Persante (Parsęta)

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Allgemeines

Die Persante ist ein Flachlandfluss in Nordwest-Polen, in der Woiwodschaft Westpommern (zu deutscher Zeit Hinterpommern). Sie entspringt bei Parsęcko in der Nähe von Szczecinek (Neustettin) und mündet nach 155 km bei Kolberg/Kołobrzeg in die Ostsee. Das Einzugsgebiet beträgt ca. 3151 km². Sie durchfließt den Pommerschen Höhenrücken von Südost nach Nordwest und hat ein fürs Flachland recht hohes Gefälle von 1m/km. Die Ufer sind überwiegend von Wald bestanden. Sumpfwiesen und Weiden sind seltener als entlang von Mecklenburgischen Flüssen. Das Wasser ist relativ sauber und es gibt viele Fischarten. Alleine an Salmoniden zB. Lachs, Meerforelle, Forelle, Bachforellen, Äschen. Übersicht über die Lage Hinterpommerscher Flüsse im Kartenbild

Der gesamte Fluss verläuft in einer für mitteleuropäische Verhältnisse sehr dünn besiedelten Gegend (Hinterpommern) und bietet gerade im Frühjahr herrliche Blicke in die lichtdurchfluteten Laubwälder entlang der Ufer. Der Fluss ist ab km 150 (vor Mündung) als Paddelstrecke ausgewiesen und 2008 im Rahmen eines Interreg-Projektes aufwändig beschildert worden (Kilometrierung stimmt nicht ganz, zB. "80 km" sind in echt 76 km, vielleicht basiert das noch auf einer Vermessung vor den Begradigungen in deutscher Zeit?).

Der Oberlauf ist idyllisch, aber schwierig zu paddeln wegen wirklich VIELER Baumhindernisse und sumpfiger/schlammiger Ufer. Während einer gemütlich gehaltenen Persante-Erkundungstour vor Ostern 2009 sind wir mit zwei Einern in 3 Tagen ab der Geoökologischen Feldstation der Uni Posen nur 3100 m Luftlinie weit gekommen. Später sollen auch baumhindernisreiche Wildwasserabschnitte dazukommen (Durchbruchstal der Persante).

Mit dem großen Kanadier sind wir Ostern 2009 zu dritt in 2 Tagen von Byszyno (76 km vor Mündung) über Białogard/Belgard und Karlino nach Kołobrzeg/Kolberg und bis auf die Ostsee gefahren. Bei hohem Durchfluss (knapp unter Hochwasser) ging das überraschend schnell. Sehr schöne Landschaft, besonders im Frühjahr. Für den, der es mag, gibt es mehrere mit EU-Mitteln neu eingerichtete Biwakplätze am Fluss (Anmerkung 2017: welche aber bereits alle wieder zerfallen sind).

Achtung: die Durchfahrt durch das Hafengelände in die Ostsee ist mittlerweile für Paddler gesperrt! In der Hochsaison (ab Himmelfahrt bis in den September hinein) ist das auch nicht zu empfehlen wegen viel Schiffsverkehr, vor allem Ausflugsschiffe und Fischkutter, welche ein kleines unscheinbares Paddelboot vielleicht übersehen könnten. In verkehrsarmen Zeiten gelingt es vielleicht, eine Genehmigung vom Hafenkapitän zu erwirken. Ohne diese Genehmigung wird man durch die polnische Küstenwache herausgefischt. Letzter möglicher Anlaufpunkt ist die Sportboot-Marina hier gleich hinter der neuen Most Portowy (Stahlbogenbrücke, direkt unter der Brücke auch ein möglicher Ausstieg). Eine Karte mit der Grenze des für Kanus erlaubten Gebietes findet man hier "Zakaz pływania".

Der bekannteste Paddler Polens, Karol Wojtyła, erkundete im Juli 1965 mit seinen Paddelfreunden vom KKW (dem Eisenbahner-Kajakclub Kraków) Radew und Parsęta. Er war damals im bürgerlichen Leben schon Erzbischof von Kakau, und es ist anzunehmen, daß am Ufer der Parsęta einige Denkmäler an den späteren Papst Johannes Paul II. erinnern [1].


Günstig erreichbare Start- bzw. Endpunkte

  • Beginn der fahrbaren und offiziell ausgeschilderten Paddelstrecke ist in Pustkowie oder Pustowo (Google-Karte). Das war einmal ein einsamer alter Mühlenstandort und ist heute zu einem privaten Ferienhaus ausgebaut. Pustowo ist erreichbar über einen uralten Pflasterweg über einen reichlichen Kilometer westlich von Radomyśl und fast 4 km vom Bahnhof Przeradz (sprich pʂɛrat͡s). Nach offiziellen Angaben liegt dieser Ort 150 Flusskilometer vor der Mündung in die Ostsee. Dort hat die Persante fast den Charakter eines Mittelgebirgsbaches, ist schmal (eine Paddelbreite?) und fließt über groben Schotter (Bild).
  • 1.76km stromab ist nächster möglicher Einsetzpunkt Kolonią Radomyśl der hier mit Straßenanschluss, Entfernung zum Bahnhof Przeradz/Eschenriege 2 bis 3 km. Hier ist die Persante kurz ein Wiesenbach, bis sie wieder vom Galeriewald begleitet wird (Bild).
  • Geoökologische Feldstation der Uni Posen, ebenfalls eine alte Mühle, 5.34 km uh Pustowo. Ab da windet sich die Persante als kleiner Fluss durch Erlenbruchwald und aufgelassene sumpfige Wiesen. Die Ufer sind oft schlammig, viele Wasseraustritte, z.T. alte Hochufer. Viele umgestürzte Bäume im Wasser (Bild1, Bild2, Bild3, Bild4).
  • vom einmündenden Nebenfluss Dębnica bei Piaski
  • Osówko
  • Bialogard
  • Karlino
  • Mostowo am Nebenfluss Radew, welcher in Karlino in die Persante mündet.

Zum Auto nachholen fahren zwischen Kolobrzeg und Szczecinek werktags und selten am Wochenende Bummelzüge, welche an folgenden Orten halten: Kolobrzeg, Osobowy, Stramnica, Dygowo, Jazy, Wrzosowo, Daszewo, Karlino, Bialogard, Podborsko, Tychowo, Wielanowo, Grzmiaca, Iwin, Przeradz, Dalecino, Szczecinek Chyze, Szczecinek Fahrplan. Etliche dieser Bahnhöfe liegen nur 2 bis 5 km vom Fluss entfernt, so dass man diese fußläufig erreichen kann, egal, an welchem Punkt man scheitert ;-)


Streckenbeschreibungen

Der obere Flußabschnitt von Radomysl (nahe der Quelle bei Szczecinek) bis Byszyno ist aufgrund vieler Hindernisse (quer liegende Baumstämme und tief hängende Äste) und der reißenden Strömung als schwierig bis sehr schwierig anzusehen.

Der kurze mittlere Flussabschnitt von Byszyno bis Bialogard ist zwar immer noch flott fließend und stark mäandrierend, aber es gibt längst nicht mehr so viele Baumhindernisse wie oberhalb. In Bialogard ist ein Wehr zu umtragen oder bei gutem Wasserstand zu befahren (Mittelwasser - Hochwasser).

Der bei Karlino in die Parseta mündende Nebenfluß Radew ist auf einer Strecke von 52 Kilometern befahrbar, und zwar von Mostowo (an der B11 Koszalin-Szczecinek) bis zur Mündung in die Parseta. [1] "2016 war ich mit Freunden 5 Tage auf der Radew zw. Mostowo und Karlino unterwegs. Da es Anfang Mai war, waren wir die einzigsten auf der Strecke. Ansonsten nur einheimische Angler. Der Stausee zwischen Mostowo und Rosnowo gleich am ersten Tag hatte es in sich... knappe 8 km bei Regen und Gegenwind. Man hat deutlich gespürt, dass es ein Wasserschutzgebiet ist. Das Wasser war sauber und sehr fischreich. Im Gegensatz zu den Karten bei Google und OSW war der Fluss doch waldreicher. Mit einigen im Winter umgestürzten Bäumen im Wasser. Umtragen und klettern war öfters angebracht." (Zitat Ein Sonnenkopp im Faltbootforum vom 1.5. 2018; für weitere Informationen kann man ihm im Faltbootforum eine PN schreiben.)

Der Unterlauf von Białogard nach Kołobrzeg ist leicht und für Anfänger ideal [2]. Bäume bilden auf den letzten 65 Kilometern nur noch selten Hindernisse. Es gibt nur eine Umtragestelle von 120 m am Kraftwerk Rościno. Bei der Einfahrt nach Kolberg ist gleich hinter der ersten Brücke ein Schwall, der bei mittlerem bis hohem Wasserstand links befahren werden kann. Die Befahrbarkeit hängt auch stark vom Wasserstand im Unterwasser ab, der mit dem Ostsee-Wasserstand schwankt (siehe Pegel Kolberg, wenn hoch, dann keine Probleme). Hier Videos vom Schwall an der ersten Brücke in Kolberg bei einem Durchfluss leicht unter Hochwasser, aber relativ geringem Unterwasserstand: [3], [4]. Umtragen ist schwierig, ich habe keine guten Ein- und Aussetzstellen gesehen.

Es gibt eine 32-seitige deutschsprachige Broschüre des Flussgebietsverbandes Parsęta, in welcher fast der gesamte befahrbare Bereich der Persante in 18 Abschnitten beschrieben wird. In polnisch gibt es diese Beschreibung auch im Netz:


Fahrtberichte

  • Oberlauf-Bilder von März 2009 (hier sieht man anhand der weggespülten Blätter gut, wie hoch das letzte Hochwasser 'stand')
  • Bilder vom Unterlauf In 2 (4) Tagen April 2009 die Untere Persante/Parseta von Boissin/Byszyno über Belgard/Białogard und Körlin/Karlino nach Kolberg/Kołobrzeg in die Ostsee.


Die Persante zu deutscher Zeit

"Die Persante ist für Kanus von Belgard (Białogard) an fahrbar. Jedoch ist der Strom ziemlich stark und der Wasserstand häufig wechselnd. In Belgard nimmt die Persante die Leitznitz (Liśnica), bei Kamissow (Kamosowo) den Nonnenbach, weiter das Krumme Wasser (Pokrzywnica, zu deutsch etwa "Nesselbach") und endlich die Radüe (Radew) auf. Dadurch gekräftigt wird sie von Körlin (Karlino) an für alle Bootsarten befahrbar. Bei der Lübchower Mühle (Lubiechowo) ist eine Seilfähre; solche gibt es auf der Persante mehrere, daher Vorsicht. Bei Klaptow (Kłopotowo) ist eine Brücke, in Mechenthin (Miechęcino) wieder eine Seilfähre und bis Zwielip (Świelubie) sind 2 Brücken zu passieren. In Semmerow (Ząbrowo) und Rossenthin (Rościęcino) sind Seilfähren. 1 Kilometer oberhalb der Stadt Kolberg kommen wir zum Schülerbootshause des Hansa-R.-Cl. [2] am Dom- und Real-Gymnasium (1907) und in der Stadt zur Mühle mit Wehr, links umtragen. 2 Brücken und eine Pontonbrücke (Vorsicht!) sind zu passieren und die Mündung ist nach 3,5 km in die Ostsee erreicht.


Der Hansa-R.-Cl. schreibt mir: Von uns befahrene Gewässer sind (in Fahrtrichtung stromauf beschrieben):

Die Persante von Kolberg bis Körlin: Etwa 100 m oberhalb der Mündung eine niedrige Pontonbrücke, Durchfahrt auf Backbord. Wieder 1000 m weiter hohe Eisenbahnbrücke. 500 m oberhalb Mühlenwehr, man muß an der Schule und Schwemme in Steuerbord umtragen. 1 km oberhalb der Mühle Bootshaus des 'Hansa'-Ruderclubs. 7 km [3] oberhalb des Bootshauses Seilfähre beim Dorf Rossenthin (Rościęcino). Beim Wasserwerk Kolberg scharfe Biegungen! Von hier ab wird die Strömung stets stärker. Achtung bei den vielen Biegungen! Wiederholt liegen Steine im Wasser, auf die die Boote auflaufen können. Bei Semmerow (Ząbrowo) ist eine Steinbrücke (bis hierher 15 km), so bei 25 km eine alte Brücke, die noch aus der Zeit der Franzosen steht, gleich hinter den Pfahlreihen große Steine. 2 km weiter große Holzbrücke mit scharfer Strömung. Man muß mit äußerster Fahrt durch das südlichste (Steuerbord) Tor fahren. Von nun ab muß man sehr auf Sandbänke und Steine achten. Bei km 30 sind die Schneidemühlen von Peuske (Pyszka). Beim Dorf Klentow (Klaptow = Kłopotowo?) ist eine Brücke. Die Strömung wird immer schärfer, ebenso werden die Biegungen zahlreicher, doch bis zum Städtchen Körlin (Karlino) können Boote aller Art fahren. Der bei Körlin mündende Nebenfluß der Persante, die Radüe (Radew), ist mit Vierern nur kurze Strecken befahrbar, dagegen können Skullboote weiter fahren."

(Friedrich Eduard KELLER 1922)


Ein altes Segelhandbuch warnt vor dem Küstenstrom vor dem Kolberger Hafen, "namentlich bei westlichen Winden, die an der langgestreckten Küste einen sehr beachtenswerten Küstenstrom mit einer Stärke bis zu 4 sm/Std. [7,5 km/h] erzeugen. Dieser Küstenstrom erschwert dann auch die Einfahrt zu den hinterpommerschen Häfen, zwischen deren Molen er dann mit dem stark ausgehenden Strom der dortigen Flußmündungen eine hohe kabbelige See bewirkt, sowie vor den Molenköpfen östlich wegzusetzen pflegt. Das Einlaufen in die Häfen von Kolberg, Rügenwaldermünde, Stolpmünde und besonders in Leba ist unter solchen Umständen nur bedingt ratsam für diejenigen Segler, welche über ausreichende Erfahrung im Abschätzen von Strom und Wind in diesen Flußmündungen nicht verfügen. Wegen der dann in bzw. vor den Molen dieser Häfen stehenden Grundsee sollte das Einlaufen auch nur von manövrierfähigen Fahrzeugen gewagt werden, zumal bei rauhem Wetter Lotsenboote nicht immer herauskommen. ... Der östlich gerichtete Küstenstrom pflegt mit besonderer Heftigkeit im westlichen Teil der hinterpommerschen Küste aufzutreten, wo also der um Rügen oder die Oderbank frei herumlaufende Strom, etwa zwischen Groß-Horst [Niechorze] und Funkenhagen [Gąski], auf die Küste stößt. Er macht sich dann entsprechend bemerkbar vor Kolberg, in dessen Moleneinfahrt er, selbst bei südwestlichen Winden, eine starke Grundsee zu bilden pflegt. ... Bei Winden aus östlicher Richtung bestehen diese Bedenken ebenfalls, doch lange nicht in gleichem Umfang wie bei Weststürmen, deren Dauer und Aufeinanderfolge zuweilen beträchtlich sein kann." ("Ostseehandbuch der Kreuzer-Abteilung des Deutschen Segler-Verbandes" 1925 [4])


Pegel

  • Pegel Persante, ein Klick auf einen Pegel zeigt die Wasserstände der letzten 3 Tage, zum Teil auch die Durchflüsse und Wassertemperaturen. In der Karte bedeutet die Farbe der Dreiecke: schwarz - Niedrigwasser; blau - Mittelwasser; gelb - Hochwasser; orange - Überschreitung der normalen Hochwasserwerte; rot - Hochwasseralarm.
  • Grober Überblick über die Pegel polnischer Flüsse. Die Persante ist der von Südost nach Nordwest sich streckende Fluss mit Mündung in die Ostsee zwischen den Flüssen Rega im Westen und Stolpe/Słupia im Osten.
  • Wasserstände polnischer Flüsse, die beste Übersicht, die ich bisher gefunden habe, mit 7-Tage-Rückschau auf die Stundenwerte. Nur die graphische Darstellung ist etwas flach.


Weblinks

  • Busse Szczecinek, dort Abfahrtsort (Początek) und Zielort (Koniec) eingeben, und zwar ganz exakt mit polnischen Sonderzeichen!!
  • Kolberg Cafe, Infos über Kolberg und Umgebung, unter [5] unten auch Infos zum Paddeln auf der Persante und zum Angeln


Karten


Literatur


  • DKV-Auslandsführer Band 7: "Nordosteuropa" (Polen, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen). 3. Auflage. DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH, Duisburg 2019, ISBN 978-3-937743-81-3


  • N.N.: Kajakstrecken auf den Flüssen Parsęta und Radew. Agencja Reklamowo-Wydawnicza OMEGA, Białe Błota, 2004, ISBN 83-7263-923-X
  • Schröder, Manfred: Wanderfahrt auf Parseta und Radew. "Kanu-Sport" 5/2008, S. 26 f. (Auf dem Radew von Bialogorzyno bis zur Mündung in die Parseta bei Karlino und auf dieser weiter bis zur Ostsee.)


Für weitere Informationen zum Land allgemein sei auf den Artikel Polen verwiesen.


Quellen

Das Kapitel "Die Persante zu deutscher Zeit" wurde von Friedrich Eduard Keller verfasst und erschien 1922 im Wasserwanderführer "Hip Hip Hurra! Straube's Führer für Wasser-Wanderer auf den Wasserstraßen Deutschlands II. Teil." Geographisches Institut und Verlag Jul. Straube Berlin, S. 71. Der Text wurde unter Berücksichtigung der neuen deutschen Rechtschreibung aus dem Werk übertragen; dabei wurden die Dorfnamen "Camissow" in das korrekte "Kamissow", "Penske" in "Peuske" geändert und die in der originalen Fußnote genannte Abkürzung "K. R. K." zu "H. R. K" gemacht, da es sich nur um den genannten "Hansa-Ruder-Club" handeln kann und eher ein Schreibfehler vorliegt. Die Gliederung, die Hervorhebungen und die Sperrungen im Text folgen dem Original.

Sämtliche Namen und Beschreibungen der Verhältnisse entsprechen dem Originaltext von 1922; lediglich zu den Ortsnamen wurden, soweit möglich, die heutigen polnischen Bezeichnungen ergänzt. Eine Aktualisierung des Textes auf heutigen Stand wurde nicht durchgeführt.


Anmerkungen

  1. Adam Rohatyński: Odszedł Kajakarz... In: "Wiosło" Nr. 2/2005, S. 17-21.
  2. Neben dem Ruderclub wurde in den 20er Jahren in Kolberg noch der Kanu-Club "Schill" gegründet. Sein "Vater" war der frühere Oberst und spätere Gutsbesitzer Walther v. Diest (1851-1932), einer der ersten deutschen Wanderpaddler, der schon 1881 zusammen mit seinem Freund Ernst Pfeffer v. Salomon in einem Rob-Roy-Kanu den Rhein von Biebrich (bei Wiesbaden) bis Antwerpen befahren hatte ("Eine freie Rheinfahrt" 1883, neu aufgelegt im Pollner Verlag 1998, ISBN 978-3925660733, und im DOGMA Verlag 2012, ISBN 978-3954542727). Auch dieser Club dürfte im Schülerbootshaus beheimatet gewesen sein, denn v. Diest war sowohl Paddler als auch Ruderer und hat auch Paddeltouren mit Schülern unternommen. Näheres dazu bei Thomas Theisinger: "Kanusport 1914 - Bei Kriegsbeginn im Ausland. Gründerväter - Oberst von Diest." In: "Kanu-Sport" 9/2014, S. 24-29
  3. Sämtliche Kilometerzahlen sind vom Bootshause des H. R. K. ausgerechnet. (Anmerkung von Keller)
  4. Segelanweisungen für die Ostsee, Abschnitt III: Die Pommersche Küste von Darsser Ort bis Rixhöft. Im Auftrag der Kreuzer-Abteilung des Deutschen Segler-Verbandes bearbeitet vom Gau Pommern der Kreuzer-Abteilung. Berlin 1925, S. 50 f.




Grenzen und Ortsnamen entlang der Parsęta (deutsch: Persante) und an der Pommerschen Seenplatte zur deutschen Kaiserzeit (1899). Rosa ist die Provinz Brandenburg, violett die Provinz Westpreußen, orange die Provinz Hinterpommern und grün die Provinz Posen dargestellt. - Zur Nazizeit (um 1936) wurden zahlreiche slawisch klingende Ortsnamen "aufgenordet", d. h. in deutsch klingende Namen umbenannt. Auf Karten mit dem Bearbeitungsstand 1944 tragen daher viele Orte andere Namen.