert ist er leider nicht (aber das kann ein Gaskocher auch nicht von sich behaupten), standfest und leicht zu handhaben. Warum Gas ungefährlicher als Spiritus sein sollte, ist mir ein Rätsel ... wer den Spiritus mit etwas Wasser verdünnt, vermeidet übrigens die eklige Rußkruste unter den Töpfen ... Einfach den Trangia mit Spiritus voll machen, und dann einen Esslöffel Wasser dazu.<br>Und noch ein Tip: Man sollte es unbedingt vermeiden, Spiritus an das Essgeschirr kommen zu lassen. Spiritus ist nämlich vergällt, der winzigste Tropfen reicht aus, um die Mahlzeit zu einer der widerlichsten (geschmacklichen) Erfahrungen eurer Tour werden zu lassen!<br>Beim Nachfüllen des Brenners sollte man vorsichtig sein. Die Spiritusflamme ist nicht immer zu sehen. Insbesondere wenn man während des Kochens Spiritus nachfüllt, kann es zu gefährlichen Stichflammen kommen. Also vor dem Nachfüllen immer erst den geschlossenen Regler für die Flamme eine Zeit lang auf den Brenner legen (nicht den Schraubverschluss benutzen, da sonst der Dichtungsring durch den heißen Brenner Schaden nimmt und so beim späteren Transport Spiritus aus dem Brenner austreten kann), damit wirklich nichts mehr brennt.<br>Ein brennendes Teelicht, das man unter den Brenner gestellt hat, verkürzt die Kochzeit immens. Dies liegt daran, dass mehr Spiritus durch die zusätzliche Wärme verdampft und somit auch die Flamme des Kochers intensiver (größer) wird." (Zitat aus den [http://www.scout-o-wiki.de/index.php/Outdoor-Tipps Outdoor-Tips] des Scout-o-Wiki)  
  
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== Kochen im Zelt ==
 
'''ACHTUNG: Wer Kocher im Zelt betreibt, muß einer Kohlengasvergiftung vorbeugen!''' Dazu muß verbrauchte Luft nach oben abziehen und Frischluft von unter her ins Zelt nachströmen können (ggf. auch umgekehrt), sprich: die Luftlöcher müssen offen sein. Wer mit dem Kocher heizen will und, um die Kälte draußenzulassen, jeden Durchzug verstopft, riskiert, nach einer Weile Kopfschmerzen und Schwindelgefühle zu bekommen. In diesem Fall rasch aus dem Zelt treten und gründlich lüften! Anderenfalls wird man müde und nickt ein. Das bei der Verbrennung entstehende, geruchlose Kohlenmonoxid tötet die Zeltler im Schlaf. Ein solcher tragischer Fall [http://www.faltboot.org/forum/read.php?14,200080 ereignete sich im Oktober 2012].  
 
'''ACHTUNG: Wer Kocher im Zelt betreibt, muß einer Kohlengasvergiftung vorbeugen!''' Dazu muß verbrauchte Luft nach oben abziehen und Frischluft von unter her ins Zelt nachströmen können (ggf. auch umgekehrt), sprich: die Luftlöcher müssen offen sein. Wer mit dem Kocher heizen will und, um die Kälte draußenzulassen, jeden Durchzug verstopft, riskiert, nach einer Weile Kopfschmerzen und Schwindelgefühle zu bekommen. In diesem Fall rasch aus dem Zelt treten und gründlich lüften! Anderenfalls wird man müde und nickt ein. Das bei der Verbrennung entstehende, geruchlose Kohlenmonoxid tötet die Zeltler im Schlaf. Ein solcher tragischer Fall [http://www.faltboot.org/forum/read.php?14,200080 ereignete sich im Oktober 2012].  
  
 
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'''Links zur Kocherproblematik'''
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== Links zur Kocherproblematik ==
  
 
* [[HoboKocher]] (mit Holz zu befeuern und auch selbst herstellbar)  
 
* [[HoboKocher]] (mit Holz zu befeuern und auch selbst herstellbar)  
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'''Forumsdiskussionen'''
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== Forumsdiskussionen ==
  
 
* Coleman-Benzinkocher mit Tankstellenbenzin füttern (2013)? http://www.seekajakforum.de/forum/read.php?1,76614 (Achtung: falsches Benzin kann die Innenbeschichtung des Tanks auflösen, dann verstopft die Düse immer wieder!)  
 
* Coleman-Benzinkocher mit Tankstellenbenzin füttern (2013)? http://www.seekajakforum.de/forum/read.php?1,76614 (Achtung: falsches Benzin kann die Innenbeschichtung des Tanks auflösen, dann verstopft die Düse immer wieder!)  
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'''Tricks'''
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== Tricks ==
  
 
* Um das Rußen eines Spirituskochers zu reduzieren, kann man den Spiritus mit etwas Wasser verdünnen. Auch gut: Tenol - Mischung aus Ethanol und Methanol.
 
* Um das Rußen eines Spirituskochers zu reduzieren, kann man den Spiritus mit etwas Wasser verdünnen. Auch gut: Tenol - Mischung aus Ethanol und Methanol.
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'''Artikel in Paddelzeitschriften '''
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== Artikel in Paddelzeitschriften ==
  
 
* Schütt, D.: Trangia & Co - Ernährungs- und Kochworkshop. In: "Seekajak" 96/2005, S. 30-34  
 
* Schütt, D.: Trangia & Co - Ernährungs- und Kochworkshop. In: "Seekajak" 96/2005, S. 30-34  

Version vom 21:34, 28. Jul 2014

Über die Wahl von Kochern ist schon viel geschrieben worden - darum soll hier im Wesentlichen auf jene Aspekte eingehen, welche im Zusammenhang mit dem Tourenpaddeln von Relevanz sind.

Inhaltsverzeichnis

Grundsetzliche Überlegungen

Zwar sind auch aus "Wasserperspektive" Packmaß und Gewicht (Kocher und Brennstoff) wichtig, aber verglichen mit Rucksackwanderern ist dieser Aspekt eher zweitrangig. Bedenkenswert sind der Preis sowie die problemlose Beschaffbarkeit von Brennstoff (auch von Brennstoffnachschub!).
Darüber hinaus sollte der Kocher möglichst zuverlässig arbeiten.

Ganz angenehm ist, wenn der Kocher das Kochgeschirr nicht unnötig verrußt. Hier macht es einen großer Unterschied, ob man nach einem Lagerfeuer mal etwas länger abwäscht - oder ob man praktisch bei jedem Kochvorgang schmutzige Finger... Kleider... Bettzeug usw. bekommt.

Sehr wichtig ist auch ein sicherer Stand des Kochers - also ein niedriger Schwerpunkt. Auf der Sand- oder Kiesbank steht ein Kocher immer wackeliger als auf dem Ladentisch. Ein großer Topf auf einem kipplingen Kocher ist ein Balanceakt, der schlimmstenfalls zu Verbrühungen führen kann.

Bei den Benzinern sind die Modelle Hunter und Hiker der Fa. Optimus sehr empfehlenswert. Bei Gaskochern sind Modelle zu empfehlen, deren Kartusche mit dem Kocher über einen längeren Schlauch verbunden ist. Bei Spiritus ist der Trangia eindeutig das Gerät mit den besten Standeigenschaften.

Von praktischer Bedeutung ist auch der Windschutz!
Sehr viele an und für sich leistungsstarke Brenner können schon bei mittleren Winden nur mehr einen geringen Teil ihrer Energieleistung an das Kochgut abgeben. Bei Wind haben in der Praxis selbst vergleichsweise "schwächere" Brenner die Nase vorne, wenn sie mit einem eingebauten wirksamen Windschutz einen übermäßigen Energieverlust vermeiden können. Hier sei neben dem Trangia noch der Stormy von Markill zu erwähnt.


Einteilung nach Brenstofftypen

Benzin

Der Hauptvorteil von Benzin ist die allgemeine Verfügbarkeit - Notfalls kann man den Brennstoff aus einem Reservekanister "abzweigen". Das nutzt dem Paddler zwar in der Praxis eher wenig, da man sich die erforderliche Brennstoffmenge wohl vor der Tour besorgen wird, ist aber dann von Vorteil, wenn man den Brennstoff wegen einer Flugreise o.ä. erst vor Ort besorgen kann - Benzin gibt es immer, und zwar an Tankstellen und Tankstellen gibt es überall! (Was etwa Gaskartusche in der aktuellen Landessprache heißt, wissen die wenigsten, und wenn doch, wissen dann wahrscheinlich auch nicht alle Angesprochenen, was das überhaupt ist. Noch weniger, wo es das gibt... wenn es die überhaupt gibt ...)

Benzin als Brennstoff ist relativ preiswert - die Kocher selbst dagegen sind eher teuer.

Der Hauptnachteil von Benzinern ist deren Anfälligkeit für Betriebsstörungen (hauptsächlich verstopfte Düsen). Das läßt sich zwar vor Ort beheben, macht aber schwarze Finger und tritt immer dann ein, wenn es mal schnell gehen soll! (Andererseits ist es aber genauso gut möglich, daß so ein Kocher auch mal wochenlang ohne Verstopfung läuft.)
Wenn man zur Schonung der Düsen, wie von den Herstellerfirmen vorgeschlagen, Reinbenzin verwendet, wird die Beschaffung aber wieder anstrengend und teuer.

Zudem ist der Umgang mit Benzin nicht ganz unproblematisch. Benzin riecht (bzw.stinkt) und ist giftig (Benzol). Benachbartes Gepäck und Nahrungsmittel könnten bei undichten Vorratsbehältern oder verdunstenden Benzinresten am Kocher einen unangenehmen Geruch oder Geschmack annehmen - dies ist zu bedenken und entsprechend Vorsorge zu treffen!
(Es gibt Kochermodelle, bei denen kann man das Benzin aus der Zuleitung sowie dann auch aus dem Brennstoffbehälter den Druck ablassen - die Gefahr eines ungewollten Austritts ist dann eher gering. Dies geht wohl hauptsächlich bei solchen Modellen, die aus einer extra Brennstoffflasche betrieben werden. Diese kann man dann so drehen, daß kein Benzin mehr gefördert wird, sondern Luft. Somit leert sich also die Leitung und der Kocher geht dann aus; dreht man nun nicht gleich zu, verbraucht sich der Überdruck in der Brennstoffflasche sehr rasch. Darauf sollte man beim Kauf achten bzw. gezielt danach fragen.
Dieses Leerbrennen der Leitung soll auch Düsenverstopfungen vorbeugen.)

Mit einem Benzinkocher muß man sich ein wenig beschäftigen - dann kocht er relativ zuverlässig. So sollte man versuchen zu vermeiden, daß es stark rußt (vor allem beim Anheizen: mit dem Anheizbenzin nicht zu sparsam, dieses dann aber nicht ausbrennen lassen, sondern schon starten, sobald die Vergasung funktioniert; nicht zu viel Druck aufpumpen: zwar erhöht das die Leistung, scheint aber auch zu mehr Verstopfung zu führen).

Die Kochleistung von Benzinkochern ist sehr gut, allerdings sind sie nicht besonders gut regelbar - das Kochen auf "kleiner Flamme" ist nicht ihre Stärke. Der Energiegehalt des Brennstoffs ist hoch - um viel zu kochen kommt man also mit relativ wenig Brennstoff aus.

Fazit: Wer oft im Freien kocht, für den ist ein Benzinkocher eine gute Wahl.

Petroleum / Diesel / Vielstoffkocher

Vom technischen Prinzip unterscheiden sich diese nicht grundlegend vom Benzinkocher. Entscheidender Unterschied ist letztlich vor allem die Größe der Düse. Prinzipiell kann man durch Tauschen der Düse den Kocher auf einen anderen Brennstoff umrüsten (und bei einigen Kochermodellen wird dies auch in der Praxis so gemacht). Allerdings ist dies nicht generell möglich - es kommt wohl u.a. darauf an, inwieweit die Materialien (z.B. die Dichtungen) den jeweiligen Brennstoff vertragen.

Von der Sache her ist es praktisch, wenn man bei Bedarf auch andere Brennstoffe verheizen kann - wirklich notwendig ist es nicht. (In Nepal war es z.B. mal einfacher Kerosin zu bekommen, da dort Kerosinkocher quasi Standard sind.)

Einen relevanten Vorteil bieten andere Brennstoffe indes kaum. Zudem stellt sich bei schwereren Brennstoffen das Problem, daß diese auch schwerer entzündlich sind - daß Vorheizen mit dem jeweiligen Brennstoff ist dann schwieriger oder gar unmöglich. (Man müßte also noch extra Vorheizbrennstoff mitführen, z.B. Spiritus - dies wird aber auch manchmal für Benzinkocher empfohlen.) Außerdem neigen Diesel&Co. weit eher zum Rußen.

Fazit: Praktisch, aber nur bedingt relevant. Kostet ein Vielstoffmodell nur unwesentlich mehr, kann man überlegen, ob man lieber dieses wählt...

Gas

Gas ist in kleinen Stech- oder Schraubkartuschen mitunter unterwegs relativ schwierig zu beschaffen und obendrein pro kw/h gerechnet sehr teuer. Für Gas spricht die hohe Leistung bei einfacher Bedienung und geringer Störungsanfälligkeit, allerdings muß man, wie auch bei Benzin, bestimmte Regeln beachten, damit die Kartusche kein Flammenwerfer wird. Gaskocher brauchen nach einem "Vollbad" meist mehr Zuwendung als andere Geräte, bis sie wieder einsatzfähig sind.

Fazit: Ideal für Kurztouren.


Festbrennstoffe

Esbit ist zu teuer und bietet zudem wenig Leistung. Holzverbrenner, z.B. Hobokocher, haben Vor- und Nachteile. Der Brennstoff ist fast überall kostenlos vor Ort verfügbar, kein Mitschleppen, keine Bevorratung nötig. Die Heizleistung liegt deutlich über den meisten Gas- oder Petroleumkochern. Bei feuchter Witterung oder in manchen gehölzarmen Gegenden gibt es mit der Brennstoffbeschaffung Probleme. Das Holzt kann für die benötigte kleine Stückelung meist mit der Hand gebrochen werden. Die kleine Stückelung ist auch an vielbesuchten Lagerplätzen noch zu finden, ganz im Gegensatz zu lagerfeuergeeignetem Holz. Der Betrieb verrußt das Kochgeschirr. Der eine findet das Nachlegen nervig, der andere freut sich am kleinen Lagerfeuerersatz, besonders im Alter unter 13. Im Gegensatz zum Lagerfeuer muss Papa viel weniger Holz heranschleppen. Fürs Kochen unterm Vorzelt eher nicht geeignet. Da der Brennstoff in etlichen Paddelrevieren billig und in Massen zur Verfügung steht, kann man das benötigte Trinkwasser meist vor Ort aus dem Fluss oder See schöpfen und 15 Minuten abkochen. Das spart dann im Vergleich zu anderen Kochertypen nicht nur das Organisieren und Mitschleppen von gekauftem Brennstoff, sondern auch von schweren Trinkwasservorräten.

Fazit: Ideal für kurze, lange und sehr lange Touren ohne die Möglichkeiten oder den Willen, Brennstoff nachzukaufen.


Spiritus

Der Brennstoff ist unterwegs in jedem Laden zu bekommen und im Handling unkompliziert. Die geringere Leistung bei niedrigen Temperaturen fallen beim Paddeln als Nachteil nicht ins Gewicht. Auch die schlechte Regulierbarkeit ist in der Reiseküche kein größeres Manko. Der ideale Spirituskocher ist sicher das System Trangia. Windschutz und Töpfe bilden auch beim Transport eine prima aufeinander abgestimmte Einheit (siehe dazu auch den Sturmkocher-Artikel im Outdoorseiten-Wiki). Von esbit gibt es ähnliche Sets mit Wärmetauschern an den Töpfen, die die Energieausbeute verbessern und die Kochzeit verkürzen. Außerdem kann das Meta-50 Kochset der Schweizer Armee mit einem Spiritusbrenner von Trangia oder Esbit verwendet werden.

Nachteil: Das Braten von Fischen geht relativ schlecht - allerdings habe ich diesen Nachteil stets als akademisches Problem kennen gelernt. (Wenn ich angle, dann habe ich meist auch die Muße und die Möglichkeit am Ufer, ein richtiges Lagerfeuer für die Gusspfanne bzw. den Rost zu entfachen.)

Für Spiritus im Zusammenhang mit dem Wasserwandern spricht auch dessen Ungefährlichkeit für die Umwelt. Ausgelaufener Brennstoff (oder ein verlorenes Brennstoffgebinde) ist anders als z.B. bei Benzin oder Petroleum keine ökologische Zeitbombe. Die während der Reise anfallenden Plastikflaschen lassen sich zudem leichter als Gaskartuschen oder Benzinkanister "platzsparend verkleinern".

Fazit: Für Paddler ist Spiritus wohl der ideale Brennstoff.

System Trangia

"Der 'Trangia' ist für mich die 'Jakobs Krönung' unter den mobilen Kochgeräten. Er ist platzsparend und robust, preiswert ist er leider nicht (aber das kann ein Gaskocher auch nicht von sich behaupten), standfest und leicht zu handhaben. Warum Gas ungefährlicher als Spiritus sein sollte, ist mir ein Rätsel ... wer den Spiritus mit etwas Wasser verdünnt, vermeidet übrigens die eklige Rußkruste unter den Töpfen ... Einfach den Trangia mit Spiritus voll machen, und dann einen Esslöffel Wasser dazu.
Und noch ein Tip: Man sollte es unbedingt vermeiden, Spiritus an das Essgeschirr kommen zu lassen. Spiritus ist nämlich vergällt, der winzigste Tropfen reicht aus, um die Mahlzeit zu einer der widerlichsten (geschmacklichen) Erfahrungen eurer Tour werden zu lassen!
Beim Nachfüllen des Brenners sollte man vorsichtig sein. Die Spiritusflamme ist nicht immer zu sehen. Insbesondere wenn man während des Kochens Spiritus nachfüllt, kann es zu gefährlichen Stichflammen kommen. Also vor dem Nachfüllen immer erst den geschlossenen Regler für die Flamme eine Zeit lang auf den Brenner legen (nicht den Schraubverschluss benutzen, da sonst der Dichtungsring durch den heißen Brenner Schaden nimmt und so beim späteren Transport Spiritus aus dem Brenner austreten kann), damit wirklich nichts mehr brennt.
Ein brennendes Teelicht, das man unter den Brenner gestellt hat, verkürzt die Kochzeit immens. Dies liegt daran, dass mehr Spiritus durch die zusätzliche Wärme verdampft und somit auch die Flamme des Kochers intensiver (größer) wird." (Zitat aus den Outdoor-Tips des Scout-o-Wiki)

Anmerkung: Das "in jedem Laden zu bekommen" ist im Ausland nicht unbedingt der Fall. In Ungarn z.B. wurde ich erst im Baumarkt fündig, Supermärkte, Tankstellen und Drogerien führen keinen Spiritus. Sich die Bezeichnung in der Landessprache vorher raussuchen hilft übrigens ungemein.

Spiritus hat einen deutlich geringeren Brennwert als Benzin oder Gas (27MJ/kg im Gegensatz zu 40MJ/kg und mehr), wer auf jedes Gramm achtet, sollte das bedenken.

Für die Sets von Trangia ist ein Gasbrenner erhältlich (passt auch im großen esbit-Set).


Weiteres

Kochen im Zelt

ACHTUNG: Wer Kocher im Zelt betreibt, muß einer Kohlengasvergiftung vorbeugen! Dazu muß verbrauchte Luft nach oben abziehen und Frischluft von unter her ins Zelt nachströmen können (ggf. auch umgekehrt), sprich: die Luftlöcher müssen offen sein. Wer mit dem Kocher heizen will und, um die Kälte draußenzulassen, jeden Durchzug verstopft, riskiert, nach einer Weile Kopfschmerzen und Schwindelgefühle zu bekommen. In diesem Fall rasch aus dem Zelt treten und gründlich lüften! Anderenfalls wird man müde und nickt ein. Das bei der Verbrennung entstehende, geruchlose Kohlenmonoxid tötet die Zeltler im Schlaf. Ein solcher tragischer Fall ereignete sich im Oktober 2012.


Links zur Kocherproblematik

  • HoboKocher (mit Holz zu befeuern und auch selbst herstellbar)


Forumsdiskussionen


Tricks

  • Um das Rußen eines Spirituskochers zu reduzieren, kann man den Spiritus mit etwas Wasser verdünnen. Auch gut: Tenol - Mischung aus Ethanol und Methanol.
  • Trangia Kaltstart: Zum Anzünden des Trangia bei Kälte gebe ich einen winzigen Schuss Spiritus in den Brennerring und zünde es an. Wenn er verbrannt ist, hat auch der Brenner die nötige Startwärme. Bei großer Kälte ist es sinnvoll, den Brennstoffbehälter mit in den Schlafsack zu nehmen. Kein Problem, wenn der Behälter absolut dicht ist.
  • Beim Starten vom Benzinkocher im Zelt eine Pfanne/Topf über den Kocher halten, um evtl. Stichflammen abzuschirmen.
  • Eine verstopfte Kocherdüse kann man auch mit der ausgerissenen Borste einer Zahnbürste reinigen. Noch besser geht es mit der Borste einer Drahtbürste.
  • Für alle MSRler: Eine Büroklammer (blank) hilft den Windschutz zu fixieren, dann spart man sich das ewige Gedrücke...

(Aus dem Artikel Tipps und Tricks für Outdoorer aus dem Outdoor-Wiki)


Artikel in Paddelzeitschriften

  • Schütt, D.: Trangia & Co - Ernährungs- und Kochworkshop. In: "Seekajak" 96/2005, S. 30-34