Aries

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Allgemeines

Der Arieş (Sprich: Arijesch), ungarisch "Aranyos", ist ein Fluß in Siebenbürgen (Westrumänien) in den Bezirken Alba Iulia und Cluj-Napoca. Er bildet sich im Bihor-Gebirge im mittleren Siebenbürgen in den Quellflüssen Arieşul Mare (Großer Arieş) und Arieşul Mic (Kleiner Arieş) und vereinigt sich bei Câmpeni zum Arieş. In der Folge durchzieht der Fluß das Apuşeni-Gebirge, das aus Kalk-, Flysch- und Schieferzonen besteht und im Aussehen an Schwarzwald und Riesengebirge erinnert, und erreicht bei der Stadt Turda das Sachsen oder Franken ähnelnde Siebenbürgische Hügelland. Der Arieş mündet etwa 12 km östlich des Städtchens Ocna Mureş in den Mureş. Das Einzugsgebiet des Aries beträgt 2.970 km².

Wikipedia gibt bei Turda ein langjähriges Mittel der Durchflussmenge von 25,63 m³/s an. Dieser Wert ist jedoch statistisch anzusehen, da der Durchfluss im Jahreslauf stark schwankt: am höchsten ist er zur Schneeschmelze im April/Mai, am niedrigsten bis fast zur Trockenheit im September/Oktober. Starke Sommergewitter können den Pegel innerhalb weniger Stunden stark steigen lassen.

Der 1995er DKV-Führer "Südosteuropa" lässt ab dem Zusammenfluss von Arieşul Mare und Arieşul Mic in Câmpeni ganzjähriges Paddeln im (Faltboot)Zweier zu. Er gibt die Länge des Flusses mit 127 km, Wikipedia mit 164 km an. Die Schwierigkeiten liegen bei WW I-II.

Die Ufer des Arieş sind, obwohl in Siebenbürgen gelegen, nur wenig von Deutschen besiedelt gewesen. Während im Gebirge vorwiegend Rumänen leben, sind die Bauerndörfer des Flachlandes überwiegend von Ungarn bewohnt.

Die zunehmende Ausbeutung der rumänischen Bodenschätze wird die Natur des oberen Arieş-Tales in den kommenden Jahren dramatisch ändern. Dazu eine Bearbeitung aus Wikipedia:

Die Silber- und Goldbergwerke und die Industrieanlagen im Einzugsgebiet des Arieş entnehmen den Flüssen viel Wasser und leiten es danach mit giftigen Stoffen versetzt in diese zurück. So wurden zum Beispiel im Dezember 1999 aus einem Bergwerk der Kleinstadt Baia de Arieş (Mittellauf, Bezirk Alba Iulia) mehrere Tausend Kubikmeter cyanidhaltiges Wasser in den Arieş geleitet.[1] Im März 2009 wurde ein Zwischenfall mit einer Ölverschmutzung bei Câmpeni festgestellt.[2] Im April 2010 wurde durch den Zusammenbruch eines 1968 stillgelegten Bergwergs bei Roşia Montană bzw. Bucium (Oberlauf nahe des Zusammenflusses von Arieşul Mare und Arieşul Mic, Bezirk Alba Iulia) über den Fluss Abrud erneut eine Verunreinigung des Arieş verursacht.[3]Unabhängig davon bekam der kanadische Bergbaukonzern Gabriel Rersources Ltd. zusammen mit der rumänischen Firma Minvest Deva die Konzession, die rund um Roşia Montană befindliche Silber- und Goldlagerstätte bis 2026 abzubauen. In den kommenden Jahren wird dafür das Land rund um das Dorf mitsamt zwei Gebirgstälern in einem riesigen Tagebau verschwinden. Da das Gold mittels Zyanid-Technologie aus dem Gestein gelöst wird, wird die Zyanvergiftung des Arieş-Wassers drastisch zunehmen.

Dazu wandert viel Zivilisationsmüll in den Fluss. Unter anderem wird der Abfall des jeden Juli im Dorf Avram Iancu stattfindenden Festes "Târgul de Fete de la Muntele Găina" ("Mädchenmarkt auf dem Berg Găina") in den Arieşul Mic gekippt.[4]Wie das hinterher aussieht, ist hier zu sehen (verlinkt hier 2011).


Paddler beschreiben den Aries

"Von Oradea ist über Dr. Petru Groza (Ştei) der Arieş im Westgebirge zu erreichen. Schon die Autofahrt ist lohnend. Abstecher zur Eishöhle Scărişoara oder dem Padiş, dem Herzen des Westgebirges, sind unbedingt ins Programm aufzunehmen. Die Flussfahrt beginnt in Albac, Scărişoara oder Câmpeni, je nach Wasserstand. Dann geht es über 40 km flussabwärts bis Turda, wo der Arieş aus dem Gebirge ins Hügelland tritt und sich dem Mieresch, seinem Endziel, nähert. Im Arieş-Tal führt eine gute Straße den Fluss entlang, so dass Ein- und Aussteigen kein Problem sind."

Zitat aus Alfred C. Schuster: "Schnelle Wellen - ruhige Flüsse. Informationen für Wildwasserfahrer und solche, die stille Gewässer lieben." In: KOMM MIT 75, Verlag Neuer Weg Bucureşti 1975, S. 87, im Netz verfügbar unter http://www.eastern-images.de/KommMit/1975/SchnelleWellenRuhigeFluesse.htm


"Von den Zuflüssen des Mureş ist der Arieş an erster Stelle zu nennen. Er ist wohl der am meisten befahrene Wanderfluss Rumäniens. Außer in ungewöhnlich trockenen Jahren ist er auch im Sommer ab Câmpeni im Faltboot fahrbar. Landschaftlich außerordentlich reizvoll ist der Abschnitt bis Moldoveneşti (85 km WW II). Wanderungen in die Karstlandschaft des Apuşenigebirges zur Poarta Zmeilor (Drachentor), zur Huda lui Papará-Höhle und zu den zahlreichen Klammen bieten sich an. Unterhalb Moldoveneşti mäßigen sich die Schwierigkeiten bis zu ZW B, jedoch ziehen zahlreiche Tonschieferstufen durch den Fluss, die z. T. kleine Wasserfälle bilden."

Zitat aus Helmut Paul: "Mit dem Faltboot auf reissenden Flüssen." In: KOMM MIT 88, Verlag Neuer Weg Bucureşti 1988, im Netz verfügbar unter http://www.eastern-images.de/KommMit/1988/Faltboot.htm


Mit dem Faltboot durch das Aries-Tal (Sturm 1977)

Joachim Sturm fuhr 1977 den Arieş und veröffentlichte darüber einen Artikel in der Zeitschrift "Der Kanusport, Mitteilungsblatt des Deutschen Kanu-Sport-Verbandes der Deutschen Demokratischen Republik", 24. Jahrgang, 11/1977, S. 15 f. "Wir wussten über den Arieş kaum etwas. Die Informationen, die wir aus dem Ausland erhielten, ließen eine Befahrbarkeit immerhin ahnen. Was wir aber wussten, war, dass die Natur im Bihor- und Apuşeni-Gebirge uns etwas Einmaliges und Unvergessliches geben würde. Ähnlich wie bei unseren Vorgängern erhielt unser Vorhaben einen Expeditionscharakter. Unsere Ausrüstung bestand vorwiegend aus neuen, leichteren und kleineren Gebrauchsgegenständen, damit wir andere, die wir sonst nie mitnehmen, mit in die Rucksäcke packen konnten. Unser RZ 85, mit dem meine Frau, unser 6jähriger Sohn und ich fuhren, wurde zuvor noch mit Kielstreifen versehen."

Die Reise ging mit dem Zug nach Cluj-Napoca, dann weiter mit dem Bus nach Câmpeni, wo Lebensmittel gekauft und eingesetzt wurde.

An diesem Ort schätzte Joachim Sturm die Strömungsgeschwindigkeit mit 10 km/h ein, wobei das Wasser nach Regenfällen an den Tagen zuvor lehmigbraun aussah. Der Arieş hatte hier etwa die Breite der Saale zwischen Rudolstadt und Naumburg. Auf der ersten Etappe bis Lupşa-Camping gab es kaum Stromschnellen, wohl aber mehrere Staustufen zwischen 0,3 und 1 m Höhe.

Am folgenden Tag, auf der Fahrt nach Lupşa, erlebten die Paddler stärkere Stromschnellen: "Runde Felsen mit einem Meter Durchmesser stehen oft nebeneinander, so dass viel Glück dazu gehört, will man nicht hart auflaufen. Alle 100 bis 150 Meter folgt eine Stromschnelle, die sich stets in einer Kurve befindet. Oft teilt sich der Arieş in zwei Arme. Es gibt viele Inseln und Sandbänke." Am rechten Ufer ragten immer wieder mit Nadelwald bestandene Steilhänge auf, auf deren Almen Kühe grasten. "In Lupşa befinden sich ein ethnographisches Museum und eine Holzkirche aus dem 15. Jahrhundert, die besichtigt werden können. Lupşa liegt in einem herrlichen Talkessel des Arieş, rechts steile Berghänge und links die Dörfer, die Straßen, eine Eisenbahnlinie und die Berge der Westkarpaten mit dem Muntele Mare und seinen 1825 Metern ü. NN."

Am dritten Tag brachen sich die Paddler in den verblockten Stromschnellen zwei Senten. Die Schwallstrecken waren manchmal mehrere hundert Meter lang. Unterhalb Baia de Arieş fuhren sich die Paddler einen Riss in die Bootshaut, weshalb im folgenden Weiler Sartăş ein Ruhetag eingelegt wurde. Angeln war hier jedoch aufgrund der zyanidhaltigen Abwässer des Goldbergwerkes von Baia de Arieş nicht möglich.

Die nächste Etappe führte nach Poşaga, wobei gleich nach dem Start eine 300 m lange Schwallstrecke zu überwinden war. "Überall über den Arieş schaukelnde Hängebrücken, die die auf der linken Uferseite befindlichen Dörfer mit den einsam liegenden Häusern an den rechten Berghängen verbinden. Sie erinnern ein wenig an die Hängebrücken im Himalaja, die oftmals bei Hochwasser im Frühjahr weggespült werden. Sie neu aufzubauen, ist sehr mühevoll, aber für die Bergbewohner lebensnotwendig."

Auch unterhalb von Poşaga war in jeder Kurve eine Stromschnelle zu erwarten. Das Wasser des Arieş war jedoch inzwischen klarer geworden. Auf dieser Etappe bewunderten die Sturms einen Wasserfall, der am rechten Ufer aus etwa 30 m Höhe in den Arieş stürzte.

Die Fahrt dieses Tages endete in Ocoliş, wo man wieder in der Nähe eines Bauernhauses zeltete. Am Folgetag fuhren die Paddler bis kurz vor den Ort Moldoveneşti und bauten am dortigen Wehr das Boot ab, um mit dem Bus zum Bahnhof Cluj-Napoca zurückzufahren. Dies geschah auch mit Rücksicht auf die folgende Stadt Turda, deren Zementwerk die Umwelt damals weithin verpestete; allerdings ist dieses Werk 1992 geschlossen worden.

Die Bauern, denen die Familie Sturm begegnete, waren sehr gastfreundlich, gaben den Paddlern Milch, Brot und Eier und halfen beim Einsetzen des Bootes; einmal schickte ein Bauer sogar seinen Hund ans Zelt, der die Nacht über das Lager bewachte. Als Gegengabe gaben die Paddler kleine Geschenke an Kinder und Frauen. Die Paddler trafen viele Schaulustige auf den Brücken, an den Ufern und sogar im Fluss.


Quelle

Die Urfassung dieses Textes stammt von Joachim Sturm und erschien in der Zeitschrift "Der Kanusport, Mitteilungsblatt des Deutschen Kanu-Sport-Verbandes der Deutschen Demokratischen Republik", 24. Jahrgang, 11/1977, S. 15 f.

Da viele Eigenheiten des Textes auf der damaligen, sehr schlechten Informationslage basieren, wird an dieser Stelle mit Genehmigung des Autors nur eine Zusammenfassung veröffentlicht. Dabei wurde die neue deutsche sowie die 1993 eingeführte neue rumänische Rechtschreibung berücksichtigt. Die Schreibweise der Ortsnamen wurde dem rumänischen Schriftbild angeglichen. Eine Aktualisierung der Fakten auf heutigen Stand wurde nicht durchgeführt (siehe unten).

Vielen Dank an Joachim Sturm für seine Genehmigung zur Veröffentlichung im Faltbootwiki.


Kajakfahrten auf Arieş und Riul Mare (Herden 1981)

Im KANUSPORT Heft 11/77 berichtete J. STURM über eine Faltbootfahrt durch das Arieştal in Rumänien.

Dieser schöne Bericht brachte uns die Anregung, auch den Arieş zu befahren. Nun möchte ich kein Plagiat des STURMschen Berichtes verfassen, sondern Dinge erzählen, die wir anders erlebt haben bzw. Probleme einer Rumänientour im Jahre 1980 ansprechen.

Den Arieş erreichten wir von Oradea kommend dort, wo er noch ein kleines munteres Bächlein ist. Die Autostraße führt hernach immer an ihm entlang, und schon bald wird er für Plastboote befahrbar. Der Fluss fließt mit seinem klaren Wasser durch ein enges reizvolles Waldtal. Nach Gewittergüssen steigt der Wasserstand rasch an, und der Fluss strömt dann sein lehmbraunes Wasser mit großer Geschwindigkeit zu Tal.

In Gârda de Sus kann man auf einem offiziellen Zeltplatz, direkt am Ufer, sein Lager aufschlagen - Basislager für Fußwanderungen durch das Motzenland und für die Wildwassertouren auf dem oberen Arieş. Bei den Wanderungen sollte man auf alle Fälle auch die größte zugängliche Eishöhle Rumäniens - die Scărişoara-Eishöhle - aufsuchen (Wanderweg rotes Kreuz). Beim Eindringen in die Höhle schlägt einem ein eisiger Hauch entgegen, so dass man dankbar für warme Bekleidung ist.

Bei sommerlich normalem Wasserstand lässt sich der Arieş ab Arieşeni fahren. Der Fluss ist leicht verblockt mit wenigen Stellen - in summa WW III-.

Unterhalb des Zeltplatzes hat er bis Scărişoara ebenfalls eine III-. In Scărişoara ist ein unfahrbares Fallwehr zu umtragen. Das hohe Wehr am Ortsausgang ist bei hohem Wasserstand rechts fahrbar. Es folgt dann ein leichteres Flussstück (WW II). Nebenflüsse führen lehmiges Wasser zu, was bei guter Wasserführung immer zu erwarten ist. Deshalb ist der Arieş danach bis zu seiner Mündung in den Mureş braun gefärbt. Nach stärkeren Regenfallen wird das Wasser unangenehm lehmig. Man spürt beim Fahren direkt einen erdigen Geschmack im Mund. Etwa sechs Kilometer vor Albac rücken die Berge von beiden Seiten dicht heran. Das Wasser prallt in den Kurven auf unterspülte Felswände. Hier ist Vorsicht geboten.

Eine schwer passierbare Stelle - 600 m vor Albac in einer Linkskurve - bildet den Schlussakkord des anspruchsvollen Wildwassers. Danach wird der Fluss ruhig.

Nur die flotte Strömung bleibt, ab und an ein Stein oder eine Stromschnelle. Von Albac kann im Faltboot gefahren werden, bei Normalwasser auch im RZ 85. Bis Turda bietet der Fluss technisch keine Schwierigkeit - WW I bis II. Bei sehr niedrigem Wasserstand mögen Steine die Fahrt im RZ 85 schwieriger gestalten - eine III, wie es STURM beschrieb, ist es auf keinen Fall.

J. STURM hat sich auch bei der Kilometerangabe tüchtig vertan. Wenn man seine Entfernungsangaben durch 2,5 bis 3 teilt, kommt man etwa auf die wirklichen Distanzen.

Unterhalb Câmpeni ist es für den Auto-Kajak-Mann schwierig, einen Zeltplatz zu finden. Man kommt entweder von der Straße nicht herunter oder Dörfer, Anwesen und Felder lassen keinen Platz für Zelte. Und wenn man letztlich ein Fleckchen gefunden hat, vielleicht sogar mit den Bauern sich beim Slibowitz geeinigt hat, kommt die Miliz und schickt einen auf den nächsten offiziellen Campingplatz. Solche sind am Arieş aber rar und teuer für Ausländer. Der Preis beträgt pro Quadratmeter Boden und Nacht etwa 6 Lei. Addiert werden manchmal noch Parkgebühren für das Auto.

Nach rumänischem Gesetz ist das wilde Zelten im Lande erlaubt (es gibt natürlich spezielle Orte, wo es verboten ist). Umso betrüblicher für einen ausländischen Kanuten, der von der einsamen Flusswiese verjagt wird und sein Domizil neben "Plumsklo" und Abfallkübeln errichten soll. Unmöglich wird die Situation für den Wasserwanderer mit Gepäck im Boot. Er müsste auf eine Arieşbefahrung verzichten, wenn es am gesamten rechten Flussufer nicht wunderschöne, einsame Zeltplätze geben würde, die vom Wasser aus gut zu erreichen sind, vom Lande aber nur schwer und motorisiert gar nicht. Deshalb sollte man sich rechtsseitig verkrümeln und - das möchte ich als Fazit sagen - auf den lohnenswerten Arieş nicht verzichten.

Zum Schluss noch einige Informationen zum Râul Mare. Im Unterlauf von Brazi bis Sântămăria-Orlea (etwa 20 km WW II) ist er im Plastkajak gut zu fahren. Die Fahrt mit dem Auto in die Berge nach Gura Zlatna versperrt bereits in Brazi ein Fahrverbotsschild für Ausländer. Wir hatten Glück und übersahen das Schild, so dass wir am Forsthaus in Gura Zlatna für einige Tage den vielleicht schönsten Zeltplatz des Urlaubs hatten.

Der offizielle Campingplatz am Fluss ist gar nicht so übel, nur fährt alle paar Minuten ein schwerer LKW auf der unmittelbar vorbeiführenden Straße entlang. Er bringt Baumaterial zum 10 km aufwärts liegenden Talsperrenbau ("Lacul de acumulare Gura Apelor", d. Abtipper). Hier entspringt der Râul Mare einer Betonröhre. Vor allem das linke Ufer, an dem sich die Autostraße befindet, wurde oberhalb Gura Zlatnas durch Abkippen von Bauschutt, Schotter und Abfällen völlig verwüstet. Es ist erschütternd, dass das Umweltschutzbewusstsein so gering entwickelt ist, dass solch wunderschönes Flusstal sinnlos für immer zerstört wird. Mag der Staudammbau auch nötig sein, den Fluss unterhalb desselben zum Müllplatz zu degradieren, ist unverantwortlich. So wird der Râul Mare - noch ehe er von den Kajakleuten so richtig entdeckt ist - bereits gestorben sein.


Quelle

Dieser Artikel stammt von Dr. Peter Herden und erschien in der Zeitschrift "Der Kanusport, Mitteilungsblatt des Deutschen Kanu-Sport-Verbandes der Deutschen Demokratischen Republik", 28. Jahrgang, 2/1981, S. 7.

Der Text wurde aus der Zeitschrift übertragen und dabei die neue deutsche sowie die 1993 eingeführte neue rumänische Rechtschreibung berücksichtigt. Die Schreibweise der Ortsnamen wurde dem rumänischen Schriftbild angeglichen. Eine Aktualisierung der Fakten auf heutigen Stand (Zeltplätze, veränderte Rechtslage, Bau des Gura-Apelor-Stausees im Retezat-Gebirge usw.) wurde nicht durchgeführt. Neue Fahrtberichte der letzten Jahre werden gerne entgegengenommen!

Vielen Dank an Dr. Peter Herden für seine Genehmigung zur Veröffentlichung im Faltbootwiki.


Forumsdiskussionen


Siehe auch:

  • Weitere Hinweise zu Land und Leuten findet man im Artikel Rumänien.


Weblinks

  • Der junge Arieş nach dem Zusammenfluß Arieşul Mare und Arieşul Mic in Câmpeni, Frühjahrspegel
  • Der Arieş am Austritt aus dem Gebirge bei Corneşti, 5 km oberhalb von Turda, bei niedrigem Sommerpegel; deutlich ist das breite Schotterbett zu sehen, das beim Frühjahrshochwasser oder nach Sommergewittern vollständig gefüllt ist. Das sieht dann so aus!


Literatur

  • DKV-Auslandsführer Band 5: "Südosteuropa". DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH Duisburg, 4. Auflage 2012, ISBN 978-3-937743-26-4, S. 377 f.
  • Hromadka, Georg: Mit dem Auto, mit der Minibahn, per pedes. 14 Reise- und Wandervorschläge. In KOMM MIT ´70, S. 130 (Tourenvorschlag 6 "Mit der 'Mocăniţă'", S. 159 ff., führt mit der alten Schmalspurbahn (heute Normalspur) Zlatna - Alba Iulia das Tal des bei Alba Iulia in den Mureş mündenden Ampoi entlang.)
  • Koch, Sylvia: Mures. Kanutouren. Conrad Stein Verlag Welver 2008, ISBN 978-3-88686-213-5 (Neben der Flußbeschreibung des Mureş gibt es Kurzbeschreibungen der ebenfalls paddelbaren Nebenflüsse Arieş und Târnava.)


Zur den beeindruckend engen Kalkschluchten nahe der Stadt Turda, die in den Arieş münden, erschienen in den KOMM-MIT-Führern mehrere Artikel:

  • L., H.: Die Turda-Klamm. Über Hängebrücken in ein Schattenreich. (Die Klamm des Hăşdate-Bachs (Cheile Turzii, ungarisch Tordai-hasadék, deutsch Thorenburger Schlucht) westlich von Turda, einem Nebenfluß des Arieş, Bezirk Cluj-Napoca.) In: KOMM MIT '73, S. 165, als Link verfügbar unter http://www.eastern-images.de/KommMit/1973/DieTurdaKlamm.htm
  • Paul, Helmut: Weltsicht aus der Froschperspektive. Notschriften Verlag Radebeul 2016, ISBN 978-3-945481-37-0, mit Rezension Thomas Theisingers in "Kanu-Sport" 12/2016, S. 48, und einer von Bernd Rabe in "Kanu-News", dem Infomagazin des Sächsischen Kanu-Verbandes, 20. Jahrgang, Heft 115 (August 2016), S. 17 ("Ein Sachse war schon vor dir da!" Der Bergsteiger, viel im Elbsandstein unterwegs, fährt auch gern Faltboot durch seine Heimat (und als Heimat sieht er ganz Europa von Loire bis Bosporus, von Korsika bis Polen). Das Buch sammelt Novellen und Kurzgeschichten, die er zwischen 1984 und 1990 im DDR-Blatt "Der Kanusport" und 1989-2013 im "Kanu-Sport" des DKV veröffentlichte. Pauls Belletristik ist mit Faltboot, Freunden und Familie erpaddelt und im knappen, konzentrierten Stil Rittlingers verfaßt. Auf S. 21-33 beschreibt Paul abenteuerliche Fahrten in Rumänien, wobei er auch die im DDR-Blatt "Der Kanu-Sport" 1/1990 und im DKV-Organ "Kanu-Sport" veröffentlichte Aries-Geschichte "Unser täglich Brot" verarbeitete. Lesenswert!)


Artikel in Paddelzeitschriften

Siehe auch


  • Paul, Helmut: Unser täglich Brot! "Kanu-Sport" 10/1992, S. 472 (Diese Paddelnovelle vom rumänischen Fluß Arieş wurde in der DDR-Zeitschrift "Der Kanusport, Mitteilungsblatt des Deutschen Kanu-Sport-Verbandes der Deutschen Demokratischen Republik", Heft 1/1990, S. 10 f., erstveröffentlicht. Helmut Paul verarbeitete sie auch in seinem Buch "Weltsicht aus der Froschperspektive" (2016). Lesenswert!)


Einzelnachweise

  1. Judit Kanthak: "Die Theiß in Gefahr", auf www.oekonetzwerk.de
  2. "Verunreinigung des Flusses Arieş", auf www.adevarul.ro, abgerufen am 27. Februar 2011 (rumänisch)
  3. Dorin Ţimonea, Andreea Bărăgan: "Verunreinigung des Flusses Arieş durch stillgelegtes Bergwerk", auf www.adevarul.ro, abgerufen am 27. Februar 2011 (rumänisch)
  4. "Râul Arieş, plin de gunoaie" ("Der Arieş voller Müll"), auf www.ziarulunirea.ro, abgerufen am 27. Februar 2011 (rumänisch)


Quellen

  • Grimm, Frankdieter: Rumänien. Landeskundlicher Überblick. F.A. Brockhaus Verlag Leipzig 1985, S. 10 f. (zum Landschaftsbild)
  • Haack Atlas Sozialistische Staaten Mittel- und Südosteuropas. Hermann Haack geographisch-kartographische Anstalt Gotha 1986, ISBN 3-7301-0032-7
  • Handbuch der Historischen Stätten: Siebenbürgen. Alfred Kröner Verlag Stuttgart 2003, ISBN 3-520-33001-6
  • Kargel, Walter: Die Bergwelt Rumäniens. Ein Wanderführer. PGH Grafik-Druck Leipzig 1990, S. 39 und 214 (zur geologischen Struktur der Berge)



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