Die TID - alles, was du schon immer wissen wolltest

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Der Donaulauf, nach Ländern gegliedert:
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Donau, slowakischer Teil
Kleine Schütt (Donauaue SK, HU)
Donau, ungarischer Teil
Donau, serbischer Teil
Donaudelta, Gewässerbeschreibung
Fahrtberichte:
Die TID - alles, was du schon immer wissen wolltest ;-) - ein netter Bericht von der größten Wanderfahrt der Welt
Hron-Donau-Fahrt (Gelhaar 1973)
Donaufahrt Ingolstadt - Wien (Brockmann 1985) - mit der Familie auf dem schönsten Teil der Donau
Auf der TID am Vorabend des Mauerbaus (Kühnisch 2009) - ein Erlebnisbericht von der 6. TID 1961
Erlebnisse bei der TID in Bulgarien (Heyn 1988)
"Njama Problema" oder "Man kann ja nie wissen!" (Tuch 1980) - Auf Iskar und Donau unterwegs
Schiffbruch im Donaudelta (Lüderitz 1974)
Zehn Tage Donaudelta (Buhl 1988)
Einsetzstellen an der Donau über ihren ganzen Lauf



Inhaltsverzeichnis

Einführung

Die Tour International Danubien (TID) ist eine Kanu- und Ruderwanderfahrt auf der Donau und hat den Ruhm, die längste organisierte Paddelfahrt der Welt zu sein. Sie entstand in den 50er Jahren auf Initiative tschechischer Paddler und startete erstmals 1956 als "Internationale Donau-Bootsfahrt der Freundschaft" zwischen Bratislava und Budapest. Seit 1969 wird sie auf der heutigen Strecke zwischen Donaueschingen (D) und Silistra (BG) durchgeführt, was fast die ganze Donaulänge ist. Jedes Jahr nehmen mehrere hundert Paddler teil (wobei die meisten nur Teilstrecken fahren). Die deutsche TID-Organisation ist erreichbar unter http://www.tour-international-danubien.org/, die österreichische unter http://www.tid.at/start.htm. Für weitere Informationen sei auf den Artikel Donau verwiesen.

Der nachfolgende Bericht stammt von Peter aus Wien und wurde zuerst 2010 im Faltbootforum veröffentlicht. Vielen Dank, Peter, für Deinen Bericht!


Hallo ihr PaddlerInnen,

bin zurück von der 55. TID. War ein ziemliches Ereignis für mich, vor allem, da ich ja noch gar nicht so lange paddel und das erste Mal bei der TID dabei war...

Na, das war was...!

Hier also mein sehr persönlicher Bericht:


Alles, was Du schon immer über die TID wissen wolltest... Oder: One can't fight the TID*)

*)Andrew’s Statement auf alle ergebnislosen Anstrengungen, die TID in irgendeiner Weise zu beeinflussen

Vor ganz, ganz vielen Jahren nahm ein Schulkollege ein Schlauchboot, schmiss es in Wien in die Donau und kam damit, letztendlich auch dank hilfreicher Schlepperkapitäne, aber immerhin, bis ins Schwarze Meer ...

Seit diesem Zeitpunkt wusste ich: das will ich auch!

Und heuer im Sommer waren plötzlich Zeit und Boot da, also, warum sollte ich nicht?

Mein erster Impetus, natürlich: alleine paddeln!! Aber, wie dann einkaufen gehen, Boot und Zelt ohne Aufsicht lassen? Wie sieht die Donau weiter unten tatsächlich aus, werde ich in Serbien sterbien oder werden mich die Bulgaren, spätestens die Rumänen fressen???

Also: paddeln mit der TID – und hier ist der Bericht der neunwöchigen Reise ins Schwarze Meer!


Die Donau

Die Donau ist ein breiter, ruhiger, kräftiger Fluss, manchmal dunkel und dann für mich nicht immer Vertrauen einflößend... manchmal von atemberaubender Schönheit, ruhig und stark.

Sie ist je nach Landschaft breit, manchmal mehrere Kilometer, dann kaum hundert Meter, aber dann gar 100 Meter tief... Ihre Wasseroberfläche ist braun, grau, graublaubraun, wunderschön spiegelglatt wie ein See, beängstigend brodelnd mit über einen Meter hohen Wellen, aus allen Richtungen, gleichzeitig.

Oft gibt es Wind, gar Sturm. Sie fließt schnell (~10 km/h), und vor Stauwerken bleibt sie nahezu stehen, und es heißt, kilometerlang ohne ihre Unterstützung stoisch dahinzupaddeln.

Verkehr an großen Schiffen gibt es relativ wenig, je weiter stromab, desto weniger. Vielleicht im Schnitt sechs, sieben Schiffe pro Tag. Deren Wellen sind Genuss wie Verdruss, je nach Laune, Kondition, Wetter und ob sie vorwärts tragen oder sich entgegen werfen.

In Österreich, in Deutschland sicher auch, scheint sie sehr sauber, vor allem gibt es wenig Plastik-Treibgut im Wasser und am Ufer. Das ändert sich, je weiter man fährt, ist aber nie wirklich schlimm.

Müll wird allerdings oft in Ufernähe gelagert, mit Hoffnung auf das nächste Hochwasser. Jemand hat berechnet, dass ca. 80 Millionen Menschen ungeklärt und ungerührt in die Donau... na ja, sehen tut man's nicht... Der Bürgermeister von Tulcea hat stolz erklärt, dass sie in den nächsten Jahren mit dem Bau einer Kläranlage beginnen können (dank EU). Tulcea hat ca. 93.000 Einwohner...

Der/die zumeist einsame PaddlerIn ist ein ausgesetztes, winziges Etwas auf enormer Wasserfläche. Pralle Sonne verbrennt gleichwohl Kleidungsstücke (die verlieren nicht nur die Farbe, die vergilben regelrecht) wie Haut und Boot (gemessene 60° C unter Deck!), Windböen mit zig Stundenkilometern aus allen Richtungen machen es ratsam, lieber in Deckung am Ufer entlang zu fahren. Schwere Gewitter, oft mehrere gleichzeitig, lassen nicht gerade kleine Bäume in's Wasser stürzen, gefällt teils durch Wind, manchmal durch Blitz... Wo ist da ein Schlupfloch im Unterholz, ohne Strömung und ohne nahe Bäume?

Anlanden ist nicht immer möglich... Bei Hochwasser (das hatten wir die gesamte Strecke) verschwinden sehr viele der schönen Sandbänke und leicht anlandbares Ufer, es bleiben die Wurzeln der Auwälder, schlammiges Ufer zumeist...


Natur/Landschaft

Kilometerlange Auwälder säumen die Donau – hauptsächlich. Hie und da begleitet von lieblichem, hügeligem Hintergrund.

Ab Rumänien (km 1075) wird's für mich noch schöner, begleitet die Donau ein Ufer, das mich manchmal stark an Landschaften der Toskana erinnert, manchmal an englische Parks, dann wieder die vertrauten Auwälder.

Autos verschwinden, an deren Stelle treten Pferdefuhrwerke. Die Pferde tragen keine Hufeisen. Stundenlang ist nichts zu hören außer dem Bellen von Hunden, dem Krähen der Hähne und Glockengeläut.

Das dramatische Eiserne Tor (das ist übrigens eine Strecke von ca. 40 Kilometern, kein einmaliges Ereignis) ist halt dramatisch wild, schön wem's gefällt, ich mag mehr die lehmfarbenen Wände mit ihren vielen Vogelnestern, die, je nach Phantasie des/der BetrachterIn, viele Gesichter und Figuren verbergen...

Selbstverständlich gibt es Industrie, Werftanlagen, die riesige Containerschiffe fürs Meer bauen (so ab Luncaviţa), wenn ich nicht irre, drei Atomkraftwerke, viele Dörfer, Städte... Und die mächtigen Stauwerke Djerdap 1 und 2 (auch ein Grund für mich, mit der TID zu fahren... Sollte man hier, aus welchen Gründen immer, nicht geschleust werden, gibt es praktisch keine Möglichkeit zum Umtragen...)

Viele Burgen, Befestigungsanlagen der Türken, den zerschossenen Wasserturm von Vukovar. Beeindruckend Budapest, lieblich Esztergom, aufregend und unglaublich jung, Belgrad, sympathisch Ruse...

Alles ist viel, viel zu viel, um es verarbeiten, behalten zu können... und die TID fährt dahin.

Die Tierwelt gibt es nur für den/die beschauliche/n PaddlerIn. Nur wer dem TID-Tempo trotzt und gelegentlich inne hält, vom Hauptstrom abbiegt, findet Tiere. Ich sogar einmal einen Seeadler, einmal einen Fischotter, viele Störche, Frösche, unzählige Kormorane und Reiher sämtlicher Familien... Aber generell ist nicht all zu viel sichtbar... leider. Für mich als Naturliebhaber blieb die Hoffnung auf das Delta und dessen Fauna und Flora. Es blieb bei der Hoffnung, denn es gab, überraschender Weise, einen Tag weniger Zeit... Das Schiff, das uns zurück nach Tulcea brachte, fuhr, überraschender Weise, einen Tag früher als im TID-Programm geplant... Der Delta-Tag war futsch...


Die Menschen am Uferrand


DANKE heißt kössenem auf ungarisch, chwala auf serbisch und kroatisch, blaguderia auf bulgarisch, mulzulesk auf rumänisch... Keine Ahnung, wie es tatsächlich geschrieben wird, aber ich bin froh, es akustisch zu behalten. Alles ist schlicht zu viel, zu schnell...


Keine Frage: das Spannende an der Reise sind die Menschen am Ufer. Die vielen Sprachen, die unterschiedlichen Kulturen.

Dem/der PaddlerIn begegnen in erster Linie: Fischer... Es ist für mich beeindruckend, wie enorm viele Fischer die Donau mit Fischen versorgt (die guten Fische, zumindest die, die mir am Teller begegneten, sind übrigens: Zander, Stör, Hecht und Karpfen). Die Fischer auf dem Wasser sind generell freundlich, manchmal reduzieren sie gar das Tempo ihrer alten Holzboote, die alle eines gemeinsam haben: einen überdimensionierten Außenborder.

In Rumänien ziehen sie gar grüßend den Hut, winken. Übernachtet man "außerhalb" der TID, an einem verlockend schönen Stück Ufer, kann es geschehen, dass ein Fischer kommt, Fische fürs Nachtmahl anbietet und dann vielleicht nicht mal Geld dafür haben will...

Die Menschen auf dem Land sind ebenfalls aufrichtig gastfreundlich. Ein Abend-Spaziergang in einem kleinen Dörfchen kann mit geschenkten Tomaten, Zwiebeln, Gurken und natürlich einem (oder mehreren) Biere/n und oder Schnäpse/n enden. Vor allem dann, wenn man nicht als Horde in Erscheinung tritt, noch eher, kann man in der Landessprache grüßen, und unter Garantie dann, wenn man den Garten bewundert...

Die von mir heimtückisch aus ihrem Nachmittagsschlaf gerissenen Polizisten in ihrem Boot bieten ebenfalls Kaffee und fragen besorgt, ob man alleine zurecht komme... (Da muss ich ja schon ziemlich fertig ausgesehen haben...)

Beim Dorffest packt dich schon einmal ein Sitznachbar bei der Schulter, schaut dir tief in die Augen und erzählt, erzählt... nicht übergriffig, nicht aufdringlich, nicht einmal in Alkohollaune, man gehört einfach dazu. Könnte man doch nur ihre Sprache... und wären nur alle Menschen so, wie die hier auf dem Lande...


Das Paddeln

Niemand kann sagen, er hätte es vorher nicht gewusst! Es steht schwarz auf weiß im TID-Programm: Viel paddeln, täglich, durchschnittlich an die 40 km, bei jeder Wetter-, bei jeder Gemütslage.

Ich hatte mir das so vorgestellt: anfangs Muskelkater und Müdigkeit, dann (enormer) Muskelaufbau und in Folge vergnügtes, schnelles, spielerisches Paddeln.

War nicht so, bis auf den Muskelkater. Und der war kein Muskelkater, sondern ein ganz beachtlicher Schmerz, irgendwo tief in der linken Schulter. Doch schon nach den ersten Wochen war er weg... Dafür gab es ein unangenehmes Taubheitsgefühl im rechten Arm... das verging immer bis Mittag... Und an den Kreuzschmerzen bin ich wirklich selbst schuld, weiß ich doch, ich soll kein 60-kg-Boot alleine stemmen...

Hingegen: meine Paddelkenntnisse haben sich ganz beachtlich erweitert. Allerdings nicht von alleine. Zigmaliges, genau beobachtendes Paddeln hinter "Profis", ständig einen anderen "Stil" probierend (Zeit gibt's dafür ja genug) hat meine Technik gewaltig verbessert. Und die Praxis tat das ihrige und die Müdigkeit auch...!

Beispiel: den ersten Wellenkampf hab ich panisch "abgearbeitet", um ja nicht zu kentern, so mittendrin und einen guten Kilometer vom Ufer. Jede Welle beobachtend, parierend, ausgleichend… Bis ich zu Beginn der dritten Stunde so müd war, dass es mir schlicht egal war... und siehe da, das Boot tat von ganz alleine das richtige, ich musste nur einfach vorwärts paddeln...


Ein Tagesablauf

Der Morgen

Endlich verklingen die Bässe der nahegelegenen Disko! Es muss so etwa 4.00 Uhr sein… Ahh… diese Ruhe…

Ohhh... was ist das jetzt? Töpfeklappern? Bootswagen-Geholper? Schon vorbei die Nacht? Wieeee spät ist es?????? 4:50 Uhr???? Der TID-Tag beginnt...!

Das ist natürlich nicht jeden Tag so, manchmal wird der Diskokrach durch das beschwingte Getöse eines Dorffests ersetzt...

Nein, das stimmt auch nicht... den Schlafentzug gibt es nicht täglich... Aber es kommt vor, viel öfter, als einem lieb sein kann...

Also, ein "normaler" Tag begann bei mir um 5:45. Zumeist, zumindest...

Erstmal brav die Übungen (Pilates) prophylaktisch fürs Kreuz. Dann raus aus dem Zelt krabbeln. Schlafsachen zusammenrollen und in den Trockensack.

Küchenrollsack auf, Kaffeekocher und andere Frühstückutensilien entnehmen. Lebensmittelrollsack auf, Kaffee, Brot, Aufstrich, Milchpulver, Müsli...

Kaffeekochen, frühstücken mit Schneidbrettchen auf den Knien (für Auspacken, Aufbauen, Einpacken des netten Kreipke-Rolltischs ist keine Zeit). Während des Frühstücks Tagesstrecke studieren.

Frühstücksutensilien waschen – manchmal mit der Wasserflasche, da kein Wasser am Platz... das hat was Gutes, das spart Zeit, da entfällt das Duschen...

Zähneputzen – Wasserflasche – aber bitte: sparen...

Dann: Küchenrollsack zurollen, schlampig gerollt, zuviel Luft drin... noch mal...

Lebensmittelrollsack, Waschsachenrollsack, Kleiderrollsack, ähnliche Szenarien wie oben beschrieben... Zelt abbauen und... in Rollsack...

Und dann, oh Graus, wie soll das alles wieder ins Faltboot? Wo werde ich sitzen? Habe ich beim Packen an die Steueranlage gedacht... lässt sie sich noch bewegen...?

Na so ungefähr das durchschnittliche Morgenritual... Dauer zu Beginn der Tour 2,5 Stunden... Nach der sechsten Woche: eine Einundeineviertelstunde...

Dann Boot herrichten, aufblasen (Faltboot, die Seitenschläuche), Sitz richten, Wasser und Karten griffbereit? Wo ist die Jause, verflixt noch mal?

Dann holterdipolter Boot auf dem Wagen zum Wasser... oh, Mist, bin schon wieder fast der Letzte... Nochmal Mist, Wasserspiegel gesunken, Schlamm entsprechend mehr, Bootswagen steckt im Schlamm...

"Oh, Äh, Guten Morgen, Du, könntest Du mir mal, bitte... ich helf Dir dann auch"

Boot im Wasser, GottseiDank, Füße bis zum Knie voll Schlamm, Sitz nass... Bootswagen hängt schon wieder schief auf Deck... So, die Fahrt beginnt...!


Die Fahrt beginnt

Langsames Einpaddeln. Wo ist die Strömung, wo ist mein Paddelrhythmus? Jeder Tag beginnt ein bisschen anders... dann langsames Steigern des Tempos... mit meinem Boot (Triton Ladoga Advanced) schaffe ich ganz gut ca. 9 Stromkilometer / Stunde, bei wenig Strömung... bei noch weniger Strömung, Gegenwind etc. ist's entsprechend weniger.

Die ersten zwei, drei Stunden gebe ich Gas, ohne Pause, damit was weitergeht (ca. 40 km sind ja zu fahren), dann Pause, meist im Boot, weil Anlanden ist nicht. Ufer nicht ideal...

Bis Mitte Serbien gibt es hie und da ein Ufergasthaus, zumeist mit Anlandemöglichkeit. Dort gibt's gute Dinge (allerdings immer das Gleiche) wie Schopska Salat: Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Ziegen (Schafs?) Käse, sehr sehr gut (die ersten 35 mal), das schmeckt so gut, wie wir Mitteleuropäer das seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr kennen... (Die EU arbeitet auch in Bulgarien und Rumänien heftig daran, das Gemüse zu homogenisieren). Und dann gibt's diverse deftige, Fett triefende Fleischtrümmerl (Schwein, Schaf, Rind selten). Schmecken aber! Und natürlich: die obligate Fischsuppe...

Dann geht's aber weiter, schließlich will ich nicht der Letzte am Platz sein...


Am Platz

Unterwegs gibt's das eine oder andere wunderschöne Fleckchen, mit bequemem Ufer...

Der TID-Platz ist's, zumeist, nicht!

Geht aber auch nur schwer anders, denn schließlich wollen so an die 120 – 130 Menschen jeder seine 6,25 m² fürs Schlafen haben, und das Boot sollte auch wo stehen... Gespart wird sowieso schon bei WC und Dusche (der Singular ist hier bewusst gewählt)... Also...!!

Selbstverständlich sind bei meiner Ankunft alle FrühaufsteherInnen schon längst da, räkeln sich gemütlich auf ihren 1A Plätzen und betrachten kummervoll die verzweifelten Spätankömmlinge wie mich... Großzügige Tipps gibt's immer (da hinten, glaub ich, kannst Du noch...) Und hie und da fällt das wenig erbauliche Statement: Tja, da heißt's halt früher aufstehen...

Aber es gibt sie: die Plätze, wo der Abstand von Zelt zu Zelt zwei Meter beträgt, es sogar warme Duschen gibt und WC's mit echter Kloschüssel (allerdings nur bis Mitte Serbien). Ab Mitte Serbien im günstigen Fall: Trittbrettklos (wie früher auch in Italien, wer sich erinnert), aber die Regel sind: Plumpsklos, charmanter Weise oft mit dreieckigem Loch im Holzboden... Und: von 120 Menschen können, geschätzter Weise, die Hälfte zielen... Zur Abhärtung für Schamhafte gibt es noch die Variante der Gardena-Dusche im öffentlichen Park, wo man mit Badehose/-Anzug duscht und von der freundlichen Bevölkerung kontrolliert wird, ob man ordentlich... Aber, es gibt eine Dusche!!!!!! (Auch hier, der Singular!)

Praktisch jeden Abend gibt's ein Fest. Die gastgebende Gemeinde lässt sich's zumeist nicht nehmen, das TID-Ereignis für ein ordentliches Fest zu nutzen. Das ist gut so. So bekommt jeder sein Fischsüppchen – gratis. Manchmal ist’s Bohnensuppe, manchmal (4-5 Mal) gar was anderes. Das enthebt den sportlichen Menschen der Arbeit der Futterbeschaffung ziemlich... Man braucht nur noch ein paar Zwetschken und Nüsschen und Brot und Aufstrich für Frühstück und Jause... und Wasser.

Wasser ist ein eigenes Kapitel. Streng wird darauf geachtet, Trinkwasser zu trinken! So wird stets die Bevölkerung gefragt: Kann man...? Die Bevölkerung kennt das Wasser schon ihr ganzes Leben (und ist es ebenso lange gewohnt) und sagt: JA... Der sportliche Mensch hingegen ist hier neu... Aber: Wasser in Flaschen kaufen dürfte bei echten TID'lern streng verpönt sein... denn schließlich muss man sparen. Ich habe da so meine private These: dass nämlich die Toiletten um einiges sauberer wären, würden die Sparefrohs weniger sparen (im Schnitt ca. € 0,36/Tag für drei Liter Wasser). Ich kenne mein Gedärm und habe infolge dessen stets brav Flaschenwasser besorgt, geschleppt, getrunken und hatte kein einziges Mal...

An manchen Abenden wird's noch luxuriöser, nämlich dann, wenn die Dorfbevölkerung ihre Stände aufbaut und unterschiedlichste Köstlichkeiten anbietet, wie: Kukuruz und verschiedenförmige Fleischstückerl mit Brot und viel Zwiebel (Österreicher mögen sich hier an Helmut Qualtinger erinnern) und natürlich: Bier, das eigentliche Lebensmittel des echten TID'lers, wichtiger als Wasser (außer dem man fährt, natürlich)!

Die Preise für all diese Köstlichkeiten sind mehr als moderat. In Serbien kostet ein Bier schon mal nur € 0,80 am abendlichen Stand... Wenn dann die EU kommt: in Bulgarien z.B. kostet's € 1,80, obwohl Bulgarien (sehr subjektiv gesehen) entschieden ärmer sein dürfte als Serbien... Hier eine finanzielle Richtlinie: € 10,- im Schnitt der Länder und pro Tag sind schon ziemlich realistisch... (da spar ich nicht an Wasser). Das gilt jetzt für Lebensmittel, Getränke, hie und da ein verschwenderischer Restaurantbesuch (in den größeren Städten) und kleine Anschaffungen wie Postkarten, Strom-Land-Karten, Eintritte etc...

Ja, noch etwas: Einkaufen ist an fast allen TID-Plätzen relativ leicht möglich... wenn man dafür auch manchmal ein paar Kilometer zu gehen hat, was aber durchaus sehr nett sein kann. Ich persönlich bin ja ein Fan von kleinen Greißlereien (für die Andern: Läden). Die mir von erfahrenen TID'lern vor der Reise kolportierten € 220,- bis € 460,- für die Strecke sind nur schwer erzielbar...

Conclusio: Es geht, es ist machbar, man gewöhnt sich! Ich hab 6 Kilo abgenommen und erfreue mich daran... und es fehlt mir bereits, ich staune, die tägliche Routine des Zelt Aufundab und Boot Einundaus und, natürlich, die körperliche Herausforderung des Paddelns...


Belastung für Ausrüstung und FahrerIn

Enorm, liebe LeserInnen, enorm...

Dank bleichender Sonne und vor allem einer gewissen Dauerfeuchtigkeit geht Stück für Stück der Ausrüstungsgegenstände kaputt (manche verschwinden auch, wie ein Paddel, ein Fotoapparat, Sesselchen, finden eben andere Interessenten, das ist aber wirklich selten).

Der erste dumme Schaden war mein Fotoapparat, wo der Bildschirm den Geist aufgab, dann explodierte regelrecht das Ladegerät meines Handys (Übrigens: die nötige Energiezufuhr fürs Handy war tatsächlich immer wieder die ganze Strecke lang organisierbar...) Ein Blick durchs Fernglas ward schwer möglich, denn es war innen beschlagen... (hat sich dank ausgiebiger Sonnenbäder wieder korrigiert)...

Am Loch im Boot war ich wohl selbst schuld.

Dann ca. in der sechsten Woche der Schock: meine Lederschuhe fürs Heimfahren waren nur mehr Schimmelklumpen... (Hier half Brennspiritus – auf einen Fetzen und öfter mal alles innen wischen. Achtung auf die Farbechtheit des Oberleders...).

Der warme Pullover bekam Stockflecken und modrigen Geruch...

Facit: gut überlegen, ob's Leder für die Schuhe sein soll, und unbedingt die selten gebrauchten Rollsäcke öfter lüften, denn drinnen schwitzt’s nicht wenig... am besten immer wieder alles raus in die Sonne...!!!

Der Zeltboden wird mehr als strapaziert durch unglaublich harte, frisch geschnittene Gewächs-Stoppel... Hundstrümmerl (sogenannte Tretminen) und Kuhfladen sind in ihrer Wirkung vernachlässigbar... Hier unbedingt: die Zelt-Unterlage mitnehmen.

Weh dem aber, dem ein Hund aufs Zelt pinkelt. Das freut alle anderen Hunde auf der gesamten Strecke, und der Geruch verteilt sich perfekt aufs ganze Zelt durchs tägliche Zusammenlegen... (mir half da, das Zelt mit einer Backpulverlösung zu waschen... Danke, Sue!!! Wie heißt Backpulver auf serbisch???)

Tübchen und Fläschchen des Notfall-Apotheken-Beutels werden undicht... (Klebeband, ganz wichtiges Utensil hier!)

Dem Körper geht's, abgesehen von der Sonnenbestrahlung, der Hitze, der körperlichen Belastung und dem Schlafentzug, relativ gut. Das Einschmieren mit Sonnencreme und Gelsenmittel (für die Andern: Schnaken oder so) hab ich bald aufgegeben... Man stelle sich vor: erst Sonnencreme, darüber Gelsenmittel und dann ohne Dusche in den Schlafsack... das ein paar Tage lang... Das Bad in der Donau hilft da ein bisschen...

Dank an meinen Hausarzt Niki (der selbst sehr expeditionserfahren ist) für den Tipp mit dem Magnesium Citrat... Ich glaube daran! Es wirkt zweierlei: regelnd auf die Verdauung und ausgleichend beim Ausgleich der rausgeschwitzten Dinger...

Die Muskeln, die beim Paddeln selten gebrauchten, und das sind nicht wenig (z.B. Beinchen, aber auch Bizeps) verschwinden mit fortschreitender Tour, dafür gibt's mehr von den Rückenmuskeln... Die Pulsbelastung ist erstaunlich gering, ein paar Mal gemessen war sie bei mir nie über 90... bei gleichmäßigem Gepaddel. Das war für mich als Niederblutdruckler auch etwas belastend... mir fehlte mein Laufen ziemlich... Aber, Zeit dafür...??!!

Jetzt, nach bald drei Wochen wieder Daheimseins und tagelangem gründlichen Ausschlafens und entsprechendem Essens, bin ich erstaunt, wie erholt ich mich fühle... Achtgeben muss ich lediglich, wenn ich jemand die Hand drücke... Achtgeben auf den Anderen, natürlich...


Delegation

Das war für mich eine echt dumme Sache, die ich wohl nie ganz verzeihen werde!

Es begann heimtückisch in Ungarn: Geh, hilf mir ein bisschen heut Abend, ich kann kein Englisch... Dann: Kannst mir den Gefallen tun, Fahrtenleiter für die Österreicher, is eh nix zu tun... und Du kannst ja Englisch...

Mitnichten: nix zu tun.

Aber langsam: Was ist die "Delegation"?

Wie schon erwähnt: praktisch jeden Abend gibt's ein Fest... da kommen dann honorige Menschen, die wiederum honorig behandelt sein wollen... vom jeweiligen Fahrtenleiter aller teilnehmenden Länder... dem Delegatio.

Das heißt: ab 18.00 Uhr jeden Abend muss der Fahrtenleiter greifbar sein. Gleich, ob der Abend schön zum Paddeln wäre, ob man noch einkaufen muss, ob man sich gerade für ein Schläfchen hinlegt... Muss ist muss, das hat schon ein bisschen was von Leibeigenem, entsprechend auch manchmal der Ton der Aufforderung, zum Fest zu erscheinen... Zudem verliert man ein bisschen den Kontakt mit "Seinesgleichen", sprich den anderen Paddlern, die fröhlich plaudernd miteinander ihr Bier trinken und über den vergangenen Tag schwadronieren. Der Fahrtenleiter sitzt bei den großkopferten Möchtegerns (stimmt nicht, nicht wenige von ihnen sind ganz liebe Menschen), muss Reden schwingen und, das ist natürlich nicht unangenehm, kriegt ein Essen... zumeist.

Klar ist das auch wichtig. Da sitzen Menschen, die der TID Gutes tun, und sie wollen den entsprechenden Dank, glauben, dass es eine wahre Freud ist, mit ihnen zu feiern. Stimmt auch... aber täglich??

Da wir nur sechs Österreicher waren, war die Auswahl für den Top-Job klein… Zudem waren die Anderen erfahrene TID'ler und hatten sich entsprechend gewehrt, davon wusste ich nix... leider!

Also: Aufruf an alle, die bisher im Leben zu kurz kamen an wichtigen und ehrenhaften Jobs: Ran an die Fahrtenleiter Hackn (für die Anderen: Arbeit), und an alle anderen: nix wie weg!!


Die Landesorganisationen - Ein sehr subjektiver Nachsatz:

Die TID hat einige wenige Regeln. Z.B. dass man sein Gerödel im eigenen Boot selbst transportiert, und dass das Boot keinen Motor hat...

Ist sympathisch, ist vernünftig. Sorgt für Gleichheit.

In Bulgarien ändert sich das schlagartig. Da gelten keine Regeln mehr. Der überraschte Nicht-Bulgare ist umzingelt von relativ vielen, oft recht witzigen Gefährten, die alle eines gemeinsam haben: einen Motor, mehr oder weniger laut. Genau genommen haben sie noch etwas gemeinsam: sie fahren ohne Gepäck...

Dieses wird von Freunden im Auto transportiert. Jetzt ist so ein Auto doch geringfügig schneller als ein Kajak... und somit früher am Zeltplatz... Da kann es dann parken, das Auto und die Fahrer können großzügig Plätze für ihresgleichen reservieren, und die ausgeruhten bulgarischen BootfahrerInnen können ausgelassen bis 6.00 Uhr (in der Früh natürlich) feiern... Toll! Betroffen sind aber nicht alle nicht-bulgarischen TID'ler, denn einige haben dank der Autos eh keinen Platz gefunden...

Da ist die TID-Organisation machtlos, ausgeliefert, kann sich nur dumm grinsend bedanken für Alles... Denn...

Die Macht hat anscheinend der nationale Organisator, wenn der sagt: Njet, (denn er besitzt offensichtlich altkommunistische Schulung), dann kann die TID das dreieckige Loch aufsuchen... (Pardon, regt mich immer noch auf).

Stimmt nicht, es gibt auch hier wackere Kerle, die seit Jahrzehnten sehr viel für die TID gemacht haben, auch die gibt's... soll's geben...

Ein milchmädchenhaftes "Übrigens": der addierte Teilnehmerbeitrag für das jeweilige Land, z.B. Bulgarien (€ 50,- p.P.), entspricht in seiner Summe großzügig dem Jahresgehalt eines Lehrers... Die Plätze, denk ich mal, sind gratis von den jeweiligen Gemeinden... Der hervorragende Dolmetsch arbeitet als Freiwilliger, das Militär rodet den Platz und die Polizei wacht... Äh ?????

In Serbien ist die Organisation umwerfend. Es gibt wirklich jeden Abend Gutes zu Essen, und nicht zu wenig... Der Haken an der Sache, wir wurden alle verwöhnt, und das hatte zur Folge, dass bei manchen TeilnehmerInnen Forderungen entstanden, die, wieder einmal genau genommen, nicht berechtigt sind, nicht dem TID-Gedanken entsprechen...

Also, wie man's macht, es ist verkehrt...


"Gruppendynamik" und TeilnehmerInnen

Vielleicht ist die TID ein bisschen so etwas wie eine Arche Noah... es gibt von allen Altersklassen (3 Jahre bis 93 Jahre), sozialen Schichten, Lebensanschauungen, Temperamenten und schrägen Vögeln (ich bin auch mitgefahren), Berechnenden und wahrhaft menschlichen Gentlemen ein paar...

Dass das alles so relativ reibungslos läuft, wie es läuft, ist für mich ein Wunder.

Dass dies für die meisten TeilnehmerInnen selbstverständlich erscheint… alle Achtung.

Dass es weltweit sehr wohl wahrgenommen wird, zeigt für mich die Teilnahme einiger internationaler, "echter" Globetrotter. Darunter verstehe ich Menschen, die es geschafft haben, sich oft schon lange vor ihrer Pensionierung irgendwie vom Alltag zu entkoppeln, um in der Welt frei zu treiben, sehr viel Lebenserfahrung besitzen und infolgedessen eine entsprechende Weltanschauung... Kurz: wo die sind, ist was los, ist es spannend.

Und die mögen die TID einfach… Ich darf hier aus einem email zitieren:

"TID was good, but it really got good when we were in Serbia. I even liked all those grumpy old Germans! At the end, we were all friends."


Was ist nun die TID? Noch einmal ganz persönlich

Vorab ein Danke und ein Kompliment an die vielen "älteren" TeilnehmerInnen. Meine Einstellung zum Älterwerden habt ihr grundlegend positiv verändert!!

Als ich nach Hause kam, übrigens recht problemlos und preiswert von Tulcea nach Bukarest mit dem Bus und ebenso preiswert alsdann mit dem Flieger nach Wien... Also, zu Hause angekommen waren die richtigen Auswirkungen erst so recht spürbar. Ein ungewohnt großer Abstand zu allem, eine wesentlich größere Ruhe, einfach ein anderer Blick auf viele Dinge... sehr spannend... Na, hoffentlich hält das noch ein bisschen an...

Und sonst: Ja, das paddeln ist schön, die Donau auch, aber die TID ist für mich in erster Linie ein interkulturelles Ereignis und damit ein sehr lohnender und spannender Beitrag, wie man miteinander umgehen kann... TID'ler untereinander (jeder Mensch hat seine eigene Kultur, somit ist jede Begegnung interkulturell – oder?) und TID'ler mit den Menschen am Uferrand...

Insofern ist das Vorkommnis in Bulgarien völlig unnötig und haarsträubend schade. Es hatte zur Folge, dass sich viele BulgarInnen, viele TID'ler eher aus dem Weg gingen. Wenn ich Bulgaren in der Früh grüßte, gaben sie zumeist keine Antwort, drehten den Kopf zur Seite... Das ist ja auch ok, nur wüsste ich zu gerne, was genau dahinter steckt... Es war so, als würden zwei miteinander konkurrierende Veranstaltungen parallel laufen... Auf keinen Fall war's eine gemeinsame TID!

Für mich war die Teilnahme an der TID gerade als Neuling eine ziemliche Herausforderung. Physisch wie psychisch. Der "perfekte" TID'ler müsste wohl über einen sehr hohen Grad menschlicher Entwicklung verfügen. Hab ich leider nicht so ganz, und so war die TID für mich eine unglaublich ideale "Übung", Menschen wie Dinge ganz unaufgeregt zu nehmen, wie sie sind...


Die TID ist wie sie ist – oder noch mal mit Andrew: One can’t fight the TID...

PS: ...und ich kann euch sagen, da gibt’s ein paar TID'ler, denen nachzufahren und sie dabei zu beobachten ist garantiert lehrreich... !



Links zur Donaufahrt "TID"

  • Die Geschichte der TID und die einzelnen TID-Fahrten sind sehr schön bei Spierentonne.de beschrieben.
  • 59. TID 2014, Persönliches Tagebuch von einer vollständigen Befahrung sowie Tipps / Tricks & Hintergründe von Christoph Eisenhut, 134 Seiten


Jedes Jahr findet die Donaufahrt "Tour International Danubien", die wohl größte internationale Wanderfahrt der Welt, für Paddler und Ruderer statt. Sie führt von Deutschland die ganze Donau hinunter bis zum bulgarischen Silistra (manche Teilnehmer fahren noch 300 km weiter, um auch das Donaudelta zu erleben.) Bei den Organisatoren der TID dürften evtl. aktuelle Informationen zu erhalten sein.


... und dazu Links von Plünnenkreuzer:


Und noch etwas Geschichtliches:


Literatur zur TID

  • DKV-Auslandsführer Band 9: "Donau und Nebenflüsse", 2. Auflage 2018, ISBN 978-3-937743-54-7, Autor: Otto Kaufhold. (Donau von der Quelle bis zur Mündung, einschl. ihrer Nebenflüsse, Vereinsanschriften der Kanuvereine an der Donau in Deutschland und Österreich. "Das Buch ist sehr hilfreich. Alle Orte, Brücken und Zeltmöglichkeiten sind auf hundert Meter genau verzeichnet, dazu kommen kurze, nützliche Hinweise und Flußverlaufsskizzen, die Staustufen sind sogar mit kleinen Karten versehen und am Ufer stehen links und rechts Schilder, weiße Zahl auf schwarzem Grund, die die Flußkilometer anzeigen. ... Nach einem kurzen Blick in das Buch weiß ich immer, wo ich bin." (Daniel Weißbrodt: Regensburg am Schwarzen Meer. Engelsdorfer Verlag Regensburg 2013, ISBN 978-3-95488-097-3, S. 26))


  • Donaufahrt Ingolstadt - Budapest. 12. TID 1967. Hrsg. vom Deutschen Ruderverband 1967. (Die 21-Blätter-Schrift ist in der Ruperti-Sammlung der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln entleihbar.)
  • Donaufahrt Ingolstadt - Budapest. 13. TID 1968. Hrsg. vom Deutschen Ruderverband 1968. (Auch diese 27-Blätter-Schrift ist in der Ruperti-Sammlung der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln entleihbar.)
  • Zürcher, Matthias: Von Laicz bis Silistra. 1300 km auf der Donau. Selbstverlag, Konstanz 1991 (Ein kleines Buch über die 34. TID 1989.)


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


Kanu-Sport

  • Kelzenberg, Gerd: Donauspritzer. "Kanu-Sport" 10/1989, S. 259-265 (schöner Fahrtbericht!)
  • Dittmann, Ulrich: Über den TID-Bazillus. "Kanu-Sport" 7/1992, S. 284-287 (Wien-Silistra)
  • Fuchs, Erich: Donauträume. In acht Tagen von Wien nach Budapest selbst gepaddelt... "Kanu-Sport" 9/1993, S. 408 f. (TID-Erlebnisse)
  • Fuchs, Erich: Wieder einmal TID-Luft schnuppern... "Schlingelgeschichte" über die deutsche Trasse der TID 1992. "Kanu-Sport" 9/1994, S. 400-402 (Am unteren Rand der Seiten ist fälschlich der Jahrgang 1991 angegeben.)
  • Balogh, László I.: TID - das Mega-Ereignis auf der Donau. "Kanu-Sport" 7/1999, S.298-303 (Geschichte, Organisation und Ablauf einer TID-Fahrt, beschrieben vom Leiter des ungarischen TID-Ausschusses.)
  • Kumm, Toni: Eine Liebeserklärung an alle TID-Fahrer. "Kanu-Sport" 9/2000, S. 418 f.
  • Schuhmann, Eugen: TID - die größte Kanuwandertour der Welt. "Kanu-Sport" 10/2001, S. 16 f.
  • Krahmer, Elfi: Die Gesetze der TID. Tour International Danubien 2002. "Kanu-Sport" 9/2002, S. 12-17 (Lesenswertes vom Abschnitt Ingolstadt-Passau.)
  • Krahmer, Elfi: Urlaub auf der TID? Unterwegs auf dem deutschen Abschnitt der Tour International Danubien (TID). "Kanu-Sport" 9/2003, S. 8-13
  • von Borries, Volker: Sie war, sie ist, sie wird sein. Die Tour International Danubien (TID) von Ingolstadt nach Silistra. "Kanu-Sport" 4/2004, S. 30-35, mit Leserbrief "Herkunft nicht belegt" in Heft 5/2004, S. 40 (Beschreibung von Geschichte, Ablauf und Eigenheiten der längsten Wanderfahrt der Welt.)
  • Krahmer, Elfi: Begegnungen an der Donau. Erlebnisse auf der serbischen Etappe der TID (Tour International Danubien). "Kanu-Sport" 10/2004, S. 18-22
  • Von der Donau-Quelle zum Schwarzen Meer. "Kanu-Sport" 7/2005 (Mit Leserbrief "Donau-Quelle ist an der Breg" in Heft 9/2005, S. 6)
  • Krahmer, Elfi: Schwabenstreiche auf der Jubiläumsfahrt. 50 Jahre TID (Tour International Danubien). "Kanu-Sport" 8/2005, S. 16 f.
  • Krahmer, Elfi: Lieder an der Donau. Von Budapest nach Belgrad mit der TID (Tour International Danubien). "Kanu-Sport" 9/2005, S. 18-21
  • Krahmer, Elfi: Die TID im Doppelpack. Tour International Danubien 2006. "Kanu-Sport" 9/2006, S. 22-26 (483 km in 15 Tagen durch Österreich, die Slowakei und Ungarn.)
  • Krahmer, Elfi: Familienausflug nach Bulgarien. Tour International Danubien 2007: Die letzte Etappe ist die ursprünglichste. "Kanu-Sport" 10/2007, S. 8-13
  • Krahmer, Elfi, und Barnahl, Sigrid: Grenzenloses Abenteuer auf der Donau. "Kanu-Sport" 6/2008, S. 12 f., mit Korrektur in Heft 10/2008, S. 43 (Nette Streiflichter aus fünf Jahrzehnten TID-Fahrten.)
  • Krahmer, Elfi: Dober den Bulgarien. "Kanu-Sport" 12/2008, S. 34-36 (TID-Erlebnisse entlang des bulgarischen Ufers, dazu gibt’s einen Kurz-Sprachführer und zwei leckere Rezepte - das eine ist dem Rezensenten aus den Hütten des Pirin-Gebirges noch gut in Erinnerung.)
  • Krahmer, Elfi: TID Deutschland mit Herausforderungen. "Kanu-Sport" 9/2009, S. 24
  • Krahmer, Elfi: Baustellen und andere Hindernisse. 560 Kilometer auf der Donau unterwegs - TID von Kladovo/Serbien nach Silistra/Bulgarien. "Kanu-Sport" 11/2009, S. 14-17
  • Kühnisch, Heinz: Auf der TID am Vorabend des Mauerbaus. Erinnerungen an die 6. TID im Jahre 1961. "Kanu-Sport" 11/2009, S. 18-20 (Älteren DDR-Bürgern klingt es unwahrscheinlich, aber es war so: vor dem Mauerbau konnten Paddler aus der DDR nicht nur den slowakischen und ungarischen Teil der TID fahren - sie durften auch nach Belgrad! Welch Glück, daß die 1961er DDR-Delegation am Morgen des 13.8.1961 von Dresden aus losfuhr - sie waren die wirklich letzten, die diese Fahrt bis 1990 machen konnten. Unternehmungslustig, wie sie waren, nahmen sie gleich noch einen Abstecher auf den jugoslawischen Fluß Ibar mit, wohl ahnend, daß sie diese Chance nie mehr bekommen würden.)
  • Krahmer, Elfi: Behördenschikane gegen die TID. "Kanu-Sport" 9/2010, S. 18 f. (Die "Schikane" bestand in Zeit- und Gruppenbeschränkungen bei der Durchfahrt durch bestimmte Flußabschnitte (Fahrrinnen? - oder Schutzgebiete?) und in Schleusen. Besonders befremdlich fand die Autorin mehrmalige "Schulungen" zur Paddelsicherheit und zu Natur und Umwelt entlang des Flusses. Wieso befremdlich, wundert sich der Rezensent. Daß die Auflagen vom Wasser- und Schifffahrtsamt kommen, läßt natürlich Gedanken an eine "Retourkutsche" für die Demos gegen den Donauausbau zu. Aber durch Belehrung wird man nicht dümmer – und eine Horizonterweiterung schadet keinem. Nicht mal einem TID-Paddler.)
  • Noack, Irene: Tour International Danubien 1990: Mit dem Begrüßungsgeld zur TID. In: "Kanu-Sport" 6/2010, S. 18-21 (Mit der Einführung des visafreien Reiseverkehrs für DDR-Bürger 1972 konnte erstmals eine DDR-Delegation zwischen Bratislava und Mohacs an der TID teilnehmen. Mit dem Wegfall der Grenzen 1990 war dann die ungehinderte Teilnahme Ostdeutscher an dieser Fahrt möglich. Wenn auch zunächst mit Hindernissen...)
  • Krahmer, Elfi: Gelungene Premiere in Rumänien. "Kanu-Sport" 12/2010, S. 20-23 (Die 55. TID 2010 fuhr erstmals von Ingolstand bis zum Ende: ans Schwarze Meer! Schöner Fahrtbericht. "Doch trotz vieler Verbesserungen muss die TID in Rumänien wegen der schwierigen Wetterbedingungen mit den beginnenden Herbststürmen weiterhin nur erfahrenen Paddlern vorbehalten bleiben.")
  • Theisinger, Thomas: Ein Film zur TID. DKV förderte TID-Film-Projekt. "Kanu-Sport" 3/2015, S. 30 f. (Berichtet wird über Daniel Weißbrodts Film "Die Völkerverständigung, die klappt ganz gut..." von der TID 2013. Mehr zum Film auch unter http://www.tid-derfilm.de/ )
  • TID: 50 Jahre Start in Ingolstadt. "Kanu-Sport" 8/2018, S. 11 ("Der Faltboot-Club [Ingolstadt] war sich dessen nicht bewußt, daß er schon seit 50 Jahren Ausrichter der TID-Eröffnung ist." – Zur 63. TID starteten in Ingolstadt 117 Paddler und 3 Ruderer aus insgesamt 12 Nationen, von denen 14 planten, bis zum Schwarzen Meer zu paddeln.)
  • Absage der 65. TID 2021. "Kanu-Sport" 5/2021, S. 12 (Die Sperren anläßlich des Corona-Virus ließen eine Austragung der TID 2021 nicht zu.)
  • Eixenberger, Robert: Auf der Wasserstraße durch Europa. Auf der Donau vom Schliersee bis ans Schwarze Meer. "Kanu-Sport" 11/2021, S. 24-29
  • "Eine Reise auf der Donau" – Video-Doku zur TID 2022. "Kanu-Sport" 12/2022, S. 11 (Der österreichische TID-Neuling Renè Matschek drehte über die Strecke Ingolstadt – Silistra 7 bis 8 Stunden Filmmaterial und schnitt dieses zu 30 Minuten youtube-Video zusammen.)


Kanumagazin

  • 50 Jahre TID - die "Tour International Danubien". "Kanumagazin" 2/2005, S. 34
  • TID - das große Abenteuer. Acht Wochen auf der Donau. "Kanumagazin" 3/2006
  • Hoffmann, Nils und Lars: Per Paddel von Donaueschingen bis ins Schwarze Meer.
    • Teil 1: Deutschland und Österreich. "Kanumagazin" April 2011 (2/2011), S. 36-41
    • Teil 2: Slowakei und Ungarn. "Kanumagazin" Mai/Juni 2011 (3/2011), S. 38-43
    • Teil 3: Durchs wilde Serbien. "Kanumagazin" Juli 2011, S. 36-41
    • Teil 4: Bulgarien und Rumänien. "Kanumagazin" August 2011 (5/2011), S. 30-35
  • Bruder, Falk: Zu neuen Ufern. Die TID erstmals in Kroatien. "Kanumagazin" 6/2012, S. 7
  • N. N.: Mit der TID durch Europa. Grenzenloses Abenteuer. "Kanumagazin" 2/2013, S. 44-49
  • Bruder, Falk: Der Donau verfallen - Interview Daniel Weißbrodt. "Kanumagazin" 2/2015, S. 50 f. (Der Historiker, Germanist, Autor und Filmemacher paddelte zweimal die Donau auf ihrer ganzen Länge.)
  • Bruder, Falk: Gemeinsam über Donauwellen. "Kanumagazin" 1/2018, S. 20-24 (mit Informationen.)


Kajak-Magazin

  • hier steht noch nichts


Österreichischer Kanu Sport

  • Nachruf auf Heinrich Gröpner. In: "Österreichischer Kanu Sport" 2008/1, S. 22 ("Heini" organisierte 1959-1996 den österreichischen Abschnitt der TID.)


Rudersport

  • Wanderrudern: Die 64. TID 2019. "Rudersport" 1-2/2019


Weiterführende Artikel


Was einen bei Fahrten entlang des rumänischen Donauufers erwarten kann, zeigt dieser Artikel in der "Rheinpfalz" von 28. Juni 2016: ein Abenteurer aus Altrip, der mit einem umgebauten Angelkahn, von Fernsehreportern begleitet, im Jahre 2016 einem Heimatort am Rhein über den Main-Donau-Kanal und die Donau ans Schwarze Meer tuckern wollte, erlebte viel Gutes, bis er in der rumänischen Stadt Orșova, km 954, erstmals verhört wurde: ein Mitglied des Fernsehteams hatte am Eisernen Tor mit den Füßen versehentlich rumänisches Territorium berührt, und der Vorwurf lautete wie in alten Zeiten auf "unerlaubten Grenzübertritt". Immerhin durfte er zunächst unter Überwachung weiterfahren. Nach einer Übernachtung des Teams an Bord zweier rumänischer Frachtschiffe wurden deren Kapitäne am nächsten Morgen zur Rede gestellt und auf amerikanische Weise entlassen (das hätte der gute Bootfahrer allerdings wissen und ablehnen können: Übernachtungen im Haus von Privatpersonen gelten in Rumänien seit jeher als illegal!) Es folgt ein nächtlicher Raubüberfall, und in Cernavodă (km 300,0) wurde das Boot endgültig konfisziert: der Bootfahrer besaß zwar eine Bootszulassung für die ganze Donau, doch seit zwei Tagen, so wurde ihm erklärt, gelte in Rumänien ein neues Gesetz, wonach das Papier ungültig sei. Ob das Gesetz wirklich existiert, ob die mitreisenden Fernsehteams oder einfach "der Deutsche an sich" die Gier nach Beute weckten, sei dahingestellt. Die Ceaușescu-Verwaltung läßt grüßen! Man sollte also die Warnung des DKV-Führers in Ohr behalten: "Es sei darauf hingewiesen, daß in den gesamten Staaten des ehemaligen Ostblocks recht strenge und teilweise auch unterschiedliche Bestimmungen gelten. Sie betreffen z. B. Paß- und Visumzwang, Ein- und Ausführverbote von Devisen, Meldepflicht von Personen und teilweise auch mitgeführten Gegenständen, Fotografierverbot, Verkehrsvorschriften usw. Es ist nicht möglich, im Rahmen des vorliegenden DKV-Donauführers alle diese Bestimmungen verbindlich anzugeben, zumal sie auch häufig wechseln. Diese Vorschriften sind schon im Rahmen der TID recht lästig, bei einzelfahrenden Kameraden sind sie jedoch besonders unangenehm. Ihre Nichtbeachtung kann zu schwerwiegenden Folgen führen. Es ist daher unbedingt erforderlich, vor Antritt einer Donaufahrt entsprechende Erkundigungen einzuziehen." - Dennoch weiß der Rezensent aus eigener Erfahrung, daß auch in Rumänien viele gastfreundliche und hilfsbereite Leute leben und man genausoviele gute Erlebnisse haben kann wie anderenorts.


Quelle

Der Originalbeitrag von Peter aus Wien wurde am 30.09. 2010 unter http://www.faltboot.org/forum/read.php?1,173019,173019#msg-173019 veröffentlicht. Vielen Dank an Peter für seine Genehmigung zur Veröffentlichung im Faltbootwiki.