PVC für Spritzdecken und Basteleien

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PVC kleben, schweißen, flicken

PVC - Poly-Vinyl-Chlorid - ist ein verbreitetes Unterhautmaterial bei Poucher Booten, den Klepper Aerius Smartline, Triton, Neris, Ally, Pakboat u.v.a. Es ist ein sehr dauerhaftes Material. Faltboote mit PVC-Unterhaut sind auch nach Jahrzehnten des Einsatzes gut brauchbar. Im Gegensatz zu Gummi- oder Hypalonhäuten verhärtet die PVC-Haut nicht und wird auch nicht von Tardigraden angegriffen. Nachteilig sind die in der Kälte zunehmende Versteifung der Haut sowie die umweltgerechte Entsorgung. Man darf sie keinesfalls offen verbrennen, da dabei Dioxine und andere chlororganische Giftstoffe freigesetzt werden.

PVC lässt sich mit Hitze schweißen, Kaltschweißen oder kleben. Kaltschweißen und Kleben funktioniert auch auf Tour sehr gut, wenn man nur für höhere Temperaturen und Trockenheit an der Klebestelle sorgt. Experten schweißen Löcher in ihrer dicken Elefantenhaut auch unterwegs mit dem heißen Messer.

Das "Kaltschweißen" ist eigentlich auch nur ein Kleben. Die dafür angebotenen Klebstoffe enthalten das Lösungsmittel Tetrahydrofuran, in dem PVC - Granulat gelöst wurde. Diese Methode ist für das Kleben von PVC - Rohren und anderen Hart- PVC - Materialien gut geeignet. Für das Kleben von PVC - Gewebefolien sind lösemittelhaltige Kleber auf Polyurethanbasis (z.B. Köraplast SF) die erste Wahl. Mit Zusätzen von Isocyanaten (z.B. Köracur TR 280) werden daraus Zweikomponentenkleber mit noch besseren adhesiven Eigenschaften. Bei Überschreitung der Antrockenzeit kann der Klebefilm durch Erwärmen wieder aktiviert werden.

Die gängigen Kontaktkleber, wie Pattex ("Kraftkleber") enthalten Polychloroprene ("Chlorkautschuk"), die zwar auch funktionieren, aber für diese Anwendung weniger geeignet sind. Außerdem haben die Lösungsmittel des Industrieklebers Köraplast eine längere Standzeit als beim Henkel-Produkt. So hält die Tube oder Dose viel länger, ohne einzutrocknen. Die garantierte Haltbarkeit der Klebstoffe hat nichts mit der tatsächlichen zu tun, sondern es ist nur ein juristischer Schutz für den Hersteller (wie ja auch bei vielen anderen Dingen).

Thermoplastisches Polyurethan (TPU) läßt sich damit natürlich auch kleben. TPU hat als Grundstoff eine Shorehärte von A 90, was etwa Hartgummi entspricht. Wenn uns das die Verkäufer auch nicht verraten, auch dieses Material muß Weichmacher enthalten, denn nur so wird eine ausreichende Elastizität der Haut erreicht. Sofern man nicht täglich von weichgemachten Gewebefolien ißt, muß man sich vor diesen ach so gefährlichen Stoffen nicht fürchten. Auf die Klebung könnten diese Stoffe aber langfristig einen negativen Einfluß haben. Ich habe davon aber noch nichts bemerkt.

Eine sehr gute Möglichkeit zur Verbindung von PVC-Häuten, zumindest bei der Neuanfertigung einer Haut, ist das Hochfrequenzschweissen. Das bieten auch manche Planenverkäufer an. Das Schweissen mit einem Heissluftgerät aus dem Baumarkt ist schwierig und Ungeübten gar nicht zu empfehlen.

Kleben mit PVC-Kleber geht so (nach dieser Forumsdiskussion von 2009):

  • Man nehme "Pattex Transparent", Plastigum 77, Köraplast SF, oder anderen lösemittelhaltigen Weich-PVC-Kleber. Achtung, nicht mit PVC-Kaltschweißmittel verwechseln!!
  • für thermisch besonders beanspruchte Klebungen (schwarze Bootshaut am tropischen Strand) kann ein Isocyanat-Härter zugesetzt werden (Beispiel: Kleber ELASTOSAL® PU 500 Dose 300 g 14 € und Härter ELASTOSAL® HÄRTER RFE Flasche 33 g 9 €, dazu Reiniger/Verdünnung ELASTOSAL® Lösit MEK Flasche 500 ml 9 €, Basis Methylethylketon)
  • Beide Klebestellen säubern und markieren, 1x dünn einstreichen, durchtrocknen lassen.
  • 2tes mal dünn einstreichen, fingerfest antrocknen lassen.
  • Klebestellen korrekt aufeinanderlegen (es gibt keinen zweiten Versuch!) und kurzen starken Druck ausüben. Ideal ist IMO der Einsatz eines Gummihammers oder einer Andruckrolle.

Fertig. Hält bombig.


PVC schweißen

(zusammengetragen von Marian Gunkel)


Thomas Büll beschreibt eine Zusammenfassung seiner Schweißergebnisse:

Bei meinem E 65-3 war im Deck eine der hinteren Ecken der Cockpit-Öffnung eingerissen. Dort ist als Verstärkung ein Streifen PVC-beschichteten Gewebes angearbeitet, das dem der Bootshaut ähnelt, aber nur einseitig beschichtet ist. Dieser Streifen war ebenfalls gerissen.

Die Original-DDR-Bedienungsanleitung empfiehlt eine heiße Messerklinge (ca. 140-160 Grad Celsius) oder einen Lötkolben (60 W) mit dünn gearbeiteter Spitze.

Bei Pouch selbst nehmen sie einen Heißluftföhn.

Ich habe dann erstmal mit einem 40-W-Lötkolben und mit einer Mini-Lötlampe (habe keine Heißluftpistole) diverse Versuchsteile vom Reparaturflicken erfolgreich verbrannt. Der Lötkolben war zu heiß, Davorhalten nicht warm genug. Mit der Flamme konnte ich die Wärmeübertragung zu schlecht regeln. Nach "zu weit weg" kommt sofort "verbrannt".

Die ersten erfolgreichen Versuche habe ich mit einer heißen Spachtelklinge hinbekommen, wodurch mir aufging, daß meine Lötspitze einfach nicht dünn genug gewesen war. Bei meinem local dealer bekam ich dann für wenig Geld eine spezielle Lötspitze für Kunststoffbearbeitung. (An den Rundstab, dessen eines Ende in den Heizkörper eingespannt wird, ist seitlich eine dünne rechteckige Blechfahne angesetzt.)

Die Blechfahne erreicht gerade die richtige Temperatur, um das Material anzuschmelzen, und läßt sich sehr gut zwischen Basismaterial und Flicken führen. Auch das Ab-/Auftragen von PVC vom Rep.-Material auf kleine Abschürfungen klappt damit sehr gut.

Beim Aufbringen eines Flickens geht man dann in kleinen Etappen vor:

Erst die Kante des Flickens anschweißen, dann langsam weiter vorarbeiten. Flicken ein kleines Stück weiter auf das Basismaterial aufdrücken, Lötfahne dazwischen halten, wegnehmen, Flicken festpressen usw., bis der ganze Flicken fest ist.

Ist mit etwas Übung und geeignetem Werkzeug wirklich recht einfach und hält sehr gut. Die Lötfahne kann man sich so zurechtbiegen, daß man mit den anderen heißen Teilen des Lötkolbens der Bootshaut fernbleibt.

Und in einer Ergänzung:

Das Zusammenschweißen geht (bei kleineren Streifen) sehr schnell und hält sehr gut. Die Zugfestigkeit (Scheren der Naht) ist sehr groß. Ich habe auch mal eine Schweißung wieder auseinander gerissen. War gar nicht einfach. Es riß schließlich auch nicht die Schweißung, sondern das PVC vom Gewebe. :-)

Ich habe aber beim Testen auch mal von einem Streifen das PVC ab- und wieder aufgetragen und dann ein anderes Stück draufgeschweißt. Wenn überhaupt, dann war die Verbindung kaum weniger strapazierfähig als die anderen Schweißungen.

Beim Auftragschweißen ist es besser, in mehreren dünneren Schichten aufzutragen, dicke kann man schlechter gleichmäßig durchwärmen.

>> Hast Du mal irgendwelche Belastungstests gemacht oder mit einem per PVC-Kleber aufgeklebten Flicken verglichen?

Nein, mit Klebeverbindungen habe ich es nicht verglichen.

>> Ich mit meinen zwei linken Händen werde wohl Unmengen an Reparaturmaterial verbrauchen, bis ich gut schweißen kann... :-(

Glaube ich gar nicht mal, geht besser, als man denkt.


Georg Petersen ergänzt:

>> Auch das Ab-/Auftragen von PVC vom Rep.-Material auf kleine Abschürfungen klappt damit sehr gut.

Kann ich bestätigen. Nach einem Tag auf einem sehr, sehr bösen Bach, viele Steine, Baumstämme etc., wurde erstmal das Messer über den Juwel-Kocher gehalten und PVC vom Flicken geschabt und auf die Haut gespachtelt, Ostfaltboot wohlgemerkt.

Eine gebrochene Leiste wurde mit einem Stück Dosenblech verarztet. (Rechteck ausschneiden, Leiste darauf abrollen und Umfang markieren und dann zweimal falzen.) Verwendetes Werkzeug: Die Schere vom Schweizermesser und eine alte rostige Kombizange. Paßte beim ersten Versuch, OK, der Kollege war Schmied und Metallbildhauer, ich würde wohl ein, zwei Dosen mehr brauchen, aber machbar isses.

Mit heißem Messer und Heißluftfön behandele ich auch immer die Schrammen an meinem Coleman.

Obige Methode würde ich bei 6000-Mark-Booten eher nicht anwenden, da lieber noninvasiv erstmal Gaffa-Tape oder Beiersdorf-Segeltape draufpappen und im Herbst Fachleute dranlassen.


Quelle

Das Kapitel "PVC schweißen" entstammt dem "alten" Faltbootwiki und ist zu finden unter https://web.archive.org/web/20070704134823if_/http://www.faltboot.de/dt/bastel.html .


Welche Heißluftpistole zum PVC-Schweißen?

(Autor: Marian)


Frage:
Welche Heißluftpistole zum PVC-Schweißen? Antwort:
Derzeit nur Links zur den Diskussion: Welche Heißluftpistole geeignet? (2002) und Werkzeuge zum PVC-Schweißen (2003).
Möchte jemand eine richtige Antwort daraus machen?


PVC schweißen im Survival-Wiki

Die folgenden Ausführungen des Survival-Wiki sind für Folienbeutel gedacht, funktionieren aber bei jeder Form von PVC. Sie sind v. a. für Havarien während der Fahrt interessant:


Folien schweissen - Allgemeines

Folienschweissen ist das Verschmelzen (Verbinden) von zwei Lagen Folie mittels einer Schweißnaht auf eine Weise, dass die beiden Folien-Lagen nicht ohne Beschädigung von einander zu trennen sind. Beim Verpacken wird von dieser Technik Gebrauch gemacht, um z.B. die Öffnung, die Seiten oder den Boden eines Beutels zu verschließen. Folienbeutel für Pulver, „Tischdecken“ im Pharma-Bereich, Duschvorhang, Folie fürs Frühbeet, Folie für den Solartrockner usw. - es gibt bestimmt tausend Dinge, die man aus alten Tüten und Folien herstellen kann.

Bleibt nur noch die Frage, was alles zu einer guten Schweißnaht gehört.


Folienmaterial

Alle thermoplastischen Folien, insbesondere PP- (Polypropylen-) und PE- (Polyethylen-) Folien (meistverwandtes Material für Tragetaschen, Müllbeutel, Abdeckfolien usw.), da diese lösungsmittelbeständig sind, kann man verschweissen. Polyethylen ist durch seine hohe Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und Chemikalien sehr langlebig und nicht natürlich abbaubar. Durch Sonneneinstrahlung kann PE spröde werden und zerfällt dann in immer kleinere Teile, wird jedoch nicht von Bakterien, Tieren oder Pflanzen in den natürlichen Kreislauf integriert.

Eine Folie aus PVC kann man (leicht) feststellen, in dem man etwas Aceton auf einen Lappen gibt und über die Folie reibt; verschmiert die Oberfläche, dann ist es PVC.

PVC-Folie wird „kalt“ verschweisst, und zwar mit einem lösemittelhaltigen Kleber.


Gebrauchte Tüten

Man schneidet die Schweißnähte z.B. von Tüten ab. So erhält man viereckige einlagige Kunststofffolien. Wenn man die Folie entsprechend groß schneidet und dann faltet, erspart man sich, eine Seite zu schweißen. Nicht gleich mit einem Plastikbeutel (zum Verpacken) beginnen – zuerst Generalprobe, dann Uraufführung! Die richtige Schmelztemperatur, -anpressdruck und -dauer ist eine „trial and error“ (Versuch und Irrtum)-Angelegenheit, und „error" bedeutet in diesem Fall verschmolzene Schweißstellen mit einem Loch.

Im Bereich der Schweißnaht muss die Folie sauber, trocken, öl- und fettfrei sein: Staub jeder Art und Öle verhindern einen Verbund der beiden Folienseiten!

Die Schweißstellen mit einem trockenen Tuch abwischen.


Draht- (Fahrradspeiche)-Methode

Materialien:

  • Hygienisch saubere, „lebensmittelechte“ Folie (PE, PP) [Malerfolie].
  • Stabiler Draht (Fahrradspeiche, Schweissdraht), gebogen zu einem „L“, „Pizzaroller“-Teigrad, (Kohle-)Bügeleisen.
  • Kerze und Feuerzeug als Wärmequelle.
  • Alu-Folie (z.B. Schokolade [nicht Milka]), Backpapier.
  • Stabile, glatte Unterlage.
  • Schere oder Messer mit schnittsicherer Unterlage.
  • Evtl. Lineal, Meterstab und Stift.
  • Strohhalm für die Dichtigkeitsprüfung.


Die richtige Schweißzeit:

Die Schweißzeit darf nur so hoch sein, wie zur Erzielung einer guten Schweißnaht erforderlich ist.


Ausreichend Zeit zum Abkühlen des Materials:

Nur so kann eine gute Schweißnaht erzielt werden.


Der richtige Anpressdruck:

Damit das Folienmaterial unter Druck verschmolzen wird.

Den Draht immer wieder mit einem Lappen vom Russ der Kerzenflamme befreien. Der Russ isoliert sonst den Draht --> keine ausreichende Hitze von der Kerze auf den Draht sowie vom Draht auf die Alufolie --> schlechte Schweissnähte.

Den Draht immer senkrecht nach unten drücken. Vorsicht, nicht verrutschen, sonst reisst u.U. die Alufolie und der heisse Draht schmilzt ein Loch in die Kunststofffolie.

Dickere Folie braucht eine etwas höhere Temperatur, eine längere Anpressdauer und einen höheren Anpressdruck.

Am Besten fängt man mit einer niedrigen Temperatur, einer kurzen Anpressdauer und einem schwachen Anpressdruck an und tastet sich an das optimale Schweissergebnis heran.


PVC-Folien schweissen, Bild 1.png



Folienschweissen — 2-Brett-Methode

Materialien:

  • Hygienisch saubere, „lebensmittelechte“ Folie (PE, PP) [Malerfolie].
  • 2 stabile Holzbrettchen (möglichst Hartholz).
  • Kerze und Feuerzeug als Wärmequelle.
  • Stabile, glatte Unterlage.
  • Schere oder Messer mit schnittsicherer Unterlage.
  • Evtl. Lineal, Meterstab und Stift.
  • Strohhalm für die Dichtigkeitsprüfung.

Die saubere Folie entsprechend schneiden und falten. Eine Unterlage (z.B. Blatt Papier) auf die Arbeitsfläche legen, manchmal tropft etwas Folienschmelze herunter.

Die beiden Holzleisten müssen Plan aufeinander liegen. Wenn nicht, rumdrehen. Lieber hat das Holz an den Leistenenden etwas Spiel. An diesen Leistenenden werden die Hölzer sowieso von Hand zusammengepresst.

Zwischen die beiden Hölzer die Folie spannen. Die Folie sollte an der Schweissstelle 0,5 - 1,0 cm über die Hölzer stehen. Je kleiner der Überstand ist, desto schwächer wird die Schweissnaht. Je grösser der Überstand ist, desto grösser ist die Gefahr, dass die Folie (unkontrolliert) anfängt zu brennen.

Links und rechts je mit Daumen und Zeigefinger die Holzenden zusammenpressen.

Von hinten an die Kerze hergehen. Somit sieht man besser das Schweissergebnis.

Langsam mit gleichmässiger Geschwindigkeit und Abstand an der Kerzenflamme die Folie vorbeifahren. Die Folie schmilzt nur bis zu den Holzleisten.

Direkt nach dem Schweissvorgang die Holzleisten auf die gesamte Länge zusammendrücken.

Nach dem Schweissvorgang die beiden Hölzer nicht sofort trennen, sonst reisst man u.U. die noch warme / weiche Schweissnaht wieder auseinander.

Immer wieder die Schmelzreste vom Holzbrett abkratzen. Sonst gibt es an dieser Stelle keine gute Schweissnaht.

Anschliessend Dichtigkeitsprüfung mit Strohhalm durchführen.


PVC-Folien schweissen, Bild 2.png



Luxusausführung:

Im oberen, linken Bild (Material überprüfen) sieht man auf der linken Seite 2 Leisten, die mit Schrauben und Flügelmuttern an den Leistenenden zusammengehalten werden. Somit kann man mit einer Hand die Holzbrettchen mit der dazwischen geklemmten Folie halten und mit der anderen Hand die Kerze oder das Feuerzeug.


Folienschweissen - Weitere Möglichkeiten

Alternativ kann man auch einen Pizzaroller, schmalen Messerrücken o. ä. nehmen: einfach erhitzen und auch mit Hilfe von über Alufolie den Kunststoff verschweissen. Bügeleisen: Rand/Kante – Alufolie

Stilecht natürlich ein Holz-/Kohlebügeleisen bzw. Plätteisen. Kerzen-Methode

Wenn man gar nichts hat an Hilfsmitteln, tut es auch ein Feuerzeug oder eine Kerze.


Da gibt es dann zwei Möglichkeiten:

1. Die Kunststofffolie so aufeinander legen, dass die Folie genau übereinander liegt. Links und rechts je mit Daumen und Zeigefinger greifen und auf Spannung halten, damit die Folie aufeinander liegt. Dann mit der Folienkante langsam an der Flamme „vorbei fahren", nicht direkt in die Flamme halten, nur so nah, dass der Kunststoff schmilzt. Wenn die beiden Kunststofflagen auseinander gehen, beim Schmelzen kurz mit Daumen und Zeigefinger zusammen drücken.

2. Wie bei (1.) die Folien übereinander legen, aber nun einmal nach oben umfalzen. Dann diesen Falz an der Flamme entlang führen. Man benötigt für diese Methode aber zwei sehr ruhige Hände! Die Draht-Methode eignet sich für Beutel, Flächenverschweissungen [Folie für Frühbeet, Solartrockner] und Folienverschweissungen (siehe unten rechts) am Stück. Alle anderen Methoden eignen sich nur für die Beutelherstellung. Für Solartrockner kann man transparente Beutel und Säcke aufschneiden und auf Fläche verschweissen.


Autor: epwin


Quelle: Survival-Wiki, Artikel "Folien schweissen"


Hypalon

  • Hypalon (synthetischer Kautschuk)
    • Die Schlauchboothersteller verkaufen in einigen Fällen auch Meterware. Diese hat meist eine Breite, wie sie die Hersteller für ihre Schläuche benötigen. Die Innenbeschichtung ist meist aus Neoprene. Die Preise sind erheblich teurer als das PVC Material.


Mehrlagige PVC-Haut

  • "Die dreilagige Haut besteht aus einer Lage PVC, dann eine Lage Baumwollträgergewebe und dann noch mal PVC... also drei Lagen! Bei der Elefantenhaut hast Du fünf Lagen: PVC/Baumwolle/PVC/Baumwolle/PVC."
  • Wie findet man heraus, wie viele Lagen eine Bootshaut hat? "Viel freundlicher ist es aber, wenn man die Haut an der Stelle, wo Oberschiff und Unterschiff zusammengenäht sind betrachtet... dort hat man nämlich auch einen Blick auf den Schnitt des Unterschiffs...".
  • Zu Eigenbauprojekten: "Mindestens dreilagig ist das Material ja immer: die beiden Außenseiten PVC und innen Gewebe, das kommt so von der Rolle. Das Gewebe ist alledings heute fast immer Trevira. Hat den Vorteil, dass es reißfester ist, und den Nachteil, dass es praktisch 0 Dehnbarkeit aufweist."

Quelle: Forums-Thread von 2013


Links zum PVC kleben, schweißen, flicken

(die müssen mal noch thematisch geordnet werden)

  • Verarbeitung von Plastigum 77 bei faszination-kleben-dichten.de (ich lese gerade mit Erschrecken, dass Plastigum 77 ein Polyurethanelastomer ist. Das sind doch die Stoffe, die nach 5 bis 10 Jahren regelmäßig zerfallen, egal ob benutzt oder unbenutzt, einfach so zerfallen (Schuhsohlen, Gewebebeschichtung, einfach alles aus Polyurethan zerfällt!)
  • Verarbeitung von Köraplast SF bei koemmeröling-chemie.de, Ein- und zweikomponentiger Polyurethan-Klebstoff, da gilt wohl dasselbe wie für Plastigum-77!


Firmen, die PVC anbieten

PVC für Faltbootbasteleien (z.B. Spritzdecken; keine schwere Qualität für Unterschiffe) gibt es hier:

Cheap-Qualitiy
Inh.: Hamdi Boz
Rhönstr. 16
36037 Fulda

Tel.: 0661-9011033
eMail: hamdiboz[KLAMMERAFFE]hotmail.de

Herr Boz verkauft auch bei eBay unter dem Verkäufernamen "cheap-qualitiy".
Besser ist aber eine telefonische Preisabsprache und Bestellung.
Der Name ist Programm: Ordentliche Qualität zu gutem Preis.
Außerdem prompte Lieferung.

  • In vielen Farben erhältlich bei jedem Sattler und Planenmacher in der Nähe: Hersteller von LKW-Planen geben ihren Verschnitt auf Nachfrage oft ab. Auch Händler von LKW-Planen sind eine Adresse.
  • PVC-Planen gibts z.b. bei Mehler Haku in 41836 Hückelhoven. Der samstägliche Werksverkauf ist im Moment nicht in Fulda (Stand Sommer 2010). Dazu auch ein Thread im Faltbootforum Den aktuellen Stand durch Anruf erfragen, er kann sich jährlich ändern.
  • Viele Farben und Stärken von PVC auf Trägergewebe zu günstigen Preisen, auch Kleinstmengen, bei: www.planen-hauser.de
  • Bootszubehör gibts bei Toplicht. Lacke, Kleber, Bronze und Messingschrauben, Messingbeschläge, Bootbaulehrhefte, Persenningstoff und vieles mehr. Am besten den sorgfältig gestalteten Katalog bestellen.


Forumsdiskussionen PVC kleben, schweißen, flicken


ich bin bisher erst auf S. 7 der Suchergebnisse angekommen, hier muss es noch weitergehen ...


Für Unterschiffe geeignetes PVC

  • "Es gibt das Material (z.B. bei Autosattlereien) in verschiedenen Gewichten von ca. 400 g/qm bis ca. 1200 g/qm. Die leichteren liegen so um die 1,5 m breit, die schwereren bis ca. 2,1 m. Meist ist eine Seite glatt und auf der anderen wird die Gewebestruktur erkennbar.
    Ich habe bisher für Unterschiffe 640 g/qm und 800 g/qm verwendet, lassen sich beide noch gut verarbeiten und können auch was ab. Wenn man näht, sollte man zur Schonung der Maschine Ledernadeln verwenden. Kleben ist aber m. M. nach die bessere Lösung."
    Quelle: Forums-Thread von 2012


Bootsbauprojekte

  • Volker Pott hat ein Tourenboot aus Aluminium, HdPE und PVC Yellows-Upmarine gebaut.


Literatur zu Faltboothäuten


Artikel in Paddelzeitschriften

Kanu-Sport

  • Nachhaltig, weil reparierbar! – Wie reinige und pflege ich... "Kanu-Sport" 2/2021, S. 30-35 (Gefahrenquellen für Boote: 1. Hitze, 2. Feuchtigkeit. Lagerung von PE-Booten, Luftbooten, Canadiern, laminierten Booten, Faltbooten. Festrumpfboote, Packrafts, Stand-Up-Boards richtig pflegen.)


Kanumagazin

  • Glocker, Stephan: Duct Tape - Hymne an eine Wunderwaffe. "Kanumagazin" 5/2005, S. 58 (Gegendarstellung in der oben angeführten Forumsdiskussion)


Kajak-Magazin

  • hier steht noch nichts


Seekajak

  • hier steht noch nichts


Paddelartikel in DDR-Zeitschriften

  • Hauch: Beim Faltbootdoktor. In: "Wassersport. Zeitschrift für Wassersport der Deutschen Demokratischen Republik", 2. Jahrgang, April 1953, S. 13 (Reparaturen von Haut und Paddel)
  • Jordan, Hans: Tips für Faltbootfreunde: Häute im Winterlager. In: "Der Kanusport. Mitteilungsblatt des Deutschen Kanu-Sport-Verbandes der Deutschen Demokratischen Republik", 22. Jahrgang, 10/1975, S. 155 f. (Vermutlich Übernahme eines Artikels aus dem "Neuen Deutschland". Nach der Saison wird die Faltboothaut gereinigt und abseits direkter Sonneneinstrahlung luftig gelagert. Dazu Hinweise, wie man Lecks in PVC- und Gummihaut flickt.)



Das Kapitel "PVC schweißen im Survival-Wiki" basiert auf dem Artikel "Folien schweissen" aus dem Survival-Wiki und steht unter der Creative-Commons-Lizenz. Im Survival-Mediawiki ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ein Dank an die Autoren des verwendeten Artikels und an den Betreiber des Wiki!