Drawa

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Allgemeines

Die Drawa (deutsch Drage) entspringt in der Nähe der Ortschaft Polczyn Zdrój (Bad Polzin) im "Tal der fünf Seen" (Dolina Pięciu Jezior), durchfließt die Dramburger Seenplatte (Pojezierze Drawskie) und schneidet dann unterhalb von Drawno (Neuwedell) bis Stare Osieczno (Hochzeit) ein stellenweise tiefes Tal in eiszeitliche Sanderflächen. Sie fließt in vorherrschend südlicher Richtung und mündet südwestlich der Stadt Krzyż Wielkopolski (Kreuz (Ostbahn)) bei Notec-km 177,2 in die Notec/Netze (dann weiter - Warta/Warthe - Odra/Oder - Ostsee).

Das Einzugsgebiet hat 3296 km², Gefälle 0.61 m/km, mittlerer Abfluss 15 m³/s (eine andere Quelle nennt für das Durchbruchstal 21,3 m³/s). Die Länge beträgt 186 km, befahrbar sind davon 173 km. Die Wasserqualität ist für mitteleuropäisches Tiefland auf großen Strecken ausgezeichnet. Es soll heute 9 Salmonidenarten geben (ich kann gar nicht so weit zählen) und bis 1939 haben noch die Störe in der Drage gelaicht.

Hobbygeologen aufgepaßt: "Die der [Pommerschen] Endmoräne vorgelagerten Sande haben im Bereich der in den Notec und die Warta einmündenden Bäche und kleinen Flüsse, insbesondere der Drawa, reiche Bernsteinfunde erbracht." (DOMNICK 2001 [1])

Der DKV-Flussführer von 1938 bezeichnet die Drage als schönste Flussfahrt in Norddeutschland (mit Anfahrt über die Pommersche Seenplatte), urwüchsiger Wald, tief eingeschnittene Täler und weite Wiesen wechseln miteinander ab, eine wechselvolle prächtige Landschaft.

Für die Fahrt durch den Truppenübungsplatz und durch den Drage-Nationalpark gelten strenge Befahrungsregeln mit weitgehenden Einschränkungen (siehe unten).

Wer sich über Stock und Stein gequält hat, wird kaum glauben, daß die Drage einmal schiffbar war! Von Stare Osieczno (Hochzeit) abwärts wurden im 19. Jh. Flußschlingen durchschnitten, Kurven begradigt und die Ufer mit Faschinen und Schotter befestigt, um die Flößerei zu ermöglichen. Sogar Schiffe im Finowmaß fuhren ab Hochzeit! (Stromauf wurden die Kähne mit Pferden getreidelt.) Der Verladehafen in Stare Osieczno, an dem Güter von der Fernstraße in Richtung Bahnhof Kreuz und Netze-Fluß auf die Schiffe verladen wurden, ist heute noch zu finden. Um Bäume zu beseitigen und Flachstellen auf die erwünschten 1,50 m auszubaggern, gab es im heutigen Przeboro (Friedrichsdorf) eine eigene Strommeisterei, deren völlig verwachsener Hafen unterhalb der Kirchenruine und der heutigen "Villa Drawa" im Satellitenbild zwar zu sehen, vom Fluß her aber kaum noch zu finden ist. "Auf der Drage erschien 1871 das erste Dampfschiff, der Dampfkahn 'Drage', den der Oekonomierat Weinbach in Steinbusch in erster Linie für den Betrieb der Steinbuscher Glashütte erbauen ließ. Bereits 1873 (während des Gründerkrachs) erwarb der Reeder Fr. Andrae in Magdeburg die 'Drage'." (REHBERG 1943 [2]) - Seit Kriegsende ist die Drawa nicht mehr schiffbar.


Streckenbeschreibung

Günstiger Startpunkt ist Czaplinek (Tempelburg) am SO-Ende des Jezioro Drawsko (Dratzigsee), dem größten See Pommerns. Gleich am Ortseingang findet sich ein Parkplatz direkt am Wasser und schöne Aufbauwiese. Zuerst geht es 6 km nach NW über den See mit seinem herrlich klaren Wasser. Die Drage mündet von Osten kommend bei Stare Drawno in den Jezioro Drawsko (aus dem trüben Jezioro Żerdno kommend). Dann fährt man für weitere 3 km in Richtung WSW in die tiefe Reppower Bucht, vorbei an einer kleinen Insel mit einer Kormorankolonie. Schon von über 2 km Entfernung kann man die Markierung des Drage-Ausflusses aus dem See erkennen, eine große weiße Raute in gutem Kontrast zum dunklen Waldrand.

Das klare Wasser des Sees fließt jetzt 900 m durch ein Wald- und Sumpfgebiet zum Jez. Rzepowskie. Nach 900 m über den See findet man den Ausfluss wieder durch eine weiße Raute gekennzeichnet am Westufer des Sees. Nach 600 m erreicht man Rzepowo (Reppow), dort kleine Schwelle unter der Straßenbrücke, bei ausreichend Wasser in der Mitte auch gut für Faltboot befahrbar. Im Ort und kurz danach ist die Drage schnell und steinig. Rasch geht es 3.3 km weiter bis zur ersten Umtragestelle am Wehr der verfallenen Mühle bei Głęboczek. Nach weiteren 400 m erreicht man den Jezioro Krosino, über den es 2600 m zum Ausfluss der Drage zu paddeln gilt. Zeitweise weisen 2 etwa 37 m hohe Türme die Richtung. Sie wurden 1938 von den Nazis auf dem Gelände einer sogenannten Ordensburg gebaut (Falkenburg). Später verschwinden diese auffälligen Landmarken wieder hinter dem Wald. Jetzt sieht man aber schon die Häuser und Stege direkt am Ausfluss der Drage am Südufer des Krössinsees. Hinter dem Krössinsee geht es zunächst etwas begradigt durch schönen Wald. Unter der Brücke (Zufahrt zur 'Ordensburg') ein Schwall, befahrbar (Video 17s). Weiterhin begeistert das kristallklare Wasser. Ein schöner Flussarm führt (optional) zum Jezioro Wilczkowo (Völzkowsee). Der Drage-Lauf mäandriert 5 km weiter zwischen Wiesen, Sumpf und Wäldern an Budowo vorbei bis Złocieniec (Falkenburg). In der Stadt erwartet uns die zweite, gut ausgebaute Umtrage an einem Wehr (nur bei Massenandrang stelle ich mir das vor allem im Oberwasser schwierig vor).

Gleich am Ortsausgang von Złocieniec wird es erst mal gruselig. Von links mündet ein kleiner Seitenbach, offensichtlich die Kloake des südlichen Stadtrandes von Złocieniec. Mit dem klaren Wasser ist es ab diesem Punkt zunächst vorbei. An einer Baumsperre noch vor der Eisenbahnbrücke sammelt sich etlicher Müll, nicht nur die allgegenwärtigen Plastikflaschen, sondern hier auch viel Bauschutt und Lebensmittelreste (verschimmeltes Brot, Äpfel etc.). Ein paar Meter weiter, immer noch vor der Eisenbahnbrücke, befindet sich links noch ein richtiges Klärwerk, welches zumindest einen Teil der städtischen Abwässer behandelt und dort in die Drage einleitet.

Die nächsten 20 km schlängelt sich der Drage-Lauf durch eine Wiesen- und Waldlandschaft mit wenigen Baumhindernissen, zu Beginn auch noch reichlich eingetieft. Das Wasser wird langsam wieder besser. Das soll der langweiligste Abschnitt der Drage sein. Ich selber empfand ihn nicht besonders schlimm.

In Drawsko Pomorskie (Dramburg) geht es rasch fließend durch das Stadtgebiet und Parks. Unterhalb der Stadt kündigt ein Rückstau die dritte Umtrage an. Hier wurde zugunsten eines Kleinwasserkraftwerks ein alter Mühlenstau kürzlich nochmal dauerhaft hochgesetzt, so dass viele alte Bäume abstarben.

Unterhalb des Staues beginnt eine sehr schöne wilde Strecke, ein Durchbruchstal durch hohen Wald, mit rascher Strömung, einigem Holz und großen Steinen im Wasser. Später wird das Gefälle wieder geringer und die Drage schlängelt sich durch ihre sumpfige Schwemmebene. Stellenweise ist der Lauf hier von beiden Seiten mit Weidendickichten weitgehend zugewachsen. Nur das unermüdliche Hauen der Macheten der Vorausfahrenden lässt uns hier in diesem Dschungel relativ zügig durchkommen. Ab jetzt ist das wilde Campen im Gebiet des Landschaftsparkes eingeschränkt und nur an wenigen ausgewiesenen Stellen erlaubt.

13 km unterhalb Drawsko erreichen wir den Jezioro Lubie (Großer Lübbesee). Das 'Groß' ist wörtlich zu nehmen. Bei starkem NW-Wind können dank langer Windangriffsstrecke und tiefem Wasser schon schöne Wellen aufgebaut werden. Nach 9 km über den See findet sich der Drage-Ausfluss in einem Schilfgebiet am SW-Ufer des Sees.

Wenn die Drage den See verlässt, beginnt einer der schönsten Abschnitte des Flusses. Das Wasser ist wieder kristallklar. Der Fluss scheint selbst in deutscher Zeit kein Opfer von Umgestaltungsmaßnahmen geworden zu sein. Das Flussbett sieht sehr natürlich aus. Wieder geht es durch ein Durchbruchstal, mit flotter Strömung, einigen Hindernissen (Findlinge, umgefallene Bäume werden von den zahlreichen Paddlern kurz gehalten).

Wenn das Gefälle nachlässt, verzweigt sich der Fluss stellenweise und bietet Platz für ausgedehnte Sumpfpflanzenbestände. Dieser 11 km lange Abschnitt endet mit der Mündung in den Jezioro Wielkie Dębno. 1.9 km über diesen und den gleich anschließenden Jezioro Dębno Małe, und wir erreichen die Straßenbrücke der 175.

Dahinter beginnt ein Militär-Sperrgebiet mit durch Schilder gesperrter Durchfahrt. Hier kann man sich entscheiden, zu übernachten (mehrere Biwakplätze am See), auszubooten oder weiterzufahren. Da die Blindgänger im Wasser des Truppenübungsplatzes nicht mehr geräumt werden, ist die Durchfahrt inzwischen ganzjährig verboten. Alternativ gibt es kommerzielle Anbieter, die dich und dein Boot mit Bootsanhänger die 23 km um das Sperrgebiet nach Prostynia fahren. Direkt an der Brücke gibt es einen Imbiss, der den Transport organisiert, oder Tel. mobil 0602782458.

2004 hat es noch so laufen können: "Vor dem Truppenübungsplatz hatten wir nichts von einem aktuellen Durchfahrtverbot gehört und nichts mitbekommen.Also sind wir einfach durchgefahren. Wir waren den ganzen Tag die einzigen Menschen weit und breit und uns beschlich schon ein merkwürdiges Gefühl angesicht der Einsamkeit und Stille mitten in Europa. Wir fragten uns ob wir die ersten Menschen nach Erschaffung der Welt sind oder ob etwas passiert ist und wir die letzten Menschen sind.Ein bißchen unheimlich fand ich das Ganze inmitten dieser ausgedehnten Wasserwelt schon" ([1]).

Wie es im Sperrgebiet aktuell aussieht, weiß ich nicht. Man kann sich wohl entscheiden, die schmale und oft stark verkrautete Alte Drage entlangzufahren, oder eine regulierte Strecke durch ein paar Seen mit einem Wehr (Kraftwerk?) zum Umtragen zu nehmen. Nach Satellitenbild vermute ich für die Seenstrecke einen breiteren, regulierten Flusslauf, stellenweise seenartig verbreitert. Ob sich das lohnt, muss noch hier festgehalten werden. Vom Beginn des Sperrgebietes bis zur Straßenbrücke der Fernstraße 10 unterhalb von Prostynia sind es 16.6 km.

Ab der Fernstraße 10 bei Prostynia (gute Einsetzstelle mit Bahnhof der Strecke Stargard Szczeciński - Kalisz Pomorski in 310 und Bushaltestelle in 220 m Entfernung von der Drage) geht es leicht mäandrierend 12 km lang durch eine ausgedehnte Sumpf-, Wiesen- und Waldlandschaft. Hier gibt es links einen Abzweig zum Mąkowarskie-See. An dessen Ende befindet sich eine Art Datschen-Siedlung mit Zeltmöglichkeit. In ca. 1 km Entfernung ist ein kleiner Ort (Cybowo) mit Kaufhalle.

Kurz vor der Mündung in den Jez. Grażyna verzweigt sich die Drage in einer Art kurzes Mündungsdelta, eine unübersichtliche Sumpflandschaft (500 m lang).

Ein knapper Kilometer über den See, und man ist in Drawno (Neuwedell) vor der Brücke. Hier sieht man rechterhand einen Container mit großen Schrifttafeln in Polnisch, Deutsch und Englisch, auf denen der Eintritt in den Nationalpark erläutert wird. Hier kann man, wenn die Tageszeit günstig ist, seine Nationalparkgebühren entrichten. Diese müssen vor der Befahrung bezahlt werden. Die Website des Nationalparks enthält alle wesentlichen Infos: Verhaltensregeln Auskunftsstellen Gebühren

Die Nationalparkstrecke darf in der Zeit vom 15. März bis 1. Juli nicht befahren werden! Zwischen Anfang Juli und Mitte August gibt es sehr viel Kajaktourismus und Leihbootpaddler auf der Drage (historisch zb übers ganze Jahr 2003: kajakarze 8411). "Einsamkeit, wie bist du übervölkert!" (Stanisław Jerzy Lec), sehr anschaulich in diesem Video festgehalten !!!

Seit 2011 wird die Zahl der Paddler streng reguliert. Zur Zeit dürfen sich maximal 700 Paddler pro Tag auf dem gesamten Nationalparkabschnitt aufhalten (Stand 2013). Wenn das Limit überschritten ist hat man Pech und darf nicht rein. Dagegen hilft nur rechtzeitige Voranmeldung und Vorabüberweisung des Ticketpreises.

Ab 7 Uhr am Morgen soll jemand da sein, der das Geld nimmt. Die Dame, die an einem Dienstag im Oktober 2009 gegen 17 Uhr das Häuschen in Drawno besetzt hielt, war dagegen nicht befugt, Geld anzunehmen. Sie war offensichtlich nur zur Zählung des Paddelverkehrs abgestellt worden. Ihr Zähler stand an diesem Abend auf 7. Da waren wir 3 schon drin. Der pflichtbewusste Paddler kehrt also am nächsten Tag hierher zurück und entrichtet zu den regulären Dienstzeiten seinen Obulus.

Nach der Brücke befindet man sich auf dem Jezioro Adamowo. Hier hat man gleich rechts einen kommerziellen Campingplatz. Dahinter beginnt der Nationalpark. Anlegen an den Ufern ist hier nicht mehr gestattet. Nach 1,3 km findet man links den Ausfluss der Dage aus dem See. 600 m später, hinter der (toten) Eisenbahnbrücke und der 400 m weiter gelegenen Straßenbrücke, beschränkt sich der Nationalpark nach meinen Karten auf das linke Ufer (nachprüfen). Der Fluss ist hier noch begradigt.

Danach beginnt es wild zu werden. Im Bereich der tiefen Talbildung durchfließt die Drawa über etwa 45 km den Drage-Nationalpark. Für 2 bis 3 Tage durchfährt man ein wunderschön wildes bewaldetes Tal mit oft steilen Ufern, Erlenbrüchen, Buchenhochwald, vielen umgestürzten Bäumen, klarem Wasser (im Sommer oft kristallklar!). Es fließt zwar rasch, ist allerdings kein Wildwasser. Tausende Paddler freuen sich hauptsächlich in den polnischen Sommerferien an Naturschönheiten und Abenteuer. Zumeist sind sie mit Plastik-Leihbooten unterwegs.

Stellenweise ist das Gefälle hoch, die Strömung rasch, steiniger Untergrund (Video 17s). Umgestürzte Bäume können gefährlich werden. Von einzelnen Paddlern wird dieser Abschnitt für schwierig gehalten und von Befahrung mit Kindern an Bord abgeraten ([2]).

Allerdings wurde die Drage hier auch schon oft mit Faltbooten befahren, was auch meist ohne größere Blessuren abging. Wir selbst sind zu dritt und relativ viel Gepäck ('Winter') im schwerbeladenen Ally unterwegs gewesen und fanden die Strecke überraschend gut fahrbar. Nur die frisch gefallenen Bäume bereiteten manchmal Schwierigkeiten. Ältere Hindernisse waren mehr oder weniger freigeschnitten, allerdings nur mit Handsägen, nicht mehr wie früher mit Motorsägen die großen Stämme betreffend. Unser Wasserstand bewegte sich nach offiziellen polnischen Angaben im Bereich des Hochwassers. Tagespaddelstrecken 23 bzw 33 km am 1. bzw 2. Tag durch den Nationalpark.

Bei geringeren Wasserständen wird das auch anders eingeschätzt: "Die Waldschlucht zu Beginn des Nationalparkes kann ich für Familie mit Kindern definitiv nicht empfehlen! Sehr starke Strömung, sehr viele Baumhindernisse, die oft stehend, hebend überwunden werden müssen. Durch die Strömung wird das Boot natürlich beim Überwinden der Hindernisse oft gegen die Bäume gedrückt und man selbst hat Schwierigkeiten, sich durch den Wasserzug auf den Beinen zu halten. Unser Faltboot hat es zwar überlebt, aber eigentlich sollte man diese Strecke nur in robusten Kunststoffeinern befahren! Wunderschön ist es da natürlich schon. Wir haben auf diesem Teilstück nur acht Kilometer an einem Tag geschafft und waren danach ziemlich kaputt." Zitat czarna am 10.06.2009.

Auch die Wikinger hatten im Nationalpark mit etlichen Hindernissen zu kämpfen. "Wer den Nationalpark befahren will: Da werden keine Bäume mehr geräumt. Die Folge: Baumhindernisse ohne Ende. Heißt außerdem: Mit beladenen Zweier-Faltbooten wird es spannend - und den Umgang der Boote in strömendem Wasser zwischen Hindernissen sollte man beherrschen. Und genügend Zeit planen (manchmal nur 1 km Strecke pro Stunde) ... Unser Tipp: Ca. 6 Stunden vor Einbruch der Dunkelheit sollte man Drawno verlassen, um noch den Biwakplatz "Bogdanka" zu erreichen." (Christoph aus J. Juli 2008)

Johann F. schrieb uns im Sommer 2014 (Niedrigwasser): "Eingesetzt haben wir in Drawno mit einem Leih-Canadier .... Für die Strecke über Barnimie bis Bogdanka haben wir insgesamt drei Tage gebraucht, dabei sind es insgesamt nur etwa 17 Kilometer. Wir haben jeweils ohne echte Pausen den ganzen Tag auf dem Wasser verbracht, weil wir einfach nicht vorwärts gekommen sind. Schuld daran war die Kombination aus Kanadier und Niedrigwasser. Was hier oben als „Baumhindernisse‟ beschrieben wird, sind größtenteils Bäume und Baumstämme, die quer über den Fluss bzw. in den Fluss gefallen sind und diesen vollständig überspannen. Bei höherem Wasserstand kann man die meisten davon sicherlich auch mit dem Canadier überfahren, bei dem Niedrigwasser mussten wir aber bei fast jedem Hindernis aus dem Boot und das Boot über die Baumstämme zerren/hieven/schleifen. Das war zum einen extrem anstrengend und ging sehr auf den Rücken, zum anderen befanden wir uns so die meiste Zeit im Wasser und das war sehr kalt, sodass wir ziemlich durchgefroren waren. Der Negativrekord war an einem Streckenabschnitt ca. 70m in einer dreiviertel Stunde, also eigentlich war der Fluss nicht mehr befahrbar. Die Strömung war zudem so stark, dass wir fast in jedes Hindernis quer hinein gedrückt wurden, weil wir zu zweit im großen Boot einfach nicht in der Lage waren, dagegen anzusteuern. Dabei habe ich schon mehrere Urlaube im Canadier verbracht und würde mich nicht mehr als Anfänger bezeichnen. Außerdem befanden sich viele fiese Felsbrocken unsichtbar unter der Wasseroberfläche, sodass wir einige Male sehr rabiat kollidierten. Ein Faltboot hätte das mit Sicherheit nicht überstanden! Dass das Leihboot nicht ernsthaften Schaden genommen hat bei diesen Crashs, war für mich in allererster Linie überraschend.

Da man immer wieder Hinweise hört, die Strecke sei für Familien mit Kindern nicht geeignet, muss ich hier eindeutig klarstellen: ENTSCHEIDEND IST DER WASSERSTAND! Bei niedrigem Wasserstand ist es schwierig! Wir haben zum Schluss richtig gelitten und uns nur noch bis zum nächsten Biwak gequält. Am ersten Tag haben wir nicht einmal die Strecke bis zum Biwak geschafft und haben völlig erschöpft an einer Umtrage geschlafen ... Die ersten drei Tage von Drawno bis Bogdanke waren sehr hart und wir hoffen sehr, dass dieser Kurzbericht zur besseren Einschätzung bei eurer Reiseplanung helfen kann."

Ab Bogdanka sind kaum noch nennenswerte Hindernisse im Wasser und man kommt dank der Strömung sehr gut voran. Allerdings muss beim Kraftwerk Kamienna (km 152) rechts 150 m umgetragen werden.

Johann F. im Sommer 2014 (Niedrigwasser): "Ab Bogdanka mussten wir bis Sitnica nicht einmal aus dem Boot, weil der Fluss dort wesentlich breiter ist und die umgefallenen Bäume nicht mehr den gesamten Fluss versperren und sich somit umfahren lassen. Ein weiterer Nebeneffekt der Flussbreite: Man bekommt etwas von der Sonne ab, die wir die ersten drei Tage nur erahnen konnten, die uns aber nie durch den eng bestandenen Blätterwald erreichte. Von Sitnica bis Pstrag gab es fünf Hindernisse, für die wir das Boot verlassen mussten. Auf die 8 Kilometer gerechnet ist das aber völlig in Ordnung. Da wurde die Tour dann zu einem gemütlichen Paddelgenuss."

Bei ca. km 180 besteht die Möglichkeit, über die kleine von links mündende Człopica (das Schmelzenfließ) zum 2,5 km entfernten Królewskie-See (Kaisersee) zu gelangen. Dort gibt es einen Zeltplatz am Südufer in Łokacz Mały (Busch-Lukatz), und in 20 Minuten Fußmarsch ist man in Krzyż, wo sich Bahnhof, Läden und Gaststätte befinden.

Schwall unter der Eisenbahnbrücke am Beginn von Łokacz Wielki: Foto. Leider wurde das Foto vom Fotografen falsch platziert - die Brücke ist 1 km weiter oberstrom und auf dem Satellitenbild gut zu erkennen. Sie kommt gleich 40 m nach einer kleinen Straßenbrücke.

Kurz darauf mündet die Drawa in die Notec. Ein Stück flussabwärts erreicht man Stare Bielice mit Bahnhof der Strecke Piła-Krzyż-Kostrzyn.


Bedeutendster Drawa-Paddler ist sicher Karol Wojtyla, der diesen Fluß im Juli/August 1955 für sich entdeckte. Im August 1961 befuhr er erneut die Seen des Oberlaufes, nun schon als Weihbischof von Krakau; als er im Juli 1967 nochmals die Drawa hinabfuhr, war er bereits Erzbischof von Krakau und frisch gebackener Kardinal. Elf Jahre später sollte er als Papst Johannes Paul II. weltbekannt werden. Deshalb heißt die gesamte Strecke heute ganz offiziell 'Szlak kajakowy imienia ks. Kardynała Karola Wojtyły'.

Für weitere Informationen zum Land sei auf den Artikel Polen verwiesen. Verkehrshinweise und Fahrpläne stehen in den Artikeln Mit Auto in Polen und Mit Bahn und Bus in Polen.


Anfahrt mit dem Zug

Zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Stettin fährt (Stand Fahrplan 2015/16) dreimal täglich (freitags viermal) ein Regionalexpreß durchgehend in beiden Richtungen - sonst muss in Angermünde umgestiegen werden. Nach Stettin gelten alle Nahverkehrstickets der DB wie Länderticket und Schönes-Wochenende-Ticket, aber auch Tickets des VBB. So kostet die Fahrt von Berlin nach Stettin für eine Person 10 € (mit Bahn-Card 25 oder 50 nur 7,50 €), Stand: 2016. Mit den Tickets können am Ankunftstag auch die Busse und Straßenbahnen Stettins genutzt werden. - mehr siehe: VBB Infoseite Stettin. Im Hauptbahnhof in Stettin (günstig) das Anschlussticket kaufen zu ca. 5 €/Person oder im Zug für gut 1 € mehr oder schon vorab online (Biletyregionale.pl, auch in deutsch, aber nur mit Registrierung). Hinweis: In Polen wird zwischen Regional- und Fernverkehrszügen strikt unterschieden, Tickets sind nicht austauschbar. Viel Gepäck und Hunde kosten je 4,50 PLN (ca. 1 €) extra. (Zitat nach Christian vA im Artikel Pommersche Seenplatte 2013/14).

2016 verkehrt außerdem Mo-Fr (nicht 5. und 16. Mai und nicht am 3. Okt.) ein durchgehender Schienenbus zwischen Krzyz und Berlin-Lichtenberg. Abfahrt Krzyz 7.32 Uhr, Ankunft in Lichtenberg 10.28 Uhr. Die Hinfahrt startet in Lichtenberg abends 18.37 Uhr, Ankunft in Krzyz 21.18 Uhr. Dieser durchgehende Zug hält leider nicht in Stare Bielice, sondern nur in Nowe Drezdenko (7.45 Uhr bzw. 21.04 Uhr).

Eine Befahrung der Drage lohnt sich besonders auch mit der Anfahrt über die Pommersche Seenplatte. Dazu entweder bis zum Bahnhof Eulenburg (Silnowo) - gut 2 km entfernt vom Großen Pielburger See (Jezioro Pile) - oder etwas kürzer vom Bahnhof Lubow (Lubowo) - direkt am Großen Lubowsee (Jezioro Lubicko Wielkie).

Der Bahnhof Tempelburg (Czaplinek) liegt gut 2 km vom Dratzigsee (Jezioro Drawsko) entfernt - Straße vom Bahnhof aus gerade aus nach Norden gehen. Von Berlin in gut 4 h über Stettin zu erreichen (etwa 4 Verbindungen pro Tag).

Weitere Bahnhöfe dieser Bahnlinie und die Drage flussabwärts sind: Falkenburg (Zlocieniec) - ca. 1 km entfernt, s. google map, Grünberg (Rzęśnica) - ca. 600 m entfernt, Dramburg (Drawsko Pomorskie) - ca. 1 km entfernt, s. google map, Janikow (Jankowo Pomorskie) - ca. 600 m entfernt.

Am Ende des Militärischen Sperrgebiets liegt der Bahnhof Wildforth (Prostynia) - nur 200 m von der Drage entfernt.

Der Bahnhof in Neuwedell (Drawno) am Düpsee (Jezioro Dubie) und am Beginn der limitierten Befahrung durch den Nationalpark wird seit 2010 nicht mehr vom Personenverkehr bedient.

Kurz vor Mündung in die Netze kann man am Bahnhof Dragebruch (Drawiny) in den Zug einsteigen (etwas vor der Eisenbahnbrücke aussetzen, kurz nach der Flussschleife - ca. 1,5 km Wegstrecke). Die Verbindungen sind allerdings nicht die besten und führen meist über Stettin oder Posen oder mit längerem Aufenthalt in Kreuz. Die nächste Möglichkeit wäre gleich der Bahnhof Kreuz (Krzyż), der von der Drage etwa 2 km entfernt liegt. Aber am Besten ist es bis zur Mündung in die Netze weiterzufahren und weiter auf dieser etwa 5 km stromab bis Altbeelitz (Stare Bielice). Dort an der Bogenbrücke auf der rechten Seite aussetzen und über die Straße 174 am Ort vorbei 1 km bis direkt zum Bahnhof gehen. Von hier 3 h bis Berlin-Lichtenberg (grob alle zwei Stunden). Es gibt auch durchgehende Verbindungen und ein vorab gelöstes VBB-Ticket für 12 € ist gültig, siehe.

  • Nicht off-Topic: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) - Regionalverkehr in Berlin und im Bundesland rundrum (Allerdings fahren viele Busse im Berliner Umland und gerade am Wochenende nicht immer mindestens stündlich. Die Fahrplanauskunft ermöglicht unter dem Button "Vorgaben fürs Umsteigen" verschiedene Umsteigegeschwindigkeiten. Die Standardeinstellung ist "normal" und kann z.B. auf min. 5 Min. gewechselt werden. Dies ist aber nur im Berliner Stadtgebiet sinnvoll, da die selteneren Anschlussverbindungen im Umland oft gut aufeinander abgestimmt sind (und man sonst 1 h oder mehr auf den Anschlusszug/-bus warten müsste). Die Fahrplanauskunft berücksichtigt auch alle Baustellen oder Ersatzverkehre sowie evtl. Verspätungen. Die VBB-Apps können hier heruntergeladen werden: VBB App für iPhone, Android, Windows. Tipps zur Faltbootmitnahme in Bahn und Bus hier. - Im VBB wird die Bahn Card 25 und 50 anerkannt und berechtigt zum Kauf eines ermäßigten (Kinder-) Fahrausweises. Diese Regelung gilt nicht im reinen Binnenverkehr in den Berliner A-, B- und C-Zonen.)


Der Truppenübungsplatz ("Poligon wojskowy")

Heutzutage darf der Truppenübungsplatz ("Poligon Drawski", hier in einer mäßigen Übersetzung) nicht mehr durchpaddelt werden, teils, weil die Blindgänger nicht mehr beräumt werden, teils, weil die NATO hier großräumige Übungen fährt, bei denen sie keine Zuschauer mag. Auch die Strecke über die 'Alte Drage' ist gesperrt und wird nicht empfohlen (Artillerie-Schießbetrieb, Blindgänger).


Historisches:

Der Truppenübungsplatz ("Map") konnte früher nur durchfahren werden, wenn keine Übungen stattfanden. Die Kommandantur erteilte aber angeblich nur noch organisierten Gruppen die Genehmigung für die Durchfahrt. Für Individualreisende ging es, wenn kein Soldat auf der letzten Brücke der 175 Landstraße stand. Ansonsten durfte keinesfalls durchgepaddelt werden, da dann Übungen stattfanden. Es wird scharf geschossen, natürlich nicht absichtlich auf Paddler, aber die Soldaten dort üben ja noch. Wenn keiner dasteht, dann durchpaddeln die 27 km in einem Ritt.

Auch polnische Paddler hatten hier Probleme. 2005 erfuhr ein polnischer Paddler nach dem Passieren, "... dass während der Saison ein Wachmann (auf der Brücke der Fernstraße 10) in Prostynia stehe und Waghalsige, die den gesperrten Abschnitt durchfuhren, mit einem Strafmandat über 1000 Złoty 'belohne'." [3] Laut einem (Hinweis vom 30.7. 2011) soll die Strafe während militärischer Übungen weitaus höher sein. [4]

Ein anderer ergänzte 2008:
"Ich würde mich nicht auf einen Wachposten (auf der Brücke der Straße 175) verlassen. Ich kenne viele Erzählungen darüber, wie auf diesem Streckenabschnitt scharf geschossen wurde, obwohl kein Posten dort stand. Das ist die Wahrheit, ich scherze nicht." [5]


"Es gibt vor Ort die Möglichkeit, den Truppenübungsplatz zu umfahren. An der Brücke (Straße 175) direkt vor dem Sperrgebiet wartet an einem Imbiss bereits ein Fahrer mit Bootsanhänger, der uns für ca. 100 - 120 Zloty (zwei Boote, drei Personen) die ca. 23 km den Transport geshuttelt hat (Preis evtl. noch runterhandeln). Bei Bedarf kann man an den beiden kleinen Seen an der Brücke auch übernachten (Biwak oder Zeltplatz). Auch am direkt am Ende des Truppenübungsplatzes gibt es eine Übernachtungsgelegenheit." (Christoph aus J. in [3] , Juli 2008)

  • Informationen zum Umfahren des Truppenübungsplatzes (Stand Mai 2009): [4]


Paddeln im Nationalpark

Die im Drawa-Nationalpark geltenden Verhaltensregeln sind im Netz ausführlich beschrieben. Kurzgefaßt sind es folgende:

  • Touristen dürfen sich von der Morgen- bis zur Abenddämmerung auf den Wegen bewegen. Für Fahrzeuge gibt es festgelegte Parkplätze am Ostowickie-See, bei Ostrowiec, bei Pustelna, am Findling Drewnany Kamień, am Sitno-See, bei Zakręt Raka und bei Rogoźnica.
  • Paddeln auf der Drawa ist vom 1. Juli bis 15. März zwischen 9:00 und 19:00 Uhr erlaubt. Es dürfen nie mehr als 700 Personen pro Tag auf dem Fluss unterwegs sein, was über streng regulierten Ticketverkauf sichergestellt wird.
  • Für den Eintritt in den Drawieński Nationalparks sind Gebühren zu entrichten. Der Karten-Verkauf für das laufende Jahr ist vom 1.06. bis 31.12. möglich (das heißt, für die eigentlich ebenfalls erlaubte Zeit vom 1.1.-15.3. kann man keine Tickets kaufen???).
  • Tickets können entsprechend Preisverzeichnis in den Informationspunkten des Nationalparks (cash) oder nach Vorabüberweisung auf das Konto des DPN (BGK O/Szczecin 29113011760022 212236200008) mindestens 7 Tage vor der geplanten Fahrt erworben werden. When making a payment to the bank account, im Betreff should be given all the information necessary to issue a ticket (number of people, tents, cars, trailers, motorcycles, the date of service of the places available and the name of the camping). Bei fehlenden Angaben wird der überwiesene Betrag minus Bearbeitungsgebühren zurück gezahlt. Ich frage mich gerade wie das gehen soll, denn die Zusatzinfos auf der Überweisung lassen keine großen Texte zu. Gibt es einen Kurzcode? zB so: "2P1T1C0T0M 2014.07.15 Bogdanka"? Das jetzt noch auf polnisch. (Dafür müssen ein entsprechender Banknachweis vorgelegt und eine Empfangsbestätigung für die Eintrittskarten unterzeichnet werden. Die Zahlung allein garantiert aber noch keinen Zugang.
  • Paddeln auf der Korytnica ist vom 1. Juli bis 15. März von der Morgen- bis zur Abenddämmerung zwischen der Brücke in Bogdanka und dem Biwakplatz Bogdanka erlaubt. Auf den anderen Bächen und Seen herrscht Paddelverbot.
  • Biwakiert werden darf an den gekennzeichneten Plätzen "Drawnik", "Barnimie", "Bogdanka", "Sitnica", "Pstrąg" und "Kamienna". Für Feuer sind die ausgewiesenen Lagerfeuerstellen zu nutzen. Die Benutzung von Seife und Geschirrspülmittel ist verboten.
  • Daß man sich sich in der Natur verantwortungsvoll bewegt und keinen Müll hinterläßt, sollte selbstverständlich sein. Wenn man vom Ranger in der Nähe von Müll angetroffen wird, wird angenommen, das sei dein Müll und du wirst als der Verursacher behandelt ("Osoby przebywające na terenie miejsc biwakowania oraz innych miejsc udostępnionych w DPN zobowiązane są do utrzymania czystości w swoim otoczeniu, widoczne śmieci będą traktowane jak jego" §4).
  • Geführte Touren durch den Nationalpark, bei denen keine Ranger teilnimmt, müssen beim Park angemeldet sein.
  • Es ist verboten, Pflanzen und Pilze zu sammeln.
  • Baden ist nur an ausgewiesenen Badestellen erlaubt (Jezioro Ostrowieckie).
  • Touristische Information:
    • ANLEGESTELLE UND TOURISTISCHE AUSKUNFTSTELLE IN DRAWNO: Tel.: 0957682395, Mail: przystan@dpn.pl, Map
    • TOURISTISCHE AUSKUNFTSTELLE IN GŁUSKO: Tel.: 0957613820, Mail: pit_glusko@dpn.pl
    • DIREKTION DES DRAWIEŃSKI NATIONALPARKS: Tel. 0957682051, Mail: dpn@dpn.pl


Streckenbeschreibungen

  • 4 Seiten eines 'Kanu-Reisebriefs', der u.a. zwei Kartenausschnitte mit Kilometrierung und Streckenbeschreibung von km 125 bis km 75 vor Mündung in die Notec/Netze enthält.
  • begeisterter Bericht von einer Wanderung entlang der Drage im Sommer 1923 im Bereich des heutigen Nationalparks (mit schönen Übersichtskarten, in deutsch)


Touren

  • Drawa (mariangunkel.de, 1998)
  • nicht ganz so tolles Filmchen (2008), aber es zeigt auch mal die Dschungelstrecke oberhalb des Jezioro Lubie, ganz kurz die Schwallstrecke nach dem Ausfluss aus dem Jezioro Lubie, sowie ein wenig die Nationalparkstrecke. Ist aber längst nicht so schön anzuschauen wie das Filmchen davor
  • Bilder von der oberen Drage, Ostern 2011 (Czaplinek bis Gudowo, Abstecher zum Jez. Wilczkowo, und Ausfluss der Drage aus dem Jez. Lubie)
  • Wochenendtour auf der Drawa ab Drawno. Der Wasserstand ist recht niedrig, daher sind die vielen Baumhindernisse noch präsenter - allerdings bei geringerem "Wasserdruck" (Video 3:22 min).


Forumsdiskussionen


Pegel

Was "Durchfluß" (in m³/sec) und "Pegelstand" (in cm) sind und was ein Paddler aus ihnen ablesen kann, steht im Artikel Durchfluss und Pegel.


Ferner Links zu ganz Polen:

  • Wasserstände polnischer Flüsse, die beste Übersicht, die ich bisher gefunden habe, mit 7-Tage-Rückschau auf die Stundenwerte. Nur die graphische Darstellung ist etwas flach
  • Übersicht polnischer Pegel (zur Anzeige einzelner Pegelorte erst ein Teileinzugsgebiet wählen).
  • Karte der Pegel polnischer Flüsse: http://www.pogodynka.pl/hydro (schwarz: Niedrigwasser; blau: Normalpegel; gelb: hoher Pegel; orange: Überschreitung der normalen Hochwasserwerte; rot: Hochwasseralarm)


Weblinks

  • im Gegensatz zu Google Earth ist die Auflösung der Satellitenbilder von maps.dastelefonbuch.de in Teilen des Drage-Gebietes deutlich besser! (zB von nahe Auslauf Lubie-See bis in die Mitte des Drage-Nationalparks, darunter die gesamte Durchfahrt durch das Militärsperrgebiet sehr gut aufgelöst!)


Bootsverleiher

Bootsverleiher sind nicht nur die bösen Leute, die die Massen von Leihbootfahrern aufs Wasser lassen, sondern sie helfen auch unkompliziert beim Transport/Transfer von Booten/Autos oder in Notsituationen, z.B. wenn man mal ein Paddel verloren hat ;-)

  • Czaplinek
    • am Zeltplatz "Czaplinek", ul. Drahimska (= Drahimska-Straße) 79, Tel. 0048/94 3755168
    • am Zeltplatz "U Jacka", ul. Drahimska 81, Tel. 0048/94 3754555
    • am Zeltplatz "Drawtur", ul. 5 ciu Pomostow 1, Tel. 0048/94 3755454
    • Biuro Turystyczne "Mrówka" s.c., ul. Wałecka 3, 78-550 Czaplinek, tel./faks: +48 94 3755067, +48 604576361, biuro[KLAMMERAFFE]mrowka.pl
  • Zlocieniec
    • am Bootshaus, ul. 11 Listopada 40, Tel. 0048/94 3671840
  • Drawsko
    • am Wassersportzentrum "Delfin", ul. Lakowa 21, Tel. 0048/94 3634867
    • Nowak Stanisława i Lucjan - Usługi turystyczne, 73-220 Drawno, ul. Kwiatowa 9, Tel+Fax 0048 95 7682368, kajaks[KLAMMERAFFE]wp.pl, http://www.kajaki.turystyka.pl/
  • Barnimie
    • Nowak Przemysław, Pogotowie kajakowe, 73-220 Barnimie 74, tel. 0048 692 271 295, pogotowiekajakowe[KLAMMERAFFE]wp.pl ([ hier]), sehr netter junger Chef! (http://www.pogotowiekajakowe.pl/) von der Hauptkreuzung wenige hundert Meter nach Osten.


Sicherheit

  • Notarzt: 999, 112 (EU-weiter Mobilfunknotruf)
  • Polizei: 997
  • Feuerwehr: 998
  • Taxiruf: 919
  • Telefonauskunft: 912 (für Fernverbindungen), 913 (für das Ortsnetz)


Die Drawa fließt durch Zeckenbefallsgebiet. Näheres zum Erkrankungsrisiko durch Zeckenbiß und zum Schutz davor im Artikel Zecken.

Die Drawa fließt durch ausgedehnte Wälder, in denen Wolfsrudel heimisch sind.


Literatur

  • DKV-Auslandsführer Band 7: "Nordosteuropa" (Polen, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen). 3. Auflage. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH, Duisburg 2019, ISBN 978-3-937743-81-3 (Ausführliche Beschreibung)


  • Ellwart, Jaroslaw: Mittleres Hinterpommern. Touristisches Handbuch. Verlag Region Gdynia 2006, ISBN 83-89178-52-4; Neuauflage geplant für Juni 2009, E-Mail Kontakt über Jaroslaw Ellwart [jaroslaw.ellwart@jerk.pl] (Eher für Fußwanderer gedacht, aber mit detaillierten Beschreibungen und Tips für die Drawa oberhalb des Truppenübungsplatzes und die restliche pommersche Seenplatte.)
  • Gawin, Izabella, und Schulze, Dieter: Kulturschock Polen. Reise Know How Peter Rump GmbH Bielefeld 2006, ISBN 978-3-8317-1295-3
  • Galiński, Zbigniew: Rzeki Pojezierza Drawskiego. Przewodnik kajakowy. Verlag Verlag Pascal Bielsko-Biała 2008, ISBN 978-83-7513-204-5 (Paddelatlas 1:50.000 mit polnischen Erläuterungen von Drawa, Piława, Gwda und Rurzyca.)
  • Iwanowskis Reisegast in Polen. Tips für individuelle Entdecker. Iwanowski’s Reisebuchverlag Dormagen 2007, ISBN 978-3-933041-30-2 (Wer, wenn nicht Paddler, lernt Menschen am Wegesrand kennen? Der Angler und der Bauer ist Paddlern gegenüber freundlich und aufgeschlossen - wenn man seine Lebensart versteht.)
  • Kling, Wolfgang, und Lüderitz, Jörg: Neumark. Durch die alte Kulturlandschaft östlich von Oder und Neiße. Trescher Verlang Berlin, 1. Auflage 2015, ISBN 978-3-89794-304-9
  • Ordish, Bob: Polnisch Wort für Wort. Mit Wörterliste Polnisch-Deutsch, Deutsch-Polnisch, dazu Sprach-CD. Peter Rump Verlag Bielefeld, ISBN 3-89416-527-8 (Hilfreich für den ersten Kontakt; die Sprach-CD ist wichtig, weil die polnische Aussprache oft vom Schriftbild abweicht.)
  • Raven-Hart, R.: Canoe Errant. John Murray, London 1935 (Der irisch-britische Major, Paddler und Reiseschriftsteller (1889-1971), nach dem Ersten Weltkrieg aus Gesundheitsgründen demobilisiert, konnte mit seiner kleinen Pension nicht die Reisen unternehmen, die er gern gemacht hätte. Da sah er 1929 ein Faltboot - und mit ihm die Lösung! Schon im Jahr darauf begann er im Hart-Zweier die Gewässer Europas zu befahren. 1935 veröffentlichte er in seinem Erstlingsbuch die Fahrtberichte mit sachdienlichen Hinweisen am Schluß. Sein knapper, lebendiger Stil, Kreuzung von Fahrtbericht mit Reportage, sollte bis zum Beginn des 2. Weltkrieges britischen Paddlern den Weg weisen (das Exemplar des Rezensenten ist recht zerlesen).
    In Deutschland wurden es Aller, Bodensee (= Lake of Constance) mit Hochrhein, die deutsche Donau, Drage (= Drawa) mit Weiterfahrt auf unterer Netze (= Noteć) und unterer Warthe (= Warta) auf S. 164 ff. und S. 269 ff., Elbe, Fulda mit Weiterfahrt auf der Weser, Havel, Inn, Lahn, Lesum und Wümme, Main, die untere Mulde, Neckar, Oertze, Oder, Saar mit Weiterfahrt auf Mosel und Rhein, Spreewald mit Weiterfahrt auf Dahme und Teupitzer Seen, Trave, Unstrut mit Weiterfahrt auf Saale und Elbe, Wakenitz, Werbellinsee mit Weiterfahrt auf unterer Oder, Werra mit Weiterfahrt auf der Weser. In Frankreich und der Schweiz fuhr er Charente, den Canal du Midi, Genfer See (= Lake Geneva) mit Weiterfahrt auf der Rhone, Loire, Maas (= Meuse) und die nordwestfranzösischen Kanäle, Marne, Oise, Rhône mit Delta, Saône mit nordwestfranzösischen Kanälen, Sarthe, Seine, und die Flüsse und Seen rund um Bordeaux (Vezere, Dordogne, die Etangs, Garonne, Petite Leyre). In Österreich die Donau, Salzach mit Weiterfahrt auf Inn und Donau, in der Tschechoslowakei Moldau und tschechische Elbe, den Váh (= die Waag), in Ungarn die Donau bis nach Budapest sowie den Balaton, in Jugoslawien die Drava (= Drau) und die dalmatinische Küste.
    Das Buch ist ein Zeitdokument, weil es Städte und Kanuheime vor der Kriegszerstörung zeigt - und die Art der jeweiligen Reisegefährten, die Raven-Hart für seinen Zweier immer wieder suchte und fand. Wer mehr über den "irischen Rittlinger" wissen will, lese Thomas Theisingers Raven-Hart - Biographie im Faltbootjahrbuch "Binsenbummeln und Meeresrauschen V", (März 2010), Faltenreich Verlag Oldenburg 2010, ISBN 978-3-9811182-6-1, S. 81-98, sowie seinen Artikel "Raven-Hart – kein einfacher Fall" in "Kanu-Sport" 10/2015, S. 20-25!
    )
  • Todys, Jacek: 50 Jahre auf dem Fluss Drawa, 1955-2005, 50 Jahre nach der ersten Kajakfahrt Pfr. Karol Woitylas auf der Drawa. Beilage: CD-ROM mit Multimediapräsentation, 55 Seiten, Format 21cmx21cm; hrsg. 2006 von der Gemeinde Czaplinek, Pommersche Seenplatte, wird dort von der Touristinformation kostenlos verteilt (Stand Sommer 2009); gefördert aus EU-Mitteln, Text mit vielen Farbfotos.
  • Wrześniowski, Zygmunt, und Sperski, Marek: Kajakiem po wodach Pomorza Zachodniego. Część poludniowa i zachodnia. Verlag Sport i Turystyka, Warszawa 1974. (Polnischer Gewässerführer für das Gebiet des früheren deutschen "Hinterpommern": West- und Südteil.)


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Neumann, Hans-Joachim: Drawa. "Kanu-Sport" 2/1992, S. 62 f. ("Tip: Nie den Bootswagen unbewacht stehenlassen. Der Fluß hat an manchen Stellen unüberwindliche Hindernisse. Für Faltboote nicht geeignet!")
  • Neumann, Hans-Joachim: Die Drawa - einer der schönsten Flüsse Polens. "Kanu-Sport" 10/1997, S. 448-452 (Ausführlicher Fahrtbericht vom Jezioro Drawsko / Dratzigsee bis zur Mündung in den Notec /die Netze. Achtung bei manchen Ortsnamen - der Setzkasten des Verlages gab die polnischen Sonderzeichen offenbar nicht her.)
  • Schröder, Manfred: Ein guter Rat. Pommersche Seenplatte. "Kanu-Sport" 7/2006, S. 8-12, mit Leserbrief in Heft 9/2006, S. 6 (Pommern/Nordwestpolen: Der Rakoń taugt nur für Sägepaddler, und der Schlamm der Kokna stinkt schrecklich - aber immerhin gibt’s noch die Drawa. Zumindest, wenn man polnische Ortsnamen richtig ausspricht... Hübsche Paddelerzählung. Und so ganz nebenbei: Die Seen (die der Autor nicht paddelte) sind eine herrliche Landschaft.)


Kanumagazin

  • hier steht noch nichts


Kajak-Magazin

  • hier steht noch nichts


Karten

  • Übersichtskarte und Streckenangaben (diese grobe Karte hilft, da auf vielen Onlinekarten und auf Google Earth der Verlauf sonst oft schwer zu verfolgen ist, besonders im Oberlauf ; Klick auf die Karte, und alles ist leserlich).
  • von den polnischen Straßenatlaskarten decken folgende das Gebiet ab: 48, 47, 67, 87 (+68 für die Rückfahrt öffentlich über Wałcz zum Autorückholen)


Zitierte Originaltexte in Polnisch und Quellenangaben

  1. Hans Domnick u. a.: Von Findlingen und Fossilien. Geologische Lehrpfade im Barnim, in der Uckermark und im Märkisch Oderland. (= Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße, Heft 5). Hrsg. von der Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Märkischen Eiszeitstraße e. V., Eberswalde 2001 (Broschüre, erhältlich u. a. in der Buchhandlung in Eberswalde und im Schifffahrtsmuseum Oderberg), S. 35.
  2. Max Rehberg (1882-1945): Zur Geschichte der Dampfschifffahrt auf den märkischen und angrenzenden Wasserstraßen II: Elbe, Oder und Kleinflüsse. Veränderter Nachdruck aus "Schiffbau, Schifffahrt und Hafenbau", 43. Jahrgang, Heft 4/1942 und 18/1942, hrsg. vom Kreismuseum Oranienburg 1995, S. 34.
  3. "... że w sezonie strażnicy stoją w Prostyni i "nagradzają" śmiałków, którzy przepłynęli zakazany odcinek, mandatami 1000 pln." Zitat Supersaxo in http://kajak.org.pl/engine/pl.rec.kajaki//index.php?author=Bartosz%20Sawicki&offset=135&group=1&mode=fixed&id=42196 vom 25.7. 2008
  4. "Miły żandarm poinformował, że niższy mandat nie wchodzi w grę i jakby były ćwiczenia na poligonie to mandat by był dużo wyższy." Zitat Harna in http://kajak.org.pl/pl.rec.kajaki/index.php?group=1&offset=0&thread=7605&id=52992 vom 30.7. 2011
  5. "Nie ma co liczyć na strażnika. Znam wiele opowieści o tym jak w tym miejscu spływy władowały się pod ostry obstrzał, bo nie było strażnika. Tu na prawdę nie ma żartów." Zitat Bartosz Sawicki in http://kajak.org.pl/engine/pl.rec.kajaki//index.php?author=Bartosz%20Sawicki&offset=135&id=42201&group=1&mode=fixed vom 25.7. 2008


Quellen

  • Eckoldt, Martin, und Braun, Hans-Georg: Flüsse und Kanäle. Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen. DSV-Verlag Hamburg 1998, ISBN 3-88-412243-6, S. 479 (zur Nutzung der Drage in deutscher Zeit)
  • Hedke, Werner; Meyer, Hermann; Schacht, Karl; und Tiede, Willi: Heimatkunde von Kreuz und Umgebung. Ein Buch für Schule und Haus. Verlag Ferdinand Hirt in Breslau 1926, S. 12 f. (zur Nutzung der Drage in deutscher Zeit)


Übersichtskarte

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Hier die Karte auf Google-Maps. Blau freifließende Abschnitte, rot Seen und Aufstaubereiche.




Grenzen und Ortsnamen rund um die Drawa (deutsch: Drage) zur deutschen Kaiserzeit (1899). Rosa (links) ist die Provinz Brandenburg, hellviolett (rechts) die Provinz Westpreußen, orange die Provinz Hinterpommern und grün die Provinz Posen dargestellt. - Zur Nazizeit (um 1936) wurden zahlreiche slawisch klingende Ortsnamen "aufgenordet", d. h. in deutsch klingende Namen umbenannt. Auf Karten mit dem Bearbeitungsstand 1944 tragen daher viele Orte andere Namen.